Wir sollten alle Feministen sein | Chimamanda Ngozi Adichie | TEDxEuston
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0:15 - 0:18Mein Bruder Chuks
und mein bester Freund Ike -
0:18 - 0:19sind Teil des Organisationsteams
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0:19 - 0:23und als sie mich eingeladen haben,
konnte ich nicht Nein sagen. -
0:23 - 0:25Ich bin so froh, hier zu sein.
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0:25 - 0:28Was für ein tolles Team von Leuten,
das sich um Afrika kümmert. -
0:28 - 0:31Ich empfinde so viel Glück
und Demut, hier zu sein. -
0:31 - 0:36Mir wurde auch gesagt, dass das schönste,
verblüffendste kleine Mädchen der Welt -
0:36 - 0:37im Publikum sitzt.
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0:37 - 0:38Ihr Name ist Kamzia Adichie
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0:38 - 0:42und ich möchte, dass sie aufsteht --
sie ist meine Nichte! -
0:42 - 0:46(Applaus)
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0:51 - 0:57Ich würde gerne von einem
meiner besten Freunde erzählen. -
0:57 - 0:59Okuloma wohnte in meiner Straße
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0:59 - 1:02und passte wie
ein großer Bruder auf mich auf. -
1:02 - 1:07Wenn ich einen Jungen mochte,
fragte ich nach Okulomas Meinung. -
1:07 - 1:10Okuloma starb beim tragischen
Flugzeugabsturz von Sosolino -
1:10 - 1:13in Nigeria im Dezember 2005 --
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1:13 - 1:16vor fast genau sieben Jahren.
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1:16 - 1:22Okuloma war jemand, mit dem ich streiten,
lachen und ehrlich reden konnte. -
1:22 - 1:25Er war auch der erste, der mich
als Feministin bezeichnete. -
1:26 - 1:29Ich war etwa 14, als wir bei ihm
zuhause am Streiten waren. -
1:29 - 1:34Beide mit haarsträubendem Halbwissen
aus Büchern, die wir gelesen hatten. -
1:34 - 1:37Ich erinnere mich nicht daran,
um was es bei diesem Streit ging, -
1:37 - 1:40aber ich erinnere mich,
während ich immer weiter argumentierte, -
1:40 - 1:44dass Okuloma mich ansah und sagte:
"Weißt du, du bist eine Feministin." -
1:44 - 1:46Das war kein Kompliment.
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1:47 - 1:49Ich konnte es an seinem Ton ausmachen,
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1:49 - 1:51derselbe Ton, mit dem man etwas wie:
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1:51 - 1:53"Du unterstützt Terrorismus" sagen würde.
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1:53 - 1:55(Gelächter)
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1:55 - 1:59Ich wusste nicht genau,
was das Wort "Feministin" bedeutete. -
1:59 - 2:02Ich wollte Okuloma nicht wissen lassen,
dass ich es nicht wusste, -
2:02 - 2:05also schob ich es beiseite
und fuhr fort zu streiten. -
2:05 - 2:08Als ich nach Hause kam,
wollte ich zuallererst -
2:08 - 2:11das Wort "Feministin"
im Wörterbuch nachschlagen. -
2:11 - 2:15Einige Jahre später
schrieb ich einen Roman -
2:15 - 2:18über einen Mann, der seine Frau schlägt
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2:18 - 2:20und dessen Geschichte
nicht sehr gut endet. -
2:20 - 2:23Während ich in Nigeria für den Roman warb,
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2:23 - 2:29sagte mir ein gutgesinnter Journalist,
er wolle mir einen Rat geben. -
2:29 - 2:33Für alle Nigerianer hier --
ich bin sicher, wir sind damit vertraut, -
2:33 - 2:38wie schnell unsere Leute
unaufgefordert Ratschläge geben. -
2:39 - 2:43Er sagte mir, dass Leute behaupteten,
der Roman sei feministisch -
2:43 - 2:45und sein Rat an mich war,
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2:45 - 2:48-- und er schüttelte dabei
traurig seinen Kopf -- -
2:48 - 2:51mich niemals als Feministin zu bezeichnen,
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2:51 - 2:55weil Feministinnen unglücklich seien,
weil sie keine Ehemänner fänden. -
2:55 - 2:59(Gelächter)
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3:00 - 3:03Also beschloss ich, mich
"glückliche Feministin" zu nennen. -
3:03 - 3:06Dann sagte mir eine
nigerianische Akademikerin, -
3:06 - 3:09dass Feminismus nicht zu unserer Kultur
oder zu Afrika gehörte, -
3:09 - 3:11und dass ich mich
als Feministin bezeichnete, -
3:11 - 3:14weil ich mich von "westlichen Büchern"
verderben hätte lassen. -
3:14 - 3:17Das hat mich amüsiert,
denn eine Menge meiner frühen Lektüren -
3:17 - 3:19waren ausgesprochen unfeministisch.
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3:19 - 3:22Ich glaube, ich las jeden
einzelnen Mills-&-Boon-Roman, -
3:22 - 3:24der veröffentlicht wurde,
bevor ich 16 war. -
3:24 - 3:26Jedes Mal, wenn ich versuchte,
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3:26 - 3:29die sog. "feministischen Klassiker"
zu lesen, wurde mir langweilig -
3:29 - 3:31und mir fiel es schwer, sie zu beenden.
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3:31 - 3:34Da Feminismus unafrikanisch
war, beschloss ich, -
3:34 - 3:38mich "glückliche afrikanische
Feministin" zu nennen. -
3:38 - 3:41Irgendwann war ich eine
glückliche afrikanische Feministin, -
3:41 - 3:44die Männer nicht hasst, Lipgloss mag
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3:44 - 3:47und hohe Absätze für sich selbst
statt für Männer trägt. -
3:48 - 3:50Natürlich war viel davon ironisch gemeint,
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3:50 - 3:55aber das waren Feministinnen,
die schweren Ballast trugen. -
3:55 - 3:57Man hasst Männer, man hasst BHs,
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3:57 - 4:00man hasst die afrikanische Kultur,
all diese Sachen. -
4:00 - 4:03Hier ist eine Geschichte
aus meiner Kindheit. -
4:03 - 4:07Als ich in der Grundschule war,
sagte meine Lehrerin zu Jahresbeginn, -
4:07 - 4:09dass sie unsere Klasse testen würde.
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4:09 - 4:13Derjenige mit dem besten Ergebnis
würde Klassenwächter werden. -
4:13 - 4:15Klassenwächter zu sein,
war schon eine große Sache. -
4:15 - 4:18Wenn man Klassenwächter war,
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4:18 - 4:21musste man die Namen
der Krachmacher aufschreiben, -
4:21 - 4:24was an sich schon genug Macht war.
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4:24 - 4:29Aber meine Lehrerin würde einem auch
einen Stock in die Hand geben, -
4:29 - 4:33während man herumgeht und die Klasse
auf Krachmacher überprüft. -
4:33 - 4:37Natürlich durfte man den Stock
dann nicht einsetzen. -
4:37 - 4:41Aber das war eine spannende Aussicht
für mein neunjähriges Ich. -
4:41 - 4:43Ich wollte unbedingt
die Klassenwächterin werden. -
4:43 - 4:46Und ich schnitt im Test am besten ab.
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4:46 - 4:48Zu meiner Überraschung
sagte meine Lehrerin dann aber, -
4:48 - 4:50der Wächter müsse ein Junge sein.
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4:50 - 4:52Sie hatte vergessen,
das vorher klarzustellen, -
4:52 - 4:55weil sie annahm,
das wäre ... selbstverständlich. -
4:55 - 4:57(Gelächter)
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4:57 - 5:00Ein Junge hatte das zweitbeste
Ergebnis im Test -
5:00 - 5:02und er wurde Klassenwächter.
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5:02 - 5:08Noch interessanter war,
dass es ein sehr sanfter Junge war, -
5:08 - 5:13der kein Interesse daran hatte,
die Klasse mit dem Stock zu überwachen, -
5:13 - 5:16ich aber den großen Ehrgeiz
verspürte, genau das zu tun. -
5:17 - 5:21Aber ich war weiblich, und er männlich,
und deshalb wurde er Klassenwächter. -
5:21 - 5:24Diesen Vorfall habe ich nie vergessen.
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5:24 - 5:27Ich mache oft den Fehler und denke:
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5:27 - 5:30Weil etwas klar für mich ist,
ist es auch klar für andere. -
5:30 - 5:33Nehmen wir als Beispiel
meinen Freund Louis. -
5:33 - 5:35Louis ist ein brillanter,
fortschrittlicher Mann -
5:35 - 5:37und in unseren Gesprächen sagte er mir:
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5:37 - 5:41"Ich weiß nicht, welche Dinge du meinst,
die schwieriger für Frauen sein sollen. -
5:41 - 5:44Vielleicht damals, aber jetzt nicht mehr."
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5:44 - 5:47Ich konnte nicht verstehen,
wie Louis etwas so Augenscheinliches -
5:47 - 5:49nicht sehen konnte.
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5:49 - 5:52Eines Abends, in Lagos,
gingen Louis und ich mit Freunden aus. -
5:52 - 5:55Für diejenigen, die Lagos nicht kennen:
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5:55 - 5:57Lagos hat eine wunderbare Eigenheit,
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5:57 - 6:02und zwar einige schwungvolle Männer,
die vor Gebäuden warten -
6:02 - 6:06und einem sehr dramatisch
dabei "helfen", das Auto zu parken. -
6:06 - 6:10Ich war beeindruckt
von dem Theater des Mannes, -
6:10 - 6:13der für uns an diesem Abend
eine Parklücke fand, -
6:13 - 6:16und als wir ausstiegen,
wollte ich ihm etwas Trinkgeld geben. -
6:16 - 6:21Ich öffnete meine Tasche,
griff hinein, nahm das Geld heraus, -
6:21 - 6:25das ich durch meine Arbeit verdient hatte,
und gab es dem Mann. -
6:25 - 6:32Und er, ein sehr dankbarer,
glücklicher Mann, nahm das Geld, -
6:32 - 6:34schaute rüber zu Louis und sagte:
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6:34 - 6:35"Danke, Sir!"
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6:35 - 6:39(Gelächter)
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6:42 - 6:45Louis schaute mich
überrascht an und fragte: -
6:45 - 6:49"Warum dankt er mir?
Ich habe ihm das Geld nicht gegeben." -
6:49 - 6:53Dann sah ich Louis an,
dass ihm etwas bewusst wurde. -
6:53 - 7:00Der Mann glaubte, dass alles Geld,
das ich hatte, letztlich von Louis kam. -
7:00 - 7:02Weil Louis ein Mann ist.
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7:03 - 7:05Männer und Frauen sind verschieden.
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7:05 - 7:07Wir haben andere Hormone,
andere Geschlechtsorgane -
7:07 - 7:10und andere biologische Fähigkeiten.
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7:10 - 7:12Frauen können Kinder
gebären, Männer nicht. -
7:13 - 7:15Zumindest noch nicht.
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7:15 - 7:21Männer besitzen Testosteron
und generell mehr Körperkraft als Frauen. -
7:21 - 7:23Es gibt etwas mehr Frauen
als Männer auf der Welt, -
7:23 - 7:27etwa 52 % der Weltbevölkerung
sind weiblich. -
7:27 - 7:29Aber die meisten Positionen
mit Macht und Prestige -
7:29 - 7:31werden von Männern besetzt.
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7:31 - 7:34Die verstorbene kenianische
Friedensnobelpreisträgerin -
7:34 - 7:37Wangari Maathai hat es
einfach und gut ausgedrückt: -
7:37 - 7:41"Je höher man aufsteigt,
desto weniger Frauen gibt es." -
7:42 - 7:47In den letzten US-Wahlen hörten wir
andauernd vom Lilly-Ledbetter-Gesetz. -
7:47 - 7:50Hinter diesem schönen
stabreimenden Namen -
7:50 - 7:52ging es um einen Mann und eine Frau,
-
7:52 - 7:56die denselben Beruf mit der
gleichen Qualifizierung ausführten, -
7:56 - 7:58aber der Mann wurde besser bezahlt,
weil er ein Mann war. -
7:58 - 8:02Männer regieren also
buchstäblich die Welt. -
8:02 - 8:05Das war vor Tausenden von Jahren sinnvoll,
-
8:05 - 8:08weil Menschen in einer Welt lebten,
-
8:08 - 8:12in der Körperkraft das Wichtigste
für das Überleben war. -
8:12 - 8:16Die Stärkere stand eher an der Spitze
-
8:17 - 8:21und Männer sind körperlich
generell stärker. -
8:21 - 8:23Natürlich gibt es viele Ausnahmen.
-
8:23 - 8:28Aber heute leben wir
in einer ganz anderen Welt. -
8:28 - 8:32Diejenigen, die heute führen,
sind nicht die körperlich Stärkeren, -
8:32 - 8:35sondern die Kreativeren,
die Intelligenteren -
8:35 - 8:38die Innovativeren,
-
8:38 - 8:41und für diese Eigenschaften
gibt es keine Hormone. -
8:41 - 8:44Männer sind ebenso häufig intelligent,
-
8:44 - 8:46kreativ oder innovativ wie Frauen.
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8:46 - 8:49Wir haben uns entwickelt,
aber es scheint mir, -
8:49 - 8:51als ob unsere Vorstellungen
der Geschlechterrollen -
8:51 - 8:52das nicht getan haben.
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8:52 - 8:56Vor einigen Wochen ging ich in die Lobby
eines der besten nigerianischen Hotels. -
8:56 - 8:58Ich wollte den Namen verraten,
-
8:58 - 9:00aber das wäre wohl eine schlechte Idee.
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9:00 - 9:04Ein Wachmann am Eingang hielt mich auf
und stellte mir nervige Fragen, -
9:04 - 9:07weil er automatisch annahm,
dass eine nigerianische Frau, -
9:07 - 9:10die allein in ein Hotel geht,
eine Prostituierte ist. -
9:11 - 9:14Und mal am Rande, warum
konzentrieren sich diese Hotels -
9:14 - 9:19auf das angebliche Angebot
an Sexarbeitern, statt auf die Nachfrage? -
9:19 - 9:25In Lagos kann ich nicht alleine in viele
"anständige" Bars und Clubs gehen. -
9:25 - 9:28Die lassen dich einfach nicht rein,
wenn man als Frau alleine ist, -
9:28 - 9:30man muss von einem Mann begleitet werden.
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9:30 - 9:34Jedes Mal, wenn ich mit einem Mann
in ein nigerianisches Restaurant gehe, -
9:34 - 9:36grüßt der Kellner den Mann
und ignoriert mich. -
9:36 - 9:40Die Kellner sind Produkte ...
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9:40 - 9:43an dieser Stelle dachten einige Frauen:
"Ja! Hab ich mir gedacht!" -
9:43 - 9:45Die Kellner sind Produkte
einer Gesellschaft, -
9:45 - 9:49die ihnen beigebracht hat,
dass Männer wichtiger als Frauen sind. -
9:49 - 9:51Ich weiß, dass Kellner
es nicht böse meinen. -
9:51 - 9:54Aber es ist die eine Sache,
es intellektuell zu wissen -
9:54 - 9:56und die andere, es emotional zu fühlen.
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9:56 - 9:59Jedes Mal, wenn ich ignoriert werde,
fühle ich mich wie unsichtbar. -
9:59 - 10:00Ich bin verärgert.
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10:00 - 10:04Ich will ihnen sagen, dass ich genauso
ein Mensch bin wie der Mann, -
10:04 - 10:07dass ich es genauso wert bin,
anerkannt zu werden. -
10:07 - 10:08Das sind kleine Dinge,
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10:08 - 10:12aber manchmal sind es die kleinen Dinge,
die am meisten wehtun. -
10:12 - 10:15Vor Kurzem schrieb ich einen Artikel
darüber, was es bedeutet, -
10:15 - 10:17in Lagos jung und weiblich zu sein.
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10:17 - 10:21Die Drucker sagten mir:
"Das hörte sich so wütend an." -
10:21 - 10:23Natürlich hörte es sich wütend an!
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10:23 - 10:25(Gelächter)
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10:27 - 10:29Ich bin wütend.
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10:29 - 10:32Die Verteilung der Geschlechterrollen
ist eine große Ungerechtigkeit. -
10:32 - 10:34Wir sollten alle wütend sein.
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10:34 - 10:38Wut hat in der Geschichte oft
positiven Wandel bewirkt, -
10:38 - 10:41aber zusätzlich zu meiner Wut
habe ich auch Hoffnung. -
10:41 - 10:43Denn ich glaube an
die menschliche Fähigkeit, -
10:43 - 10:46sich zum Besseren zu verändern.
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10:47 - 10:50Geschlechterrollen sind
überall in der Welt von Bedeutung, -
10:50 - 10:53aber ich will mich auf Nigeria
und Afrika konzentrieren, -
10:53 - 10:55denn davon weiß ich viel,
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10:55 - 10:57und dort liegt mein Herz.
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10:57 - 11:00Heute fordere ich Sie auf anzufangen,
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11:00 - 11:05von einer anderen, gerechteren Welt
zu träumen und sie vorzubereiten. -
11:06 - 11:09Eine Welt der glücklicheren Männer
und glücklicheren Frauen, -
11:09 - 11:11die sich selbst treuer sind.
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11:11 - 11:12So fangen wir an:
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11:12 - 11:15Wir müssen unsere Töchter anders erziehen.
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11:15 - 11:18Auch unsere Söhne
müssen wir anders erziehen. -
11:18 - 11:22Wir schädigen Jungs mit unserer Erziehung,
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11:22 - 11:25wir unterdrücken ihre Menschlichkeit.
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11:25 - 11:28Wir definieren Männlichkeit
in sehr engem Rahmen, -
11:28 - 11:31Männlicheit wird zu einem
harten, engen Käfig, -
11:31 - 11:33in den wir Jungs einsperren.
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11:33 - 11:36Wir lehren Jungs,
Angst vor der Angst zu haben. -
11:36 - 11:40Wir lehren Jungs, sich vor Schwäche
und Verletzlichkeit zu fürchten. -
11:40 - 11:43Wir lehren sie,
ihr wahres Ich zu verbergen, -
11:43 - 11:48weil sie, wie im Nigerianischen,
ein "harter Mann!" sein müssen. -
11:48 - 11:53In der Mittelstufe gehen ein Junge
und ein Mädchen, beide Jugendliche, -
11:53 - 11:55beide mit gleichem Taschengeld,
-
11:55 - 11:58miteinander aus,
aber vom Jungen wird erwartet, -
11:58 - 12:01dass er zahlt, um seine
Männlichkeit zu beweisen. -
12:01 - 12:03Trotzdem fragen wir uns,
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12:03 - 12:06warum Jungs öfter Geld
von ihren Eltern stehlen. -
12:07 - 12:11Was wäre, wenn Jungs und Mädchen
beide dazu erzogen würden, -
12:11 - 12:14Männlichkeit nicht mit Geld zu verknüpfen?
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12:14 - 12:17Was wäre, wenn die Einstellung
nicht "der Junge muss bezahlen", -
12:17 - 12:21sondern, "wer mehr Geld hat,
muss bezahlen" wäre? -
12:21 - 12:23Natürlich haben Männer
wegen des historischen Vorteils -
12:23 - 12:26heute meistens mehr Geld,
-
12:26 - 12:28aber wenn wir anfangen,
Kinder anders zu erziehen, -
12:28 - 12:31dann werden Jungs in 50 Jahren,
in 100 Jahren, -
12:31 - 12:36nicht mehr den Druck verspüren,
diese Männlichkeit zu beweisen. -
12:36 - 12:39Wir tun Jungs mit Abstand
das Schlimmste an, -
12:39 - 12:42wenn wir ihnen das Gefühl geben,
hart sein zu müssen, -
12:42 - 12:45und ihnen damit ein
zerbrechliches Ego mitgeben. -
12:45 - 12:50Je härter der Mann
sich gezwungen sieht zu sein, -
12:50 - 12:52desto schwächer ist sein Ego.
-
12:53 - 12:57Daneben schaden wir Mädchen noch mehr,
-
12:57 - 13:01denn wir erziehen sie dazu,
die schwachen Egos der Männer zu bewirten. -
13:01 - 13:04Wir lehren Mädchen zu schrumpfen,
sich selbst kleiner zu machen, -
13:04 - 13:06wir sagen ihnen:
-
13:06 - 13:09"Du kannst Ehrgeiz haben,
aber nicht zu viel davon." -
13:09 - 13:12"Du solltest nach Erfolg streben,
aber nicht zu sehr, -
13:12 - 13:15denn ansonsten bedrohst du den Mann."
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13:15 - 13:18Wenn die Frau in der Beziehung
mit einem Mann das Geld heimbringt, -
13:18 - 13:20muss sie vortäuschen, es nicht zu tun,
-
13:20 - 13:25besonders in der Öffentlichkeit,
ansonsten entmannt sie ihn. -
13:25 - 13:28Aber was passiert, wenn wir
die Voraussetzung selbst hinterfragen, -
13:28 - 13:31warum der Erfolg einer Frau
eine Gefahr für einen Mann sein sollte? -
13:31 - 13:35Was, wenn wir beschließen,
dieses Wort einfach zu beseitigen? -
13:35 - 13:40Ich glaube nicht, dass es ein Wort gibt,
das ich weniger mag als "Entmannung". -
13:40 - 13:43Ein nigerianischer Bekannter
hat mich einmal gefragt, -
13:43 - 13:47ob ich besorgt sei, Männer könnten
von mir eingeschüchtert sein. -
13:47 - 13:49Ich war überhaupt nicht besorgt.
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13:49 - 13:51Es wäre mir gar nicht
eingefallen, besorgt zu sein, -
13:51 - 13:54denn ein Mann, der sich
von mir einschüchtern ließe, -
13:54 - 13:57wäre genau der Mann, für den ich mich
nicht interessieren würde. -
13:57 - 14:01(Gelächter)
(Applaus) -
14:04 - 14:08Trotzdem war ich davon wirklich getroffen.
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14:08 - 14:12Weil ich weiblich bin, wird von mir
erwartet, die Ehe anzustreben. -
14:12 - 14:15Es wird erwartet, dass ich
bei meinen Entscheidungen -
14:15 - 14:18immer im Kopf behalte,
dass die Ehe das Wichtigste ist. -
14:18 - 14:20Eine Ehe kann etwas Gutes sein.
-
14:20 - 14:25Sie kann eine Quelle der Freude, Liebe
und gegenseitiger Unterstützung sein. -
14:25 - 14:27Aber warum lehren wir Mädchen,
die Ehe anzustreben, -
14:27 - 14:30und Jungs nicht, dasselbe zu tun?
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14:31 - 14:33Ich kenne eine Frau,
die ihr Haus verkauft hat, -
14:33 - 14:38weil sie ihren potenziellen Bräutigam
nicht einschüchtern wollte. -
14:38 - 14:41Ich kenne eine
unverheiratete Frau in Nigeria, -
14:41 - 14:44die auf Konferenzen einen Ehering trägt,
-
14:44 - 14:49weil sie will, dass die anderen Teilnehmer
ihr "Respekt entgegenbringen". -
14:50 - 14:54Ich kenne junge Frauen, die unter
so viel Druck von Familie, Freunden, -
14:54 - 14:57sogar von Kollegen stehen, zu heiraten,
-
14:57 - 15:00sodass sie deswegen furchtbare
Entscheidungen treffen. -
15:00 - 15:04Einer unverheirateten Frau
wird ab einem gewissen Alter beigebracht, -
15:04 - 15:07ihre Ehelosigkeit als zutiefst
persönliches Versagen anzusehen. -
15:07 - 15:10Von einem Mann, der in einem
gewissen Alter unverheiratet ist, -
15:10 - 15:15denken wir nur, er sei nur noch nicht
dazu gekommen, eine Frau auszuwählen. -
15:15 - 15:16Es ist leicht, für uns zu sagen:
-
15:16 - 15:19"Frauen können doch einfach
'Nein' zu all dem sagen", -
15:19 - 15:22aber die Realität ist schwieriger
und komplexer. -
15:22 - 15:24Wir sind alle soziale Wesen.
-
15:24 - 15:26Wir verinnerlichen Vorstellungen
unserer Sozialisierung. -
15:26 - 15:28Sogar die Sprache, die wir benutzen,
-
15:28 - 15:32wenn wir von Ehe und Beziehungen
sprechen, illustriert das. -
15:32 - 15:35Die Sprache der Ehe ist eher
eine Sprache des Eigentums -
15:35 - 15:37statt die Sprache der Partnerschaft.
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15:37 - 15:40Wir verwenden das Wort "Respekt",
-
15:40 - 15:43um etwas zu beschreiben,
das die Frau dem Mann zeigt, -
15:43 - 15:46aber oftmals nicht das,
was der Mann der Frau zeigt. -
15:46 - 15:49Sowohl Frauen als auch Männer
in Nigeria sagen -
15:49 - 15:51-- ein Ausdruck, der mich sehr amüsiert:
-
15:51 - 15:55"Ich tat es für den Frieden
in meiner Ehe." -
15:55 - 15:56Wenn Männer das sagen,
-
15:56 - 15:59geht es normalerweise um etwas,
das sie ohnehin nicht tun sollten. -
15:59 - 16:03(Gelächter)
-
16:03 - 16:05Manchmal sagen sie es zu Freunden,
-
16:05 - 16:08in gutgemeint verzweifeltem Ton.
-
16:08 - 16:11Es ist etwas, das letztendlich beweist,
wie männlich sie sind, -
16:11 - 16:13wie gebraucht, wie geliebt:
-
16:13 - 16:16"Meine Frau hat gesagt,
ich kann nicht jede Nacht in Clubs gehen, -
16:16 - 16:20also gehe ich für den Frieden
in meiner Ehe nur am Wochenende." -
16:20 - 16:24Wenn eine Frau sagt: "Ich tat es
für den Frieden in meiner Ehe", -
16:24 - 16:28meint sie damit gewöhnlich,
dass sie ihren Job aufgeben musste, -
16:28 - 16:29einen Traum
-
16:29 - 16:31oder ihre Karriere.
-
16:31 - 16:34Wir lehren Frauen, dass es in Beziehungen
-
16:34 - 16:37zwingend für Frauen ist,
Kompromisse einzugehen. -
16:37 - 16:40Wir erziehen Mädchen so,
dass sie sich als Konkurrentinnen sehen, -
16:40 - 16:43nicht um Jobs oder Leistungen,
was sogar gut sein könnte, -
16:43 - 16:46sondern um die Aufmerksamkeit von Männern.
-
16:46 - 16:49Wir lehren Mädchen,
dass sie nicht so sexuell -
16:49 - 16:51wie Jungs sein können.
-
16:51 - 16:55Haben wir Söhne, macht es uns nichts aus,
von den Freundinnen zu wissen. -
16:55 - 16:57Aber die Freunde unserer Töchter?
Gott behüte! -
16:57 - 16:59(Gelächter)
-
16:59 - 17:01Aber wenn die Zeit reif ist,
-
17:01 - 17:05erwarten wir natürlich von Mädchen,
den perfekten Ehemann heimzubringen. -
17:05 - 17:06Wir überwachen Mädchen,
-
17:06 - 17:08wir loben Mädchen
für ihre Jungfräulichkeit, -
17:08 - 17:10aber wir loben Jungs nicht
für Jungfräulichkeit. -
17:10 - 17:13Ich habe mich immer gefragt,
wie genau das funktionieren soll, -
17:13 - 17:16denn ... (Gelächter)
-
17:16 - 17:21(Applaus)
-
17:24 - 17:28Ich meine, die Entjungferung
umfasst normalerweise ... -
17:29 - 17:31Vor Kurzem wurde eine junge Frau
-
17:31 - 17:33in der Universiät von Nigeria
gruppenvergewaltigt. -
17:33 - 17:35Ich glaube, einige von uns
haben davon gehört. -
17:35 - 17:37Die Reaktion vieler junger Nigerianer,
-
17:37 - 17:38männlich wie weiblich,
-
17:38 - 17:41war ungefähr so:
-
17:41 - 17:43"Ja, Vergewaltigen ist falsch.
-
17:43 - 17:47Aber was macht ein Mädchen
in einem Raum mit vier Jungs?" -
17:47 - 17:52Wenn wir die schreckliche Unmenschlichkeit
dieser Reaktion vergessen können; -
17:52 - 17:58diese Nigerianer wurden erzogen, Frauen
als grundsätzlich schuldig anzusehen, -
17:58 - 18:01und so wenig von Männern zu erwarten,
-
18:01 - 18:05dass die Vorstellung von Männern
als grausame Wesen ohne Beherrschung -
18:05 - 18:07irgendwie akzeptabel ist.
-
18:07 - 18:09Wir lehren Mädchen, sich zu schämen.
-
18:09 - 18:12"Schließ die Beine", "Bedecke dich".
-
18:12 - 18:15Wir behandeln sie so, als ob sie sich
wegen ihres angeborenen Geschlechts -
18:15 - 18:17bereits an etwas schuldig sind.
-
18:17 - 18:19So werden Mädchen zu Frauen,
-
18:19 - 18:21die ihre Verlangen nicht sehen können.
-
18:21 - 18:25Sie werden zu Frauen,
die sich selbst zum Schweigen bringen. -
18:25 - 18:29Sie werden zu Frauen, die nicht
sehen können, was sie wirklich denken, -
18:29 - 18:30und sie werden --
-
18:30 - 18:33und das ist das Schlimmste,
das wir Mädchen antaten -- -
18:33 - 18:37sie werden zu Frauen, die das Vortäuschen
zur Kunst gemacht haben. -
18:37 - 18:41(Applaus)
-
18:43 - 18:46Ich kenne eine Frau,
die Hausarbeiten verabscheut, -
18:46 - 18:48sie hasst es einfach,
-
18:48 - 18:51aber sie täuscht vor, es zu mögen,
-
18:51 - 18:55weil ihr beigebracht wurde,
dass man als geeignete Ehefrau, -
18:55 - 18:59wie Nigerianer sagen,
sehr "häuslich" sein muss. -
18:59 - 19:01Dann heiratete sie
-
19:01 - 19:04und nach einer Weile beschwerte sich
die Familie des Ehemanns, -
19:04 - 19:06sie habe sich verändert.
-
19:07 - 19:09Eigentlich hatte sie sich
gar nicht verändert, -
19:09 - 19:11sie hatte es nur satt,
etwas vorzutäuschen. -
19:11 - 19:14Das Problem mit Geschlechterrollen ist,
-
19:14 - 19:17dass sie vorgeben, wie wir sein sollten,
-
19:17 - 19:20statt zu erkennen, wie wir sind.
-
19:20 - 19:22Stellen Sie sich vor,
wie viel glücklicher wir wären, -
19:22 - 19:26wie viel freier wir wären,
unser wahres, individuelles Ich zu sein, -
19:26 - 19:27wenn wir das Gewicht der Erwartungen
-
19:27 - 19:30an die Geschlechterrollen
nicht tragen würden. -
19:30 - 19:34Jungs und Mädchen sind biologisch
zweifellos verschieden, -
19:34 - 19:38aber die Sozialisierung
erhöht diese Unterschiede -
19:38 - 19:40und dann erfüllt sich
dieser Vorgang von selbst. -
19:40 - 19:43Nehmen wir als Beispiel das Kochen.
-
19:43 - 19:45Heute machen Frauen
mit höherer Wahrscheinlichkeit -
19:45 - 19:47die Hausarbeiten,
Kochen und Saubermachen. -
19:47 - 19:49Aber warum?
-
19:49 - 19:52Weil Frauen mit einem Gen
zum Kochen geboren sind? -
19:53 - 19:58Oder weil sie über Jahre gelernt haben,
Kochen als ihre Aufgabe anzusehen? -
19:58 - 20:01Eigentlich wollte ich sagen, Frauen sind
vielleicht mit einem Koch-Gen geboren, -
20:01 - 20:05bis mir einfiel, dass die meisten
berühmten Köche der Welt, -
20:05 - 20:07denen wir den schicken Titel
"Chefkoch" verleihen, -
20:07 - 20:09Männer sind.
-
20:09 - 20:11Ich verehrte früher meine Großmutter,
-
20:11 - 20:13eine brillante Frau,
-
20:13 - 20:15und fragte mich, wie es ihr ergangen wäre,
-
20:15 - 20:19hätte sie die gleichen Chancen
wie die Männer gehabt, als sie aufwuchs. -
20:19 - 20:22Heute gibt es viel mehr
Möglichkeiten für Frauen -
20:22 - 20:24als zu Zeiten meiner Großmutter,
-
20:24 - 20:26wegen Regel- und Gesetzesänderungen,
-
20:26 - 20:28die alle sehr wichtig sind.
-
20:28 - 20:33Aber noch mehr geht es
um unsere Einstellungen und Denkweisen, -
20:33 - 20:36was wir glauben und was wir
an den Geschlechterrollen schätzen. -
20:36 - 20:39Was wäre, wenn wir uns
bei der Erziehung von Kindern -
20:39 - 20:42auf Fähigkeiten statt auf
Geschlechterrollen konzentrieren? -
20:42 - 20:45Was wäre, wenn wir uns auf Interessen,
-
20:45 - 20:47statt auf Geschlechterrollen stützen?
-
20:47 - 20:50Ich kenne eine Familie
mit Sohn und Tochter, -
20:50 - 20:51beide sind sehr gut in der Schule
-
20:51 - 20:53und wunderbare, liebenswerte Kinder.
-
20:53 - 20:56Wenn der Junge Hunger hat,
sagen die Eltern zum Mädchen: -
20:56 - 20:59"Geh Indomie-Nudeln
für deinen Bruder kochen." -
20:59 - 21:03Die Tochter kocht nicht gerne
Indomie-Nudeln, -
21:03 - 21:06aber sie ist ein Mädchen und muss.
-
21:06 - 21:09Was wäre, wenn die Eltern, von Anfang an,
-
21:09 - 21:14ihnen beiden beigebracht hätten,
Indomie-Nudeln zu kochen? -
21:14 - 21:17Kochen zu können ist übrigens
eine sehr nützliche Fähigkeit für Jungs. -
21:17 - 21:20Ich dachte schon immer,
es ergibt keinen Sinn, -
21:20 - 21:25etwas so Wesentliches wie die Fähigkeit,
sich selbst zu ernähren, -
21:25 - 21:28in die Hände anderer legen sollte.
-
21:28 - 21:31(Applaus)
-
21:33 - 21:35Ich kenne eine Frau,
die den gleichen Abschluss und Beruf -
21:35 - 21:36wie ihr Ehemann hat.
-
21:36 - 21:39Wenn sie von der Arbeit kommen,
macht sie die meisten Hausarbeiten, -
21:39 - 21:41wie in vielen Ehen, glaube ich.
-
21:41 - 21:43Was mir aber aufgefallen ist:
-
21:43 - 21:46Immer wenn der Mann
die Windeln gewechselt hat, -
21:46 - 21:49bedankte sie sich bei ihm.
-
21:49 - 21:53Was, wenn sie es als völlig normal
ansehen würde, -
21:53 - 21:58dass er sich um sein Kind kümmern sollte?
-
22:00 - 22:04Ich versuche, viele der Lektionen
über Geschlechterrollen zu verlernen, -
22:04 - 22:06die ich verinnerlicht habe,
als ich aufwuchs. -
22:06 - 22:09Aber manchmal fühle ich mich
immer noch sehr verwundbar -
22:09 - 22:11angesichts der
Geschlechterrollenerwartungen. -
22:11 - 22:14Als ich das erste Mal einen Schreibkurs
an der Uni unterrichtete, -
22:14 - 22:16war ich besorgt,
-
22:16 - 22:19nicht wegen dem Material;
ich war gut vorbereitet, -
22:19 - 22:22und ich würde das unterrichten,
was mir Spaß macht. -
22:22 - 22:25Stattdessen machte ich mir Sorgen
darum, was ich anziehen sollte. -
22:25 - 22:28Ich wollte ernstgenommen werden.
-
22:28 - 22:29Weil ich weiblich bin, wusste ich,
-
22:29 - 22:34dass ich automatisch
meinen Wert beweisen muss. -
22:34 - 22:36Wenn ich zu feminin aussah,
-
22:36 - 22:38würde ich nicht ernstgenommen werden.
-
22:38 - 22:42Ich wollte meinen glänzenden Lipgloss
und meinen femininen Rock tragen, -
22:42 - 22:44aber ich entschied mich dagegen.
-
22:44 - 22:46Stattdessen trug ich einen sehr ernsten,
-
22:46 - 22:50sehr männlichen und sehr hässlichen Anzug.
-
22:50 - 22:53Denn die traurige Wahrheit ist,
dass wir beim Aussehen -
22:53 - 22:55den Mann als Standard betrachten,
-
22:55 - 22:56als die Norm.
-
22:56 - 22:59Wenn sich ein Mann
für ein Geschäftstreffen fertig macht, -
22:59 - 23:01sorgt er sich nicht darum,
zu männlich auszusehen -
23:01 - 23:03und deshalb nicht respektiert zu werden.
-
23:03 - 23:06Wenn sich eine Frau
für ein Geschäftstreffen fertig macht, -
23:06 - 23:09muss sie sich darum sorgen,
nicht zu feminin auszusehen, -
23:09 - 23:14und ob sie ernst genommen wird oder nicht.
-
23:14 - 23:18Ich wünschte, ich hätte an diesem Tag
diesen hässlichen Anzug nicht getragen. -
23:18 - 23:21Ich habe ihn übrigens
aus meinem Schrank verbannt. -
23:21 - 23:26Hätte ich damals mein
selbstbewusstes Ich von heute gehabt, -
23:26 - 23:29hätten meine Schüler noch mehr
von meinem Unterricht profitiert, -
23:29 - 23:31weil ich mich wohler gefühlt hätte,
-
23:31 - 23:34vollständig und wahrhaftig ich selbst.
-
23:34 - 23:40Ich habe beschlossen, meine Weiblichkeit
nicht länger zu entschuldigen. -
23:40 - 23:44(Applaus)
-
23:47 - 23:50Ich will mit all meiner Weiblichkeit
respektiert werden, -
23:50 - 23:52denn das verdiene ich.
-
23:52 - 23:56Das Gespräch über Geschlechterrollen
ist nicht leicht. -
23:56 - 23:58Für Männer und Frauen
-
23:58 - 24:00bringt die Erwähnung
der Geschlechterrollen -
24:00 - 24:02fast sofortigen Widerstand mit sich.
-
24:02 - 24:05Ich kann mir vorstellen,
dass einige Leute hier denken: -
24:05 - 24:09"Frauen, sich selbst treu?"
-
24:09 - 24:11Einige Männer hier denken vielleicht:
-
24:11 - 24:12"Okay, ist ja ganz interessant,
-
24:12 - 24:15aber so denke ich nicht."
-
24:15 - 24:17Und das ist Teil des Problems.
-
24:17 - 24:20Dass viele Männer nicht aktiv
über Geschlechterrollen nachdenken -
24:20 - 24:21oder sie wahrnehmen,
-
24:21 - 24:24ist Teil des Geschlechterrollenproblems.
-
24:24 - 24:26Dass viele Männer
wie mein Freund Louis sagen, -
24:26 - 24:29dass jetzt alles gut ist.
-
24:29 - 24:32Und dass viele Männer
nichts dafür tun, es zu ändern. -
24:32 - 24:35Wenn Sie ein Mann sind und mit einer Frau
in ein Restaurant gehen, -
24:35 - 24:37und der Kellner nur Sie grüßt,
-
24:37 - 24:40kommt es Ihnen in den Sinn,
den Kellner zu fragen: -
24:40 - 24:42"Warum grüßen Sie sie nicht?"
-
24:44 - 24:46Weil Geschlechterrollen ...
-
24:46 - 24:49(Gelächter)
-
24:56 - 25:00Wir lassen einen Teil
der längeren Version dieser Rede ruhen. -
25:00 - 25:04Weil das Gespräch über Geschlechterrollen
sehr unangenehm sein kann, -
25:04 - 25:07ist es auf vielerei Weise einfach,
es zu beenden. -
25:07 - 25:10Einige Menschen ziehen
evolutionäre Biologie heran, -
25:10 - 25:11und Affen,
-
25:11 - 25:15wie weibliche Affen sich
männlichen Affen unterwerfen -
25:15 - 25:17und so weiter.
-
25:17 - 25:19Es geht aber darum,
dass wir keine Affen sind. -
25:19 - 25:24(Gelächter) (Applaus)
-
25:25 - 25:30Affen leben auch auf Bäumen
und essen Erdwürmer zum Frühstück, -
25:30 - 25:32wir aber nicht.
-
25:32 - 25:33Einige Leute sagen:
-
25:33 - 25:37"Nun ja, armen Männern
geht es auch schlecht." -
25:37 - 25:39Das stimmt.
-
25:39 - 25:42Aber das ist nicht, worum es ...
(Gelächter) -
25:42 - 25:46Darum geht es in dieser Diskussion nicht.
-
25:46 - 25:50Geschlechterrollen und Klassen sind
verschiedene Formen der Unterdrückung. -
25:50 - 25:53Ich habe einiges über Systeme
der Unterdrückung gelernt, -
25:53 - 25:56wie sie sich gegenseitig
nicht sehen können, -
25:56 - 25:58als ich mit schwarzen Männern
geredet habe. -
25:58 - 26:02Ich habe einmal mit einem schwarzen Mann
über Geschlechterrollen geredet -
26:02 - 26:03und er sagte mir:
-
26:03 - 26:04"Warum musst du sagen,
-
26:04 - 26:06'meine Erfahrung als Frau'?
-
26:06 - 26:08Warum kann es nicht,
-
26:08 - 26:11'meine Erfahrung als Mensch' sein?"
-
26:11 - 26:12Das war derselbe Mann,
-
26:12 - 26:16der oft über seine Erfahrung
als schwarzer Mann redete. -
26:18 - 26:20Geschlechterrollen sind von Bedeutung.
-
26:20 - 26:23Männer und Frauen
erleben die Welt unterschiedlich. -
26:23 - 26:25Unsere Geschlechterrolle
färbt unsere Erfahrungen. -
26:25 - 26:27Aber das können wir ändern.
-
26:27 - 26:29Einige Leute sagen:
-
26:29 - 26:32"Aber Frauen haben die echte Macht,
-
26:32 - 26:34die Macht von unten."
-
26:34 - 26:37Für Nicht-Nigerianer:
Die Macht von unten ist ein Ausdruck, -
26:37 - 26:38der soviel bedeutet wie eine Frau,
-
26:38 - 26:42die ihre Sexualität einsetzt,
um dem Mann Gefälligkeiten zu entlocken. -
26:42 - 26:46Aber Macht von unten
ist überhaupt keine Macht. -
26:47 - 26:50Macht von unten heißt, dass eine Frau
-
26:50 - 26:53nur eine Wurzel hat, die sie
von Zeit zu Zeit anzapfen kann, -
26:53 - 26:55die Macht eines Anderen.
-
26:55 - 26:57Dann müssen wir uns natürlich fragen,
-
26:57 - 26:59was passiert, wenn dieser Andere
-
26:59 - 27:00schlechte Laune hat,
-
27:00 - 27:04oder krank ist, oder impotent.
-
27:04 - 27:08(Gelächter)
-
27:08 - 27:14Einige Leute sagen, dass einem dem Mann
untergeordnete Frau unsere Kultur ist. -
27:14 - 27:16Aber Kultur verändert sich ständig.
-
27:16 - 27:18Ich habe wunderschöne Zwillingsnichten.
-
27:18 - 27:20Sie sind 15 und leben in Lagos.
-
27:20 - 27:23Wären sie vor 100 Jahren geboren,
-
27:23 - 27:25hätte man sie weggebracht und ermordet.
-
27:25 - 27:29Weil es unsere Kultur war,
Zwillinge zu töten. -
27:30 - 27:33Worum geht es also bei Kultur?
-
27:33 - 27:34Es gibt die dekorative Kultur,
-
27:34 - 27:36das Tanzen,
-
27:36 - 27:37aber bei Kultur geht es eigentlich
-
27:37 - 27:40um die Erhaltung
und Fortbestand eines Volkes. -
27:40 - 27:43In meiner Familie bin ich das Kind,
das sich am meisten -
27:43 - 27:45für unsere Geschichte interessiert,
-
27:45 - 27:46für unsere Tradition,
-
27:46 - 27:49für das Wissen über unser Ahnenland.
-
27:49 - 27:51Meine Brüder sind nicht
so interessiert wie ich. -
27:51 - 27:53Aber ich kann nicht teilnehmen.
-
27:53 - 27:55Ich kann nicht zu den Treffen gehen.
-
27:55 - 27:57Ich kann nicht mitreden.
-
27:57 - 27:59Weil ich weiblich bin.
-
27:59 - 28:01Kultur macht keine Menschen,
-
28:01 - 28:05Menschen machen Kultur.
-
28:05 - 28:10(Applaus)
-
28:10 - 28:13Wenn es also tatsächlich stimmt,
dass die Menschlichkeit der Frauen -
28:13 - 28:18nicht unsere Kultur ist, dann müssen wir
das zu unserer Kultur machen. -
28:18 - 28:22Ich denke sehr oft an meinen
teuren Freund Okulama. -
28:22 - 28:27Mögen er und all die anderen Opfer
des Sosoliso-Absturzes -
28:27 - 28:29weiterhin in Frieden ruhen.
-
28:29 - 28:34Er wird immer von denen
erinnert werden, die ihn geliebt haben. -
28:34 - 28:37An jenem Tag vor vielen Jahren
hatte er Recht, -
28:37 - 28:38mich eine Feministin zu nennen.
-
28:38 - 28:40Ich bin eine Feministin.
-
28:40 - 28:43Als ich das Wort an jenem Tag
im Wörterbuch nachgeschlagen habe, -
28:43 - 28:44las ich das:
-
28:44 - 28:45"Feminist/in,
-
28:45 - 28:47eine Person,
die an die soziale, politische -
28:47 - 28:52und wirtschaftliche Gleichheit
der Geschlechter glaubt." -
28:52 - 28:53Meine Urgroßmutter war
-
28:53 - 28:54laut der Erzählungen über sie
-
28:54 - 28:56eine Feministin.
-
28:56 - 29:00Sie lief aus dem Haus des Mannes fort,
den sie nicht heiraten wollte, -
29:00 - 29:02und heiratete schließlich
den Mann ihrer Wahl. -
29:02 - 29:05Sie weigerte sich, protestierte,
sagte ihre Meinung, -
29:05 - 29:11wann immer sie das Gefühl hatte,
dass sie eines Zugangs beraubt wurde. -
29:11 - 29:14Meine Urgroßmutter kannte
das Wort "Feministin" nicht, -
29:14 - 29:17aber das bedeutet nicht,
dass sie es nicht war. -
29:17 - 29:20Wir sollten dieses Wort zurückholen.
-
29:21 - 29:24Meine eigene Definition lautet:
-
29:24 - 29:28Feministen sind Männer
oder Frauen, die sagen ... -
29:28 - 29:32(Gelächter) (Applaus)
-
29:38 - 29:41Feministen sind Männer
oder Frauen, die sagen: -
29:41 - 29:44"Ja, es gibt ein Problem
mit den Geschlechterrollen heute, -
29:44 - 29:46und wir müssen es beheben.
-
29:46 - 29:49Wir müssen es besser machen."
-
29:49 - 29:51Der beste Feminist, den ich kenne,
-
29:51 - 29:54ist mein Bruder Kenny.
-
29:54 - 29:58Er ist ein gütiger, gutaussehender,
liebenswerter Mann -
29:58 - 30:01und er ist sehr männlich.
-
30:01 - 30:01Danke.
-
30:01 - 30:07(Applaus)
- Title:
- Wir sollten alle Feministen sein | Chimamanda Ngozi Adichie | TEDxEuston
- Description:
-
Dieser Vortrag wurde bei einem TEDx-Event gehalten, der dem Format für TED-Konferenzen entspricht, aber eigenständig von einem lokalen Veranstalter organisiert wurde. Erfahren Sie mehr unter http://ted.com/tedx.
In diesem humorvollen, aufrichtigen Vortrag hinterfragt Chimamanda Ngozi Adichie die Geschlechterrollen und schlägt vor, anders über sie zu denken – auf eine Weise, die wirklich Gleichberechtigung bringt. - Video Language:
- English
- Team:
- closed TED
- Project:
- TEDxTalks
- Duration:
- 30:17
Nadine Hennig edited German subtitles for We should all be feminists - Chimamanda Ngozi Adichie at TEDxEuston | ||
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Nadine Hennig accepted German subtitles for We should all be feminists - Chimamanda Ngozi Adichie at TEDxEuston | ||
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