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34C3 - Ein Festival der Demokratie

  • 0:00 - 0:14
    34C3 Vorspannmusik
  • 0:17 - 0:24
    Herald: Ok, auf dem letzten Kongress haben
    wir kein Spiel gespielt und das Spiel hat
  • 0:24 - 0:29
    uns aufgefordert zu kollaborieren und
    aktiv zu werden, um die Welt
  • 0:29 - 0:36
    mitzugestalten. Beim G20 Gipfel haben sich
    einige interessante Kollaborationen aus
  • 0:36 - 0:43
    dem entfernteren oder näheren Umfeld des
    CCC zusammengetan. Es gab vor allem jetzt,
  • 0:43 - 0:51
    wenn man für diesen Talk zwei Projekte
    There Is No Time und das FC/MC und ich
  • 0:51 - 0:55
    denke ihr werdet selber erklären, was
    genau ihr gemacht habt. Wir haben von
  • 0:55 - 1:02
    beiden jetzt Vertreter/innen hier. Einmal
    Daniel und Nuriye von There Is No Time.
  • 1:02 - 1:07
    Vielleicht könnt ihr eure Hände heben,
    damit man euch zuordnen kann. Genau.
  • 1:07 - 1:15
    Sofie, Maren und Oliver vom FC/MC und
    Holger, der hier etwas als Vertreter des
  • 1:15 - 1:22
    VOC oder CCC dabei ist. Okay dann viel
    Spaß mit dem Talk.
  • 1:22 - 1:30
    Applaus
  • 1:30 - 2:23
    Helikoptergeräusch
  • 2:27 - 2:32
    Nuriye: Ja vielen Dank, dass wir hier sein
    dürfen.
  • 2:32 - 2:37
    Helikoptergeräusch
    Gelächter
  • 2:37 - 2:41
    N: Wie in echt.
  • 2:41 - 2:42
    Gelächter
    Genau, also wir wollen euch die zwei
  • 2:42 - 2:48
    Projekte FC/MC, das alternative
    Medienzentrum und TINT, einen 48-stündigen
  • 2:48 - 2:55
    Livestream vorstellen. Trotz dieser, trotz
    der sehr unterschiedlichen Dimensionen der
  • 2:55 - 2:59
    beiden Projekte eint sie, dass mediale
    Praktiken genutzt wurden, also fernseh-
  • 2:59 - 3:04
    ähnliche Formate entwickelt wurden, in der
    Hoffnung eine breite oder zumindest
  • 3:04 - 3:10
    breitere Öffentlichkeit zu erreichen.
    Bevor wir aber in die Beschreibung der
  • 3:10 - 3:17
    beiden Projekte gehen, springen wir ein
    Stück zurück in einer Chronologie und
  • 3:17 - 3:22
    Maren wird uns ein bisschen was darüber
    erzählen wie Hamburg sich in der Zeit vor
  • 3:22 - 3:29
    dem Gipfel angefühlt hat. Eine Zeit in der
    wir, glaube ich, alle ziemlich toll
  • 3:29 - 3:37
    gespürt haben, dass jetzt was zu tun ist.
    Maren: Ich wollte das noch mal kurz in
  • 3:37 - 3:42
    Erinnerung rufen, obwohl das vielleicht
    wie viele hier auch wissen, die G20 ist
  • 3:42 - 3:47
    ein informelles Treffen der wichtigsten
    Industrie- und Schwellenländer und der EU,
  • 3:47 - 3:52
    welches seit einigen Jahren die G8 und G7
    Treffen abgelöst hat, in der Wichtigkeit
  • 3:52 - 3:57
    die ihnen beigemessen wird von Seiten der
    Beteiligten und ist auch das maßgebliche
  • 3:57 - 4:01
    Treffen, wo finanz- und währungspolitische
    Abstimmungen getroffen werden, wo über
  • 4:01 - 4:07
    Klimapolitik, Migration, Bildung und viele
    andere Themen gesprochen wird. Es gibt also,
  • 4:07 - 4:10
    es ist also streitbar und es gibt
    sehr viel zu kritisieren, auch schon ohne
  • 4:10 - 4:16
    die Anwesenheit von Personen wie Erdogan,
    Trump und Putin, also eine problematische
  • 4:16 - 4:22
    Veranstaltung. Haben wir die schon
    gesehen? Dann noch mal kurz, das sind sie
  • 4:22 - 4:30
    die G20 und es wurde eben halt Ende,
    Anfang des Jahres 2016 bekannt gegeben,
  • 4:30 - 4:36
    dass die Bundesregierung, die 2017 den
    Vorsitz der, der G20-Staaten hatte,
  • 4:36 - 4:42
    beschlossen hat, den Gipfel zwar im Juli
    2017 in Hamburg abzuhalten. Das ist vor
  • 4:42 - 4:46
    allen Dingen deswegen schon eine
    bemerkenswerte Entscheidung, weil die
  • 4:46 - 4:50
    Frage, wie weit das sinnvoll ist, so große
    Gipfelveranstaltungen in Städten
  • 4:50 - 4:56
    abzuhalten, ja als Frage offen im Raum
    steht, seit Seattle, seit Genua, zum
  • 4:56 - 5:02
    Beispiel. Und so wurden ja auch 2007 der
    Gipfel in Heiligendamm oder auch der G7
  • 5:02 - 5:06
    Gipfel 2015 in Elmau an die Peripherie
    verlegt. Eben halt genau mit Argumenten,
  • 5:06 - 5:11
    wie, das sei sozusagen infrastrukturell
    einfacher zu handhaben und auch vor allen
  • 5:11 - 5:16
    Dingen aus sicherheitspolitischen Gründen
    haben, wurden diese Treffen eben halt eher
  • 5:16 - 5:23
    an periphere Orte verlegt. Nun sollte es
    aber so sein, dass eben halt, auch wohl,
  • 5:23 - 5:30
    als Demokratiebeweis gar, dieser G20
    Gipfel in einer Stadt stattfinden sollte.
  • 5:30 - 5:35
    Es gab dazu eine erste öffentliche
    Informationsveranstaltung im September
  • 5:35 - 5:40
    2016 bereits in den Messehallen in
    Hamburg. Das war auch der Ort, der als
  • 5:40 - 5:44
    Austragungsort ausgewählt worden ist. Um
    das vielleicht ganz kurz noch so
  • 5:44 - 5:48
    anzudeuten, die Messehallen, also die
    blaue Zone, das ist im Grunde genommen die
  • 5:48 - 5:52
    Innenstadt von Hamburg. Die Messehallen
    liegen sehr zentral zwischen Alster und
  • 5:52 - 5:57
    Elbe. Hier seht ihr das FC/MC. Da unten
    war TINT lokalisiert und hier die
  • 5:57 - 6:02
    Elbphilharmonie. Also das Ganze findet
    sozusagen im Zentrum einer Großstadt statt
  • 6:02 - 6:07
    und nicht zu vergessen, auch neben dem
    FC/MC, da ist Sankt Pauli angezeigt, neben
  • 6:07 - 6:13
    den Messehallen die Sternschanze, die Rote
    Flora auch unweit des Ganzen. Also
  • 6:13 - 6:18
    interessante Ortswahl, auch in dieser
    Hinsicht und es stellte sich dann im
  • 6:18 - 6:22
    weiteren Verlauf raus, dass diese, diese
    Entscheidung für eine Stadt eben halt auch
  • 6:22 - 6:30
    eine ganz bedeutsame sicherheitspolitische
    Entscheidung war. Und man konnte dann im
  • 6:30 - 6:35
    eigentlich schon ein halbes Jahr bevor der
    Gipfel begann, die zunehmende
  • 6:35 - 6:40
    Dramatisierung innerhalb dieses, oder die
    Steigerung in diesem, in diesem
  • 6:40 - 6:46
    Sicherheitsdiskurs beobachten. Auf dieser
    ersten öffentlichen Infoveranstaltung, die
  • 6:46 - 6:52
    die Stadt eben halt 2017, 2016
    Entschuldigung, im September, zu der sie
  • 6:52 - 6:55
    eingeladen hat, das war in den
    Messehallen. Das war eine Halle, die war
  • 6:55 - 7:01
    ungefähr doppelt so groß, wie wie diese
    hier. Es war ungefähr 800 Anwohnerinnen
  • 7:01 - 7:05
    gekommen, um sich eben halt die
    Ausführungen von Vertretern von Bezirk,
  • 7:05 - 7:10
    Stadt und Senat und Innenbehörde
    anzuhören, wie man sich die Durchführung
  • 7:10 - 7:16
    dieses Gipfels im Zentrum von Hamburg
    vorstellte. Und nachdem die Vertreterinnen
  • 7:16 - 7:22
    der Stadt, die ihre Ausführungen beendet
    hatten, konnten die interessierten
  • 7:22 - 7:27
    Zuhörerinnen eben halt an zwei Saalmikros
    in dieser, in dieser großen Messehalle
  • 7:27 - 7:31
    Fragen stellen. Es stellten sich sofort,
    formierten sich lange Schlangen von 50 bis
  • 7:31 - 7:37
    100 Leuten, insgesamt, hinter diesen
    beiden Mikrofonen und es wurden durchweg
  • 7:37 - 7:41
    Bedenken geäußert. Also die Leute waren
    nicht daran interessiert zu erfahren, ob
  • 7:41 - 7:46
    man während des G20 Gipfels wohl
    Kindergeburtstage im Karoviertel abhalten
  • 7:46 - 7:49
    könnte oder ob man die lieber verschieben
    sollte, aus terminlichen Gründen oder ob
  • 7:49 - 7:53
    es möglich ist eine Pizza zu bestellen,
    das waren so Sachen, die da unter anderem,
  • 7:53 - 7:56
    'unter anderem' ist jetzt ein bisschen
    polemisch auch irgendwie erzählt wurden,
  • 7:56 - 8:01
    sondern es waren wirklich massive
    Bedenken, die da geäußert worden sind, von
  • 8:01 - 8:05
    den, von den Anwohnerinnen. Ganz im
    Gegensatz dazu hat aber die, haben die
  • 8:05 - 8:10
    Vertreterinnen der Politik, also in Figur
    des, vor allen Dingen, des Innensenators
  • 8:10 - 8:16
    und des Bürgermeisters darauf beharrt,
    dass dieser Gipfel in einer Großstadt eben
  • 8:16 - 8:20
    halt als Beweis einer lebendigen
    demokratischen Gesellschaft funktionieren
  • 8:20 - 8:24
    sollte und eben auch zeigen sollte, wie
    intensiv in einer weltoffenen
  • 8:24 - 8:28
    demokratischen Gesellschaft die
    Auseinandersetzungen auch sind. Wir haben
  • 8:28 - 8:33
    dem Titel dieser Veranstaltung ja also das
    eine ist, kannst du, können wir auf die
  • 8:33 - 8:40
    Folie gehen vom Titel nochmal, genau,
    danke, also Festival der Demokratie,
  • 8:40 - 8:46
    das ist ein Zitat des des Hamburger
    Bürgermeisters. Wir haben dem die Frage
  • 8:46 - 8:52
    nach dem geplanten Ausnahmezustand hier
    hinzugestellt und es zeichnete sich eben
  • 8:52 - 8:58
    halt, wie ich schon sagte, ab, dass,
    dass da das ganz massiv eben als
  • 8:58 - 9:01
    sicherheitspolitisch auch dieses Ereignis
    benutzt werden sollte. Ich sage nur noch mal
  • 9:01 - 9:07
    Stichwort auch Antiterrordiskurs und
    also dass, der Weg war sozusagen eh schon
  • 9:07 - 9:13
    bereitet auch an dieser Stelle eben halt
    einen massiven, massive Aufrüstung der
  • 9:13 - 9:19
    Polizei und ihre Befugnisse anzusteuern.
    So wurde dann aber auch eben vom
  • 9:19 - 9:25
    Innensenator Andy Grote angekündigt dass
    der G20 Gipfel auch ein Schaufenster
  • 9:25 - 9:31
    moderner Polizeiarbeit werden würde und im
    Grunde genommen war schon ein halbes Jahr
  • 9:31 - 9:36
    vor dem Gipfel klar dass eine
    deeskalierende Polizeistrategie niemals
  • 9:36 - 9:41
    wirklich ernsthaft in Erwägung gezogen war
    und somit die Frage was die verändert
  • 9:41 - 9:46
    hätte leider auch nicht mehr beantwortet
    werden kann. Das zeigt sich dann zum
  • 9:46 - 9:51
    Beispiel in dieser Steigerung von am
    Anfang 10.000 Polizisten am Ende waren es
  • 9:51 - 9:54
    31.000 Polizisten, ich glaube es waren in
    Wirklichkeit sogar noch mehr und
  • 9:54 - 10:00
    wahrscheinlich ist die Dunkelziffer uns
    gar nicht bekannt wie viele Polizisten
  • 10:00 - 10:04
    jetzt wirklich irgendwie bei diesem Gipfel
    in diesem Gipfelereignis beigewohnt
  • 10:04 - 10:08
    haben. Ganz massiv hat auch die Hamburger
    Boulevardpresse eben mal zur
  • 10:08 - 10:13
    Dramatisierung dieser Diskussion
    beigetragen, das Hamburger Abendblatt
  • 10:13 - 10:18
    warnt vom größten schwarzen Block, den es
    jemals gegeben hat. Und vor allen Dingen
  • 10:18 - 10:22
    wird die "Welcome to Hell" Demo die aus
    dem autonomen Spektrum heraus angemeldet
  • 10:22 - 10:27
    worden war für den Donnerstag dem Vorabend
    des Gipfels wird ganz massiv in Stellung
  • 10:27 - 10:33
    gebracht um eben halt diese also das ist
    sozusagen das Ereignis an dem diese
  • 10:33 - 10:40
    Eskalation seitens der Polizei schon im
    Vorfeld herbeigeführt wurde und dann im
  • 10:40 - 10:47
    Grunde genommen ja auch auf Ansage dann am
    Abend des 6. Juli Monate später umgesetzt
  • 10:47 - 10:52
    wurde. Weiterhin wird eine
    Gefangensammelstelle neu gebaut. Im Süden
  • 10:52 - 10:57
    von Hamburg die bis zu 400 Personen
    aufnehmen soll, heute beherbergt sie die
  • 10:57 - 11:02
    Soko schwarzer Block, die weiterhin
    arbeitet. Das SocialMediaTeam der Polizei
  • 11:02 - 11:09
    wird massiv aufgestockt auf es sollen circa 150
    Leute die Social, also die Arbeit
  • 11:09 - 11:18
    der Polizei eben halt auf Twitter und Facebook betreuen.
    Bürgertelefone werden eingerichtet, die
  • 11:18 - 11:23
    Pressestelle der Polizei wird massiv
    aufgestockt. Und so mäandert eigentlich
  • 11:23 - 11:27
    irgendwie schon monatelang vor diesem
    Gipfel mäandern so die verschiedenen
  • 11:27 - 11:32
    Diskurse durch den Raum. Wo einerseits
    davon die Rede ist, dass es wahrscheinlich
  • 11:32 - 11:36
    besser wäre, wie wir im nächsten bild
    sehen, die Stadt zu verlassen. Also es
  • 11:36 - 11:39
    werden Empfehlungen ausgesprochen auch
    teilweise von hochrangigen Beamten der
  • 11:39 - 11:43
    Innenbehörde, man solle doch lieber an die
    Ostsee fahren, dass würden sie auch machen
  • 11:43 - 11:47
    wenn sie könnten und sie würden es
    wirklich jedem empfehlen. Betriebe geben
  • 11:47 - 11:57
    den Ihren Ihren angestellten G20 frei.
    Geschäfte verbarrikadieren sich. Und die
  • 11:57 - 12:02
    also der Weg ist eigentlich schon schon
    schon Monate vor diesem Gipfel bereitet.
  • 12:02 - 12:07
    Trotzdem versucht die Politik immer weiter
    auch zu beschwichtigen. Da haben wir auch
  • 12:07 - 12:12
    noch ein sehr schönes Zitat vom Hamburger
    Bürgermeister der den G20 mit dem
  • 12:12 - 12:18
    Hafengeburtstag vergleicht. Ich muss
    sagen, ich wundere mich immer noch, dass
  • 12:18 - 12:22
    der Gipfel immer noch nicht vorbei ist und
    auch wie die Diskurse darum weiter
  • 12:22 - 12:26
    verlaufen. Wir haben jetzt gedacht dass
    wir noch mal ganz kurz vielleicht 'ne
  • 12:26 - 12:32
    Chronologie der Gipfelwoche aufrufen. Um
    eben halt auch zu verdeutlichen, dass ab
  • 12:32 - 12:38
    also nicht erst aber spätestens ab Montag
    dem dem 3. Juli mehrere zehntausend
  • 12:38 - 12:42
    Menschen in der Stadt sind. Montagabend
    findet dann etwas statt, was im Grunde
  • 12:42 - 12:47
    genommen auch schon wochenlang vorher sich
    angekündigt hat, es wird ein legales,
  • 12:47 - 12:53
    gerichtlich genehmigtes Camp von der
    Polizei rechtswidrig geräumt. Es wurde
  • 12:53 - 12:56
    auch später noch mal, die Rechtswidrigkeit
    dieses Polizeieinsatzes wurde auch später
  • 12:56 - 13:04
    noch mal durch einen Gerichtsbeschluss
    dann bestätigt. Am 4.7. wird der Arrivati Park
  • 13:04 - 13:09
    eröffnet. Wo eigentlich die ganze
    Woche über dann auch Veranstaltungen
  • 13:09 - 13:13
    stattfinden und einen Rückzugsraum möglich
    ist, auch das ist direkt im
  • 13:13 - 13:18
    Schanzenviertel. Unweit der
    Messehallen. Es wird zu einem
  • 13:18 - 13:22
    MassenCornern aufgerufen, da sind 10.000
    von Leuten auf der Straße in der ganzen
  • 13:22 - 13:27
    Stadt, auf den Straßen in der ganzen Stadt
    unterwegs. Und es bleibt weitgehend
  • 13:27 - 13:30
    friedlich bis auf erste
    Eskalationsversuche seitens der Polizei.
  • 13:30 - 13:37
    Am 5.7. beginnt dann der Solidarity
    Summit, ein Alternativgipfel. Auf
  • 13:37 - 13:43
    Kampnagel mit mehreren tausend
    Teilnehmer_innen. Das Alles-Allen-Bündnis
  • 13:43 - 13:48
    hat zum Demo Rave "Lieber tanz ich als
    G20" eingeladen. 1000 gestalten die
  • 13:48 - 13:52
    Performance geht an den Staat. Also auch
    hier sind wieder zehntausende von Leuten
  • 13:52 - 13:59
    auf den Straßen unterwegs. Am 6.7. dann,
    wie bereits gesagt, die "Welcome to Hell"
  • 13:59 - 14:08
    Demo. Die dann ja nur eine Kundgebung war.
    Am 5.7. ne, entschuldigung am, quatsch, am
  • 14:08 - 14:13
    7.7. finden Blockadeaktionen in der ganzen
    Stadt statt. Das ist jetzt noch ein
  • 14:13 - 14:17
    weiteres Bild vom Donnerstag.
    Blockadeaktion in der ganzen Stadt und vor
  • 14:17 - 14:21
    allen Dingen auch der Gipfel beginnt, was
    N24 zu diesem schönen Splitscreen dann
  • 14:21 - 14:26
    animiert hat. Also die G20 Teilnehmer
    sitzen in der Elbphilharmonie und lauschen
  • 14:26 - 14:32
    Beethovens 9. Sinfonie, während im
    Schanzenviertel Mülltonnen noch nicht mal
  • 14:32 - 14:38
    brennen würde ich sagen in diesem Fall.
    Und am 8.7. findet die größte Bündnisdemo
  • 14:38 - 14:47
    statt mit 80 bis 100.000 Teilnehmer_innen.
    "Solidarity not G20". Und auch
  • 14:47 - 14:54
    Samstagabend werdenn dann, wird dann diese
    friedliche Demo auch von der Polizei noch
  • 14:54 - 14:59
    belästigt. Aber genau soweit erst mal
    irgendwie zur so ein bisschen zur
  • 14:59 - 15:07
    Chronologie dieser Woche. Und ich übergebe
    dann jetzt an TINTs, an TINT zurück oder?
  • 15:08 - 15:15
    Daniel: Hi. Also wir haben jetzt die kurze
    Einführung gehabt und ich fange jetzt an
  • 15:15 - 15:20
    zu erklären, was wir von There Is No Time
    gemacht haben. Unser Ausgangspunkt war
  • 15:20 - 15:25
    anders, als der von FC/MC. Eher der, dass
    wir gesagt haben wir gucken uns an, was
  • 15:25 - 15:28
    ist eigentlich die Struktur hinter dem,
    was letztendlich dieses Spektakel
  • 15:28 - 15:34
    hervorbringt. Also nicht das Bashing von
    irgendwelchen politischen Schaustellern.
  • 15:34 - 15:37
    Sondern wirklich zu gucken was sind die
    Bedingungen unter denen wir leben und was
  • 15:37 - 15:43
    hat das auch mit diesem Event zu tun in
    dem wir eigentlich nicht erwartet haben,
  • 15:43 - 15:49
    dass irgendwas besonders gutes dabei
    herauskommt. Wer von euch weiß was am Ende
  • 15:49 - 15:53
    dabei rausgekommen ist? Wahrscheinlich
    niemanden. War dann ja auch ein bisschen
  • 15:53 - 16:02
    überdeckt. Es ging uns auf jeden Fall
    nicht darum zu schauen was da vor Ort
  • 16:02 - 16:08
    passiert sondern wirklich an die Substanz
    zu gehen. Also was ist da los und wieso
  • 16:08 - 16:12
    ist dieser Jahrmarkt der
    Hoffnungslosigkeit eigentlich immer so mit
  • 16:12 - 16:17
    so einem weiter so obwohl alle leute
    spüren, dass irgendwas in der luft liegt
  • 16:17 - 16:21
    oder daneben. Nuriye macht jetzt ein
    bisschen weiter.
  • 16:21 - 16:37
    Nuriye: [unverständlich] eine ziemlich starke Kritik
    der sozioökonomischen Umstände in denen
  • 16:37 - 16:44
    wir leben und die uns dazu gebracht haben
    eigentlich dieses Diskussionsformat also
  • 16:44 - 16:51
    TINT eine diese Art Fernsehsendung oder den
    Fernsehkanal zu entwickeln indem die 15
  • 16:51 - 16:56
    Themen der offiziellen G20 Agenda
    besprochen werden sollten.
  • 17:00 - 17:06
    TINT lässt sich eigentlich in drei Bereiche aufteilen
    einmal den Ort, die inhaltliche
  • 17:06 - 17:12
    Auseinandersetzung und das Netzwerk in der
    Stadt. Die inhaltliche Auseinandersetzung
  • 17:12 - 17:16
    kondensierte wie gesagt in diesem 48
    stündigen Livestream, hauptsächlich
  • 17:16 - 17:22
    bestehend aus dem Gesprächsfor.. aus einem Gesprächsformat das wir
    entwickelt haben, gespickt mit Film,
  • 17:22 - 17:30
    Dokus, Animationen und anderen kleinen
    Clips. Als Ort bezeichnen wir die gesamte
  • 17:30 - 17:38
    Produktionsstätte. Das war für uns ein
    sozialer Raum. Also die meisten Leute von
  • 17:38 - 17:43
    TINT haben da in der Zeit quasi gelebt und
    es waren jeden Tag viele Zuschauerinnen da
  • 17:43 - 17:50
    die das Programm quasi in echt verfolgt
    haben. Und der dritte Teil war dann eben das
  • 17:50 - 17:56
    Netzwerk. Also von unserem Ort aus haben wir
    die Sendung in die Stadt übertragen.
  • 17:56 - 18:00
    Wir haben dazu Empfänger und Monitore in
    Kiosken, Kneipen, Galerien, den
  • 18:00 - 18:07
    Bücherhallen und anderen halböffentlichen
    und institutionellen Orten installiert
  • 18:07 - 18:16
    und auch in dem Gebiet um den
    Versammlungsort der G20, was ja in einer
  • 18:16 - 18:19
    Demonstrationsverbotszone war. Und
    natürlich wollten wir genau da auch unsere
  • 18:19 - 18:27
    Kritik reintragen. Genau. Also Kernstück der Sendung
    war eine Art Einführung gebunden an die 15
  • 18:27 - 18:33
    Themen des G20 die wir so um umdeuteten
    wie es uns beliebte. Zu allen Talks haben
  • 18:33 - 18:37
    wir Menschen aus unterschiedlichen
    Fachbereichen eingeladen, die wir für
  • 18:37 - 18:43
    Expertinnen eines Themas halten. Diese
    haben Gespräche geführt in denen eine
  • 18:43 - 18:48
    kritische Perspektive anhand von
    Beispielen verdeutlicht werden sollte und
  • 18:48 - 18:56
    soweit möglich auch Formen des Umgangs mit
    der Situation diskutiert worden. Also, ein
  • 18:56 - 19:01
    Beispiel ist zu der Überschrift "Chancen
    der Digitalisierung nutzen" da haben wir also
  • 19:01 - 19:06
    über den Zusammenhang von einer
    voranschreitenden Digitalisierung und der
  • 19:06 - 19:15
    Logistik gesprochen. Ganz... Ein Beispiel, dass
    man in Hamburg, in der Hafenstadt Hamburg kennt und da eben
  • 19:15 - 19:21
    auch diskutiert ob so Nadelöhre der Logistik,
    wie zum Beispiel der Hamburger Hafen,
  • 19:21 - 19:24
    bestreikt werden könnten oder nicht.
  • 19:29 - 19:31
    Daniel: Okay. Wir erzählen gleich noch ein bisschen was
  • 19:31 - 19:34
    zu diesen Orten - ein
    bisschen mehr - aber ich hack jetzt einmal
  • 19:34 - 19:38
    ein um etwas zu der Gruppe zu sagen, damit ihr so
    ein Bild davon bekommt. Also es ist einerseits
  • 19:38 - 19:42
    beim FC/MC, wo sehr wohl sehr viele Leute
    dabei waren, waren wir eigentlich eher ein
  • 19:42 - 19:47
    erweiterter Freundeskreis, Freundinnen von
    Freundinnen. Kleine Strukturen nichts
  • 19:47 - 19:51
    abgeschlossen. Wir waren ungefähr 15 Leute
    in der Kerngruppe, würde ich sagen, und
  • 19:51 - 19:57
    etwa 50, die dann am Ende bei der
    Ausführung alles mitgemacht haben.
  • 19:59 - 20:03
    Ungefähr dreiviertel Frauen, das ist
    vielleicht ganz interessant. Unser Budget
  • 20:03 - 20:10
    lag bei ungefähr 6000 Euro und wir kommen eigentlich - die meisten
    von uns kommen aus eher künstlerischen
  • 20:10 - 20:17
    Kontexten. So, das ist jetzt nur einmal so die Verortung.
    Und dann können wir jetzt noch mal ein
  • 20:17 - 20:19
    bisschen weitermachen mit dem Ort.
  • 20:21 - 20:27
    Nuriye: Ja. Genau, also. Was ihr hier seht
    lacht
  • 20:27 - 20:33
    ist hier unten auf dem Bild ist das Archipel zu sehen.
  • 20:33 - 20:41
    Unsere 50 qm... Unser 50 qm
    großes schwimmendes Studio welches wir in
  • 20:41 - 20:46
    dem, in den - was ihr vorher gesehen habt - in den Stadtteil Hammerbrook außerhalb der
    blauen Zone geschleppt haben.
  • 20:47 - 20:51
    Nächstes Bild bitte. Genau.
  • 20:51 - 20:56
    Der Bildverarbeitungsbereich und die
    Outputtechnik, die war an Land genauso, wie die
  • 20:56 - 21:03
    Küche, WCs, die Bar, Tribünen für Zuschauerinnen, Zelte,
    die Maske, zum Teil Schlafwagen und so
  • 21:03 - 21:05
    weiter. Nächstes Bild bitte.
  • 21:09 - 21:14
    Ja. Kichern Was hier zu
    sehen es ist, ist das was wir auch vor Ort die ganze Zeit
  • 21:14 - 21:18
    gespürt haben. Nämlich einen ziemlich
    starkem Kontrast zu dem was da gerade eigentlich in
  • 21:18 - 21:23
    der Stadt passiert. Also es war absurd
    idyllisch und für einige Zuschauende war
  • 21:23 - 21:30
    eben der Ort, den ich eben als sozialen
    Ort beschrieben habe auch ein Raum, in dem
  • 21:30 - 21:34
    man runterkommen konnte und die
    Hubschrauber nur weit entfernt am Horizont
  • 21:34 - 21:42
    gesehen hat. Nächstes Bild bitte. Genau vor Ort
    gearbeitet hat natürlich das Filmteam,
  • 21:42 - 21:47
    also Kamera, Ton, Liveschnitt. Das Head-
    Team, ...
  • 21:47 - 21:54
    Nächstes Bild bitte. Das Head-Team, also Studio, Design, Licht, Maske,
  • 21:54 - 21:58
    Architektur generell, wenn wir das so
    nennen wollen, und Personen, die sich um
  • 21:58 - 22:02
    die Rednerin gekümmert haben. Das
    Infrastruktur-Team, dass die Logistik
  • 22:02 - 22:08
    organisiert hat und fantastische Köchinnen
    und Köche die uns auch noch alle versorgt haben.
  • 22:16 - 22:19

    Daniel: Wie bei allen anderen Tasks auch, hatten wir natürlich für die
  • 22:19 - 22:22
    Inhalte, die ja
    unser Kernelement ausmachen sollten auch
  • 22:22 - 22:29
    eine Gruppe, eine Redaktionsgruppe, die daran beteilgt, also die
    damit beschäftigt war die Inhalte für
  • 22:29 - 22:33
    diese Panels vorzubereiten. Also die Frage
    "Welche Expertinnen können wir jetzt
  • 22:33 - 22:38
    einladen, zu welchem Thema?" und wir haben da
    viel diskutiert und vielen miteinander
  • 22:38 - 22:43
    gelernt. Wir haben auch viel versucht uns
    selber zu bilden um, damit alle irgendwie auf
  • 22:43 - 22:47
    einen Stand kommen. Das hat ziemlich gut
    funktioniert und war - glaube ich - für
  • 22:47 - 22:55
    alle eine gute Erfahrung, das so zu
    machen. Auf dem Dings hier seht ihr die
  • 22:55 - 23:00
    ganzen Titel der offiziellen Agenda. Das
    war das, woran wir unsere Inhalte
  • 23:00 - 23:04
    geknotet haben. Also diese wirklich
    bescheuerten Titel haben wir versucht
  • 23:04 - 23:10
    halt umzudrehen und für uns zu nutzen und über
    diese Titel dann über die Dinge zu
  • 23:10 - 23:17
    sprechen, die ich vorhin schon erwähnt
    hab. Dann haben wir natürlich irgendwie
  • 23:17 - 23:20
    Kontakt gesucht und Verbindung geschaffen
    zu den vielen anderen Gruppen zu dem
  • 23:20 - 23:28
    FC/MC, zu dem Chaos Computer Club die uns
    geholfen haben - dazu später. Ganz klares
  • 23:28 - 23:31
    Ziel von unseren Panels war es halt nicht
    verkürzte Kritik an den Zuständen zu
  • 23:31 - 23:40
    machen unter denen wir leben. Und das so zu
    machen, dass man ohne Fachwissen das irgendwie für sich
  • 23:40 - 23:45
    erfassen kann und, dass die Leute, die sich
    das anschauen dort Anknüpfungspunkte
  • 23:45 - 23:52
    finden. Also nicht nur Bilder zeigen, sondern
    irgendwas was man mit nach Hause nehmen
  • 23:52 - 24:01
    kann. Also sehr systematische Kritik und
    keine flashy ... Bashing von irgendwelchen
  • 24:01 - 24:05
    Repräsentanten. Wir haben uns da ganz klar
    als Teil des Protestes gesehen und nicht
  • 24:05 - 24:10
    als... nicht außerhalb. Wir wollten dem,
    dem Bild von dem, was auf den Straßen
  • 24:10 - 24:19
    passiert, was hinzufügen. Dafür gibt es
    jetzt so ein paar Beispiele. (zum Team gewandt Können wir
  • 24:19 - 24:25
    mal weitermachen?) Ich erkläre kurz... also
    so sah unserer... unser Stream aus, auf den
  • 24:25 - 24:30
    Orten, die wir in der Stadt verteilt
    hatten. Wir hatten dieses Informationsfeld
  • 24:30 - 24:34
    auf der rechten Seite, was so ein bisschen
    auch unsere Kommunikationsplattform in die
  • 24:34 - 24:38
    Stadt war. Da konnten wir Ankündigungen
    machen und was auch immer uns da
  • 24:38 - 24:43
    eingefallen ist gerade. Unten hatten wir
    einen Twitter-Stream, der hauptsächlich
  • 24:43 - 24:47
    vom Ermittlungsausschuss gespeist war, was
    doch so ein bisschen Aktualität da rein
  • 24:47 - 24:54
    gebracht hat, als Kontrast zu dem diesen
    eher inhaltsschweren Panels, die wir
  • 24:54 - 25:00
    produziert haben. (ans Team gewandt Machst du eins weiter?)
    Das war ein anderes, ein Panel hatten wir
  • 25:00 - 25:06
    mit Bini Adamczak, die hat eine
    Einführung gemacht zu den
  • 25:06 - 25:11
    Begrifflichkeiten von Arbeit und Ökonomie
    und was das mit Politik zu tun hat, und
  • 25:11 - 25:18
    warum es deshalb auch für alle relevant
    ist. Dann hatten wir noch eins zum Thema
  • 25:18 - 25:25
    Afrika.
    N undeutlich aus dem Off: Hast du schon gesagt, dass unten... Deutlich Ja, hab ich nicht mitgekriegt...
  • 25:26 - 25:33
    Genau. Also ein Thema der G20-Agenda
    war eben, Partnerschaften mit Afrika zu
  • 25:33 - 25:40
    vertiefen. Bei uns in dem Gespräch
    zwischen dem Herero-Aktivist, Israel und
  • 25:40 - 25:44
    dem Historiker Kim ging es um das
    koloniale Erbe Deutschlands und speziell
  • 25:44 - 25:48
    den Standpunkt Hamburg als Tor zur Welt.
  • 25:52 - 25:59
    Genau, in dem Gespräch ging es außerdem auch darum, dass es einen
    Völkermord an den Herero gegeben hat, der
  • 25:59 - 26:04
    von wirtschaftlichen Interessen geleitet
    war. Wir wollten einfach damit kurz
  • 26:04 - 26:11
    zeigen, dass - ja - auf welcher Basis
    die G20 eigentlich darüber sprechen, die
  • 26:11 - 26:17
    Partnerschaften mit Afrika zu vertiefen. (zum Team gewandt Genau, nächstes Bild.)
  • 26:17 - 26:21
    D: (...weiter.) Wir erzählen gleich noch ein
    bisschen was zu diesen
  • 26:21 - 26:24
    Empfangsstationen, die wir dort verteilt
    hatten überall in der Stadt, aber ich
  • 26:24 - 26:28
    mache einen kurzen Exkurs zu der Technik,
    das ist ja hier vielleicht auch nicht
  • 26:28 - 26:34
    uninteressant. Wir hatten vor Ort einen
    Regiewagen, dort hatten wir einen
  • 26:34 - 26:39
    Liveschnitt-Mischer, der uns von dem
    Sender Thiede aus Hamburg geliehen wurde,
  • 26:39 - 26:46
    und einen Encoder vom VOC. Damit haben wir
    dann ein Signal zustande bekommen. Dann
  • 26:46 - 26:49
    hatten wir die Frage: "Okay, wie kriegen
    wir das ins Internet", und sind... haben
  • 26:49 - 26:53
    dann mal bei den Nachbarn, den
    Reifenhändlern, geklingelt und gesagt
  • 26:53 - 26:58
    "Guten Tag, wir kommen vom G20 und würden
    gerne eine Antenne auf Ihr Dach stellen".
  • 26:59 - 27:04
    Erstaunlicherweise haben sie das dann auch
    mitgemacht. Wir mussten so ein bisschen
  • 27:04 - 27:07
    erklären, aber das ging dann ganz
    gut, und diese Lösung hat sich tatsächlich
  • 27:07 - 27:13
    als ziemlich robust herausgestellt. Von
    dort aus sind wir dann zu dem Server von
  • 27:13 - 27:19
    CCC bzw. vom VOC gegangen. Dort wurde unser
    Stream weiterverteilt, halt an's... an
  • 27:19 - 27:25
    youtube, auf unsere Website, und so
    weiter. Und dann ging es noch weiter an
  • 27:25 - 27:32
    den Server von infobeamer.com, der uns
    geholfen hat mit einer Bereitstellung von
  • 27:32 - 27:37
    seiner Software in einer adaptierten Form,
    die extra für unser Projekt da war. Und
  • 27:37 - 27:41
    von da ging es dann an unsere ganzen
    Stationen in der Stadt, über einen
  • 27:41 - 27:48
    Raspberry, und da kam dann alles an, so
    wie wir es eben gezeigt haben, mit dem
  • 27:48 - 27:53
    mit diesem Infofeld und dem Twitterstream. Das war so
    unser Aufbau und jetzt können wir noch mal
  • 27:53 - 27:56
    ein bisschen konkreter zu den
    Empfangsstationen kommen.
  • 27:56 - 28:00
    N: Also, wir rennen gerade so ein bisschen
    aus der Zeit und darum ganz kurz. Wir
  • 28:00 - 28:05
    hatten 40 Orte in der ganzen Stadt
    verteilt. Im Zentrum ist es uns relativ
  • 28:05 - 28:10
    leicht gefallen Partnerinnen zu finden,
    die Bildschirme aufstellen wollen, in den
  • 28:10 - 28:14
    Randgebieten mussten wir eigentlich erst
    Vertrauen erarbeiten und es ging ziemlich
  • 28:14 - 28:20
    viel auch darum, dass... ja,
    verständlicherweise, dass Menschen sich
  • 28:20 - 28:27
    nicht als... also auch wenn sie unsere
    Kritik nachvollziehen konnten, zum Teil,
  • 28:27 - 28:30
    oder nicht zum Teil. Auch wenn sie
    unsere Kritik nachvollziehen konnten,
  • 28:30 - 28:35
    trotzdem nicht den Schritt gehen
    wollten sich als, ja, politisch
  • 28:35 - 28:46
    aktiv darzustellen. (zum Team gewandt Nächstes Bild bitte,)
    Es gab grinsen was ihr da bei dem
  • 28:46 - 28:51
    "TUWAT"-Pfeil seht, ist nichts, das wir
    initiiert haben, sondern das war eine
  • 28:51 - 28:55
    Gruppe, die mit einem Taschenbeamer los
    gezogen ist und "There is no time" in die
  • 28:55 - 29:01
    Stadt gesendet haben, auf eigene
    Initiative hin. Was uns sehr gefreut hat.
  • 29:04 - 29:08
    Die Kommunikation mit diesen
    Empfangsorten, obwohl ich das jetzt gerade
  • 29:08 - 29:14
    so negativ dargestellt hab, war für uns
    aber auch wesentlicher Teil des Projekts.
  • 29:14 - 29:21
    Also alleine die Frage zu stellen, ob man
    sich als politisch outet oder nicht.
  • 29:22 - 29:26
    Rauschen Ja, dann schnell weiter.
  • 29:27 - 29:31
    Knacken im Mikrofon
    D: Also ganz kurz: Ich glaube, für alle
  • 29:31 - 29:36
    von uns war es vor allem irgendwie total
    interessant und gut, zu sehen, dass sich
  • 29:36 - 29:43
    solche Sachen machen lassen. Dass man mit
    so einer Idee und einer Menge Persistenz
  • 29:43 - 29:47
    einfach Sachen in Gang bringen kann, und
    dass Leute sich politisieren und anfangen
  • 29:47 - 29:50
    Sachen zu machen. Das war für uns eine
    total gute und wichtige Erfahrung. Und
  • 29:50 - 29:54
    plötzlich hatte man einen Riesenhaufen von
    Leuten mit ganz viel Kapazität und
  • 29:54 - 29:59
    Spezialwissen und Energie und crazy
    Technik. Es war alles da, und das ist,
  • 29:59 - 30:02
    glaube ich, was, worauf wir
    hinauswollen. Das ist, dass solche Sachen
  • 30:02 - 30:07
    gehen, wenn man sie machen will. Aber
    jetzt fangen wir mal mit FC/MC an.
  • 30:11 - 30:18
    Sofie: So, Schnitt zum FC/MC und Ollie du
    sollst lächeln, wie ich hörte lacht.
  • 30:18 - 30:25
    Applaus
  • 30:25 - 30:30
    Also ein paar Leute von uns sind noch live
    dabei über einen anderen Channel, deswegen
  • 30:30 - 30:39
    kriegen wir solche wunderschönen Tipps.
    Genau, also das FC/MC ist eben, oder hat
  • 30:39 - 30:42
    eben diese Grundstimm-, oder ist aus
    dieser Grundstimmung so ein bisschen
  • 30:42 - 30:50
    erwachsen, die eben... wie eben auch schon berichtet
    wurde. Es gab sozusagen die Vorahnung,
  • 30:50 - 30:56
    dass es eine einseitige Berichterstattung
    gibt, und eben auch aus einer allgemeinen
  • 30:56 - 31:05
    Kritik am G20. Und daraus hat sich eben
    Anfang Februar 2017 dann die Umsetzung
  • 31:05 - 31:12
    eines unabhängigen und internationalen
    Mediencenters konkretisiert, was dann zum
  • 31:12 - 31:21
    FC/MC wurde und im St.-Pauli-Stadion - oder FC St.-Pauli-Stadion
    stattfand. Dabei haben wir uns gefragt halt:
  • 31:21 - 31:28
    Wie ist es möglich, unter den Bedingungen
    eines staatlichen Großereignisses eine
  • 31:28 - 31:32
    Plattform für kritische, aber auch eben
    pluralistische Berichterstattung
  • 31:32 - 31:37
    anzubieten, und das FC/MC sollte halt eben auch
    einen Baustein in der Infrastruktur der
  • 31:37 - 31:50
    Protestbewegungen sein, mit dem Ziel, die... den
    G20-Gipfel, aber eben auch die Proteste,... die umgebenden
  • 31:50 - 31:57
    Proteste eben differenzierter eben darzustellen
    und sehr undeutlich 'in der Wahrnehmung?' auch zu differenzieren.
  • 31:57 - 32:02
    Das Ganze wurde angelegt als ein
    Medienexperiment, also wir haben das ja
  • 32:02 - 32:07
    wirklich als ein Experiment begriffen und
    hatten auch wirklich nie den Anspruch
  • 32:07 - 32:13
    sozusagen irgendwas Konkretes aus unserem
    Experiment zu erfüllen – da komme ich aber
  • 32:13 - 32:16
    auch dann nochmal zurück – und wirklich
    mit der Frage: Wie kann eine
  • 32:16 - 32:23
    medienaktivistische Praxis aussehen. Dass
    wir als Projekt– oder das es als Projekt
  • 32:23 - 32:28
    angelegt war und halt wirklich eine
    vielfältige Auslegung hatte, sieht man
  • 32:28 - 32:34
    auch schon an unserem FC-Generator, also
    man hat dort oben wirklich vielfältige
  • 32:34 - 32:41
    Namen, wie man uns– oder wie man das FC/MC
    dann noch bezeichnen könnte. Das Ganze ist
  • 32:41 - 32:49
    natürlich nicht aus irgendwie... aus dem Blauen entstanden,
    sondern durch ein konkretes, oder durch
  • 32:49 - 32:56
    ein Netzwerk, was eben auf jeden Fall sehr
    lokal war, also in Hamburg basiert, aber
  • 32:56 - 32:59
    vor allem – und das war unglaublich
    wichtig – auch international getragen
  • 32:59 - 33:05
    wurde, welche sich dann teils dort im Ort
    temporär zusammengefunden haben, aber eben
  • 33:05 - 33:10
    auch verstreut waren. Anfangs war’s eine
    kleine Gruppe aus unterschiedlichen
  • 33:10 - 33:16
    Hintergründen. Das jetzt aufzuziehen wäre glaube ich
    einfach ...“there is no time”.
  • 33:16 - 33:22
    Und wir hatten aber auch das wahnsinnige Glück,
    einen wirklich passenden Ort für unsere
  • 33:22 - 33:29
    größenwahnsinniges Projekt eben zu finden,
    und das war eben das St.-Pauli-Stadion oder FC St.-Pauli-Stadion,
  • 33:29 - 33:33
    auch St. Pauli, und der Kontakt ist halt eben
    daher gekommen, dass im Vorfeld schon sehr
  • 33:33 - 33:37
    viel Stadtteilarbeit geleistet wurde von
    beiden Akteurinnen, also von von vielen
  • 33:37 - 33:44
    Leuten aus dem Netzwerk, aber auch von von
    dem FC St. Pauli. Deswegen wurde uns vom
  • 33:44 - 33:49
    FC halt eben ein großes Vertrauen
    entgegengebracht, aber eben auch dadurch,
  • 33:49 - 33:53
    dass sie unser Projekt sehr unterstützt
    haben. Am ersten Mai ist dann eben auch
  • 33:53 - 33:56
    der Vertrag fertig geworden und dadurch
    hat sich dann einfach auch eine wirkliche
  • 33:56 - 34:01
    Konkretisierung noch mal ergeben, auch
    durch die erste Pressemitteilung, die dann
  • 34:01 - 34:08
    am 14. Mai glaub ich – jo – dann eben auch
    raus gegangen ist. Insgesamt wurde das
  • 34:08 - 34:12
    Projekt halt wirklich durch viele Gruppen
    und kleine Firmen, die zum Teil aus dem
  • 34:12 - 34:18
    Stadtteil eben auch kamen, unterstützt –
    also - aber nicht nur Material, sondern eben auch
  • 34:18 - 34:22
    Erfahrung und auch Zeit vor allem –
    mitgebracht haben und eingebracht haben.
  • 34:23 - 34:26
    Also Mecklenburger hat zum Beispiel mitgeholfen, 9000 Essen bereitzustellen.
  • 34:27 - 34:32
    Genau, und jetzt haben wir so einen
    kleinen Beitrag, den wir euch gerne zeigen
  • 34:32 - 34:38
    würden. Vom... Also wir haben auch gerne, oder
    wir haben auch mit den sogenannten
  • 34:38 - 34:41
    Mainstream-Medien zusammengearbeitet, das
    ist sozusagen ein Beispiel.
  • 34:43 - 34:48
    Video startet mit Musik
    Videosprecher: Netzwerkkabel, Computertastaturen, Monitore,
  • 34:48 - 34:54
    Arbeitsplätze. So weit die Gemeinsamkeiten
    des offiziellen G20 Pressezentrums in den
  • 34:54 - 34:59
    Messehallen, und dem alternativen
    Pressezentrum des FC/MC, im Millerntor-Stadion.
  • 35:01 - 35:05
    Das offizielle wird vom
    Bundespresseamt organisiert, 4800
  • 35:05 - 35:11
    Journalisten aus 65 Ländern sind dort
    akkreditiert, als Vertreter von 700
  • 35:11 - 35:15
    verschiedenen Medien.
    Tilman Seeger: Akkreditieren kann sich
  • 35:15 - 35:18
    jeder Journalist, der nachweisen kann,
    dass er journalistisch tätig ist, der eine
  • 35:18 - 35:21
    Entsendeschreibung von seiner
    Heimatredaktion hat oder natürlich auch
  • 35:21 - 35:25
    Veröffentlichung hier einreichen kann, das
    prüfen wir, und es muss schon ein
  • 35:25 - 35:29
    journalistischer Hintergrund da sein,
    damit er hier reinkommt.
  • 35:29 - 35:33
    VSpr.: Für die, die diese Kriterien nicht
    erfüllen, gibt es wenige hundert Meter
  • 35:33 - 35:40
    entfernt, im Stadion des FC St. Pauli, das
    unabhängige Medienzentrum FC/MC. Ein wenig
  • 35:40 - 35:45
    improvisiert, aus Spenden finanziert, die
    technische Unterstützung kommt vom Chaos
  • 35:45 - 35:50
    Computer Club. Rund 400 Akkreditierungen
    aus gut zwei dutzend Ländern sind bei den
  • 35:50 - 35:55
    ehrenamtlichen Organisatoren eingegangen
    Oliver Leistert: Das sind Freelancer, das
  • 35:55 - 36:00
    sind Leute, die in Redaktionen arbeiten,
    das ist TV, Print, Radio, alle sind da,
  • 36:00 - 36:04
    und gleichzeitig auch eine Vielzahl von
    Medienaktivisten, die bloggen, twittern,
  • 36:04 - 36:09
    Social Media machen.
    VSpr.: Es sind vor allem
    G20-Kritiker aus dem linken Spektrum, die
  • 36:09 - 36:13
    hier für die Tage des Gipfels
    Arbeitsmöglichkeiten finden. Es wird Live-
  • 36:13 - 36:18
    Streams geben, Pressekonferenzen und
    Diskussionsrunden. Dass der Kultklub vom
  • 36:18 - 36:22
    Kiez Gastgeber ist, ist quasi eine
    Selbstverständlichkeit.
  • 36:23 - 36:27
    Oke Göttlich: Wir finden eine alternative
    Berichterstattung hilft auch, um ein
  • 36:27 - 36:33
    Ereignis wie den G20 von verschiedenen
    Blickwinkeln zu beleuchten, und ich glaube
  • 36:33 - 36:38
    es werden sehr viele Dinge, auch inhaltlich
    Dinge, passieren, die man von verschiedenen
  • 36:38 - 36:42
    Blickwinkeln beleuchten sollte.
    Person im Video: Test, test, test.
  • 36:42 - 36:45
    VSpr.: Bei der ersten Pressekonferenz
    heute Abend lief noch nicht alles rund,
  • 36:45 - 36:51
    aber es ist ja auch das erste alternative
    Pressezentrum in der G20-Geschichte und
  • 36:51 - 36:55
    Symbol dafür, wie der Gipfel die Stadt
    spaltet.
    Video endet mit Musik
  • 36:57 - 37:00
    Sophie: Einige Thesen dabei, die man
    vielleicht nochmal in einem anderen Talk
  • 37:00 - 37:06
    kritisch hinterfragen könnte. Aber, wie
    vielleicht in dem Beitrag jetzt gerade
  • 37:06 - 37:14
    angeklungen ist, haben wir wirklich eine
    Einladung ausgestrahlt, um sozusagen– oder
  • 37:14 - 37:21
    eben auch eine Herausforderung gesendet –
    um den Journalismus wirklich kritisch zu
  • 37:21 - 37:25
    hinterfragen, und haben uns dieses
    größenwahnsinnige Statement dazu
  • 37:25 - 37:32
    ausgedacht: “Reinvent critical journalism
    in times of effective populism”. Also... und das
  • 37:32 - 37:37
    ist auch nach wie vor irgendwie noch unsre
    ungelöste Forschungsfrage des Experiments.
  • 37:37 - 37:40
    Und da will ich noch mal betonen: Wir
    hatten aber auch nie wirklich den Anspruch
  • 37:40 - 37:46
    dem sozusagen in irgendeine Gänze gerecht
    zu werden. Haben natürlich aber viele
  • 37:46 - 37:52
    Dinge in diesem Rahmen getan, hoffentlich.
    lacht Ja, um sich dem halt irgendwie zu
  • 37:52 - 37:56
    stellen, haben wir aber auch eine offene
    Einladung geschickt, also eine generell
  • 37:56 - 38:02
    offene Akkreditierung ausgesprochen, mit
    wenigen Ausschlusskriterien, wie zum
  • 38:02 - 38:05
    Beispiel Mitarbeit bei der Polizei, beim
    Militär, oder bei den Geheimdiensten.
  • 38:07 - 38:12
    Applaus
  • 38:12 - 38:19
    Lediglich eine E-Mail-Adresse mit Verweis
    auf die jeweiligen Medien oder Aktivitäten
  • 38:19 - 38:24
    beziehungsweise Hintergründe genügte bei
    uns. Also wir haben wirklich eine
  • 38:24 - 38:27
    Einladung sowohl an Medien Aktivistinnen,
    wie also Bloggerinnen oder
  • 38:27 - 38:34
    Videoaktivistinnen, aber eben auch an
    Journalistinnen mit Presseausweis
  • 38:34 - 38:41
    ausgesprochen und waren wirklich bei uns
    wilkommen. Wir wollten aber vor allem auch
  • 38:41 - 38:45
    dadurch eben der zunehmenden Prekarisierung der
    journalistischen Arbeitsbedingungen
  • 38:45 - 38:54
    gegenwirken und deswegen haben wir eben
    auch keine Zugangsgebühren gehabt.
  • 38:54 - 39:02
    Wir hatten - haben unentgeltlich - untentgeltliche Arbeitsplätze
    bereitgestellt und ein Presseausweis war
  • 39:02 - 39:06
    bei uns wirklich nicht nötig. Man konnte
    sich aber auch während der Öffnungszeiten
  • 39:06 - 39:13
    noch anmelden. Durch diese wunderschöne
    Maske, die eben nur kurz durch gelaufen ist,
  • 39:13 - 39:20
    konnten - war halt für uns sichtbar wer sich
    akkreditiert hat und wer dann auch tatsächlich da
  • 39:20 - 39:24
    war. Wir haben jetzt hier gerade nochmal
    Zahlen gehabt, dass sich 1143
  • 39:24 - 39:30
    Journalistinnen und Medienaktivistinnen
    akkreditiert haben und wirklich 978 Leute
  • 39:30 - 39:35
    dann auch wirklich eingecheckt haben. Die
    Akkreditierung war aber auch gleichzeitig
  • 39:35 - 39:42
    die Anmeldung und die Einteilung der Crew
    durch Skills. Für die Bereiche des Zentrums
  • 39:42 - 39:48
    aber auch eben für bestimmte Tätigkeiten
    und wir hatten 493 eingecheckte Leute für
  • 39:48 - 39:54
    die Crew. Hier nochmal einmal kurzen eine
    Übersicht, die wir jetzt aber nicht so durchgehen können. lacht
  • 39:56 - 39:59
    Schwer verständlich aus dem Off (Mikro aus)
    Holger: ... davon abgesegnet ist das vom Engel-System
  • 39:59 - 40:03
    Mikro an was ja ein gutes Beispiel ist. Das haben wir halt benutzt
    für Akkreditierung, wollten das für die
  • 40:03 - 40:07
    Schichtplanung nutzen und das klappte
    nicht, weil unsere Schichtplanung einfach
  • 40:07 - 40:10
    anders war als hier. Und das ist ein gutes
    Beispiel, dass viele Dinge die wir geplant
  • 40:10 - 40:15
    hatten, mussten wir ad-hoc anpassen. Der
    Zeitdruck war dann zu stark und wir haben
  • 40:15 - 40:18
    vieles nicht so umsetzen können wie wir es
    gemacht haben wollten und mussten das sehr
  • 40:18 - 40:23
    kurzfristig machen und wenn ihr sowas
    macht, viele Leute die da helfen sind
  • 40:23 - 40:30
    besser.
    Sophie: Unbedingt. Ein wichtiger Baustein
  • 40:30 - 40:35
    war eben auch in unserem Experiment wann
    wirklich so kollektive Prozesse im Kontext
  • 40:35 - 40:42
    des Zentrums. Also, die waren selbst
    verwaltet, professionell aber eben auch
  • 40:42 - 40:47
    nicht kommerziell. Das ist total wichtig,
    wirklich alles auf Spenden basiert, aber
  • 40:47 - 40:52
    auch eben niedrigschwellig. Heißt sozusagen
    wir hatten zum Beispiel also in den
  • 40:52 - 40:55
    verschiedenen Bereichen, die auch gleich
    vorgestellt werden, wir hatten zum
  • 40:55 - 41:03
    Beispiel ein sehr offenes
    Redaktionskonzept. Ja und wir hatten
  • 41:03 - 41:06
    natürlich auch viele Aushandlungsprozess
    im Vorfeld und währenddessen zu
  • 41:06 - 41:12
    verschiedenen Abläufen. Der Oliver gibt
    nachher gleich noch mal ein Beispiel dazu.
  • 41:12 - 41:16
    Aber auch innerhalb des Experiments und
    eben auch für das Experiment haben wir uns
  • 41:16 - 41:21
    verschiedene Formate, Formen und auch Räume
    ausgedacht, wo ich jetzt einmal bitte
  • 41:21 - 41:28
    abgeben würde.
    Oliver: Genau. Also hier sieht man jetzt schon
  • 41:28 - 41:32
    erstmal wieder die - eines der Hauptelemente.
    Das waren in dieser täglichen
  • 41:32 - 41:36
    Pressekonferenzen, die im Stadion auf der
    Südtribüne dort stattgefunden haben.
  • 41:36 - 41:42
    Insgesamt noch mal kurze Situation: es war
    eine sehr anstrengende Woche auch was das
  • 41:42 - 41:46
    Akustische anging. Über dem Stadion
    waren die ganze Zeit Hubschrauber in der
  • 41:46 - 41:51
    Luft. Also der Eingangston hier das war
    der Sound der uns über eine Woche dort
  • 41:51 - 41:57
    begleitet hat. Und deswegen waren wir auch
    sehr froh in so einer Art Trutzburg da
  • 41:57 - 42:00
    auch sein zu können, weil sie eben auch
    eine gewisse Sicherheit für uns eben geboten
  • 42:00 - 42:06
    hat. In dem Stadion waren gleichzeitig
    noch in der Nachbarschaft einige andere
  • 42:06 - 42:12
    Projekte beheimatet, die auch Erwähnung
    finden sollen. Es gab eben unser Catering
  • 42:12 - 42:16
    durch die Mecklenburger, dann gab es noch
    ein Antifa-Cooking für weitere Leute die
  • 42:16 - 42:21
    eben zu den Demonstrationen gekommen waren
    oder an den Protesten teilgenommen haben,
  • 42:21 - 42:25
    ein Fußballturnier und in dieser ganzen
    Gemengelage haben wir eigentlich eine
  • 42:25 - 42:33
    Woche in diesem Stadion ohne auch nur ein
    einziges Hausmeistergespräch verbringen
  • 42:33 - 42:37
    können, dort übernachten können, dort 24
    Stunden sieben Tage die Woche schalten und
  • 42:37 - 42:42
    walten können, was einerseits dem Verein
    gedankt sei und andererseits aber auch der
  • 42:42 - 42:47
    guten Vorbereitung um ein vertrauensvolles
    Verhältnis herzustellen. Kurz die Räume...
  • 42:47 - 42:58
    applaus Kurz die Räume des FC/MC im Überblick. Draußen
    sieht man noch mal kurz Pressekonferenz,
  • 42:58 - 43:02
    dann den Studiobereich über der
    Pressekonferenz, in der Mitte der Social
  • 43:02 - 43:09
    Space, der dann angrenzt an den
    Journalisten-Arbeitspace oder da gehe ich
  • 43:09 - 43:14
    gleich noch mal näher darauf ein, was das
    dann im einzelnen sein wird. Zum Baustein
  • 43:14 - 43:18
    dieser Pressekonferenzen. Es war uns immer
    sehr wichtig ein breites Spektrum in der
  • 43:18 - 43:22
    Einladungspolitik auch zu verfolgen,
    deswegen auch am Anfang den DPA Verteiler
  • 43:22 - 43:27
    sozusagen zu nehmen um uns leicht zu
    autorisieren und dieses FC/MC als durchaus
  • 43:27 - 43:31
    einen Anlaufpunkt darzustellen der eben
    Vertreterinnen, verschiedene
  • 43:31 - 43:36
    Protestbewegungen der Demo-Bündnisse,
    Anwältinnen und Anwälten dort ein Forum
  • 43:36 - 43:41
    geboten hat, die dort auf dem Podium waren,
    die von der Organisationsgruppe, die sich
  • 43:41 - 43:47
    eben um dieses Podium dort gekümmert hat,
    eingeladen wurden und zu tagesaktuellen
  • 43:47 - 43:53
    Themen oder aber auch zu übergeordneten
    Themen, die auf dem Solidary Summit auf
  • 43:53 - 43:56
    Kampnagel oder so statt fanden, dann dort
    eben eingeladen waren um ihre Positionen
  • 43:56 - 44:02
    dort vorzutragen und kritisch vielleicht
    auch zu tagesaktuellen Ereignissen
  • 44:02 - 44:07
    Kommentare abzugeben. Das ganze fand jeden
    morgen um 9 Uhr statt, wurde simultan
  • 44:07 - 44:12
    übersetzt und wurde eben auch in
    Kooperation mit dem CCC und dem WOK als
  • 44:12 - 44:17
    Livestream sofort ins Netz gesendet und
    war dann einige Zeit später auch noch mal
  • 44:17 - 44:23
    im Nachklapp sozusagen auf Portalen
    abrufbar, dazu komme ich später noch. Der
  • 44:23 - 44:30
    Social Space ist bei uns ästhetisch nicht
    ganz so hoch gehängt wie bei den TINTs.
  • 44:30 - 44:34
    Das ist so ein bisschen die
    Standardeinrichtung des Balsaals des FC
  • 44:34 - 44:38
    St. Pauli, weshalb ich auch hier nicht
    wahnsinnig viele Leute seht. Das hängt
  • 44:38 - 44:41
    damit zusammen, dass wir eine Policy
    hatten dass wir innerhalb des FC/MC
  • 44:41 - 44:46
    eigentlich das Bildermachen untersagt
    hatten. Es gab auf der Tribüne Orte wo
  • 44:46 - 44:50
    Interviews stattfinden konnten, aber wir
    wollten eigentlich, dass das Ganze ein
  • 44:50 - 44:55
    relativ ruhiger Ort ist. Das er nicht für
    irgendwelche Homestorys benutzt wird über
  • 44:55 - 45:01
    dieses Projekt und diese Anfragen wurden
    dann auch meist auf der Tribüne oder
  • 45:01 - 45:07
    außerhalb eben, wie wir eben gesehen haben in
    dem Interview, absolviert. Das Ganze war
  • 45:07 - 45:13
    im Raum um sich zu erholen und produzieren
    und publizieren, eine Bar gab es auch.
  • 45:13 - 45:17
    Nebensache. So, das war an mein
    Arbeitsbereich in der Hauptsache. Das sind
  • 45:17 - 45:24
    die Studios - dort konnten eben Beiträge
    bearbeitet werden, erarbeitet werden. Es
  • 45:24 - 45:31
    gab eine Redaktionsstruktur die auch aber tatsächlich erst....
    Wir sind an dem Sonntag da
  • 45:31 - 45:35
    reingegangen und waren exakt sieben Tage
    da drin. Und wir hatten kein Probelauf
  • 45:35 - 45:39
    oder irgendwie sowas und insofern war es
    schon sehr - nennen wir es mal interessant -
  • 45:39 - 45:43
    zu sehen wie sich diese kollaborative
    Situation dort eben entwickelte,
  • 45:43 - 45:47
    Verantwortungsbereiche sich klärten,
    einzelne Leute sich für Projekte
  • 45:47 - 45:53
    interessierten. Und da komme ich gleich
    zur nächsten Folie. Das ist ein Plan den
  • 45:53 - 45:56
    wir ursprünglich mal verfolgen wollten für
    eine Entscheidungs- und
  • 45:56 - 46:01
    Produktionsstruktur. Das hat im weitesten
    Sinne auch so stattgefunden was technische
  • 46:01 - 46:06
    Anforderungen angeht. An einigen Stellen
    zumindest an anderen auch nicht. Wichtig
  • 46:06 - 46:09
    war uns, dass dieses
    Redaktionskollektiv dort eben auch im
  • 46:09 - 46:16
    Sinne des Veröffentlichens. Ganz kurz noch
    zum Pressekodex. Also wir sind auf keine
  • 46:16 - 46:23
    andere Struktur gekommen, als irgendwie im
    Sinne des Presserechts und im Sinne
  • 46:23 - 46:26
    Persönlichkeitsrechte zu wahren,
    strafrechtlich relevantes Material eben
  • 46:26 - 46:30
    nicht auszustrahlen und eine
    Verantwortungstruktur zu geben, die eben
  • 46:30 - 46:35
    diese Endabnahme macht und sagt was können
    wir über einen Livestream senden, was
  • 46:35 - 46:39
    kommt in die mediathek, etc. pp. So
    und das ist eben dieser Weg den ich jetzt
  • 46:39 - 46:42
    hier zwar auf meinem Rechner zeigen kann
    aber dort oben nicht. Ganz rechts seht ihr
  • 46:42 - 46:48
    das unter CVD. Ganz kurz vom Schema noch
    mal her. Es gab eben eine Struktur wo auch
  • 46:48 - 46:51
    Leute ihr Material bei uns abgeben
    konnten, was sie auf der Straße
  • 46:51 - 46:56
    aufgenommen haben und das wiederum anderen
    Leuten dann zur Bearbeitung zur Verfügung
  • 46:56 - 47:02
    stellten. Das ist ein relativ, für mich
    zumindest, interessanter Vorgang, weil es
  • 47:02 - 47:05
    eben so was wie Autorenschaft oder so noch
    mal ganz anders in Frage stellt und
  • 47:05 - 47:11
    einfach einen großen Pool an Material zur
    Verfügung stellt aus dem sehr heterogenes
  • 47:11 - 47:14
    dann eben auch entstanden ist. Das werden
    wir gleich am Ende noch mal in einem
  • 47:14 - 47:17
    kleinen Überblick sehen. Holgi, du
    wolltest bricht ab
  • 47:17 - 47:20
    Holger: Ich wollte nur sagen, dass wir
    kaum Zeit haben und wollte ich an sich
  • 47:20 - 47:23
    ein bisschen kürzer machen und... Dieses
    Ganze haben wir nachher runtergebrochen
  • 47:23 - 47:27
    auf "alle dürfen überall lesen und
    schreiben". Wir haben also keine Rechte
  • 47:27 - 47:33
    implementiert wie es vorgesehen war. Wir
    haben viel geändert. Wir hatten es dann
  • 47:33 - 47:38
    so, dass... die sind Sonntag reingegangen,
    Dienstag um 18 Uhr lief die erste
  • 47:38 - 47:42
    Pressemitteilung, die Technik lief fünf
    Minuten vorher dann und Donnerstag bei der
  • 47:42 - 47:49
    Live-Demo war es dasselbe. Also, ja. Es
    funktionierte.
  • 47:49 - 47:52
    Oliver: Okay. Kurz noch mal zur technischen
    Ausstattung. Das machen jetzt mal relativ
  • 47:52 - 47:56
    zackig. Die Annahmestelle mit den Medien,
    das was ich bemerkenswert fand außer, dass
  • 47:56 - 48:00
    wir eben da keine großen
    Sicherheitskonzepte hatten wie sich jetzt
  • 48:00 - 48:05
    herausstellt, haben wir zumindest die
    Geodaten von den Fotos gelöscht und da
  • 48:05 - 48:10
    gewisse Nachvollziehbarkeiten eben im
    Recherche Sinne sozusagen versucht
  • 48:10 - 48:15
    auszuschließen. 10 Schnittplätze. Zwei
    Studios. Dieser Livestream der eben mit
  • 48:15 - 48:21
    dieser Openbroadcaster Software, was ein
    relativ interessantes Live-Regietool ist,
  • 48:21 - 48:24
    haben wir verwendet. Da haben sich auch
    Leute innerhalb dessen eigentlich
  • 48:24 - 48:28
    innerhalb von kürzester Zeit
    eingearbeitet, Bauchbinden hergestellt,
  • 48:28 - 48:36
    also schon vom Ding her ein sehr... ein ziemlicher
    Senkrechtstart seitdem wir da am Sonntag
  • 48:36 - 48:41
    rein waren und am Dienstagabend die erste
    Pressekonferenz stattfand. Das Freie
  • 48:41 - 48:47
    Senderkombinat FSK hatte dort auch noch
    ein Radiostudio mit uns zusammen. Ja.
  • 48:47 - 48:50
    Die Arbeitsbereiche hatte ich eben schon
    angesprochen. Insgesamt war der
  • 48:50 - 48:54
    Studiobereich für alle akkreditierten zur
    Nutzung freigegeben. Man konnte dort
  • 48:54 - 48:59
    eigene Interview Partnerinnen und Partner
    mitbringen und das unter technischer
  • 48:59 - 49:04
    Betreuung dann auch eben relativ einfach
    realisieren. So, hier sehen wir noch mal ein
  • 49:04 - 49:12
    paar Fotos aus dem Bereich. Zack, weiter. Hier. Das.
    Die Schaltzentrale für den Livestream.
  • 49:12 - 49:17
    Genau. Kurz in Zahlen, haben wir aber eigentlich
    schon einige genannt, insgesamt hat der
  • 49:17 - 49:23
    ganze Spaß 50.000 Euro gekostet. Das wurde
    getragen durch Spenden - weitestgehend.
  • 49:23 - 49:35
    Herzlichen Dank noch mal an alle, die sich
    da engagiert haben. So. Applaus
  • 49:35 - 49:41
    Nicht zuletzt der CCC. Ganz kurz zum Output das
    ist jetzt weitestgehend ja auch alles noch
  • 49:41 - 49:46
    digital vorhanden, bis auf die temporären
    Twitter, die wir benutzt haben - können wir
  • 49:46 - 49:49
    vielleicht auch kurz noch was zu sagen zu
    der Politik, welche Art von Programmen
  • 49:49 - 49:54
    oder Kanäle wir da geöffnet haben um unser
    Material in die Welt zu bringen. Das waren
  • 49:54 - 49:58
    diese beiden Twitter-Kanäle, zudem gab es
    einen Youtube-Kanal. Auf media.ccc ist
  • 49:58 - 50:02
    das auch immer noch alles abrufbar was
    entstanden ist. Das sind über 70 Beiträge
  • 50:02 - 50:09
    in diesen sechs Tagen dort entstanden.
    Und... Mediathek auf Youtube gibt es auch
  • 50:09 - 50:14
    immer noch. Parallel hatten wir während des...
    während der Gipfelwoche auch noch einen
  • 50:14 - 50:18
    Videoticker, der vielleicht ein bisschen
    ähnlich funktioniert hat wie das was TINT
  • 50:18 - 50:23
    gemacht hat, sozusagen in den Läden. Das
    war in gewissen Zentren in Hamburg dort eben auch
  • 50:23 - 50:27
    Lokal über Browser einzusehen. In dem
    Rahmen sind noch verschiedene andere
  • 50:27 - 50:31
    Produktionen entstanden: von Graswurzel TV,
    TINT und DissidentGardens, die an der Stelle
  • 50:31 - 50:35
    auch Erwähnung finden sollen. Diese
    Beiträge sind aber alle eben auch da im
  • 50:35 - 50:41
    Netz zu sehen. Dass ist Youtube
    Mediathek - ist sicherlich bekannt.
  • 50:41 - 50:44
    So. Jetzt haben wir uns gedacht, wir zeigen
    einfach auch ein bisschen Material was dort
  • 50:44 - 50:49
    entstanden ist. Das dauert 4 Minuten 44.
  • 50:49 - 50:54
    Nachrichtenmusik
  • 50:54 - 50:59
    Sprecherin:
    Willkommen zur fünften Pressekonferenz.
  • 50:59 - 51:02
    Sprecherin: Servus, Grüß Gott und hallo.
  • 51:02 - 51:07
    Sprecher: Ja, hallo miteinander,
    wird sind hier wieder Live bei FC/MC.
  • 51:07 - 51:10
    Trommeln und Pfeifen
  • 51:10 - 51:15
    Sprecherin: Das Medienzentrum funktioniert
    als Plattform für unabhängige
  • 51:15 - 51:19
    Medienberichterstattung zum G20-Treffen.
  • 51:20 - 51:24
    Sprecher: Bis Sonntag stehen uns allen
    anstrengende und angespannte Tage bevor. Wir
  • 51:24 - 51:31
    appellieren eindringlich an alle Medien,
    ihre grundsätzlich geschützte Aufgabe
  • 51:31 - 51:35
    verantwortungsvoll und angemessen
    auszufüllen. Das bedeutet aus unserer
  • 51:35 - 51:40
    Sicht, die staatliche Einladung zum
    Pranger und Sensationsjournalismus
  • 51:40 - 51:43
    vehement zurückzuweisen, vielen Dank.
  • 51:44 - 51:47
    Sprecherin auf Engl.:
    The reason I’m participating in the - called it
  • 51:47 - 51:52
    "The summit of the people" - at the time of
    the G20, is because we’re living in a very
  • 51:52 - 51:58
    divided, very fragmented, very brutalized
    world, and a world where just one
  • 51:58 - 52:04
    thinking - of Neoliberalism - is dominating
    every country’s policy. We need to think
  • 52:04 - 52:08
    alternatives that protect the planet
    and protect the livelihoods and lives and
  • 52:08 - 52:11
    freedoms of people, and we need more
    solidarity.
  • 52:11 - 52:17
    Sprecherin: Allo Genossinnen. Sorry, I
    don’t speak Deutsch, but he does -
  • 52:17 - 52:21
    Sprecherin auf Französisch.: L’Afrique,
    pour nous Africains, c’est le continent de
  • 52:21 - 52:26
    la richesse, c’est la continent le plus
    riche au monde. C’est en Afrique on trouve
  • 52:26 - 52:32
    toutes les matières premières précieux
    dans l’Occident à besoin pour son dévelloppement.
  • 52:32 - 52:37
    Technomusik
  • 52:38 - 52:42
    Sprecher: Wir erleben insgesamt gerade
    weltweiten einen Angriff auf die
  • 52:42 - 52:46
    demokratischen Institutionen, auf die
    Institution der liberalen Demokratie.
  • 52:46 - 52:52
    Sprecherin: Wir hatten gestern das
    Problem, dass sechs uns bekannte Kollegen
  • 52:52 - 52:56
    vom offiziellen Pressezentrum die
    Akkreditierung entweder verweigert
  • 52:56 - 53:02
    bekamen, oder die bereits erteilte
    Akkreditierung entzogen bekamen, und zwar
  • 53:02 - 53:05
    willkürlich ohne jede sachliche
    Begründung -
  • 53:05 - 53:10
    Sprecher auf Engl.: All right, let’s go ahead and
    take a look at the first photo -
  • 53:10 - 53:14
    Sprecher: … dass hier Bürgerkriegsszenen
    provoziert werden, und zwar von denjenigen,
  • 53:14 - 53:18
    die hier die Stadtsmacht haben, und nicht
    von denjenigen, die hier friedlich rumstehen -
  • 53:18 - 53:20
    Sprecher auf Engl.: We are here
    because they are killing us,
  • 53:20 - 53:24
    so our message is to come
    together, to make solidarity!
  • 53:25 - 53:28
    Sprecherin auf Engl.: Okay.
    We come from Paris, we are two journalists–
  • 53:28 - 53:33
    Schreie, Pfiffe, Tumult
  • 53:33 - 53:34
    Sprecher: Die Chaoten, die sie hier sehen,
  • 53:34 - 53:39
    haben sich vermummt, sind zum
    größten Teil bewaffnet, und nicht nur passiv.
  • 53:40 - 53:42
    Gabriele Heinecke: "Wir brauchen mitnichten
    eine Notstandsverfassung",
  • 53:42 - 53:46
    sagt der anwaltliche Notdienst,
    "sondern was wir brauchen
  • 53:46 - 53:50
    ist die Garantie der Grundrechte,
    ist die Garantie der Versammlungsfreiheit
  • 53:50 - 53:55
    und diese Garantie, scheint mir, wird in
    diesen Tagen wieder erkämpft."
  • 53:55 - 54:01
    Sprecher: Von daher der Appell an die Polizei,
    die eskalierende Taktik zurückzufahren.
  • 54:01 - 54:04
    Genauso erfüllt es uns aber auch mit Sorge
    und auch mit Wut, wenn wir heute morgen
  • 54:04 - 54:10
    sehen, dass Teile der Anti-G20-Kollegen
    anfangen, kleine Läden anzugreifen, kleine
  • 54:10 - 54:14
    Autos von unseren Nachbarn abzufackeln,
    das ist ein absolutes No-Go. Die Viertel,
  • 54:14 - 54:19
    die hier drum herum liegen sind eigentlich
    politisch auf der Seite dieser Leute, die
  • 54:19 - 54:21
    vollkommen zu Recht gegen G20
    protestieren -
  • 54:21 - 54:24
    Sprecher: Wir sind wütend und empört über
    die massiven Beschränkungen bürgerlicher
  • 54:24 - 54:30
    Rechte, weil die Politik, die hier
    martialisch als Weltenlenker-Treffen in
  • 54:30 - 54:34
    Szene gesetzt wird, dringend Wiederspruch
    braucht.
  • 54:35 - 54:37
    Sprecherin: Schönberg eröffnet seine
    Kriegsaufzeichnungen mit einer kurzen
  • 54:37 - 54:43
    Vorrede. Er hofft, dass andere sich an der
    Forschung beteiligen, um wenn genauere
  • 54:43 - 54:46
    Berichte vorlägen, einige
    Übereinstimmungen zu finden, der eine
  • 54:46 - 54:50
    Anzahl von bisherigen kriegerischen
    Ereignissen nur mit der durch die Stimmung
  • 54:50 - 54:52
    des Himmels vorrausahnbar war.
  • 54:56 - 54:59
    Sprecherin: Räuspert sich
    Helmut erklärste mal bitte
  • 54:59 - 55:02
    denen, warum wir keine
    andere Wahl hatten, als nach langem
  • 55:02 - 55:06
    Abwarten mit 'nem schwer bewaffneten
    Sonderdreisatzkommando ins Schulterblatt
  • 55:06 - 55:11
    einzumarschieren?
    Stuhlrücken, langsame Schritte
  • 55:11 - 55:14
    Sprecher: Unschärfe müssen
    Sie entschuldigen, weil das Wärmebild ist.
  • 55:14 - 55:21
    So. Achten Sie mal auf ihn hier – der hier
    bisschen kokett sein Molotow-Cocktail
  • 55:21 - 55:25
    zündet. Jetzt wird er ganz gepflegt auf den
    Wasserwerfer hier unten geworfen. Ein
  • 55:25 - 55:28
    lebensbedrohlicher Angriff auf die
    Kollegen, die da unten eingesetzt sind.
  • 55:28 - 55:31
    Tastaturklappern. Noch Fragen?
  • 55:31 - 55:33
    Applaus (vom Band, Teil des Videos)
  • 55:35 - 55:47
    tosender Applaus
  • 55:47 - 55:50
    Maren: Ja, wir haben jetzt noch fünf Minuten.
    Eigentlich hatten wir gedacht wir schaffen
  • 55:50 - 55:54
    eine Viertelstunde für Fragen, deswegen
    vielleicht gleich im Vorfeld mal die
  • 55:54 - 55:59
    Ankündigung: Wenn man uns ansprechen
    möchte noch, dann sind wir einfach noch
  • 55:59 - 56:06
    vor dem Saal gleich da und ansprechbar und haben
    auch noch Zeit. Ich würde jetzt einfach
  • 56:06 - 56:10
    mal kurz anfangen mit so einer Schlussrunde
    und ich möchte... muss leider noch mal
  • 56:10 - 56:13
    auf das Schaufenster moderner
    Polizeiarbeit zurückkommen, so leid es mir
  • 56:13 - 56:19
    tut, weil das ist auch – man hat gefühlt
    das Gefühl – immer noch dabei sich weiter
  • 56:19 - 56:26
    zu öffnen. Ihr habt vielleicht
    mitbekommen, dass seit Wochen eigentlich
  • 56:26 - 56:32
    diese - die Öffentlichkeitsfahndung der Polizei im
    Zusammenhang mit noch zu von ihnen zur
  • 56:32 - 56:37
    eröffnenden Strafverfahren im Rahmen der
    Ausschreitungen des G20-Gipfels läuft.
  • 56:37 - 56:44
    Das ist eine, eine... da findet gerade einen
    Umgang mit Bildmaterial, und mit
  • 56:44 - 56:49
    Persönlichkeitsrechten von Menschen statt,
    der zum Glück ja auch irgendwie im
  • 56:49 - 56:53
    medialen Diskurs ein bisschen
    widergespiegelt wird. Also ganz kurz, irgendwie..
  • 56:53 - 56:57
    Vielleicht habt ihr diesen diesen Titel
    der Süddeutschen Zeitung im
  • 56:57 - 57:05
    Hinterkopf, dass der G-20 kein Freibrief
    von Rechtsbruch ist, wo der Kollege - in
  • 57:05 - 57:09
    diesem Fall der geschätzte Kollege
    Heribert Prantl - noch einer der Wenigen
  • 57:09 - 57:12
    ist, hat man das Gefühl, die halt wirklich
    irgendwie diesen journalistischen Kodex
  • 57:12 - 57:18
    oder den Pressekodex irgendwie hoch
    halten. Also das ist auf jeden Fall etwas,
  • 57:18 - 57:24
    was noch sehr virulent ist. Die... Mir ist es
    nicht bekannt, dass in so einem Ausmaß
  • 57:24 - 57:32
    eben halt jetzt die Polizei auch irgendwie damit
    geradezu angibt, jetzt eben halt mit
  • 57:32 - 57:35
    Gesichtserkennungssoftware,
    Bewegungserkennungssoftware eben halt noch
  • 57:35 - 57:42
    im Nachhinein lückenlos quasi die
    Bewegungsprofile von einzelnen Akteuren da
  • 57:42 - 57:45
    während des G20-Gipfels in Hamburg
    feststellen zu wollen um dann anschließend
  • 57:45 - 57:51
    Strafverfahren eröffnen zu können. Das
    Schaufenster moderner Polizeiarbeit ist
  • 57:51 - 57:58
    also weiter dringend zu beobachten. Ich
    weiß gar nicht, ich gebe jetzt einfach
  • 57:58 - 58:00
    erstmal weiter, weil wir noch zu wenig
    Zeit haben.
  • 58:00 - 58:02
    Flüstern
  • 58:02 - 58:06
    Oliver: Ich wollte ganz kurz noch mal
    unterstreichen, dass wir natürlich nicht
  • 58:06 - 58:09
    ohne Grund hier zusammensitzen, dass es uns
    vor allem darum geht, dass es solche
  • 58:09 - 58:13
    Kollaborationen toll sind, dass man solche
    Sachen machen kann. Dass früher die Leute
  • 58:13 - 58:16
    gesagt haben, wir sollen Banden bilden,
    und ich würde hier sagen wir machen
  • 58:16 - 58:20
    Assemblies, wir teilen unsere Skills, wir
    lesen zusammen, und dann kommen wir
  • 58:20 - 58:26
    irgendwohin. Und die Zustände sind halt
    nicht in Stein gemeißelt, und das ist das,
  • 58:26 - 58:30
    was wir euch irgendwie hier mitgeben
    wollten, das nicht nur irgendwie wir haben
  • 58:30 - 58:33
    ein Projekt gemacht, sondern: Ihr könnt
    das auch.
  • 58:34 - 58:42
    Applaus
  • 58:42 - 58:44
    Maren: Genau, ihr könnt das auch, wenn ihr
  • 58:44 - 58:48
    den CCC und das VOC an eurer Seite habt
    zum Beispiel lacht.
  • 58:48 - 58:50
    Sofie: zunächst aus dem Off, daher unverständlich
  • 58:50 - 58:54
    .... zu diesem Abschluss haben wir -
    diesen Abschluss haben wir auch unsere
  • 58:54 - 59:02
    anstiftende Abschlusserklärung des FC/MC,
    auf unserer Seite fcmc.tv, wo wir auch
  • 59:02 - 59:06
    wirklich noch mal sagen wollen: der G20 in
    Buenos Aires es auch nicht mehr wirklich
  • 59:06 - 59:12
    lange hin, wer Bock hat da was zu machen,
    bzw. ob es vielleicht schon Strukturen
  • 59:12 - 59:20
    gibt, kommt gerne anders FC/MC ran, wir
    würden gerne da mit dabei sein. Genau,
  • 59:20 - 59:24
    seit heute ist die, in Spanisch, Englisch,
    und auch Deutsch.
  • 59:27 - 59:34
    Nuriye: Noch eine Sache nicht in eigener
    Sache: Vor dem Talk kam eine Person zu mir
  • 59:34 - 59:39
    und hat mich gebeten zu sagen, dass morgen
    um 15 Uhr bei der Rakete ein Solifoto für
  • 59:39 - 59:44
    G20-Gefangene gemacht werden soll. Mehr
    weiß ich allerdings auch nicht.
  • 59:44 - 59:51
    Applaus
  • 59:51 - 59:55
    Maren: Ich habe noch einen kurzen Aufruf,
    wir versuchen es ab und zu mal wieder, wir
  • 59:55 - 60:00
    waren technisch leider erst ab Samstag in
    der in der Disposition, unseren eigenen
  • 60:00 - 60:04
    Livestream aufzeichnen zu können, also
    falls irgendjemand das auf Video oder wie
  • 60:04 - 60:11
    auch immer aufgenommen haben sollte: den
    Livestream des FC/MC, wir hätten den auch gerne. Danke.
  • 60:11 - 60:19
    kurzes Gelächter
    Applaus
  • 60:19 - 60:23
    Marek: Off Mikro Haben wir Zeit vielleicht noch
    ins Mikro für noch eine Frage, oder zwei?
  • 60:24 - 60:28
    Herald: Ich glaube, Zeit haben wir nicht
    mehr, oder könnt ihr mir ein Zeichen
  • 60:28 - 60:33
    geben? Meiner Uhr nach sind wir schon am
    Ende, aber ich möchte trotzdem um einen
  • 60:33 - 60:36
    riesigen Applaus bitten für euren tollen
    Talk.
  • 60:36 - 60:44
    Applaus
  • 60:44 - 60:49
    Abspannmusik
  • 60:49 - 61:06
    Untertitel erstellt von c3subtitles.de
    im Jahr 2019. Mach mit und hilf uns!
Title:
34C3 - Ein Festival der Demokratie
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Video Language:
German
Duration:
01:01:06

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