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Beau Lotto + Amy O’Toole: Wissenschaft ist für jeden, auch für Kinder

  • 0:01 - 0:04
    Beau Lotto: Also, das Spiel
    ist ganz einfach.
  • 0:04 - 0:08
    Ihr müsst nur vorlesen,
    was ihr seht. In Ordnung?
  • 0:08 - 0:11
    Ich zähle für euch, dann müssen wir das
    nicht alle zusammen machen.
  • 0:11 - 0:13
    Eins, zwei, drei.
    Publikum: Könnt ihr das lesen?
  • 0:13 - 0:18
    BL: Faszinierend. Wie steht's damit? 1, 2, 3.
    Publikum: Das lest ihr nicht.
  • 0:18 - 0:23
    BL: In Ordnung.
    Eins, zwei, drei. (Gelächter)
  • 0:23 - 0:28
    Vielleicht als Portugiesen.
    Und das? Eins, zwei, drei
  • 0:28 - 0:30
    Publikum: Was lest Ihr?
  • 0:30 - 0:33
    BL: Was lest ihr da vor?
    Da stehen keine Worte.
  • 0:33 - 0:36
    Ich sagte, lest vor, was ihr seht, oder?
  • 0:36 - 0:40
    Eigentlich steht da, "Wa le t i r d?"
    (Gelächter) Richtig?
  • 0:40 - 0:44
    Das hättet ihr sagen sollen, oder?
    Wie kommt das?
  • 0:44 - 0:47
    Weil Wahrnehmung
    auf unserer Erfahrung beruht.
  • 0:47 - 0:50
    Das Gehirn nimmt sinnlose Informationen
  • 0:50 - 0:53
    und macht sie verständlich,
    was bedeutet, dass wir nie sehen,
  • 0:53 - 0:55
    was da ist. Wir sehen
    niemals die Information,
  • 0:55 - 0:58
    nur das, was in der Vergangenheit sinnvoll war.
  • 0:58 - 1:01
    Das bedeutet, dass wir in unserer Wahrnehmung
  • 1:01 - 1:08
    alle wie dieser Frosch sind.
  • 1:08 - 1:09
    (Gelächter)
  • 1:09 - 1:12
    Es geht darum,
    Informationen zu bekommen.
  • 1:12 - 1:17
    Es generiert nützliches Verhalten. (Gelächter)
  • 1:17 - 1:24
    (Gelächter)
  • 1:24 - 1:30
    (Video) Mann: Autsch, au!
    (Gelächter) (Applaus)
  • 1:30 - 1:33
    BL: Wenn es nicht so läuft,
    wie wir es gern hätten,
  • 1:33 - 1:35
    ärgern wir uns, nicht wahr?
  • 1:35 - 1:37
    Aber die Rede ist hier von Wahrnehmung
  • 1:37 - 1:42
    und die Wahrnehmung untermauert
    alles, was wir denken,
  • 1:42 - 1:45
    glauben, unsere Hoffnungen,
    unsere Träume, unsere Kleidung,
  • 1:45 - 1:48
    verliebt sein, alles beginnt
    mit der Wahrnehmung.
  • 1:48 - 1:51
    Wenn Wahrnehmung auf
    unserer Geschichte beruht,
  • 1:51 - 1:55
    heißt das, wir reagieren nur auf etwas,
    das wir schon mal gemacht haben.
  • 1:55 - 1:58
    Aber das schafft ein gewaltiges Problem,
  • 1:58 - 2:02
    denn wie sollen wir je etwas anders sehen?
  • 2:02 - 2:06
    Ich möchte euch eine Geschichte über
    das "anders sehen" erzählen,
  • 2:06 - 2:10
    und jede neue Wahrnehmung beginnt gleich.
  • 2:10 - 2:12
    Sie fängt mit einer Frage an.
  • 2:12 - 2:15
    Das Problem mit Fragen ist,
    dass sie Unsicherheit erschaffen.
  • 2:15 - 2:18
    Unsicherheit ist evolutionär
    eine schlimme Sache.
  • 2:18 - 2:22
    Wenn man nicht sicher ist,
    ob das ein Feind ist, ist es zu spät!
  • 2:22 - 2:23
    Okay? (Gelächter)
  • 2:23 - 2:26
    Sogar Seekrankheit basiert auf Unsicherheit.
  • 2:26 - 2:29
    Unter Deck sagt euch das Innenohr,
  • 2:29 - 2:31
    ihr bewegt euch.
    Aber die Augen bewegen sich
  • 2:31 - 2:33
    im Einklang mit dem Boot,
    und sagen: "Ich stehe still."
  • 2:33 - 2:38
    Das Gehirn kann die Unsicherheit
    nicht verarbeiten und wird krank.
  • 2:38 - 2:42
    Die Frage nach dem "Warum" ist sehr gefährlich,
  • 2:42 - 2:45
    weil es euch unsicher macht.
  • 2:45 - 2:47
    Die Ironie daran ist, dass wir nur dann
  • 2:47 - 2:51
    etwas Neues tun können,
    wenn wir diesen Schritt wagen.
  • 2:51 - 2:54
    Wie können wir je
    etwas Neues tun? Zum Glück
  • 2:54 - 2:58
    hat die Evolution die Antwort für uns.
  • 2:58 - 3:01
    Sie befähigt uns,
    die schwierigsten Fragen zu stellen.
  • 3:01 - 3:06
    Die besten Fragen sind die, welche die
    größte Unsicherheit schaffen.
  • 3:06 - 3:10
    Es sind solche, die unsere Wahrheit hinterfragen.
  • 3:10 - 3:12
    Es ist leicht, nach dem Ursprung
    des Lebens zu fragen
  • 3:12 - 3:15
    oder den Grenzen des Universums,
    aber zu hinterfragen, woran man glaubt,
  • 3:15 - 3:18
    lässt einen erst wirklich Neuland betreten.
  • 3:18 - 3:23
    Was also ist die Antwort der Evolution
    auf das Problem mit der Unsicherheit?
  • 3:23 - 3:25
    Spielen!
  • 3:25 - 3:29
    Spielen ist nicht nur ein Prozess.
    Experten im Spielen werden sagen,
  • 3:29 - 3:32
    dass es eher eine Frage des Seins ist.
  • 3:32 - 3:35
    Nur beim Spielen wird die Unsicherheit gefeiert.
  • 3:35 - 3:39
    Die Unsicherheit ist der Spaß am Spiel.
  • 3:39 - 3:43
    Es passt sich Veränderungen an.
    Es eröffnet Möglichkeiten
  • 3:43 - 3:47
    und ist kooperativ.
    So knüpfen wir soziale Kontakte.
  • 3:47 - 3:49
    Und es ist selbstmotivierend.
    Das bedeutet,
  • 3:49 - 3:54
    dass wir spielen um zu spielen.
    Das Spiel ist selbstbelohnend.
  • 3:54 - 3:58
    Wenn ihr diese fünf Lebensweisen betrachtet,
  • 3:58 - 4:00
    sind es genau die, die ihr braucht,
  • 4:00 - 4:02
    um ein guter Wissenschaftler zu sein.
  • 4:02 - 4:05
    Wissenschaft ist kein Abschnitt
    auf einem Arbeitsblatt.
  • 4:05 - 4:08
    Es ist eine Frage der Sichtweise, dieser hier,
  • 4:08 - 4:11
    und das gilt für alles Kreative.
  • 4:11 - 4:15
    Fügt ihr Spielregeln hinzu, habt ihr ein Spiel.
  • 4:15 - 4:18
    So funktioniert auch ein Experiment.
  • 4:18 - 4:20
    Bewaffnet mit diesen zwei Ideen,
  • 4:20 - 4:24
    dass Wissenschaft eine Sichtweise
    und Experimente Spiele sind,
  • 4:24 - 4:28
    fragten wir, ob jeder Wissenschaftler werden kann?
  • 4:28 - 4:31
    Wen könnte man besser fragen,
    als 25 8- bis 10-jährige Kinder?
  • 4:31 - 4:35
    Das sind die Experten im Spiel.
    Ich nahm meine Bienenzucht
  • 4:35 - 4:38
    mit in eine kleine Schule in Devon, mit dem Ziel,
  • 4:38 - 4:43
    die Kinder die Wissenschaft mit
    anderen Augen sehen zu lassen,
  • 4:43 - 4:47
    aber auch sich selbst
    durch Wissenschaft anders zu sehen.
  • 4:47 - 4:51
    Zunächst sollten sie eine Frage stellen.
  • 4:51 - 4:54
    Wir bekamen kein Geld für diese Studie,
  • 4:54 - 4:57
    weil Wissenschaftler behaupteten,
    dass kleine Kinder keinen
  • 4:57 - 5:01
    sinnvollen Beitrag zur Wissenschaft leisten können.
    Das Gleiche sagten die Lehrer.
  • 5:01 - 5:05
    Natürlich haben wir es dennoch gemacht.
  • 5:05 - 5:08
    Hier nur ein paar dieser Fragen.
    Klein gedruckt,
  • 5:08 - 5:12
    damit ihr nicht versucht, es zu lesen.
    Der Punkt ist, dass fünf dieser Fragen
  • 5:12 - 5:17
    die Basis jeder wissenschaftlichen Veröffentlichung
    der letzten fünf bis 15 Jahre waren.
  • 5:17 - 5:19
    Sie fragten also die richtigen Fragen
  • 5:19 - 5:22
    für Wissenschaftler.
  • 5:22 - 5:26
    Ab hier möchte ich die Bühne mit
    jemand ganz Besonderem teilen.
  • 5:26 - 5:28
    Sie war einer der jungen Menschen,
    die an der Studie mitwirkten.
  • 5:28 - 5:31
    Jetzt ist sie eine der jüngsten
    veröffentlichten Wissenschaftler
  • 5:31 - 5:35
    der Welt. Und wenn sie gleich
    auf die Bühne kommt,
  • 5:35 - 5:38
    ist sie auch der jüngste Mensch, der je
    bei TED gesprochen hat.
  • 5:38 - 5:41
    Für Wissenschaft und Fragen braucht es Mut.
  • 5:41 - 5:44
    Sie ist die Personifizierung von Mut, weil sie
  • 5:44 - 5:46
    hier zu euch sprechen wird.
  • 5:46 - 5:51
    Amy, kommst du bitte nach oben? (Applaus)
  • 5:51 - 5:58
    (Applaus)
  • 5:58 - 6:01
    Amy hilft mir dabei, die Geschichte vom
  • 6:01 - 6:03
    "Blackawton-Bienen-Projekt" zu erzählen.
    Anfangen wird sie mit der Frage,
  • 6:03 - 6:06
    auf die sie gekommen waren. Fang an, Amy.
  • 6:06 - 6:08
    Amy O'Toole: Danke, Beau. Wir dachten,
  • 6:08 - 6:11
    es wäre leicht, eine Verbindung von
    Menschen und Affen zu sehen,
  • 6:11 - 6:14
    weil wir uns ähnlich sehen.
  • 6:14 - 6:17
    Also fragten wir uns,
    ob es eine Verbindung
  • 6:17 - 6:21
    zu anderen Tieren gibt. Es wäre doch faszinierend,
    wenn Menschen und Bienen
  • 6:21 - 6:25
    ähnlich dachten, obwohl sie so
    anders als wir scheinen.
  • 6:25 - 6:29
    Also fragten wir, ob Menschen und Bienen
  • 6:29 - 6:31
    komplexe Probleme ähnlich lösten.
  • 6:31 - 6:34
    Wir wollten wissen, ob Bienen
    ähnlich anpassungsfähig
  • 6:34 - 6:38
    neuen Situationen gegenüber waren
    und zuvor gelernte Regeln
  • 6:38 - 6:42
    und Bedingungen anwandten.
    Was, wenn Bienen denken wie wir?
  • 6:42 - 6:45
    Das wäre faszinierend.
    Wir reden ja von einem Insekt
  • 6:45 - 6:47
    mit nur einer Million Gehirnzellen.
  • 6:47 - 6:49
    Aber eigentlich macht es sogar großen Sinn.
  • 6:49 - 6:53
    Bienen erkennen, genau wie wir,
    eine gute Blume,
  • 6:53 - 6:56
    unabhängig von der Tageszeit,
    dem Licht, dem Wetter,
  • 6:56 - 7:02
    oder dem Anflugwinkel. (Applaus)
  • 7:02 - 7:06
    BL: Im nächsten Schritt sollte
    ein Experiment entworfen werden,
  • 7:06 - 7:09
    das ein Spiel ist. Die Kinder
    zogen los und entwarfen
  • 7:09 - 7:12
    das Experiment oder auch Spiel.
  • 7:12 - 7:14
    Amy, was war das für ein Spiel?
  • 7:14 - 7:16
    Welches Rätsel mussten die Bienen lösen?
  • 7:16 - 7:19
    AO: Das Rätsel war eine Wenn-Dann-Regel.
  • 7:19 - 7:23
    Die Bienen sollten nicht nur
    zu einer bestimmten Farbe fliegen,
  • 7:23 - 7:25
    sondern zu einer bestimmten farbigen Blume
  • 7:25 - 7:27
    mit einem bestimmten Muster.
  • 7:27 - 7:30
    Sie wurden nur belohnt, wenn sie
    zu den gelben Blumen flogen,
  • 7:30 - 7:33
    wenn die gelben Blumen
    von blauen umgeben waren,
  • 7:33 - 7:37
    oder wenn die blauen Blumen
    von gelben umgeben waren.
  • 7:37 - 7:39
    Die Bienen können ein paar
    unterschiedliche Regeln lernen,
  • 7:39 - 7:43
    um das Rätsel zu lösen.
    Die interessante Frage ist, welche?
  • 7:43 - 7:45
    Spannend an dem Projekt war,
    dass weder Beau
  • 7:45 - 7:48
    noch wir wussten, ob es klappen würde.
  • 7:48 - 7:50
    Es war etwas völlig Neues.
    Niemand hatte es je zuvor gemacht,
  • 7:50 - 7:54
    auch die Erwachsenen nicht. (Gelächter)
  • 7:54 - 7:57
    BL: Das war hart für die Lehrer.
  • 7:57 - 8:00
    Einem Wissenschaftler fällt es leicht,
    nicht zu wissen, was er tut,
  • 8:00 - 8:03
    nichts anderes machen wir im Labor.
    Aber einem Lehrer fällt es schwer,
  • 8:03 - 8:04
    das Ergebnis nicht zu kennen.
  • 8:04 - 8:07
    Vielen Dank an Dave Strudwick,
  • 8:07 - 8:09
    der uns bei diesem Projekt half.
  • 8:09 - 8:12
    Ich erläutere die Studie nicht in allen Details,
  • 8:12 - 8:15
    weil ihr sie nachlesen könnt.
    Die nächste Stufe
  • 8:15 - 8:18
    war die Beobachtung.
    Hier sehen wir einige Schüler
  • 8:18 - 8:21
    bei der Beobachtung.
    Sie dokumentieren,
  • 8:21 - 8:26
    wohin die Bienen fliegen.
  • 8:26 - 8:28
    (Video) Dave Strudwick:
    Was machen wir also? Student: 5C
  • 8:28 - 8:32
    DS: Fliegt sie immer noch nach hier oben?
    Student: Ja
  • 8:32 - 8:36
    DS: Ihr verfolgt also jeden Flug.
    Student: Henry, kannst du mir helfen?
  • 8:36 - 8:39
    BL: "Kannst du mir helfen, Henry?"
    Welcher gute Wissenschaftler sagt das?
  • 8:39 - 8:43
    Student: Hier oben sind zwei.
  • 8:43 - 8:46
    Und drei hier.
  • 8:46 - 8:48
    BL: Wir haben unsere Beobachtungen
    und unsere Daten.
  • 8:48 - 8:52
    Einfache Mathematik, schätzen, etc. etc.
  • 8:52 - 8:54
    Jetzt wollen wir das mitteilen.
    Das ist der nächste Schritt.
  • 8:54 - 8:56
    Wir schreiben es auf und wollen
  • 8:56 - 8:59
    es veröffentlichen.
    Dazu müssen wir es verfassen
  • 8:59 - 9:03
    und natürlich machen wir
    das im Pub. (Gelächter)
  • 9:03 - 9:05
    Das Linke ist meines, okay? (Gelächter)
  • 9:05 - 9:07
    Ich sagte ihnen, so ein Schriftstück hat
    vier verschiedene Bereiche:
  • 9:07 - 9:10
    Eine Einleitung, die Methode,
    das Ergebnis, die Diskussion.
  • 9:10 - 9:13
    Die Einleitung erklärt die Frage und das Warum.
  • 9:13 - 9:16
    Die Methode: Was habt ihr gemacht?
    Das Ergebnis: Was habt ihr beobachtet?
  • 9:16 - 9:18
    Und die Diskussion: Wen interessiert's?
  • 9:18 - 9:21
    Das ist eine wissenschaftliche Abhandlung.
    (Gelächter)
  • 9:21 - 9:25
    Die Kinder nannten mir Worte
    und ich schrieb den Bericht,
  • 9:25 - 9:28
    also wurde dieses Schriftstück in
    Kindersprache geschrieben.
  • 9:28 - 9:31
    Es wurde nicht von mir geschrieben,
    sondern von Amy
  • 9:31 - 9:34
    und ihren Mitschülern.
    Konsequenterweise
  • 9:34 - 9:40
    beginnt die Abhandlung mit: "Es war einmal ..."
    (Gelächter)
  • 9:40 - 9:46
    Beim Ergebnis steht: "Trainingsphase,
    das Rätsel ... ta ta taaaahhh." (Gelächter)
  • 9:46 - 9:48
    Bei der Methode:
    "Dann steckten wir die Bienen
  • 9:48 - 9:51
    in den Kühlschrank
    (und machten Bienenkuchen)," Smiley. (Gelächter)
  • 9:51 - 9:55
    Das ist die wissenschaftliche Abhandlung
    und wir wollen sie veröffentlichen.
  • 9:55 - 9:58
    Das ist die Titelseite.
    Wir haben eine Reihe von Autoren.
  • 9:58 - 10:01
    Alle in fett gedruckt sind acht bis 10 Jahre alt.
  • 10:01 - 10:03
    Der erste Autor ist die Blackawton-Grundschule.
  • 10:03 - 10:06
    Wenn es jemals zitiert wird,
    hieße es "Blackawton et al",
  • 10:06 - 10:09
    und nicht einer allein. Wir schickten es
    an ein öffentliches Journal
  • 10:09 - 10:12
    und das war u. a. die Antwort:
  • 10:12 - 10:16
    "Das Schriftstück unterschreitet unsere
    Qualitätsstandards auf vielfältige Art." (Gelächter)
  • 10:16 - 10:19
    Es fängt schon bei: "Es war einmal" an,
  • 10:19 - 10:21
    die Figuren sind mit Kreide gemalt, etc. (Gelächter)
  • 10:21 - 10:26
    Also ließen wir es gegenlesen.
    Ich schickte es an Dale Purves,
  • 10:26 - 10:29
    der in der "National Academy of Science" und
    ein führender Neurowissenschaftler der Welt ist.
  • 10:29 - 10:33
    Er sagte: "Das ist die originellste Abhandlung,
    die ich je gelesen habe." (Gelächter)
  • 10:33 - 10:35
    "Sie verdient es, weit verbreitet zu werden."
  • 10:35 - 10:39
    Larry Maloney, Experte für Farbensehen, sagt:
    "Die Abhandlung ist hervorragend."
  • 10:39 - 10:42
    "Wenn sie von Erwachsenen geschrieben wäre,
    könnte man sie veröffentlichen."
  • 10:42 - 10:44
    Was taten wir?
    Wir schickten sie zum Verleger zurück.
  • 10:44 - 10:46
    Sie sagten Nein.
  • 10:46 - 10:48
    Also baten wir Larry und Natalie Hempel,
  • 10:48 - 10:52
    eine Erläuterung für Wissenschaftler über die
    aufgestellten Ergebnisse zu verfassen.
  • 10:52 - 10:57
    Diese reichten wir mitsamt der Empfehlungen
    bei "Biology Letters" (Wissenschaftsmagazin) ein.
  • 10:57 - 11:00
    Dort wurde es von fünf unabhängigen
    Sachverständigen begutachtet
  • 11:00 - 11:04
    und veröffentlicht. Okay? (Applaus)
  • 11:04 - 11:10
    (Applaus)
  • 11:10 - 11:13
    Die wissenschaftliche Arbeit dauerte vier Monate,
  • 11:13 - 11:16
    es zu veröffentlichen zwei Jahre. (Gelächter)
  • 11:16 - 11:21
    Typisch Wissenschaft, was?
    Das also macht Amy
  • 11:21 - 11:24
    und ihre Freunde zu den jüngsten
    veröffentlichten Wissenschaftlern der Welt.
  • 11:24 - 11:26
    Und wie war das Feedback?
  • 11:26 - 11:29
    Es wurde zwei Tage vor Weihnachten veröffentlicht,
  • 11:29 - 11:33
    und 30.000 Mal am ersten Tag runtergeladen!
  • 11:33 - 11:37
    Es war Redaktionsempfehlung in "Science",
    einem der Top-Wissenschaftsmagazine.
  • 11:37 - 11:39
    Es steht für immer kostenlos bei
    "Biology Letters" zur Verfügung.
  • 11:39 - 11:43
    Es ist die einzige Abhandlung, die es jemals
    kostenlos bei diesem Magazin geben wird.
  • 11:43 - 11:46
    Letztes Jahr war es das am zweithäufigsten
    runtergeladene Dokument
  • 11:46 - 11:50
    bei "Biology Letters" und bekam
    nicht nur von Wissenschaftlern
  • 11:50 - 11:52
    und Lehrern, sondern auch von
    der Öffentlichkeit Zuschriften.
  • 11:52 - 11:54
    Ich lese nur eine vor.
  • 11:54 - 11:57
    "Ich las kürzlich 'Blackawton-Bienen'. Mir fehlen
  • 11:57 - 11:59
    die Worte, um meine Gefühle zu beschreiben.
  • 11:59 - 12:01
    Was ihr getan habt ist echt,
    wahrhaft und erstaunlich.
  • 12:01 - 12:04
    Neugier, Interesse, Unschuld
    und Begeisterung sind die Basis
  • 12:04 - 12:06
    und das Wichtigste in der Wissenschaft.
  • 12:06 - 12:09
    Wer, wenn nicht Kinder,
    hat sonst diese Qualitäten?
  • 12:09 - 12:12
    Bitte gratuliert eurem Kinder-Team von mir."
  • 12:12 - 12:16
    Ich möchte mit einer physischen Metapher enden.
  • 12:16 - 12:19
    Kann ich es bei Ihnen versuchen? (Gelächter)
  • 12:19 - 12:22
    Oh ja, ja, ja komm schon. Ja. Okay.
  • 12:22 - 12:27
    In der Wissenschaft geht man Risiken ein.
    Das ist ein enormes Risiko. (Gelächter)
  • 12:27 - 12:33
    Für mich, nicht für ihn. Denn wir haben es erst
    einmal zuvor getan. (Gelächter)
  • 12:33 - 12:34
    Sie mögen doch Technik, oder?
  • 12:34 - 12:37
    Shimon Schocken: Schon,
    aber ich mag mich auch.
  • 12:37 - 12:40
    BL: Das ist der Inbegriff von Technik. In Ordnung.
  • 12:40 - 12:43
    Jetzt ... (Gelächter)
  • 12:43 - 12:46
    Okay. (Gelächter)
  • 12:46 - 12:50
    Jetzt machen wir eine kleine Demonstration.
  • 12:50 - 12:54
    Schließen Sie die Augen und zeigen Sie dahin,
  • 12:54 - 12:57
    wo Sie mich klatschen hören. Okay?
  • 12:57 - 13:02
    (Klatschen)
  • 13:02 - 13:05
    (Klatschen)
  • 13:05 - 13:08
    Ihr alle dort schreit jetzt. 1, 2, 3.
  • 13:08 - 13:11
    Publikum: (Schreit)
  • 13:11 - 13:15
    (Gelächter)
  • 13:15 - 13:18
    (Schreie) (Gelächter)
  • 13:18 - 13:22
    Brillant. Öffne deine Augen. Noch einmal.
  • 13:22 - 13:25
    Ihr alle dort schreit. (Schreie)
  • 13:25 - 13:31
    Wo kommt das Geräusch her?
    (Gelächter) (Applaus)
  • 13:31 - 13:35
    Vielen Dank. (Applaus)
  • 13:35 - 13:39
    Was soll das? Es geht darum,
    was Wissenschaft für uns tut.
  • 13:39 - 13:41
    Wir gehen durchs Leben und reagieren nur.
  • 13:41 - 13:43
    Wenn wir je etwas anderes
    tun möchten, müssen wir
  • 13:43 - 13:46
    in die Unsicherheit eintreten.
    Als er die Augen öffnete,
  • 13:46 - 13:48
    konnte er die Welt mit neuen Augen betrachten.
  • 13:48 - 13:51
    Das bietet uns die Wissenschaft.
    Sie bietet uns die Möglichkeit,
  • 13:51 - 13:56
    in die Unsicherheit einzutreten,
    indem wir spielen.
  • 13:56 - 13:59
    Echte wissenschaftliche Bildung sollte den Menschen
  • 13:59 - 14:02
    eine Stimme geben und sie dazu befähigen,
    diese auch auszudrücken.
  • 14:02 - 14:06
    Deshalb soll Amy das letzte Wort in
    dieser kurzen Geschichte haben.
  • 14:06 - 14:09
    Also, Amy?
  • 14:09 - 14:12
    AO: Dieses Projekt war wirklich aufregend für mich,
  • 14:12 - 14:15
    weil es den Entdeckungsprozess
    zum Leben erweckte
  • 14:15 - 14:18
    und mir zeigte, dass jeder, und ich meine jeder,
  • 14:18 - 14:20
    das Potential hat, etwas Neues zu entdecken.
  • 14:20 - 14:24
    Und dass eine kleine Frage zu einer
    großen Entdeckung führen kann.
  • 14:24 - 14:27
    Die Meinung eines Menschen zu ändern,
  • 14:27 - 14:31
    kann leicht oder hart sein.
    Es kommt darauf an, wie diese Person
  • 14:31 - 14:32
    über Veränderung denkt.
  • 14:32 - 14:35
    Meine Meinung über die Wissenschaft zu ändern
  • 14:35 - 14:37
    war erstaunlich einfach.
    Als wir anfingen, zu spielen
  • 14:37 - 14:39
    und über das Rätsel nachzudenken,
  • 14:39 - 14:43
    wurde mir klar, dass Naturwissenschaft
    nicht bloß ein langweiliges Fach ist
  • 14:43 - 14:46
    und dass jeder etwas Neues entdecken kann.
  • 14:46 - 14:50
    Man braucht nur die Gelegenheit. Meine kam mit
  • 14:50 - 14:52
    Beau und dem "Blackawton-Bienen-Projekt".
  • 14:52 - 14:57
    Danke!
    BL: Vielen Dank! (Applaus)
  • 14:57 - 15:04
    (Applaus)
Title:
Beau Lotto + Amy O’Toole: Wissenschaft ist für jeden, auch für Kinder
Speaker:
Beau Lotto + Amy O'Toole
Description:

Was haben Wissenschaft und Spiel gemeinsam? Der Neuro-Wissenschaftler Beau Lotto glaubt, dass alle Menschen (auch Kinder) an der Wissenschaft teilhaben und so, durch den Entdeckungsprozess, ihre Wahrnehmung verändern sollten. Ihm zur Seite steht die 12jährige Amy O'Toole, die gemeinsam mit ihren 25 Klassenkameraden, den ersten von Schulkindern erstellten und von Experten begutachteten Artikel über das Blackawton-Bienen-Projekt veröffentlichte. Er beginnt mit: "Es war einmal..."

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Video Language:
English
Team:
closed TED
Project:
TEDTalks
Duration:
15:25

German subtitles

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