Warum Elefanten niemals vergessen - Alex Gendler

Die ganze Lektion unter: http://ed.ted.com/lessons/why-elephants-never-forget-alex-gendler

Es heißt, dass Elefanten niemals vergessen. Je mehr wir über Elefanten erfahren, umso mehr scheint ihr beeindruckendes Gedächtnis nur ein Teil einer unglaublichen Intelligenz zu sein. Somit zählen sie zu den kreativsten, sozialsten und gutmütigsten Wesen auf der Erde. Alex Gendler führt uns in den unglaublichen, unvergesslichen Geist eines Elefanten.

Lektion von Alex Gendler, Animation von Avi Ofer.

Es heißt, dass Elefanten
niemals vergessen,

aber diese atemberaubenden Tiere
sind mehr als nur wandernde Festplatten.

Je mehr wir über Elefanten erfahren,

umso mehr scheint ihr
beeindruckendes Gedächtnis

nur ein Teil einer unglaublichen
Intelligenz zu sein.

Somit zählen sie
zu den kreativsten, sozialsten

und gutmütigsten Wesen auf der Erde.

Anders als viele Sprichwörter
ist das über Elefantengedächtnisse

wissenschaftlich zutreffend.

Elefanten kennen
jedes Mitglied ihrer Herde

und sind im Stande mehr als 30 Begleiter
vom Sehen und Geruch zu erkennen.

Sehr hilfreich, wenn sie sich auf
den Wanderzug begeben

oder auf potentielle feindliche
Elefanten treffen.

Sie erinnern sich und unterscheiden
bestimmte Hinweise auf Gefahr

und können lang nach ihrem
letzten Besuch wichtige Orte abrufen.

Doch faszinierend sind die Erinnerungen
unabhängig vom Überlebensdrang.

Elefanten erinnern sich nicht nur
an ihre Herdenmitglieder

sondern auch an Lebewesen, die einen
starken Eindruck hinterlassen haben.

Zum Beispiel haben sich 2 Zirkuselefanten,
die kurz zusammen aufgetreten sind,

nach 23 Jahren gefreut,
sich wiederzusehen.

Dieses Erkennen ist nicht
auf ihre Spezies limitiert.

Elefanten haben auch nach Jahrzehnten
ihnen bekannte Menschen wiedererkannt.

Dies zeigt, dass ein Elefantengedächtnis
über Antworten auf Stimuli hinaus geht.

Wenn wir in ihre Köpfe schauen,
können wir sehen, weshalb.

Elefanten rühmen sich
des größten Gehirns aller Landsäugetiere,

sowie eines beeindruckenden
Enzephalisationsquotienten.

Dieser entspricht der Größe
eines Gehirns in Relation zu der

Körpergröße eines Tieres.

und der IQ eines Elefants ist beinahe
so hoch wie der eines Schimpansen.

Und ungeachtet der fernen Relation

hat die Evolution das Gehirn bemerkenswert
nah an das des Menschen geformt

mit vielen Neuronen und Synapsen

und einem hoch entwickelten Hippocampus
und einer hochentwickelten Großhirnrinde.

Hippocampus ist eng verbunden mit
Emotionen, der Erinnerungen unterstützt,

in dem wichtige Erfahrungen
in das Langzeitgedächtnis kodiert werden.

Diese Fähigkeit der Unterscheidung,
macht das Elefantengedächtnis

zu einem komplexen und anpassungsfähigem
und zu mehr als ein mechanischem.

Elefanten, die eine Dürre in ihrer Jugend
erlebt haben, ermöglicht,

die Warnsignale später zu erkennen,

weswegen ältere Elefanten
eine höhere Überlebensrate haben.

Leider macht es sie auch
zu einer der wenigen Tierarten,

die posttraumatische
Belastungsstörungen erleiden.

Die Großhirnrinde dagegen ermöglicht es,
Probleme zu lösen,

die Elefanten auf viele
kreative Arten zeigen.

Sie gehen Probleme auch kooperativ an,

überlisten manchmal sogar die Forscher
und manipulieren ihre Partner.

Sie haben die Grundrechenarten begriffen,
indem sie die relativen Mengen an Früchten

in zwei Körben nach mehrfachen
Veränderungen im Auge behalten.

Die seltene Kombination
von Gedächtnis und Problemlösung

kann einige der klügsten
Verhaltensweisen von Elefanten erklären,

aber erklärt jedoch nicht
einige der Dinge,

die wir gerade erst
über ihr geistiges Leben lernen.

Elefanten kommunizieren mit Hilfe
von Körpersignalen und Vokalisationen

bis hin zu Infraschallgeräuschen,
die kilometerweit zu hören sind.

Ihr Verständnis der Syntax lässt vermuten,

dass sie eigene Sprache
und Grammatik haben.

Dieser Sinn für Sprache geht vielleicht
sogar über einfache Kommunikation hinaus.

Elefanten schaffen Kunst, indem sie
verschiedene Farben und Elemente

auswählen und kombinieren.

Sie können auch zwölf verschiedene
Töne der Musik erkennen

und Melodien nachstellen.

Und ja, es gibt eine Elefantenband.

Aber das vielleicht Erstaunlichste
an Elefanten ist eine Fähigkeit,

die noch wichtiger ist als Klugheit:

ihr Sinn für Empathie,
Altruismus und Gerechtigkeit.

Elefanten sind die einzigen
nichtmenschlichen Tiere,

die um ihre Toten trauern,

Bestattungsrituale durchführen
und zu Gräbern zurückkehren.

Sie haben sich auch
um andere Arten gekümmert.

Ein arbeitender Elefant weigerte sich,
einen Baumstamm in ein Loch zu legen,

in dem ein Hund schlief,

während Elefanten, die verletzten Menschen
begegneten, manchmal Wache standen

und sie sanft mit ihrem Rüssel trösteten.

Auf der anderen Seite haben Elefanten
Angriffe auf menschliche Dörfer

in der Regel direkt
nach massiven Wilderei-

oder Keulungsaktionen stattgefunden,

was auf bewusste Rache schließen lässt.

Wenn wir diese Beweise zusammennehmen,

dass Elefanten eine
der wenigen Spezies sind,

die sich selbst in einem Spiegel
erkennen können, fällt es schwer,

sich der Schlussfolgerung zu entziehen,

dass sie bewusste, intelligente
und emotionale Wesen sind.

Aber spiegelt die Behandlung der Elefanten
durch die Menschheit dies nicht wider,

da sie weiterhin unter der Zerstörung
ihres Lebensraums in Asien,

der Elfenbeinwilderei in Afrika

und der Misshandlung
in Gefangenschaft weltweit leiden.

Was wir heute über Elefanten wissen

und was sie uns weiterhin
über die Intelligenz von Tieren lehren,

ist es wichtiger denn je, dafür zu sorgen,

dass das, was der englische
dichter John Donne

als "das große Meisterwerk
der Natur" bezeichnete,

nicht von der Leinwand
der Welt verschwindet.