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35C3 - Mind the Trap: Die Netzpolitik der AfD im Bundestag

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    35C3 Vorspannmusik
  • 0:16 - 0:19
    Herald: So, und jetzt können wir auch
  • 0:19 - 0:24
    direkt anfangen mit unserem nächsten Talk,
    "Mind the Trap: Die Netzpolitik der AfD im
  • 0:24 - 0:28
    Bundestag". Unsere Sprecherin dafür ist
    Miriam und ich denke Miriam ist ungefähr
  • 0:28 - 0:33
    die beste Person, die diesen Talk geben
    könnte. Denn Miriam arbeitet seit 2016 im
  • 0:33 - 0:39
    Bundestag für Tabea Rößner von den Grünen
    zu netzpolitischen Themen und bekommt
  • 0:39 - 0:42
    deswegen sozusagen am eigenen Leibe mit,
    wie sich diese ganzen Parteien dort so
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    aufführen und insbesondere die AfD.
    So, bitte begrüßt Miriam.
  • 0:46 - 0:55
    Applaus
  • 0:55 - 0:59
    Noujoum (Miriam): Ja, herzlich willkommen
    zu diesem Talk über die Netzpolitik der
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    AfD im Bundestag. Ich möchte als erstes
    vorab sagen dass ich hier heute als
  • 1:03 - 1:07
    Privatperson spreche und weder meine
    Arbeitgeberin noch irgendeine andere
  • 1:07 - 1:10
    Partei vertrete, und ich selber bin auch
    gar nicht Mitglied in irgendeiner Partei.
  • 1:10 - 1:15
    Die AfD hat sich getreu ihrem
    rechtsextremen Markenkern seitdem sie
  • 1:15 - 1:19
    2017, also letztes Jahr im Herbst, in den
    Bundestag eingezogen ist, im Bundestag
  • 1:19 - 1:24
    seitdem tatsächlich auch hauptsächlich an
    den Themen Migration, Asyl, Islam und
  • 1:24 - 1:29
    innere Sicherheit abgearbeitet. Und
    dementsprechend sind in der Öffentlichkeit
  • 1:29 - 1:34
    und in den Medien auch vor allem die
    ausländerfeindlichen Reden der AfD-
  • 1:34 - 1:38
    Abgeordneten oder die rassistischen
    Anträge oder Anfragen wahrgenommen worden
  • 1:38 - 1:42
    und es wurde auch immer vor allem darüber
    berichtet in den Medien. Einfach nur mal
  • 1:42 - 1:47
    kurz zwei Beispiele dafür: Der AfD
    Abgeordnete Gottfried Kurio hat gerade
  • 1:47 - 1:51
    erst im September in einer Rede ganz
    besonders tief in die Kiste mit den
  • 1:51 - 1:55
    faschistischen Redewendungen gegriffen und
    hat gesagt, den Deutschen wird in Chemnitz
  • 1:55 - 2:00
    wie anderswo ihr täglicher friedlicher
    Lebensraum genommen. Und ein zweites
  • 2:00 - 2:04
    Beispiel: Die AfD-Abgeordnete Birgit
    Malsack-Winkelmann hat auch im September
  • 2:04 - 2:09
    in einer Rede zum Haushalt des
    Gesundheitsministeriums gesprochen, und da
  • 2:09 - 2:13
    hat sie davon fantasiert, dass jeder
    vierte Geflüchtete bedrohliche Krankheiten
  • 2:13 - 2:17
    und antibiotikaresistente Keime nach
    Deutschland einschleppt und dass deswegen
  • 2:17 - 2:21
    alle Migrantinnen und Migranten per se
    erst einmal in Quarantäne gesteckt werden
  • 2:21 - 2:25
    müssten. Es ist echt so eine Rede zum
    abgewöhnen, da wird einem total schlecht.
  • 2:25 - 2:29
    Und mir ist irgendwann aufgefallen, dass
    vor diesem ausländerfeindlichen und
  • 2:29 - 2:33
    islamfeindlichen Rauschen überhaupt
    niemand außerhalb des Bundestages
  • 2:33 - 2:38
    mitkriegt, was eigentlich im Bereich
    Netzpolitik so los ist bei der AfD. Und
  • 2:38 - 2:41
    wenn ich mich mit Leuten darüber
    unterhalten habe, dann war auch meistens
  • 2:41 - 2:47
    die erste Reaktion, ach die AfD mache
    irgendwas mit Netzpolitik? Weil ungefähr
  • 2:47 - 2:50
    niemand auf dem Schirm hat dass da
    überhaupt irgendwas passiert, dass die da
  • 2:50 - 2:54
    aktiv sind und wer die Abgeordneten sind
    die sich in dem Bereich überhaupt
  • 2:54 - 2:58
    engagieren. Deswegen jetzt mal ganz kurz
    eine kleine Umfrage: Wer von euch, ich
  • 2:58 - 3:01
    bitte jetzt um Handzeichen, wer von euch
    könnte auch nur einen einzigen AfD-
  • 3:01 - 3:05
    Abgeordneten mit Namen nennen, der sich
    netzpolitisch im Bundestag engagiert?
  • 3:05 - 3:10
    Oder, ihr habt zwei Optionen, oder hat bei
    irgendeiner netzpolitischen Diskussion im
  • 3:10 - 3:14
    letzten Jahr mitbekommen was die AfD dazu
    sagt? Also, wenn eins von beidem auf euch
  • 3:14 - 3:19
    zutrifft, bitte jetzt Handzeichen.
    Publikum Gemurmel
  • 3:19 - 3:25
    Ich sehe 3 Hände. Also ich sehe literally
    3 Hände in diesem Raum. OK, und ich finde
  • 3:25 - 3:29
    das ist schon ziemlich aussagekräftig,
    weil wer wenn nicht ihr hier in diesem
  • 3:29 - 3:33
    Raum würde das mitkriegen, ja? Weil ihr
    seid ja diejenigen die sensibilisiert sind
  • 3:33 - 3:36
    und die sich immer informieren und
    mitkriegen was im Bereich Netzpolitik los
  • 3:36 - 3:40
    ist. Und das ist auch ein ganz gutes
    Beispiel, auch wenn das jetzt nur
  • 3:40 - 3:44
    anekdotische Evidenz aus diesem Saal ist,
    dass die AfD also eher nicht mit dem Thema
  • 3:44 - 3:48
    Netzpolitik verknüpft wird. Und es ist ja
    auch kein Wunder , weil eben bei der
  • 3:48 - 3:53
    Berichterstattung über die netzpolitischen
    Debatten im Bundestag meistens nur darüber
  • 3:53 - 3:57
    berichtet wird, wie sich die Große
    Koalition mit den demokratischen
  • 3:57 - 4:01
    Oppositionsparteien auseinandersetzt. Also
    das steht immer im Fokus der
  • 4:01 - 4:05
    Berichterstattung. Das läuft dann ungefähr
    so: Union und SPD machen irgendeinen
  • 4:05 - 4:11
    dummen Vorschlag, z.B. Staatstrojaner
    einsetzen, und Grüne, Linke und FDP sind
  • 4:11 - 4:15
    dann dagegen. Und von denen werden dann
    die Zitate berichtet und so weiter. Aber
  • 4:15 - 4:18
    was die AfD-Fraktion dazu sagt, das kriegt
    überhaupt niemand mit, und das nimmt auch
  • 4:18 - 4:22
    keiner wahr. Und auch in den Ausschüssen –
    Ausschüsse Digitale Agenda oder in der
  • 4:22 - 4:26
    Enquete-Kommission Künstliche Intelligenz
    – ist es ziemlich irrelevant was die AfD
  • 4:26 - 4:31
    so beizutragen hat. Aber sie sind nunmal
    halt trotzdem da und sie beteiligen sich
  • 4:31 - 4:34
    im Bundestag an den Debatten, und sie
    sprechen in den Ausschüssen und sie
  • 4:34 - 4:36
    tauchen auch bei verschiedenen
    netzpolitischen Veranstaltungen auf von
  • 4:36 - 4:41
    netzpolitischen Organisationen wo ihr
    vielleicht auch aktiv seid. Und deswegen
  • 4:41 - 4:43
    müssen wir uns doch mal damit
    beschäftigen. Und in diesem Talk will ich
  • 4:43 - 4:46
    jetzt mit euch zusammen diesen toten
    Winkel von uns allen etwas genauer
  • 4:46 - 4:50
    untersuchen und mal schauen was es
    eigentlich bei der Bundestagsfraktion der
  • 4:50 - 4:56
    Alternative für Deutschland, wie's da so
    um die Netzpolitik bestellt ist. Und ich
  • 4:56 - 4:59
    dachte zum Einstieg fragen wir einfach mal
    Alexander Gauland, den Partei- und
  • 4:59 - 5:02
    Fraktionsvorsitzenden der AfD.
    Video
  • 5:02 - 5:07
    Alexander Gauland: "Es ist allgemein
    bekannt, dass ich persönlich keine enge
  • 5:07 - 5:11
    Beziehung, sagen wir vorsichtig, zum
    Internet habe, ich bin auch kein Fachmann
  • 5:11 - 5:16
    für diese Fragen. Ich sehe nur das
    Problem, und das sehen wir alle, dass
  • 5:16 - 5:22
    Arbeitsplätze wegfallen werden durch die
    Digitalisierung ohne dass wir schon über
  • 5:22 - 5:27
    Alternativen genügend nachgedacht haben.
    Aber von einer Strategie zur
  • 5:27 - 5:32
    Digitalisierung kann nicht die Rede sein
    und ich wüsste auch im Moment keine."
  • 5:32 - 5:36
    Noujoum (Miriam): Ja, jetzt könnte man
    denken, dass damit schon alles gesagt ist.
  • 5:36 - 5:38
    Aber wir haben ja noch ein bisschen Zeit,
    das heißt wir können versuchen noch ein
  • 5:38 - 5:44
    bisschen tiefer einzutauchen in das Thema.
    Erst mal ganz grundsätzlich, die AfD hat
  • 5:44 - 5:48
    im Bundestag aktuell 91 Mitglieder. Das
    liegt daran, dass ja auch schon welche
  • 5:48 - 5:52
    ausgetreten sind, z.B. Frauke Petry, das
    habt ihr vielleicht mitbekommen. Und ihr
  • 5:52 - 5:56
    seht hier auf diesem Tortendiagramm, da
    gibt es ganz rechts am Rand diese vier
  • 5:56 - 6:01
    Fraktionslosen, aber die AfD-Fraktion hat
    im Moment 91 Mitglieder und ist damit auch
  • 6:01 - 6:04
    die größte Oppositionsfraktion. Ihr seht,
    dass sie mehr Mitglieder haben als die
  • 6:04 - 6:10
    FDP, die Grünen oder die Linken. Und im
    Bundestagsplenum sitzen sie vom Redepult
  • 6:10 - 6:14
    aus gesehen auf der ganz rechten Seite
    neben der FDP; das ist also auf diesem
  • 6:14 - 6:17
    Bild das ganz rechte Pizzastück sozusagen.
    Ihr seht da vorne in der ersten Reihe da
  • 6:17 - 6:23
    Alice Weidel und Alexander Gauland. Und
    als größte Oppositionsfraktion im
  • 6:23 - 6:27
    Bundestag dürfen sie immer bei allgemeinen
    Aussprachen oder wenn es um
  • 6:27 - 6:30
    Gesetzesentwürfe geht, sie dürfen immer
    als Allererstes reden weil sie eben die
  • 6:30 - 6:35
    größte Oppositionsfraktion sind. Und sie
    haben auch im Verhältnis zu den anderen
  • 6:35 - 6:39
    Oppositionsfraktionen mehr Redezeit und
    das gilt im Plenum sowohl wie in den
  • 6:39 - 6:43
    Ausschüssen. Und wie alle anderen
    Fraktionen auch hat die AfD im Bundestag
  • 6:43 - 6:47
    die Möglichkeit im Plenum zu allen
    Tagesordnungspunkten zu sprechen. Sie
  • 6:47 - 6:52
    können Anträge stellen, Gesetzesentwürfe
    vorschlagen, sie können kleine oder große
  • 6:52 - 6:56
    Anfragen stellen oder schriftliche oder
    mündliche Fragen an die Bundesregierung
  • 6:56 - 7:00
    stellen. Bei Fachgesprächen oder
    Sachverständigen-Anhörungen in den
  • 7:00 - 7:04
    Ausschüssen haben sie das Recht
    Sachverständige vorzuschlagen obwohl sie
  • 7:04 - 7:07
    nicht in allen Fällen von diesem Recht
    Gebrauch machen. Und sie können auch
  • 7:07 - 7:10
    Vorschläge machen zu welchen Themen
    überhaupt Anhörungen durchgeführt werden
  • 7:10 - 7:15
    sollen. Die meisten netzpolitischen
    Diskussionen im Bundestag finden neben dem
  • 7:15 - 7:19
    Plenum, was ihr gerade auf dem Bild
    gesehen habt, auch im Ausschuss Digitale
  • 7:19 - 7:22
    Agenda statt. Aber es gibt noch andere
    Ausschüsse in denen es auch immer mal
  • 7:22 - 7:25
    wieder um Netzpolitik geht. Also z.B. den
    Innenausschuss weil der sich mit
  • 7:25 - 7:29
    Datenschutz beschäftigt, oder auch der
    Verkehrsausschuss, da geht es dann um
  • 7:29 - 7:34
    digitale Infrastruktur also z.B.
    Breitbandausbau oder 5G. Und in dieser
  • 7:34 - 7:38
    Legislaturperiode sind auch noch zwei
    Enquete-Kommissionen dazugekommen.
  • 7:38 - 7:41
    Nämlich einmal die Enquete-Kommission
    Künstliche Intelligenz und die Enquete-
  • 7:41 - 7:46
    Kommission Berufliche Bildung in der
    digitalen Arbeitswelt. Und Enquete-
  • 7:46 - 7:50
    Kommissionen, das sind Gremien die sind
    den Ausschüssen relativ ähnlich, aber die
  • 7:50 - 7:53
    sind nur für die Dauer einer einzigen
    Wahlperiode eingesetzt und die
  • 7:53 - 7:56
    beschäftigen sich meistens mit einer ganz
    konkreten Fragestellung oder einem ganz
  • 7:56 - 8:01
    bestimmten Thema. Und daneben haben die
    Fraktionen, und so eben auch die AfD, das
  • 8:01 - 8:05
    Recht, noch Vertreter in verschiedene
    Gremien zu schicken, die jetzt nicht
  • 8:05 - 8:09
    direkt mit dem Bundestag zu tun haben.
    Zwei Beispiele: Dazu gehört unter anderem
  • 8:09 - 8:14
    der Beirat der Bundesnetzagentur oder zum
    Beispiel auch der Beirat digitale
  • 8:14 - 8:18
    Marktwächter der Verbraucherzentrale
    Bundesverband. Das heißt in solche Gremien
  • 8:18 - 8:23
    kann die AfD auch Vertreter schicken. Und
    uns interessieren heute vor allem drei
  • 8:23 - 8:27
    Abgeordnete der AfD Bundestagsfraktion,
    und zwar sind das die drei, die auch im
  • 8:27 - 8:30
    Ausschuss Digitale Agenda sitzen und in
    der Enquete-Kommission Künstliche
  • 8:30 - 8:33
    Intelligenz und das sind die drei, die
    sich hauptsächlich mit Netzpolitik
  • 8:33 - 8:40
    beschäftigen. Und das sind Uwe Kamann, Uwe
    Schulz und Joana Cotar. Jetzt lagen mir
  • 8:40 - 8:43
    schon jede Menge geschmacklose Scherze auf
    der Zunge über ein rechtsextremes Trio das
  • 8:43 - 8:48
    aus zwei Uwes besteht und einer Frau. Aber
    während ich diesen Vortrag vorbereitet
  • 8:48 - 8:53
    habe und mich mit den dreien beschäftigt
    habe, hat mich vor exakt 10 Tagen diese
  • 8:53 - 8:57
    Nachricht ereilt: Uwe Kamann ist
    überraschend aus der AfD-Fraktion
  • 8:57 - 9:01
    ausgetreten und hat auch die Partei
    verlassen. Wir wissen jetzt noch nicht so
  • 9:01 - 9:05
    besonders viel darüber, warum Kamann genau
    ausgetreten ist. Ich habe dazu so ein paar
  • 9:05 - 9:09
    Vermutungen und darauf werde ich aber ganz
    am Ende von diesem Talk nochmal eingehen.
  • 9:09 - 9:12
    Und da habe ich gedacht, ist ja
    interessant, ich versuche mich mal auf der
  • 9:12 - 9:15
    Webseite von Uwe Kammann zu informieren,
    vielleicht schreibt er da ja irgendwas
  • 9:15 - 9:19
    über seine Beweggründe. Aber da habe ich
    festgestellt, dass nicht lange gefackelt
  • 9:19 - 9:24
    wurde, und ihm offenbar auch direkt seine
    Webseite abgestellt wurde. Und das deutet
  • 9:24 - 9:27
    meiner Meinung nach darauf hin, dass
    Kamann und die AfD nicht unbedingt im
  • 9:27 - 9:32
    Guten auseinandergegangen sind. Und weil
    er aber bis vor 10 Tagen noch Mitglied der
  • 9:32 - 9:35
    AfD-Bundestagsfraktion und dieses
    netzpolitischen Trios gewesen ist und ich
  • 9:35 - 9:39
    an diesem Talk vor allem darüber reden
    will, was im letzten Jahr so los war, will
  • 9:39 - 9:43
    ich diese Bei... Austrittsgeschichte erst
    mal beiseite lassen und, wie gesagt, erst
  • 9:43 - 9:47
    ganz am Ende wieder darüber reden. Wenn
    man sich mit diesen dreien beschäftigt und
  • 9:47 - 9:51
    die so ein bisschen beobachtet, ich habe
    ja nun jeden Tag und jede Woche bei meiner
  • 9:51 - 9:54
    Arbeit die Gelegenheit dazu, weil ich sie
    im Ausschuss sehe, und in der Enquete-
  • 9:54 - 10:00
    Kommission und im Plenum, dann fällt vor
    allem auf, dass die einen relativ normalen
  • 10:00 - 10:04
    Kommunikationsstil pflegen. Also im
    Gegensatz zu dieser Krawallerie, die man
  • 10:04 - 10:08
    sonst von der AfD gewohnt ist. Wenn
    normalerweise so Videoschnipsel im
  • 10:08 - 10:11
    Internet rumgereicht werden, bei Twitter
    oder bei YouTube, wenn irgendeiner sagt:
  • 10:11 - 10:15
    "Oh, hier, guck mal, krasse Rede von nem
    AfD-Abgeordneten", dann ist das ja
  • 10:15 - 10:19
    meistens irgendwas ganz krasses und...
    also, oder ihr erinnert euch vielleicht
  • 10:19 - 10:23
    daran, Gauland, der gesagt hat: "Wir wer-
    den die Mitglieder der anderen Fraktionen
  • 10:23 - 10:27
    jagen." Und im Verhältnis dazu sind diese
    drei relativ ruhig. Die haben so ein
  • 10:27 - 10:31
    normales Parlamentsauftreten und die
    zeichnen sich jetzt auch nicht durch so
  • 10:31 - 10:36
    eine gewaltvolle Sprache aus wie viele an-
    dere Abgeordnete. Und im Vergleich zu
  • 10:36 - 10:39
    den anderen Mitgliedern ihrer Fraktion gehören sie
    auch tatsächlich jetzt nicht zu den
  • 10:39 - 10:45
    hardcore Nazis. Die taz hat eine sehr gute
    interaktive Seite gebaut, wo man sich über
  • 10:45 - 10:49
    die Vernetzungen und Verstrickungen der
    AfD Abgeordneten und ihrer Mitarbeiter
  • 10:49 - 10:53
    informieren kann. In die rechte Szene,
    aber auch in verschiedene andere
  • 10:53 - 10:58
    Netzwerke. Und ich hab das mal für unsere
    drei Netzpolitiker rausgesucht, aber damit
  • 10:58 - 11:01
    ihr den Kontrast besonders gut
    wertschätzen könnt, zeige ich euch erst
  • 11:01 - 11:05
    mal wie diese Analyse von der taz aussieht
    bei einem anderen Mitglied der AfD-
  • 11:05 - 11:10
    Fraktion und zwar bei Peter Felser. Peter
    Felser ist ehemaliger Bundeswehroffizier
  • 11:10 - 11:15
    und hängt in verschiedenen neurechten
    Verlags-Strukturen drin. So hat er z.B.
  • 11:15 - 11:19
    schon mal ein Buch mit Götz Kubitschek
    veröffentlicht. Anfang der 1990er Jahre
  • 11:19 - 11:23
    war er Mitglied in der rechtsextremen
    Partei Die Republikaner und er hat für die
  • 11:23 - 11:29
    auch Wahl-Werbespots produziert. Ja, und
    Felsers Hobbys sind Holocaustleugnung und
  • 11:29 - 11:34
    Antisemitismus. Und Mitarbeiter von ihm
    waren bei der NPD, wie wir hier sehen und
  • 11:34 - 11:39
    im Verhältnis dazu sind die Verbindungen,
    die die taz recherchiert hat für die drei
  • 11:39 - 11:45
    Netzpolitiker, doch relativ harmlos. Also,
    Kamann z.B., Mitarbeiter von ihm haben
  • 11:45 - 11:49
    Kontakte in die Medien und die
    Wirtschaftswelt, Uwe Schulz war früher mal
  • 11:49 - 11:55
    Mitglied bei der CDU/CSU und hat
    Verbindungen in die Wirtschaft. Und Joana
  • 11:55 - 11:58
    Cotar war ebenfalls früher bei der CDU/CSU
    und Mitarbeitende von ihr haben
  • 11:58 - 12:01
    Verbindungen in neurechte
    Verlagsstrukturen und in die Medien- und
  • 12:01 - 12:07
    Arbeitswelt. Im Verhältnis zu den anderen
    AfDlern kann man also sagen, dass Kamann,
  • 12:07 - 12:11
    Cotar und Schulz einfach aus so einer
    konservativen Ecke kommen, aber jetzt
  • 12:11 - 12:15
    oberflächlich betrachtet noch nicht die
    ganz krassen rechtsextremen Tendenzen an
  • 12:15 - 12:19
    den Tag legen. Und das schlägt sich
    natürlich auch darin nieder, wie sie
  • 12:19 - 12:24
    Politik machen oder wie sie sich im
    parlamentarischen Alltag verhalten. Das
  • 12:24 - 12:27
    Wissenschaftszentrum Berlin für
    Sozialforschung hat 2017 eine sehr
  • 12:27 - 12:31
    interessante Studie veröffentlicht, die
    untersucht hat, wie sich AfD Abgeordnete
  • 12:31 - 12:35
    in den verschiedenen deutschen
    Landesparlamenten verhalten. Und auf Seite
  • 12:35 - 12:39
    25 und 26 macht diese Studie eine
    Unterscheidung zwischen auf der einen
  • 12:39 - 12:43
    Seite den Bewegungsorientierten und auf
    der anderen Seite den
  • 12:43 - 12:49
    Parlamentsorientierten Landtagsfraktionen
    der AfD. Und hier sind diese Definitionen.
  • 12:49 - 12:53
    Ich lese euch ganz kurz mal das Zitat für
    die Bewegungsorientierten vor: die
  • 12:53 - 12:57
    Bewegungsorientierten "(...) leben von
    situativen Momenten, in denen sie sich vom
  • 12:57 - 13:02
    Parlament als solchem abgrenzen, sich als
    Sprachrohr der rechten Vororganisationen
  • 13:02 - 13:07
    sehen bzw. versuchen, selbst die eigenen
    Anhänger auf der Straße zu mobilisieren.
  • 13:07 - 13:10
    Diesem Idealtyp am nächsten kommt die
    thüringische Fraktion rund um ihren
  • 13:10 - 13:14
    Fraktionsvorsitzenden Björn Höcke."
    'Bewegungsorientiert' kann man also meiner
  • 13:14 - 13:18
    Meinung nach auch mit krawallorientiert
    übersetzen. Das sind also die
  • 13:18 - 13:23
    Abgeordneten, die mit voller Absicht und
    vollem Kalkül in ihren Reden provozieren,
  • 13:23 - 13:28
    die mal ganz.. ganz nah an die Grenze des
    Sagbaren gehen, damit die Rechten im Land,
  • 13:28 - 13:32
    wenn sie das sehen, sagen können: "Ah, der
    traut sich was" oder "Endlich sagts mal
  • 13:32 - 13:36
    einer". Und das sind auch die Abgeordneten
    oder die Fraktionen, die im Prinzip das
  • 13:36 - 13:41
    Parlament als solches ablehnen, obwohl sie
    ja eigentlich ein Teil davon sind. Und
  • 13:41 - 13:44
    demgegenüber stehen auf der anderen Seite
    die Parlamentsorientierten. Ich lese euch
  • 13:44 - 13:48
    auch dieses Zitat kurz vor: "Die
    Parlamentsorientierten legen Wert darauf,
  • 13:48 - 13:52
    durch Sacharbeit aufzufallen, schnell
    einen arbeitsfähigen und professionellen
  • 13:52 - 13:57
    Fraktionsapparat zu installieren und im
    Plenum argumentativ zu überzeugen, selbst
  • 13:57 - 14:00
    wenn dafür Reden oder kurze Wortbeiträge
    detailliert vorbereitet und eingeplant
  • 14:00 - 14:05
    werden müssen. Dies alles wird mit der
    strategischen Grundorientierung verbunden,
  • 14:05 - 14:09
    dass die AfD einen dauerhaften Platz
    rechts von der Union im Parteiensystem
  • 14:09 - 14:13
    erkämpfen und einnehmen will." Die
    Parlamentsorientierten könnte man also
  • 14:13 - 14:17
    auch in gewisser Hinsicht die
    Kooperationsorientierten nennen. Während
  • 14:17 - 14:20
    die Krawallorientierten, wie der Name
    schon sagt, vor allem Konflikt erzeugen
  • 14:20 - 14:23
    wollen und sich von den anderen Fraktionen
    möglichst deutlich abgrenzen und diese
  • 14:23 - 14:27
    angreifen und verächtlich machen wollen,
    sind die Parlamentsorientierten oder
  • 14:27 - 14:32
    Kooperationsorientierten eher an
    sachlicher Zusammenarbeit interessiert und
  • 14:32 - 14:37
    sie lehnen das Parlament auch nicht als
    solches ab. Statt also zu provozieren und
  • 14:37 - 14:41
    immer Eklats zu produzieren, versuchen die
    Parlamentsorientierten in einem ruhigen
  • 14:41 - 14:45
    und sachlichen Tonfall Politik zu machen
    und auch realistische oder sinnvolle
  • 14:45 - 14:50
    Vorschläge zu machen. Und in dieser Studie
    von der WZB sind jetzt eigentlich
  • 14:50 - 14:54
    verschiedene Fraktionen nach diesen beiden
    Kriterien unterschieden worden. Aber ich
  • 14:54 - 14:57
    denke, dass man diese Systematik und diese
    Unterscheidung nach diesen beiden
  • 14:57 - 15:01
    Kriterien auch auf einzelne Abgeordnete
    der Bundestagsfraktion der AfD übertragen
  • 15:01 - 15:04
    kann. Und man kann die quasi alle so
    sortieren, die einen in das Töpfchen und
  • 15:04 - 15:08
    die anderen in das Töpfchen. Und dann
    kommt so was raus, dass man sagen könnte,
  • 15:08 - 15:11
    es gibt quasi zwei Flügel in der AfD-
    Bundestagsfraktion, die einen und die
  • 15:11 - 15:16
    anderen. Und nach meiner Einschätzung
    gehören die drei Netzpolitiker der AfD-
  • 15:16 - 15:20
    Bundestagsfraktion auf jeden Fall zu den
    Kooperationsorientierten. Während nämlich
  • 15:20 - 15:24
    in anderen Ausschüssen im Bundestag jede
    einzelne Sitzung ein einziger Eklat ist,
  • 15:24 - 15:29
    dank der AfD Abgeordneten, fallen die AfD
    Netzpolitiker im Ausschuss Digitale Agenda
  • 15:29 - 15:33
    eigentlich so gut wie gar nicht auf. Sie
    halten sich an die parlamentarischen
  • 15:33 - 15:38
    Abläufe. Sie treten betont höflich und
    freundlich auf. Sie scherzen in der Pause
  • 15:38 - 15:42
    mit der FDP. Sie gratulieren dem
    Ausschussvorsitzenden nochmal ganz
  • 15:42 - 15:46
    besonders schleimig zum Geburtstag und in
    ihren Redebeiträgen stimmen sie auch
  • 15:46 - 15:52
    relativ häufig Vorrednern von FDP, Grünen
    oder sogar Linken zu oder unterstützen
  • 15:52 - 15:56
    sogar deren Anträge bei Abstimmungen. Und
    jetzt werfen wir mal einen Blick darauf,
  • 15:56 - 16:01
    was die Netzpolitiker von der AfD
    inhaltlich eigentlich so treiben. Als ich
  • 16:01 - 16:04
    angefangen hab, darauf zu achten, wie sich
    die AfD-Abgeordneten zu verschiedenen
  • 16:04 - 16:08
    netzpolitischen Fragen verhalten, ist mir
    aufgefallen, dass ihre Positionierung
  • 16:08 - 16:15
    eigentlich fast immer in einer von drei
    Kategorien fällt. Die erste Kategorie ist:
  • 16:15 - 16:20
    entweder, es ist.. sie, sie positionieren
    sich anti-europäisch bzw. nationalistisch,
  • 16:20 - 16:25
    oder zweitens: sie finden irgendeinen
    Weg ihren eigenen Opfermythos zu betonen
  • 16:25 - 16:29
    oder sich als Opfer zu inszenieren, oder
    drittens: sie sagen einfach das, was alle
  • 16:29 - 16:34
    anderen auch sagen und surfen so ein
    bisschen auf der Welle mit und... ja,
  • 16:34 - 16:37
    tragen nichts eigenes bei, sozusagen,
    wiederholen nur das, was alle anderen auch
  • 16:37 - 16:42
    schon vertreten haben. Und als Beispiel
    jetzt für diese erste Kategorie der
  • 16:42 - 16:47
    Positionierung, anti-europäisch bzw.
    nationalistisch: von der AfD wird
  • 16:47 - 16:51
    grundsätzlich alles abgelehnt, was aus
    Europa kommt, was aus Brüssel kommt und
  • 16:51 - 16:55
    diese anti-europäische Haltung ist ja auch
    schon ein programmatischer Kern bei der
  • 16:55 - 17:00
    Parteigründung der AfD gewesen. Die AfD
    macht in jedem Ausschuss und bei jedem
  • 17:00 - 17:04
    Thema um jede EU-Verordnung, um jede EU-
    Richtlinie ein riesiges Gewese. Und wenns
  • 17:04 - 17:07
    nach denen gehen würde, würde der
    Bundestag jeden zweiten Tag eine
  • 17:07 - 17:12
    Subsidiaritätsrüge anstoßen. Und ein EU-
    Beispiel jetzt aus dem letzten Jahr ist
  • 17:12 - 17:16
    natürlich die Datenschutzgrundverordnung.
    Da hat die AfD im Bundestag beantragt,
  • 17:16 - 17:21
    dass die DSGVO mit sofortiger Wirkung
    ausgesetzt werden soll. Jetzt ist die
  • 17:21 - 17:24
    DSGVO vielleicht nicht das allerbeste
    Beispiel, denn es gibt ja auch Europa-
  • 17:24 - 17:28
    Freunde, die viele gute Gründe haben warum
    sie die DSGVO ablehnen, aber ich finde,
  • 17:28 - 17:33
    das steht exemplarisch für diesen Anti-
    Europa-Fimmel, den die AfD hat. Und ein
  • 17:33 - 17:36
    anderes schönes Beispiel, oder eine andere
    schöne Situation, aus dieser Kategorie
  • 17:36 - 17:40
    war, vor kurzem gab es eine
    Referentenrunde im Bundestag, da
  • 17:40 - 17:43
    besprechen die Referenten der
    verschiedenen Fraktionen schon mal die
  • 17:43 - 17:47
    Ausschussarbeit vor. Und da ging es um
    eine Vorbesprechung des Internet
  • 17:47 - 17:51
    Governance Forum, das ist ein
    internationaler Politik Gipfel, und da
  • 17:51 - 17:57
    sagte der AfD-Referent wörtlich, hier das
    Zitat: "Internationales ist nicht so unser
  • 17:57 - 17:59
    Ding."
    Lachen
  • 17:59 - 18:02
    Das ist natürlich bemerkenswert vor dem
    Hintergrund, dass das ganze Internet ja
  • 18:02 - 18:06
    eigentlich auf internationalem Austausch
    basiert. Also müssten Sie eigentlich gegen
  • 18:06 - 18:11
    alles sein, was mit dem Internet zu tun
    hat. Jetzt zu der zweiten Kategorie:
  • 18:11 - 18:15
    Opfermythos der AfD betonend. Sehr viele
    Debatten im Bundestag werden von der AfD
  • 18:15 - 18:20
    genutzt, um sich mal wieder als Opfer oder
    in ihrer Opferrolle zu inszenieren. Und
  • 18:20 - 18:24
    gerade die Debatten um das
    Netzwerkdurchsetzungsgesetz oder eine
  • 18:24 - 18:29
    mögliche Regulierung von Social Bots
    wurden von der AfD genutzt, um gegen
  • 18:29 - 18:35
    Zensur zu wettern und die angebliche
    Abschaffung der Meinungsfreiheit
  • 18:35 - 18:39
    anzuprangern, weil aus ihrer Sicht die
    anderen Fraktionen diese Themen nur
  • 18:39 - 18:44
    nutzen, um ihnen nicht genehme und
    politisch unkorrekte Positionen aus dem
  • 18:44 - 18:48
    Onlinediskurs zu drängen. Und damit meint
    die AfD natürlich politisch unkorrekte
  • 18:48 - 18:52
    Positionen wie solche, die sie selber
    vertreten. Aber diese Haltung kann man nur
  • 18:52 - 18:56
    haben, also diese Haltung, die die AfD da
    vertritt, wenn man findet, dass Rassismus,
  • 18:56 - 19:01
    Antisemitismus, Islamhass, Homo- Trans-
    und Frauenfeindlichkeit, Holocaustleugnung
  • 19:01 - 19:05
    sowie Hassrede allgemein auf jeden Fall
    von der Meinungsfreiheit gedeckt sein
  • 19:05 - 19:10
    sollte. Und meine Haltung ist, dass Hass
    keine Meinung ist. Die AfD hat außerdem
  • 19:10 - 19:14
    eine ganze Reihe von kleinen Anfragen an
    die Bundesregierung gestellt, die sie auch
  • 19:14 - 19:17
    genutzt hat, um sich wieder in ihrer
    Opferrolle zu inszenieren. Das hat
  • 19:17 - 19:20
    meistens irgendwas mit Meinungsfreiheit zu
    tun oder mit Öffentlich-rechtlichem
  • 19:20 - 19:24
    Rundfunk. Ich geb euch ein paar kleine
    Beispiele dafür. Sie haben gleich zwei
  • 19:24 - 19:27
    Anfragen gestellt zu der Aktion
    "Reconquista Internet" von Jan
  • 19:27 - 19:32
    Böhmermann, die Punchline war da im
    Wesentlichen "Warum hat der CDF, äh ZDF-
  • 19:32 - 19:36
    Fernsehrat das nicht verhindert?" Sie
    haben eine Anfrage gestellt zu einer
  • 19:36 - 19:39
    Aktion des Zentrums für Politische
    Schönheit, die ja in der Vergangenheit
  • 19:39 - 19:43
    auch schon ein paar Mal hier auf dem
    Kongress waren. Sie haben eine Anfrage
  • 19:43 - 19:47
    gestellt zur "Ankommen" App, die es
    Geflüchteten leichter machen soll, sich in
  • 19:47 - 19:51
    Deutschland zurechtzufinden. Eine Anfrage
    mit dem Titel "Linksextreme
  • 19:51 - 19:55
    Internetseiten". Da ging es im
    Wesentlichen um linksunten.indymedia. Und
  • 19:55 - 19:59
    sie haben eine Anfrage gestellt zur
    Mediathek "Vielfalt" aus dem Programm
  • 19:59 - 20:03
    "Demokratie leben", das von der
    Bundesregierung unterstützt wird. Und in
  • 20:03 - 20:06
    dieser Mediathek Vielfalt wird die AfD als
    rechtsextrem dargestellt. Und da hatten
  • 20:06 - 20:12
    sie doch sehr viele Nachfragen in ihrer
    Kleinen Anfrage dazu. Und zudem kann man
  • 20:12 - 20:15
    feststellen, dass bei verschiedenen
    netzpolitischen Debatten die AfD es im
  • 20:15 - 20:18
    Zweifel auch immer schafft, statt über das
    eigentliche Thema zu reden, einen Bogen zu
  • 20:18 - 20:22
    ihrem Lieblingsthema zu schlagen. Also der
    Abgeordnete Uwe Schulz hat zum Beispiel
  • 20:22 - 20:27
    vor kurzem eine Rede zu einem FDP-Antrag
    gehalten im Plenum und da ging es
  • 20:27 - 20:30
    eigentlich um die Beschleunigung der
    Digitalisierung, aber er hat es trotzdem
  • 20:30 - 20:34
    geschafft irgendwie immer wieder über die
    Flüchtlingskrise 2015 zu sprechen. Und die
  • 20:34 - 20:38
    dritte Kategorie, wir haben "das, was alle
    sagen" sehr oft, in meiner Wahrnehmung
  • 20:38 - 20:43
    sogar in der Mehrzahl der Fälle, hat die
    AfD gar keine eigene originäre Position zu
  • 20:43 - 20:47
    irgendeiner netzpolitischen Frage. Sondern
    sie hängen sich einfach an alle anderen
  • 20:47 - 20:52
    dran. Gibt es verschiedene thematische
    Beispiele, z.B. als es um den Cambridge
  • 20:52 - 20:56
    Analytica Skandal von Facebook ging. Als
    es um den Bundesregierungshack ging, da
  • 20:56 - 20:59
    haben sich alle Fraktionen aufgeregt, dass
    die Bundesregierung ihre Aufarbeitung
  • 20:59 - 21:03
    nicht transparent gemacht hat für die
    Abgeordneten, haben sie auch immer einfach
  • 21:03 - 21:06
    das gesagt, was alle anderen gesagt haben.
    Beim Breitbandausbau, beim Thema
  • 21:06 - 21:10
    künstliche Intelligenz ist das auch so.
    Die AfD stimmt dann einfach den anderen zu
  • 21:10 - 21:14
    und betont, dass sich ja in dieser Sache
    alle einig sind, also auch sie. Und hier
  • 21:14 - 21:19
    haben wir jetzt noch mal ein Beispiel, das
    ist eine Rede von Uwe Kamann. Da geht es
  • 21:19 - 21:22
    um die Einsetzung der Enquete-Kommission
    künstliche Intelligenz und da könnt ihr
  • 21:22 - 21:25
    mal hören wie das klingt, wenn immer
    zugestimmt wird.
  • 21:25 - 21:27
    Applaus im Video
    Kamann: "Bei der künstlichen Intelligenz,
  • 21:27 - 21:31
    meine Damen und Herren, darf es nicht um
    parteipolitische Profilierung gehen, denn
  • 21:31 - 21:34
    es handelt sich um technologische
    Quantensprünge, die wir als Nation
  • 21:34 - 21:39
    mitgehen müssen, wenn wir unsere
    wirtschaftliche Stellung in der Welt und
  • 21:39 - 21:44
    den Wohlstand unseres Landes nicht aufs
    Spiel setzen wollen. Meine Fraktion, die
  • 21:44 - 21:49
    AfD, wird sich hier mit Sachverstand und
    großem Engagement einbringen.
  • 21:49 - 21:54
    Applaus im Video
    Ich will aus Zeitgründen nicht auf die
  • 21:54 - 21:58
    Versäumnisse der Vergangenheit eingehen,
    denn die sind offensichtlich jedem
  • 21:58 - 22:02
    bekannt. Außerdem müssten wir dann bis
    morgen früh hier sitzen. Gefragt ist nun
  • 22:02 - 22:08
    konstruktives und vorausschauendes Handeln
    für die Zukunft unseres Landes. Nur darum
  • 22:08 - 22:11
    gehts."
    Miriam: Ja. Klingt wahnsinnig vernünftig,
  • 22:11 - 22:15
    ist aber auch nichts Neues. Nochmal
    zusammenfassend: die AfD hat bei der
  • 22:15 - 22:18
    Netzpolitik inhaltlich nichts
    Interessantes zu sagen, sie haben keine
  • 22:18 - 22:22
    Lösungen oder eigene Vorschläge, auf die
    bisher noch niemand anders gekommen ist,
  • 22:22 - 22:26
    sie lehnen europäische oder internationale
    Lösungen ab. Und Sie schwenken auch gerne
  • 22:26 - 22:30
    mal vom eigentlichen netzpolitischen Thema
    ab, wenn sie da inhaltlich schwach sind
  • 22:30 - 22:33
    und verbinden das dann lieber mit
    irgendwas, was mit ihrem Markenkern zu tun
  • 22:33 - 22:39
    hat. Und sie stimmen eben sehr häufig und
    in großen Teilen den anderen Fraktionen zu
  • 22:39 - 22:43
    und betonen immer die Gemeinsamkeiten. Und
    gerade in diesem letzten Punkt sehe ich
  • 22:43 - 22:47
    eine große Gefahr, weil ich nämlich
    glaube, dass die Netzpolitik der AfD-
  • 22:47 - 22:52
    Fraktion zur Normalisierung dient. Weil
    grade, wenn sie den anderen immer so viel
  • 22:52 - 22:55
    zustimmen, dann läuft man Gefahr zu
    vergessen, dass man es mit Leuten zu tun
  • 22:55 - 22:58
    hat die Mitglied in einer Fraktion sind,
    die menschenverachtende Positionen
  • 22:58 - 23:03
    vertritt. Wo eben so Sachen gesagt werden
    wie "Wir werden sie jagen" oder wo von
  • 23:03 - 23:07
    Messermännern und Kopftuchmädchen die Rede
    ist. Und durch dieses
  • 23:07 - 23:10
    parlamentsorientierte oder
    kooperationsorientierte Auftreten kommen
  • 23:10 - 23:13
    sie einem einfach wie normale Politiker
    vor, man sieht die halt jeden Tag im
  • 23:13 - 23:17
    Ausschuss und die benehmen sich relativ
    normal. Aber sie sind eben keine normalen
  • 23:17 - 23:22
    Politiker, weil sie kein Problem mit
    dieser Fraktion und Partei haben, in der
  • 23:22 - 23:25
    sie Mitglied sind und wo diese
    menschenverachtenden Positionen vertreten
  • 23:25 - 23:29
    werden. Jetzt agiert die AfD ja nicht im
    luftleeren Raum, sondern es gibt noch
  • 23:29 - 23:34
    viele andere Player in der netzpolitischen
    Szene. Die AfD hat zum Beispiel hier eine
  • 23:34 - 23:38
    kleine Anfrage gestellt zum Digitalrat.
    Das ist dieses Gremium, das die
  • 23:38 - 23:44
    Bundesregierung mit innovativen Fragen und
    Ideen inspirieren soll. Das ist diese
  • 23:44 - 23:49
    Gelegenheit, wo jetzt auch hippe Start-Up
    Leute mal ins Bundeskanzleramt dürfen. Und
  • 23:49 - 23:53
    Frage 2 in dieser kleinen Anfrage lautet:
    "Aus welchen Gründen wurden lediglich
  • 23:53 - 23:57
    Experten aus den Bereichen Wissenschaft
    und Privatwirtschaft, nicht aber aus der
  • 23:57 - 24:02
    Zivilgesellschaft, wie z. B. dem Chaos
    Computer Club oder dem Verein Digitale
  • 24:02 - 24:07
    Gesellschaft, berufen?" Das ist also ein
    Beispiel dafür, wie sie gezielt versuchen,
  • 24:07 - 24:11
    Brücken und Verbindungen zu schlagen zu
    verschiedenen netzpolitischen Akteuren und
  • 24:11 - 24:14
    Organisationen. Ich hoffe jetzt
    allerdings, ihr habt euch nicht zu sehr
  • 24:14 - 24:18
    über die Nachricht gefreut, dass die AfD
    im Bundestag den CCC und die DigiGes
  • 24:18 - 24:24
    pusht, es ist nämlich nicht alles Gold,
    was glänzt. Die AfD hat nämlich auch einen
  • 24:24 - 24:28
    Antrag gestellt zur finanziellen
    Unterstützung der Konferenz re:publica.
  • 24:28 - 24:32
    Und da es aber nicht, wie man meinen
    könnte, darum, dass es Geld auf die
  • 24:32 - 24:37
    re:publica regnen soll, sondern die
    Bundesregierung soll mit sofortiger
  • 24:37 - 24:40
    Wirkung jegliche finanzielle Zuwendungen
    für die re:publica streichen. Vielleicht
  • 24:40 - 24:44
    erinnert ihr euch noch darum, das war
    dieses Jahr, da ging es darum, dass die
  • 24:44 - 24:47
    Organisatorinnen und Organisatoren der
    re:publica nicht wollten, dass Bundeswehr-
  • 24:47 - 24:52
    Mitglieder in Uniform auf dem Gelände der
    re:publica Werbung machen für die
  • 24:52 - 24:57
    Bundeswehr. Naja, und da hat dann die AfD
    gesagt: "Das, das muss ein Ende haben. So
  • 24:57 - 25:02
    gehts nicht weiter!" und haben das
    gefordert. Fun Fact: Es gibt personelle
  • 25:02 - 25:05
    Überschneidungen zwischen der DigiGes und
    dem Orga-Team der re:publica, das heißt,
  • 25:05 - 25:09
    in der Kleinen Anfrage wird die DigiGes
    gepusht und versucht, eine Brücke zu denen
  • 25:09 - 25:14
    zu schlagen, aber hier bei dem Antrag zur
    re:publica, wo personell doch zu großen
  • 25:14 - 25:19
    Teilen die gleichen Leute sich engagieren,
    positionieren sie sich dagegen. Ich habe
  • 25:19 - 25:22
    mich jetzt in Vorbereitung für diesen Talk
    mit ziemlich vielen Leuten aus
  • 25:22 - 25:25
    unterschiedlichen Organisationen und
    Netzwerken unterhalten und mal gefragt,
  • 25:25 - 25:30
    was eigentlich ihr Umgang mit der AfD-
    Fraktion ist. Und ich habe den Eindruck,
  • 25:30 - 25:34
    dass man hier auch wieder das Verhalten
    der Organisationen im Verhältnis zur AfD
  • 25:34 - 25:39
    in drei Kategorien einteilen kann. Die
    erste Kategorie ist: Es gibt viele
  • 25:39 - 25:43
    Organisationen, die die AfD wie alle
    anderen Parteien verhalten... behandeln.
  • 25:43 - 25:47
    Zwei Beispiele: Die Open Source Business
    Alliance zum Beispiel macht manchmal so
  • 25:47 - 25:51
    parlamentarische Veranstaltungen,
    parlamentarisches Frühstück. Und da werden
  • 25:51 - 25:54
    dann die Netzpolitiker von allen
    Fraktionen eingeladen und eben auch die
  • 25:54 - 25:58
    von der AfD. Und diesen Sommer, ich weiß
    nicht, ob ihr das mitgekriegt habt, da hat
  • 25:58 - 26:02
    Wikimedia Deutschland auch so einen
    parlamentarischen Sommerabend gemacht, und
  • 26:02 - 26:07
    da waren auch die Vertreter der AfD-
    Fraktion eingeladen. Die zweite Kategorie:
  • 26:07 - 26:11
    Es gibt Organisationen, die sich abgrenzen
    von der AfD, das aber nicht klar nach
  • 26:11 - 26:15
    außen kommunizieren. Das sind sehr viele,
    ich habe mich mit sehr vielen unterhalten
  • 26:15 - 26:19
    aus dem Bereich Menschenrechte,
    netzpolitische Think Tanks,
  • 26:19 - 26:23
    Lobbyorganisation für Breitbandausbau. Und
    das ist dann ganz häufig so, dass die
  • 26:23 - 26:27
    sagen: "Wir reden nicht mit der AfD." Oder
    das wird dann so formuliert: "Wir reden
  • 26:27 - 26:31
    nur mit den demokratischen Parteien." Aber
    das kriegt man eben nur raus, wenn man
  • 26:31 - 26:34
    sich direkt mit denen unterhält. So von
    außen würde man diese Policy nicht
  • 26:34 - 26:40
    erkennen. Und die dritte Gruppe, das sind
    die, die sich auch ganz klar für alle
  • 26:40 - 26:44
    anderen transparent von der AfD abgrenzen.
    Ein kleines Beispiel möchte ich euch
  • 26:44 - 26:48
    erzählen, das fand ich besonders schön.
    Vor etwa einem Jahr gab es eine
  • 26:48 - 26:52
    Sachverständigenanhörung zu Quanten-
    Computing im Ausschuss Digitale Agenda,
  • 26:52 - 26:56
    und die verschiedenen Fraktionen dürfen
    dann immer Sachverständige vorschlagen.
  • 26:56 - 26:59
    Das sind dann meistens Leute die
    weltanschaulich den verschiedenen
  • 26:59 - 27:03
    Fraktionen nahestehen. Die werden dann vom
    Ausschuss-Sekretariat eingeladen und
  • 27:03 - 27:07
    können dann den Abgeordneten mal etwas
    über Quantencomputing erzählen. Die AfD
  • 27:07 - 27:10
    hatte einen Sachverständigen
    vorgeschlagen, hatte dem aber nicht
  • 27:10 - 27:13
    Bescheid gesagt. Der hat dann die
    Einladung bekommen vom Ausschuss-
  • 27:13 - 27:16
    Sekretariat, hat sich gefreut, dass
    endlich mal der Bundestag was von ihm über
  • 27:16 - 27:21
    Quanten-Computing wissen will und hat dann
    mitgekriegt, dass er auf Vorschlag der AfD
  • 27:21 - 27:24
    da ist, dann wollte er eigentlich erst gar
    nicht kommen. Dann haben die anderen
  • 27:24 - 27:27
    Fraktionen ihn angerufen und haben gesagt:
    "Nee, nee. Wir würden uns auch freuen,
  • 27:27 - 27:30
    wenn Sie kommen!", dann ist er gekommen.
    Und dann haben die Sachverständigen am
  • 27:30 - 27:34
    Anfang immer ein paar Minuten, um ein
    Eingangsstatement zu halten, und er hat
  • 27:34 - 27:37
    die ersten Minuten seines
    Eingangsstatement erst einmal dafür
  • 27:37 - 27:41
    genutzt, um sich ganz klar von
    menschenverachtenden Positionen, von
  • 27:41 - 27:46
    Rassismus, von Antisemitismus, Islamhass
    und so weiter abzugrenzen, und zu sagen,
  • 27:46 - 27:49
    dass es ihm sehr leid tut, unter welchen
    Umständen er hier heute da ist, dass er
  • 27:49 - 27:53
    aber mit diesen Positionen nichts zu tun
    hat, und dass er sich sehr freut, jetzt
  • 27:53 - 27:56
    über Quanten-Computing zu sprechen. Das
    fand ich sehr schön.
  • 27:56 - 28:03
    Applaus
    Ein anderes Beispiel sind die
  • 28:03 - 28:07
    Wahlprüfsteine von Netzpolitik.org von der
    Bundestagswahl aus dem letzten Jahr, das
  • 28:07 - 28:10
    ist mir auch sehr positiv aufgefallen. Die
    haben Wahlprüfsteine an alle Parteien
  • 28:10 - 28:15
    geschickt, wie man hier sehen kann, die
    schon einmal über fünf Prozent waren, aber
  • 28:15 - 28:19
    Parteien, deren Wertesystem auf
    gruppenbezogener Menschenfeindlichkeit
  • 28:19 - 28:23
    basiert, sind leider nicht gefragt worden.
    Und das kann eben auch jeder sehen, wenn
  • 28:23 - 28:26
    man sich auf der Webseite von
    Netzpolitik.org dann diese Wahlprüfsteine
  • 28:26 - 28:31
    anschaut. Der CCC selber hat, das fanden
    einige im Vorfeld überraschend, es gab ja
  • 28:31 - 28:34
    auf Twitter Diskussionen jetzt vor dem
    Congress darüber, wie antifaschistisch
  • 28:34 - 28:37
    oder nicht der Congress ist, und manche
    waren überrascht zu erfahren, dass der CCC
  • 28:37 - 28:43
    schon 2005 eine Unvereinbarkeitserklärung
    mit rechtsextremen Positionen
  • 28:43 - 28:46
    veröffentlicht hat, die man hier nachlesen
    kann. Und es gibt auch noch andere
  • 28:46 - 28:50
    Organisationen, soweit ich weiß hat der
    CCC Darmstadt auch eine eigene Policy, die
  • 28:50 - 28:54
    habe ich jetzt auf die Schnelle nicht
    gefunden, habe ich aber gehört. Ein
  • 28:54 - 28:58
    letztes Beispiel aus dieser Kategorie...
    Das passt jetzt nicht zur AfD, aber ich
  • 28:58 - 29:01
    finde es ist ein extrem gutes Beispiel,
    wie man sich verhalten kann. Das ist bei
  • 29:01 - 29:05
    der Open Knowledge Foundation in Berlin
    passiert. Die sitzen in einem Haus, wo
  • 29:05 - 29:08
    auch noch viele andere Organisationen und
    Firmen arbeiten, und irgendwann ist Ihnen
  • 29:08 - 29:12
    aufgefallen, dass in einer dieser anderen
    Firmen, die in dem Haus sitzen, so ein
  • 29:12 - 29:15
    richtiger Hardcore Nazi arbeitet. Also ich
    sage jetzt nicht AfD, sondern so ein
  • 29:15 - 29:19
    richtiger Hardcore Nazi. Sie haben dann...
    Es war nicht schwer, über den zu
  • 29:19 - 29:21
    recherchieren, sie haben dann
    rausgefunden, der hat Verbindungen zu
  • 29:21 - 29:26
    Combat 18, der war aber auch bei dem
    Frauenmarsch der AfD dabei. Also so ein
  • 29:26 - 29:29
    richtig krasser Nazi. Und dann haben sie
    sich überlegt, was sie machen können, und
  • 29:29 - 29:32
    haben eine ziemlich coole Aktion
    angestoßen, haben erst einmal innerhalb
  • 29:32 - 29:36
    ihrer Organisation mit allen geredet, ob
    sich alle einig sind, dass das irgendwie
  • 29:36 - 29:40
    ein Problem ist, dass das unangenehm ist,
    was man tun könnte. Und obwohl es da so
  • 29:40 - 29:43
    ein bisschen unterschiedliche Positionen
    gab, was jetzt der beste Umgang damit ist,
  • 29:43 - 29:47
    hat man dann sich darauf geeinigt, dass
    man aktiv werden möchte. Dann haben sie
  • 29:47 - 29:51
    sich zusammengesetzt auch mit allen
    anderen Parteien, also Hausparteien aus
  • 29:51 - 29:55
    diesem Haus, mit den anderen
    Organisationen, mit den anderen Firmen,
  • 29:55 - 29:59
    haben sich an die Mobile Beratung gegen
    Rechts in Berlin gewendet, und sind zu dem
  • 29:59 - 30:02
    Schluss gekommen, dass sie... Also, sie
    können ihn ja nicht rausklagen aus dem
  • 30:02 - 30:05
    Haus, aber dass sie zumindest überall, wo
    es möglich ist, zum Beispiel an den Türen
  • 30:05 - 30:10
    der Organisation, Sticker auffällig
    anbringen, die so ein bisschen deutlich
  • 30:10 - 30:13
    machen, dass rassistische Positionen in
    diesem Haus nicht so gern gesehen werden,
  • 30:13 - 30:17
    damit dieser konkrete Nazi sich eben nicht
    so wohl fühlt, und sieht, alle anderen
  • 30:17 - 30:20
    stimmen vielleicht nicht heimlich implizit
    seinen Positionen zu, sondern es gibt da
  • 30:20 - 30:24
    eine klare Abgrenzung. Und das finde ich,
    ist ein ganz gutes Beispiel für was man
  • 30:24 - 30:29
    tun kann, weil ihr alle seid auch in
    Organisationen, in Netzwerken, in
  • 30:29 - 30:33
    Hackerspaces, in irgendwelchen
    Zusammenhängen. Und ihr habt auch die
  • 30:33 - 30:38
    Möglichkeit, das Thema anzusprechen, die
    Leute dafür zu sensibilisieren. Ihr müsst
  • 30:38 - 30:42
    das Rad auch nicht neu erfinden, es gibt
    wirklich viele Organisationen, die schon
  • 30:42 - 30:46
    Policies gemacht haben, zum Beispiel sowas
    wie: "Wenn wir irgendwo eingeladen werden,
  • 30:46 - 30:51
    und die AfD ist auch eingeladen, dann
    gehen wir nicht hin", zum Beispiel. Ihr
  • 30:51 - 30:56
    könnt wahlweise hier diese Erklärung vom
    CCC zum Beispiel verwenden, oder ihr könnt
  • 30:56 - 31:02
    euch auch auf den Berliner Konsens
    beziehen. Das ist eine Vereinbarung der
  • 31:02 - 31:08
    demokratischen Parteien in Berlin zu den
    Landtagswahlen 2011 und 2016, wo sich die
  • 31:08 - 31:13
    ganzen Parteien darauf geeinigt haben,
    dass sie im Wahlkampf darauf achten
  • 31:13 - 31:17
    wollen, dass rassistische Positionen nicht
    instrumentalisiert werden, dass der
  • 31:17 - 31:22
    Wahlkampf nicht auf dem Rücken von
    Geflüchteten ausgetragen wird. Und den
  • 31:22 - 31:26
    haben sie zusammen auch mit der Mobilen
    Beratung gegen Rechtsextremismus in Berlin
  • 31:26 - 31:30
    gemacht. Das ist sowieso eine sehr gute
    Anlaufstelle, wenn ihr Infos braucht, wenn
  • 31:30 - 31:33
    ihr euch fragt, wie könnte man damit
    umgehen, wenn ihr irgendwelche negativen
  • 31:33 - 31:37
    Erfahrungen macht und sagt: "Irgendwie
    kommt mir das alles sehr rechts vor, aber
  • 31:37 - 31:43
    ich weiß jetzt gar nicht, was meine
    Handlungsoptionen sind." Ganz zum Schluss
  • 31:43 - 31:47
    kommen wir noch einmal zurück zu Uwe
    Kamann. Wir können wirklich nur rätseln,
  • 31:47 - 31:52
    was ihn zu seinem Austritt bewogen hat,
    bei dieser Presseerklärung zitiert er
  • 31:52 - 31:57
    fachpolitische Differenzen. Es hat aber
    neben ihm und Cotar in dieser ganzen
  • 31:57 - 32:01
    Bundestagsfraktion eigentlich niemand mehr
    netzpolitischen Sachverstand, und das ist
  • 32:01 - 32:06
    auch extern bestätigt, nämlich Prof. Dr.
    Katharina Zweig hat das... diesen Tweet
  • 32:06 - 32:11
    geschickt als Antwort auf seinen
    Austrittstweet und bestätigt quasi, dass
  • 32:11 - 32:15
    er jemand ist, der Ahnung hatte vom Thema,
    der sich zumindest Mühe gegeben hat, und
  • 32:15 - 32:20
    der insgesamt nicht so unangenehm
    aufgefallen ist in der Zusammenarbeit. Und
  • 32:20 - 32:25
    meine Theorie oder meine Spekulation ist,
    dass vielleicht die Fraktionsführung der
  • 32:25 - 32:30
    AfD-Bundestagsfraktion gerade mit diesem
    kooperationsorientierten Stil der
  • 32:30 - 32:35
    Netzpolitiker und vor allem von Kamann so
    ein bisschen ihre Probleme hatte. Weil
  • 32:35 - 32:38
    Kamann ja eben immer nach seinem gesunden
    Menschenverstand geurteilt hat, und wenn
  • 32:38 - 32:42
    er bei irgendeinem Thema dann doch mal zu
    einer Haltung gefunden hat, eben häufig
  • 32:42 - 32:47
    auch Grünen, Linken oder FDP zugestimmt
    hat. Und durch den Weggang Kamanns wird
  • 32:47 - 32:51
    die AfD jetzt also weniger sachkundig und
    mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit noch
  • 32:51 - 32:54
    krawalliger und rechtsextremer. Es bleibt
    auf jeden Fall spannend, wo sich die AfD
  • 32:54 - 32:58
    im kommenden Jahr netzpolitisch
    hinentwickelt. Aber wenn ihr euch dafür
  • 32:58 - 33:01
    interessiert, dann reicht es meiner
    Meinung nach aus, wenn ihr euch die Reden
  • 33:01 - 33:04
    in der Mediathek des Bundestages anschaut,
    ihr müsst die nicht zu euren
  • 33:04 - 33:08
    Veranstaltungen oder euren
    Podiumsdiskussionen einladen. Und ich
  • 33:08 - 33:11
    möchte euch auch abschließend dazu
    ermutigen, dass ihr in euren
  • 33:11 - 33:15
    Organisationen oder euren netzpolitischen
    Kontexten darauf hinarbeitet, dass ihr
  • 33:15 - 33:20
    eine klare und transparente Abgrenzung zur
    AfD-Fraktion oder auch zur Partei macht,
  • 33:20 - 33:25
    und euch vor allem von diesen neutral
    erscheinenden Positionen nicht reinlegen
  • 33:25 - 33:28
    lasst, das sind dann eben häufig keine
    interessanten Positionen, die haben nichts
  • 33:28 - 33:31
    zu sagen. Die sagen dann das, was alle
    anderen sagen, und ich hoffe, dass ihr
  • 33:31 - 33:34
    euch davon nicht blenden lasst. Denn ich
    habe den Eindruck, dieser
  • 33:34 - 33:38
    kooperationsorientierte Politikstil der
    Netzpolitiker ist innerhalb der
  • 33:38 - 33:42
    Bundestagsfraktion auf dem absteigenden
    Ast. Kamann hat jetzt festgestellt, dass
  • 33:42 - 33:46
    sein Stil nicht mehrheitsfähig ist, das
    ist meine Vermutung, und sein Austritt ist
  • 33:46 - 33:50
    vermutlich ein Beispiel für die allgemeine
    Radikalisierung der AfD. Das sehen wir ja
  • 33:50 - 33:54
    allenthalben, dass die allerletzten
    Gemäßigten jetzt wirklich austreten und
  • 33:54 - 33:59
    dann nur noch die Krawallorientierten
    übrig bleiben. Am Ende war es schon immer,
  • 33:59 - 34:02
    und wird jetzt noch mehr sein, eine
    Fraktion, die vor allem durch
  • 34:02 - 34:05
    Nationalismus und Rassismus und
    gruppenbezogene Menschlichkeit auffällt
  • 34:05 - 34:10
    und Geschichtsrevisionismus. Und das
    sollte man im Hinterkopf behalten. Ganz
  • 34:10 - 34:24
    vielen herzlichen Dank.
    Applaus
  • 34:24 - 34:30
    Herald: Ja, Danke Miriam. So, ihr kennt das
    Spiel. Es gibt fünf Mikrofone. Wenn ihr
  • 34:30 - 34:34
    jetzt geht, dann tut es am Besten einfach
    nicht und bleibt. Aber wenn ihr unbedingt
  • 34:34 - 34:39
    müsst, dann nimmt diesen Eingang und seid
    ganz leise. Okay, also fünf Mikrofone.
  • 34:39 - 34:43
    Bitte an den Mikrofonen aufreihen oder im
    IRC oder auf dem Twitter und bitte kurze
  • 34:43 - 34:47
    Fragen, denn die Zeit ist ein wenig knapp.
    Mikrofon Nummer 2 bitte.
  • 34:47 - 34:51
    Frage: Ja, Hallo. Vielen Dank für
    den sehr schönen Talk. Was mich
  • 34:51 - 34:55
    interessieren würde ist: die AfD wird ja
    gerne als Law-and-Order-Partei
  • 34:55 - 35:00
    wahrgenommen. Und das steht nun in einem
    gewissen Widerspruch zu der Tatsache, dass
  • 35:00 - 35:05
    sie ja selber auf diversen Watchlists
    stehen. Also, wie positioniert sich die
  • 35:05 - 35:09
    AfD denn in diesem Umfeld?
    Miriam: Ja, also da gibt es tatsächlich
  • 35:09 - 35:12
    sehr viele Diskrepanzen. Also, das ist ein
    guter Punkt den du ansprichst. Das ist ja
  • 35:12 - 35:16
    wie mit diesen Meinungsfreiheit-Sachen,
    ne. Also sie finden irgendwie in diesen
  • 35:16 - 35:19
    ganzen kleinen Anfragen, die ich vorhin
    als Beispiel angeführt hatte. Da geht es
  • 35:19 - 35:23
    ja immer darum, dass irgendjemand, z.B.
    die AfD als rechtsextrem bezeichnet und
  • 35:23 - 35:28
    dann sagen sie immer "Oh, Verleumdung,
    gemein, kann ja gar nicht sein." Aber das
  • 35:28 - 35:31
    würde ja auch unter Meinungsfreiheit
    fallen, aber wenn es um ihre Positionen
  • 35:31 - 35:36
    geht, dann ist sozusagen den Grenzen der
    Meinungsfreiheit, sind keine Grenzen
  • 35:36 - 35:40
    gesetzt, so. Also, da gibt es eine
    kognitive Dissonanz und das schlägt sich
  • 35:40 - 35:43
    auch in vielen anderen Bereichen nieder.
    Also, es ist nicht logisch. Es ist mit
  • 35:43 - 35:47
    logischem Verstand nicht nachzuvollziehen.
    Herald: Nr. 4 bitte
  • 35:47 - 35:54
    Mikro 4: Ich hätte eine Frage und zwar
    gerade auch zum Thema Meinungsfreiheit.
  • 35:54 - 36:00
    Für die eigene Meinungsfreiheit kämpft
    eigentlich jeder. Für die fremde
  • 36:00 - 36:04
    Meinungsfreiheit kämpfen deutlich weniger.
    Wenn die AfD jetzt sagt, sie würde für die
  • 36:04 - 36:09
    Meinungsfreiheit kämpfen und bestimmte,
    vielleicht auch nicht ganz unkritische
  • 36:09 - 36:12
    Tendenzen thematisieren, setzt sie sich
    dann immer nur für ihre eigene
  • 36:12 - 36:17
    Meinungsfreiheit ein, oder setzt sie sich
    dann auch mal für fremde Meinungsfreiheit
  • 36:17 - 36:21
    ein, z.B. für die Meinungsfreiheit der
    Antifa.
  • 36:21 - 36:26
    Miriam: Also, es ist mir jetzt im letzten
    Jahr an genau gar keiner Stelle
  • 36:26 - 36:29
    aufgefallen dass sich die AfD für die
    Meinungsfreiheit der Antifa eingesetzt
  • 36:29 - 36:32
    hätte. Wenn das passiert, lasse ich es
    euch wissen.
  • 36:32 - 36:36
    Lachen
    Herald: So, weitere Fragen, bitte. Wir
  • 36:36 - 36:42
    haben noch ein paar Minuten Zeit. Hat das
    Internet eine Frage? Ich glaube nicht,
  • 36:42 - 36:46
    nein. Mikrofon zwei bitte.
    F: Mich würde interessieren welche
  • 36:46 - 36:51
    Positionen die AfD sicherheitspolitisch
    hat, ganz speziell. Also, ich glaube es
  • 36:51 - 36:56
    war auch ein bisschen Anschluss an die
    Frage vorhin, wenn es darum geht, dass sie
  • 36:56 - 37:00
    beobachtet werden sind sie vermutlich
    dagegen, aber wie sind sie ansonsten bei
  • 37:00 - 37:03
    sicherheitspolitischen Verfahren.
    Miriam: Da bin ich jetzt tatsächlich
  • 37:03 - 37:07
    leider die falsche Fachfrau, weil ich
    meine Zeit im Ausschuss Digitale Agenda
  • 37:07 - 37:10
    verschwende und parallel der
    Innenausschuss tagt, wo diese
  • 37:10 - 37:13
    sicherheitspolitischen Fragen verhandelt
    werden. Ich bin sicher darüber könnte man
  • 37:13 - 37:17
    auch einen wahnsinnig interessanten Talk
    halten wie es mit dieser kognitiven
  • 37:17 - 37:21
    Dissonanz aussieht und wie sie sich zu
    diesen Law and Order-Fragen verhalten.
  • 37:21 - 37:25
    Kann ich jetzt leider keine Beispiele aus
    der Tasche zaubern und nichts erzählen,
  • 37:25 - 37:28
    weil ich da bei den Diskussionen immer
    nicht dabei bin, sorry.
  • 37:28 - 37:32
    Herald: Einmal die 5, bitte
    F: Ja, Hallo, ich habe eine Frage
  • 37:32 - 37:37
    und zwar wie die AfD zum neuen EU-
    Urheberrecht steht und zwar, ja.
  • 37:41 - 37:44
    Miriam: Das ist eine gute Frage. Ich
    überlege gerade, ob ich das mitgekriegt
  • 37:44 - 37:48
    habe. In meinem Kopf gehen so die ganzen
    Positionierungen der AfD zu verschiedenen
  • 37:48 - 37:52
    EU-Themen so ein bisschen durcheinander.
    Ich will jetzt nicht lügen, ich will
  • 37:52 - 37:55
    keinen Quatsch erzählen, deswegen sage ich
    dazu jetzt nichts. Ich bin mir relativ
  • 37:55 - 37:58
    sicher, dass zum Beispiel Julia Reda eine
    gute Ansprechperson wäre um sie danach zu
  • 37:58 - 38:03
    fragen. Ich kriege so ein bisschen von
    Kolleginnen und Kollegen, die im EU-
  • 38:03 - 38:09
    Parlament aktiv sind, kriege ich mit, dass
    die AfD da häufig entweder. Also, sie ist
  • 38:09 - 38:13
    häufig dagegen oder sie ist auch sehr
    häufig abwesend und das ist dann immer
  • 38:13 - 38:17
    interessant, weil auch da eine kognitive
    Dissonanz entsteht, weil sie dann im
  • 38:17 - 38:22
    Bundestag im Plenum große Reden schwingen
    und sagen "Wir waren schon immer gegen das
  • 38:22 - 38:25
    Thema." Und wenn ich dann meine Kollegen
    in Brüssel anrufe sagen die "Du, die haben
  • 38:25 - 38:28
    in jeder Ausschusssitzung gefehlt und bei
    jeder Gelegenheit, wo sie einen
  • 38:28 - 38:32
    Gegenvorschlag hätten machen können oder
    so waren sie gar nicht da." Also, da gibt
  • 38:32 - 38:36
    es auch so eine Dissonanz, aber
    Urheberrecht ist leider auch nicht mein
  • 38:36 - 38:41
    Fachgebiet.
    Herald: So, für eine hätten wir noch Zeit,
  • 38:41 - 38:47
    will noch wer? Eins, bitte
    F: Ja, vielen Dank für den Talk. Ich
  • 38:47 - 38:51
    würde dir zustimmen. Im Sinne dessen, dass
    du alle dazu aufrufst, sich
  • 38:51 - 38:57
    klar zur AfD oder gegen die AfD zu
    positionieren. Auch ich finde das super
  • 38:57 - 39:01
    wichtig, nicht nur als einzelner Mensch,
    sondern auch als Organisation. Meine Frage
  • 39:01 - 39:08
    geht dahin: Wie können wir solche Fakten,
    von denen du gerade redest, also
  • 39:08 - 39:15
    spezifische Reaktionen der AfD sammeln, um
    diese argumentativ gegen das
  • 39:15 - 39:21
    allgegenwärtige Argument heranzuführen,
    dass die AfD ja auch eine demokratisch
  • 39:21 - 39:25
    legitimierte Partei sei. Was sie meiner
    Meinung nach übrigens ist. Aber wie
  • 39:25 - 39:30
    können wir diese Fakten sammeln und
    sharen, um eine gemeinsame Positionierung,
  • 39:30 - 39:34
    inhaltliche Positionierung gegen die AfD
    als Partei zu schärfen.
  • 39:34 - 39:38
    Miriam: Also, da ist ja jeder und jede
    frei, wie er oder sie das machen möchte
  • 39:38 - 39:42
    und wo und auf welcher Plattform oder
    welchem Kontext ihr das sammeln wollt. Es
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    gibt auf jeden Fall jede Menge Material,
    das zur Verfügung steht um eben sich
  • 39:47 - 39:51
    darüber zu informieren. Also, die Reden,
    die ich euch gezeigt habe, die sind in der
  • 39:51 - 39:55
    Mediathek des Bundestages. Ihr könnt da
    alle Reden von allen AfD-Abgeordneten zu
  • 39:55 - 40:00
    allen Themen jederzeit euch nochmal
    anschauen. Könnt ihr auch runterladen. Ihr
  • 40:00 - 40:04
    könnt alle Anträge und kleinen Anfragen
    euch anschauen und runterladen und das ist
  • 40:04 - 40:08
    quasi ein riesiger Haufen an
    Informationsmaterial, durch den man sich
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    durchwühlen kann, wenn man das denn
    möchte. Ich war jetzt froh, dass ich mich
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    für diesen Talk einfach auf einzelne,
    spezifische, netzpolitische Themen
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    fokussiert habe. Aber es ist manchmal
    schon interessant einfach so eine lange
  • 40:18 - 40:23
    Liste runter zu scrollen von den ganzen
    kleinen Anfragen, die sie gestellt haben:
  • 40:23 - 40:27
    Waffen aus dem 3D-Drucker, ganz viel zu
    Gesundheit, ganz viel auch zu innerer
  • 40:27 - 40:30
    Sicherheit übrigens. Wir hatten ja hier
    Fragen zu innerer Sicherheit. In dem
  • 40:30 - 40:34
    Bereich stellen sie tatsächlich auch viele
    kleine Anfragen und das kann man einfach
  • 40:34 - 40:38
    selber durchführen und durcharbeiten. Das
    Material ist da. Es ist alles, alles
  • 40:38 - 40:42
    öffentlich im Prinzip.
    Herald: So das war's auch dann. Dankt
  • 40:42 - 40:46
    bitte noch einmal Miriam.
    Applaus
  • 40:46 - 40:52
    35C3 Abspannmusik
  • 40:52 - 41:10
    Untertitel erstellt von c3subtitles.de
    im Jahr 2018. Mach mit und hilf uns!
Title:
35C3 - Mind the Trap: Die Netzpolitik der AfD im Bundestag
Description:

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Video Language:
German
Duration:
41:10

German subtitles

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