Flüchtlinge wollen Ermächtigung, keine Almosen
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0:01 - 0:04Derzeit leben die meisten Flüchtlinge
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0:04 - 0:06in den Städten
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0:06 - 0:08und nicht in den Flüchtlingslagern.
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0:10 - 0:14Wir entsprechen über 60 Prozent
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0:14 - 0:17der weltweiten Zahl an Flüchtlingen.
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0:19 - 0:23Da die Mehrheit der Flüchtlinge
in städtischen Gebieten lebt, -
0:25 - 0:29gibt es einen großen Bedarf
an Paradigmwechsel und neuen Denkweisen. -
0:31 - 0:36Anstatt Geld für den Mauerbau
zu verschwenden, wäre es besser, -
0:39 - 0:44es in Programme für Selbsthilfe
der Flüchtlinge zu investieren. -
0:44 - 0:47(Applaus)
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0:51 - 0:56Wir sollen immer
unsere Besitztümer zurücklassen, -
0:57 - 0:59doch nicht unsere Kenntnisse.
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1:01 - 1:05Wenn es ihnen erlaubt wird,
ein produktives Leben zu führen, -
1:06 - 1:09können Flüchtlinge sich selbst helfen
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1:09 - 1:12und zur Entwicklung
ihres Gastlandes beitragen. -
1:15 - 1:18Ich bin in der Stadt Bukavu geboren,
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1:18 - 1:20South Kivu,
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1:20 - 1:22in der Demokratischen Republik Kongo.
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1:23 - 1:27Ich bin der Fünftgeborene
in einer Familie mit 12 Kindern. -
1:29 - 1:33Mein Vater, Mechaniker von Beruf,
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1:33 - 1:36arbeitete sehr hart,
um mich in die Schule zu schicken. -
1:37 - 1:40Genau wie andere Jugendliche
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1:41 - 1:43hatte auch ich viele Pläne und Träume.
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1:45 - 1:47Ich wollte mein Studium abschließen,
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1:48 - 1:49einen schönen Job bekommen,
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1:50 - 1:52dann heiraten und eigene Kinder haben
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1:52 - 1:54und meine Familie ernähren.
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1:55 - 1:57Aber das geschah nicht.
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2:00 - 2:07Der Krieg in meiner Heimat zwang mich,
2008 nach Uganda zu fliehen, -
2:07 - 2:08d.h. vor neuen Jahren.
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2:10 - 2:15Meine Familie schloss sich einem
anhaltenden Flüchtlings-Exodus an, -
2:15 - 2:18die sich in Ugandas Haupstadt,
Kampala, ansiedelten. -
2:20 - 2:22In meinem Land
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2:23 - 2:25wohnte ich schon in der Stadt,
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2:26 - 2:31und wir fanden Kampala viel besser
als ein Flüchtlingslager. -
2:34 - 2:37Den Flüchtlingen in den Städten
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2:37 - 2:41wurde internationale Hilfe immer versagt,
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2:42 - 2:48selbst nach ihrer Anerkennung
vom UNHCR im Jahr 1997. -
2:49 - 2:55Zusätzlich zum Armutsproblem,
mit dem wir als lokale städtische Arme -
2:55 - 2:57zu tun hatten,
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2:59 - 3:02standen wir wegen unseres Flüchtlingstatus
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3:02 - 3:05vor Herausforderungen
wie der Sprachbarriere. -
3:05 - 3:09In Kongo ist die Amtsssprache Französisch.
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3:10 - 3:12In Uganda ist sie hingegen Englisch.
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3:13 - 3:16Wir hatten keinen Zugang
zu Bildung und Gesundheit. -
3:17 - 3:21Wir waren Belästigung,
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3:21 - 3:25Ausnutzung, Einschüchterung
und Diskriminierung ausgesetzt. -
3:27 - 3:31Hilfsorganisationen
konzentrierten sich meist -
3:31 - 3:34auf die formelle Siedlung auf dem Lande,
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3:35 - 3:38deshalb gab es nichts für uns.
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3:41 - 3:43Aber wir wollten keine Almosen.
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3:44 - 3:47Wir wollten arbeiten
und uns selber tragen. -
3:49 - 3:52Ich schloss mich
meinen zwei Kollegen im Exil an -
3:52 - 3:56und gründete eine Organisation
für die Unterstützung anderer Flüchtlinge. -
3:57 - 4:01YARID -- Young African Refugees
for Integral Development -- -
4:02 - 4:06begann als Gespräch innerhalb
der kongolesischen Gemeinschaft. -
4:08 - 4:10Wir fragten die Gemeinschaft,
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4:10 - 4:14wie sie sich organisieren könnte,
um diese Herausforderungen zu lösen. -
4:16 - 4:20Die YARID-Hilfsprogramme
entwickeln sich stufenweise, -
4:21 - 4:26von der Fußballgemeinschaft
zur englischen Sprache -
4:26 - 4:28bis hin zum Lebensunterhalt durch Nähen.
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4:30 - 4:34Fußball verwandelte die Energie
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4:34 - 4:37arbeitsloser Jugendlicher
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4:37 - 4:40und verband Menschen
aus unterschiedlichen Gemeinschaften. -
4:41 - 4:43Der kostenlose Englischunterricht
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4:43 - 4:48hilft Menschen, sich in der
ugandischen Gemeinschaft zu engagieren, -
4:48 - 4:52damit sie ihre Nachbarn kennenlernen
und Waren verkaufen können. -
4:54 - 4:59Das Berufsausbildungsprogramm
bietet Fähigkeiten fürs Geldverdienen an -
4:59 - 5:03und dadurch wichtige Gelegenheiten
für wirtschaftliche Eigenständigkeit. -
5:04 - 5:08Wir sahen sehr viele Familien,
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5:08 - 5:11die eigenständig geworden sind.
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5:12 - 5:15Wir haben gesehen,
wer die Hilfe nicht mehr benötigt. -
5:17 - 5:21Durch die Erweiterung der YARID-Programme
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5:22 - 5:26wurde ein breiteres Spektrum
von Herkunftsländern eingeschlossen: -
5:27 - 5:31Kongo, Ruanda, Burundi,
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5:32 - 5:34Somalia, Äthiopien, Südsudan.
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5:35 - 5:41Bis heute hat YARID über 3.000 Flüchtlinge
in ganz Kampala unterstützt -
5:42 - 5:43und fährt damit fort.
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5:43 - 5:46(Applaus)
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5:48 - 5:53Flüchtlinge wollen keine Almosen,
sondern Ermächtigung. -
5:54 - 5:57Wir kennen unsere Gemeinschaft
besser als jeder andere. -
5:58 - 6:03Wir wissen um die Herausforderungen
und Gelegenheiten, vor denen wir stehen, -
6:03 - 6:05um selbstständig zu werden.
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6:06 - 6:09Ich weiß am besten,
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6:09 - 6:12dass die von Flüchtlingen
geschaffene Initiativen erfolgreich sind. -
6:13 - 6:17Sie müssen international anerkannt
und unterstützt werden. -
6:18 - 6:20Geben Sie uns die Unterstützung,
die wir verdienen, -
6:20 - 6:23und diese wird mit Zinsen zurückgezahlt.
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6:23 - 6:24Vielen Dank.
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6:24 - 6:31(Applaus)
- Title:
- Flüchtlinge wollen Ermächtigung, keine Almosen
- Speaker:
- Robert Hakiza
- Description:
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Das vorherrschende Bild des Lebensorts von Flüchtlinge zeigt temporäre Lager in abgelegenen Gebieten an. In Wirklichkeit wohnen aber fast 60 Prozent davon weltweit in städtischen Gebieten. TED Fellow Robert Hakiza führt uns ins Leben der städtischen Flüchtlinge und zeigt die Arbeitsweise von Organisationen wie derjenigen, die er gegründet hat. Diese können ihnen die Fähigkeiten vermitteln, die sie brauchen, um letztendlich selbständig zu werden.
- Video Language:
- English
- Team:
- closed TED
- Project:
- TEDTalks
- Duration:
- 06:45
Angelika Lueckert Leon edited German subtitles for Refugees want empowerment, not handouts | ||
Angelika Lueckert Leon approved German subtitles for Refugees want empowerment, not handouts | ||
Angelika Lueckert Leon edited German subtitles for Refugees want empowerment, not handouts | ||
Andreas Herzog accepted German subtitles for Refugees want empowerment, not handouts | ||
Andreas Herzog edited German subtitles for Refugees want empowerment, not handouts | ||
Andreas Herzog edited German subtitles for Refugees want empowerment, not handouts | ||
Andreas Herzog edited German subtitles for Refugees want empowerment, not handouts | ||
Fabio Tranfaglia edited German subtitles for Refugees want empowerment, not handouts |