Zwischen Technikbegeisterung und kritischer Reflexion: Chaos macht Schule (33c3)
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0:00 - 0:1433C3-Vorspannmusik
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0:14 - 0:18Herald: Benni und Dorina, jeweils von
‚Chaos macht Schule‘ Berlin bzw. Hamburg, -
0:18 - 0:22sind heute hier, um uns dieses
Projekt etwas näher zu bringen. -
0:22 - 0:27Zu erzählen, was so passiert
und wie das so abläuft, -
0:27 - 0:31und wie man die Technik, mit der
wir ja heutzutage jeden Tag leben, -
0:31 - 0:36auch in den Schulen näherzubringen.
Um ein Beispiel zu bringen: -
0:36 - 0:43Wer hat hier Abi gemacht mit Informatik?
Wer hatte diese Möglichkeit? -
0:43 - 0:48Das sind nicht viele. Jetzt stellt euch
mal vor, an jeder Schule gäbe es -
0:48 - 0:55so ein Angebot. Wer von euch hätte gerne
Informatik in der Schule gemacht? -
0:55 - 0:59Das sind mehr Leute. So.
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0:59 - 1:02Unsere Speaker werden uns nun
erzählen, wie Informatik an Schulen -
1:02 - 1:05ordentlich rübergebracht
werden kann. Dankeschön! -
1:05 - 1:13Applaus
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1:13 - 1:16Dorina: Okay, vielen Dank, dass wir
hier das Projekt ‚Chaos macht Schule‘ -
1:16 - 1:20vorstellen dürfen. Wir, das sind Benni,
mit bei ‚Chaos macht Schule‘ -
1:20 - 1:27in Berlin aktiv und ich, Dorina, in
Hamburg bzw. auch in Lübeck. -
1:27 - 1:32Außerdem möchte ich nochmal
großen Dank an Steffen -
1:32 - 1:37aus Mannheim danken, weil bis heute früh
nicht wirklich feststand, ob ich hier -
1:37 - 1:41wirklich stehen kann, und er wäre
sonst als Backup eingesprungen. -
1:41 - 1:46Vielen, vielen Dank an Steffen.
Außerdem stehen wir hier natürlich nur -
1:46 - 1:49stellvertretend für eine Vielzahl von
Aktiven bei ‚Chaos macht Schule‘ -
1:49 - 1:55im ganzen Bundesgebiet, dazu kommen
wir aber später auch nochmal. -
1:55 - 1:59‚Chaos macht Schule‘ ist
eine Bildungsinitiative -
1:59 - 2:02des Chaos Computer Clubs, die sich
auf die Fahnen geschrieben hat, -
2:02 - 2:05die Medienkompetenz und das
Technikverständnis bei Schülern -
2:05 - 2:09zu fördern. Bevor wir
aber ins Detail gehen, -
2:09 - 2:13was wir tatsächlich tun,
wollen wir euch darlegen, -
2:13 - 2:19warum uns dieses Projekt eigentlich so
wichtig ist und ans Herz gewachsen ist. -
2:19 - 2:23Wir leben ja, wie wir alle wissen, in
einer Zeit des digitalen Umbruchs. -
2:23 - 2:28Es werden derzeit sehr viele Weichen
gestellt, sowohl technologisch als auch -
2:28 - 2:32regulatorisch und politisch. Aber wer
stellt denn diese Weichen gerade? -
2:32 - 2:36Das sind natürlich hauptsächlich
IT-Firmen, Standardisierungsgremien, -
2:36 - 2:41wo auch IT-Firmen wieder drinsitzen,
und Politiker. Zum kleinen Teil auch -
2:41 - 2:47netzpolitische Aktive, die durchaus
Impulse in eine gute Richtung setzen. -
2:47 - 2:51Das sind aber auch sehr wenige.
Abgesehen davon nehmen -
2:51 - 2:54die meisten Menschen unserer
Wahrnehmung nach vor allem außerhalb -
2:54 - 3:00von unserer Filter Bubble hier die Dinge
sehr schnell als gegeben hin und sagen: -
3:00 - 3:05„Ja, das muss halt so sein. Es nutzen
alle Facebook, also muss ich das auch tun“ -
3:05 - 3:10oder „Die Daten werden ja
gesammelt, das ist ja normal“. -
3:10 - 3:14Und dieses Hinnehmen von Dingen,
die eigentlich auch selber -
3:14 - 3:16mitgestaltet werden müssen und
die theoretisch auch ganz anders -
3:16 - 3:22laufen könnten, finden wir halt
wichtig. Wir finden es kritisch, -
3:22 - 3:25wenn die Menschen das einfach nur
so hinnehmen. Wir wollen nämlich, -
3:25 - 3:31dass die Bürger, die Menschen, die wir
hier leben, ihre Gestaltungsspielräume -
3:31 - 3:35auch erkennen können und dafür braucht es
natürlich auch ein gewisses Verständnis -
3:35 - 3:42an Technologie und was dahintersteckt.
Deswegen gibt es ‚Chaos macht Schule‘, -
3:42 - 3:47das Projekt, das sich an die junge Generation
wendet, die sehr technologieoffen ist, -
3:47 - 3:50aber auch sehr offen dafür,
kritisch dahinter zu gucken. -
3:50 - 3:53Und dieser Wissendurst, den die Schüler
eben auch mitbringen, der kann -
3:53 - 3:58kaum an Schulen oder auch von
ihren Lehrern gestillt werden. -
3:58 - 4:01Und wir mit ‚Chaos macht Schule‘ hoffen
halt ein Stückchen, da auch in die -
4:01 - 4:05Richtung gehen zu können.
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4:05 - 4:08Benni: Ja, was ist unser Ausgangspunkt?
Wir haben hier einfach mal -
4:08 - 4:12ein paar Nachrichten an die Wand geworfen,
[das] sind alles irgendwie Meldungen -
4:12 - 4:18aus den letzten Wochen. Man kann sagen,
ich weiß nicht wie es euch geht, -
4:18 - 4:21mir geht es auf jeden Fall so, in der
digitalen Welt, in den Nachrichten -
4:21 - 4:24passiert zur Zeit unglaublich viel.
Das war schon immer so, aber es scheint -
4:24 - 4:28irgendwie immer mehr zu werden,
und auch wenn man sich dafür interessiert, -
4:28 - 4:31fällt es vielen Leuten relativ schwer,
irgendwie diesen ganzen Nachrichten -
4:31 - 4:36noch zu folgen, die da halt passieren.
Da passieren halt so zum Beispiel, -
4:36 - 4:39wir haben hier ein paar Sachen
aufgelistet, zum Beispiel -
4:39 - 4:42das neuen BND-Gesetz.
Irgendwann wurde im Zuge der -
4:42 - 4:46Snowden-Enthüllungen wurde festgestellt,
dass das, was der BND macht, -
4:46 - 4:50dass das mit deutschem Recht nur
schwer vereinbar ist. [Da] hätte man -
4:50 - 4:53sich denken können, okay, dann wird halt
die Praxis des BNDs vielleicht mal -
4:53 - 4:57reformiert und angepasst, wenigstens das.
Aber was passiert ist, das war, das ist -
4:57 - 5:00das Gegenteil. Ihr habt es vielleicht
so ein bisschen in den Nachrichten -
5:00 - 5:05mitbekommen, die Befugnisse vom BND
wurden einfach weiter ausgeweitet, -
5:05 - 5:09es wurden neue Gesetze geschaffen,
um ihm neue Möglichkeiten zu bieten. -
5:09 - 5:13Und das Ganze verlief in einem ziemlichen
Schnelldurchlauf, aber es gab halt -
5:13 - 5:17kaum eine kritische Begleitung
der Öffentlichkeit dazu. -
5:17 - 5:23Ein anderes Thema ist zum Beispiel
das Leistungsschutzgesetz. -
5:23 - 5:27Also, dass neuerdings Suchmaschinen
-
5:27 - 5:32Geld dafür bezahlen sollen, wenn sie auf
journalistische Inhalte verlinken. Sprich, -
5:32 - 5:35der Journalismus im digitalen Zeitalter
hat noch nicht so richtig die Möglichkeit -
5:35 - 5:41gefunden, wie er das Ganze eigentlich
finanzieren soll. Die Werbung alleine -
5:41 - 5:45spielt eigentlich zu wenig Geld ein,
also denkt man sich, man könnte ja mal -
5:45 - 5:49die Suchmaschinen zur Kasse
bitten, die halt eine Vorschau -
5:49 - 5:52von diesen Artikeln anzeigen.
Die Sache ist natürlich irgendwie, -
5:52 - 5:57wenn halt diese Suchmaschinen
die nicht mehr anzeigen würden, -
5:57 - 6:00kämen natürlich noch weniger Leute auf
die Nachrichtenseiten, und der Gewinn -
6:00 - 6:04würde noch weiter einbrechen.
Das ist halt irgendwie so ein Problem. -
6:04 - 6:07Herr Oettinger, der mit diesem Gesetz
zu tun hatte, der ist neulich tatsächlich -
6:07 - 6:11zu Verlagen hingegangen und hat gesagt:
„Ey, ihr Onlineverlage, ihr berichtet -
6:11 - 6:15viel zu kritisch über dieses Gesetz,
dieses Gesetz hilft euch“, und hat -
6:15 - 6:19den Verlagen gesagt, sie sollen doch bitte
mal ihre Journalisten auf Linie bringen, -
6:19 - 6:23dass sie doch bitte positiv über
dieses Gesetz berichten in Zukunft. -
6:23 - 6:28Also man kann sich fragen, inwiefern
das mit freiheitlich-demokratischen Werten -
6:28 - 6:32vereinbar ist, wenn ein Politiker
sowas zur Presse sagt. -
6:32 - 6:38Noch ein Beispiel wären die
Fake-Nachrichten auf Facebook -
6:38 - 6:42und in sozialen Netzwerken, wo die
Politiker gegen vorgehen sollen, -
6:42 - 6:46wo plötzlich Internetplattformen
journalistische Inhalte -
6:46 - 6:50auf Wahrheitsgehalt prüfen sollen,
wie auch immer das das funktionieren soll. -
6:50 - 6:54Vor allem, wenn ein Post vielleicht
nach zwei Stunden keinen Menschen -
6:54 - 7:00mehr interessiert. Oder das Urteil
vom Europäischen Gerichtshof -
7:00 - 7:06zur Linkhaftung. Wenn man auf
Inhalte verlinkt, die vielleicht -
7:06 - 7:09urheberrechtlich geschützt sind. Das
heißt, wenn man eine Webseite betreibt, -
7:09 - 7:13müsste man eigentlich jederzeit alle Links
kontrollieren, auf was man da eigentlich -
7:13 - 7:18verlinkt, was in der Praxis einfach nicht
möglich ist. Bei all diesen Geschichten, -
7:18 - 7:22man könnte noch tausend andere nennen,
ist es halt immer das Gleiche, es werden -
7:22 - 7:26Entscheidungen getroffen und man fragt
sich immer, wenn man vielleicht sich -
7:26 - 7:29so ein kleines bisschen mit Technik
auskennt, ob Politiker da halt wirklich -
7:29 - 7:33die besten Entscheidungen getroffen
haben, ob das halt wirklich sinnvoll ist, -
7:33 - 7:37und es ist eigentlich sehr schade,
dass es relativ selten eine kritische, -
7:37 - 7:40wirklich kritische Begleitung der
Öffentlichkeit gibt. Also klar, -
7:40 - 7:43die gibt es halt im Kleinen, aber sie
ist vielleicht nicht immer so groß -
7:43 - 7:47wie man sie sich wünschen würde
oder wie sie vielleicht sinnvoll wäre. -
7:47 - 7:51Ja, ich meine, wir können hier sagen,
wir leben hier alle unserer Filterblase. -
7:51 - 7:55Ihr seid ja alle auf dem Kongress,
irgendwie, im Großen und Ganzen, -
7:55 - 7:58vertreten wir wahrscheinlich irgendwie
ähnliche Werte, für uns funktioniert -
7:58 - 8:02diese ganze digitale Welt wahrscheinlich
so einigermaßen, wir verschlüsseln -
8:02 - 8:06unsere Nachrichten idealerweise.
Aber es wird natürlich in dem Moment -
8:06 - 8:09schon schwer, sobald wir aus
unserer Filterblase mal rausgehen -
8:09 - 8:12und versuchen, mit Leuten zu
kommunizieren, die vielleicht -
8:12 - 8:14nicht so einen tiefen Einblick haben.
Man kann den Leuten vielleicht -
8:14 - 8:17keinen Vorwurf daraus machen, es hat
ihnen halt einfach nie jemand erklärt, -
8:17 - 8:21wie man Dinge vielleicht anders machen
könnte, wie das Netz funktioniert, -
8:21 - 8:24wie man Dinge besser gestalten könnte.
Aber es ist halt einfach sehr schade, -
8:24 - 8:27dass wir dieses Wissen haben,
aber es nicht so richtig geschafft haben, -
8:27 - 8:31das in die Gesellschaft zu transportieren,
bisher. Zumindest nicht so weit, -
8:31 - 8:35wie man sich das wünschen könnte.
-
8:35 - 8:39Dorina: Okay. Nochmal konkret zum
Projekt ‚Chaos macht Schule‘: -
8:39 - 8:43An der Landkarte seht ihr, wo wir
überall aktiv sind. Das sind zumindest -
8:43 - 8:48die Orte, von denen wir wissen,
dass es dort aktive Menschen gibt. -
8:48 - 8:52In Erscheinung getreten ist
‚Chaos macht Schule‘ das erste Mal 2007, -
8:52 - 8:58mit ein-zwei Gruppen, wo der CCC
von Schulen angefragt worden ist, -
8:58 - 9:03ob sie nicht mal an die Schulen kommen
könnten, um über solche Dinge zu sprechen. -
9:03 - 9:09Das heißt, das Projekt gibt es
jetzt seit über zehn Jahren. -
9:09 - 9:16Wir sind sehr dezentral organisiert,
das heißt, die Aktivitäten, -
9:16 - 9:20die werden von den Menschen,
die halt in jeder Region aktiv sind, -
9:20 - 9:26auch dort eigenverantwortlich gemacht.
Sie entscheiden selbst, was sie tun -
9:26 - 9:28und wie sie es umsetzen.
Wir haben da also nicht irgendwie eine -
9:28 - 9:32zentralisierte Agenda, die umgesetzt
werden müsste, sondern es lebt tatsächlich -
9:32 - 9:36sowohl von den fachlichen Kenntnissen
als auch Interessensschwerpunkten -
9:36 - 9:42von den jeweils Aktiven dort.
Es ist auch wichtig zu verstehen, -
9:42 - 9:48das sind halt Menschen, die im CCC
aktiv sind, das heißt größtenteils -
9:48 - 9:51auch einen technischen Hintergrund
haben. Die meisten von uns, -
9:51 - 9:54es gibt ein paar Ausnahmen, aber die
meisten von uns sind keine Lehrer. -
9:54 - 9:58Trotzdem gehen wir an Schulen,
um mit den Kindern zu arbeiten, -
9:58 - 10:03und das funktioniert relativ gut.
Die Hauptzielgruppe von uns -
10:03 - 10:07sind natürlich Schüler, wir wollen
mit den Schülern arbeiten, -
10:07 - 10:13arbeiten aber eben auch mit Lehrern,
teilweise, um sie eben auch -
10:13 - 10:16als Multiplikatoren einzusetzen, weil
wir gar nicht so viel leisten können, -
10:16 - 10:20wie die Schulen gerne hätten,
als auch teilweise mit Lehrern. -
10:20 - 10:24Was wir mit Schülern machen,
ist eine, ich will mal sagen, -
10:24 - 10:29relativ bunte Mischung an
Themen, wie sie auch -
10:29 - 10:33bunt ist von den Interessen,
die die Aktiven von uns vertreten. -
10:33 - 10:37Also es geht durchaus auch um
Handwerkszeug, wie zum Beispiel -
10:37 - 10:40das Löten zu lernen, gibt es morgen
ja auch hier auf dem Kongress, -
10:40 - 10:46vor allem morgen. Aber es geht
halt auch zum großen Teil darum, -
10:46 - 10:51kritisch die Technik zu hinterfragen und
sich mit zum Beispiel Datenschutz, -
10:51 - 10:57Privatsphäre und Ähnlichem
auseinanderzusetzen. -
10:57 - 11:02Manchmal werden wir auch an Schulen
gerufen, wenn es Mobbingprobleme gab, -
11:02 - 11:07da sagen wir dann auch immer: „Wir sind
Techniker, wir können eure Mobbingprobleme -
11:07 - 11:10nicht wirklich lösen“ und die Schulen
wollen uns trotzdem haben, weil sie es -
11:10 - 11:14auch tatsächlich als sehr wichtig
empfinden, mit den Schülern -
11:14 - 11:21darüber zu diskutieren, wie zum Beispiel
durch die technischen Zusammenhänge, oder -
11:21 - 11:25wie z.B. soziale Netzwerke funktionieren,
warum dadurch manche Mobbingphänomene -
11:25 - 11:31einfach verstärkt werden.
Wenn wir mit Lehrern arbeiten, -
11:31 - 11:34geht es uns meist darum, ihnen
Handwerkszeug an die Hand zu geben, -
11:34 - 11:39wie sie selber wiederum mit ihren Schülern
über Privatsphäre, über Datenschutz -
11:39 - 11:44und Ähnliches sprechen können,
damit sie als Multiplikatoren agieren. -
11:44 - 11:48Im Prinzip ist das eine Bildungsmaßnahme
dann auch mit für Lehrer. -
11:48 - 11:53Und wenn wir mit Eltern arbeiten, das ist
ein bisschen anders gelagert, denn Eltern -
11:53 - 12:00kommen meistens zu uns, weil sie
Empfehlungen haben wollen, -
12:00 - 12:06welche… wie nennt man das noch,
-
12:06 - 12:10diese Jugendschutzsoftware,
-
12:10 - 12:13damit die Kinder bestimmte
Seiten nicht aufrufen können -
12:13 - 12:17oder überhaupt gar nicht erst ins
Kinder- äh, ins Internet können. -
12:17 - 12:21Was wir da empfehlen würden,
oder ab wann sie ins Internet dürfen, -
12:21 - 12:25ab wann sie sich eine Facebookseite
anlegen sollen, oder wie sie sie -
12:25 - 12:30vom Spielen abhalten können. Und
da geht es für uns meistens darum, -
12:30 - 12:33den Eltern klarzumachen, dass
es keinen großen Sinn hat, -
12:33 - 12:38die Schüler von dieser ganzen
medialen Welt fernzuhalten, -
12:38 - 12:42sondern dass es viel wichtiger ist, dass
sie mit ihren Schülern, soweit sie es -
12:42 - 12:45selber noch nicht gemacht haben, die
Welt auch gemeinsam kennenlernen. -
12:45 - 12:49Wir bemühen da gerne die
folgende Metapher, wir sagen: -
12:49 - 12:55„Macht nicht den Teich kindersicher,
sondern macht das Kind teichsicher.“ -
12:55 - 12:59Denn wenn man den Teich kindersicher
macht, also die Kinder gar nicht erst -
12:59 - 13:02in den Teich, in das Internet, in die
digitale Welt, springen lässt. -
13:02 - 13:06Irgendwann können sie doch über
den Zaun klettern und fallen dann -
13:06 - 13:09unvorbereitet drauf rein, und das kann
auch nicht das Ziel der Eltern sein. -
13:09 - 13:18Also das ist dann eher
auf der Schiene gelagert. -
13:18 - 13:22Das ist so der grobe Schwerpunkt
von dem was wir machen, und -
13:22 - 13:26es gibt natürlich auch einige andere
Initiativen, die mit Jugendlichen arbeiten, -
13:26 - 13:29und dazu wird Benni
jetzt noch was sagen. -
13:29 - 13:32Benni: Genau. Wir haben vor, wie Dorina
gerade sagte, vor rund zehn Jahren -
13:32 - 13:36schon angefangen damit. Damals waren
wir irgendwie ziemlich allein mit dem, -
13:36 - 13:40was wir gemacht haben. Heute muss man
sagen, es passiert definitiv einiges. -
13:40 - 13:43Wir haben gerade am Anfang gesagt,
wir haben gerade am Anfang -
13:43 - 13:47bei der Umfrage gesehen, viele Leuten haben
irgendwie kein Informatik in den Schulen, -
13:47 - 13:50das ist heute sicherlich immer
noch zu weiten Teilen so, -
13:50 - 13:52aber es bewegt sich definitiv was.
Es gibt mittlerweile wirklich -
13:52 - 13:56ziemlich viele Initiativen, die in
dem groben Bereich Informatik -
13:56 - 14:00und Medienkompetenz in irgendeiner Form
etwas machen. Wir haben hier ein paar Logos -
14:00 - 14:05an die Wand geworfen. Das ist natürlich
nur eine Auswahl, da gibt es sicher noch, -
14:05 - 14:08da gibt es noch ganz, ganz viele mehr, die
wir zum Teil halt auch gar nicht kennen -
14:08 - 14:11und die wir überhaupt nicht auf dem
Schirm haben. Relativ gemein -
14:11 - 14:18bei diesen Sachen ist, die wir da zeigen,
es sind alles relativ kleine Initiativen. -
14:18 - 14:23Die Sachen, viele von denen leben halt
irgendwie von Ehrenamt, viele davon -
14:23 - 14:28hängen an wenigen bezahlten Stellen,
und wir haben alle recht unterschiedliche -
14:28 - 14:33Schwerpunkte. Es gibt so Initiativen,
zum Beispiel, die sich es auf die Fahnen -
14:33 - 14:36geschrieben haben, Jugendlichen und
Kindern das Programmieren beizubringen, -
14:36 - 14:41wie zum Beispiel das Coder-Dojo
oder App-Camps, die Apps machen, -
14:41 - 14:45Hackerschool oder ‚Jugend hackt‘,
die Hackathons veranstalten, -
14:45 - 14:49Wochenend-Hackathons, wo Jugendliche
eigene Projekte umsetzen können, -
14:49 - 14:51wobei es auch immer einen inhaltlichen
Schwerpunkt darauf gibt, dass das, -
14:51 - 14:55was man programmiert, auch eine
Auswirkung auf die Welt hat, in der man -
14:55 - 15:00da draußen lebt. Und es gibt so Sachen wie
zum Beispiel Klicksafe, die relativ viele -
15:00 - 15:05Infomaterialien für Schüler und
Eltern bereitstellen oder zum Beispiel -
15:05 - 15:08so ein Projekt, das nennt sich WebDays,
die haben jetzt schon zweimal in Berlin -
15:08 - 15:12stattgefunden, wo ‚Chaos macht Schule‘
auch dran beteiligt war, wo ganz viele -
15:12 - 15:17Jugendliche aus Deutschland eingeladen
wurden, und sie zu gewissen Themen -
15:17 - 15:22Thesen ausarbeiten sollten, die sie am
Ende der Politik präsentieren konnten -
15:22 - 15:25und die sie mit Politikern am Ende sogar
diskutieren konnten. Es passiert -
15:25 - 15:29relativ viel, teilweise arbeiten die
Initiativen auch zusammen, -
15:29 - 15:32teilweise kommunizieren sie, teilweise
wächst es langsam zusammen, -
15:32 - 15:35es passiert in dem Feld schon ziemlich
viel. Aber wie gesagt, es sind alles -
15:35 - 15:40kleine Initiativen. Und diese Initiativen
übernehmen halt auch alle so ein bisschen -
15:40 - 15:45die Arbeit, die eigentlich das
Schulsystem übernehmen sollte, -
15:45 - 15:49was das Schulsystem aber einfach
bis heute noch nicht so richtig tut. -
15:49 - 15:54Die Lehrpläne sind eben relativ langsam,
es dauert Zeit bis man das angepasst hat. -
15:54 - 15:58Und ja, das ist die Situation,
in der wir stehen. Tatsächlich, -
15:58 - 16:03die Industrie gibt es auch. Die ist auch
auf dem Feld aktiv. Die ist wiederum… -
16:03 - 16:07kann wiederum relativ schnell reagieren
und es ist tatsächlich mittlerweile auch so, -
16:07 - 16:10dass sehr viele große IT-Konzerne haben
mittlerweile auch schon ihre eigenen -
16:10 - 16:15Kinder- und Jugendprogramme. Hier habe
ich mal zwei Zeitungs… zwei Artikel, -
16:15 - 16:19die auf heise veröffentlicht wurden,
auf die Folie gepackt, wo es einmal -
16:19 - 16:24um ein Projekt von Apple geht und
eins von Microsoft, die wie gesagt, -
16:24 - 16:29alle ihre Initiativen haben, Kindern
Programmieren beizubringen. -
16:29 - 16:32Das Problem ist dabei, also wir finden
es schon gut, dass sie das machen, -
16:32 - 16:36aber das Problem gleichzeitig ist natürlich
auch, dass es natürlich Firmen sind, -
16:36 - 16:39die wirtschaftliche Interessen haben,
und die irgendwie wirtschaftliche Zahlen -
16:39 - 16:44am Ende des Jahres erfüllt haben
müssen, und da ist natürlich immer -
16:44 - 16:47so ein bisschen die Gefahr, dass
sie vielleicht letztendlich doch nur -
16:47 - 16:51Programmierernachwuchs ausbilden wollen.
Das wollen wir denen nicht unterstellen, -
16:51 - 16:55wir sehen nur einfach die Gefahr,
dass das natürlich passieren könnte, -
16:55 - 16:57wenn man in so einer wirtschaftlichen
Abhängigkeit sowas macht, -
16:57 - 17:02und wir würden uns wünschen, dass
eine Bildung eher unabhängiger bleibt. -
17:02 - 17:10Applaus
-
17:10 - 17:13Danke.
-
17:13 - 17:18Dorina: Danke. Die Beispiele, von denen,
-
17:18 - 17:23was jetzt öffentlich diskutiert wird,
was Benni vorhin ja schon gezeigt hat, -
17:23 - 17:27zeigen ja, wie vielfältig eigentlich die
Themen sind, die man verstehen muss, -
17:27 - 17:31wenn man die digitale Welt verstehen muss.
Und wir haben auch gesehen, dass es -
17:31 - 17:36eigentlich schon ziemlich viel Großartiges
passiert, im weitesten Sinne -
17:36 - 17:40im Bildungssektor. Sowohl, dass es
so viele Initiativen gibt, als auch, -
17:40 - 17:46dass so viel Geld jetzt in die
Digitalisierung der Schulen fließen soll. -
17:46 - 17:50Auch Frau Merkel hat sich auf dem
MINT-Gipfel die digitale Bildung -
17:50 - 17:54auf die Fahnen geschrieben. Da will
ich jetzt auch gar nicht so richtig viel -
17:54 - 17:59weiter einsteigen, aber ich möchte
sagen, dass, obwohl da schon -
17:59 - 18:04ziemlich viel passiert, zeigen
diese Beispiele eben auch, dass, -
18:04 - 18:08wenn man diese digitale Welt verstehen
will, dass es halt nicht ausreicht, -
18:08 - 18:12Schüler darauf vorzubereiten, in der
Berufswelt auch Computer bedienen -
18:12 - 18:16zu können. Dass sie lernen, dass sie
mal programmiert gelernt haben oder -
18:16 - 18:20dass sie gelernt haben, mit den
Computern Hausaufgaben zu lösen. -
18:20 - 18:25Das ist natürlich auch wichtig, aber
es kann einfach nicht alles sein, -
18:25 - 18:30wenn der Schwerpunkt praktisch
nur auf diesem Handwerkszeug liegt. -
18:30 - 18:35Was wir halt wichtig finden, das
ist, dass die Menschen lernen, -
18:35 - 18:39sich souverän in der digitalen
Welt bewegen zu können. -
18:39 - 18:42Und ich habe hier gern den Begriff
der digitalen Mündigkeit -
18:42 - 18:47von der Körber-Stiftung übernommen, weil
das meines Erachtens sehr gut ausdrückt, -
18:47 - 18:51wohin wir eigentlich gehen sollten.
-
18:51 - 18:56Mündigkeit bedeutet ja, dass man
zu einem eigenen Urteil fähig ist, -
18:56 - 18:59dass man selbstständig Entscheidungen
treffen kann. Das Ganze hat also -
18:59 - 19:03sehr viel mit Selbstbestimmung und
Eigenverantwortlichkeit zu tun, -
19:03 - 19:07und [damit], die digitale Mündigkeit
entsprechend, diese Befähigung -
19:07 - 19:10auf die digitale Welt anwenden zu können.
-
19:10 - 19:14Um eine digitale Mündigkeit erlangen
zu können, braucht es allerdings auch -
19:14 - 19:19wirklich eine vertiefte Auseinandersetzung
mit dieser digitalen Welt. -
19:19 - 19:23Das heißt zum einen natürlich, sich mit
der Technik auseinandersetzen. -
19:23 - 19:28Also gerade, was auch so momentane
politische Entscheidungen betrifft, -
19:28 - 19:33fragen sich ja viele von uns,
ob sich die jeweiligen Politiker, -
19:33 - 19:39die so bestimmte Statements raushauen,
tatsächlich wirklich so intensiv -
19:39 - 19:43mit dieser Technologie beschäftigt haben,
wie wir es uns wünschen würden. -
19:43 - 19:47Also es gehört eben dazu, sich mit
dieser Technik zu beschäftigen, -
19:47 - 19:50es gehört aber auch dazu, diese
Zusammenhänge zu verstehen -
19:50 - 19:54und hinter die Kulissen zu schauen
und sich einfach mal zu fragen, -
19:54 - 19:58wie funktioniert das denn eigentlich,
wie funktioniert denn dieses Internet, -
19:58 - 20:02wie funktioniert denn dieses Smart
Home, wie funktioniert denn, -
20:02 - 20:08dass meine Nachricht von WhatsApp
zu meinem Freund kommt? -
20:08 - 20:12Oder auch, welche Interessen stehen denn
tatsächlich hinter den Pros und Contras -
20:12 - 20:16aktueller politischer oder auch
gesellschaftlicher Diskussionen. -
20:16 - 20:21Also, dieses Hinterfragen von
dem, was in dieser digitalen, -
20:21 - 20:28oder digitalisierten Welt passiert,
halten wir auch für einen großen, -
20:28 - 20:33wichtigen Faktor. Und wenn man zu
diesem Urteil fähig ist, selbst über das, -
20:33 - 20:37was da draußen geschieht, urteilen zu
können, dann kann man halt auch -
20:37 - 20:43in die Gestaltung gehen, also selbst
mitwirken an unserer digitalen Welt. -
20:43 - 20:48Und da gibt es eine ganze Reihe von
Gestaltungsmomenten, das ist nicht nur, -
20:48 - 20:53dass man jetzt Informatik studieren muss,
um die digitale Welt zu gestalten. -
20:53 - 20:56Das ist natürlich eines der Dinge,
dass man selber etwas programmiert -
20:56 - 21:01oder selber eine Cloud aufsetzt
oder selber Freifunk mitgestaltet, -
21:01 - 21:04das kann aber auch in eine andere Richtung
gehen, wie, sich künstlerisch einzubringen, -
21:04 - 21:08künstlerisch Technik zu gestalten oder
umfunktionieren, oder sich eben auch -
21:08 - 21:13diskursiv in ethische oder politische
Diskussion mit einzubringen. -
21:13 - 21:17Und das deutlich zu machen, dass es
da ganz unterschiedliche Arten gibt, -
21:17 - 21:23da einzuwirken, ist eben ein
Teil der digitalen Mündigkeit. -
21:23 - 21:26Und, das ist also für uns so
dieser Zusammenschluss von, -
21:26 - 21:30auf der einen Seite die Offenheit erstmal
für diese technische Umwelt zu haben, -
21:30 - 21:35das Wissen darüber zu erlangen, wie diese
technische Umwelt im Grunde funktioniert, -
21:35 - 21:39das kritische Hinterfragen-können,
warum die Dinge so sind wie sie sind, -
21:39 - 21:44und ob sie tatsächlich so sein müssen,
und eine Idee davon zu bekommen, -
21:44 - 21:50wie man da gestalterisch tätig
werden kann. Das ist für uns -
21:50 - 21:55die Idee davon, die digitale
Mündigkeit zu haben, -
21:55 - 21:58und wir hoffen, mit unserem Projekt
‚Chaos macht Schule‘ da auch noch -
21:58 - 22:03einen Beitrag dazu
mit leisten zu können. -
22:03 - 22:06Benni: Ja, wir haben jetzt relativ viel
Theorie behandelt, haben jetzt gesagt, -
22:06 - 22:10warum wir das machen. Aber jetzt wollen
wir euch auch mal ein paar Projekte -
22:10 - 22:14vorstellen, die wir dann eigentlich so
konkret machen wenn wir in Schulen gehen -
22:14 - 22:17oder Schulen bei uns anfragen, ob
wir einen Workshop machen, was wir -
22:17 - 22:22mit den Schülern eigentlich
so durchgehen. Ein Beispiel: -
22:22 - 22:26Wir haben hier eine Webanwendung von
OpenDataCity, [da] haben wir hier mal -
22:26 - 22:30einen Screenshot an die Wand geworfen,
mit dem man zum Beispiel arbeiten kann. -
22:30 - 22:34Und dabei geht es einfach um die Frage,
wie funktioniert eigentlich das Internet? -
22:34 - 22:38Das ist eigentlich eine… klingt irgendwie
relativ banal, aber es ist eigentlich -
22:38 - 22:42sehr, sehr grundlegend, so eine
ungefähre Vorstellung davon zu haben, -
22:42 - 22:45um so bei vielen Fragestellungen,
die so diskutiert werden, um irgendwie -
22:45 - 22:49mitreden zu können. Wenn man halt so
Schüler fragt, wenn man mit Schülern -
22:49 - 22:53über das Internet redet, fällt halt immer
wieder auf, die sind total begeistert, -
22:53 - 22:55die leben halt da drin, die sind den
ganzen Tag an ihren Smartphones, -
22:55 - 23:00die sind immer mit dem Netz verbunden.
Und das ist auch einfach deren Lebenswelt, -
23:00 - 23:04wo sie sich halt so mit ihren Freunden
austauschen, wo sie sich entwickeln. -
23:04 - 23:07Damit, mit diesen ganzen Apps grenzen sie
sich durchaus von ihrer Elterngeneration ab. -
23:07 - 23:11Aber, wenn man halt mal sagt, so,
okay, aber jetzt, lasst uns doch mal -
23:11 - 23:14darüber reden, wie funktioniert denn
dieses Internet, wie stellt ihr euch -
23:14 - 23:17das denn vor, wenn man da dann halt
mal nachfragt, kommt dann meistens -
23:17 - 23:21ziemlich wenig zurück. Also, die Schüler
nehmen das halt einfach so wahr, -
23:21 - 23:25dieses Internet, so ein bisschen halt
als so eine magische Black Box. -
23:25 - 23:28Die funktioniert halt irgendwie, als wenn
das Zauberei ist, aber sie können sich -
23:28 - 23:32nicht so richtig vorstellen,
wie die eigentlich funktioniert. -
23:32 - 23:35Vielen ist halt absolut nicht klar, dass,
wenn man auf einem Smartphone -
23:35 - 23:38eine App benutzt, dass sie
höchstwahrscheinlich mit dem Server -
23:38 - 23:42des Anbieters kommuniziert, der
vielleicht irgendwo in Amerika steht. -
23:42 - 23:46Schülern ist nicht zwingend klar,
dass, wenn man eine Google-Suche -
23:46 - 23:49auf dem eigenen Smartphone macht,
dass das nicht irgendwie lokal -
23:49 - 23:53auf dem Gerät passiert, sondern vielleicht
ganz woanders. Sie können sich -
23:53 - 23:55nicht vorstellen, so richtig, wenn man
eine Nachricht von einem Gerät -
23:55 - 23:59zum anderen verschickt, wo das denn
eigentlich im Netz langgeht, ob das -
23:59 - 24:03irgendwie das eine Smartphone direkt zum
anderen schickt, oder ob das zum Funkmast -
24:03 - 24:06geschickt wird, und der schickt das dann
zum zweiten Gerät. Das ist relativ -
24:06 - 24:11schwierig vorzustellen. Da kann man z.B.
mit so einer Visualisierung arbeiten, -
24:11 - 24:14wie hier von OpenDataCity.
Da kann man verschiedene Webdienste -
24:14 - 24:18anklicken, die man aufrufen möchte. Ich
habe jetzt hier in diesem Screenshot mal -
24:18 - 24:21Twitter angeklickt. Und man sieht jetzt
so ein bisschen, wie das Routing -
24:21 - 24:26im Internet funktioniert, wenn wir
mit dem Twitter-Dienst arbeiten. -
24:26 - 24:29Sprich, wir sind da irgendwo
in Deutschland, wahrscheinlich, -
24:29 - 24:35rufen das auf unserem Gerät auf, und
müssen halt irgendwie unsere Daten, -
24:35 - 24:39unsere Kommunikation mit dem Server,
der da irgendwo in Amerika steht, haben. -
24:39 - 24:42Das heißt, wir laufen wahrscheinlich
über den Frankfurter Internet-Knoten, -
24:42 - 24:48und darüber werden unsere Daten halt
geroutet nach Amerika, und wieder zurück. -
24:48 - 24:51Über die Kontinente hinweg, da ist das
Wasser dazwischen, da liegen riesige -
24:51 - 24:56Unterseekabel im Wasser, durch die
die Daten verschickt werden, -
24:56 - 25:00und das geht alles sehr schnell. Ja,
wenn man Schülern das so zeigt, -
25:00 - 25:02wird denen eigentlich erstmal klar,
wie ist das eigentlich. Das ist eine -
25:02 - 25:06relativ interaktive Grafik, man kann
da einfach irgendwie anklicken. -
25:06 - 25:10Ich könnte jetzt auch WhatsApp oder
Facebook anklicken, Dropbox, -
25:10 - 25:13oder was auch immer. Letztendlich ist
es immer ein unterschiedlicher Weg, -
25:13 - 25:18der zu irgendeinem Server geht.
Teilweise bleibt der Weg in Deutschland, -
25:18 - 25:22teilweise geht der aber eben auch
auf einen anderen Kontinent. -
25:22 - 25:26Im nächsten Schritt… wenn man halt so
weit ist, kann man im nächsten Schritt -
25:26 - 25:28einfach mal darüber reden, wie ist
das denn, wenn ich eine Nachricht -
25:28 - 25:32von einem Gerät zum anderen schicke,
und dann kommt man natürlich dahin, -
25:32 - 25:35dass man auch noch einen Rückkanal braucht,
also sprich, man schickt eine Nachricht -
25:35 - 25:39an einen Server, der irgendwo
auf der Welt steht, und diese Nachricht -
25:39 - 25:42wird dann halt zurückgeschickt an
die andere Person, wo auch immer -
25:42 - 25:47die gerade ist. Das habe ich z.B. neulich
mal mit einer vierten Klasse gemacht, -
25:47 - 25:50und in dem Fall habe ich es tatsächlich
an der Tafel gemacht, und wir haben -
25:50 - 25:54relativ viel gemalt. Und da ist das halt
so – Viertklässler, das Wort „Server“ -
25:54 - 25:58kennen sie noch gar nicht, es fällt ihnen
auch relativ schwer, [das] auszusprechen. -
25:58 - 26:01Aber plötzlich meldete sich halt
ein Mädchen, war sehr erbost -
26:01 - 26:04und wollte von mir wissen, ob dieser
Server eigentlich in der Lage ist, -
26:04 - 26:08ihre Nachrichten mitzulesen.
Murmeln und Lachen -
26:08 - 26:12Sie… ich habe ihr das erklärt,
„Ja, er ist in der Lage, das mitzulesen.“ -
26:12 - 26:17Und sie war… sie fand das
nicht gut. Sie merkte, dass da – -
26:17 - 26:23Gelächter und Applaus
-
26:23 - 26:26Ja, sie sagte mir, dass das unfair sei,
und dass sie nicht damit einverstanden ist. -
26:26 - 26:28Gelächter
-
26:28 - 26:30Das ist halt so ein bisschen so… das
zeigt so ein bisschen diesen Ansatz, -
26:30 - 26:35den wir haben. Dass wir einfach…
Technik klarmachen wollen. -
26:35 - 26:37Wir brechen das natürlich
irgendwie runter. -
26:37 - 26:40Wenn man jetzt das Internet erklären wollte
und einen technischen Hintergrund hat, -
26:40 - 26:43könnte man denken, wir reden hier
über so ein 7-Schichten-Modell -
26:43 - 26:47oder so, sowas lassen wir natürlich aus.
Das ist für so eine Fragestellung -
26:47 - 26:50natürlich nicht relevant. Aber wenn
wir irgendwie erstmal erklären, -
26:50 - 26:55wie die Technik funktioniert, müssen wir
in vielen Fällen gar nicht mehr erklären, -
26:55 - 26:59was ist denn eigentlich das Problem dabei,
sondern es ist oftmals so, dass sich dann -
26:59 - 27:03irgendein Schüler meldet und dann
wirklich die Probleme direkt aufzeigt: -
27:03 - 27:08„Kann der Server meine
Nachrichten mitlesen?“ -
27:08 - 27:11Dorina: Ein anderes Thema,
was wir häufig an Schulen haben, -
27:11 - 27:14geht in die Richtung, was eigentlich
für Daten von wem in irgendeiner Weise -
27:14 - 27:19gespeichert werden.
Und als der Snowden-Skandal -
27:19 - 27:23noch etwas aktueller war,
-
27:23 - 27:27wurden wir auch explizit dazu gefragt.
Und es ist immer sehr schwer, -
27:27 - 27:31den Schülern oder auch sonst
Menschen zu vermitteln, -
27:31 - 27:35die Größenordnung an gespeicherten
Daten und warum das möglicherweise -
27:35 - 27:40ein Problem ist, dass überhaupt so viele
Daten gespeichert werden, bzw. -
27:40 - 27:45[es] wenig Regeln gibt, wie mit solchen
Daten umgegangen werden soll. -
27:45 - 27:50Und dafür nutzen wir gerne dieses
Beispiel von OpenDataCity. -
27:50 - 27:54Das vergleicht den Platz in Berlin,
-
27:54 - 27:59den die Stasi-Akten einnehmen
oder eingenommen haben -
27:59 - 28:03in Bezug zu den Akten der NSA,
-
28:03 - 28:06wenn man sie denn ausdrucken würde.
-
28:06 - 28:09Und dann fragen wir die Schüler:
„Ja, was glaubt ihr denn? -
28:09 - 28:13Also diese große Box, die läuft ja aus
dem Bild raus, und wir können da jetzt -
28:13 - 28:17rauszoomen, was glaubt ihr
denn, wie weit das geht?“ -
28:17 - 28:20Ich vermute, möglicherweise die
meisten… ich weiß jetzt nicht… -
28:20 - 28:24wieviele von euch kennen das Beispiel?
-
28:24 - 28:29Ja, vielleicht so 50:50.
Wenn man dann anfängt raus… -
28:29 - 28:33Wir lassen die erstmal, selber
schätzen und die sagen: „Naja, -
28:33 - 28:38wahrscheinlich schon mehrere Stadtteile
von Berlin“. Und dann fangen wir an, -
28:38 - 28:41weiter raus zu scrollen, und dann sagen
sie, „Oah, wenn das so weitergeht, -
28:41 - 28:45dann geht das bestimmt über Deutschland
hinaus!“ Und dann denken die nächsten: -
28:45 - 28:48„Ja vielleicht sind das schon
mehrere Länder von Europa?“ -
28:48 - 28:52Und, wir gehen halt weiter raus…
lacht -
28:52 - 28:54Gelächter
-
28:54 - 29:01Ja. Da kann man jetzt aufhören und…
-
29:01 - 29:04wie Schüler manchmal sind, auch
wenn dann externe Leute da sind -
29:04 - 29:07– was dann interessanter ist, als wenn ein
Lehrer da vorne steht – trotzdem sind sie -
29:07 - 29:11häufig dann gelangweilt. Spätestens
wenn das Beispiel kommt, sind sie -
29:11 - 29:14alle wieder wach. Ja.
-
29:14 - 29:18Weil das wirklich sehr beeindruckend
ist, und ihnen wirklich zeigt, -
29:18 - 29:22dass das wahnsinnig
große Mengen sind, also… -
29:22 - 29:25Bei so einem Stasi-Vergleich muss man
natürlich gucken, mit welcher Altersgruppe -
29:25 - 29:30man zu tun hat. In Grundschulen
wird das nicht so gut funktionieren. -
29:30 - 29:33Wir fragen dann auch, ob sie wissen,
was die Stasi ist. Bisher war das -
29:33 - 29:36auch immer der Fall, dass sie das
in der Schule schon hatten, -
29:36 - 29:40sonst würde das sicherlich
nicht so gut funktionieren. -
29:40 - 29:43Mit noch älteren Schülern funktioniert
das Beispiel auch ganz gut, -
29:43 - 29:48wenn man das mit dem schönen Zitat
von Gauck damals kombiniert, -
29:48 - 29:52der ja gesagt hat, „Ja, also NSA, das kann
man ja nicht mit der Stasi vergleichen, -
29:52 - 29:55also das ist ja was GANZ anderes!“
Ja, isses. -
29:55 - 29:58Gelächter
-
29:58 - 30:04Applaus
-
30:04 - 30:10Also OpenDataCity hat da uns
gutes Zeug an die Hand gelegt. -
30:10 - 30:13Das kann man einfach mitbringen,
es ist verfügbar, und man kann es -
30:13 - 30:17den Schülern zeigen. Ich finde dieses
Beispiel übrigens auch ganz gut, -
30:17 - 30:22nicht nur, um das Thema
Geheimdienste zu thematisieren, -
30:22 - 30:27sondern generell die Frage,
-
30:27 - 30:31was eigentlich alles gespeichert wird,
denn, auch wenn das jetzt darum ging, -
30:31 - 30:35die Datenmengen der NSA zu visualisieren,
wenn man sich überlegt, was -
30:35 - 30:40sonst überhaupt gespeichert wird, vielleicht
von den verschiedenen Institutionen, -
30:40 - 30:43von Telekommunikationsprovidern,
von Google, von Facebook, -
30:43 - 30:48und noch vielen, vielen anderen mehr,
von Hotelbuchungssystemen und, -
30:48 - 30:53ja, kann man beliebig fortsetzen. Es sind
halt ähnlich große, riesige Datenmengen. -
30:53 - 30:57Und wenn man das dann
einmal so verglichen hat, -
30:57 - 31:02kann man auch ganz gut in die Diskussion
einsteigen, sich zu überlegen, -
31:02 - 31:06was ist denn tatsächlich der Unterschied,
ob eine Stasi gesammelt hat -
31:06 - 31:12in Papierformat oder ob man
solche Daten vorliegen hat. -
31:12 - 31:16Benni: Ich habe eine… das ist tatsächlich
kein ganz genauer, originalgetreuer -
31:16 - 31:19Screenshot. Ich habe tatsächlich noch
eine Markierung reingesetzt. -
31:19 - 31:24Zufälligerweise zeigt diese Karte Berlin.
Da, wo ich den Marker gesetzt habe, -
31:24 - 31:28Marienstraße 11, das ist die Adresse
vom Chaos Computer Club Berlin und -
31:28 - 31:31ich fand’s… ich war froh, dass es nicht
In den Datensammlungen drin ist -
31:31 - 31:38und ich dachte mir, ich muss das
einfach nochmal auf der Karte markieren. -
31:38 - 31:42Das nächste Beispiel, hat auch
OpenDataCity mit zu tun. -
31:42 - 31:45Das ist die Visualisierung der
Vorratsdaten von Malte Spitz -
31:45 - 31:50aus dem Jahr 2010. Wer kennt das?
-
31:50 - 31:53Einige, aber definitiv nicht alle.
Also das wurde veröffentlicht, -
31:53 - 31:57so im Jahr 2010. Damals war
es so, Deutschland hat -
31:57 - 32:01über die erste Vorratsdatenspeicherung
gesprochen. -
32:01 - 32:06Und es war so, es war
ein sehr abstraktes Thema. -
32:06 - 32:09Die Leute haben wahrscheinlich mitgekriegt,
okay, da werden jetzt irgendwelche Metadaten -
32:09 - 32:14über mich gesammelt, aber, was
bedeutet das denn konkret? -
32:14 - 32:18Konnten sich viele nicht vorstellen.
Der Politiker Malte Spitz hat damals -
32:18 - 32:23bei seinem Telefonprovider
seine Vorratsdaten eingeklagt. -
32:23 - 32:26Sprich, man kann halt Unternehmen
auffordern, einem die Daten -
32:26 - 32:31zukommen zu lassen, die diese Unternehmen
über einen selbst gespeichert haben. -
32:31 - 32:36Und diese Daten hat er zusammen
mit der „Zeit“ und OpenDataCity -
32:36 - 32:41aufbereitet und in dieser, in
einer Reportage veröffentlicht, -
32:41 - 32:45die auch preisgekrönt war und die
das Ganze halt sehr anschaulich -
32:45 - 32:51dargestellt hat, was da passiert.
So, das muss ich jetzt kurz mal – -
32:51 - 32:57wo ist mein Mauszeiger? Na?
-
32:57 - 33:02Da ist diese Visualisierung.
Wir sehen – Ich habe gesagt, -
33:02 - 33:08es geht um Daten aus einem halben Jahr.
Unten sehen wir so einen Zeitstrahl, -
33:08 - 33:12der vom September 2009
bis Februar 2010 läuft. -
33:12 - 33:17Es geht jeweils die Tage durch, und man
kann auf dieser Karte ganz genau sehen, -
33:17 - 33:20wo sich Malte Spitz zu diesem Zeitpunkt
bewegt hat. Also wir können halt nicht nur -
33:20 - 33:25sehen, dass er gerade in Berlin
ist, oder wo auch gerade, wo er jetzt -
33:25 - 33:27auch gerade ist, wir können nicht nur
sehen, an welchem Ort er ist, wir können -
33:27 - 33:31auch wirklich ganz genau sehen, wenn wir
da weiter ranzoomen, in welcher Straße -
33:31 - 33:35bewegt er sich gerade. Nicht nur, welcher
Stadtteil, sondern wirklich genau die Straße. -
33:35 - 33:40Wir können irgendwie sehen, wenn er
zwischen den Städten hin- und herspringt -
33:40 - 33:43und, ob er jetzt gerade eine Bahnstrecke
nimmt, oder ob er vielleicht -
33:43 - 33:48mit dem Auto fährt. Und das Ganze wurde
zusätzlich auf der rechten Seite -
33:48 - 33:52noch mit den anderen Daten abgeglichen.
Sprich, wieviele Telefonate er geführt hat, -
33:52 - 33:56welche SMS er geschrieben hat.
Und das Ganze wurde dann noch -
33:56 - 33:59mit den öffentlichen Tweets
von ihm kommuniziert. -
33:59 - 34:05Das Ganze zeigen wir Kindern gerne und
erklären ihnen, dass es einfach… -
34:05 - 34:09dass diese Vorratsdatenspeicherung
einfach eingeführt wurde, um -
34:09 - 34:13Terrorismus zu verhindern. Und, ja,
-
34:13 - 34:16auch wenn das natürlich heute irgendwie
kürzer ist und wir keine sechsmonatige -
34:16 - 34:20Vorratsdatenspeicherung mehr haben, und
jetzt gerade auch wieder ganz aktuell ist -
34:20 - 34:22die Frage, wie es mit der
Vorratsdatenspeicherung weitergeht, -
34:22 - 34:27nach dem Urteil,
nach dem aktuellen Urteil, -
34:27 - 34:30zeigen wir das Kindern halt gerne,
erklären ihnen das halt so ein bisschen. -
34:30 - 34:33Wir zeigen halt so, diese Daten hinterlasst
ihr, wenn ihr euch in der Welt bewegt, -
34:33 - 34:37wenn ihr halt irgendwie mit eurem Smartphone
unterwegs seid oder mit eurem Telefon. -
34:37 - 34:39Hierfür braucht man ja nicht mal eine
Internetverbindung, es ist ja wirklich -
34:39 - 34:42immer nur, es sind ja auch wirklich die
Verbindungen, die nur ein normales Telefon -
34:42 - 34:47zum Funkmasten hat. Und ja, erklären
Kindern das und, ja, da ist es halt -
34:47 - 34:50auch schon oft so, dass Kinder
uns halt fragen: „Was soll das?“ -
34:50 - 34:54Also, die sagen halt so, wenn jeder
weiß, dass das alles gespeichert wird, -
34:54 - 34:57warum sollte das denn… warum
sollten Terroristen denn eigentlich -
34:57 - 35:00ihr Telefon mitnehmen?
Gelächter -
35:00 - 35:02Ist doch irgendwie…
Applaus -
35:02 - 35:08Applaus
-
35:08 - 35:10Okay, also diese Äußerung
war am Gymnasium. -
35:10 - 35:13Neulich war ich an einer Gesamtschule,
da hat man’s anders ausgedrückt -
35:13 - 35:17und ein Junge sagte so: „Also die Leute,
die sowas über andere speichern, -
35:17 - 35:19die müsste man bestrafen!“
Gelächter -
35:19 - 35:25Applaus
-
35:25 - 35:28Ich musste ihm dann natürlich irgendwie
erklären, dass eher halt die Leute, -
35:28 - 35:32die Provider bestraft werden, die genau
das nicht speichern. So ist es halt. -
35:32 - 35:35So, aber, das ist auch wieder sowas.
Wir erzählen eigentlich gar nicht -
35:35 - 35:38unbedingt groß, was die Probleme sind.
Wir machen… wir stellen einfach -
35:38 - 35:43irgendwas, was passiert in der
Politik, anschaulich dar. Und -
35:43 - 35:46[die] Kinder bilden sich halt ihre
Meinung dazu. Und werfen oftmals -
35:46 - 35:50die Fragen auf, die die Gesellschaft nicht
unbedingt aufwirft. Oder die die Gesellschaft -
35:50 - 35:56zumindest nicht in dem Maße aufwirft,
in dem man sich das wünschen würde. -
35:56 - 35:58Jetzt muss ich wieder zurück-switchen…
-
35:58 - 36:03Dorina: Okay, um in das Thema
‚Privatsphäre‘ einzusteigen, -
36:03 - 36:05arbeiten wir auch mit –
oh, Entschuldigung! -
36:05 - 36:12Benni: Ich bin doch nochmal dran. So.
Heiterkeit -
36:12 - 36:18Ein anderes Thema ist WhatsApp. Wir
reden gerne mit Schülern über WhatsApp. -
36:18 - 36:21Schüler nutzen WhatsApp alle.
Das ist eigentlich bei Schülern -
36:21 - 36:25die wichtigste Anwendung,
die sie im Netz benutzen. -
36:25 - 36:28Wenn man so in einer Klasse fragt: „Wie
viele von euch nutzen eigentlich WhatsApp?“, -
36:28 - 36:31melden sich halt im Regelfall alle
bis auf irgendwie so ein, zwei, -
36:31 - 36:35die noch kein Smartphone haben, die
irgendwie kein Interesse daran haben, -
36:35 - 36:38oder weil deren Eltern das nicht wollen,
weil sie noch zu jung sind oder so. -
36:38 - 36:42Aber Fakt ist, die nutzen das halt alle.
Viele Klassen haben auch ihren eigenen -
36:42 - 36:47Chatraum bei WhatsApp und…
ja. WhatsApp ist halt so… -
36:47 - 36:51Wir analysieren gerne Daten von
Nutzungsverhalten und Onlinezeiten. -
36:51 - 36:54Der Hintergrund von diesem
Beispiel ist so ein bisschen -
36:54 - 36:58wenn man halt auf WhatsApp
aktiv ist, ist es halt so, um etwas -
36:58 - 37:01über eine andere Person rauszukriegen,
braucht man nur eine Telefonnummer. -
37:01 - 37:04Wenn ich von irgendwem eine Telefonnummer
irgendwie in meinem WhatsApp-Account -
37:04 - 37:08einspeichere, kann ich von demjenigen
direkt ein paar Informationen sehen. -
37:08 - 37:12Sprich, ich kann sehen, was hat der für ein
Foto, ich kann eine Status-Message sehen, -
37:12 - 37:15und ich kann sehen, wann war derjenige
das letzte Mal online, oder bzw. -
37:15 - 37:20ist der gerade online.
Und wenn man diese App benutzt, -
37:20 - 37:23dann kann man das halt immer für den
jetzigen Moment sehen, aber es gibt halt -
37:23 - 37:28auch so… es gibt halt auch andere Projekte
wie z.B. dieser Onlinestatusmonitor, -
37:28 - 37:31was so ein Forschungsprojekt war, die
haben halt gesagt, sie geben einfach… -
37:31 - 37:35sie nehmen ganz wild irgendwelche
Telefonnummern, gucken ob dazu ein Account -
37:35 - 37:39bei WhatsApp gehört, und speichern halt,
rufen halt kontinuierlich ab, ob diese Person -
37:39 - 37:42gerade online ist oder nicht. Und das
machen sie halt über einen längeren Zeitraum -
37:42 - 37:47hinweg und speichern halt diese Daten.
Und genau das, was dabei rauskommt, -
37:47 - 37:52wird für eine Person in diesem Graphen,
den wir da auf der Folie haben, visualisiert. -
37:52 - 37:56Wir erklären den Kindern, wir haben
hier von 0 bis 23 oder bis 24 Uhr -
37:56 - 38:00so einen Tagesablauf, das ist
die X-Achse. Und wir können -
38:00 - 38:04auf der Y-Achse sehen, wie häufig
diese… wie häufig man zu der Zeit -
38:04 - 38:08eigentlich online war. Wir sagen halt
auch immer, da gibt’s diesen roten -
38:08 - 38:11und den blauen Graphen, die verlaufen
ja sehr ähnlich, die unterscheiden wir -
38:11 - 38:15mit Schülern gar nicht unbedingt, und wir
sagen den Schülern, wir bitten die Schüler -
38:15 - 38:19einfach mal, das zu interpretieren,
was sie da sehen. -
38:19 - 38:23Also, das erste was sie sehen, was
denen sofort immer auffällt ist so, -
38:23 - 38:28der schläft halt irgendwie nachts. Also
sprich, irgendwie von 0 bis 5..6 Uhr -
38:28 - 38:31sieht man ganz deutlich, da ist
er auf WhatsApp nicht aktiv. -
38:31 - 38:34Man kann davon aus… es ist
relativ leicht, daraus zu folgern, -
38:34 - 38:37dass die Person höchstwahrscheinlich
zu der Zeit schlafen wird. -
38:37 - 38:40Dann sieht man halt, es gibt einen
Anstieg, man kann relativ genau sehen, -
38:40 - 38:44wann diese Person aufsteht. Und
was halt als nächstes auffällt, ist, -
38:44 - 38:48dieser Graph ist eigentlich…
ist am höchsten so um 21 Uhr rum. -
38:48 - 38:51Sprich, da hat er offensichtlich irgendwie
Freizeit, das ist die Zeit, wo er -
38:51 - 38:55am meisten mit seinen
Freunden kommuniziert. -
38:55 - 38:58Und, ja. Dann, nächster Schritt,
dann kann man natürlich sagen, -
38:58 - 39:02die Zeit dazwischen muss wohl irgendwie
ein Arbeitstag sein, sieht stark danach aus. -
39:02 - 39:07Man kann relativ genau sehen, 12..13 Uhr
sagen die Schüler dann meistens, -
39:07 - 39:10das wird seine Mittagspause sein. Und, ja.
-
39:10 - 39:14Was man an diesem Beispiel sieht,
obwohl wir nur einen Onlinestatus -
39:14 - 39:19von einer Person haben, also wirklich
einen ganz kleinen Informationsfetzen, -
39:19 - 39:24können Schüler auch einen ganzen
Tagesablauf einfach da aus diesen Daten -
39:24 - 39:28reproduzieren. Was natürlich sehr
überraschend für die Schüler ist. -
39:28 - 39:31Wir reden mit den Schülern, was
sie sich denn vorstellen könnten, -
39:31 - 39:34wie ihr eigener Graph
vielleicht aussehen würde. -
39:34 - 39:36Da erklären sie uns dann natürlich, ja,
„wir wären vormittags eher nicht online, -
39:36 - 39:39weil da sind wir halt in der Schule“, ähm,
Gelächter -
39:39 - 39:41„da dürfen wir halt unser Smartphone
nicht anhaben…“ Gelächter -
39:41 - 39:45Ja, also, wir grinsen dann auch
immer so’n bisschen, aber -
39:45 - 39:48was sollen sie auch sonst sagen, wenn
der Lehrer mit im Klassenraum ist. -
39:48 - 39:52Gelächter
-
39:52 - 39:57Ja, und dann kann man halt…
dadurch wird ihnen schon relativ klar, -
39:57 - 40:00hey, diese Daten kann jeder abrufen.
Also das kann jeder machen. -
40:00 - 40:04Das finden die natürlich schon ein
bisschen gruselig, wenn ihnen klar wird, -
40:04 - 40:08dass jeder diese Da… ihren Tagesablauf,
einfach so, wenn er einfach nur -
40:08 - 40:11ihre Telefonnummer hat, so rekonstruieren
kann. Weil Schüler – wie gesagt, -
40:11 - 40:15es ist eine sehr wichtige Anwendung für
die, die sind im Zweifelsfall auch -
40:15 - 40:17den ganzen Tag darauf aktiv und wenn
sie morgens aufstehen, machen sie -
40:17 - 40:23das Telefon auch als erstes an. Ähm, ja.
-
40:23 - 40:26Was dann immer noch als
weiterer Punkt auffällt, ist so: -
40:26 - 40:28„Aber die Person, die schläft ja
eigentlich ganz schön wenig“ -
40:28 - 40:32Also, ich meine, wir haben hier
irgendwie, 0–1 Uhr schlafen gehen, -
40:32 - 40:365–6 Uhr wieder aufstehen das
sind halt irgendwie nur 5 Stunden. -
40:36 - 40:40Und, das fällt den Schülern auch auf.
Und an der Stelle kann man natürlich -
40:40 - 40:44irgendwie mal nachfragen: „Glaubt
ihr denn eigentlich, dass die Person -
40:44 - 40:46die Arbeit vernünftig macht, wenn
der so wenig geschlafen hat?“ -
40:46 - 40:50Da kommt halt gleich die Antwort: „Nee,
natürlich arbeitet der nicht vernünftig, -
40:50 - 40:53wenn er viel zu müde ist“.
Dann fragen wir ob es gut wäre, -
40:53 - 40:56wenn er Auto fährt.
„Nee, ist nicht gut. Er ist ja müde.“ -
40:56 - 41:00Und, ja, manchmal reden wir auch darüber,
was passiert denn, was kann man, -
41:00 - 41:02ja aus solchen Daten kann man
sowas herauslesen, wenn jemand -
41:02 - 41:05über Jahre hinweg vielleicht
zuwenig schläft. Dann sagen sie: -
41:05 - 41:08„Oh, der wird krank!“
Und dann reden wir halt, fangen wir an, -
41:08 - 41:11darüber zu reden, so, es gibt
durchaus auch Menschen, -
41:11 - 41:13oder Institutionen, die auch
Interesse an diesen Daten haben. -
41:13 - 41:17Das wäre durchaus für einen
potenziellen Arbeitgeber interessant, -
41:17 - 41:20zu erfahren, ob sein… die Person, die man
einstellen möchte, vielleicht irgendwie -
41:20 - 41:23dauerhaft zu wenig schläft.
-
41:23 - 41:26Ja, das ist auch wieder ein sehr
praktisches Beispiel. Es ist sehr nah -
41:26 - 41:30an der Lebenswelt der Schüler. Und auch
wenn wir jetzt alle eher Techniker sind -
41:30 - 41:34und keinen pädagogischen Hintergrund
haben, funktioniert das eigentlich -
41:34 - 41:39ziemlich gut. Wir haben kein Problem damit,
die Schüler zum Mitmachen zu animieren. -
41:39 - 41:42Es sind einfach ihre Themen und sie
haben total Lust drauf, diese Sachen -
41:42 - 41:46zu analysieren.
Wie wollen wir… wollen wir das noch? -
41:46 - 41:50Dorina: Ja, mach ich kurz,
nochmal kurz vorstellen, -
41:50 - 41:54wie wir auch gerne über Privatsphäre
mit den Schülern diskutieren. -
41:54 - 42:00Und zwar mit einem analogen Spiel von
den Pädagogikköpfen in unseren Reihen -
42:00 - 42:03entwickelt. Wir Informatiker
kommen ja auf sowas nicht. -
42:03 - 42:05Gelächter
-
42:05 - 42:09Die Idee ist, das sind diese vielen
bunten Kärtchen, da stehen Themen drauf, -
42:09 - 42:14die typischerweise in sozialen Netzwerken
und über Chats geteilt werden. -
42:14 - 42:18Und die weißen Kärtchen, die
repräsentieren so eine Art -
42:18 - 42:23Öffentlichkeits-Strahl,
dass man zum Beispiel sagt, -
42:23 - 42:26mit wem würde ich das teilen,
mit keinem, oder nur mit den Eltern, -
42:26 - 42:30oder bester Freundin, mit der ganzen
Klasse, oder mit der ganzen Welt. -
42:30 - 42:33Kann man auch so ein bisschen
unterschiedlich gestalten, da gibt’s so -
42:33 - 42:39mehrere Varianten von. Und, die Idee ist,
dass die Kinder, oder die Schüler, -
42:39 - 42:44diese Inhalte dem zuordnen, wie
sie das veröffentlichen werden, -
42:44 - 42:47und kommen dann auch sehr
schnell in die Diskussion, -
42:47 - 42:50weil das auch die Schüler eben
unterschiedlich sehen. Das ist nicht nur, -
42:50 - 42:53dass die Schüler das vielleicht
anders machen würden -
42:53 - 42:58als wir es machen würden, sondern, dass
unter ihnen selber Uneinigkeit herrscht. -
42:58 - 43:02Und darüber kommen sie dann zum
Beispiel auch ins Reflektieren, -
43:02 - 43:05dass sie merken, ja warum,
„warum veröffentlichst du denn -
43:05 - 43:08das Bild von deinem Zimmer
nicht, mach ich doch auch?“ -
43:08 - 43:11Ja, dann kommen sie darüber ins
Reden, sie kommen auch ins Grübeln, -
43:11 - 43:15und sie sehen auch, dass man da sehr
unterschiedliche Vorstellungen davon -
43:15 - 43:18haben kann. Wir haben das auch
schon mit Lehrern gespielt, dann -
43:18 - 43:22kann man auch so Themen nehmen, die jetzt
für Schüler noch nicht so relevant sind, -
43:22 - 43:28wie z.B. Bankverbindungsdaten,
oder Geburtsdatum. -
43:28 - 43:33Geburtsdatum wird von manchen Lehrern
gerne relativ öffentlich eingeordnet. -
43:33 - 43:36Und dann kann man denen
halt auch mal sagen, ja gut, -
43:36 - 43:41„vielen Dank, werden wir mal bei der
Bank anrufen und uns ausweisen, -
43:41 - 43:43da wird nämlich gerne nach
dem Geburtsdatum gefragt“. -
43:43 - 43:48Also dieses Spiel, das sorgt halt
über solche Diskussionen halt auch -
43:48 - 43:52sehr schnell für Aha-Momente,
und ist relativ einfach einzusetzen, -
43:52 - 43:56man braucht keine große Technik,
und kommt mit den Schülern, -
43:56 - 44:01oder eben auch mit den Lehrern ins
Gespräch über das, was die digitale Welt -
44:01 - 44:05im Prinzip aber eben ausmacht, nämlich,
wie geht man mit seinen eigenen Daten um, -
44:05 - 44:12deutlich zu machen.
Ja. -
44:12 - 44:16Okay, das waren jetzt ein
paar wenige Beispiele, -
44:16 - 44:19von dem, was wir machen, wir hätten
noch sehr viel mehr mitnehmen -
44:19 - 44:24und mitbringen können. Und zeigt natürlich
auch nur einen sehr kleinen Ausschnitt -
44:24 - 44:29von dem, was sowohl Benni und ich in Berlin
und Hamburg bei ‚Chaos macht Schule‘ machen -
44:29 - 44:34als auch, was überhaupt unsere ganzen
Aktivi… aktiven Menschen machen. -
44:34 - 44:39Aber, auf der einen Seite denken
wir, dass wir mit diesen Beispielen -
44:39 - 44:43sehr gute Impulse bei den Schülern
setzen können, und wir sehen ja auch, -
44:43 - 44:48dass sie…
dass es funktioniert, ja? -
44:48 - 44:52Weil, wie die Beispiele gezeigt
haben, und auch die Anekdoten, -
44:52 - 44:57dass die Schüler durchaus in der
Lage sind, gute Fragen zu stellen, -
44:57 - 45:00obwohl sie halt sich noch
gar nicht so furchtbar viel -
45:00 - 45:04mit dieser ganzen Technologie
beschäftigt haben. -
45:04 - 45:08Und wir sehen halt auch, obwohl
wir jetzt selber keine Lehrer sind, -
45:08 - 45:12sondern eben größtenteils Techniker,
dass wir durchaus in der Lage auch sind, -
45:12 - 45:15zu diesem Thema bei den Schülern
etwas zu erreichen. -
45:15 - 45:19Auf der anderen Seite sehen
wir aber auch für uns selbst -
45:19 - 45:23durchaus Positives, was
uns selbst was bringt. -
45:23 - 45:27Nämlich zum Einen sehen wir, ob unsere
eigenen Argumente eigentlich funktionieren, -
45:27 - 45:31wie wir die Welt verstehen
oder wie wir denken, wie man -
45:31 - 45:35über das Thema nachdenken kann, sehen
wir, ob das bei den Kindern ankommt, oder -
45:35 - 45:40ob die ganz andere Vorstellungen haben.
Wir sehen auch, was die Schüler selbst -
45:40 - 45:44für Fragen mitbringen, wir sehen,
was sie selbst für Tools benutzen. -
45:44 - 45:52Vor paar wenigen Jahren war noch
das Hauptwerkzeug sozusagen, -
45:52 - 45:58was sie nutzten, Facebook. Heutzutage
ist das… wird das immer weniger genutzt -
45:58 - 46:03und das meiste passiert über WhatsApp.
D.h. da sehen wir auch, wie wir darüber -
46:03 - 46:08darauf eingehen können. Und vielleicht ist
an der Stelle auch nochmal wichtig zu sagen, -
46:08 - 46:11der CCC selbst sieht ja
so manche Technologien -
46:11 - 46:15– unter anderem eben auch Facebook –
als sehr kritisch an, und würde das -
46:15 - 46:19jetzt auch nicht in irgendeiner Weise
empfehlen. Was unser Herangehen, -
46:19 - 46:24unsere Herangehensweise bei den Schülern
ist, dass wir da relativ wertneutral -
46:24 - 46:29rangehen und gucken, was nutzt ihr?
Um über das, was die auch wirklich nutzen -
46:29 - 46:33zu sprechen, und nicht zu sagen, ihr
dürft bestimmte Dinge nicht nutzen, -
46:33 - 46:36oder das ist… böse, oder sollte man nicht.
-
46:36 - 46:40Sondern dass wir einfach gucken,
was nutzt ihr, wie funktioniert das? -
46:40 - 46:44Was sind die Vor- und Nachteile davon?
Und die kommen eben sehr schnell -
46:44 - 46:47selber dann auch da drauf,
darüber nachzudenken und -
46:47 - 46:53sich z.B. zu fragen, ja wer liest denn dann
eigentlich meine ganzen Nachrichten mit? -
46:53 - 46:58Genau. Und vielleicht hat das ja sogar
auch noch die Wirkung, dass sie sehen, -
46:58 - 47:02dass der CCC was… interessante
Dinge macht, und kommen irgendwann -
47:02 - 47:06als Nachwuchs auch mal zu uns. Genau.
-
47:06 - 47:11Also das ist so das, was wir… wo wir
sehen, dass es auf der einen Seite -
47:11 - 47:16für die Schüler zu funktionieren scheint,
und für uns eben auch. -
47:16 - 47:19Benni: Ja, jetzt ist die Frage, wie
kann man das Ganze vielleicht -
47:19 - 47:23weiter voranbringen? Wir haben euch
vorhin irgendwie eine Karte gezeigt, -
47:23 - 47:27wo wir gezeigt haben, an welchen Orten
wir so in Deutschland aktiv sind. -
47:27 - 47:29Ihr habt wahrscheinlich auch gesehen,
es gibt da noch ziemlich viele weiße Flächen, -
47:29 - 47:34auch wenn wir durchaus
gut aufgestellt sind. Und, -
47:34 - 47:37vielleicht habt ihr ja auch Interesse,
sowas auch mal zu machen. -
47:37 - 47:41Ihr könntet zum Beispiel einfach mal in
eurer Umgebung fragen, gibt es irgendwo -
47:41 - 47:44eine Chaos-macht-Schule-Gruppe,
wo ihr euch einbringen könntet? -
47:44 - 47:49Der CCC ist ja auch irgendwie… gilt auch
oftmals als relativ geschlossenes System. -
47:49 - 47:54‚Chaos macht Schule‘ wäre da z.B. ein ganz
guter Anknüpfungspunkt, da einfach mal -
47:54 - 48:01nachzufragen, ob man… ob da vielleicht
irgendwie Unterstützung gebraucht wird. -
48:01 - 48:05Ihr könnt das Ganze natürlich auch
irgendwie völlig unabhängig von uns machen. -
48:05 - 48:07Ihr könnt natürlich auch einfach selber
sagen, so hey, ich gehe einfach mal -
48:07 - 48:11an eine Schule und rede mal mit Schülern.
Weil es vielleicht einfach funktioniert, -
48:11 - 48:15und weil es einfach wichtig ist, dass wir
dieses Wissen in die Gesellschaft bringen. -
48:15 - 48:18Ihr könnt vielleicht… ihr habt sicherlich
irgendwie Lehrer in eurem Freundeskreis. -
48:18 - 48:22Wenn ihr euch mit denen mal über Technik
unterhaltet, werden die euch auch erzählen, -
48:22 - 48:25was die Situation an Schulen ist. Und die
werden wahrscheinlich über jede Hilfe -
48:25 - 48:28dankbar sein. Wahrscheinlich habt ihr
irgendwie Freunde, die Kinder haben, -
48:28 - 48:32oder vielleicht habt ihr selber Kinder.
Also, eine Verbindung zu einer Schule -
48:32 - 48:36findet man immer, wieder. Und selbst…
vielleicht hat man ja auch noch Kontakt -
48:36 - 48:40zu der eigenen alten Schule. Vielleicht
kann man da halt auch mal anfragen. -
48:40 - 48:44Dafür haben wir euch hier so ein paar
Beispiele gezeigt, was man so machen kann. -
48:44 - 48:47Wir wollten euch halt klarmachen, so,
man muss dafür jetzt nicht zwangsweise -
48:47 - 48:50irgendwie gleich Informatik studiert
haben. So ein gewisses, grundlegendes -
48:50 - 48:54technisches Verständnis
reicht dafür eigentlich aus. -
48:54 - 48:58Ja, also, wir würden uns… wenn ihr da
irgendwie Fragen habt und Hilfe braucht, -
48:58 - 49:03kontaktiert uns gerne, das
ist unsere E-Mail-Adresse, -
49:03 - 49:05über die ihr all die Menschen erreicht,
die bei ‚Chaos macht Schule‘ aktiv sind. -
49:05 - 49:09Wenn ihr wissen wollt, gibt’s da irgendwie
Leute in meiner Umgebung, die da aktiv sind, -
49:09 - 49:13könnt ihr da gerne hinschreiben. Wenn ihr
mal wissen wollt, ich will da was machen, -
49:13 - 49:17könnte das denn funktionieren, oder ich habe
da das Problem, was könnte ich da machen, -
49:17 - 49:21könnt ihr natürlich auch mal anfragen.
Ihr müsst aber auch gar nicht erst -
49:21 - 49:24direkt wieder nach Hause gehen. Vielleicht
könnt ihr auch hier auf dem Congress schon -
49:24 - 49:28irgendwie mal so ein bisschen in die
ganze Geschichte reinschnuppern. -
49:28 - 49:32Morgen findet hier auf dem Congress der
Junghackertag statt. Den gibt’s jedes Jahr -
49:32 - 49:36auf dem Congress, es ist meistens der
2.Tag, und an diesem Tag laden wir -
49:36 - 49:40Kinder und Jugendliche bis 14 Jahre,
inklusive einer erwachsenen Begleitperson -
49:40 - 49:44auf den Congress ein. Wahrscheinlich
werdet ihr das morgen sehen, dass hier -
49:44 - 49:48relativ viele jüngere Menschen
rumlaufen, und bieten halt für die -
49:48 - 49:52zahlreiche Workshops an. Es gibt…
im Congress-Wiki gibt’s so eine Seite, -
49:52 - 49:56die heißt ‚Junghackertag‘, da ist das alles
aufgelistet, was da morgen angeboten wird. -
49:56 - 49:59Und vielleicht habt ihr Lust, einfach mal
irgendwo vorbeizuschauen und einfach mal -
49:59 - 50:03so zu gucken, was die machen.
Vielleicht ist das ja auch was für euch. -
50:03 - 50:07Von ‚Chaos macht Schule‘ wird es tatsächlich
einen Lötworkshop geben, wie jedes Jahr. -
50:07 - 50:12Und da haben wir sehr viele Kinder,
teilweise 10, teilweise 8 Jahre alt, -
50:12 - 50:15die zum ersten Mal in ihrem Leben löten
und sich dabei doch sehr geschickt anstellen. -
50:15 - 50:18Und wir sind immer wieder sehr verwundert,
wie schnell die so einen Bausatz -
50:18 - 50:22gelötet kriegen, wo Erwachsene vielleicht
erstmal irgendwie Berührungsängste hätten, -
50:22 - 50:27so einen Lötkolben in die Hand zu nehmen,
weil man ja nicht weiß, wie das funktioniert. -
50:27 - 50:31Am Tag 3 gibt’s auch noch eine Möglichkeit.
Und zwar wollen wir uns um 20 Uhr -
50:31 - 50:35an der Chaos-West-Assembly,
das ist unten in Halle 4, -
50:35 - 50:38mit verschiedenen Initiativen treffen,
die irgendwie im Bildungsbereich -
50:38 - 50:41in irgendeiner Form aktiv sind.
Also wenn ihr irgendwo aktiv seid, -
50:41 - 50:45kommt einfach irgendwie da abends mal
vorbei. Wir hätten Lust, uns mal mit euch -
50:45 - 50:50auszutauschen, uns mit euch zu unterhalten,
wir wollen uns irgendwie mehr vernetzen. -
50:50 - 50:52Da werden viele andere Leute sein.
Und wenn ihr vielleicht irgendwie -
50:52 - 50:55Interesse habt, in dem Bereich irgendwie
auch mal vielleicht aktiv zu werden, -
50:55 - 50:58könnt ihr da halt auch einfach hinkommen
und uns einfach mal ansprechen, -
50:58 - 51:04oder eben auch mit anderen Leuten reden,
die in anderen Projekten aktiv sind. -
51:04 - 51:08Ja, damit sind wir auch eigentlich
schon am Ende angekommen -
51:08 - 51:12und sind offen für eure Fragen,
diskutieren gerne noch ein bisschen -
51:12 - 51:18mit euch. Ja, der Vollständigkeit halber
noch ein paar Quellenangaben, aber… -
51:18 - 51:20wir…
Gelächter und Applaus -
51:20 - 51:28Applaus
-
51:28 - 51:32Herald: Ja! Vielen Dank!
-
51:32 - 51:35Und… es gibt wieder die Möglichkeit,
hier im Saal direkt Fragen zu stellen. -
51:35 - 51:39Dafür könnt ihr euch hinter die Mikrofone
in den Gängen in der Mitte parken. -
51:39 - 51:41Und wir werden auch wieder Fragen
aus dem Internet be…handeln, -
51:41 - 51:45und damit, würde ich sagen, fangen wir
auch gleich einmal an! Signal Angel! -
51:45 - 51:49Signal Angel: Ja, eine Lehrerin
fragt: sie würde gerne -
51:49 - 51:54solche Themen über Netzpolitik,
Medientechnologie, -
51:54 - 51:58in ihrem Unterricht verwenden. Und
sie fragt, ob es denn Dokumentation -
51:58 - 52:01über eure Projekte gibt,
Unterrichtsmaterialien, die Beispiele, -
52:01 - 52:04die ihr gebracht habt, ob das irgendwo
gesammelt ist, damit sie daraus -
52:04 - 52:08schöpfen kann, und dass
es einen Austausch gibt. -
52:08 - 52:11Benni: Äh, ja, also… wir sind nicht
umsonst der ‚Chaos Computer Club‘, -
52:11 - 52:15wenn das bei uns alles so
geordnet laufen würde. Gelächter -
52:15 - 52:20Wir sind sehr dezentral organisiert,
d.h. es gibt auf dieser Adresse, -
52:20 - 52:24die da gerade auf dem Display
zu sehen ist, ccc.de/schule, -
52:24 - 52:29gibt’s eine Übersicht, in welchen
Ortsgruppen CmS eigentlich aktiv ist. -
52:29 - 52:33Da sind jeweils Seiten verlinkt,
und teilweise haben diese Gruppen -
52:33 - 52:36auch ihre Lehrmaterialien verlinkt.
Also da kann man durchaus irgendwie -
52:36 - 52:40was raussuchen. Ansonsten kann man uns
sicherlich auch gerne mal kontaktieren, -
52:40 - 52:44wir stehen da auch gern
beratend zur Seite. -
52:44 - 52:48Herald: Okay, haben wir noch
mehr Fragen aus dem Internet? -
52:48 - 52:51Sieht nicht so aus. Dann fangen wir
doch mal da drüben an, weil dann -
52:51 - 52:54haben wir das hinter… Test… (?) Ja.
-
52:54 - 53:00Frage: Hallo. Also, vielen Dank
erstmal. Wir machen in Dresden -
53:00 - 53:05auch sehr aktiv ‚Chaos macht Schule‘,
auch wenn wir uns noch nicht so -
53:05 - 53:08auseinandergesetzt haben mit den
anderen Gruppen, und haben auch, -
53:08 - 53:12was Privatsphäre angeht, so die
ganzen OpenDataCity-Beispiele, -
53:12 - 53:15und das ist auch ein sehr dankbares
Thema. Ein Thema, mit dem wir -
53:15 - 53:21uns ziemlich schwer tun noch,
ist so dieser Bereich ‚Freies Wissen‘, -
53:21 - 53:25‚Freie Software‘, ‚Freie Daten‘. Weil
wir da noch nicht so besonders viel -
53:25 - 53:30gefunden haben, wie wir das vermittelbar
machen können. Gerade irgendwie -
53:30 - 53:35für kleinere Schüler, die… wie
man sozusagen die Wichtigkeit, -
53:35 - 53:40dass Sachen ‚offen‘ sind, und erweiterbar
sind, dass man da irgendwie dran -
53:40 - 53:43Sachen verändern kann, dass man da
reinkucken kann, wenn das irgendwie -
53:43 - 53:47Software ist, wie man das vermitteln
kann. Also, wie schon gesagt wurde, -
53:47 - 53:51alle benutzen Whatsapp, aber niemand
weiß, was Whatsapp irgendwie -
53:51 - 53:56hintenrum so tut.
Habt ihr Ansätze dafür? -
53:56 - 54:02Dorina: Also, in Hamburg haben wir das
so noch nicht wirklich tief thematisiert. -
54:02 - 54:07Ich habe damit mal angefangen, bei meinen
Studierenden, an der Fachhochschule. -
54:07 - 54:10Und selbst da ist es schwierig. Ich bin
mir nicht ganz sicher, ob… dass vielleicht -
54:10 - 54:14auch… man mal kucken muss,
in welchem Alter man damit wie umgeht. -
54:14 - 54:17Aber auf jeden Fall spannend.
Vielleicht sollten wir da doch mal -
54:17 - 54:20direkt in Austausch treten.
Habt ihr da in Berlin was? -
54:20 - 54:24Benni: Also, wir haben da nichts gemacht.
Letztendlich haben wir gesagt, -
54:24 - 54:26‚Chaos macht Schule‘ ist dezentral
organisiert. Es kommt immer auf die Leute -
54:26 - 54:29und die Interessen an. In dem Bereich
kann man sicherlich was machen. -
54:29 - 54:32Ich bin mir sicher, es haben auch Leute
schon was dazu gemacht. Ich aber -
54:32 - 54:35definitiv nicht. Also ich glaube, das
Beispiel was mir halt als Allererstes -
54:35 - 54:40einfällt, ist ‚Wikipedia‘. Schüler nutzen
das Internet meistens für Hausaufgaben. -
54:40 - 54:44Egal, wonach sie suchen, den ersten
Eintrag, den sie kriegen, ist halt -
54:44 - 54:47ein Wikipedia-Artikel. Und in dem
Kontext kann man halt einfach mal -
54:47 - 54:50über Wikipedia sprechen. Wie das
eigentlich funktioniert mit diesem ganzen -
54:50 - 54:53freien Wissen. Und was das vielleicht für
einen Gewinn für die Gesellschaft ist. -
54:53 - 54:57Dass man da halt auch selber diese
Inhalte gestalten kann, dass man -
54:57 - 55:00sie weiter nutzen kann, dass man sie
verändern kann. Also das wäre jetzt so -
55:00 - 55:06ein spontaner Einfall, wo ich
vielleicht mich dransetzen würde. -
55:06 - 55:08Herald: Okay, hier die lange Schlange!
-
55:08 - 55:11Frage: Ja, zwei kurze Sachen.
Danke für den Vortrag. -
55:11 - 55:15Braucht ihr für morgen denn noch
Helfer, für den Junghacker-Tag? -
55:15 - 55:19Und das zweite wäre: Gibt’s denn
zu Snapchat auch schon eine -
55:19 - 55:24coole Visualisierung, oder eine
Darstellung, welche Probleme es da gibt? -
55:24 - 55:26Dorina: lacht
Mach mal! -
55:26 - 55:29Benni: Also für morgen: Ich kann nur
für den CmS-Workshop sprechen. -
55:29 - 55:34Da haben wir auf jeden Fall, denke
ich, genügend Helfer. Ansonsten, -
55:34 - 55:37es gibt aber auch noch viele andere
Initiativen, die was machen wollen. -
55:37 - 55:40Schreibt im Zweifelsfall einfach da mal
eine Mail hin, wenn ihr irgendwie -
55:40 - 55:43jetzt noch einsteigen wollt. Vielleicht
würden wir da auch noch eine Aufgabe -
55:43 - 55:49für euch finden. Und zum Thema ‚Snapchat‘:
Snapchat ist jetzt seit einigen Monaten -
55:49 - 55:55sehr, sehr populär unter Jugendlichen.
Ähnlich wie Whatsapp. Ich muss zugeben, -
55:55 - 55:57ich habe das Thema auf jeden Fall schon
wahrgenommen. Ich habe da noch nicht -
55:57 - 56:01so richtig irgendwie die Arbeitsansätze
für, wie man damit umgeht, was man -
56:01 - 56:04dazu sagen kann. Also wenn jemand von
euch eine Idee hat, was da irgendwie -
56:04 - 56:08relevante Punkte sind, vielleicht
irgendwie Demos, irgendwas Visuelles, -
56:08 - 56:11was man darstellen kann, wenn ihr da
irgendwas habt, meldet euch gerne bei uns. -
56:11 - 56:16Oder wenn ihr sagt, vielleicht, ihr würdet
gerne was programmieren, was das -
56:16 - 56:23darstellt, also, [da] würden
wir uns sehr freuen. -
56:23 - 56:25Herald: Okay, und gleich
die nächste Frage. -
56:25 - 56:29Frage: Ja hallo, zwei kurze Kommentare
und auch eine Einladung. -
56:29 - 56:32Ich arbeite für den Globalen
Dachverband für Bildung. -
56:32 - 56:33Herald: Bitte keine Kommentare!
-
56:33 - 56:37Frage: Okay, Entschuldigung. Gut,
dann, ganz schnell, mit Copyrights, -
56:37 - 56:42wäre meine Frage, es gibt ja jetzt in
Europa die New Single Digital Strategy. -
56:42 - 56:45Wo es um Copyrights geht, und da wird
im nächsten Jahr ganz viel gemacht, -
56:45 - 56:50wo auch Schüler und Lehrer immer wieder
gegen Copyrights verstoßen, weil eben -
56:50 - 56:52keine Informationen da sind. Und die Frage
ist, ob das auch bei euch im Programm -
56:52 - 56:57mit ist, und ob ihr darüber Fragen
mit den Kindern behandelt. -
56:57 - 57:01Dorina: Also ich persönlich halte mich
da bisher eher zurück, weil das -
57:01 - 57:07rechtliche Fragen sind, und ich keine
Juristin bin. Es ist halt ein sehr, sehr -
57:07 - 57:14schwieriges Thema. Aber das haben wir
jetzt bei den Schülern nicht zur Diskussion. -
57:14 - 57:18Benni: Ich weiß, dass es Gruppen gab, die
sowas gemacht haben. Das ist halt wieder -
57:18 - 57:22so der Punkt: wir haben halt gesagt, wir
würden uns über Unterstützung freuen, -
57:22 - 57:25wir sind jetzt halt keine Juristen. Also,
das ist halt so, CmS ist irgendwie -
57:25 - 57:29offen. Wenn es Juristen gibt, die sagen,
wir hätten total Lust, in dem Bereich -
57:29 - 57:32mal irgendwas zu machen – sprecht uns
gerne an! Wir würden uns freuen! -
57:32 - 57:35Dorina: Also ich habe gerade noch gehört,
in Hamburg gibt es jemanden, der dazu -
57:35 - 57:39was gemacht hat. Ihr könnt
gegebenenfalls den Kontakt herstellen. -
57:39 - 57:42Frage: Dankeschön!
-
57:42 - 57:46Frage: Ja, hallo, Björn, auch aus Dresden.
Ich habe zwei kurze Fragen. -
57:46 - 57:49Habt ihr mal Überlegungen dazu gehabt,
so eine Art Link-Sammlung, oder -
57:49 - 57:52Sachen als ein Wiki zu machen?
Wenn es also noch so chaotisch ist, -
57:52 - 57:54dass man das dann vielleicht
da drin sammeln könnte? -
57:54 - 58:00Dorina: Ja, es gibt eine Sammlung von
Links, die ist aber… ich weiß gar nicht, -
58:00 - 58:03wann die das letzte Mal aktualisiert
[worden] ist. Also es passiert halt auch -
58:03 - 58:08wirklich so viel in dem Thema, dass man
auch ständig wieder neue Sachen dazunimmt, -
58:08 - 58:11und da auch dann nicht hinterherkommt.
Weil wir machen das natürlich auch alle -
58:11 - 58:15ehrenamtlich, und sind froh, wenn wir das
schaffen vorzubereiten, was wir dann -
58:15 - 58:19an den Schulen machen, dass wir manchmal
gar nicht hinterherkommen, dann -
58:19 - 58:22so eine Sammlung up-zu-daten.
Also, es gibt so was, aber -
58:22 - 58:26ich weiß jetzt nicht den aktuellen Stand.
-
58:26 - 58:30Frage: Und ihr hattet vorhin auch so eine
Liste mit Organisationen, mit denen ihr -
58:30 - 58:33vernetzt seid. Das war alles sehr, sehr
stark aus dem IT-Bereich. Gibt es auch -
58:33 - 58:36Ansätze, das zusammenzubringen mit
irgendwelchen Kinderorganisationen, -
58:36 - 58:42von VDI oder den… VDE, die so ein bisschen
sich so mit Technik in anderen Sachen -
58:42 - 58:45beschäftigen, oder habt ihr
damit Erfahrungen gemacht? -
58:45 - 58:48Dorina: Also diese Zusammenstellung,
die haben wir jetzt erstmal nur gemacht, -
58:48 - 58:54um zu zeigen, dass es da sehr viel gibt,
und wir nicht allein auf weiter Flur stehen. -
58:54 - 58:58Wir haben jetzt nicht angefangen…
also es gibt auch erste Ansätze, dass wir -
58:58 - 59:01uns vernetzen. In Hamburg gibt
es z.B. gerade eine Initiative, -
59:01 - 59:06die Hamburger Initiativen wiederum zu
vernetzen. Es gibt auch schon Ideen, -
59:06 - 59:10das bundesweit zu machen.
Aber das ist natürlich ein großer Aufwand. -
59:10 - 59:17Und das wächst. Aber es wäre natürlich
schön, wenn da noch mehr passiert. -
59:17 - 59:20Herald: Ladies first! Da drüben.
Ja… da drüben!! -
59:20 - 59:24Frage: Annette Mühlberg, von verdi.
Ich wüsste gerne, ob ihr auch -
59:24 - 59:29darauf aufmerksam macht, dass in der
Arbeitswelt die Einführung von Technologie, -
59:29 - 59:33sobald sie denn Leistungs- und
Verhaltenskontrolle dienen kann, -
59:33 - 59:36mitbestimmungspflichtig ist. Und ob
das nicht etwas ist, was man auch -
59:36 - 59:42auf die Schulen, für
Schüler übertragen sollte? -
59:42 - 59:47Dorina: Also das… meistens
hatte ich bisher mit Schülern -
59:47 - 59:52bis Klasse 8 zu tun.
-
59:52 - 59:57Gut, manche gehen mit der 10. ab. Aber,
jetzt so auf diese ganzen rechtlichen -
59:57 - 60:02Bestimmungen in der Arbeitswelt
einzugehen, könnten wir uns mal überlegen, -
60:02 - 60:06ob wir das tun. Hatte ich jetzt bisher
noch nicht so auf der Fahne. zu Benni: Du? -
60:06 - 60:09Benni: Nein, habe ich auch nicht auf der
Fahne. Also die Arbeitswelt ist halt -
60:09 - 60:12für die Schüler, wenn wir mit einer
7./8. Klasse arbeiten, meistens sind es -
60:12 - 60:17Gymnasien, ist noch
relativ weit fern, und… -
60:17 - 60:21Frage: Es war auch mehr so gemeint, im
Sinne von Beteiligung, wenn Schüler -
60:21 - 60:25bestimmte Sachen auch in der Schule
nutzen, wo sie überwacht werden können, -
60:25 - 60:29auch ihre Leistung und ihre… kontroll…
dass man das sozusagen vergleichen kann… -
60:29 - 60:33also kurzum, ich biete an, da gerne mal…
wir können nachher im Anschluss mal reden. -
60:33 - 60:34Danke.
Dorina: Gerne. -
60:34 - 60:36Benni: Ja, lass’ uns gerne
noch mal unterhalten. -
60:36 - 60:41Frage: Ultrakurz, weil… Jens, und meine
Frage ist: OER – open educational resources, -
60:41 - 60:46also frei verfügbare Lernmittel. Ihr habt
wunderbar präsentiert. Macht ihr auch -
60:46 - 60:50so Leitfäden, also „so soll es dann bei
den Schülern gezeigt werden“, und so, -
60:50 - 60:54als Lehrer-Backgroundpapier dazu noch.
Mir geht’s also um die Multiplikation. -
60:54 - 60:58Klar, Lötkolben und so, das muss man noch…
da muss man selber dabei sein. Aber, -
60:58 - 61:04bei den schönen theoretischen Beispielen,
habt ihr da zu Multiplikation, -
61:04 - 61:08Lehrerbefähigung, wollt ihr da
sowas machen, Stichwort OER? -
61:08 - 61:11Benni: OER ist natürlich irgendwie
ein wichtiges Thema, was auch -
61:11 - 61:15momentan einfach aktueller Stand von
Debatten ist. Würden wir gerne… -
61:15 - 61:19wir machen das, wie gesagt, in unserer
Freizeit. Wir sind… bisher haben wir da -
61:19 - 61:23noch relativ wenig gemacht. Das ist
immer so der Konflikt: will man -
61:23 - 61:26mit Multiplikatoren arbeiten, oder
will man mit Kindern arbeiten. -
61:26 - 61:29Das ist halt so – wenn der Lehrer den
Schülern irgendwas erzählt, ist es -
61:29 - 61:32immer so, „okay, der Lehrer sagt ich soll
jetzt im Internet nicht so viel von mir -
61:32 - 61:36preisgeben; das sagt er, weil er halt der
Lehrer ist“. Und das geht bei den Schülern -
61:36 - 61:40zum einen Ohr rein und zum anderen
raus. Wenn jemand vom CCC steht und -
61:40 - 61:46über Technik spricht, hat das auf Kinder
auf jeden Fall eine andere Wirkung. -
61:46 - 61:49Andererseits erreichen wir natürlich über
diese Multiplikatoren viel mehr Leute. -
61:49 - 61:54Das ist immer so… wir sind uns da immer
nicht so sicher, in welche Richtung -
61:54 - 61:58wir da gehen sollen. Diese offenen
Lehrmaterialien sind ein wichtiges Thema, -
61:58 - 62:02haben wir auch durchaus auf der Agenda
stehen. Aber bisher haben wir da -
62:02 - 62:04definitiv noch nicht so viel gemacht.
-
62:04 - 62:06Dorina: zu Benni Willst du noch
was zu econ (?) sagen? -
62:06 - 62:08Frage: Förderprogramm!
Benni: Okay. -
62:08 - 62:10Frage: Da gibt es Förderprogramme. Also,
sprich, da könnt ihr euch… den Teil -
62:10 - 62:14könntet ihr euch fördern lassen.
Mittlerweile. Nur so. -
62:14 - 62:19Herald: Wir haben leider keine Zeit mehr.
Deswegen, alle Fragen an die Speaker -
62:19 - 62:23könnt ihr gleich danach noch stellen, weil
der Saal hat jetzt gleich lange Pause. -
62:23 - 62:26Und ich verabschiede damit Benni
und Dorina. Danke nochmal! -
62:26 - 62:28Dorina: Vielen Dank!
Benni: Vielen Dank! -
62:28 - 62:32kräftiger Applaus
-
62:32 - 62:36Abspannmusik
-
62:36 - 62:56Untertitel erstellt von c3subtitles.de
im Jahr 2017. Mach mit, und hilf uns!
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