Beau Lotto + Amy O’Toole: Wissenschaft ist für jeden, auch für Kinder
-
0:01 - 0:04Beau Lotto: Also, das Spiel
ist ganz einfach. -
0:04 - 0:08Ihr müsst nur vorlesen,
was ihr seht. In Ordnung? -
0:08 - 0:11Ich zähle für euch, dann müssen wir das
nicht alle zusammen machen. -
0:11 - 0:13Eins, zwei, drei.
Publikum: Könnt ihr das lesen? -
0:13 - 0:18BL: Faszinierend. Wie steht's damit? 1, 2, 3.
Publikum: Das lest ihr nicht. -
0:18 - 0:23BL: In Ordnung.
Eins, zwei, drei. (Gelächter) -
0:23 - 0:28Vielleicht als Portugiesen.
Und das? Eins, zwei, drei -
0:28 - 0:30Publikum: Was lest Ihr?
-
0:30 - 0:33BL: Was lest ihr da vor?
Da stehen keine Worte. -
0:33 - 0:36Ich sagte, lest vor, was ihr seht, oder?
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0:36 - 0:40Eigentlich steht da, "Wa le t i r d?"
(Gelächter) Richtig? -
0:40 - 0:44Das hättet ihr sagen sollen, oder?
Wie kommt das? -
0:44 - 0:47Weil Wahrnehmung
auf unserer Erfahrung beruht. -
0:47 - 0:50Das Gehirn nimmt sinnlose Informationen
-
0:50 - 0:53und macht sie verständlich,
was bedeutet, dass wir nie sehen, -
0:53 - 0:55was da ist. Wir sehen
niemals die Information, -
0:55 - 0:58nur das, was in der Vergangenheit sinnvoll war.
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0:58 - 1:01Das bedeutet, dass wir in unserer Wahrnehmung
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1:01 - 1:08alle wie dieser Frosch sind.
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1:08 - 1:09(Gelächter)
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1:09 - 1:12Es geht darum,
Informationen zu bekommen. -
1:12 - 1:17Es generiert nützliches Verhalten. (Gelächter)
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1:17 - 1:24(Gelächter)
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1:24 - 1:30(Video) Mann: Autsch, au!
(Gelächter) (Applaus) -
1:30 - 1:33BL: Wenn es nicht so läuft,
wie wir es gern hätten, -
1:33 - 1:35ärgern wir uns, nicht wahr?
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1:35 - 1:37Aber die Rede ist hier von Wahrnehmung
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1:37 - 1:42und die Wahrnehmung untermauert
alles, was wir denken, -
1:42 - 1:45glauben, unsere Hoffnungen,
unsere Träume, unsere Kleidung, -
1:45 - 1:48verliebt sein, alles beginnt
mit der Wahrnehmung. -
1:48 - 1:51Wenn Wahrnehmung auf
unserer Geschichte beruht, -
1:51 - 1:55heißt das, wir reagieren nur auf etwas,
das wir schon mal gemacht haben. -
1:55 - 1:58Aber das schafft ein gewaltiges Problem,
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1:58 - 2:02denn wie sollen wir je etwas anders sehen?
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2:02 - 2:06Ich möchte euch eine Geschichte über
das "anders sehen" erzählen, -
2:06 - 2:10und jede neue Wahrnehmung beginnt gleich.
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2:10 - 2:12Sie fängt mit einer Frage an.
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2:12 - 2:15Das Problem mit Fragen ist,
dass sie Unsicherheit erschaffen. -
2:15 - 2:18Unsicherheit ist evolutionär
eine schlimme Sache. -
2:18 - 2:22Wenn man nicht sicher ist,
ob das ein Feind ist, ist es zu spät! -
2:22 - 2:23Okay? (Gelächter)
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2:23 - 2:26Sogar Seekrankheit basiert auf Unsicherheit.
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2:26 - 2:29Unter Deck sagt euch das Innenohr,
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2:29 - 2:31ihr bewegt euch.
Aber die Augen bewegen sich -
2:31 - 2:33im Einklang mit dem Boot,
und sagen: "Ich stehe still." -
2:33 - 2:38Das Gehirn kann die Unsicherheit
nicht verarbeiten und wird krank. -
2:38 - 2:42Die Frage nach dem "Warum" ist sehr gefährlich,
-
2:42 - 2:45weil es euch unsicher macht.
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2:45 - 2:47Die Ironie daran ist, dass wir nur dann
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2:47 - 2:51etwas Neues tun können,
wenn wir diesen Schritt wagen. -
2:51 - 2:54Wie können wir je
etwas Neues tun? Zum Glück -
2:54 - 2:58hat die Evolution die Antwort für uns.
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2:58 - 3:01Sie befähigt uns,
die schwierigsten Fragen zu stellen. -
3:01 - 3:06Die besten Fragen sind die, welche die
größte Unsicherheit schaffen. -
3:06 - 3:10Es sind solche, die unsere Wahrheit hinterfragen.
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3:10 - 3:12Es ist leicht, nach dem Ursprung
des Lebens zu fragen -
3:12 - 3:15oder den Grenzen des Universums,
aber zu hinterfragen, woran man glaubt, -
3:15 - 3:18lässt einen erst wirklich Neuland betreten.
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3:18 - 3:23Was also ist die Antwort der Evolution
auf das Problem mit der Unsicherheit? -
3:23 - 3:25Spielen!
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3:25 - 3:29Spielen ist nicht nur ein Prozess.
Experten im Spielen werden sagen, -
3:29 - 3:32dass es eher eine Frage des Seins ist.
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3:32 - 3:35Nur beim Spielen wird die Unsicherheit gefeiert.
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3:35 - 3:39Die Unsicherheit ist der Spaß am Spiel.
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3:39 - 3:43Es passt sich Veränderungen an.
Es eröffnet Möglichkeiten -
3:43 - 3:47und ist kooperativ.
So knüpfen wir soziale Kontakte. -
3:47 - 3:49Und es ist selbstmotivierend.
Das bedeutet, -
3:49 - 3:54dass wir spielen um zu spielen.
Das Spiel ist selbstbelohnend. -
3:54 - 3:58Wenn ihr diese fünf Lebensweisen betrachtet,
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3:58 - 4:00sind es genau die, die ihr braucht,
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4:00 - 4:02um ein guter Wissenschaftler zu sein.
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4:02 - 4:05Wissenschaft ist kein Abschnitt
auf einem Arbeitsblatt. -
4:05 - 4:08Es ist eine Frage der Sichtweise, dieser hier,
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4:08 - 4:11und das gilt für alles Kreative.
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4:11 - 4:15Fügt ihr Spielregeln hinzu, habt ihr ein Spiel.
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4:15 - 4:18So funktioniert auch ein Experiment.
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4:18 - 4:20Bewaffnet mit diesen zwei Ideen,
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4:20 - 4:24dass Wissenschaft eine Sichtweise
und Experimente Spiele sind, -
4:24 - 4:28fragten wir, ob jeder Wissenschaftler werden kann?
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4:28 - 4:31Wen könnte man besser fragen,
als 25 8- bis 10-jährige Kinder? -
4:31 - 4:35Das sind die Experten im Spiel.
Ich nahm meine Bienenzucht -
4:35 - 4:38mit in eine kleine Schule in Devon, mit dem Ziel,
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4:38 - 4:43die Kinder die Wissenschaft mit
anderen Augen sehen zu lassen, -
4:43 - 4:47aber auch sich selbst
durch Wissenschaft anders zu sehen. -
4:47 - 4:51Zunächst sollten sie eine Frage stellen.
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4:51 - 4:54Wir bekamen kein Geld für diese Studie,
-
4:54 - 4:57weil Wissenschaftler behaupteten,
dass kleine Kinder keinen -
4:57 - 5:01sinnvollen Beitrag zur Wissenschaft leisten können.
Das Gleiche sagten die Lehrer. -
5:01 - 5:05Natürlich haben wir es dennoch gemacht.
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5:05 - 5:08Hier nur ein paar dieser Fragen.
Klein gedruckt, -
5:08 - 5:12damit ihr nicht versucht, es zu lesen.
Der Punkt ist, dass fünf dieser Fragen -
5:12 - 5:17die Basis jeder wissenschaftlichen Veröffentlichung
der letzten fünf bis 15 Jahre waren. -
5:17 - 5:19Sie fragten also die richtigen Fragen
-
5:19 - 5:22für Wissenschaftler.
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5:22 - 5:26Ab hier möchte ich die Bühne mit
jemand ganz Besonderem teilen. -
5:26 - 5:28Sie war einer der jungen Menschen,
die an der Studie mitwirkten. -
5:28 - 5:31Jetzt ist sie eine der jüngsten
veröffentlichten Wissenschaftler -
5:31 - 5:35der Welt. Und wenn sie gleich
auf die Bühne kommt, -
5:35 - 5:38ist sie auch der jüngste Mensch, der je
bei TED gesprochen hat. -
5:38 - 5:41Für Wissenschaft und Fragen braucht es Mut.
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5:41 - 5:44Sie ist die Personifizierung von Mut, weil sie
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5:44 - 5:46hier zu euch sprechen wird.
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5:46 - 5:51Amy, kommst du bitte nach oben? (Applaus)
-
5:51 - 5:58(Applaus)
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5:58 - 6:01Amy hilft mir dabei, die Geschichte vom
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6:01 - 6:03"Blackawton-Bienen-Projekt" zu erzählen.
Anfangen wird sie mit der Frage, -
6:03 - 6:06auf die sie gekommen waren. Fang an, Amy.
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6:06 - 6:08Amy O'Toole: Danke, Beau. Wir dachten,
-
6:08 - 6:11es wäre leicht, eine Verbindung von
Menschen und Affen zu sehen, -
6:11 - 6:14weil wir uns ähnlich sehen.
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6:14 - 6:17Also fragten wir uns,
ob es eine Verbindung -
6:17 - 6:21zu anderen Tieren gibt. Es wäre doch faszinierend,
wenn Menschen und Bienen -
6:21 - 6:25ähnlich dachten, obwohl sie so
anders als wir scheinen. -
6:25 - 6:29Also fragten wir, ob Menschen und Bienen
-
6:29 - 6:31komplexe Probleme ähnlich lösten.
-
6:31 - 6:34Wir wollten wissen, ob Bienen
ähnlich anpassungsfähig -
6:34 - 6:38neuen Situationen gegenüber waren
und zuvor gelernte Regeln -
6:38 - 6:42und Bedingungen anwandten.
Was, wenn Bienen denken wie wir? -
6:42 - 6:45Das wäre faszinierend.
Wir reden ja von einem Insekt -
6:45 - 6:47mit nur einer Million Gehirnzellen.
-
6:47 - 6:49Aber eigentlich macht es sogar großen Sinn.
-
6:49 - 6:53Bienen erkennen, genau wie wir,
eine gute Blume, -
6:53 - 6:56unabhängig von der Tageszeit,
dem Licht, dem Wetter, -
6:56 - 7:02oder dem Anflugwinkel. (Applaus)
-
7:02 - 7:06BL: Im nächsten Schritt sollte
ein Experiment entworfen werden, -
7:06 - 7:09das ein Spiel ist. Die Kinder
zogen los und entwarfen -
7:09 - 7:12das Experiment oder auch Spiel.
-
7:12 - 7:14Amy, was war das für ein Spiel?
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7:14 - 7:16Welches Rätsel mussten die Bienen lösen?
-
7:16 - 7:19AO: Das Rätsel war eine Wenn-Dann-Regel.
-
7:19 - 7:23Die Bienen sollten nicht nur
zu einer bestimmten Farbe fliegen, -
7:23 - 7:25sondern zu einer bestimmten farbigen Blume
-
7:25 - 7:27mit einem bestimmten Muster.
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7:27 - 7:30Sie wurden nur belohnt, wenn sie
zu den gelben Blumen flogen, -
7:30 - 7:33wenn die gelben Blumen
von blauen umgeben waren, -
7:33 - 7:37oder wenn die blauen Blumen
von gelben umgeben waren. -
7:37 - 7:39Die Bienen können ein paar
unterschiedliche Regeln lernen, -
7:39 - 7:43um das Rätsel zu lösen.
Die interessante Frage ist, welche? -
7:43 - 7:45Spannend an dem Projekt war,
dass weder Beau -
7:45 - 7:48noch wir wussten, ob es klappen würde.
-
7:48 - 7:50Es war etwas völlig Neues.
Niemand hatte es je zuvor gemacht, -
7:50 - 7:54auch die Erwachsenen nicht. (Gelächter)
-
7:54 - 7:57BL: Das war hart für die Lehrer.
-
7:57 - 8:00Einem Wissenschaftler fällt es leicht,
nicht zu wissen, was er tut, -
8:00 - 8:03nichts anderes machen wir im Labor.
Aber einem Lehrer fällt es schwer, -
8:03 - 8:04das Ergebnis nicht zu kennen.
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8:04 - 8:07Vielen Dank an Dave Strudwick,
-
8:07 - 8:09der uns bei diesem Projekt half.
-
8:09 - 8:12Ich erläutere die Studie nicht in allen Details,
-
8:12 - 8:15weil ihr sie nachlesen könnt.
Die nächste Stufe -
8:15 - 8:18war die Beobachtung.
Hier sehen wir einige Schüler -
8:18 - 8:21bei der Beobachtung.
Sie dokumentieren, -
8:21 - 8:26wohin die Bienen fliegen.
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8:26 - 8:28(Video) Dave Strudwick:
Was machen wir also? Student: 5C -
8:28 - 8:32DS: Fliegt sie immer noch nach hier oben?
Student: Ja -
8:32 - 8:36DS: Ihr verfolgt also jeden Flug.
Student: Henry, kannst du mir helfen? -
8:36 - 8:39BL: "Kannst du mir helfen, Henry?"
Welcher gute Wissenschaftler sagt das? -
8:39 - 8:43Student: Hier oben sind zwei.
-
8:43 - 8:46Und drei hier.
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8:46 - 8:48BL: Wir haben unsere Beobachtungen
und unsere Daten. -
8:48 - 8:52Einfache Mathematik, schätzen, etc. etc.
-
8:52 - 8:54Jetzt wollen wir das mitteilen.
Das ist der nächste Schritt. -
8:54 - 8:56Wir schreiben es auf und wollen
-
8:56 - 8:59es veröffentlichen.
Dazu müssen wir es verfassen -
8:59 - 9:03und natürlich machen wir
das im Pub. (Gelächter) -
9:03 - 9:05Das Linke ist meines, okay? (Gelächter)
-
9:05 - 9:07Ich sagte ihnen, so ein Schriftstück hat
vier verschiedene Bereiche: -
9:07 - 9:10Eine Einleitung, die Methode,
das Ergebnis, die Diskussion. -
9:10 - 9:13Die Einleitung erklärt die Frage und das Warum.
-
9:13 - 9:16Die Methode: Was habt ihr gemacht?
Das Ergebnis: Was habt ihr beobachtet? -
9:16 - 9:18Und die Diskussion: Wen interessiert's?
-
9:18 - 9:21Das ist eine wissenschaftliche Abhandlung.
(Gelächter) -
9:21 - 9:25Die Kinder nannten mir Worte
und ich schrieb den Bericht, -
9:25 - 9:28also wurde dieses Schriftstück in
Kindersprache geschrieben. -
9:28 - 9:31Es wurde nicht von mir geschrieben,
sondern von Amy -
9:31 - 9:34und ihren Mitschülern.
Konsequenterweise -
9:34 - 9:40beginnt die Abhandlung mit: "Es war einmal ..."
(Gelächter) -
9:40 - 9:46Beim Ergebnis steht: "Trainingsphase,
das Rätsel ... ta ta taaaahhh." (Gelächter) -
9:46 - 9:48Bei der Methode:
"Dann steckten wir die Bienen -
9:48 - 9:51in den Kühlschrank
(und machten Bienenkuchen)," Smiley. (Gelächter) -
9:51 - 9:55Das ist die wissenschaftliche Abhandlung
und wir wollen sie veröffentlichen. -
9:55 - 9:58Das ist die Titelseite.
Wir haben eine Reihe von Autoren. -
9:58 - 10:01Alle in fett gedruckt sind acht bis 10 Jahre alt.
-
10:01 - 10:03Der erste Autor ist die Blackawton-Grundschule.
-
10:03 - 10:06Wenn es jemals zitiert wird,
hieße es "Blackawton et al", -
10:06 - 10:09und nicht einer allein. Wir schickten es
an ein öffentliches Journal -
10:09 - 10:12und das war u. a. die Antwort:
-
10:12 - 10:16"Das Schriftstück unterschreitet unsere
Qualitätsstandards auf vielfältige Art." (Gelächter) -
10:16 - 10:19Es fängt schon bei: "Es war einmal" an,
-
10:19 - 10:21die Figuren sind mit Kreide gemalt, etc. (Gelächter)
-
10:21 - 10:26Also ließen wir es gegenlesen.
Ich schickte es an Dale Purves, -
10:26 - 10:29der in der "National Academy of Science" und
ein führender Neurowissenschaftler der Welt ist. -
10:29 - 10:33Er sagte: "Das ist die originellste Abhandlung,
die ich je gelesen habe." (Gelächter) -
10:33 - 10:35"Sie verdient es, weit verbreitet zu werden."
-
10:35 - 10:39Larry Maloney, Experte für Farbensehen, sagt:
"Die Abhandlung ist hervorragend." -
10:39 - 10:42"Wenn sie von Erwachsenen geschrieben wäre,
könnte man sie veröffentlichen." -
10:42 - 10:44Was taten wir?
Wir schickten sie zum Verleger zurück. -
10:44 - 10:46Sie sagten Nein.
-
10:46 - 10:48Also baten wir Larry und Natalie Hempel,
-
10:48 - 10:52eine Erläuterung für Wissenschaftler über die
aufgestellten Ergebnisse zu verfassen. -
10:52 - 10:57Diese reichten wir mitsamt der Empfehlungen
bei "Biology Letters" (Wissenschaftsmagazin) ein. -
10:57 - 11:00Dort wurde es von fünf unabhängigen
Sachverständigen begutachtet -
11:00 - 11:04und veröffentlicht. Okay? (Applaus)
-
11:04 - 11:10(Applaus)
-
11:10 - 11:13Die wissenschaftliche Arbeit dauerte vier Monate,
-
11:13 - 11:16es zu veröffentlichen zwei Jahre. (Gelächter)
-
11:16 - 11:21Typisch Wissenschaft, was?
Das also macht Amy -
11:21 - 11:24und ihre Freunde zu den jüngsten
veröffentlichten Wissenschaftlern der Welt. -
11:24 - 11:26Und wie war das Feedback?
-
11:26 - 11:29Es wurde zwei Tage vor Weihnachten veröffentlicht,
-
11:29 - 11:33und 30.000 Mal am ersten Tag runtergeladen!
-
11:33 - 11:37Es war Redaktionsempfehlung in "Science",
einem der Top-Wissenschaftsmagazine. -
11:37 - 11:39Es steht für immer kostenlos bei
"Biology Letters" zur Verfügung. -
11:39 - 11:43Es ist die einzige Abhandlung, die es jemals
kostenlos bei diesem Magazin geben wird. -
11:43 - 11:46Letztes Jahr war es das am zweithäufigsten
runtergeladene Dokument -
11:46 - 11:50bei "Biology Letters" und bekam
nicht nur von Wissenschaftlern -
11:50 - 11:52und Lehrern, sondern auch von
der Öffentlichkeit Zuschriften. -
11:52 - 11:54Ich lese nur eine vor.
-
11:54 - 11:57"Ich las kürzlich 'Blackawton-Bienen'. Mir fehlen
-
11:57 - 11:59die Worte, um meine Gefühle zu beschreiben.
-
11:59 - 12:01Was ihr getan habt ist echt,
wahrhaft und erstaunlich. -
12:01 - 12:04Neugier, Interesse, Unschuld
und Begeisterung sind die Basis -
12:04 - 12:06und das Wichtigste in der Wissenschaft.
-
12:06 - 12:09Wer, wenn nicht Kinder,
hat sonst diese Qualitäten? -
12:09 - 12:12Bitte gratuliert eurem Kinder-Team von mir."
-
12:12 - 12:16Ich möchte mit einer physischen Metapher enden.
-
12:16 - 12:19Kann ich es bei Ihnen versuchen? (Gelächter)
-
12:19 - 12:22Oh ja, ja, ja komm schon. Ja. Okay.
-
12:22 - 12:27In der Wissenschaft geht man Risiken ein.
Das ist ein enormes Risiko. (Gelächter) -
12:27 - 12:33Für mich, nicht für ihn. Denn wir haben es erst
einmal zuvor getan. (Gelächter) -
12:33 - 12:34Sie mögen doch Technik, oder?
-
12:34 - 12:37Shimon Schocken: Schon,
aber ich mag mich auch. -
12:37 - 12:40BL: Das ist der Inbegriff von Technik. In Ordnung.
-
12:40 - 12:43Jetzt ... (Gelächter)
-
12:43 - 12:46Okay. (Gelächter)
-
12:46 - 12:50Jetzt machen wir eine kleine Demonstration.
-
12:50 - 12:54Schließen Sie die Augen und zeigen Sie dahin,
-
12:54 - 12:57wo Sie mich klatschen hören. Okay?
-
12:57 - 13:02(Klatschen)
-
13:02 - 13:05(Klatschen)
-
13:05 - 13:08Ihr alle dort schreit jetzt. 1, 2, 3.
-
13:08 - 13:11Publikum: (Schreit)
-
13:11 - 13:15(Gelächter)
-
13:15 - 13:18(Schreie) (Gelächter)
-
13:18 - 13:22Brillant. Öffne deine Augen. Noch einmal.
-
13:22 - 13:25Ihr alle dort schreit. (Schreie)
-
13:25 - 13:31Wo kommt das Geräusch her?
(Gelächter) (Applaus) -
13:31 - 13:35Vielen Dank. (Applaus)
-
13:35 - 13:39Was soll das? Es geht darum,
was Wissenschaft für uns tut. -
13:39 - 13:41Wir gehen durchs Leben und reagieren nur.
-
13:41 - 13:43Wenn wir je etwas anderes
tun möchten, müssen wir -
13:43 - 13:46in die Unsicherheit eintreten.
Als er die Augen öffnete, -
13:46 - 13:48konnte er die Welt mit neuen Augen betrachten.
-
13:48 - 13:51Das bietet uns die Wissenschaft.
Sie bietet uns die Möglichkeit, -
13:51 - 13:56in die Unsicherheit einzutreten,
indem wir spielen. -
13:56 - 13:59Echte wissenschaftliche Bildung sollte den Menschen
-
13:59 - 14:02eine Stimme geben und sie dazu befähigen,
diese auch auszudrücken. -
14:02 - 14:06Deshalb soll Amy das letzte Wort in
dieser kurzen Geschichte haben. -
14:06 - 14:09Also, Amy?
-
14:09 - 14:12AO: Dieses Projekt war wirklich aufregend für mich,
-
14:12 - 14:15weil es den Entdeckungsprozess
zum Leben erweckte -
14:15 - 14:18und mir zeigte, dass jeder, und ich meine jeder,
-
14:18 - 14:20das Potential hat, etwas Neues zu entdecken.
-
14:20 - 14:24Und dass eine kleine Frage zu einer
großen Entdeckung führen kann. -
14:24 - 14:27Die Meinung eines Menschen zu ändern,
-
14:27 - 14:31kann leicht oder hart sein.
Es kommt darauf an, wie diese Person -
14:31 - 14:32über Veränderung denkt.
-
14:32 - 14:35Meine Meinung über die Wissenschaft zu ändern
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14:35 - 14:37war erstaunlich einfach.
Als wir anfingen, zu spielen -
14:37 - 14:39und über das Rätsel nachzudenken,
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14:39 - 14:43wurde mir klar, dass Naturwissenschaft
nicht bloß ein langweiliges Fach ist -
14:43 - 14:46und dass jeder etwas Neues entdecken kann.
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14:46 - 14:50Man braucht nur die Gelegenheit. Meine kam mit
-
14:50 - 14:52Beau und dem "Blackawton-Bienen-Projekt".
-
14:52 - 14:57Danke!
BL: Vielen Dank! (Applaus) -
14:57 - 15:04(Applaus)
- Title:
- Beau Lotto + Amy O’Toole: Wissenschaft ist für jeden, auch für Kinder
- Speaker:
- Beau Lotto + Amy O'Toole
- Description:
-
Was haben Wissenschaft und Spiel gemeinsam? Der Neuro-Wissenschaftler Beau Lotto glaubt, dass alle Menschen (auch Kinder) an der Wissenschaft teilhaben und so, durch den Entdeckungsprozess, ihre Wahrnehmung verändern sollten. Ihm zur Seite steht die 12jährige Amy O'Toole, die gemeinsam mit ihren 25 Klassenkameraden, den ersten von Schulkindern erstellten und von Experten begutachteten Artikel über das Blackawton-Bienen-Projekt veröffentlichte. Er beginnt mit: "Es war einmal..."
- Video Language:
- English
- Team:
- closed TED
- Project:
- TEDTalks
- Duration:
- 15:25
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