Edith Widder: Leuchtendes Leben in einer Welt unter Wasser
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0:00 - 0:03Im Geiste von Jacques Cousteau, der sagte,
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0:03 - 0:05"Menschen schützen, was sie lieben",
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0:05 - 0:08möchte ich heute das teilen, was ich am meisten am Ozean liebe
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0:08 - 0:11und das ist die unbeschreibliche Menge und Vielfalt
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0:11 - 0:14an Tieren, die Licht produzieren.
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0:14 - 0:17Meine Sucht begann mit diesem komischen Taucheranzug namens Wespe.
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0:17 - 0:20Das ist keine Abkürzung - jemand dachte einfach es sieht aus wie eine Wespe.
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0:20 - 0:23Es wurde eigentlich von der Öl-Industrie hergestellt
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0:23 - 0:26um an Ölbohrinseln bis zu 600m tief zu tauchen.
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0:26 - 0:28Gleich nachdem ich meinen Dr. gemacht hatte,
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0:28 - 0:31hatte ich das Glück, Mitglied einer Forschergruppe zu sein,
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0:31 - 0:33die ihn zum ersten Mal nutzte,
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0:33 - 0:35um das Meer zu erforschen.
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0:35 - 0:37Wir übten in einem Becken in Port Hueneme.
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0:37 - 0:39Und mein erster Tauchgang im offenen Ozean
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0:39 - 0:41war im Santa Barbara Kanal.
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0:41 - 0:43Es war ein abendlicher Tauchgang.
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0:43 - 0:46Ich ging bis zu einer Tiefe von 270m runter
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0:46 - 0:48und schaltete die Lichter aus.
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0:48 - 0:50Ich habe sie ausgemacht, weil ich das Phänomen
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0:50 - 0:52der lichtproduzierenden Tiere
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0:52 - 0:54namens Biolumineszenz sehen wollte.
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0:54 - 0:56Aber ich war völlig überrascht davon,
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0:56 - 0:58wieviel es davon gab
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0:58 - 1:01und wie spektakulär es war.
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1:01 - 1:04Ich sah Reihen von Quallen namens Staatsqualle,
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1:04 - 1:06die länger waren als dieser Raum hier
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1:06 - 1:08und so viel Licht produzierten,
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1:08 - 1:10dass ich die Skalen und Anzeigen im Anzug
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1:10 - 1:12ohne Lampe lesen konnte.
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1:12 - 1:14Und ich sah Blasen und Wellen von etwas,
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1:14 - 1:17das aussah wie leuchtender blauer Rauch
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1:17 - 1:19und Explosionen von Funken
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1:19 - 1:21die nach oben wirbelten,
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1:21 - 1:24wie wenn Sie ein Stück Holz ins Lagerfeuer werfen und die Glut nach oben wirbelt,
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1:24 - 1:26aber das war eisige, blaue Glut.
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1:26 - 1:28Es war atemberaubend.
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1:28 - 1:31Wenn Menschen überhaupt mit Biolumineszenz vertraut sind,
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1:31 - 1:33dann mit diesen Jungs hier, Glühwürmchen.
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1:33 - 1:35Und es gibt noch ein paar andere Landbewohner, die Licht machen können,
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1:35 - 1:37ein paar Insekten, Erdwürmer, Pilze.
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1:37 - 1:40Aber insgesamt ist es auf dem Land ziemlich selten.
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1:40 - 1:42Im Ozean ist es eher die Regel,
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1:42 - 1:44denn die Ausnahme.
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1:44 - 1:46Wenn ich irgendwo auf der Welt
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1:46 - 1:48in den offenen Ozean rausfahre,
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1:48 - 1:51und ein Netz aus 900m Tiefe hochziehe,
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1:51 - 1:53produzieren die meisten Tiere –
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1:53 - 1:55tatsächlich an vielen Orten 80 bis 90 Prozent
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1:55 - 1:58der Tiere, die man hochholt –
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1:58 - 2:00produzieren Licht.
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2:00 - 2:02Das sorgt für einige sehr spektakuläre Lichtshows.
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2:02 - 2:05Jetzt möchte ich Ihnen ein kurzes Video zeigen,
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2:05 - 2:07das ich aus einem U-Boot heraus gefilmt habe.
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2:07 - 2:09Ich habe diese Technik in einem kleinen
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2:09 - 2:12Ein-Personen U-Boot namens Deep Rover entwickelt
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2:12 - 2:14und an den Gebrauch in der Jonsohn Sea-Link angepasst,
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2:14 - 2:16die Sie hier sehen.
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2:16 - 2:18Vor die Beobachtungskanzel ist ein Ring mit
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2:18 - 2:211m Durchmesser montiert, in den
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2:21 - 2:23ein Schirm gespannt ist.
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2:23 - 2:25In der Kanzel ist eine sensible Kamera,
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2:25 - 2:28deren Sensibilität der des an die Dunkelheit angepassten menschlichen Auges entspricht,
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2:28 - 2:30wenn auch etwas verschwommen.
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2:30 - 2:32Man schaltet also die Kamera an und die Lichter aus.
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2:32 - 2:34Diese Funken sind noch keine Biolumineszenz,
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2:34 - 2:36das ist nur elektronisches Rauschen
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2:36 - 2:38in der sensiblen Kamera.
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2:38 - 2:40Sie sehen erst Lumineszenz, wenn das Boot
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2:40 - 2:42nach vorne fährt.
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2:42 - 2:44Die Biolumineszenz der Tiere, die dabei gegen den
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2:44 - 2:46Schirm stoßen, wird stimuliert.
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2:46 - 2:48Als ich das zum ersten mal machte,
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2:48 - 2:50versuchte ich nur die Zahl der Quellen zu zählen.
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2:50 - 2:52Ich kannte meine Geschwindigkeit und die Umgebung
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2:52 - 2:54und konnte damit abschätzen wie viele hundert Quellen
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2:54 - 2:56in einem Kubikmeter Wasser waren.
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2:56 - 2:58Aber ich bemerkte, dass ich die Tiere anhand des Lichts,
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2:58 - 3:00identifizieren konnte, das sie produzierten.
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3:00 - 3:03Und so kann ich hier im Golf von Maine,
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3:03 - 3:05in 225m Tiefe,
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3:05 - 3:08quasi alles bis zur Art benennen, was Sie hier sehen,
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3:08 - 3:10z.B. sind diese großen Explosionen von Funken
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3:10 - 3:12von einer kleinen Rippenqualle.
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3:12 - 3:15Und dort sind Krill und andere Krustentiere
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3:15 - 3:17und Quallen.
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3:17 - 3:19Da war eine dieser Rippenquallen.
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3:19 - 3:22Ich habe mit Ingenieuren für die Analyse von digitalen Bildern gearbeitet
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3:22 - 3:25um automatische Erkennungssysteme zu entwickeln,
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3:25 - 3:27die diese Tiere identifizieren können
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3:27 - 3:30und sie mit den Koordinaten des Zusammenstoßes verknüpfen.
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3:30 - 3:33Und wir können das gleiche tun wie Ökologen an Land
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3:33 - 3:35und die Distanz zum nächsten Nachbarn messen.
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3:36 - 3:38Aber Sie müssen nicht immer so tief in den Ozean gehen
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3:38 - 3:40um eine solche Lichtshow zu sehen.
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3:40 - 3:42Man kann sie auch an der Oberfläche sehen.
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3:42 - 3:45Das ist ein Video, gefilmt von Dr. Mike Latz von der Scripps Institution,
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3:45 - 3:47von einem Delfin der durch biolumineszierendes Plankton schwimmt.
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3:47 - 3:49Und das ist nicht an einem exotischen Ort
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3:49 - 3:52wie in einer der Biolumineszenz-Buchten in Puerto Rico,
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3:52 - 3:54sondern im Hafen von San Diego.
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3:54 - 3:57Und manchmal kann man sie noch näher beobachten,
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3:57 - 3:59weil die Toiletten
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3:59 - 4:02auf Schiffen mit ungefiltertem
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4:02 - 4:05Meerwasser gespült werden,
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4:05 - 4:07in dem sich oft biolumineszierendes Plankton befindet.
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4:07 - 4:09Wenn Sie also spät in der Nacht in die Toilette torkeln,
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4:09 - 4:11und es Ihnen so schlecht geht, dass Sie
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4:11 - 4:13vergessen das Licht anzuschalten,
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4:13 - 4:15könnten Sie glauben, sie sehen eine religiöse Erscheinung.
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4:16 - 4:18Wie produziert also ein Lebewesen Licht?
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4:18 - 4:20Das war die Frage, die der französische Physiologe
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4:20 - 4:22Raphael Duboi im 19. Jhd. über diese
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4:22 - 4:24biolumineszierende Muschel stellte.
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4:24 - 4:27Es gelang ihm zwei Chemikalien aus ihr zu gewinnen,
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4:27 - 4:30das Enzym, das er Luciferase nannte,
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4:30 - 4:32und das Substrat, dass er Luciferin nannte,
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4:32 - 4:34nach Luzifer dem Lichtträger.
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4:34 - 4:37Diese Terminologie blieb erhalten, aber sie bezieht sich nicht auf spezielle Chemikalien,
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4:37 - 4:40weil sie in einer Vielzahl von Formen und Arten existieren.
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4:40 - 4:42Heutzutage konzentrieren sich die meisten
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4:42 - 4:44Biolumineszenzforscher auf
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4:44 - 4:46die Chemie, weil diese Chemikalien
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4:46 - 4:48sich als sehr wertvoll erwiesen,
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4:48 - 4:51um antibakterielle Agenzien,
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4:51 - 4:53Krebsmedikamente und
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4:53 - 4:55Tests für Leben auf dem Mars zu entwickeln
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4:55 - 4:57und um Schadstoffe in den Meeren zu finden,
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4:57 - 4:59wofür wir sie bei ORCA benutzen.
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4:59 - 5:01Im Jahr 2008 zeichnete
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5:01 - 5:03der Chemie Nobelpreis
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5:03 - 5:05eine Arbeit aus, die ein
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5:05 - 5:07Molekül namens grün fluoreszierendes Protein untersuchte,
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5:07 - 5:10das von den biolumineszierenden Chemikalien
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5:10 - 5:12einer Qualle isoliert wurde.
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5:12 - 5:14Das wurde gleichgesetzt mit der Erfindung des Mikroskops,
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5:14 - 5:17bezogen auf die Auswirkung, die es auf
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5:17 - 5:20die Zellbiologie und die Gentechnik hatte.
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5:20 - 5:22Was uns all diese Moleküle auch noch zeigen:
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5:22 - 5:25Offensichtlich hat sich Biolumineszenz
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5:25 - 5:2840 mal, vielleicht sogar bis zu 50 mal unabhängig
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5:28 - 5:30in der Evolution entwickelt,
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5:30 - 5:32was deutlich zeigt,
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5:32 - 5:35wie extrem wichtig diese Eigenschaft
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5:35 - 5:37für das Überleben ist.
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5:37 - 5:39Was ist also an der Biolumineszenz
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5:39 - 5:41so wichtig für so viele Tiere?
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5:41 - 5:44Nun, selbst für Tiere, die gerne im Dunkeln sind
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5:44 - 5:47um Jäger fernzuhalten
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5:47 - 5:49kann Licht immer noch sehr nützlich sein
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5:49 - 5:52für die drei grundlegenden Dinge, die Tiere machen müssen um zu überleben,
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5:52 - 5:54Und das ist Futter finden,
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5:54 - 5:56Partner anlocken und sich vor Fressfeinden schützen.
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5:56 - 5:58Dieser Fisch hat zum Beispiel einen
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5:58 - 6:00eingebauten Scheinwerfer hinter seinem Auge,
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6:00 - 6:02mit dem er sein Futter findet
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6:02 - 6:04und Partner anlockt.
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6:04 - 6:07Und wenn er ihn nicht braucht, kann er ihn in den Kopf reindrehen,
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6:07 - 6:09wie die Scheinwerfer eines Lamborghinis.
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6:10 - 6:13Dieser Fisch hat sogar ein Fernlicht.
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6:13 - 6:15Und dieser Fisch ist einer meiner Favoriten,
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6:15 - 6:18er hat drei Lichter am Kopf, eins auf jeder Seite.
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6:18 - 6:20Dieser hier ist blau,
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6:20 - 6:22und das ist die Farbe der meisten Biolumineszenz im Meer,
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6:22 - 6:24weil die Evolution die Farbe gewählt hat,
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6:24 - 6:26die am weitesten durch Meerwasser sichtbar ist,
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6:26 - 6:28um die Kommunikation zu optimieren.
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6:28 - 6:30Die meisten Tiere machen also blaues Licht
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6:30 - 6:33und die meisten Tiere können auch nur blaues Licht sehen,
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6:33 - 6:35aber dieser Fisch ist eine faszinierende Ausnahme,
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6:35 - 6:38weil er zwei rote Leuchtorgane besitzt.
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6:38 - 6:40Ich habe keine Ahnung warum er zwei hat,
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6:40 - 6:42das ist eins der Dinge, die ich eines Tages herausfinden will.
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6:42 - 6:45Er kann also nicht nur blaues, sondern auch
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6:45 - 6:47rotes Licht sehen.
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6:47 - 6:50Er nutzt rote Biolumineszenz wie ein Scharfschütze ein Infrarot-Fernrohr
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6:50 - 6:52um sich an Tiere anzuschleichen
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6:52 - 6:54die für rotes Licht blind sind
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6:54 - 6:56und kann sie sehen ohne gesehen zu werden.
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6:56 - 6:58Er hat außerdem eine kleine Kinnbartel
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6:58 - 7:00mit einem blau leuchtenden Köder dran
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7:00 - 7:03mit dem er Beute von weit weg anlocken kann.
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7:03 - 7:06Viele Tiere nutzen ihre Biolumineszenz als Köder.
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7:07 - 7:09Das ist auch einer meiner Lieblingsfische.
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7:09 - 7:11Das ist ein Viperfisch, er hat einen Köder
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7:11 - 7:13am Ende einer langen Angelrute,
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7:13 - 7:15die er vor seinem Kiefer hängen lässt,
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7:15 - 7:18welcher dem Viperfisch seinen Namen gibt.
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7:18 - 7:20Die Zähne dieses Fischs sind so lang,
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7:20 - 7:22dass sie, wenn sie innen wären beim Schließen des Mauls
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7:22 - 7:25in das Hirn des Fisches stoßen würden.
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7:25 - 7:27Stattdessen gleiten sie in Kerben
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7:27 - 7:29auf dem Äußeren des Kopfes.
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7:29 - 7:31Dieser Fisch ist wie ein Christbaum,
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7:31 - 7:33alles an ihm leuchtet.
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7:33 - 7:35Nicht nur der Köder,
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7:35 - 7:37er hat eingebaute Blitze,
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7:37 - 7:39er hat diese juwelenartigen Leuchtorgane am Bauch,
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7:39 - 7:42die er als eine Art Tarnung nutzt,
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7:42 - 7:45die seinen Schatten verschwinden lässt.
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7:45 - 7:48Wenn er also herumschwimmt und ein Jäger schaut von oben auf ihn,
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7:48 - 7:50verschwindet er einfach.
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7:50 - 7:52Er hat Leuchtorgane im Mund,
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7:52 - 7:54in den Flossen,
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7:54 - 7:56in einer Schleimschicht auf dem Rücken und dem Bauch,
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7:56 - 7:58alle mit anderen Funktionen.
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7:58 - 8:00Einige davon kennen wir, andere nicht.
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8:00 - 8:03Und wir haben einiges über Biolumineszenz durch Pixar gelernt,
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8:03 - 8:05und ich danke Pixar sehr, dass sie mein Lieblingsthema
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8:05 - 8:07mit so vielen Menschen geteilt haben.
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8:07 - 8:09Ich wünschte mir, dass sie von ihrem Budget
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8:09 - 8:12nur ein kleines bisschen mehr Geld dafür verwendet hätten
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8:12 - 8:15einen armen, verhungernden Studenten zu bezahlen,
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8:15 - 8:17der ihnen hätte sagen können, dass so Augen
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8:17 - 8:20eines Fisches aussehen, die in Formalin konserviert wurden.
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8:20 - 8:22Und so sehen Augen eines lebenden Seeteufels aus.
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8:22 - 8:24Er hat einen Köder, den er
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8:24 - 8:26vor diese lebende Mausefalle
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8:26 - 8:28voller messerscharfer Zähne hält
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8:28 - 8:31um ahnungslose Beute anzulocken.
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8:31 - 8:33Und dieser hier hat einen Köder,
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8:33 - 8:36an dem alle möglichen interessanten Fäden hängen.
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8:36 - 8:39Wir dachten zunächst, dass unterschiedliche Formen des Köders
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8:39 - 8:41unterschiedliche Beute anlocken sollen,
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8:41 - 8:44aber die Analyse des Mageninhalts solcher Fische,
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8:44 - 8:47von Wissenschaftlern, oder wahrscheinlicher von ihren Doktoranden,
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8:47 - 8:49zeigte, dass sie alle
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8:49 - 8:51ziemlich das Gleiche essen.
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8:51 - 8:53Daher glauben wir jetzt, dass die männlichen Seeteufel
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8:53 - 8:55die weiblichen an der Form
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8:55 - 8:57des Köders erkennen,
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8:57 - 8:59weil viele dieser Männchen das sind,
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8:59 - 9:01was wir als zwergenhaft kennen.
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9:01 - 9:03Dieser kleine Kerl hier
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9:03 - 9:06hat keine sichtbaren Hilfen zur Selbstversorgung.
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9:06 - 9:08Er hat keinen Köder um Beute anzulocken
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9:08 - 9:10und keine Zähne um sie zu fressen.
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9:10 - 9:13Seine einzige Hoffnung zu überleben
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9:13 - 9:15ist eine Liebhaberin.
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9:15 - 9:17Er muss eine Freundin finden und dann
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9:17 - 9:20sein ganzes Leben an ihr festhalten.
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9:20 - 9:22Dieser kleine Kerl hier
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9:22 - 9:24hat eine Freundin gefunden
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9:24 - 9:26und Sie sehen, dass er schlau war und
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9:26 - 9:29sich so an ihr festhält, dass er sie nicht anschauen muss.
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9:29 - 9:31(Lachen)
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9:31 - 9:33Aber er weiß, was gut für ihn ist
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9:33 - 9:36und besiegelt die Beziehung mit einem ewigen Kuss.
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9:36 - 9:38Sein Körper vereint sich mit ihrem,
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9:38 - 9:40ihr Blutkreislauf wächst in seinen Körper
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9:40 - 9:43und er wird zu nichts anderem als einem Samensack.
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9:43 - 9:45(Lachen)
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9:45 - 9:47Das ist die Tiefseeversion der Emanzipation.
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9:47 - 9:49Sie weiß immer wo er gerade ist
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9:49 - 9:51und sie muss nicht monogam sein,
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9:51 - 9:53weil einige der Weibchen haben
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9:53 - 9:55mehrere Männchen an sich hängen.
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9:55 - 9:58Sie nutzen es also um Fressen und Partner zu finden.
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9:58 - 10:01Viele nutzen es zur Verteidigung in vielen verschiedenen Arten.
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10:01 - 10:04Viele von ihnen können ihr Luciferin, ihre Luciferase, ausstoßen,
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10:04 - 10:06wie ein Krake oder ein Oktopus eine Tintenwolke.
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10:06 - 10:08Dieser Schrimp schießt tatsächlich
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10:08 - 10:10Licht aus seinem Mund,
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10:10 - 10:12wie ein feuerspuckender Drachen,
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10:12 - 10:14um Viperfische zu blenden oder abzulenken,
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10:14 - 10:16damit er in die Dunkelheit davon schwimmen kann.
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10:16 - 10:19Und es gibt viele verschiedene Tiere, die das können.
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10:19 - 10:21Zum Beispiel Quallen, Kraken,
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10:21 - 10:23und viele verschiedene Krustentiere.
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10:23 - 10:25Es gibt sogar Fische, die das können.
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10:25 - 10:28Dieser Fisch hier heißt Schlauchschulterfisch
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10:28 - 10:30weil er einen Schlauch auf seiner Schulter hat
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10:30 - 10:32aus dem er Licht herausspritzen kann.
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10:32 - 10:34Und ich hatte Glück und konnte so einen Fisch
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10:34 - 10:36fangen, als wir für den Tiefseeteil von "Unser blauer Planet"
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10:36 - 10:39auf einer Fischerei-Expedition
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10:39 - 10:41an der Nordwestküste von Afrika waren.
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10:41 - 10:43Wir hatten ein spezielles Schleppnetz,
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10:43 - 10:45mit dem wir die Tiere lebend an Bord brachten.
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10:45 - 10:48Wir haben also so einen gefangen und ins Labor gebracht.
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10:48 - 10:50Ich halte ihn fest, und als ich
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10:50 - 10:52den Schlauch auf seiner Schulter berühren will,
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10:52 - 10:55sehen Sie Biolumineszenz.
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10:56 - 10:58Was mich aber erstaunt hat
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10:58 - 11:00war nicht nur die Menge des erzeugten Lichts,
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11:00 - 11:02sondern, dass es nicht nur Luciferin und Luciferase waren.
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11:02 - 11:04Bei diesem Fisch waren es sogar ganze Zellen
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11:04 - 11:06mit Kernen und Hüllen.
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11:06 - 11:08Das kostet den Fisch sehr viel Energie
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11:08 - 11:11und wir wissen nicht, warum er das macht.
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11:11 - 11:14Ein weiteres großes Rätsel, das wir lösen wollen.
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11:16 - 11:18Eine andere Form der Verteidigung ist das,
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11:18 - 11:20was wir Alarmanlage nennen.
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11:20 - 11:22Genau wie bei der Alarmanlage in Ihrem Auto,
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11:22 - 11:24sollen die Hupe und die blinkenden Lichter
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11:24 - 11:26Aufmerksamkeit erzeugen und im besten Fall
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11:26 - 11:28kommt die Polizei und nimmt den Dieb fest.
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11:28 - 11:30Wenn ein Tier in den Fängen eines Jägers ist,
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11:30 - 11:32ist es vielleicht seine einzige Hoffnung auf Flucht,
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11:32 - 11:34ein größeres Tier anzulocken,
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11:34 - 11:36das den Angreifer angreift
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11:36 - 11:39und somit die Chance zur Flucht schafft.
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11:39 - 11:41Diese Qualle zum Beispiel hat eine
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11:41 - 11:43spektakuläre Biolumineszenz-Anzeige.
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11:43 - 11:45Hier verfolgen wir sie in unserem U-Boot.
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11:45 - 11:48Das ist noch keine Lumineszenz, das ist Licht von den Keimdrüsen.
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11:48 - 11:51Wir haben sie mit Spezialausrüstung vorne am U-Boot gefangen,
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11:51 - 11:54so dass wir sie in ihrem ursprünglichen Zustand nach oben
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11:54 - 11:56ins Schiffslabor bringen können.
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11:56 - 11:58Um dann die Reaktion herbeizurufen, die sie gleich sehen.
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11:58 - 12:00Ich habe sie einmal pro Sekunde
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12:00 - 12:02mit einer scharfen Spitze an ihrem Nervenring berührt,
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12:02 - 12:04wie die scharfen Zähne eines Fisches.
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12:04 - 12:07Und wenn das Leuchten einmal begonnen hat, habe ich sie nicht mehr berührt.
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12:07 - 12:10Das ist eine unglaubliche Lichtshow,
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12:10 - 12:12dieses leuchtende Rad.
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12:12 - 12:14Ich habe berechnet, dass Jäger das
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12:14 - 12:17in bis zu 100m Entfernung sehen können.
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12:17 - 12:19Und ich dachte mir,
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12:19 - 12:21das könnte ein ziemlich guter Köder sein
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12:21 - 12:24Weil eins der Dinge, die mich
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12:24 - 12:26als Tiefseeforscher frustrierten,
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12:26 - 12:29sind die vielen Tiere im Ozean, über die wir quasi nichts wissen
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12:29 - 12:32aufgrund der Art und Weise, wie wir den Ozean erforschen.
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12:32 - 12:35Das meiste erfahren wir über den Ozean,
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12:35 - 12:38indem wir rausfahren und Netze hinter Schiffen herschleppen.
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12:38 - 12:40Ich fordere Sie auf mir eine andere Wissenschaft zu nennen,
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12:40 - 12:43die immer noch hunderte Jahre alte Technologie verwendet.
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12:43 - 12:45Die zweite oft verwendete Technik
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12:45 - 12:47ist das Tauchen mit U-Booten und ferngesteuerten Fahrzeugen.
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12:47 - 12:50Ich bin schon hunderte Male in einem U-Boot getaucht.
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12:50 - 12:52Wenn ich aber in so einem U-Boot sitze weiß ich,
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12:52 - 12:55dass ich nicht gerade unauffällig bin,
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12:55 - 12:57mit den hellen Lichtern und lauten Motoren.
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12:57 - 13:00Tiere die das wahrnehmen werden längst verschwunden sein.
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13:00 - 13:03Daher will ich schon lange eine andere Möglichkeit finden
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13:03 - 13:05die Tiefen zu erforschen.
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13:05 - 13:08Und vor einiger Zeit hatte ich die Idee für ein Kamerasystem.
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13:08 - 13:11Es ist eigentlich nichts weltbewegendes, wir nennen es das "Auge im Meer"
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13:11 - 13:13und Wissenschaftler an Land machen das schon lange,
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13:13 - 13:16wir nutzen einfach nur eine Farbe, die die Tiere nicht sehen können
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13:16 - 13:18und dann eine Kamera, die diese Farbe sehen kann.
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13:18 - 13:20Man kann im Meer kein Infrarot verwenden.
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13:20 - 13:22Wir haben rotes Licht verwendet, aber auch das ist
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13:22 - 13:24problematisch, weil es schnell absorbiert wird.
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13:24 - 13:26Wir hatten eine sensible Kamera
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13:26 - 13:28und wollten eine elektronische Qualle bauen.
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13:28 - 13:31Das Problem in der Wissenschaft ist:
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13:31 - 13:34Man muss den Geldgebern sagen, was man entdecken wird,
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13:34 - 13:36bevor sie einem Geld geben.
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13:36 - 13:38Und ich wusste nicht was ich entdecken werde,
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13:38 - 13:40daher bekam ich kein Geld dafür.
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13:40 - 13:43Also kümmerte ich mich selbst darum, die Harvey Mudd Engineering Clinic
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13:43 - 13:46machte daraus ein Studentenprojekt
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13:46 - 13:49und ich sammelte Gelder von vielen verschiedenen Quellen.
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13:49 - 13:51Das Monterey Bay Aquarium and Research Institute
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13:51 - 13:54stellte seinen Unterwasserroboter zur Verfügung,
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13:54 - 13:56damit wir es testen konnten um zum Beispiel
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13:56 - 13:59herauszufinden, welches Spektrum des roten Lichts wir verwenden müssen,
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13:59 - 14:02damit wir die Tiere sehen, sie uns aber nicht,
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14:02 - 14:05damit die elektronische Qualle funktioniert.
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14:05 - 14:08Und Sie können sehen, wie knapp unser Budget war,
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14:08 - 14:11wir haben die 16 LED in Epoxid gegossen
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14:11 - 14:13und in der Gussform können Sie noch
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14:13 - 14:16das Wort Ziploc erkennen.
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14:16 - 14:19Selbstverständlich gibt es, wenn es so zusammengeschustert ist,
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14:19 - 14:22viele Probeläufe und Hindernisse um es zum Laufen zu bringen.
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14:22 - 14:24Aber es kam der Moment, an dem alles passte
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14:24 - 14:26und alles funktionierte
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14:26 - 14:28und dieser Moment wurde vom Fotografen Mark Richards
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14:28 - 14:30bildlich festgehalten,
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14:30 - 14:32der zufällig gerade in dem Moment dabei war,
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14:32 - 14:35als wir merkten, dass alles funktionierte.
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14:35 - 14:37Das ganz links bin ich,
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14:37 - 14:39rechts meine damalige Doktorandin Erica Raymond
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14:39 - 14:42und Lee Fry, der Ingenieur des Projekts.
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14:42 - 14:45Wir haben dieses Bild in unserem Labor an einen Ehrenplatz
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14:45 - 14:48gehängt, mit dem Text: "Ingenieur macht zwei Frauen auf einmal glücklich."
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14:49 - 14:51Und wir waren sehr, sehr glücklich.
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14:51 - 14:53Damit hatten wir jetzt ein System,
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14:53 - 14:55das wir an einen Ort brachten,
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14:55 - 14:57der eine Art Oase am Meeresgrund ist
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14:57 - 15:00und möglicherweise von großen Jägern besucht wird.
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15:01 - 15:03Wir haben es also zu einem
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15:03 - 15:05Becken mit höherem Salzgehalt am Meeresgrund gebracht,
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15:05 - 15:07im Norden des Golfs von Mexiko.
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15:07 - 15:09Das ist ein magischer Ort.
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15:09 - 15:11Ich weiß, dass diese Bilder für Sie nichts Besonderes sind -
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15:11 - 15:13wir hatten damals eine schlechte Kamera -
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15:13 - 15:15aber ich war begeistert.
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15:15 - 15:17Wir sind am Rande des Salzwasserbeckens
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15:17 - 15:20und sehen einen Fisch, der auf die Kamera zuschwimmt.
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15:20 - 15:22Er wird von uns offensichtlich nicht gestört.
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15:22 - 15:25Und somit hatte ich ein Fenster in die Tiefsee
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15:25 - 15:28und konnte zum ersten mal beobachten, wie sich die Tiere verhalten,
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15:28 - 15:31wenn sie nicht von uns gestört werden.
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15:32 - 15:34Wir haben die elektronische Qualle so programmiert, dass sie
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15:34 - 15:36vier Stunden nach dem Aufstellen
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15:36 - 15:38das erste mal aktiviert wird.
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15:38 - 15:4086 Sekunden, nachdem ihre
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15:40 - 15:42LEDs leuchteten
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15:42 - 15:44haben wir das hier aufgezeichnet.
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15:45 - 15:47Das ist ein über zwei Meter langer Krake,
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15:47 - 15:49der der Wissenschaft nicht bekannt ist
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15:49 - 15:52und daher keiner Familie zugeordnet werden kann.
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15:53 - 15:56Ich hätte mir keinen besseren Beweis denken können.
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15:56 - 15:58Und damit ging ich zurück zur National Science Foundation
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15:58 - 16:01und sagte: "Das ist es, was wir entdecken werden."
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16:01 - 16:03Und dann gaben sie mir genug Geld um es richtig gut zu machen,
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16:03 - 16:06wofür die Entwicklung der ersten Tiefseewebcam nötig war.
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16:06 - 16:08Sie ist seit einem Jahr
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16:08 - 16:10im Monterey Canyon installiert.
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16:10 - 16:12Und seit kurzem gibt es eine
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16:12 - 16:14modulare Version des Systems,
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16:14 - 16:16die sehr mobil ist
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16:16 - 16:18und einfacher eingesetzt und wieder abgebaut werden kann.
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16:18 - 16:21Ich hoffe sie kann genutzt werden um Sylvia's
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16:21 - 16:23"hope spots" zu erkunden
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16:23 - 16:25und diese Gebiete zu schützen
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16:25 - 16:27und damit ich mehr über Biolumineszenz
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16:27 - 16:30an diesen Orten lernen kann.
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16:30 - 16:33Eine wichtige Botschaft hier ist also,
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16:33 - 16:36dass es in den Meeren immer noch viel zu entdecken gibt.
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16:36 - 16:38Und Sylvia hat gesagt,
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16:38 - 16:41dass wir die Meere zerstören, bevor wir sie überhaupt kennengelernt haben,
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16:41 - 16:43und sie hat Recht.
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16:43 - 16:45Wenn Sie also jemals die Möglichkeit haben
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16:45 - 16:47in einem U-Boot zu tauchen,
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16:47 - 16:50nehmen Sie sie unbedingt wahr
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16:50 - 16:52und schalten Sie bitte die Lichter aus.
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16:52 - 16:54Ich verspreche Ihnen, Sie werden es lieben.
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16:54 - 16:56Vielen Dank.
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16:56 - 16:58(Applaus)
- Title:
- Edith Widder: Leuchtendes Leben in einer Welt unter Wasser
- Speaker:
- Edith Widder
- Description:
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Etwa 80 bis 90 Prozent der Lebewesen im Meer produzieren Licht - und wir wissen sehr wenig darüber warum und wie. Die Biolumineszenz-Expertin Edith Widder erforscht diese glühende, funkelnde, leuchtende Welt und zeigt prächtige Bilder und Einsichten von noch nie gesehenen Tiefen (und leuchtenden Orten) im Ozean.
- Video Language:
- English
- Team:
- closed TED
- Project:
- TEDTalks
- Duration:
- 16:59