Gewalt gegen Frauen – Ein Männerproblem
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0:00 - 0:02Ich werde Ihnen eine
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0:02 - 0:04Paradigmen wechselnde Sichtweise
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0:04 - 0:06auf die Probleme von
geschlechtsbezogener Gewalt darlegen – -
0:06 - 0:08sexuelle Übergriffe, häusliche Gewalt,
Missbrauch in Beziehungen, -
0:08 - 0:10sexuelle Belästigung,
sexueller Missbrauch von Kindern. -
0:10 - 0:13Diese ganze Reihe an Problemen,
auf die ich mich beziehen werde, -
0:13 - 0:14zusammengefasst als
"Probleme geschlechtsbezogener Gewalt", -
0:14 - 0:18werden als Frauenprobleme angesehen,
bei denen gute Männer aushelfen. -
0:18 - 0:20Aber ich habe ein Problem
mit dieser Vorstellung -
0:20 - 0:21und ich akzeptiere sie nicht.
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0:21 - 0:24Ich sehe diese nicht als Frauenprobleme an,
bei denen einige gute Männer aushelfen. -
0:24 - 0:27Tatsächlich werde ich erörtern,
dass sie in erster Linie -
0:27 - 0:29Männerprobleme sind.
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0:29 - 0:32(Applaus)
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0:32 - 0:33Nun, offensichtlich sind sie Frauenprobleme,
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0:33 - 0:36und ich weiß das zu respektieren, aber
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0:36 - 0:39geschlechtsbezogene Gewalt ein Frauenproblem
zu nennen, ist Teil des Problems, -
0:39 - 0:40und zwar aus mehreren Gründen.
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0:40 - 0:44Der erste ist, dass Männer dadurch
eine Ausrede haben, sie nicht zu beachten. -
0:44 - 0:46Nicht wahr? Viele Männer hören
den Begriff "Frauenprobleme" -
0:46 - 0:47und wir neigen dazu,
das auszublenden und denken: -
0:47 - 0:50"Hey, ich bin ein Kerl. Das betrifft die Mädchen"
oder "Das betrifft die Frauen." -
0:50 - 0:53Und viele Männer kommen als Folge
buchstäblich nicht über -
0:53 - 0:54den ersten Satz hinaus.
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0:54 - 0:56Es ist fast so, als ob ein Chip
in unserem Gehirn aktiviert wird -
0:56 - 0:59und die Nervenbahnen unsere Aufmerksamkeit
in eine andere Richtung lenken, -
0:59 - 1:02wenn wir den Begriff "Frauenprobleme" hören.
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1:02 - 1:04Das trifft übrigens auch
auf das Wort "Gender" zu, -
1:04 - 1:06denn viele Menschen hören das Wort "Gender"
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1:06 - 1:08und sie denken, es bedeutet "Frauen".
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1:08 - 1:11Sie denken also, dass geschlechtsspezifische Fragen
synonym mit Frauenproblemen sind. -
1:11 - 1:13Es gibt einige Verwirrungen
über den Begriff "Gender". -
1:13 - 1:16Lassen Sie mich diese Verwirrung
durch eine Analogie illustrieren. -
1:16 - 1:18Sprechen wir kurz
über den Begriff "Rasse". -
1:18 - 1:20In den Vereinigten Staaten
denken viele Menschen, -
1:20 - 1:22wenn sie das Wort "Rasse" hören,
dass es Afroamerikaner, -
1:22 - 1:24Latinos, Amerikaner
asiatischer Abstammung, Native Americans, -
1:24 - 1:28Südasiaten, Pazifische Insulaner usw. bedeutet.
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1:28 - 1:31Wenn sie das Wort "sexuelle Orientierung"
hören, denken viele, -
1:31 - 1:34dass es schwul, lesbisch, bisexuell heißt.
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1:34 - 1:35Und wenn sie das Wort "Gender" hören, denken viele,
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1:35 - 1:37dass es Frauen bedeutet.
In jedem dieser Fälle -
1:37 - 1:39wird der dominierenden Gruppe
keine Beachtung geschenkt. -
1:41 - 1:43Nicht wahr? Als ob weiße Menschen nicht
eine Art von Rassenidentität hätten -
1:43 - 1:46oder zu keiner rassischen Kategorie
gehören würden, -
1:46 - 1:49als ob heterosexuelle Menschen
keine sexuelle Orientierung hätten, -
1:49 - 1:52als ob Männer kein Geschlecht hätten.
-
1:52 - 1:54Dies ist eine der Praktiken,
die dominierende Systeme unterstützen -
1:54 - 1:56und durch die sie sich vervielfältigen, nämlich,
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1:56 - 2:00dass die dominierende Gruppe selten dazu aufgefordert
wird, überhaupt einmal über ihre Dominanz nachzudenken, -
2:00 - 2:01denn das ist eines der Hauptmerkmale
-
2:01 - 2:05von Macht und Privileg: die Möglichkeit,
ungeprüft weiter gehen zu können, -
2:05 - 2:09mangelnde Selbstbeobachtung,
sogar in dieser Debatte oft -
2:09 - 2:11als unsichtbar angesehen zu werden,
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2:11 - 2:13bei Fragen, die in erster Linie über uns sind.
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2:13 - 2:15Und es ist erstaunlich wie dies
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2:15 - 2:17in häuslicher und sexueller Gewalt funktioniert:
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2:17 - 2:19wie Männer größtenteils aus so viel
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2:19 - 2:21von diesem Gesprächsthema entfernt wurden,
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2:21 - 2:23das zentral von Männern handelt.
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2:23 - 2:25Und ich werde das, worüber ich rede, illustrieren,
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2:25 - 2:27indem ich eine veraltete Technik benutze.
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2:27 - 2:30In einigen grundsätzlichen Gesichtspunkten
bin ich von der alten Schule. -
2:30 - 2:33Ich arbeite mit – ich mache Filme –
und ich arbeite mit High-Tech, -
2:33 - 2:34aber als Lehrer bin ich
immer noch von der alten Schule, -
2:34 - 2:38und ich möchte diese Übung mit Ihnen machen,
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2:38 - 2:40die an den Ebenen des Satzbaus zeigt,
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2:40 - 2:42wie die Art und Weise, wie wir denken,
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2:42 - 2:44die Art und Weise, wie wir
Sprache benutzen, uns buchstäblich -
2:44 - 2:47dazu bringt, unsere Aufmerksamkeit
von den Männern abzulenken. -
2:47 - 2:49Das betrifft besonders häusliche Gewalt,
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2:49 - 2:53aber man kann auch andere Analogien benutzen.
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2:53 - 2:56Das ist das Ergebnis von der Arbeit
der feministischen Linguistin Julia Penelope. -
2:56 - 2:58Es fängt mit einem sehr einfachen Satz an:
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2:58 - 3:02"John schlug Mary."
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3:02 - 3:03Das ist ein guter Satz.
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3:03 - 3:04"John" ist das Subjekt, "schlug" ist das Verb.
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3:04 - 3:06"Mary" ist das Objekt. Ein Guter Satz.
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3:06 - 3:08Nun gehen wir zum zweiten Satz über,
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3:08 - 3:11der das gleiche im Passiv aussagt.
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3:11 - 3:17"Mary wurde von John geschlagen."
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3:17 - 3:20Und es ist ganz schön viel in einem Satz passiert.
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3:20 - 3:22Wir sind von "John schlug Mary"
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3:22 - 3:24zu "Mary wurde von John geschlagen" übergegangen.
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3:24 - 3:27Wir haben unseren Fokus in einem Satz
von John auf Mary verlagert, -
3:27 - 3:31und Sie können sehen, dass John
sehr nah am Ende des Satzes steht, -
3:31 - 3:33ja, nahe daran, aus der Karte
unserer psychischen Ebene zu fallen. -
3:33 - 3:35Im dritten Satz wird
John ganz fallen gelassen, -
3:35 - 3:38und wir haben
"Mary wurde geschlagen", -
3:38 - 3:40und jetzt geht es nur um Mary.
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3:40 - 3:43Wir denken nicht einmal an John.
Der Fokus liegt komplett auf Mary. -
3:43 - 3:45Im Laufe der vergangenen Generation haben wir
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3:45 - 3:47"geschlagen" als Synonym für "verprügelt" benutzt.
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3:47 - 3:51Also haben wir nun "Mary wurde verprügelt."
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3:51 - 3:53Und der letzte Satz in dieser Sequenz,
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3:53 - 3:55der sich aus den anderen herauskristallisiert, ist,
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3:55 - 3:58"Mary ist eine verprügelte Frau."
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3:58 - 4:05Nun wird also Marys Identität –
Mary ist eine verprügelte Frau – -
4:05 - 4:08dadurch definiert, was ihr von John
im ersten Beispiel angetan wurde. -
4:08 - 4:11Aber wir haben gezeigt, dass John dieses Gespräch
schon vor langer Zeit verlassen hat. -
4:11 - 4:13Diejenigen von uns, die auf dem Gebiet
der häuslichen und sexuellen Gewalt arbeiten, -
4:13 - 4:16wissen, dass es in diesem Gebiet weit verbreitet ist,
dem Opfer die Schuld zu geben, -
4:16 - 4:19nämlich, die Person verantwortlich zu machen,
der etwas angetan wurde, -
4:19 - 4:21anstatt diejenige Person, die es getan hat.
-
4:21 - 4:23Und wir sagen Dinge wie: "Warum gehen
diese Frauen mit solchen Männern aus?" -
4:23 - 4:24"Warum fühlen sie sich
von diesen Männern angezogen?" -
4:24 - 4:26"Warum gehen sie immer wieder zu ihnen zurück?"
"Was hatte sie auf der Party getragen?" -
4:26 - 4:28"Das war echt blöd von ihr."
"Warum hatte sie -
4:28 - 4:31mit diesen Männern im Hotelzimmer getrunken?"
-
4:31 - 4:35Das ist Opfern die Schuld zu geben
und es gibt zahlreiche Gründe dafür, -
4:35 - 4:37doch einer davon ist, dass
unsere gesamte kognitive Struktur -
4:37 - 4:39darauf ausgelegt ist, den Opfern die Schuld
zu geben. Das passiert alles unbewusst. -
4:39 - 4:41Unsere gesamte kognitive Struktur
ist darauf ausgelegt, diese Fragen -
4:41 - 4:44über Frauen und ihre Entscheidungen,
was sie tun, -
4:44 - 4:45denken und anziehen, zu stellen.
-
4:45 - 4:47Ich möchte Menschen,
die Fragen über Frauen stellen, -
4:47 - 4:50nicht niederschreien, okay?
Es ist legitim zu fragen. -
4:51 - 4:53Aber lassen Sie uns eines klar stellen:
Fragen über Mary zu stellen, -
4:53 - 4:55wird uns hinsichtlich der Prävention
von Gewalt nicht weiterbringen. -
4:55 - 4:57Wir müssen eine andere Reihe von Fragen stellen.
-
4:57 - 4:59Sie können sehen,
worauf ich damit hinaus will. -
4:59 - 5:02Die Fragen handeln nicht von Mary.
Sie handeln von John. -
5:02 - 5:05Die Fragen beinhalten Dinge wie:
"Warum schlägt John Mary?" -
5:05 - 5:07"Warum ist häusliche Gewalt
immer noch ein so großes Problem -
5:07 - 5:09in den USA und überall auf der Welt?"
-
5:09 - 5:11"Was passiert hier? Warum
missbrauchen so viele Männer -
5:11 - 5:13die Frauen und Mädchen
und die Männer und Jungen -
5:13 - 5:15körperlich, emotional, verbal und auf andere Weisen,
-
5:15 - 5:18von denen sie behaupten sie zu lieben?
Was passiert mit diesen Männern? -
5:18 - 5:22Warum missbrauchen so viele erwachsene Männer
kleine Mädchen und kleine Jungen sexuell? -
5:22 - 5:24Warum ist das ein allgemeines Problem
in unserer Gesellschaft -
5:24 - 5:25und überall auf der Welt?
-
5:25 - 5:28Warum hören wir immer wieder
-
5:28 - 5:31von neuen Skandalen, die ans Licht kommen,
in bedeutenden Institutionen, -
5:31 - 5:34wie der Katholischen Kirche oder
dem Penn State Football Programm -
5:34 - 5:37oder den Boy Scouts of America (Pfadfinderjungen
Amerikas) und so weiter und so fort?" -
5:37 - 5:39Und dann in örtlichen Gemeinden im ganzen Land
-
5:39 - 5:41und auf der ganzen Welt.
Wie hören ständig davon. -
5:41 - 5:43Der sexuelle Missbrauch von Kindern.
-
5:43 - 5:46Was geht in Männern vor?
Warum vergewaltigen so viele Männer -
5:46 - 5:48in unserer Gesellschaft
und auf der Welt Frauen? -
5:48 - 5:50Warum vergewaltigen
so viele Männer andere Männer? -
5:50 - 5:52Was mit den Männern los?
-
5:52 - 5:56Und dann, was für eine Rolle spielen
die verschiedenen Institutionen -
5:56 - 5:58unserer Gesellschaft, die dabei helfen,
misshandelnde Männer -
5:58 - 6:00in pandemischen Dimensionen zu produzieren?
-
6:00 - 6:01Denn es geht hier nicht um einzelne Täter.
-
6:01 - 6:04Das ist eine naive Art, diese Thematik
zu verstehen, die eigentlich -
6:04 - 6:06ein viel tieferes und systematisch soziales Problem darstellt.
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6:06 - 6:08Die Täter sind nicht diese
-
6:08 - 6:10Monster, die aus dem Sumpf kriechen
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6:10 - 6:12und in die Stadt kommen und ihren
scheußlichen Bedürfnissen nachgehen -
6:12 - 6:14und sich dann wieder in die Dunkelheit zurückziehen.
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6:14 - 6:17Das ist eine sehr naive Vorstellung.
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6:17 - 6:19Täter sind viel normaler als das
-
6:19 - 6:20und viel alltäglicher.
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6:20 - 6:23Daher ist die Frage: Was tun wir hier
-
6:23 - 6:24in unserer Gesellschaft und auf der Welt?
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6:24 - 6:27Was für eine Rolle spielen
die verschiedenen Institutionen -
6:27 - 6:29bei der Mithilfe,
misshandelnde Männer zu produzieren? -
6:29 - 6:31Was für eine Rolle spielen
religiöse Glaubensüberzeugungen, -
6:31 - 6:33die Sportkultur, die Pornographiekultur,
-
6:33 - 6:36die Familienstruktur, die Wirtschaft
und wie überschneiden sich diese, -
6:36 - 6:38und Rasse und Ethnizität
und wie überschneiden sich diese? -
6:38 - 6:39Wie spielt das alles zusammen?
-
6:39 - 6:43Und dann, wenn wir erst einmal damit angefangen
haben, solche Verbindungen herzustellen -
6:43 - 6:45und diese wichtigen und großen Fragen zu stellen,
-
6:45 - 6:48dann können wir darüber reden,
auf welche Weise wir umgestalten können, -
6:48 - 6:50in anderen Worten,
wie können wir etwas anders machen? -
6:50 - 6:52Wie können wir die Vorgehensweisen ändern?
-
6:52 - 6:54Wie können wir die Sozialisation von Jungen
-
6:54 - 6:57und die Definitionen von Männlichkeit ändern,
die zu diesen aktuellen Ergebnissen führen? -
6:57 - 6:59Das ist die Art von Fragen, die wir stellen müssen,
-
6:59 - 7:02und die Art von Arbeit, die wir tun müssen,
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7:02 - 7:04aber wenn wir uns ständig
darauf konzentrieren, was Frauen tun -
7:04 - 7:07und in Beziehungen oder anderswo denken,
-
7:07 - 7:10werden wir nicht zu diesem Punkt kommen.
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7:10 - 7:12Ich gehe davon aus, dass viele Frauen,
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7:12 - 7:14die versucht haben über
diese Probleme zu sprechen, -
7:14 - 7:16heute und gestern
und seit vielen, vielen Jahren, -
7:16 - 7:18oft für ihre Anstrengungen
niedergeschrien wurden und werden. -
7:18 - 7:21Sie werden mit scheußlichen Schimpfwörtern
beschimpft wie "Männer-Schläger" -
7:21 - 7:23und "Männer-Hasser"
-
7:23 - 7:30und das abscheuliche
und beleidigende "Feminazi". -
7:30 - 7:31Und wissen Sie, worum es hier geht?
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7:31 - 7:33Es wird "töte den Botschafter" genannt.
-
7:33 - 7:34Denn die Frauen, die für sich einstehen
-
7:34 - 7:36und ihre Stimme für sich
und andere Frauen erheben -
7:36 - 7:40wie auch für Männer und Jungen,
für sie ist es ein Statement, -
7:40 - 7:44wenn sie sich hinsetzten und den Mund halten,
das gegenwärtige System beizubehalten, -
7:44 - 7:45denn wir mögen es nicht,
wenn man Staub aufwirbelt. -
7:45 - 7:47Wir mögen es nicht,
wenn man unsere Macht anfechtet. -
7:47 - 7:50Im Prinzip sollte man sich lieber hinsetzen
und den Mund halten. -
7:50 - 7:52Gott sei Dank, dass Frauen
das nicht getan haben. -
7:52 - 7:54Gott sei Dank leben wir in einer Welt,
-
7:54 - 7:57in der es so viel weibliche Führung gibt,
die dem entgegenwirken kann. -
7:57 - 8:00Aber eine der einflussreichen Rollen,
die Männer bei dieser Arbeit spielen können ist, -
8:00 - 8:01Dinge zu sagen,
-
8:01 - 8:03die Frauen manchmal nicht sagen können,
-
8:03 - 8:05oder, sogar besser, wir können
gehört werden, wie wir Dinge sagen, -
8:05 - 8:07die oft nicht gehört werden können,
wie Frauen sie sagen. -
8:09 - 8:10Nun, ich weiß, dass das ein Problem ist.
Es ist Sexismus. -
8:10 - 8:13Aber es ist die Wahrheit. Deshalb ist eines der Dinge,
die ich zu Männern sage, -
8:13 - 8:15und meine Kollegen und ich sagen das immer,
-
8:15 - 8:17dass wir mehr Männer brauchen,
die den Mut und die Stärke dazu haben, -
8:17 - 8:19anzufangen sich zu erheben
und etwas von dem hier zu sagen, -
8:19 - 8:22und zu den Frauen zu halten
und sich nicht gegen sie zu stellen -
8:22 - 8:23und so zu tun, als ob das
-
8:23 - 8:26ein Kampf der Geschlechter wäre
oder irgendein anderer Unsinn. -
8:26 - 8:27Wir leben zusammen auf dieser Welt.
-
8:27 - 8:30Übrigens, eines der Dinge,
die mich wirklich beschäftigen, -
8:30 - 8:33über einige der Phrasen
gegen Feministen und andere, -
8:33 - 8:34die die Bewegungen der verprügelten Frau
-
8:34 - 8:37und der Vergewaltigungskrise aufgebaut haben,
-
8:37 - 8:39ist, dass sie irgendwie,
wie ich schon sagte, anti-männlich sind. -
8:39 - 8:41Was ist mit den ganzen Jungs, die tiefgreifend
-
8:41 - 8:44auf eine negative Weise davon beeinflusst werden,
was ein erwachsener Mann -
8:44 - 8:47seiner Mutter, sich selbst
oder seinen Schwestern antut? -
8:47 - 8:49Was ist mit all diesen Jungs?
-
8:49 - 8:50Was ist mit all den jungen Männern und Jungen,
-
8:50 - 8:53die durch die Gewalt erwachsener Männer traumatisiert wurden?
-
8:53 - 8:55Wissen Sie was? Das selbe System, das
-
8:55 - 8:58Männer produziert, die Frauen misshandeln, produziert
auch Männer, die andere Männer misshandeln. -
8:58 - 8:59Wenn wir über männliche Opfer sprechen wollen...
-
8:59 - 9:00Lassen Sie uns über männliche Opfer sprechen.
-
9:00 - 9:04Die meisten männlichen Opfer von Gewalt
sind Opfer von der Gewalt anderer Männer. -
9:04 - 9:07Das ist also etwas, das Frauen
und Männer gemeinsam haben. -
9:07 - 9:09Wir sind alle Opfer männerlicher Gewalt.
-
9:09 - 9:10Also liegt es direkt in unserem eigenen Interesse,
-
9:10 - 9:14den Umstand, nicht zu vergessen,
dass die meisten Männer, die ich kenne, -
9:14 - 9:16Frauen und Mädchen,
die uns sehr am Herzen liegen, -
9:16 - 9:19in unseren Familien und Freundeskreisen
und auch woanders haben. -
9:19 - 9:22Es gibt so viele Gründe, warum Männer
ihre Stimme erheben müssen. -
9:22 - 9:25Es scheint offensichtlich,
das laut auszusprechen. Stimmt's? -
9:25 - 9:29Für die Art der Arbeit,
die ich tue und die meine Kollegen tun, -
9:29 - 9:33in der Sportkultur und dem US-Militär, in Schulen,
-
9:33 - 9:36haben wir den Weg für die Vorgehensweise
bereitet, die wir die "Zuschauer-Methode" -
9:36 - 9:38für die Prävention von
geschlechtsbezogener Gewalt nennen. -
9:38 - 9:40Und ich möchte Ihnen kurz die Schwerpunkte
der Zuschauer-Methode aufzeigen, -
9:40 - 9:44denn es beinhaltet eine große thematische Verschiebung,
-
9:44 - 9:45auch wenn es viele Einzelheiten gibt,
-
9:45 - 9:49aber in ihrem Kern ist – anstatt Männer als Täter und
-
9:49 - 9:50Frauen als Opfer anzusehen,
-
9:50 - 9:54oder Frauen als Täter, Männer als Opfer,
-
9:54 - 9:55oder jegliche Kombination, die es gibt.
-
9:55 - 9:57Ich benutze das geschlechtliche Paarsystem.
Ich weiß es gibt mehr -
9:57 - 9:59als Männer und Frauen und
es gibt mehr als männlich und weiblich. -
9:59 - 10:01Und es gibt Frauen, die Täter sind,
-
10:01 - 10:03und natürlich Männer, die Opfer sind.
-
10:03 - 10:04Es gibt ein ganzes Spektrum.
-
10:04 - 10:07Aber anstatt es als ein
binäres System zu betrachten, -
10:07 - 10:10konzentrieren wir uns auf alle,
die wir Zuschauer nennen, -
10:10 - 10:13und ein Zuschauer wird
als jemand definiert, der nicht -
10:13 - 10:16als Täter oder Opfer in einer
sich abspielenden Situation agiert, -
10:16 - 10:18also in anderen Worten, Freunde,
Mannschaftskameraden, Kollegen, -
10:18 - 10:20Mitarbeiter, Familienmitglieder, jene von uns,
-
10:20 - 10:24die nicht direkt in einer
Dyade der Misshandlung betroffen sind, -
10:24 - 10:27aber wir sind sozial, in der Familie,
der Arbeit, der Schule -
10:27 - 10:29und in anderen Beziehungen unter
Kameraden mit Menschen verbunden, -
10:29 - 10:31die sich möglicherweise in solch
einer Situation befinden. Was können wir tun? -
10:31 - 10:33Wie können wir unsere Stimme erheben?
Wie können wir unsere Freunde herausfordern? -
10:33 - 10:36Wie können wir unsere Freunde unterstützen?
Vor allem, wie können es schaffen, -
10:36 - 10:38im Angesicht der Tatsache,
der Misshandlung, nicht still zu bleiben? -
10:38 - 10:41Nun, wenn es auf Männer und Männerkultur ankommt,
-
10:41 - 10:43sollte es das Ziel sein, Männer,
die nicht misshandeln, dazu zu bringen, -
10:43 - 10:44die Männer herauszufordern, die es tun.
-
10:44 - 10:46Und wenn ich misshandeln sage,
meine ich nicht nur -
10:46 - 10:47Männer, die Frauen schlagen.
-
10:47 - 10:51Wir sagen nicht nur,
dass ein Mann, dessen Freund -
10:51 - 10:54seine Freundin misshandelt, ihn
-
10:54 - 10:55in dem Moment des Angriffs stoppen muss.
-
10:55 - 11:00Das ist eine naive Art und Weise,
eine soziale Veränderung zu bewirken. -
11:00 - 11:03Wir versuchen Männer langfristig dazu zu bringen,
-
11:03 - 11:04sich gegenseitig zu unterbrechen.
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11:04 - 11:06Also, beispielsweise, wenn Sie ein Mann sind
und sich in einer Gruppe von Männern befinden, -
11:06 - 11:09Poker spielen, reden, abhängen,
keine Frauen anwesend, -
11:09 - 11:13und ein anderer Mann sagt etwas
Sexistisches oder Erniedrigendes -
11:13 - 11:16oder Schikanierendes über Frauen,
-
11:16 - 11:19anstatt mitzulachen oder so zu tun,
als ob Sie es nicht gehört hätten, -
11:19 - 11:21müssen wir Männer sagen:
"Hey, das ist nicht witzig." -
11:21 - 11:23"Das könnte meine Schwester sein,
über die du redest, -
11:23 - 11:24und könntest du über
etwas anderes Witze machen? -
11:24 - 11:26Oder könntest du über etwas anderes reden?
-
11:26 - 11:28Ich befürworte solche Sprüche nicht."
-
11:28 - 11:30Genauso wie, wenn Sie weiß sind
und eine andere weiße Person -
11:30 - 11:33macht einen rassistischen Kommentar,
hoffen Sie doch, so hoffe ich, -
11:33 - 11:36dass weiße Personen diese rassistische Ausführung
-
11:36 - 11:37einer weißen Peson unterbinden würden.
-
11:37 - 11:40Genauso wie mit Heterosexismus,
wenn Sie heterosexuell sind -
11:40 - 11:43und Sie selbst führen keine belästigenden
oder misshandelnden Verhaltensweisen -
11:43 - 11:46gegen Menschem mit
variierender sexueller Orientierung aus, -
11:46 - 11:49wenn Sie nichts im Angesicht anderer heterosexueller
Menschen, die so etwas tun, sagen, -
11:49 - 11:50ist dann nicht ihr Schweigen, auf eine gewisse Art,
-
11:50 - 11:53eine Form der Zustimmung und Mittäterschaft?
-
11:53 - 11:55Nun, die Zuschauer-Methode versucht,
den Leuten Instrumente zu bereitzustellen, -
11:55 - 11:58um diesen Prozess zu unterbrechen
und ihre Stimme zu erheben -
11:58 - 11:59und ein Klima unter Kameraden zu schaffen,
-
11:59 - 12:02in dem beleidigende Verhaltensweisen
als inakzeptabel angesehen werden, -
12:02 - 12:05nicht nur, weil es illegal ist, sondern weil es
-
12:05 - 12:07unter Kameraden falsch und inakzeptabel ist.
-
12:07 - 12:09Und wenn wir zu dem Punkt kommen, an dem Männer,
-
12:09 - 12:12die sexistisch handeln, ihren Status verlieren,
-
12:12 - 12:14wenn junge Männer und Jungen, Mädchen und Frauen
-
12:14 - 12:15genau wie anderen Jungen und Männern gegenüber
-
12:15 - 12:17sexistisch und belästigend verhalten,
-
12:17 - 12:20ihren Status verlieren, werden wir
als Ergebnis – raten Sie mal – -
12:20 - 12:23eine radikale Verringerung von Misshandlung sehen.
-
12:23 - 12:26Denn der typische Täter ist nicht krank und verkorkst.
-
12:26 - 12:29In allen anderen Dingen ist er ein normaler Kerl.
-
12:29 - 12:32Unter den vielen großen Dingen,
die Martin Luther King -
12:32 - 12:34in seinem kurzen Leben gesagt hat, war:
-
12:34 - 12:35"Letztendlich werden nicht die Worte
-
12:35 - 12:37unserer Feinde am meisten wehtun,
-
12:37 - 12:39sondern das Schweigen unserer Freunde."
-
12:39 - 12:41Letztendlich werden nicht die Worte unserer Freunde
-
12:41 - 12:43am meisten wehtun, sondern
das Schweigen unserer Freunde. -
12:43 - 12:45Es hat bis jetzt schrecklich viel
von diesem Schweigen in der Männerkultur -
12:45 - 12:48über diese andauernde Tragödie männlicher Gewalt
-
12:48 - 12:50gegen Frauen und Kinder gegeben.
-
12:50 - 12:52Es hat schrecklich viel Schweigen gegeben.
-
12:52 - 12:55Und alles, was ich sagen will, ist, dass
wir dieses Schweigen brechen müssen -
12:55 - 12:57und wir brauchen mehr Männer, die das tun.
-
12:57 - 13:01Nun, es ist einfacher gesagt als getan,
-
13:01 - 13:04denn ich sage es Ihnen jetzt, aber
ich versichere Ihnen, es ist für Kerle -
13:04 - 13:06nicht einfach, sich in der Männerkultur gegenseitig herauszufordern.
-
13:06 - 13:08Dies ist ein Grund dafür, warum
-
13:08 - 13:11ein Teil des Paradigmenwechsels,
der geschehen muss, -
13:11 - 13:14nicht nur beinhaltet, diese Fragen
als Männerprobleme anzusehen, -
13:14 - 13:16sondern auch, dass sie Fragen
über die Führung von Männern sind. -
13:16 - 13:19Denn letztendlich sollte die Verantwortung, Stellung
-
13:19 - 13:20zu diesen Themen zu beziehen, nicht
-
13:20 - 13:23kleinen Jungen oder Jugendlichen in
der High School oder College-Studenten -
13:23 - 13:27zufallen. Es sollte in den Händen
erwachsener Männer mit Macht liegen. -
13:27 - 13:29Erwachsene Männer mit Macht sind diejenigen, die dafür zur Verantwortung gezogen werden sollten,
-
13:29 - 13:31Anführer in diesen Themen zu sein.
-
13:31 - 13:33Denn wenn jemand unter Kameraden seine Stimme erhebt,
-
13:33 - 13:36herausfordert und unterbricht, ist er oder sie
-
13:36 - 13:38in Wirklichkeit ein Anführer
oder eine Anführerin. Stimmt's? -
13:38 - 13:42Aber weiter gedacht, brauchen wir
mehr erwachsene Männer mit Macht, -
13:42 - 13:44die anfangen, bei diesen Themen Prioritäten zu setzen
-
13:44 - 13:46und wir haben dies noch nicht erlebt.
-
13:46 - 13:50Nun, ich war vor einigen Jahren bei einem Dinner
-
13:50 - 13:53und ich arbeite umfassend mit dem US-Militär, in allen Diensten.
-
13:53 - 13:56Und ich war bei diesem Dinner
und eine Frau sagte zu mir – -
13:56 - 13:59ich glaube, sie dachte, sie wäre
ein wenig schlau – sie sagte, -
13:59 - 14:02"Seit wann machen Sie schon
dieses Sensibilitätstraining -
14:02 - 14:03mit den Marines?"
-
14:03 - 14:06Und ich sagte: "Bei allem Respekt,
-
14:06 - 14:09ich mache kein Sensibilitätstraining mit den Marines.
-
14:09 - 14:11Ich leite ein Programm zum
Führungsverhalten bei den Marine Corps." -
14:11 - 14:13Ich weiß, meine Antwort war etwas hochtrabend,
-
14:13 - 14:16aber es ist eine wichtige Unterscheidung,
denn ich glaube nicht, -
14:16 - 14:18dass das, was wir brauchen, Sensibilitätstraining ist.
-
14:18 - 14:20Wir brauchen Training zum Führungsverhalten, z. B.
-
14:20 - 14:24wenn ein professioneller Trainer
oder Manager eines Baseball-Teams -
14:24 - 14:27oder eines Football-Teams – und ich arbeite
ebenfalls ausgiebig in diesen Bereichen – -
14:27 - 14:30einen sexistischen Kommentar,
eine homophobe Aussage, -
14:30 - 14:33einen rassistischen Kommentar
macht, wird es Diskussionen -
14:33 - 14:35auf den Sport-Blogs und im Sport-Radio geben.
-
14:35 - 14:37Einige Leute werden sagen:
"Nun, er braucht Sensibilitätstraining." -
14:37 - 14:39Und andere Menschen werden sagen:
"Kommt mal runter. -
14:39 - 14:41Das ist nur übertriebene politische Korrektheit
-
14:41 - 14:43und er hat halt einen blöden Kommentar
gemacht. Kommt drüber weg," -
14:43 - 14:45Mein Argument ist, dass er
nicht Sensibilitätstraining braucht, -
14:45 - 14:47sondern, dass er Training
zum Führungsverhalten braucht. -
14:47 - 14:50Denn er ist ein schlechter Anführer.
Wenn man nämlich in einer Gesellschaft -
14:50 - 14:52mit geschlechtlichen und sexuellen Unterschieden
(Applaus), -
14:52 - 14:54und rassischen und ethnischen Unterschieden,
-
14:54 - 14:55solche Kommentare macht,
-
14:55 - 14:58versagt man in seiner Führung.
-
14:58 - 15:01Wenn wir dieses Argument, das ich gerade anbringe,
-
15:01 - 15:04an alle mächtigen Männer und Frauen
in unserer Gesellschaft richten, -
15:04 - 15:06in allen Ebenen institutioneller Behörden und Macht,
-
15:06 - 15:08wird es das Paradigma
-
15:08 - 15:10menschlichen Denkens verändern.
-
15:10 - 15:12Zum Beipiel arbeite ich
-
15:12 - 15:17sehr viel im College- und Universitätssport
in ganz Nordamerika. -
15:17 - 15:19Wir wissen so viel darüber, wie man
-
15:19 - 15:21häuslicher und sexueller Gewalt vorbeugen kann.
-
15:21 - 15:24Es gibt keine Entschuldigung
für ein College oder eine Uni, -
15:24 - 15:27keine Präventionsprogramme
für häusliche und sexuelle Gewalt -
15:27 - 15:30für studentische Leistungssportler,
Trainer und Verwalter -
15:30 - 15:32als Teil ihres Bildungsprozesses anzuordnen.
-
15:32 - 15:34Wir wissen genung, um zu wissen,
wie einfach es ist, so etwas zu tun. -
15:34 - 15:37Aber wissen Sie, was fehlt? Die Führung.
-
15:37 - 15:39Aber nicht die Führung von
studentischen Leistungssportlern, -
15:39 - 15:40sondern die Führung des Sport-Direktors,
-
15:40 - 15:43des Präsidenten der Universität, allen Verantwortlichen,
-
15:43 - 15:44die Personalentscheidungen treffen,
-
15:44 - 15:47und die Entscheidungen über die Prioritäten
im institutionellen Rahmen treffen. -
15:47 - 15:51Stimmt's? Es ist ein Versagen in den
meisten Fällen von männlicher Führung. -
15:51 - 15:55Sehen Sie sich die Penn State an:
Die Penn State ist die Mutter -
15:55 - 15:57aller lehrreichen Momente
für die Zuschauer-Methode. -
15:57 - 15:59Wir hatten so viele Situationen in diesem Bereich,
-
15:59 - 16:02in denen Männer in einflussreichen Positionen
darin versagten, -
16:02 - 16:04Kinder zu beschützen.
In diesem Fall Jungen. -
16:04 - 16:06Es ist wirklich unglaublich.
-
16:06 - 16:07Aber wenn man sich genauer damit befasst,
erkennt man, -
16:07 - 16:09dass Männer unter Druck stehen.
-
16:09 - 16:12Es gibt Hemmungen unter Männerfreundschaften,
-
16:12 - 16:15weshalb wir die Männer dazu ermutigen müssen,
-
16:15 - 16:17diese Zwänge zu durchbrechen.
-
16:17 - 16:18Und eine Methode, dies zu tun, ist zu sagen,
-
16:18 - 16:21dass es eine ganze Menge von Männern gibt,
die sich wirklich für dieses Thema interessieren. -
16:21 - 16:22Ich weiß das. Ich arbeite mit Männern
-
16:22 - 16:24und ich habe schon seit vielen,
vielen Jahren mit zehntausenden, -
16:24 - 16:27hunderttausenden Männern gearbeitet.
-
16:27 - 16:30Es ist unheimlich, wenn man
sich überlegt, wie viele Jahre schon. -
16:30 - 16:34Aber es gibt so viele Männer,
die sich wirklich für dieses Thema interessieren, -
16:34 - 16:36aber sich sehr dafür zu interessieren, ist nicht genug.
-
16:36 - 16:38Wir brauchen mehr Männer mit Mumm,
-
16:38 - 16:42mit Mut, mit Stärke, mit moralischer Integrität,
-
16:42 - 16:46unser mitschuldiges Schweigen zu brechen
und sich gegenseitig herauszufordern -
16:46 - 16:48und sich für die Frauen einzusetzen, nicht gegen sie.
-
16:48 - 16:50Übrigens sind wir es den Frauen schuldig.
-
16:50 - 16:51Darüber besteht kein Zweifel.
-
16:51 - 16:53Aber wir sind es auch unseren Söhnen schuldig.
-
16:53 - 16:55Wir sind es auch jungen Männern,
die überall auf der Welt aufwachsen -
16:55 - 16:58in Situationen schuldig, in denen sie sich
nicht dazu entscheiden, -
16:58 - 17:02ein Mann in einer Kultur zu sein, die ihnen vorschreibt,
dass Mannsein eine bestimmte Art ist. -
17:02 - 17:04Sie haben diese Entscheidung nicht getroffen.
-
17:04 - 17:07Wir, die eine Wahl haben,
haben auch eine Möglichkeit -
17:07 - 17:09und eine Verantwortung für sie.
-
17:09 - 17:12Ich hoffe, dass Männer und Frauen,
-
17:12 - 17:14indem sie zusammen arbeiten,
damit beginnen können, -
17:14 - 17:15eine Veränderung
und eine Umgestaltung zu schaffen, -
17:15 - 17:18so dass zukünftige Generationen nicht dieses
Ausmaß an Tragödien haben werden, -
17:18 - 17:20mit denen wir uns tagtäglich beschäftigen.
-
17:20 - 17:22Ich weiß, dass wir es schaffen können.
Wir können es besser. -
17:22 - 17:23Vielen Dank. (Applaus)
- Title:
- Gewalt gegen Frauen – Ein Männerproblem
- Speaker:
- Jackson Katz
- Description:
-
Häusliche Gewalt und sexueller Missbrauch werden oft "Frauenprobleme" genannt. Doch in diesem gewagten und direkten Vortrag weist Jackson Katz darauf hin, dass diese wesentliche Männerprobleme sind – und zeigt, wie diese gewalttätigen Verhaltensweisen an Definitionen von Mannsein geknüpft sind. Eine laute Forderung an uns alle – Frauen wie Männer – inakzeptables Verhalten zu tadeln und der Motor der Veränderung zu sein.
- Video Language:
- English
- Team:
- closed TED
- Project:
- TEDTalks
- Duration:
- 17:40
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Mohsin Zafar
great
Nadine Hennig
Hallo. Ich fand die Übersetzung sehr gut. Nur beim nächsten Mal nicht alle englischen Füllwörter wie "You know", "now" oder z. B. das "Isn't it" am Ende eines Satzes mit übersetzen. Das funktioniert im Deutschen einfach nicht. Genauso wie "teilen" für das Wort "share". Bitte überprüft noch die Credits. Lg, Nadine