Alice Dreger: Ist Anatomie Schicksal?
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0:00 - 0:03Ich möchte, dass Sie sich zwei Paare vorstellen,
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0:03 - 0:05Mitte 1979,
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0:05 - 0:08am genau gleichen Tag, im genau gleichen Moment,
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0:08 - 0:10jedes zeugt ein Baby -- okay.
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0:10 - 0:12Also zwei Paare, jedes zeugt ein Baby.
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0:12 - 0:15Nun möchte ich nicht, dass Sie zuviel Zeit verwenden sich die Zeugung vorzustellen,
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0:15 - 0:17weil, wenn Sie sich die ganze Zeit die Zeugung vorstellen,
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0:17 - 0:19werden Sie mir nicht zuhören.
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0:19 - 0:21Stellen Sie sich das nur für einen Moment vor.
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0:21 - 0:23Und in diesem Szenario
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0:23 - 0:25stellen Sie sich vor, dass in einem Fall
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0:25 - 0:27das Sperma ein Y Chomosom trägt,
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0:27 - 0:29das auf das X Chromosom der Eizelle trifft.
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0:29 - 0:31Und in dem anderen Fall,
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0:31 - 0:33trägt das Sperma ein X Chromosom,
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0:33 - 0:35das auf das X Chromosom der Eizelle trifft.
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0:35 - 0:37Beide sind überlebensfähig, beide zünden.
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0:37 - 0:39Wir kommen später noch auf diese Leute zurück.
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0:39 - 0:41Bei den meisten meiner Tätigkeiten
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0:41 - 0:43habe ich zwei Hüte auf.
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0:43 - 0:45Unter einem Hut
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0:45 - 0:47beschäftige ich mich mit der Geschichte der Anatomie.
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0:47 - 0:49Ich bin studierte Historikerin,
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0:49 - 0:51und in diesem Fall untersuche ich,
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0:51 - 0:54wie Menschen mit Anatomie umgingen --
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0:54 - 0:56d.h. menschliche Körper, tierische Körper --
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0:56 - 0:59wie sie mit Körperflüssigkeiten umgingen, mit Körperkonzepten;
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0:59 - 1:01wie sie über Körper gedacht haben.
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1:01 - 1:03Der andere Hut, den ich bei meiner Arbeit getragen habe,
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1:03 - 1:05ist der der Aktivistin,
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1:05 - 1:07als PatientInnenanwältin --
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1:07 - 1:10oder, wie ich manchmal sage, als (Wortspiel) ungeduldige Anwältin --
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1:10 - 1:12von Menschen, die Patienten von Ärzten sind.
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1:12 - 1:14In diesem Fall habe ich mit Menschen
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1:14 - 1:16gearbeitet, die Körpertypen haben,
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1:16 - 1:18die sozialen Normen in Frage stellen.
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1:18 - 1:20So habe ich zum Beispiel mit Menschen gearbeitet,
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1:20 - 1:22die siamesische Zwillinge sind,
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1:22 - 1:24zwei Menschen in einem Körper.
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1:24 - 1:26Ich habe mit Menschen mit Zwergenwuchs gearbeitet --
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1:26 - 1:29also Menschen, die kleiner als üblich waren.
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1:29 - 1:31Und sehr oft habe ich mit intersexuellen
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1:31 - 1:33Menschen gearbeitet, deren Geschlecht atypisch ist --
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1:33 - 1:35also Menschen, die nicht die durchschnittlichen
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1:35 - 1:37männlichen oder weiblichen Körpertypen aufweisen.
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1:37 - 1:41Und als allgemeinen Begriff können wir dafür das Wort Intersexualität verwenden.
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1:41 - 1:43Intersexualität kommt in vielen verschiedenen Formen vor.
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1:43 - 1:45Ich gebe Ihnen nur ein paar Beispiele
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1:45 - 1:47für die möglichen Typen von Geschlechtsvarianten,
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1:47 - 1:49die nicht dem männlichen oder weiblichen Standard entsprechen.
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1:49 - 1:51In einem Fall
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1:51 - 1:54hat man vielleicht jemand mit einer XY Chromosomenbasis,
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1:54 - 1:57und das SRY Gen des Y Chomosoms
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1:57 - 1:59läßt die Protogonaden, die wir fötalen Stadium alle haben,
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1:59 - 2:01zu Hoden heranwachsen.
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2:01 - 2:04Und deshalb geben die Hoden im fötalen Stadium Testosteron ab.
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2:04 - 2:07Aber weil diesem Individuum die Rezeptoren fehlen,
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2:07 - 2:09um das Testosteron zu erkennen,
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2:09 - 2:11reagiert der Körper nicht auf das Testosteron.
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2:11 - 2:15Und das nennt man Androgenrezeptor-Defekt.
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2:15 - 2:18Also viel Testosteron, aber keine Reaktion darauf.
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2:18 - 2:20Als Konsequenz entwickelt sich der Körper
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2:20 - 2:22mehr dem typisch weiblichen Verlauf folgend.
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2:22 - 2:24Wenn das Kind geboren wird, sieht sie aus wie ein Mädchen.
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2:24 - 2:27Sie ist ein Mädchen. Sie wird als Mädchen erzogen.
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2:27 - 2:29Aber es dauert meistens bis sie die Pubertät erreicht
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2:29 - 2:31und ihre Brüste wachsen und sich entwickeln,
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2:31 - 2:33sie aber nicht ihre Periode bekommt,
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2:33 - 2:35bis jemand darauf kommt, dass hier etwas anders ist.
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2:35 - 2:37Und sie machen ein paar Tests und finden heraus,
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2:37 - 2:39dass sie anstatt Eierstöcken und Gebärmutter,
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2:39 - 2:42in Wirklichkeit Hoden in sich trägt und, dass sie ein Y Chromosom hat.
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2:42 - 2:44Dabei ist es wichtig zu verstehen,
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2:44 - 2:46dass man diese Person für eigentlich männlich halten könnte,
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2:46 - 2:48aber das sind sie nicht wirklich.
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2:48 - 2:50Frauen, wie Männer,
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2:50 - 2:52haben in unseren Körper etwas, dass man Adrenalindrüsen nennt.
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2:52 - 2:54Sie befinden sich im hinteren Teil unseres Körpers.
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2:54 - 2:56Und die Nebennieren stellen Androgene her,
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2:56 - 2:58welche virilisierende Hormone sind.
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2:58 - 3:00Die meisten Frauen, so wie ich -- ich glaube eine typische Frau zu sein --
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3:00 - 3:02ich kenne meinen tatsächlichen Chromosomenaufbau nicht,
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3:02 - 3:04aber ich denke, dass ich wahrscheinlich den typischen habe --
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3:04 - 3:07die meisten Frauen wie ich sprechen tatsächlich auf Androgene an.
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3:07 - 3:10Wir produzieren Androgen und wir sprechen auf Androgene an.
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3:10 - 3:12Die Folge ist, dass jemand wie ich
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3:12 - 3:15tatsächlich ein Gehirn hat, dass mehr Androgenen ausgesetzt war,
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3:15 - 3:17als eine Frau, die mit Hoden geboren wurde,
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3:17 - 3:19und einen Androgenrezeptor-Defekt hat.
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3:19 - 3:21Geschlecht ist also wirklich kompliziert; Intersexuelle stehen
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3:21 - 3:23nicht nur in der Mitte des Spektrums von Geschlecht --
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3:23 - 3:25in gewisser Hinsicht, können sie über die ganze Bandbreite verteilt sein,
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3:25 - 3:27Noch ein Beispiel:
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3:27 - 3:30Vor ein paar Jahren erhielt ich den Anruf eines 19 jährigen Mannes,
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3:30 - 3:32der als Junge geboren war, als Junge aufgezogen,
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3:32 - 3:35er hatte eine Freundin, hatte Sex mit seiner Freundin,
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3:35 - 3:37lebte als Mann,
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3:37 - 3:40und er hatte gerade herausgefunden, dass er Eierstöcke und eine Gebärmutter hatte.
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3:40 - 3:42Er hatte eine extreme Form
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3:42 - 3:44einer angeborenen Nebennierenrindenhyperblasie.
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3:44 - 3:46Er hat XX Chromosome,
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3:46 - 3:48und im Mutterleib,
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3:48 - 3:50waren seine Nebennieren so stark aktiv,
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3:50 - 3:54dass sie im wesentlichen eine männliche Hormonumgebung erzeugt haben.
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3:54 - 3:56Und als Konsequenz wurden seine Genitalien männlich ausgeprägt,
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3:56 - 3:58sein Gehirn war den typischeren
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3:58 - 4:00männlichen Teil des Hormonenspektrums ausgesetzt.
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4:00 - 4:03Und als er geboren wurde, sah er wie ein Junge aus - niemand ahnte etwas.
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4:03 - 4:06Und erst als er 19 Jahre alt wurde,
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4:06 - 4:08bekam er genügend medizinische Probleme,
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4:08 - 4:10tatsächlich davon, weil er innerlich menstruierte,
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4:10 - 4:13dass die Ärzte herausfanden, dass er im Inneren weiblich war.
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4:13 - 4:15Okay, nur noch ein schnelles Beispiel
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4:15 - 4:17für eine Variante von Intersexualität.
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4:17 - 4:19Manche Menschen mit XX Chromosomen,
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4:19 - 4:21entwickeln etwas, das Ovotestis heißt,
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4:21 - 4:23wobei Eierstockgewebe von Hodengewebe
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4:23 - 4:25umhüllt ist.
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4:25 - 4:27Wir wissen nicht genau, warum das geschieht.
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4:27 - 4:30Geschlecht kann also in vielen verschiedenen Varianten auftreten.
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4:30 - 4:32Der Grund,
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4:32 - 4:34warum Kinder mit dieser Art von Körper --
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4:34 - 4:37sei es Zwergenwuchs oder siamesische Zwillinge,
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4:37 - 4:39sei es intersexuell --
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4:39 - 4:41von Chirurgen oft an die Norm angepasst werden,
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4:41 - 4:43ist nicht, weil dies für ihre körperliche
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4:43 - 4:45Gesundheit von Vorteil wäre.
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4:45 - 4:48In vielen Fällen sind diese Menschen vollkommen gesund.
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4:48 - 4:51Der Grund, warum an ihnen oft verschiedene Arten chirurgischer Eingriffe vorgenommen werden,
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4:51 - 4:54ist, weil sie unsere sozialen Kategorien bedrohen.
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4:54 - 4:57Typischerweise basiert unser System auf der Idee,
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4:57 - 5:00dass eine bestimmte anatomische Ausprägung mit einer bestimmten Identität einhergeht.
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5:00 - 5:02Wir haben also das Konzept, dass eine Frau zu sein, heißt
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5:02 - 5:04eine weibliche Identität zu haben;
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5:04 - 5:06Eine schwarze Person zu sein, heißt, angeblich,
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5:06 - 5:09eine afrikanische Anatomie zu haben
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5:09 - 5:11im Hinblick auf die eigene Geschichte.
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5:11 - 5:14Wir haben also diese schrecklich vereinfachende Idee.
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5:14 - 5:16Und wenn wir mit einem Körper konfrontiert sind,
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5:16 - 5:19der für uns tatsächlich etwas sehr anderes darstellt,
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5:19 - 5:22verwirrt uns das in Hinblick auf diese Kategorisierungen.
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5:22 - 5:24Wir haben also in unserer Kultur eine Menge romantischer Ideen
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5:24 - 5:26über Individualismus.
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5:26 - 5:29Und unsere Nation basiert wirklich auf einem sehr romantischen Konzept von Individualismus.
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5:29 - 5:32Nun können Sie sich vorstellen, wie verblüffend es dann ist,
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5:32 - 5:34wenn Kinder geboren werden,
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5:34 - 5:36die zwei Personen in einem Körper sind,
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5:36 - 5:40Wo ich in letzter Zeit die meiste Aufregung erlebt hatte,
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5:40 - 5:43war die südafrikanische Läuferin Caster Semenya letztes Jahr,
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5:43 - 5:46deren Geschlecht bei der Leichatlethik Weltmeisterschaft in Berlin in Frage gestellt wurde.
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5:46 - 5:49Viele Journalisten riefen mich mit der Frage an:
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5:49 - 5:51"Welchen Test werden sie machen,
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5:51 - 5:53der uns verrät, ob Caster Semenya
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5:53 - 5:55weiblich oder männlich ist?"
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5:55 - 5:58Und ich musste den Journalisten erklären, dass es diesen Test nicht gibt.
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5:58 - 6:00Wir wissen jetzt,
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6:00 - 6:02dass Geschlecht kompliziert genug ist,
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6:02 - 6:04dass wir zugeben müssen,
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6:04 - 6:07dass die Natur für uns keine Linie zwischen männlich und weiblich zieht,
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6:07 - 6:10oder zwischen männlich und intersexuell und weiblich und intersexuell;
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6:10 - 6:13tastächlich sind wir es, die diese Trennlinie als natürlich vorgeben.
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6:13 - 6:15Wir haben also so eine Situation,
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6:15 - 6:17wo, je weiter unsere Wissenschaft fortschreitet,
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6:17 - 6:19wir uns um so mehr eingestehen müssen,
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6:19 - 6:21dass diese Kategorien,
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6:21 - 6:23die wir für stabile anatomische Kategorien gehalten hatten,
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6:23 - 6:25welche sehr einfache Zuordnungen herstellten
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6:25 - 6:27um dauerhafte Identitätskategorien zu schaffen,
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6:27 - 6:29viel unschärfer sind, als wir angenommen haben.
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6:29 - 6:31Und das gilt nicht nur in Bezug auf Geschlecht.
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6:31 - 6:33Es gilt auch hinsichtlich Rasse,
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6:33 - 6:35was sich als viel komplizierter herausstellt,
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6:35 - 6:37als unser Terminologie zugelassen hat.
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6:37 - 6:40Bei unseren Betrachtungen geraten wir in alle möglichen unbequemen Bereiche.
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6:40 - 6:42Wir stossen zum Beispiel auf die Tatsache,
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6:42 - 6:44dass wir mindestens 95 Prozent unserer DNA
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6:44 - 6:46mit Schimpansen gemeinsam haben.
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6:46 - 6:48Was sollen wir mit der Tatsache anfangen,
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6:48 - 6:51dass wir uns von ihnen lediglich durch wenige Nukleotide unterscheiden?
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6:51 - 6:54Während wir unsere Wissenschaft immer weiter vorantreiben,
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6:54 - 6:56kommen wir zunehmend in eine Zone des Unbehagens,
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6:56 - 6:58wo wir anerkennen müssen,
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6:58 - 7:00dass die simplistischen Kategorien, die wir hatten
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7:00 - 7:02vermutlich allzu simpel sind.
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7:02 - 7:04Wir sehen das
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7:04 - 7:06in allen möglichen Bereichen des menschlichen Lebens.
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7:06 - 7:08Einer der Bereiche, in dem wir das zum Beipiel sehen,
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7:08 - 7:10in unserer heutigen Kultur, in den heutigen Vereinigten Staaten,
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7:10 - 7:13sind die Kämpfe über den Beginn und das Ende des Lebens.
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7:13 - 7:15Wir haben schwierige Gespräche
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7:15 - 7:18darüber, an welchem Punkt ein Körper zum Menschen wird,
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7:18 - 7:21so daß er eine anderes Recht hat als das fötale Leben.
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7:21 - 7:23Wir haben heutzutage sehr schwierige Auseinandersetzungen --
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7:23 - 7:26vielleicht nicht so öffentlich wie in der Medizin --
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7:26 - 7:28über die Frage, wann jemand tot ist.
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7:28 - 7:30Unsere Vorfahren hatten früher nie so schwer
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7:30 - 7:32mit der Frage zu kämpfen, wann jemand tot war.
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7:32 - 7:34Sie haben jemand höchstens eine Feder unter die Nase gehalten,
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7:34 - 7:36und wenn sie sich bewegte, haben sie sie noch nicht begraben.
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7:36 - 7:39Wenn sie sich nicht mehr bewegte, hat man sie begraben.
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7:39 - 7:41Aber heute befinden wir uns in einer Situation,
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7:41 - 7:43wo wir Menschen lebenswichtige Organe entnehmen
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7:43 - 7:45und sie anderen Menschen verpflanzen wollen.
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7:45 - 7:47Und als Folge
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7:47 - 7:49verfangen wir uns bei dem Kampf mit der wirklich schwierigen Frage,
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7:49 - 7:51wann jemand tot ist.
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7:51 - 7:53Und das bringt uns in eine wirklich schwierige Lage,
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7:53 - 7:56in der wir nicht mehr so einfache Kategorien haben wie früher.
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7:56 - 7:59Nun könnten Sie annehmen, dass das ganze Zusammenbrechen von Kategorien
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7:59 - 8:01jemand wie mich wirklich glücklich machen würde.
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8:01 - 8:04Ich bin politisch progressiv, ich verteidige Menschen mit ungewöhnlichen Körpern,
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8:04 - 8:06aber ich muss zugeben, es macht mich nervös.
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8:06 - 8:08Zu begreifen, dass diese Kategorien
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8:08 - 8:11wirklich viel unsicherer sind als wir dachten, macht mich angespannt.
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8:11 - 8:13Und es macht mich angespannt
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8:13 - 8:15in Bezug auf Überlegungen die Demokratie betreffend.
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8:15 - 8:17Um Ihnen also von dieser Anspannung zu erzählen,
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8:17 - 8:20muss ich zuerst bekennen, dass ich ein großer Fan der Gründungsväter bin.
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8:20 - 8:22Ich weiß, dass sie Rassisiten waren, ich weiß, dass sie Sexisten waren,
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8:22 - 8:24aber sie waren großartig.
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8:24 - 8:27Ich finde, dass sie so tapfer und stark waren,
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8:27 - 8:30und so radikal, in dem was sie taten
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8:30 - 8:33dass ich mich alle paar Jahre dabei ertappe das schmalzige Musical 1776 anzusehen,
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8:33 - 8:36und es ist nicht wegen der Musik, die absolut zu vergessen ist.
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8:36 - 8:38Es ist wegen dem, was 1776 mit den Gründungsvätern
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8:38 - 8:40geschehen ist.
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8:40 - 8:42Die Gründungsväter waren aus meiner Sicht
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8:42 - 8:44die ursprünglichen anatomischen Aktivisten,
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8:44 - 8:46und zwar deshalb.
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8:46 - 8:49Was sie zurückwiesen war ein anatomisches Konzept,
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8:49 - 8:51und sie ersetzten es durch ein anderes,
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8:51 - 8:54das radikal und schön war, und 200 Jahre für uns maßgeblich war.
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8:54 - 8:56Wie Sie sich alle erinnern,
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8:56 - 8:59lehnten unsere Gründungsväter das Konzept der Monarchie ab.
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8:59 - 9:01Und die Monarchie basierte im Grund genommen
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9:01 - 9:03auf einem sehr vereinfachten Konzept von Anatomie.
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9:03 - 9:05Die Herrscher der alten Welt
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9:05 - 9:07hatten kein Konzept basierend auf der DNA,
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9:07 - 9:09aber sie hatten ein Konzept des Geburtsrechts.
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9:09 - 9:11Sie hatten ein Konzept von blauem Blut.
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9:11 - 9:14Sie waren der Auffassung, dass Leute, die politische Macht hatten,
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9:14 - 9:16diese politische Macht haben sollten,
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9:16 - 9:18aufgrund der vererbten Blutlinie
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9:18 - 9:21vom Großvater zum Vater zum Sohn und so weiter.
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9:21 - 9:23Die Gründungsväter wiesen diese Idee zurück
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9:23 - 9:26und ersetzten sie durch ein neues anatomisches Konzept,
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9:26 - 9:28und dieses Konzept
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9:28 - 9:30sagte, dass alle Menschen gleichwertig erschaffen wurden.
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9:30 - 9:32Sie nivellierten das Spielfeld
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9:32 - 9:34und entschieden, dass anatomisch gesehen,
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9:34 - 9:36die Gemeinsamkeiten zählten,
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9:36 - 9:38nicht die Unterschiede.
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9:38 - 9:41Und das war sehr radikal.
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9:41 - 9:43Nun machten sie das zum Teil,
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9:43 - 9:45weil sie Teil eines aufklärerischen Systems waren,
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9:45 - 9:47in dem zwei Dinge gemeinsam heranwuchsen.
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9:47 - 9:49Die Demokratie wuchs heran,
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9:49 - 9:52aber zur selben Zeit wuchs auch die Wissenschaft heran.
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9:52 - 9:54Wenn man sich die Geschichte der Gründungsväter ansieht, wird deutlich,
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9:54 - 9:56dass viele von ihnen sehr an Wissenschaft interessiert waren,
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9:56 - 9:58und sie waren an einem Konzept
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9:58 - 10:00einer naturalistischen Welt interessiert.
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10:00 - 10:03Sie gingen weg von Erklärungen übernatürlicher Art,
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10:03 - 10:06und wiesen Dinge, wie ein übernatürliches Konzept von Macht, zurück,
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10:06 - 10:08wo die Übertragung
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10:08 - 10:11auf einem sehr vagen Konzepts von Geburtsrecht basiert.
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10:11 - 10:13Sie bewegten sich zu einem naturalistischen Konzept hin.
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10:13 - 10:16Und wenn man sich beispielsweise die Unabhängigkeitserklärung ansieht,
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10:16 - 10:19sprechen sie über Natur und den Gott der Natur.
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10:19 - 10:21Sie reden nicht von Gott und der Natur Gottes.
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10:21 - 10:23Sie reden von der Macht der Natur
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10:23 - 10:25um uns zu sagen wer wir sind.
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10:25 - 10:27Und als Teil davon
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10:27 - 10:29verschafften sie uns ein Konzept
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10:29 - 10:31das von anatomischen Gemeinsamkeiten handelte.
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10:31 - 10:34Und damit haben sie auf wirklich wunderbare Weise
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10:34 - 10:36die zukünftige Bürgerrechtsbewegung vorbereitet.
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10:36 - 10:39Sie haben nicht so darüber gedacht, aber was sie für uns getan haben, war großartig.
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10:39 - 10:41Was geschah also Jahre danach?
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10:41 - 10:43Zum Beispiel verwendeten Frauen,
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10:43 - 10:45die das Wahlrecht anstrebten,
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10:45 - 10:47das Konzept der Gründungsväter,
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10:47 - 10:49das sagt, dass anatomische Gemeinsamkeit wichtiger ist als
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10:49 - 10:51der anatomische Unterschied,
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10:51 - 10:53und sagten, "Dass wir eine Gebärmutter und Eierstöcke haben
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10:53 - 10:56ist als Unterschied nicht bedeutsam genug,
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10:56 - 10:58dass wir nicht das Wahlrecht haben sollten,
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10:58 - 11:00das Recht auf volle Staatsbürgerschaft,
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11:00 - 11:02das Recht Eigentum zu besitzen, etc, etc."
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11:02 - 11:04Und Frauen argumentierten das erfolgreich.
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11:04 - 11:07Als Nächstes kam die erfolgreiche Bürgerrechtsbewegung,
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11:07 - 11:09wo wir Menschen sahen wie Sojourner Truth,
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11:09 - 11:11die darüber spach, "Bin ich keine Frau?"
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11:11 - 11:13Wir finden Männer
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11:13 - 11:15in den marschierenden Reihen der Bürgerechtsbewegung,
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11:15 - 11:17die sagen, "Ich bin ein Mann."
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11:17 - 11:19Wieder, Menschen unterschiedlicher Hautfarbe,
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11:19 - 11:21die sich auf anatomische Gemeinsamkeiten vor anatomischen Unterschieden berufen,
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11:21 - 11:23wieder, erfolgreich.
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11:23 - 11:26Wir sehen das Gleiche bei der Behindertenrechtsbewegung.
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11:27 - 11:29Natürlich ist das Problem,
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11:29 - 11:31dass, sowie wir beginnen all die Gemeinsamkeiten zu betrachten,
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11:31 - 11:33wir beginnen müssen in Frage zu stellen,
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11:33 - 11:35warum wir bestimmte Trennungen aufrechterhalten.
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11:35 - 11:37Nun, wohlgemerkt, möchte ich bestimmte Trennungen aufrechterhalten,
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11:37 - 11:39anatomisch gesehen, in unserer Kultur.
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11:39 - 11:41Ich möchte zum Beispiel einem Fisch
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11:41 - 11:43nicht die gleichen Rechte wie einem Menschen geben.
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11:43 - 11:45Ich möchte nicht sagen, dass wir von der Anatomie ganz Abstand nehmen sollten.
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11:45 - 11:47Ich möchte nicht sagen, dass 5-Jährige
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11:47 - 11:50das Recht haben sollen, ihr Einverständnis zu Sex oder zum Heiraten zu geben.
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11:50 - 11:52Es gibt also einige anatomische Trennungen,
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11:52 - 11:55die für mich Sinn machen, und die wir, denke ich, behalten sollten.
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11:55 - 11:58Aber die Herausforderung ist zu versuchen herauszufinden, welche es sind
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11:58 - 12:01und warum wir sie behalten, und ob sie sinnvoll sind.
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12:01 - 12:03Kommen wir also zurück zu diesen zwei Wesen
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12:03 - 12:05die zu Beginn des Vortrags gezeugt worden sind.
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12:05 - 12:07Wir haben zwei Wesen, beide
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12:07 - 12:10Mitte 1979 am genau gleichen Tag gezeugt.
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12:10 - 12:12Stellen wir uns vor, dass eines von ihnen, Maria,
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12:12 - 12:14drei Monate verfrüht geboren wurde,
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12:14 - 12:16sie ist also am 1 Juni (Jänner) 1980 geboren.
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12:16 - 12:18Heinrich, auf der anderen Seite, wird zum Geburtstermin geboren,
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12:18 - 12:21er ist also am 1 März 1980 geboren,
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12:21 - 12:23Nur wegen der Tatsache,
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12:23 - 12:25dass Maria 3 Monate verfrüht geboren wurde,
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12:25 - 12:27erlangt sie alle möglichen Rechte
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12:27 - 12:30drei Monate vor Heinrich --
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12:30 - 12:32das Recht einvernehmlichen Sex zu haben,
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12:32 - 12:34das Recht zu wählen, das Recht zu trinken.
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12:34 - 12:36Heinrich muss auf all dies warten,
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12:36 - 12:39nicht weil er tatsächlich ein anderes biologische Alter hat,
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12:39 - 12:41nur aufgrund des Zeitpunktes seiner Geburt.
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12:41 - 12:44Wir finden noch anderen Merkwürdigkeiten bezüglich dessen was ihre Rechte sind.
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12:44 - 12:47Heinrich, da man annimmt, dass er männlich ist --
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12:47 - 12:49obwohl ich Ihnen nicht gesagt habe, dass er der mit XY ist --
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12:49 - 12:52da man annimmt, dass er männlich ist,
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12:52 - 12:54kann er nun eingezogen werden,
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12:54 - 12:56worüber Maria sich keine Sorgen machen muss.
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12:56 - 12:58Maria hingegen, kann nicht in allen Bundesstaaten
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12:58 - 13:00das gleiche Recht wahrnehmen, das Heinrich in allen Staaten hat,
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13:00 - 13:02und zwar das Recht zu heiraten.
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13:02 - 13:05Heinrich kann in jedem Staat eine Frau heiraten,
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13:05 - 13:09aber Maria kann heute nur in wenigen Staaten eine Frau heiraten.
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13:09 - 13:12Wir haben also diese dauerhaften anatomischen Kategorien
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13:12 - 13:15die in vielerlei Hinsicht problematisch und fragwürdig sind.
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13:15 - 13:17Und für mich stellt sich die Frage:
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13:17 - 13:19Was werden wir tun,
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13:19 - 13:21da unsere Wissenschaft solche Fortschritte
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13:21 - 13:23im Bereich der Anatomie macht,
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13:23 - 13:26dass wir einen Punkt erreichen, an dem wir zugeben müssen,
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13:26 - 13:29dass eine Demokratie, die auf Anatomie beruht,
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13:29 - 13:31auseinanderfallen könnte?
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13:31 - 13:33Ich möchte die Wissenschaft nicht aufgeben,
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13:33 - 13:35aber gleichzeitig fühlt es sich manchmal so an,
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13:35 - 13:37als ob die Wissenschaft sich selbstständig macht.
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13:37 - 13:39Wohin gehen wir also?
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13:39 - 13:41Es scheint als würde unsere Kultur
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13:41 - 13:43eine Art pragmatische Haltung einnehmen:
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13:43 - 13:45"Gut, wir müssen irgendwo eine Linie ziehen,
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13:45 - 13:47also ziehen wir sie irgendwo."
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13:47 - 13:49Aber eine Menge Leute verfangen sich in einer sehr eigenartigen Position.
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13:49 - 13:51Also zum Beispiel,
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13:51 - 13:53hat Texas an einem Punkt entschieden,
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13:53 - 13:55dass, einen Mann zu heiraten bedeutet,
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13:55 - 13:57dass man kein Y Chromosom hat,
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13:57 - 13:59und eine Frau zu heiraten bedeutet, dass man ein Y Chromosom hat.
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13:59 - 14:02Nun in der Praxis werden Menschen nicht auf ihre Chromosome getestet.
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14:02 - 14:04Aber es ist auch sehr bizarr,
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14:04 - 14:06wegen der Geschichte, die ich ihnen anfangs über den
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14:06 - 14:08Androgenrezeptor-Defekt erzählt habe.
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14:08 - 14:11Wenn wir uns einen der Gründungsväter der modernen Demokratie ansehen,
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14:11 - 14:13Dr. Martin Luther King,
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14:13 - 14:16bietet er uns in seiner "Ich habe einen Traum Rede" eine Art Lösung an.
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14:16 - 14:19Er sagt, wir sollten Menschen nicht nach "ihrer Hautfarbe, sondern nach
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14:19 - 14:21der Eigenschaft ihres Charakters" beurteilen,
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14:21 - 14:23und geht so über Anatomie hinaus.
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14:23 - 14:26Und ich möchte sagen, " Ja, das klingt wie eine richtig gute Idee."
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14:26 - 14:28Aber wie macht man das in der Praxis?
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14:28 - 14:31Wie beurteilt man Menschen aufgrund ihrer Charaktereigenschaften?
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14:31 - 14:33Ich möchte auch darauf hinweisen,
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14:33 - 14:36dass ich nicht sicher bin, dass wir Rechte in Bezug auf Menschen derart verteilen sollen,
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14:36 - 14:39weil ich zugeben muss, dass ich eine Reihe Golden Retriever kenne,
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14:39 - 14:41die wahrscheinlich Sozialleistungen eher verdienen
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14:41 - 14:43als manche Menschen, die ich kenne.
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14:43 - 14:46Ich möchte dazusagen, dass ich wahrscheinlich auch einige helle Labradorhunde kenne,
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14:46 - 14:49die fähiger sind fundiertere, intelligentere und reifere Entscheidungen
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14:49 - 14:52bezüglich ihre sexuellen Beziehungen zu treffen als manche 40-jährige, die ich kenne.
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14:52 - 14:55Wie sollen wir also die Frage
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14:55 - 14:57nach den Eigenschaften des Charakter operationalisieren?
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14:57 - 14:59Es stellt sich als wirklich schwierig heraus.
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14:59 - 15:01Und ein Teil von mir fragt sich,
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15:01 - 15:03was wäre, wenn der Inhalt einer Persönlichkeit
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15:03 - 15:06etwas wäre, das in Zukunft maschinenlesbar wäre --
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15:06 - 15:08mittels FMRI sichtbar gemacht werden könnte?
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15:08 - 15:10Wollen wir wirklich in diese Richtung gehen?
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15:10 - 15:12Ich bin mir nicht sicher, wohin wir gehen.
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15:12 - 15:14Was ich weiß, ist, dass es wirklich wichtig scheint,
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15:14 - 15:17über die Idee nachzudenken, dass die USA darin führend ist,
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15:17 - 15:19sich Gedanken über Fragen der Demokratie zu machen.
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15:19 - 15:22In unserem Bemühen um Demokratie haben wir unsere Sache richtig gut gemacht,
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15:22 - 15:24und ich denke, wir würden unsere Sache in der Zukunft gut machen.
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15:24 - 15:27Wir haben nicht die Situation, wie es zum Beispiel im Iran der Fall ist,
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15:27 - 15:29wo ein Mann, der sich sexuell zu anderen Männern hingezogen fühlt,
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15:29 - 15:31mit dem Tod bestraft wird,
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15:31 - 15:33es sei denn er ist bereit sich einer Geschlechtsumwandlung zu unterziehen,
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15:33 - 15:35in welchem Fall er am Leben bleiben darf.
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15:35 - 15:37Zustände dieser Art existieren bei uns nicht.
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15:37 - 15:40Ich bin froh sagen zu können, dass wir diese Zustände nicht haben --
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15:40 - 15:42ein Chirurg mit dem ich vor ein paar Jahren sprach,
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15:42 - 15:45der ein paar siamesische Zwillinge mit sich hergebracht hatte,
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15:45 - 15:47um sie zu trennen, teilweise um sich einen Namen zu machen.
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15:47 - 15:49Aber als ich mit ihn telefonierte,
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15:49 - 15:51und ihn fragte, warum er diese Eingriffe machte --
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15:51 - 15:53es waren hoch riskante Operationen --
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15:53 - 15:55war seine Antwort, dass in seinem Land,
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15:55 - 15:58diese Kinder sehr schlecht behandelt werden würden, und deshalb musste er es tun.
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15:58 - 16:01Ich antwortete ihm, "Nun haben Sie politisches Asyl in Erwägung gezogen
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16:01 - 16:04anstatt einer Operation um sie zu trennen?"
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16:04 - 16:06Die Vereinigten Staaten bieten unglaubliche Möglichkeiten,
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16:06 - 16:09Menschen zu erlauben die zu sein, die sie sind,
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16:09 - 16:12ohne dass sie sich um des Staates Willen ändern müßten.
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16:12 - 16:14Deshalb denke ich, müssen wir führend sein.
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16:14 - 16:17Gut, nur um abzuschließen, möchte ich bemerken,
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16:17 - 16:19dass ich sehr viel über die Väter gesprochen habe.
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16:19 - 16:22Und ich möchte über die Möglichkeiten nachdenken
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16:22 - 16:24wie Demokratie aussehen könnte, oder ausgesehen haben könnte,
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16:24 - 16:27wenn wir die Mütter mehr involviert hätten.
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16:27 - 16:30Und ich möchte etwas sagen, das für eine Feministin etwas radikal ist,
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16:30 - 16:32und zwar denke ich, dass es verschiedene Arten
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16:32 - 16:34Einsichten geben könnte,
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16:34 - 16:36die von verschiedenen Arten der Anatomie herrühren,
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16:36 - 16:39insbesonders wenn Menschen ein Gruppendenken anwenden.
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16:39 - 16:41Seit Jahren schon, weil ich an Intersexualität interessiert war,
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16:41 - 16:43habe ich mich auch für Forschung im Bereich der Geschlechterdifferenz interessiert.
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16:43 - 16:45Und eines der Dinge, die ich wirklich interessant fand,
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16:45 - 16:48ist der Unterschied zwischen Männern und Frauen
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16:48 - 16:51in Hinsicht darauf, wie sie denken und in der Welt agieren.
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16:51 - 16:54Was wir aus kulturübergreifenden Studien erfahren haben,
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16:54 - 16:56ist, dass Frauen, im Durchschnitt --
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16:56 - 16:58nicht jede, aber im Durchschnitt --
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16:58 - 17:00eher dazu neigen komplexen sozialen Beziehungen
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17:00 - 17:02und der Fürsorge für Menschen,
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17:02 - 17:04die innerhalb der Gruppe verwundbar sind,
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17:04 - 17:07sehr viel Aufmerksamkeit zu geben.
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17:07 - 17:09Und deshalb, wenn wir darüber nachdenken
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17:09 - 17:11haben wir eine interessante Situation vor uns.
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17:11 - 17:13Vor Jahren, als ich ein Aufbaustudium machte,
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17:13 - 17:15fragte mich einer meiner Studienbetreuer, der mein Interesse an Feminismus kannte --
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17:15 - 17:18ich betrachtete mich als Feministin, so tue es noch --
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17:18 - 17:20eine wirklich eigenartige Frage.
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17:20 - 17:23Er sagte, "Sagen Sie mir, was am Feminismus weiblich ist."
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17:23 - 17:25Und ich dachte, "Nun, das ist die dümmste Frage, die ich je gehört habe.
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17:25 - 17:28Im Feminismus geht es darum Klischees über Geschlecht aufzulösen,
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17:28 - 17:31deshalb ist am Feminismus nichts weiblich.
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17:31 - 17:33Aber je mehr ich über seine Frage nachdachte,
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17:33 - 17:36um so mehr dachte ich, dass es etwas Weibliches im Feminismus geben könnte.
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17:36 - 17:39Das soll heißen, es könnte etwas geben, im Durchschnitt,
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17:39 - 17:42wodurch sich weibliche Gehirne von männlichen unterscheiden
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17:42 - 17:44was uns aufmerksamer
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17:44 - 17:47für hochkomplexe soziale Beziehungen macht,
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17:47 - 17:50und aufmerksamer dafür für die Schutzbedürftige zu sorgen.
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17:50 - 17:53Wo die Gründungsväter also extrem bedacht waren
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17:53 - 17:56herauszufinden wie Individuen vor dem Staat geschützt werden konnten,
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17:56 - 17:58ist es möglich, dass, wenn wir mehr Mütter
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17:58 - 18:00in dieses Konzept einbrächten,
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18:00 - 18:02wir mehr ein Konzept bekämmen von,
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18:02 - 18:04nicht nur wie man schützt,
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18:04 - 18:06sondern wie wir für einander sorgen können.
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18:06 - 18:09Und vielleicht ist es das, wohin wir in Zukunft gehen müsse,
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18:09 - 18:11wenn wir Demokratie über Anatomie hinausführen --
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18:11 - 18:13weniger über den individuellen Körper nachzudenken
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18:13 - 18:15was Identität betrifft,
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18:15 - 18:17und mehr über Beziehungen nachzudenken.
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18:17 - 18:20So dass, wenn wir als Volk versuchen eine perfektere Verbindung herzustellen,
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18:20 - 18:23wir darüber nachdenken, was wir für einander tun können.
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18:23 - 18:25Vielen Dank.
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18:25 - 18:28(Applaus)
- Title:
- Alice Dreger: Ist Anatomie Schicksal?
- Speaker:
- Alice Dreger
- Description:
-
Alice Dreger arbeitet mit Menschen am Rande der anatomischen Normen, wie siamesischen Zwillingen und intersexuellen Menschen. Nach ihrer Beobachtung ist die Trennlinie zwischen weiblich und männlich oft unscharf, genauso wie andere anatomische Unterscheidungen. Was eine große Frage aufwirft: Warum lassen wir unsere Anatomie unser Schicksal bestimmen?
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- English
- Team:
- closed TED
- Project:
- TEDTalks
- Duration:
- 18:28