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[Do Ho Suh: "Reiben / Lieben"]
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Ich habe einen Freund, der seine Wohnung aufgab.
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Also nahm ich sie.
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In New York City habe ich nie woanders gelebt.
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Das ist der erste und letzte Ort.
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Ich hatte ein Interview mit meinem Vermieter.
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Sie hatten gehört, dass ich Künstler sei.
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Sie waren sehr besorgt.
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Sie waren unsicher, ob ich die Miete zahlen könne.
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Aber sie ließen mich dort wohnen.
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Es war mein Ort an dem ich 18 Jahre lang lebte und arbeitete.
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Meine Künstlerkarriere begann hier.
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Der ganze Prozess bezieht sich auf die Erinnerung und
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das Gedenken an den Ort.
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Wer auch immer die Wohnung kauft wird sie renovieren.
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Und alles wird vergehen.
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Es ist ein ziemlich bedeutsamer Ort für die Familie--
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und auch für mich.
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Ich zog sehr oft um, seit ich Korea verlassen habe.
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Jetzt lebe ich in London.
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Es ist eine andauernde Rekalibrierung.
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Ich versuche mein Leben als Bewegung durch verschiedene Raume zu verstehen.
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--Das können Sie auch.
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--Ja, keine Sorge.
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--Ich weiß...
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[FRAU] "Wir haben es gerade repariert"
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[ALLE LACHEN]
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--[SUH] Ja...
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Wenn dieses Projekt abgeschlossen und alles von den Wänden gelöst wurde,
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werde ich es wahrscheinlich einpacken und irgendwann einmal ausstellen.
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Es ist ein bisschen schwierig alles abzunehmen von den Objekten,
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aber wenn es vorsichtig tut, kann man die Form immernoch erhalten.
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Ich suchte ständig nach anderen Wegen um
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die Informationen eines Raumes einzufangen,
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welche in meinen Leinwänden fehlten.
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Als ich es beim Durchpausen entdeckte,
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kamen jene Erinnerungen zurück, welche ich mit diesen Details assoziierte.
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Und es sind Hundertausende.
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Als ich diesen Ort auf die Leinwand brachte,
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unterstütze mich mein Vermieter Arthur emotional.
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Wissen Sie, Ich weiß nicht wie viel er von dem verstand was ich damals getan habe.
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aber hier lässt er mich immer verückte Dinge tun.
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When ich "Reiben" auf koreanisch schreibe,
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kann man es als "lieben" lesen,
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weil es keine Unterscheidung zwischen "r" und "i" im koreanischen Alphabet gibt.
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Ich glaub die Geste des Reibens ist eine sehr liebende Geste.
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Als ich also die Verbindung zwischen reiben und lieben herstellte,
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entstand der Titel.
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Meine Energie häufte sich an
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und ich glaube das Durchpausen zeigt das irgendwie.
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Die dunkleren Bereiche --Türklinken und Schlösser--
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sind die Objekte welche immer berührt werden.
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Und stellen Sie sich vor wie oft man eigentlich
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den Lichtschalter betätigt, wenn man hier 18 Jahre lang gelebt hat.
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Ich versuche die Schichten der Zeit aufzuzeigen.
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Von Entfernung sieht es aus wie eine Zeichnung,
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aber wenn man näher kommt wird es skulpturartig und dreidimensional.
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Es gibt einen Punkt wo es sich von zwei- in dreidimensional wandelt.
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Arthur litt an Alzheimer.
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Ein paar Monate bevor er verstarb,
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nahm ich viel auf mich um ihn zu besuchen.
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Er warnte mich, dass er sich womöglich nicht an mich erinnern könne.
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Ich war darauf vorbereitet,
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aber es endete in einem zweistündigen Gespräch.
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Am Ende des Tages,
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fragt ich ihn ob er runter kommen mag um zu sehen woran wir arbeiteten.
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Ich führte ihn herum und dann sagte er:
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"Oh, es gibt nicht viel zu sehen!"
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Wissen Sie, das ist verständlich.
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Aber dann setzte er sich und sagte mir:
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"In diesem Haus bist du frei alles zu tun was du möchtest."
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Und ich brach fast in Tränen aus,
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weil er mir vor 13 Jahren dasselbe erzählte.
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Als ich um 4 Uhr morgens den Flur ausmaß,
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weil ich keinen stören wollte.
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Er kam so leise runter
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und sah mich eine Ecke ausmessen.
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Und er sagte: "Was tust du da?"
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Und ich versuchte es zu erklären [LACHT]
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Wissen Sie, über das Projekt,
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aber er sagte genau dasselbe:
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"Tue das, was auch immer du tun möchstest."