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Eine globale Nahrungskrise bereits in zehn Jahren

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    Seit 2009 dreht sich die Welt
  • 0:05 - 0:10
    nur um ein Thema bezüglich einer
    kommenden Nahrungsmittelkrise
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    und wie man ihr vorbeugen kann.
  • 0:13 - 0:17
    Wie ernähren wir 9 Mrd.
    Menschen im Jahr 2050?
  • 0:18 - 0:23
    Jede Konferenz, jeder Podcast und Dialog
    über die globale Nahrungssicherheit
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    beginnt mit dieser Frage
  • 0:25 - 0:27
    und endet mit dem Fazit,
  • 0:27 - 0:31
    dass wir 70 % mehr Nahrungsmittel
    produzieren müssen.
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    Dieses "2050-Thema" entwickelte sich
  • 0:36 - 0:41
    kurz nach dem neuen globalen Preisrekord
    für Nahrung im Jahr 2008.
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    Die Menschen litten und quälten sich ab,
  • 0:44 - 0:46
    die Regierungen und Staatsoberhäupter
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    mussten sich des Problems annehmen
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    und nach einer Lösung suchen.
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    Doch 2050 ist so weit entfernt,
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    dass wir gar keine Beziehung dazu haben.
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    Noch wichtiger:
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    Wenn wir wie bisher weitermachen,
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    wird es uns viel eher als gedacht treffen.
  • 1:06 - 1:09
    Ich glaube, wir sollten
    eine andere Frage stellen.
  • 1:10 - 1:13
    Die Antwort darauf
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    muss anders vermittelt werden.
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    Wenn wir das alte Erzählmotiv neu fassen
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    und mit Zahlen untermauern können,
  • 1:22 - 1:25
    welche die Komplexität richtig erfassen,
  • 1:26 - 1:30
    verständliche und für
    jeden vorstellbare Zahlen,
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    können wir die Krise gänzlich verhindern.
  • 1:36 - 1:39
    Ich habe früher als
    Rohstoffhändlerin gearbeitet
  • 1:39 - 1:42
    und eine wichtige Erkenntnis
    aus dem Handel ist,
  • 1:42 - 1:45
    dass jeder Markt an einem Punkt kippt.
  • 1:45 - 1:49
    Der Punkt, an dem sich alles
    so schnell ändert,
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    dass es die Welt beeinflusst
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    und unumkehrbare Tatsachen schafft.
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    Denken Sie an die letzte Finanzkrise
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    oder die Dotcom-Blase.
  • 2:01 - 2:03
    Das ist meine Sorge.
  • 2:05 - 2:07
    Es könnte einen solchen Kipppunkt
  • 2:07 - 2:09
    in der globalen Nahrungsproduktion geben,
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    wenn die ansteigende Nachfrage
  • 2:11 - 2:17
    die strukturelle Produktionskapazität
    der Landwirtschaft übersteigt.
  • 2:18 - 2:23
    An diesem Punkt kann das Angebot
    die Nachfrage nicht länger bedienen,
  • 2:23 - 2:25
    trotz einer Preisexplosion,
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    außer wir führen einen
    Strukturwandel herbei.
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    Dabei geht es dieses mal
    nicht um Börsen und Geld.
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    Es geht um Menschen.
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    Menschen können verhungern und
    Regierung zusammenbrechen.
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    Die Frage, an welchem Punkt die Versorgung
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    die Nachfrage nicht mehr erfüllen kann,
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    hat mich zuerst im Handel interessiert
  • 2:51 - 2:54
    und wurde zur absoluten Besessenheit.
  • 2:54 - 2:57
    Das bloße Interesse wurde zur Besessenheit
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    als ich durch Nachforschungen sah,
    wie kaputt unser System war
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    und wie wenig Daten die wichtigen
    Entscheidungen berücksichtigen.
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    An diesem Punkt begrub ich
    eine Karriere an der Wall Street,
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    begann eine unternehmerische Reise,
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    und gründete Gro Intelligence.
  • 3:15 - 3:18
    Bei Gro wollen wir diese Daten sammeln
  • 3:18 - 3:21
    und zur Entscheidungsfindung aufbereiten
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    um Entscheidungsträger
    auf jeder Ebene zu unterstützen.
  • 3:25 - 3:28
    Aber bei dieser Arbeit
    kristallisierte sich heraus,
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    dass die gesamte Welt,
    nicht nur die Regierungschefs,
  • 3:30 - 3:35
    sondern Unternehmen und Bürger
    wie jeder in diesem Raum,
  • 3:35 - 3:42
    keinen umsetzbaren Plan hatten,
    um das Versorgungsproblem zu verhindern.
  • 3:42 - 3:44
    Also entwarfen wir ein Model.
  • 3:44 - 3:47
    Wir analysierten die Petabytes von Daten
  • 3:47 - 3:50
    und lösten nach dem Kipppunkt auf.
  • 3:51 - 3:54
    Bislang weiß niemand,
    dass wir daran forschten
  • 3:54 - 3:58
    und nun enthülle ich zum ersten Mal
    unsere Entdeckung.
  • 4:00 - 4:05
    Wir entdeckten, dass der Kipppunkt
    bereits in 10 Jahren erreicht sein wird.
  • 4:06 - 4:16
    Unser Model ergab ein weltweites Defizit
    von 214 Billionen Kalorien im Jahr 2027.
  • 4:17 - 4:21
    Die Welt kann diese Lücke
    aktuell nicht schließen.
  • 4:22 - 4:24
    Sie werden bemerken,
  • 4:25 - 4:29
    dass ich diese Erkenntnis
    anders präsentiere als am Anfang.
  • 4:29 - 4:31
    Das ist beabsichtigt,
  • 4:31 - 4:35
    denn bis jetzt quantifiziert man
    dieses Problem in Masseneinheiten:
  • 4:35 - 4:37
    Kilogramm, Tonnen, Hektogramm.
  • 4:38 - 4:40
    Was immer Sie benutzen wollen.
  • 4:40 - 4:43
    Warum reden wir bei Nahrung von Gewichten?
  • 4:43 - 4:45
    Weil es einfach ist.
  • 4:45 - 4:48
    Wir können den Rauminhalt eines Schiffs
  • 4:48 - 4:51
    mit jedem durchschnittlichen
    Taschenrechner bestimmen.
  • 4:51 - 4:53
    Wir können Lkw, Flugzeuge
    und Ochsenkarren wiegen.
  • 4:54 - 4:58
    Aber die Ernährung
    verläuft über Nährwerte.
  • 4:59 - 5:02
    Die Nahrungsmittel sind
    nicht gleich geschaffen.
  • 5:02 - 5:04
    Auch nicht bei gleichem Gewicht.
  • 5:05 - 5:07
    Ich erfuhr das am eigenen Leib,
  • 5:07 - 5:10
    als ich aus Äthiopien in die USA
    zum Studium zog.
  • 5:11 - 5:13
    Als ich nach Hause zurück kam,
  • 5:13 - 5:18
    begrüßte mich mein Vater,
    der so gespannt war, mich zu sehen,
  • 5:18 - 5:20
    mit der Frage, warum ich fett sei.
  • 5:21 - 5:24
    Es stellte sich heraus,
  • 5:24 - 5:30
    dass die gleiche Masse an Nahrung
    wie in Äthiopien
  • 5:30 - 5:35
    in den Vereinigten Staaten
    zu gewisser Fülle führte.
  • 5:37 - 5:41
    Darum sollten wir von Kalorien reden,
  • 5:41 - 5:43
    nicht über die Masse.
  • 5:43 - 5:45
    Kalorien halten uns am Leben.
  • 5:47 - 5:53
    214 Billionen Kalorien
    ist eine sehr große Zahl,
  • 5:53 - 5:56
    nicht einmal die Spezialisten unter uns
  • 5:56 - 5:59
    denken in diesen Größenordnungen.
  • 5:59 - 6:01
    Lassen Sie es mich anders beschreiben.
  • 6:02 - 6:05
    Eine andere Vorstellung dieser Dimension
  • 6:05 - 6:08
    bekommt man mit Big Macs.
  • 6:08 - 6:11
    214 Billionen Kalorien --
  • 6:11 - 6:14
    ein einzelner Big Mac hat 563 Kalorien.
  • 6:14 - 6:20
    Also werden der Welt 379 Milliarden
    Big Macs im Jahr 2027 fehlen.
  • 6:20 - 6:24
    Das sind mehr als MacDonald's
    je produziert hat.
  • 6:26 - 6:30
    Wie sind wir zu diesen Zahlen gekommen?
  • 6:30 - 6:32
    Sie sind nicht erfunden.
  • 6:32 - 6:37
    Diese Karte zeigt den Stand
    der Welt von vor 40 Jahren.
  • 6:37 - 6:41
    Sie zeigt die Nettokalorienquote
    jedes Landes.
  • 6:41 - 6:43
    Einfach gesagt,
  • 6:43 - 6:48
    sind das die konsumierten Kalorien
    abzüglich der produzierten in jedem Land.
  • 6:49 - 6:52
    Es sagt nichts über
    Unterernährung etc. aus.
  • 6:52 - 6:58
    Dies ist einfach nur das
    Produktion-Konsum-Verhältnis.
  • 6:58 - 7:01
    Blaue Staaten sind Kalorienexporteure
  • 7:01 - 7:02
    oder selbstversorgend --
  • 7:02 - 7:05
    sie haben eine Reserve
    für schlechte Zeiten.
  • 7:05 - 7:08
    Rote Staaten sind Kalorienimporteure --
  • 7:08 - 7:11
    je intensiver das Rot umso
    größer die Abhängigkeit.
  • 7:12 - 7:16
    Vor 40 Jahren hätte ich die Exporteure
  • 7:16 - 7:18
    an einer Hand abzählen können.
  • 7:19 - 7:21
    Ein Großteil des afrikanischen Kontinents,
  • 7:21 - 7:24
    Europa, der überwiegende Teil Asiens,
  • 7:24 - 7:26
    Südamerika außer Argentinien,
  • 7:26 - 7:28
    waren alle Importeure von Nahrungsmitteln.
  • 7:29 - 7:32
    Und überraschenderweise war China
    ausgeglichen und selbstversorgend.
  • 7:33 - 7:36
    Indien hat viel Nahrung importiert.
  • 7:37 - 7:40
    40 Jahre später, das ist heute,
  • 7:40 - 7:43
    sind die drastischen Veränderungen
    deutlich sichtbar.
  • 7:44 - 7:48
    Brasilien entwickelte sich zum
    landwirtschaftlichen Kraftwerk.
  • 7:48 - 7:51
    Europa dominiert
    die globale Landwirtschaft.
  • 7:51 - 7:54
    Indien wechselte von rot zu blau
  • 7:54 - 7:56
    und wurde autark.
  • 7:56 - 7:59
    China kam vom Hellblauen
  • 7:59 - 8:01
    ins dunkelste Rot der ganzen Karte.
  • 8:02 - 8:05
    Wie kam es dazu? Was ist passiert?
  • 8:06 - 8:09
    Dieses Diagramm zeigt Indien und Afrika.
  • 8:09 - 8:12
    Die blaue Linie steht für Indien,
    die rote für Afrika.
  • 8:12 - 8:17
    Wie können zwei Regionen,
    anfangs so ähnlich,
  • 8:17 - 8:19
    mit ähnlichen Kurven,
  • 8:19 - 8:21
    so verschiedene Wege gehen?
  • 8:21 - 8:23
    Indien hatte eine Agrarrevolution.
  • 8:24 - 8:28
    Kein einziges afrikanisches Land
    hatte eine Agrarrevolution.
  • 8:28 - 8:31
    Deshalb ist Indien unterm
    Strich selbstversorgend,
  • 8:31 - 8:34
    und hat sogar Kalorien exportiert;
  • 8:34 - 8:38
    der afrikanische Kontinent importiert nun
    mehr als 300 Billionen Kalorien jährlich.
  • 8:39 - 8:44
    Nehmen wir China hinzu -- die grüne Linie.
  • 8:44 - 8:46
    Erinnern Sie sich an den Umschwung
    von blau nach rot?
  • 8:47 - 8:50
    Was passierte? Und wann?
  • 8:50 - 8:53
    China entwickelte sich ähnlich wie Indien,
  • 8:53 - 8:56
    bis zum Beginn des 21. Jahrhunderts,
  • 8:56 - 8:58
    als es umschlug.
  • 8:58 - 9:00
    Eine wachsende junge Bevölkerung,
  • 9:00 - 9:04
    zusammen mit bedeutendem
    Wirtschaftswachstum,
  • 9:04 - 9:06
    hinterließ explosionsartig ihre Spuren,
  • 9:06 - 9:08
    und niemand sah es kommen.
  • 9:10 - 9:13
    Diese Wende war extrem bedeutend
    für die globale Nahrungsproduktion.
  • 9:13 - 9:16
    Glücklicherweise stieg Südamerika
  • 9:16 - 9:21
    zur gleichen Zeit, als
    Chinas Bedarf anstieg,
  • 9:21 - 9:25
    und balancierte den Markt wieder aus.
  • 9:26 - 9:28
    Die Frage ist jetzt:
  • 9:29 - 9:31
    Wie geht es von hier aus weiter?
  • 9:32 - 9:35
    Das ist keine neue Geschichte.
  • 9:36 - 9:39
    Doch dieses Mal betrifft es
    nicht nur China.
  • 9:39 - 9:42
    Es ist eine Fortführung von China,
  • 9:42 - 9:44
    eine Verstärkung von Afrika
  • 9:44 - 9:46
    und ein Paradigmenwechsel in Indien.
  • 9:47 - 9:48
    Im Jahr 2023
  • 9:49 - 9:51
    wird die afrikanische Bevölkerung
    voraussichtlich
  • 9:51 - 9:54
    die von Indien und China übersteigen.
  • 9:54 - 9:57
    Zu dieser Zeit werden
    diese Regionen zusammen
  • 9:57 - 10:00
    mehr als die Hälfte
    der Weltbevölkerung beheimaten.
  • 10:01 - 10:05
    Dieser Kreuzungspunkt stellt
    wirklich interessante Herausforderungen
  • 10:05 - 10:07
    an die Nahrungsmittelversorgung.
  • 10:07 - 10:11
    Und wenige Jahre später wird
    uns diese Realität hart treffen.
  • 10:12 - 10:15
    Wie sieht die Welt in 10 Jahren aus?
  • 10:17 - 10:21
    Wie gesagt war Indien
    bis jetzt selbstversorgend.
  • 10:21 - 10:24
    Die meisten Prognosen halten
    diesen Zustand aufrecht.
  • 10:25 - 10:26
    Wir nicht.
  • 10:27 - 10:31
    Indien wird bald ein Kalorienimporteur.
  • 10:31 - 10:34
    Dies wird so kommen,
  • 10:34 - 10:37
    weil die wachsende Bevölkerung
    mehr konsumiert
  • 10:37 - 10:40
    und die Wirtschaft wächst.
  • 10:40 - 10:42
    Und selbst mit optimistischen Annahmen
  • 10:42 - 10:44
    zur Produktionssteigerung,
  • 10:44 - 10:46
    wird es diesen kleinen Umschwung geben.
  • 10:47 - 10:51
    Dieser kleine Umschwung kann
    riesige Auswirkungen haben.
  • 10:52 - 10:56
    Afrika wird weiterhin importieren müssen,
  • 10:56 - 10:59
    geschuldet dem Bevölkerungsanstieg
    und Wirtschaftswachstum.
  • 11:00 - 11:04
    Dies hat ebenfalls optimistische
    Wachstumsannahmen zur Grundlage.
  • 11:04 - 11:06
    Dann zu China,
  • 11:06 - 11:08
    wo sich die Bevölkerung ausflacht
  • 11:08 - 11:10
    wird der Nahrungskonsum explodieren.
  • 11:10 - 11:13
    Auch weil die Nahrungsmittel in Zukunft
  • 11:13 - 11:17
    höhere Kalorienwerte aufweisen.
  • 11:17 - 11:21
    Folglich werden diese drei Regionen
  • 11:21 - 11:25
    eine interessante Herausforderung
    für die Welt darstellen.
  • 11:25 - 11:30
    Bis jetzt konnten Defizitländer bei
    Überschussregionen nachkaufen
  • 11:30 - 11:33
    um ihren Mangel auszugleichen.
  • 11:34 - 11:36
    Mit Überschussregionen sind
  • 11:36 - 11:40
    Nord-, Südamerika und Europa gemeint.
  • 11:40 - 11:42
    Dieses Liniendiagramm zeigt
  • 11:42 - 11:46
    die Produktion mit Prognose
    für das nächste Jahrzehnt
  • 11:46 - 11:49
    aus diesen Regionen.
  • 11:49 - 11:50
    Aber es vernachlässigt,
  • 11:50 - 11:54
    dass ein Großteil davon
    aus Südamerika kommt.
  • 11:55 - 11:56
    Und dieses Wachstum
  • 11:56 - 12:00
    wird teuer mit Waldrodungen bezahlt.
  • 12:02 - 12:06
    Wenn man also die erhöhte Nachfrage
  • 12:06 - 12:09
    aus Indien, China und Afrika vergleicht,
  • 12:10 - 12:13
    mit dem gemeinsamen Produktionswachstum
  • 12:13 - 12:18
    aus diesen Ländern und
    Amerika, Europa und Asien;
  • 12:19 - 12:25
    bleibt unterm Strich ein Defizit
    von 214 Billionen Kalorien.
  • 12:25 - 12:27
    Was wir nicht ausgleichen können.
  • 12:27 - 12:30
    Und nebenbei basiert dies auf der Annahme,
  • 12:30 - 12:33
    dass alle Überschüsse
    aus Amerika und Europa
  • 12:34 - 12:38
    ausschließlich nach Indien, China
    und Afrika exportiert werden.
  • 12:39 - 12:43
    Was ich Ihnen gerade zeige, ist
    die Vision einer unmöglichen Welt.
  • 12:44 - 12:46
    Wir können das ändern.
  • 12:46 - 12:49
    Wir könnten das Konsumverhalten ändern,
  • 12:49 - 12:51
    Essensverschwendung reduzieren
  • 12:51 - 12:57
    oder uns mutig für eine exponentielle
    Ertragsvergrößerung engagieren.
  • 12:58 - 13:02
    Ich werde nicht über Konsumverhalten
    und Lebensmittelverschwendung reden.
  • 13:02 - 13:05
    Diese Debatten gibt es schon lange,
  • 13:05 - 13:06
    nichts hat sich geändert.
  • 13:06 - 13:10
    Nichts ist passiert, weil diese Argumente
  • 13:10 - 13:16
    die Überschussregionen bitten,
    sich für die Defizitregionen zu ändern.
  • 13:17 - 13:19
    Auf Verhaltensänderungen von anderen
  • 13:19 - 13:23
    für Ihr eigenes Überleben zu setzen,
    ist eine fatale Idee.
  • 13:23 - 13:25
    Das ist unproduktiv.
  • 13:26 - 13:30
    Ich möchte Ihnen eine Alternative aus
    den Defizitländern vorschlagen.
  • 13:32 - 13:34
    China, Indien, Afrika.
  • 13:34 - 13:39
    Chinas potentielle Fläche für
    landwirtschaftliche Nutzung ist begrenzt
  • 13:39 - 13:43
    und es gibt bereits massive
    Wasserhaushaltsprobleme.
  • 13:43 - 13:47
    Die Antwort liegt demnach
    in Indien und Afrika.
  • 13:48 - 13:53
    Indien hat ein gewisses Potential
    für mögliche Ertragssteigerungen.
  • 13:53 - 13:56
    Das ist die Differenz zwischen
    dem aktuellen Ertrag
  • 13:56 - 13:59
    und der theoretisch möglichen.
  • 14:00 - 14:02
    Es gibt etwas ungenutztes Ackerland
  • 14:02 - 14:05
    aber nicht sehr viel. Indien hat
    wenig zusätzliches Ackerland.
  • 14:06 - 14:09
    Der afrikanische Kontinent
    auf der anderen Seite
  • 14:09 - 14:12
    hat große Mengen ungenutzter
    landwirtschaftlicher Nutzflächen
  • 14:12 - 14:15
    und signifikante Möglichkeiten
    der Ertragssteigerung.
  • 14:16 - 14:18
    Zugegeben etwas vereinfacht,
  • 14:18 - 14:23
    aber der Zustand der Maisfelder
    in Sub-Sahara-Afrika
  • 14:23 - 14:27
    entspricht dem von Nordamerika von 1940.
  • 14:29 - 14:32
    Uns bleiben nicht 70 Jahre
    für eine Lösung.
  • 14:32 - 14:35
    Also müssen wir etwas Neues anfangen,
  • 14:35 - 14:37
    wir müssen etwas anders machen.
  • 14:38 - 14:41
    Die Lösung wächst aus Reformen.
  • 14:42 - 14:47
    Wir müssen die Landwirtschaften
    in Afrika und Indien reformieren
  • 14:47 - 14:50
    und kommerzialisieren.
  • 14:50 - 14:52
    Bei Kommerzialisierung
  • 14:52 - 14:56
    geht es mir nicht nur um
    kommerzielle Landwirtschaft.
  • 14:56 - 14:58
    Bei Kommerzialisierung geht es um Daten
  • 14:58 - 15:01
    um bessere politische Rahmen zu schaffen,
  • 15:01 - 15:02
    um bessere Infrastruktur,
  • 15:02 - 15:04
    um niedrigere Transportkosten
  • 15:04 - 15:08
    und um Banken und Versicherungen
    komplett zu reformieren.
  • 15:08 - 15:14
    Die Kommerzialisierung transformiert
    die Landwirtschaft vom Risikounternehmen
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    zu einem Markt mit guten Gewinnchancen.
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    Die Kommerzialisierung
    betrifft nicht nur Farmer
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    sondern es geht um
    das gesamte Agrarsystem.
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    Aber zur Kommerzialisierung
    müssen wir einsehen,
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    dass die Wachstumsbürde nicht nur von
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    kleinen Farmern getragen werden kann.
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    Und akzeptieren, dass die Einführung
    von kommerziellen Farmen
  • 15:42 - 15:45
    Wirtschaftsmaßstäbe setzen kann,
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    die auch Kleinbauern einsetzten können.
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    Es geht nicht um Kleinbauern
    gegen kommerzielle Landwirtschaft
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    oder Großlandwirtschaft.
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    Wir können die ersten erfolgreichen
    Modelle der Koexistenz und Erfolg
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    von Kleinbauern und Großfarmen erschaffen.
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    Dies ist möglich, weil zu allerersten Mal
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    das wichtigste Werkzeug des
    wirtschaftlichen Erfolgs,
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    Daten und Wissen,
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    jeden Tag günstiger wird.
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    Und sehr bald kommt es
    nicht mehr auf das Vermögen an
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    oder die Geschäftsgröße,
  • 16:20 - 16:24
    um Entscheidungen und
    Erfolgschancen zu optimieren
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    und das angepeilte Ziel zu erreichen.
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    Unternehmen wie Gro arbeiten hart daran.
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    Wenn wir uns dieser wunderbaren
    Initiative hingeben,
  • 16:36 - 16:38
    dieser große Veränderung,
  • 16:38 - 16:44
    können wir nicht nur
    die Versorgungslücke füllen,
  • 16:44 - 16:46
    sondern einen neuen Weg beschreiten.
  • 16:47 - 16:51
    Indien kann selbstversorgend bleiben
  • 16:51 - 16:56
    und Afrika kann die neue dunkelblaue
    Region der Welt werden.
  • 16:57 - 16:59
    Die neue Frage ist:
  • 16:59 - 17:04
    Wie produzieren wir 214 Billionen Kalorien
  • 17:04 - 17:08
    um 8,3 Milliarden Menschen
    im Jahr 2027 zu ernähren?
  • 17:09 - 17:10
    Wir haben die Lösung.
  • 17:11 - 17:13
    Wir müssen sie nur umsetzen!
  • 17:14 - 17:15
    Danke.
  • 17:15 - 17:18
    (Applaus)
Title:
Eine globale Nahrungskrise bereits in zehn Jahren
Speaker:
Sara Menker
Description:

Sara Menker beendete eine Karriere im Rohstoffhandel um die Wertschöpfungskette der globalen Landwirtschaft zu untersuchen. Ihre Entdeckungen legen einige erschreckende Prognosen nahe: "Es könnte einen Punkt geben, an dem der steigende Bedarf die strukturelle Produktionskapazität der Nahrungsproduktion übersteigt und die globalen Nahrungsmärkte kippen", sagt sie. "Menschen könnten verhungern und Regierungen zusammenbrechen." Menkers Model prognostiziert ebendieses mögliche Szenario in 10 Jahren -- dass der Welt ab 2027 jährlich 214 Billionen Kalorien fehlen könnten. Sie beschreibt die Vision dieser unmöglichen Welt und auch einige Schritte, um eine Ernährungskrise zu verhindern.

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Video Language:
English
Team:
closed TED
Project:
TEDTalks
Duration:
17:53

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