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36C3 - Degrowth is coming - be ready to repair

  • 0:00 - 0:19
    36c3 Intro Musik
  • 0:19 - 0:23
    Herald: Das ist die Anja. Die Anja ist
    Mitgründerin von "Bits und Bäume" und
  • 0:23 - 0:28
    arbeitet im Konzeptwerk Neue Ökonomie e.V.
    und die kennen uns und sie kennt den
  • 0:28 - 0:33
    Nicola von der "Bits und Bäume"-Konferenz
    und hat mir verraten, seitdem arbeiten sie
  • 0:33 - 0:39
    sehr eng zusammen. Und der Nicola ist
    Computerwissenschaftler und gemeinsam
  • 0:39 - 0:44
    halten sie jetzt den Talk "Degrowth is
    coming - be ready to repair" und erzählen
  • 0:44 - 0:48
    uns ein bisschen mehr über diese Degrowth-
    Bewegung und über die Zukunft von Technik
  • 0:48 - 0:53
    und Gadgets und wie wir das mit unseren
    ökologischen Ressourcen in Einklang
  • 0:53 - 0:56
    bringen können. Bitte nochmal einen
    riesengroßen Applaus für die beiden und
  • 0:56 - 0:59
    ganz viel Spaß.
  • 0:59 - 1:05
    Applaus
  • 1:05 - 1:10
    Anja: Ja. Hallo, herzlich willkommen,
    schön, dass so viele Leute da sind. Wir
  • 1:10 - 1:13
    wurden ja jetzt schon eingeführt, aber wir
    wollen uns nochmal kurz selber vorstellen.
  • 1:13 - 1:17
    Ich bin Anja und das ist Nicola.
    Nicola: Hallo.
  • 1:17 - 1:23
    Anja: Genau. Und wir arbeiten beide beim
    Konzeptwerk Neue Ökonomie. Das ist ein
  • 1:23 - 1:28
    Verein, der hier in Leipzig sitzt und sich
    mit Fragen rund um Degrowth, also
  • 1:28 - 1:35
    Postwachstum und sozialökologische
    Transformation, beschäftigt. Unser Vortrag
  • 1:35 - 1:41
    hat den Titel "Degrowth is coming – be
    ready to repair" und was Degrowth macht,
  • 1:41 - 1:46
    ist, genau, vor allem Kritik am
    derzeitigen Paradigma des
  • 1:46 - 1:50
    Wirtschaftswachstums zu üben, aus
    verschiedenen Perspektiven. Das wollen wir
  • 1:50 - 1:55
    heute versuchen, auf so den Prozess der
    Digitalisierung zu übertragen und mal zu
  • 1:55 - 1:59
    gucken, wie das da aussieht. Und im
    zweiten Teil des Vortrags, weil es halt
  • 1:59 - 2:02
    nicht nur um Kritik geht, sondern auch um
    den Vorschlag oder das Vorschlagen von
  • 2:02 - 2:07
    Alternativen, wird Nico euch davon
    berichten, was es schon für Ansatzpunkte
  • 2:07 - 2:20
    gibt, die sich vielleicht auf digitale
    Technik übersetzen lassen. Genau. Ja. Wenn
  • 2:20 - 2:26
    wir uns angucken, wir sprechen manchmal
    von Digitalisierung in diesem Vortrag und
  • 2:26 - 2:29
    wollen einmal kurz sagen, was wir
    eigentlich damit meinen. Also damit meinen
  • 2:29 - 2:34
    wir den Prozess von digitaler
    Datenproduktion und -verarbeitung, der
  • 2:34 - 2:41
    immer mehr Lebens- und gesellschaftliche
    Bereiche betrifft und vereinnahmt. Genau.
  • 2:41 - 2:46
    Und wie hier zu sehen, gibt es ganz
    verschiedene Bereiche. Das sind jetzt hier
  • 2:46 - 2:50
    nur ein paar Beispiele. Also das betrifft
    zum Beispiel unsere Arbeit ganz stark.
  • 2:50 - 2:57
    Also da wird immer viel mehr digitalisiert
    oder automatisch gemacht. Es betrifft uns
  • 2:57 - 3:01
    auf individueller Ebene auch beim Punkt
    zwischenmenschliche Kommunikation
  • 3:01 - 3:09
    verändert sich stark. Es beeinflusst auch,
    wie wir gesellschaftlich mitbestimmen
  • 3:09 - 3:15
    können, durch bestimmte Tools, die
    eingesetzt werden. Und das hat auch starke
  • 3:15 - 3:20
    Auswirkungen auf die Umwelt. Das wurde
    jetzt eben auch schon angesprochen und das
  • 3:20 - 3:26
    rückt auch immer mehr ins Bewusstsein.
    Aber darum soll es heute auch gehen. Rund
  • 3:26 - 3:33
    um diese Bereiche stehen uneingelöste
    Versprechen, die mit Digitalisierung
  • 3:33 - 3:39
    verbunden werden. Zum einen wollen wir so
    mit dem Umweltbereich anfangen... ist oft
  • 3:39 - 3:43
    die Hoffnung mit Digitalisierung oder das
    Versprechen verbunden, dass digitale
  • 3:43 - 3:48
    Technik dazu beitragen kann, dass wir
    Prozesse, dematerialisieren, dass wir sie
  • 3:48 - 3:53
    also sozusagen mit weniger Ressourcen
    umsetzen können oder weniger Ressourcen
  • 3:53 - 4:01
    brauchen, um Prozesse zu gestalten. Ein
    zweites Versprechen ist, dass digitale
  • 4:01 - 4:07
    Anwendungen unser Leben leichter machen,
    also den Komfort erhöhen, den wir haben.
  • 4:07 - 4:10
    Wir müssen nicht mehr irgendwie auf einer
    Karte uns vorher einen Weg raussuchen,
  • 4:10 - 4:16
    sondern können einfach loslaufen. Und es
    gibt ein Gerät, was uns genau sagen kann,
  • 4:16 - 4:22
    wo wir langlaufen müssen, ohne dass wir
    darüber noch nachdenken müssen. Ein
  • 4:22 - 4:29
    drittes Versprechen, was eher so im
    Bereich Mitbestimmung vielleicht liegt,
  • 4:29 - 4:34
    ist, dass wir uns annähern, also dass das
    Internet hatte ja ursprünglich den
  • 4:34 - 4:40
    Gedanken, dass einen gleichberechtigten
    Austausch zwischen allen Menschen auf der
  • 4:40 - 4:47
    Welt zu ermöglichen. Und diesen Austausch
    gibt es auch noch. Aber wir beobachten ja
  • 4:47 - 4:52
    auch eine ganz starke Machtkonzentration
    und auch eine starke Kommerzialisierung
  • 4:52 - 4:59
    des Internets. Und ein viertes Versprechen
    ist, dass Digitalisierung oder
  • 4:59 - 5:04
    Automatisierung uns von mühsamen
    Notwendigkeiten befreit. Die Befreiung von
  • 5:04 - 5:12
    Arbeit, von lästiger Arbeit, die
    Vollautomatisierung von Produktion sind da
  • 5:12 - 5:20
    so Bilder, die herumschwirren. Und es gibt
    zwei Dystopien/Utopien, je nachdem, wie
  • 5:20 - 5:25
    man das beschreiben will oder versteht,
    zwischen denen so verschiedene
  • 5:25 - 5:31
    Zukunftsvisionen in Zusammenhang mit
    Digitalisierung sich bewegen. Also so ein
  • 5:31 - 5:38
    Spektrum zwischen einerseits einem
    digitalen Kapitalismus auf der einen Seite
  • 5:38 - 5:43
    oder sogar einen Überwachungskapitalismus
    und auf der anderen Seite einen
  • 5:43 - 5:48
    vollautomatisierten Luxus-Kommunismus, wo
    wir halt nichts mehr selber tun müssen,
  • 5:48 - 5:56
    ganz viel Zeit haben und Maschinen uns
    alle Arbeit abnehmen. Beides ist aus
  • 5:56 - 6:02
    unserer Sicht problematisch, weil es
    beides mit einem hohen, also natürlich
  • 6:02 - 6:06
    Überwachungskapitalismus menschenrechtlich
    und bürgerrechtlich auch hochproblematisch
  • 6:06 - 6:11
    ist und eine Gefahr für unsere Demokratie
    darstellt. Und auf der anderen Seite beide
  • 6:11 - 6:18
    Dystopien/Utopien mit einer hohen
    Umweltzerstörung und einem hohen
  • 6:18 - 6:23
    Ressourcenverbrauch nur funktionieren. Das
    heißt, beide versprechen eigentlich
  • 6:23 - 6:29
    materiellen Wohlstand, und die Frage ist
    aber, ob wir den überhaupt erreichen
  • 6:29 - 6:34
    können mit digitaler Technik, weil wir
    sind ja eigentlich jetzt schon an einem
  • 6:34 - 6:41
    Punkt, wo wir bestimmte planetare Grenzen
    überschritten haben. Und viele Leute haben
  • 6:41 - 6:47
    verstanden: Wir stecken mitten in der
    Klimakrise, dass materieller Wohlstand in
  • 6:47 - 6:54
    dem Maße, wie wir es im globalen Norden
    genießen oder haben, nicht möglich ist und
  • 6:54 - 7:03
    vor allem sozusagen für die Zukunft nicht
    möglich ist. Da kommt jetzt die Degrowth-
  • 7:03 - 7:08
    Perspektive ins Spiel. Degrowth kritisiert,
    wie ich schon zu Anfang gesagt hatte,
  • 7:08 - 7:13
    zum einen dieses Festhalten an dem
    Wachstumsparadigma und bietet andererseits
  • 7:13 - 7:19
    Alternativen und macht alternative
    Vorschläge, wie wir jenseits von
  • 7:19 - 7:26
    Wachstumszwang und Produktivismus
    eigentlich vielleicht ein freieres Leben
  • 7:26 - 7:30
    haben könnten, ein selbstbestimmteres Leben,
    unsere Lebens- unsere natürlichen
  • 7:30 - 7:37
    Lebensgrundlagen erhalten, globale
    Gerechtigkeit erlangen können und, ja,
  • 7:37 - 7:41
    vielleicht auch mehr Zeit oder
    Zeitwohlstand haben in unserem Leben.
  • 7:41 - 7:47
    Jetzt will ich kurz sagen, was Degrowth
    ist. Das steht für einen
  • 7:47 - 7:51
    Transformationspfad hin zu Formen des
    Wirtschaftens und der gesellschaftlichen
  • 7:51 - 7:56
    Selbstorganisation, in denen das
    Wohlergehen aller im Zentrum steht und die
  • 7:56 - 8:01
    ökologischen Lebensgrundlagen erhalten
    werden. Dies schließt eine grundlegende
  • 8:01 - 8:06
    Veränderung von der alltäglichen Praxis im
    Umgang miteinander und einen umfassenden
  • 8:06 - 8:10
    kulturellen Wandel ebenso ein wie eine
    Überwindung der kapitalistischen
  • 8:10 - 8:15
    Produktionsweise mit ihren Wachstums-,
    Wettbewerbs- und Profitzwängen. Also hier
  • 8:15 - 8:20
    sehen wir in dieser Definition
    verschiedene Punkte. Ganz wichtig, und das
  • 8:20 - 8:26
    vereint eigentlich alle auch Strömungen,
    die es innerhalb dieses Diskurses gibt,
  • 8:26 - 8:32
    sind, ist der Erhalt der ökologischen
    Lebensgrundlagen sowie die Veränderung von
  • 8:32 - 8:36
    unserer alltäglichen Praxis und die
    Überwindung von kapitalistischen
  • 8:36 - 8:42
    Produktionsweisen. Die Degrowth-Bewegung
    hat ihre Anfänge so in den Siebziger
  • 8:42 - 8:47
    Jahren, wo sich eine erste
    wachstumskritische Bewegung unter dem
  • 8:47 - 8:53
    Namen Décroissants in Frankreich... Das
    ist... Das hat als Symbol so 'ne Schnecke,
  • 8:53 - 8:59
    die ist hier verlorengegangen, glaub ich,
    genau 'ne Schnecke hat. Und da war ein
  • 8:59 - 9:05
    wichtiger Auslöser 1972 das Erscheinen des
    Berichts des Club of Romes "Die Grenzen
  • 9:05 - 9:10
    des Wachstums", der sehr stark
    eingeschlagen hat. Das Besondere an
  • 9:10 - 9:14
    Degrowth ist, dass es nicht nur, nicht
    allein ein wissenschaftlicher Diskurs ist,
  • 9:14 - 9:18
    sondern gleichzeitig ein
    wissenschaftlicher und ein
  • 9:18 - 9:24
    gesellschaftspolitischer Diskurs, der
    gleich auch starke aktivistische Elemente
  • 9:24 - 9:32
    und Bezüge aufweist. Seit... Ja, wer macht
    das eigentlich? Seit 2008 gibt es im
  • 9:32 - 9:38
    zweijährigen Rhythmus stattfindende
    internationale Degrowth-Konferenzen, wo
  • 9:38 - 9:43
    sich zu dem Thema ausgetauscht wird und
    die Bewegung sich trifft. Die... 2008 hat
  • 9:43 - 9:48
    es angefangen in Paris mit 140
    Teilnehmenden und 2014 gab es die erste
  • 9:48 - 9:53
    Degrowth-Konferenz im deutschsprachigen
    Raum, hier in Leipzig. Und da waren schon
  • 9:53 - 10:01
    ungefähr 3.000 Teilnehmende. Das hat auch
    so den Beginn oder das aufgefrischt, diese
  • 10:01 - 10:07
    wachstumskritische Debatte auch im
    deutschsprachigen Raum wieder verstärkt zu
  • 10:07 - 10:12
    führen. Und diese Degrowth-Konferenz hat
    unter anderem das Konzeptwerk Neue
  • 10:12 - 10:18
    Ökonomie mitorganisiert und ein großer
    Teil von anderen Freiwilligen. Genau. Was
  • 10:18 - 10:23
    ich schon gesagt habe, ist, dass es nicht
    nur eine Kritik ist an den bestehenden
  • 10:23 - 10:28
    Systemen, sondern auch Vorschläge
    diskutiert und erarbeitet werden und
  • 10:28 - 10:34
    konkrete Visionen. Es gibt auch den
    Begriff der konkreten Utopien in der
  • 10:34 - 10:40
    Degrowth-Bewegung, wo wirklich strategisch
    versucht wird zu gucken: Was sind, ja,
  • 10:40 - 10:46
    Modelle? Oder: Wie könnte ein Miteinander,
    ein gesellschaftliches Miteinander
  • 10:46 - 10:54
    aussehen, in der Zukunft, in den es ein
    gutes Leben für alle ermöglicht? Es gibt
  • 10:54 - 10:59
    so verschiedene, das hatte ich schon
    gesagt, verschiedene Strömungen im
  • 10:59 - 11:05
    Degrowth-Diskurs. Das heißt, es ist als
    eine Art Sammelbegriff auch zu verstehen
  • 11:05 - 11:11
    für diese verschiedenen Strömungen. Also
    es gibt, darauf gehe ich gleich noch weiter
  • 11:11 - 11:16
    ein, es überschneidet sich teilweise
    mit so Kritikformen wie zum Beispiel
  • 11:16 - 11:21
    'ne feministische Kritik am
    Wirtschaftswachstum. Es gibt 'ne
  • 11:21 - 11:25
    Suffizienz, starke suffizienzorientierte
    Strömung in der Degrowth-Debatte. Da ist
  • 11:25 - 11:29
    ein sehr bekannter Vertreter Niko Paech,
    von dem vielleicht viele schon mal gehört
  • 11:29 - 11:35
    haben, der viel zu Postwachstum arbeitet
    und den Begriff haben vielleicht auch
  • 11:35 - 11:40
    schon einige gehört und Degrowth und
    Postwachstum können eigentlich
  • 11:40 - 11:44
    weitestgehend auch synonym verwendet
    werden. Degrowth ist eher der
  • 11:44 - 11:49
    internationale Begriff und Postwachstum
    wird eher halt im deutschsprachigen Raum
  • 11:49 - 11:53
    benutzt und schließt aber auch diese
    internationale Degrowth-Perspektive mit ein.
  • 11:53 - 11:56
    Und dann gibt es in anderen Ländern
    wiederum noch eigene Begriffe, wie ich
  • 11:56 - 12:01
    schon anfangs sagte, in Frankreich
    "Décroissants" oder Italien "Decrescita".
  • 12:01 - 12:05
    Also es gibt verschiedene einzelne
    Begriffe nochmal, je nachdem, in welchem
  • 12:05 - 12:14
    Sprachraum. Und die Kritikformen, die
    sozusagen unter dem Dach von der Degrowth-
  • 12:14 - 12:20
    Bewegung beherbergt werden, sind
    verschiedene und grundlegend für diese
  • 12:20 - 12:24
    alle ist eigentlich eine ökologische
    Kritik an dem bestehenden, unserem
  • 12:24 - 12:29
    bestehenden Wirtschaftssystem. Und jetzt
    im Folgenden will ich versuchen, anhand so
  • 12:29 - 12:34
    von also fünf verschiedenen Kritikformen
    aus der... aus dem Degrowth-Diskurs
  • 12:34 - 12:38
    aufzugreifen, die, ja sozusagen Kritik an
    dem Paradigma des Wirtschaftswachstums
  • 12:38 - 12:45
    üben und das auf Digitalisierung zu
    übertragen. Das sind nicht alle, es ist
  • 12:45 - 12:50
    sozusagen auch nur einn Ausschnitt davon.
    Und wie gesagt, die ökologische Kritik ist
  • 12:50 - 12:57
    grundlegend und auch charakterstiftend für
    die Bewegung. Die generelle Kritik an
  • 12:57 - 13:02
    Wirtschaftswachstum ist, dass dieses
    menschliche Lebensgrundlagen zerstört und
  • 13:02 - 13:07
    ökologisch nicht nachhaltig sein kann. Wir
    können kein unendliches Wachstum auf einem
  • 13:07 - 13:12
    endlichen Planeten haben. Es gibt keinen
    zweiten Planeten, auch wenn, genau es
  • 13:12 - 13:18
    vielleicht praktisch wäre. Und übertragen
    auf Digitalisierung bedeutet es, dass oft
  • 13:18 - 13:23
    ja mit Technik oder mit einem
    technikoptimistischen Blick oft das
  • 13:23 - 13:28
    Verständnis einhergeht, dass wir mithilfe
    von Technologien Wachstum und
  • 13:28 - 13:33
    Umweltverbrauch entkoppeln können, also
    dass wir, indem wir bessere Technik
  • 13:33 - 13:39
    entwickeln, weniger Ressourcen verbrauchen
    und damit das Problem lösen. Das
  • 13:39 - 13:45
    funktioniert leider nicht. Ich werde
    später nochmal was dazu sagen. Denn es
  • 13:45 - 13:52
    braucht allein schon sehr viele
    Ressourcen, um allein die ganzen digitalen
  • 13:52 - 13:57
    Geräte, die wir alle in unserem Alltag
    benutzen, herzustellen und zu nutzen. Es
  • 13:57 - 14:05
    braucht natürlich auch noch Energie. Diese
    Grafik hier zeigt häufig für die
  • 14:05 - 14:13
    Herstellung elektronischer Geräte genutzte
    Rohstoffe. Und die farbig markierten sind
  • 14:13 - 14:20
    die, wo es sozusagen eine Einstufung gibt,
    dass es sich um Konfliktmaterialien
  • 14:20 - 14:26
    handelt, um Seltene Erden oder nicht
    Konfliktmaterialien, aber andere
  • 14:26 - 14:32
    besorgniserregenden Stoffe, was den
    Rohstoffabbau angeht. Rohstoffe und
  • 14:32 - 14:36
    Energie sind nicht verhandelbare Grenzen.
    Wir haben davon nur endlich viele. Und
  • 14:36 - 14:40
    auch wenn jetzt Leute denken, wir haben ja
    erneuerbare Energien, ist ganz toll, die
  • 14:40 - 14:45
    sind ja quasi unendlich. Auch das ist
    nicht so, denn wir brauchen ja allein, die
  • 14:45 - 14:49
    Sonne scheint nur x Stunden am Tag. Wind
    gibt es auch nicht immer, und wir brauchen
  • 14:49 - 14:55
    auch Ressourcen, um die Anlagen überhaupt
    herzustellen, mit denen diese Energie
  • 14:55 - 15:02
    gewonnen werden kann. Diese
    Rohstoffgrafik, diese Abbildung des
  • 15:02 - 15:07
    Elementarsystems hier leitet ganz gut über
    zu einer weiteren Strömung, in dem
  • 15:07 - 15:13
    Degrowth Diskurs an Wachstumskritik, die
    sich eher im Bereich globale Gerechtigkeit
  • 15:13 - 15:18
    verorten lässt, wo es nur um eine Kritik
    am bestehenden System aus einer Süd-Nord-
  • 15:18 - 15:23
    Perspektive geht, also aus einer globalen
    Perspektive. Denn das Wirtschaftswachstum
  • 15:23 - 15:27
    oder die sagt, dass das
    Wirtschaftswachstum in den Ländern des
  • 15:27 - 15:32
    globalen Nordens generell mit einem
    peripheren Status der Länder des globalen
  • 15:32 - 15:38
    Südens einhergeht. Und die werden als
    abhängige Rohstofflieferanten genutzt und
  • 15:38 - 15:45
    als, zur Versorgung von billigen
    Arbeitskräften ausgebeutet. Und das lässt
  • 15:45 - 15:50
    sich eigentlich eins zu eins auf den
    Herstellungsprozess digitaler Technik
  • 15:50 - 15:58
    übertragen. Wir haben eine Umwelt-
    zerstörerische Rohstoffextraktion im
  • 15:58 - 16:05
    globalen Süden. Es muss oft viel mehr
    Gestein abgebaut werden, um sozusagen die
  • 16:05 - 16:10
    Rohstoffe zu bekommen, die wir
    letztendlich daraus brauchen. Das gibt es
  • 16:10 - 16:15
    ja auch in anderen Peripherien. Im
    Erzgebirge gab es auch Bergbau oder gibt
  • 16:15 - 16:20
    auch immer noch Bergbau. Und genau wissen
    auch alles muss immer viel abgebaut
  • 16:20 - 16:27
    werden. Das führt zu Umweltzerstörung und
    nicht nur die Arbeitsbedingungen oder die
  • 16:27 - 16:30
    Rohstoffextraktion ist nicht nur
    umweltzerstörend, sondern auch
  • 16:30 - 16:38
    gesundheitsschädlich und teilweise sogar
    lebens, stellt ein Risiko für das Leben
  • 16:38 - 16:44
    der ArbeiterInnen, da die dort arbeiten.
    Und das sozusagen doppelt problematisch,
  • 16:44 - 16:50
    nicht nur ökologisch, sondern auch sozial.
    Wenn wir auf die andere Seite gucken, das
  • 16:50 - 16:54
    war ja jetzt eher die Herstellung, auch
    wenn wir uns angucken, was eigentlich mit
  • 16:54 - 17:02
    Elektroschrott passiert, der aus unseren
    Geräten entsteht, dann landet der oft auch
  • 17:02 - 17:11
    wieder im globalen Süden. Und die größten
    pro Kopf-Verursacher von Elektroschrott,
  • 17:11 - 17:19
    sind alles Länder des globalen Nordens.
    Und hier sehen wir, dass sozusagen das
  • 17:19 - 17:23
    Ende des Lebenszyklus auch wieder in den
    globalen Süden führt. Wir produzieren
  • 17:23 - 17:29
    jährlich ungefähr 4.500 Mal das Gewicht
    des Eiffelturms an Elektroschrott und
  • 17:29 - 17:34
    viel, über viel von dem ist nicht klar, wo
    der eigentlich hinkommt bzw. was für Wege
  • 17:34 - 17:41
    der nimmt, weil auch die Recyclingquoten
    immer noch sehr gering sind. Neben diesen
  • 17:41 - 17:48
    Produktions- und Entsorgungs-Aspekten gibt
    es auch in der Nutzung eine ungleiche
  • 17:48 - 17:52
    Verteilung oder eine ungerechte
    Verteilung, die unter dem Stichwort
  • 17:52 - 17:58
    Digital-Divide diskutiert wird. Im
    globalen Norden sieht man die Geräte mit
  • 17:58 - 18:03
    Internet-Anschluss. In 2014 ist die
    Grafik, und das hat sich sicherlich ein
  • 18:03 - 18:07
    bisschen geändert in den letzten fünf
    Jahren, aber es gibt auf jeden Fall ein
  • 18:07 - 18:15
    starkes Ungleichgewicht zwischen globalen
    Norden und Süden. Bei Degrowth geht es um
  • 18:15 - 18:19
    globale Gerechtigkeit, sowohl auf
    ökologischer und sozialer Ebene und das
  • 18:19 - 18:25
    ist bei der Produktion und Entsorgung,
    aber auch der Nutzung von digitaler
  • 18:25 - 18:35
    Technik eigentlich jetzt längst nicht
    gegeben. Ein dritter Kritikstrang oder
  • 18:35 - 18:42
    eine dritte Strömung aus der Degrowth-
    Bewegung ist eine feministische Kritik am
  • 18:42 - 18:47
    Wirtschaftswachstum oder am Wachstums-
    Regime, die sagt, dass das bisherige
  • 18:47 - 18:53
    Wachstums-Regime auf eine Abwertung und
    Ausbeutung von Reproduktionarbeit, dass
  • 18:53 - 19:00
    ist so etwas wie Pflege, Erziehung,
    Hausarbeit, die meist weiblich konnotiert
  • 19:00 - 19:06
    ist und häufig, natürlich nicht immer, von
    Frauen erledigt wird. Wachstum profitiert,
  • 19:06 - 19:11
    so die These, deswegen von, weil
    Lohnarbeit sozusagen ja erst ermöglicht
  • 19:11 - 19:17
    werden muss und im Hintergrund ganz viel
    unsichtbare Tätigkeiten passieren,
  • 19:17 - 19:23
    Wachstum profitiert von ungleichen
    Geschlechterverhältnisse und bringt diese
  • 19:23 - 19:28
    auch immer wieder neu hervor. Es
    reproduziert sich. Wenn man das jetzt
  • 19:28 - 19:35
    überträgt, auf digitale Technik, dann
    sehen wir auch hier, dass sich das sich
  • 19:35 - 19:39
    Effizienz- und Produktions-Logiken
    eigentlich in digitaler Technik
  • 19:39 - 19:43
    fortschreiben aus verschiedenen Gründen
    oder diese Diskriminierung von
  • 19:43 - 19:50
    Geschlechtern sich durch ein Fortschreiben
    von Effizienz- und Produktionslogik in
  • 19:50 - 19:55
    digitaler Technik manifestiert. Und auch,
    weil Software-Entwicklung immer noch ein
  • 19:55 - 20:04
    männlich dominiertes Feld ist, in dem sich
    dann schneller Stereotype und Vorurteile
  • 20:04 - 20:08
    in Algorithmen oder Software auch
    verstetigen und damit auch reproduzieren,
  • 20:08 - 20:12
    die vielleicht gar nicht mehr, wo die
    Datenlage vielleicht schon eine ganz
  • 20:12 - 20:19
    andere ist. Aber dass aus bestehenden
    Datensätzen und weil hinter jedem Code ja
  • 20:19 - 20:26
    auch eine Person steckt, sich
    reproduzieren. 2014 waren in Deutschland
  • 20:26 - 20:32
    nur knapp ein Fünftel, also nicht einmal
    ein Fünftel der Beschäftigten, in Berufen
  • 20:32 - 20:35
    der Informations- und
    Kommunikationstechnologie Frauen. Also
  • 20:35 - 20:42
    hier sieht man auch ein starkes
    Ungleichgewicht, und noch dazu führen
  • 20:42 - 20:47
    digitale Dienstleistungen dazu, wenn wir
    uns Plattformen wie Helpling oder so
  • 20:47 - 20:53
    angucken, führen zu 'ner Auslagerung und
    'ner Prekarisierung von Sorgearbeit, die zwar
  • 20:53 - 20:58
    vorher vielleicht nicht bezahlt wurde. Also
    Helpling ist 'ne Plattform, wo man sich
  • 20:58 - 21:02
    z.B. Putzkräfte oder so auch nur für
    einen Zeitraum von zwei Stunden
  • 21:02 - 21:07
    organisieren kann, die man bezahlt und die
    einem dann halt so Reproduktionsarbeiten
  • 21:07 - 21:11
    abnehmen. Das ist aber letztendlich ja nur
    eine Auslagerung und eine Prekarisierung,
  • 21:11 - 21:16
    weil es auch mit keinen festen
    Beschäftigungsverhältnis einhergeht. Das
  • 21:16 - 21:25
    heißt, da trägt das, verschärft es das
    Problem eigentlich noch. Ein vierter Punkt
  • 21:25 - 21:29
    oder eine vierte Strömung ist die
    Kapitalismuskritische. Das schwingt
  • 21:29 - 21:36
    eigentlich überall auch ein bisschen mit,
    und explizit ist die Kritik an das
  • 21:36 - 21:42
    Wachstum, auf kapitalistische Ausbeutung
    (Akkumulation) beruht und deswegen nicht
  • 21:42 - 21:47
    unabhängig von diesen verstanden oder
    verändert werden kann. Und deswegen ist
  • 21:47 - 21:50
    die Ansicht, dass eine emanzipatorische
    Postwachstumsgesellschaft eine
  • 21:50 - 21:59
    postkapitalistische sein muss. Und wenn
    wir uns jetzt den digitalen Kapitalismus
  • 21:59 - 22:07
    angucken, dann sehen wir auch hier eine
    hohe Konzentration von Macht und die
  • 22:07 - 22:12
    Bildung von Monopolen, sozusagen,
    Diversität auch im Internet wird immer
  • 22:12 - 22:17
    geringer. Ich glaube, von 50 oder 100
    meistbesuchten Webseiten im
  • 22:17 - 22:25
    Internet ist Wikipedia die einzige
    nichtkommerzielle. Und, dass diese
  • 22:25 - 22:30
    Akkumulation und diese Konzentration sehen
    wir hier nicht nur beim Kapital, sondern
  • 22:30 - 22:34
    auch beim Daten. Und das hängt halt im
    digitalen Kapitalismus eng zusammen. Das
  • 22:34 - 22:40
    heißt, wir haben eine Akkumulation von
    Daten, und es gibt ja auch diese, diese
  • 22:40 - 22:46
    Aussage, Daten sind das neue Öl. Und auch
    hier lässt sich eigentlich sagen, dass
  • 22:46 - 22:51
    digitaler Kapitalismus bestehende
    Ungleichheiten und Ausbeutungsmuster
  • 22:51 - 23:01
    verstärkt, statt diese aufzuheben. Und ein
    letzter Punkt, den ich hier aus den
  • 23:01 - 23:05
    verschiedenen Strömungen der Kritik
    machen will oder erwähnen will ist die
  • 23:05 - 23:11
    kulturelle Kritik, die sich mit
    Entfremdungsprozessen und Steigerungslogiken
  • 23:11 - 23:16
    beschäftigt, die Menschen
    verinnerlicht haben. Und die guckt zum
  • 23:16 - 23:19
    Beispiel, wie Menschen von
    Steigerunglogiken oder von
  • 23:19 - 23:24
    Optimierunglogiken geformt werden und
    damit auch selber zu Wachstumstreiber
  • 23:24 - 23:28
    werden, also, immer mehr oder immer
    produktiver und immer schneller alles
  • 23:28 - 23:34
    machen wollen. Hierzu leisten eigentlich
    digitale Technologien auch einen Beitrag,
  • 23:34 - 23:40
    indem sie zum Beispiel in Bezug auf Arbeit
    zu einer Entgrenzung zwischen Arbeit und
  • 23:40 - 23:44
    Freizeit beitragen. Also, es ist cool,
    dass wir mithilfe von digitaler Technik
  • 23:44 - 23:50
    Homeoffice machen können. Aber das trägt
    auch zu einer Entgrenzung, wie gesagt,
  • 23:50 - 23:55
    zwischen Arbeit und Freizeit bei. Oder wir
    haben eine viel höhere Informationsdichte
  • 23:55 - 24:00
    und auch eine Kommunikationsdichte als wir
    in analogen Zeiten hatten, das ist auch
  • 24:00 - 24:06
    herausfordernd. Diese Informationen muss
    man erst einmal alle verarbeiten. Und das
  • 24:06 - 24:11
    war schon Teil dieser feministischen
    Kritik, dass digitale Technik hat auch
  • 24:11 - 24:16
    befördert, dass sich diese Steigerunglogiken auf
    immer mehr Lebensbereiche übertragen,
  • 24:16 - 24:22
    wie jetzt z.B. bei dieser Helpling
    Plattform, wo Lebensbereiche, die vorher
  • 24:22 - 24:29
    nicht irgendwie mit Profit oder so in
    Verbindung gebracht waren, das jetzt auf
  • 24:29 - 24:39
    einmal sind. Warum passiert das? Oder,
    warum gibt es so ein verselbstständigtes
  • 24:39 - 24:44
    Wachstum? Oder warum kann
    Digitalisierung, so wie es jetzt gerade
  • 24:44 - 24:49
    betrieben wird, vielleicht auch dazu
    beitragen, dass es anders ist? Es gibt
  • 24:49 - 24:56
    verschiedene Effekte, Mechanismen, die ich
    euch kurz erläutern will. Es sind drei:
  • 24:56 - 25:04
    Der Rebound-Effekt, Entkopplung und der
    Netzwerk-Effekt. Und da will ich kurz
  • 25:04 - 25:09
    erläutern, was das ist und was es damit
    auf sich hat und wie das funktioniert,
  • 25:09 - 25:13
    weil es auf jeden Fall für eine Analyse
    gut ist, das zu wissen und im Hinterkopf
  • 25:13 - 25:18
    zu haben. Vom Rebound-Effekt haben
    wahrscheinlich schon viele gehört.
  • 25:18 - 25:23
    Rebound-Effekt ist eigentlich wir haben
    eine Effizienzsteigerung bei irgendeiner
  • 25:23 - 25:29
    Technologie oder einem Gerät und
    verbrauchen dadurch weniger Energie. Und
  • 25:29 - 25:33
    die Energie, die wir sparen, sparen wir
    nicht, also verbrauchen am Ende nicht
  • 25:33 - 25:40
    weniger, sondern das wird sozusagen durch
    mehr Konsum wieder aufgeholt. Und am Ende
  • 25:40 - 25:45
    verbrauchen wir vielleicht sogar mehr oder
    genauso viel. Und es gibt Rebound-Effekte
  • 25:45 - 25:49
    auf verschiedenen Ebenen. Es gibt direkte
    Rebound-Effekte, indirekte und
  • 25:49 - 25:56
    makroökonomische Effekte. Die direkten
    sind eine erhöhte Nachfrage nach dem
  • 25:56 - 26:02
    gleichen Gut. Wenn ich zum Beispiel eine
    Lampe habe, die jetzt viel weniger Strom
  • 26:02 - 26:07
    verbraucht, um eine Stunde zu brennen,
    dann brennt die Lampe jetzt zwei Stunden,
  • 26:07 - 26:14
    weil ich ja weniger dafür bezahle, weil
    ich ja Energie gespart habe. Das ist
  • 26:14 - 26:18
    sozusagen die Nachfrage, mehr Nachfrage
    nach dem gleichen Gut. Indirekte Effekte
  • 26:18 - 26:23
    sind solche Effekte, wie, wenn ich jetzt
    durch, dadurch, dass die Lampe eine Stunde
  • 26:23 - 26:28
    weniger brennt, Geld spare. Die Lampe ist
    jetzt vielleicht kein gutes Beispiel. Oder
  • 26:28 - 26:32
    wenn ich ein Auto habe, was weniger Sprit
    verbraucht, spare ich ja auch Geld, indem
  • 26:32 - 26:36
    ich Energie spare. Und von diesem Geld
    kann ich ja auch was anderes konsumieren,
  • 26:36 - 26:41
    z.B. in den Urlaub fliegen. Und das wäre
    ein Beispiel für den indirekten Rebound-Effekt.
  • 26:41 - 26:46
    Makroökonomische Effekte sind
    solche Effekte, die entstehen dadurch,
  • 26:46 - 26:51
    dass eine Person Energie spart und die
    Energie dann aber als zusätzliches Angebot
  • 26:51 - 26:57
    auf dem Markt trotzdem da ist. Wodurch der
    Preis wiederum geringer wird, was die
  • 26:57 - 27:02
    Nachfrage stimuliert und dann jemand
    anderes weil es einen geringeren Preis
  • 27:02 - 27:08
    gibt, das wieder verkonsumiert. Das wäre
    sozusagen der makroökonomische Effekt. Und
  • 27:08 - 27:12
    das passiert bei digitaler Technik ganz
    oft, weil wir haben ja ständig
  • 27:12 - 27:16
    Effizienzsteigerungen. Rechenleistung wird
    immer effizienter und trotzdem rechnen
  • 27:16 - 27:23
    wir immer mehr. Das ist ein Rebound-
    Effekt. Oder Streaming ist auch ein
  • 27:23 - 27:27
    anderes gutes Beispiel. Wir müssen nicht
    mehr irgendwo hinfahren, um uns eine DVD
  • 27:27 - 27:32
    zu besorgen, sondern es ist ganz einfach,
    wir brauchen weniger Input von uns, also
  • 27:32 - 27:37
    weniger Leistung, um das Ziel zu
    erreichen, nämlich einen Film zu gucken
  • 27:37 - 27:45
    und dadurch konsumieren wir auch immer
    mehr. Der 2. Mechanismus, das hatte
  • 27:45 - 27:49
    ich am Anfang schon erwähnt, den ich
    erläutern will, ist der der Entkopplung. Also
  • 27:49 - 27:53
    hinter Kopplung steckt die Idee, dass die
    Wirtschaft weiter wächst, ohne dass der
  • 27:53 - 28:00
    Ressourcenverbrauch steigt. Und da gibt es
    eine relative Entkopplung und eine
  • 28:00 - 28:04
    absolute Entkopplung, ist jetzt nicht so
    wichtig. Aber was ich zu Anfang schon
  • 28:04 - 28:08
    meinte, dass Digitalisierung oft damit
    verbunden wird, dass es zu einer
  • 28:08 - 28:14
    Dematerialisierung beitragen könnte. Aber
    was dabei oft vergessen wird, ist ja die
  • 28:14 - 28:17
    materielle Basis, die die digitalen Geräte
    und auch die ganze Infrastruktur, die
  • 28:17 - 28:23
    dahinter liegt, allein schon hat. Deswegen,
    wer ist in der Cloud? Just Other Peoples
  • 28:23 - 28:32
    Computers. Es gibt keine, keine digitalen
    Dienstleistungen ohne eine Infrastruktur,
  • 28:32 - 28:40
    eine materielle Infrastruktur dahinter.
    Und das dritte ist der Netzwerk Effekt.
  • 28:40 - 28:46
    Der Netzwerk Effekt beschreibt, wie sich
    der Nutzen aus einem Produkt für einen
  • 28:46 - 28:52
    Konsumenten ändert, wenn sich die Anzahl
    der Konsumenten, die Anzahl anderer
  • 28:52 - 28:56
    Konsumenten dieses Produkts erhöht. Wenn
    ich zum Beispiel ein Telefon habe, dann
  • 28:56 - 29:00
    habe ich einen sehr kleinen Nutzen davon,
    wenn nur eine andere Person auch ein
  • 29:00 - 29:04
    Telefon hat. Wenn schon 3 andere Leute
    telefonieren, kann ich viel mehr Leute
  • 29:04 - 29:08
    schon anrufen. Und wenn ganz viele
    Menschen ein Telefon haben, habe ich den
  • 29:08 - 29:15
    größten Nutzen davon. Das ist das, was auf
    der Hand liegt, dass das mit Plattformen,
  • 29:15 - 29:19
    also mit digitalen Plattformen, genau das
    der Effekt ist, der stattfindet. Also eine
  • 29:19 - 29:23
    Plattform ist umso erfolgreicher, je mehr
    Nutzer sie hat. Deswegen haben die
  • 29:23 - 29:28
    Plattformen auch ein Interesse daran,
    möglichst viele NutzerInnen zu haben. Und
  • 29:28 - 29:32
    das ist auch der Grund dafür, warum sich
    Monopole bilden, also digitale Monopole,
  • 29:32 - 29:37
    wie Amazon oder Facebook oder WhatsApp. Je
    mehr andere Leute das haben, desto mehr
  • 29:37 - 29:42
    hab ich davon, das auch zu nutzen. Das hat
    aber natürlich die Kehrseite. Ist nicht
  • 29:42 - 29:47
    nur positiv, dass es, wie gesagt, zum
    Monopolbildung führt und damit auch
  • 29:47 - 29:51
    Alternativen erschwert. Es ist nicht
    leicht zu sagen, hey, ich gründe jetzt
  • 29:51 - 30:00
    selbst ein soziales Netzwerk, weil ich
    dafür erst mal eine gewisse Anzahl an
  • 30:00 - 30:04
    NutzerInnen haben muss, damit es überhaupt
    attraktiv ist. Das heißt, es sind relativ
  • 30:04 - 30:12
    hohe Einstiegskosten, die damit verbunden
    sind und wie vielleicht trotz dieser
  • 30:12 - 30:18
    Blockade, den der Netzwerk-Effekt hat,
    für alternativen Aufbau, Alternativen
  • 30:18 - 30:23
    aussehen könnten, erzählt Nico euch jetzt.
  • 30:23 - 30:31
    Applaus
  • 30:31 - 30:38
    Nico: Danke Anja! Genau, es geht weiter
    und wir sind an diesem Punkt, wo wir haben
  • 30:38 - 30:47
    ein bisschen gesehen, also gehört, was
    Stand der Sache ist. Und es sieht nicht so
  • 30:47 - 30:51
    top aus. Das ist ein bisschen
    problematisch. Und wir können sehen, dass
  • 30:51 - 30:59
    wir, wie wir fahren, immer weiter Richtung
    Abgrund. Und das wissen alle inzwischen
  • 30:59 - 31:05
    schon, Das ist ein bekannter Grafik. Das
    ist eine gute Abbildung davon, dass das
  • 31:05 - 31:13
    sind einfach ein paar Jahren seit dem 19.
    Jahrhundert und da sieht man, dass die,
  • 31:13 - 31:18
    die höheren Temperaturen immer wieder
    häufiger vorkommen. Also das ist einfach
  • 31:18 - 31:23
    Erderwärmung. Und genau das ist befeuert
    von die Mechanismen, die Anja beschrieben
  • 31:23 - 31:31
    hat. Und wir haben dieses Problem, dass
    das offensichtlich in diese Richtung geht
  • 31:31 - 31:39
    und dass wir vor diesem Widerspruch
    stehen, dass auf eine Seite aus
  • 31:39 - 31:44
    ökonomischen Gründen wird versucht,
    Wachstum zu retten, Wirtschaftswachstum zu
  • 31:44 - 31:48
    retten oder vielleicht wieder zu
    erstellen, wo die irgendwie nicht mehr so
  • 31:48 - 31:54
    da ist. Auf die andere Seite haben wir ein
    andere Ziel, nämlich unsere ökologische
  • 31:54 - 32:00
    Lebensgrundlage zu retten. Und das passt
    nicht so ganz zusammen. Das hat Anja
  • 32:00 - 32:07
    erklärt und dabei haben wir das Problem,
    dass grundsätzlich es gibt, es gibt ein
  • 32:07 - 32:13
    Problem mit unserem
    Fortschrittsbegriff. Das wir reden oft
  • 32:13 - 32:19
    über so mehr und besser und so in einem
    Sinn, das einfach orientiert an mehr
  • 32:19 - 32:24
    Produktion, mehr Effizienz und
    Rebound-Effekte, noch mehr Produktion
  • 32:24 - 32:35
    wieder. Und dass wir dann immer weiter in
    diese Probleme gehen. Genau das ist die
  • 32:35 - 32:41
    Lage, wo man sagt, na gut, da irgendwie
    Degrowth kommt sowieso, weil irgendwann
  • 32:41 - 32:45
    gibts keine Ressourcen mehr. Also
    irgendwann ist es vorbei mit Öl, mit
  • 32:45 - 32:51
    Kohle, Seltene Erden, Rohstoffen, die wir
    brauchen für Smartphones und so. Da gibt's
  • 32:51 - 32:57
    vielleicht nicht mehr oder zu wenig, und
    das zu kompliziert zu holen. Wie gehen wir
  • 32:57 - 33:02
    da in eine Richtung, wo es gibt
    offensichtlich keine, keine zukunftsfähige
  • 33:02 - 33:09
    Art und Weise, das langfristig zu treiben.
    Und das führt natürlich zu große Probleme.
  • 33:09 - 33:13
    Dass irgendwie was passiert, wenn wir
    nichts tun und diese Problemen zu uns
  • 33:13 - 33:20
    kommen. Es gibt eine andere Weg und das
    ist irgendwie was Degrowth-Thema so
  • 33:20 - 33:26
    vorbringt diese Idee, das, das kann auch
    eine Entscheidung sein. Diese Degrowth
  • 33:26 - 33:31
    diese Endwachstum oder die DNA
    Postwachstumsgesellschaft sind etwas, das
  • 33:31 - 33:36
    wir einfach selber auswählen können. Und
    das ist eine rationale Entscheidung, die
  • 33:36 - 33:42
    endlich rationeller ist als die übliche
    rationale Entscheidung im Kapitalismus. So
  • 33:42 - 33:47
    profitorientiert, weil die auch mit
    einbezieht ökologische Fragen, die für
  • 33:47 - 33:54
    uns natürlich ganz wichtig sind. Genau.
    Und das heißt einfach, wir wollen eine
  • 33:54 - 33:58
    neue Gestaltung von unser ganzes Leben,
    vor allem von Wirtschaft. Aber das hat
  • 33:58 - 34:03
    inzwischen Einfluss auf wie wir leben. Und
    da sieht man zum Beispiel hier ein
  • 34:03 - 34:08
    bisschen diese Idee, dass auf ein
    einfaches Beispiel so Mobilität kann man
  • 34:08 - 34:13
    kann man versuchen, die Auto oder sein
    Auto zu retten mit die Kurve nach oben und
  • 34:13 - 34:18
    mehr Auto, mehr Geschwindigkeit und mehr
    Ressourcenverbrauch. Oder andere Techniken
  • 34:18 - 34:23
    nutzen, z.B. Fahrrad, also ein Vergleich
    ist da easy zwischen Auto und Fahrrad,
  • 34:23 - 34:29
    was nachhaltiger ist. Aber natürlich für
    digitale Technik, das ist ein bisschen
  • 34:29 - 34:35
    komplizierter und da muss man versuchen zu
    gucken, was, was sind die Kriterien, die
  • 34:35 - 34:43
    wir haben können und welche Tools wir da
    brauchen oder nicht. Und diese Frage von
  • 34:43 - 34:50
    Kriterien, das führt uns dazu, dass wir müssen
    uns entscheiden, was wir weitermachen
  • 34:50 - 34:56
    wollen und in Degrowth-Bewegung wird oft
    darüber diskutiert, wie ein gutes Leben
  • 34:56 - 35:02
    aussehen könnte, nämlich ein gutes Leben
    für alle. Und erstmal so ein Bild ist immer
  • 35:02 - 35:06
    lustig. Na ja, so ein gutes Leben für
    alle. Ja, die Ökos, die freuen sich, das
  • 35:06 - 35:11
    ist auf einem Klimacamp, frische Luft und
    so ist super. Aber vielleicht ist das
  • 35:11 - 35:17
    nicht wirklich die Utopie für alle. Und
    das heißt diese Frage von ein gutes Leben,
  • 35:17 - 35:23
    das ist dann je nach Geschmack auch und
    das muss auch ganz frei sein irgendwie.
  • 35:23 - 35:28
    Aber dann muss man schon einsehen, dass es
    geht um ein gutes Leben für alle, das
  • 35:28 - 35:34
    heißt, es muss gerecht gestaltet werden
    und das heißt, das ist nicht das geile
  • 35:34 - 35:41
    Leben für wenige, das wir gerade führen,
    eigentlich hier im globalen Norden. Und
  • 35:41 - 35:46
    die, diese Frage macht das natürlich
    schwierig, weil das heißt, wir brauchen
  • 35:46 - 35:51
    andere Prinzipien. Und eins von diesen
    Prinzipien wäre zum Beispiel so etwas wie
  • 35:51 - 35:56
    Suffizienz so eine Idee, naja, gut, ich
    brauche nicht immer mehr Güter oder ich
  • 35:56 - 36:04
    brauche kein Auto, ich kann auch teilen
    mit anderen und so weiter. Und deswegen
  • 36:04 - 36:09
    braucht es eine, eine bewusste
    Entscheidung, was ich denke, ist ein gutes
  • 36:09 - 36:15
    Leben die auch nicht auf Kosten anderer
    geführt wird und deswegen, was ich tue
  • 36:15 - 36:19
    oder nicht tue. Und auch auf eine
    größere Bühne, es ist gar nicht nur eine
  • 36:19 - 36:23
    individuelle Frage, sondern eine große
    Frage von Gestaltung der unserer
  • 36:23 - 36:30
    Wirtschaft. Genau. Und für digitale
    Werkzeuge, die wir nützen
  • 36:30 - 36:36
    jetzt ganz viel, das hat einen Einfluss,
    das heißt vielleicht
  • 36:36 - 36:41
    sollten wir da auf etwas anderes
    setzen wie Entschleunigung, das
  • 36:41 - 36:46
    vielleicht wir ein bisschen langsamer
    kommuniziert werden, weil das ist ja
  • 36:46 - 36:53
    praktisch so gern superschnell mit Signal
    kommunizieren mit Leute. Aber das braucht
  • 36:53 - 36:57
    eine große Infrastruktur und vielleicht
    ist das einfacher, eine Infrastruktur
  • 36:57 - 37:06
    nachhaltig zu gestalten die langsamer, die
    eine langsamere Kommunikation ermöglicht
  • 37:06 - 37:11
    zum Beispiel E-Mails. E-Mails sind
    eigentlich jetzt gerade ziemlich schnell,
  • 37:11 - 37:15
    aber sie könnten auch ein bisschen
    langsamer werden das wäre auch OK. Und ich
  • 37:15 - 37:19
    würde mich freuen, vielleicht weniger
    E-Mails am Tag lesen zu müssen. Also es
  • 37:19 - 37:23
    gibt auch Vorteile damit, das ist
    irgendwie so eine Abwägung. Da ist auch
  • 37:23 - 37:29
    Datensparsamkeit ein wichtiges Stichwort,
    weil weniger Daten produzieren, heißt
  • 37:29 - 37:33
    immer wieder weniger Stromverbrauch,
    weniger Bedarf für Infrastrukturen der
  • 37:33 - 37:39
    Rohstoffe nützen. Und das ist sowieso eine
    gute Idee aus Datenschutzgründen, das
  • 37:39 - 37:45
    heißt, das kann auch zusammengehen mit
    anderen Kriterien, die wir für uns haben.
  • 37:45 - 37:51
    Die Frage ist, also, kann man diskutieren
    zusammen, was ein gutes Leben für alle?
  • 37:51 - 37:57
    Und dann ist die Frage, wie wir dahin
    kommen und was das bedeutet, weil
  • 37:57 - 38:03
    vielleicht kommt da die Angst, dass das
    bedeutet, wir müssen da verzichten und
  • 38:03 - 38:07
    dann wird es kompliziert, die Diskussion,
    weil wir sagen auch, OK, ich hätte gern
  • 38:07 - 38:12
    dies und das, aber anscheinend ist nicht
    möglich. Und erst mal das muss
  • 38:12 - 38:20
    natürlich so eine, in einen Dialog so
    stattfinden, diese Entscheidung, das,
  • 38:20 - 38:24
    was ich gerne hätte. Vielleicht müsste ich
    gucken, ob das Konsequenzen für andere
  • 38:24 - 38:33
    hat. Und vor allem diese Frage heißt das,
    dass ich werde verzichten müssen auf dies
  • 38:33 - 38:39
    und das, das ich gerne hätte, muss man
    schon einsehen, dass das eigentlich, das
  • 38:39 - 38:45
    ist eine Gerechtigkeitsfrage. Nämlich,
    das ist eigentlich logisch, wenn man sagt,
  • 38:45 - 38:50
    es gibt so planetare Grenzen, dass
    Verzicht eigentlich nur die logische Folge
  • 38:50 - 38:56
    von Umverteilung in einem begrenzten
    System ist. Wenn wir sagen, wir haben nur
  • 38:56 - 39:02
    noch diese Ressourcen und wir wollen, dass
    das gerecht gestaltet ist, dann das muss
  • 39:02 - 39:06
    heißen, dass die, die gerne sehr viel
    haben, die werden ein bisschen weniger
  • 39:06 - 39:12
    haben. Aber dafür werden andere Menschen,
    die gerade in nicht so schöne Bedingungen
  • 39:12 - 39:17
    leben, eigentlich mehr haben. Genau, es
    geht im Endeffekt um diese
  • 39:17 - 39:22
    Gerechtigkeitsaspekt und um die Frage von
    teilen welchen (nicht verständlich), weil
  • 39:22 - 39:27
    teilen ist natürlich etwas, das man sich
    denken kann, das funktioniert sehr gut
  • 39:27 - 39:32
    mit digitalen Servern, Software, mit Daten
    so weiter kann man sehr leicht teilen.
  • 39:32 - 39:39
    Aber da ist es wichtig zu gucken, zu
    welcher ökologische Kosten kann man da
  • 39:39 - 39:44
    teilen, weil es gibt, wie Anja gesagt hat
    immer diese Infrastruktur, diese
  • 39:44 - 39:48
    materielle Infrastruktur und
    Energieverbrauch, Rohstoff-,
  • 39:48 - 39:55
    Rohstoffverbrauch. Deswegen müssen wir uns
    entscheiden, was wir teilen wollen und wie
  • 39:55 - 40:01
    und zu welchen Kosten. Das ist, das heißt,
    teilen ist eigentlich eine komplizierte
  • 40:01 - 40:07
    Frage. Aber dann kann man gucken, was
    kann machen so im Alltag und was wir machen
  • 40:07 - 40:13
    mit unserer Technik, die uns vielleicht
    hilft, diese Entscheidungen zu treffen,
  • 40:13 - 40:20
    wie wir teilen, wie wir leben und so
    weiter. Da ist ein ganz wichtiger Aspekt,
  • 40:20 - 40:25
    die Frage der Reparatur oder vor allem
    Langlebigkeit von Anfang an, dass die
  • 40:25 - 40:30
    Sachen, die wir nutzen, vielleicht länger
    halten als ein paar Monaten, ein paar
  • 40:30 - 40:36
    Jahren oder so. Und da kann man sich
    fragen, na ja, heißt das, das war früher
  • 40:36 - 40:42
    besser oder so. Na ja, das war früher
    schon einfacher. Es gab, unter
  • 40:42 - 40:47
    Bedingungen, wo es gab, vielleicht weniger
    Ressourcen, das war notwendig, so oder so,
  • 40:47 - 40:55
    reparieren zu können und auch mit Technik,
    die sowieso einfacher ist, ist es leichter
  • 40:55 - 41:00
    umzugehen für einen Hammer in Werkstatt
    gibt's kein Sicherheits-Update und dass
  • 41:00 - 41:05
    man das ein bisschen leichter zu handeln
    als ein Smartphone, die vielleicht nicht
  • 41:05 - 41:10
    mehr brauchbar ist, weil es gibt kein
    Sicherheits-Update mehr und ich habe
  • 41:10 - 41:15
    keinen Zugang. Ich kann das nicht hacken,
    weil das alles so ein großes Blob ist und
  • 41:15 - 41:23
    das in so komplizierte, mit komplizierter
    Technik kommen genauso große Probleme in
  • 41:23 - 41:31
    der Reparatur oder wie lang kann man das
    nützen? Und da ist es wichtig, bei dieser
  • 41:31 - 41:37
    Frage der Reparatur immer Hardware und
    Software zusammen zu denken. Weil z.B.
  • 41:37 - 41:42
    Software, es gibt Software-Obsoleszenz,
    das ist dieser Mechanismus dadurch, das
  • 41:42 - 41:48
    wenn es gibt keine Updates mehr, wenn
    Software nicht mehr brauchbar ist, auf eine
  • 41:48 - 41:53
    gewisse Hardware, dann ist diese Hardware so
    gut wie kaputt und der Ziel wäre natürlich
  • 41:53 - 41:57
    zu reparieren, da kann ein Ansatz sein,
    ich schreib meine eigene Software für
  • 41:57 - 42:04
    diese Hardware, der nicht mehr so
    offiziell unterstützt wird. Aber das ist
  • 42:04 - 42:10
    wichtig, das zusammen zu denken. Und wenn
    man dann guckt, ein bisschen was da
  • 42:10 - 42:17
    passiert, ist Modularität ein ganz
    wichtiges Prinzip. Und das ist so oder so
  • 42:17 - 42:21
    ein wichtiges Prinzip, bei Software kennt
    man das schon. Aber das ist da für
  • 42:21 - 42:27
    Reparaturen sehr wichtige, wichtiges Ding.
    Das ist bisschen das Gegenteil von, was
  • 42:27 - 42:34
    man mit Smartphones jetzt kennt. Das wir
    können durch Modularität besser Technik an
  • 42:34 - 42:41
    unsere Bedürfnisse anpassen, orientieren.
    Und wenn wir wollen diese Modularität,
  • 42:41 - 42:46
    dann kommt auch damit eine Frage von
    Standards. Dass, wenn wir Modulatität
  • 42:46 - 42:51
    fördern wollen, dann brauchen wir also
    klare Ansagen, wie funktioniert welche
  • 42:51 - 42:58
    Technik? Dann muss natürlich Software Open
    Source sein. Aber eigentlich mehr als das,
  • 42:58 - 43:04
    muss auch Hardware Open Source werden. Und
    komplizierte Fragen kommen damit, wie zum
  • 43:04 - 43:10
    Beispiel das mit Daten. Es gibt ein
    bisschen ein, eine komplizierte Frage
  • 43:10 - 43:16
    darum um Transparenz versus
    Datenschutzprobleme. Also welche Daten
  • 43:16 - 43:21
    sollen transparent gemacht werden, welche
    nicht? Vielleicht meine persönliche Daten
  • 43:21 - 43:28
    eher nicht, aber die Daten von Konzernen,
    das ist dann vielleicht wichtiger. Genau
  • 43:28 - 43:33
    da kommt diese Frage von Standardisierung,
    von Technik, von Verfahren und so weiter.
  • 43:33 - 43:40
    Und das ist wichtig und ist auch wichtig,
    weil Standards sind auch nötig, um
  • 43:40 - 43:45
    komplexe Probleme anzugehen, so wie
    einfach Nachhaltigkeit von ganze Hardware
  • 43:45 - 43:50
    und Software, die wir nützen, sodass wir
    sicher machen können, dass, dass die
  • 43:50 - 44:02
    ökologische Kosten, ökologische Kosten
    bleiben nicht so hoch. Ein Punkt dabei ist
  • 44:02 - 44:07
    die Frage, von welcher Technik, Technik
    überhaupt nutzen wir und ist die einfach
  • 44:07 - 44:13
    so super Hightech, geile Kram, das ich
    habe, ist ganz neu und macht ganz viele Sachen,
  • 44:13 - 44:18
    das ist immer nett. Aber eigentlich gibt
    es auch andere Formen von Technik, die
  • 44:18 - 44:25
    auch ganz interessant sind. Und sowas wie
    Lowtech ist ein bekannter Begriff. Ich
  • 44:25 - 44:30
    sage manchmal Oldtech auch, weil es gibt
    eigentlich ganz viele Geräte, die wir noch
  • 44:30 - 44:35
    nützen könnten, die wir aber nicht mehr
    nutzen, weil es gibt kein Software mehr
  • 44:35 - 44:42
    dafür. Aber dafür gibt es genau Leute wie
    Hackers, die werden sich alte Geräte
  • 44:42 - 44:46
    irgendwo besorgen und da Software dafür
    entwickeln, das ist genau der richtige
  • 44:46 - 44:55
    Ansatz, wo man noch etwas weiter nutzen
    kann. Der so Ressourcen gebraucht hat und
  • 44:55 - 45:00
    weiter benutzt werden kann. Das ist
    eigentlich schon bekannt, vielleicht
  • 45:00 - 45:06
    kleinere Ebene so wie mit Longterm-Support
    für Betriebssysteme zum Beispiel. Und da
  • 45:06 - 45:12
    muss man immer Abwägungen machen zwischen
    was wir wollen, was für neue Features
  • 45:12 - 45:21
    und coole Sachen wir haben wollen und was
    eigentlich nachhaltig ist. Genau: Und da
  • 45:21 - 45:28
    das ist ein Punkt, wo muss man auch wieder
    Software und Hardware zusammen denken,
  • 45:28 - 45:34
    weil das dann nicht mehr zu trennen ist,
    weil das so sich einander so bedingt.
  • 45:34 - 45:40
    Diese Frage von wie sieht Technik aus, die
    ja ein großes Einfluss auf eine wichtige
  • 45:40 - 45:46
    Frage, nämlich die Frage, wer nutzt die
    Technik und wer entwickelt diese Technik?
  • 45:46 - 45:53
    Anja hat früher gesprochen von die
    feministische Kritik an Kapitalismus. Und
  • 45:53 - 46:00
    da, das ist ein wichtiger Punkt von wen
    für Software und Hardware entwickelt und
  • 46:00 - 46:06
    für wen. Und da braucht es so eine
    Demokratisierung wie das besser verteilt,
  • 46:06 - 46:14
    dass alle teilhaben können. Das ist ein
    wichtiger Punkt. Genau. Und wir sind
  • 46:14 - 46:23
    irgendwie zu Ende. Wir haben ein paar
    Vorschläge. Willst du? Soll ich sagen?
  • 46:26 - 46:32
    Anja: Wir haben euch ein bisschen
    Literatur mitgebracht. Falls ihr weit mehr
  • 46:32 - 46:37
    zur Degrowth oder Post-Wachstum lesen
    wollt. Es gibt seit diesem Jahr ein gut,
  • 46:37 - 46:42
    wie ich finde sehr verständlichen
    Einführungsbuch, dieses Erstgenannte.
  • 46:42 - 46:49
    Interessant auch was vielleicht zu Sachen
    die Nico erzählt hat, ist ein Buch von der
  • 46:49 - 46:53
    Anstiftung herausgegeben, das heißt die
    Welt reparieren. Das kann man sich auch
  • 46:53 - 47:00
    als PDF runterladen. Einfach über den
    Verlag. Genau dann noch zwei weitere
  • 47:00 - 47:08
    Bücher zu Degrowth. Einmal ein Sammelband,
    der glaube ich schon 2016 erschienen ist,
  • 47:08 - 47:12
    auf jeden Fall genau schon zwei, drei
    Jahre älter ist. Und es gibt noch ein
  • 47:12 - 47:20
    Buch, was so verschiedene Bewegungen, die
    im Degrowth-Spektrum unterwegs sind,
  • 47:20 - 47:29
    beschreibt und so porträtiert. Genau, und
    was jetzt? Wir haben viele von auch
  • 47:29 - 47:34
    Punkten, die Nico bei so Alternativen oder
    wie könnte es eigentlich anders aussehen
  • 47:34 - 47:39
    angesprochen hat, also Modularität oder
    Langlebigkeit, offene Schnittstellen sind
  • 47:39 - 47:44
    auch Teile der Forderungen der Bits und
    Bäume-Konferenz, die letztes Jahr im
  • 47:44 - 47:51
    November stattgefunden hat, wo wir auch
    beteiligt waren. Und da gibt es 11
  • 47:51 - 47:58
    Forderungen, glaube ich, die vorschlagen
    was passieren muss, um eine nachhalt-
  • 47:58 - 48:03
    oder eine digitale Technik eher als
    Werkzeug für mehr Nachhaltigkeit zu
  • 48:03 - 48:09
    verstehen. Die kann man sich online
    angucken und auch unterzeichnen, also die
  • 48:09 - 48:15
    mittragen wie eine Petition. Also könnt
    ihr das alle gerne machen. Und genau, wir
  • 48:15 - 48:20
    haben auch eine kleine Assembly vom
    Konzeptwerk und sind in dem about:future
  • 48:20 - 48:25
    Cluster im CCL hier unten drunter. Könnt
    ihr gerne hinkommen und weiter mit uns
  • 48:25 - 48:33
    diskutieren. Und immer schön reparieren
    statt neu produzieren. Vielen Dank, dass
  • 48:33 - 48:38
    ihr da war, dass so viele da waren. Es hat
    uns voll gefreut und dass ihr so
  • 48:38 - 48:42
    aufmerksam zugehört habt. Und ich glaube,
    jetzt haben wir noch Zeit für Fragen.
  • 48:42 - 48:53
    Applaus
  • 48:53 - 48:57
    Herald: Ja danke schön. Wenn ihr jetzt gehen
    wollt, macht das bitte leise, ansonsten
  • 48:57 - 49:02
    bleibt noch kurz da, wir machen noch
    kurs Q&A. Es wäre schön, wenn noch ein
  • 49:02 - 49:07
    paar da bleiben jetzt nicht alle abhauen.
    Und lined up an - stellt euch an den
  • 49:07 - 49:12
    Mikrofonen auf - deutscher Vortrag,
    deutsche Sprache. Mikrofon 3 war glaube
  • 49:12 - 49:17
    ich zuerst, wir starten einfach damit.
    Mic 3: Hallo! Danke für den Vortrag. Ich
  • 49:17 - 49:25
    habe noch eine Frage zu dem langsamen
    Kommunizieren, weil das ist irgendwie ein
  • 49:25 - 49:30
    bisschen nicht sehr intuitiv für mich. Ich
    kann sehr gut verstehen, wenn wir darüber
  • 49:30 - 49:35
    reden, dass wir weniger Informationen über
    das Netzwerk schicken. Zum Beispiel, dass
  • 49:35 - 49:41
    wir nicht irgendwie 4 MB JavaScript mit
    jeder Webseite ausliefern, wo wir gerade
  • 49:41 - 49:46
    mal ein paar Zeilen lesen wollen. Aber zum
    Beispiel das Netzwerk an sich, oder
  • 49:46 - 49:49
    langsamer zu kommunizieren ist z.B.,
    wenn man irgendwie telefonieren
  • 49:49 - 49:55
    will übers Internet oder sehr viele von
    den sehr liebgewonnenen Diensten wie Chats
  • 49:55 - 50:00
    sind ja gerade darum aufgebaut, dass man
    instant kommunizieren kann, also dass man
  • 50:00 - 50:06
    sehr schnell kommunizieren kann.
    Also ist das ein Problem oder wie, hab ich
  • 50:06 - 50:11
    das jetzt ein bisschen falsch verstanden?
    Nicola: Ja also wie gesagt, es ist eine
  • 50:11 - 50:17
    Frage der Abwägung. Das ist ein bisschen
    schwierig vorherzusehen. Was wir tun
  • 50:17 - 50:25
    werden können mit die Ressourcen, die wir
    haben, auch in der Zukunft. Aber ja also
  • 50:25 - 50:29
    Datenvolumen zum Beispiel ist eine große
    Frage. Aber diese Frage der Langsamkeit
  • 50:29 - 50:34
    finde ich immer interessant. Es gab
    gestern so ein Talk, wo es gab ein sehr
  • 50:34 - 50:40
    interessantes Beispiel in Indien, glaube
    ich, das war. Wo es gab kein Netz in
  • 50:40 - 50:44
    manchen Dörfern, da ist jemand so
    durchgefahren mit dem Motorrad und hat
  • 50:44 - 50:49
    einfach die Daten von den Menschen, die
    E-Mail so gesammelt und ist wieder, wo es
  • 50:49 - 50:54
    Empfang gab, zurückgefahren und hat da
    irgendwie das weiter getragen. Das war ein
  • 50:54 - 50:58
    lustiges Beispiel von einer Anpassung,
    wenn es gibt keine Infrastruktur, weil
  • 50:58 - 51:02
    es gab keine Möglichkeit, das zu haben.
    Vielleicht das kommt dann aus
  • 51:02 - 51:07
    ökologischen Gründen. Ist nicht komplett
    vorherzusehen. Genau. Aber das verlangsamt
  • 51:07 - 51:14
    das, aber das ist auch vielleicht okay.
    Herald: Ja, dankeschön, wir machen weiter
  • 51:14 - 51:20
    mit Mikrofon 2.
    Mic 2: Vielen Dank! Ich habe die ganzen
  • 51:20 - 51:26
    Ideen finde ich super. Bei mir ist das in
    der Firma eben so, dass das wahrscheinlich
  • 51:26 - 51:34
    daran scheitern wird, die umzusetzen, weil
    es einfach nicht kosteneffizient ist. Und
  • 51:34 - 51:40
    jetzt wär meine Frage, wie kann man das
    schmackhaft machen, dass das auch mit
  • 51:40 - 51:45
    einfließen kann? Wie kann man das
    verkaufen sozusagen?
  • 51:50 - 51:55
    Nicola: Also ja, es ist natürlich immer
    ein bisschen kompliziert, aber da würde
  • 51:55 - 52:01
    ich sagen, es ist ein bisschen großer
    Schritt. Aber wenn diese Firma zum
  • 52:01 - 52:09
    Beispiel kollektiv betrieben wurden, da
    Leute die da arbeiten, das entscheiden
  • 52:09 - 52:14
    zum Beispiel. Die werden viellecht sich
    freuen, weniger zu arbeiten, weniger zu
  • 52:14 - 52:19
    produzieren und so weiter. Das heißt, wenn
    ein Kriterium anders wäre als einfach die
  • 52:19 - 52:24
    Firma muss weiter Profit machen und
    weiter wachsen. Das ist natürlich das
  • 52:24 - 52:30
    Problem. Wie kommt man zu dem Punkt? Kann
    man das verbessern? Einfach sagen das ist
  • 52:30 - 52:35
    diese Praxis, das ist nicht nachhaltig.
    Aber irgendwann muss man die große Frage
  • 52:35 - 52:41
    stellen und sagen, ja, die Prioritäten
    müssen sich ändern. Und ja, ich sehe
  • 52:41 - 52:49
    schon, wie das schwierig ist, aber es bleibt
    wahr, dass wir müssen uns darum kümmern.
  • 52:49 - 52:57
    Ich weiß nicht ob es gibt so einen klaren
    Weg mit kleine Schritte, die da wirklich
  • 52:57 - 53:00
    dahin führen. Irgendwann muss man da
    umgestalten.
  • 53:02 - 53:05
    Herald: Ja, ich glaube auch, dass das sehr
    schwierig ist. Wir machen Mikrofon 3
  • 53:05 - 53:11
    noch, bitte.
    Mic 3: Ihr hattet gesagt an einer Stelle,
  • 53:11 - 53:16
    wir werden verzichten müssen und das
    glaube ich auch. Ich frage mich nur, die
  • 53:16 - 53:21
    Probleme, die ihr im ersten Teil
    beschrieben hattet, also z.B. dieser
  • 53:21 - 53:26
    Rebound-Effekt oder das Problem mit den
    Netzwerk-Effekten. Also ich bin glaube bereit
  • 53:26 - 53:30
    zu verzichten. Aber wie kann ich sicher
    sein, dass der Verzicht dann auch wirklich
  • 53:30 - 53:34
    was bringt und nicht an einer anderen
    Stelle wieder ausgeglichen wird?
  • 53:35 - 53:41
    Anja: Es gibt auch in diesem Buch zum
    Beispiel, in dem Degrowth-Einführungsbuch
  • 53:41 - 53:45
    so verschiedene Strategien, die
    beschrieben werden, wie wir dahin kommen,
  • 53:45 - 53:49
    weil das eine sind ja sozusagen die Ideen
    zu haben und das andere ist so Konzepte
  • 53:49 - 53:54
    dann auch langfristig zu sichern. Also
    sozusagen sicherzustellen, dass die
  • 53:54 - 53:58
    zum Beispiel nicht wieder kapitalistisch
    eingehegt werden. Das ist auf jeden Fall
  • 53:58 - 54:06
    voll der wichtige Schritt. Und ich glaube,
    jetzt hab ich den Faden verloren.
  • 54:07 - 54:12
    Herald: Wir finden den gemeinsam.
    Mic 2: Wie kann ich sicher sein, dass mein
  • 54:12 - 54:17
    Verzicht was bringt?
    Anja: Ja, ich glaube, dass da natürlich
  • 54:17 - 54:21
    auch, also das haben wir ja jetzt schon,
    ich glaube, dass Moral das Gewissen ja
  • 54:21 - 54:25
    irgendwie befreit, wenn ich z.B. irgendwie
    nachhaltigen Konsum betreibe und dass es
  • 54:25 - 54:30
    aber dann gesamtgesellschaftlich
    irgendwie Regelungen geben muss, dass
  • 54:30 - 54:35
    andere Leute dann nicht mehr konsumieren.
    Ich glaube, gerade bei Netzwerk-Effekten
  • 54:35 - 54:39
    zum Beispiel, weil es ja auch
    deine Frage war, wie können sich ja dann
  • 54:39 - 54:42
    auch vielleicht wieder Monopole bilden?
    Das ist ja das, was Nico gesagt hatte mit
  • 54:42 - 54:47
    so offenen Schnittstellen, dass auch ein
    Teil der Forderungen von der Bits und
  • 54:47 - 54:50
    Bäume, wenn es offene Schnittstellen geben
    würde, das auch einfach zum Teil
  • 54:50 - 54:53
    verhindern, dass sich Monopole bilden,
    weil sozusagen alle Zugriffe, also dann
  • 54:53 - 54:57
    ist egal, ob ich bei Facebook bin, dann
    kann ich vielleicht von Facebook auch mit
  • 54:57 - 55:02
    jemandem kommunizieren, der Mastodon nutzt
    oder Twitter und Mastodon. Also dass es da
  • 55:02 - 55:08
    Schnittstellen gibt. Das wäre ein
    Ansatzpunkt gegen so eine
  • 55:08 - 55:14
    Machtkonzentration.
    Herald: Super Dankeschön. Wir haben noch
  • 55:14 - 55:17
    Mikrofon 2 nochmal.
    Mic 2: Hallo, vielen Dank auch für den
  • 55:17 - 55:23
    schönen Vortrag und das Thema.
    Infragestellung des Wachstums-Dogmas mal
  • 55:23 - 55:29
    aus der reinen Öko-Blase rausbringen. Eine
    Frage. Ich war letztes Jahr bei der Bits
  • 55:29 - 55:34
    und Bäume-Konferenz und was häufiger an
    mich herangetragen wurde, ist wie geht es
  • 55:34 - 55:38
    jetzt mit diesem Gedanke, der sehr
    befreiend und innovativ für viele schien,
  • 55:38 - 55:42
    Wie geht's jetzt weiter? Gibt es Ideen,
    sowas wieder aufzusetzen oder anders
  • 55:42 - 55:47
    aufzusetzen oder so?
    Anja: Es gibt noch keine konkreten Ideen,
  • 55:47 - 55:52
    von denen ich weiß, wieder so eine große
    Konferenz zu organisieren. Wir haben uns
  • 55:52 - 55:57
    aber als Trägerkreis ja dafür entschieden,
    den Namen freizugeben und zu sagen, alle,
  • 55:57 - 56:02
    die Bock haben, mit nicht-kommerziellem
    Interesse so eine große Konferenz auf die
  • 56:02 - 56:06
    Beine zu stellen, die diesen Gedanken
    weiter trägt, sind herzlich eingeladen,
  • 56:06 - 56:13
    das zu tun. Wenn ihr Leute kennt und
    möglichst auch aus verschiedenen Ecken.
  • 56:13 - 56:18
    Damals waren ja auch der CCC mit an Bord
    und der BUND, also 2 große, sehr so
  • 56:18 - 56:25
    konträr ausgerichtete Organisationen,
    macht das und es gibt so einzelne
  • 56:25 - 56:31
    Fortführungen. Es gab im Mai dieses Jahr
    eine 1-Tages-Konferenz in Dresden, die
  • 56:31 - 56:36
    Bits und Bäume hieß und auch genau zu
    Themen rund um
  • 56:36 - 56:39
    Digitalisierung und Nachhaltigkeit
    diskutiert haben. Es gibt verschiedene
  • 56:39 - 56:42
    Stammtische in
    unterschiedlichen Städten, in Berlin und
  • 56:42 - 56:45
    in Dresden und in Hannover habe ich
    gestern gehört, gibt's jetzt auch einen.
  • 56:45 - 56:52
    Es gibt eine Mailingliste, auf die man
    sich eintragen kann und es gibt auch ein
  • 56:52 - 56:56
    Forum, in dem diskutiert wird zu diesen
    Themen. Und ich glaube, es gibt ja sogar
  • 56:56 - 57:03
    im CCC eine Gruppe, die versucht,
    Nachhaltigkeit mehr in den CCC zu bringen.
  • 57:03 - 57:10
    Auch von Themen her. Genau, so wie das mit
    der großen Konferenz sozusagen weitergeht,
  • 57:10 - 57:14
    ist noch nicht klar. Aber das ist
    generell, wünschenswert finden wir es auf
  • 57:14 - 57:17
    jeden Fall auch. Ist dann auch immer eine
    Kapazitäten-Frage.
  • 57:19 - 57:24
    Herald: Ja, vielleicht dazu auch noch von
    mir eine kleine Anmerkung, Anja hat an
  • 57:24 - 57:29
    einem Buch mitgewirkt, das heißt Was Bits
    und Bäume verbindet, glaube ich, oder?
  • 57:29 - 57:33
    Und das könnte man auch noch mal als
    Anregung empfehlen da mal rein zu schauen.
  • 57:33 - 57:37
    Anja: Kann man sich auch als PDF über den
    Verlag runterladen.
  • 57:37 - 57:41
    Herald: Perfekt, super. Wir haben noch
    eine Frage von Mikrofon 2.
  • 57:41 - 57:45
    Mic 2: Ich habe nochmal eine konkrete
    Frage. Gibt es so eine Art
  • 57:45 - 57:51
    Unternehmensberatung vielleicht schon in
    die Richtung, wo man einfach Leute
  • 57:51 - 57:56
    engagieren kann, die sich schon auskennen
    und genau.
  • 57:56 - 58:00
    Anja: Es gibt auf jeden Fall vom Institut
    für ökologische Wirtschaftsforschung in
  • 58:00 - 58:06
    Berlin eine Broschüre, die heißt Post-
    Wachstums-Pioniere. Da sind so kleine und
  • 58:06 - 58:11
    mittelständische Unternehmen porträtiert,
    die explizit sagen, dass sie nicht weiter
  • 58:11 - 58:16
    oder nicht viel wachsen wollen. Premium
    Cola ist ja auch so ein gutes Beispiel
  • 58:16 - 58:21
    dafür. Die sagen, wir machen das, was wir
    machen, und haben nicht das Ziel zu
  • 58:21 - 58:24
    expandieren. Das ist sozusagen ganz
    interessant, weil da so Beispiele
  • 58:24 - 58:28
    drin sind, was für dich
    vielleicht auch cool ist, um nochmal zu
  • 58:28 - 58:31
    gucken. Was sind da eigentlich für
    Motivation und vielleicht für
  • 58:31 - 58:36
    Argumentations-Strategien. Und es gibt,
    also das wäre jetzt eine Person, da kannst
  • 58:36 - 58:40
    du nachher noch einmal zu mir kommen,
    die ich weiß, die zu dem Feld arbeitet
  • 58:40 - 58:47
    und ich glaube auch beratend tätig ist.
    Herald: Prima, herzlichen Dank nochmal an
  • 58:47 - 58:51
    Anja Höfner und Nicola Guenot.
  • 58:51 - 58:53
    Applaus
  • 58:53 - 58:55
    36C3 Outro-Musik
  • 58:55 - 59:20
    Untertitel erstellt von c3subtitles.de
    im Jahr 2020/2021. Mach mit und hilf uns!
Title:
36C3 - Degrowth is coming - be ready to repair
Description:

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Video Language:
German
Duration:
59:20

German subtitles

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