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Kretschmann: Liebe Kinder, letzte Woche
gab es hier ein Video von mir zu Corona.
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Viele von Euch haben das gesehen. Und ich
habe sehr viele Kommentare, Mails und
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Briefe bekommen. Ihr habt mir Fragen
gestellt. Und Bilder geschickt. Darüber
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habe ich mich sehr gefreut. Ein Kind,
Linda, hat geschrieben, dass es den Leuten
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jetzt so „halb/halb gut geht“. Ich glaube,
das trifft die Sache ganz gut. Viele
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Kinder machen sich Sorgen. Und es gibt
viel, was richtig nervt. Aber viele Kinder
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wollen auch helfen, dass wir das Virus
schnell loswerden. Claudius aus Riedlingen
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schreibt, dass es ihm eigentlich ganz gut
geht. Und er viel Fahrrad fährt. Und mit
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seinem Hund in der Natur ist. Probleme gab
es bei ihm wohl nur beim Haare schneiden
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zu Hause. Da muss was schiefgegangen sein.
Aber die Haare wachsen ja nach. Und die
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Frisöre haben auch wieder auf. Ganz lustig
muss es bei Moritz aus Michelbach zugehen.
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Er ist Fußballer und hat eine „Klopapier-
Challenge“ gemacht, wo man mit dem Fuß
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eine Papier-Rolle in der Luft halten muss.
Aber Moritz macht sich auch Sorgen, weil
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es dem Betrieb, in dem sein Papa arbeitet,
schlecht geht. Und bei seiner Mutter geht
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kein Home-Office. Und er hat Angst, dass
sie sich auf der Arbeit anstecken könnte.
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Also bei Moritz ist genau das Halb/Halb,
wo jetzt viele drinstecken. So richtig gut
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ist es halt nicht. Aber es gibt jetzt
trotzdem eine gute Nachricht: Viel weniger
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Menschen haben sich jetzt mit dem Corona-
Virus infiziert. Und es gibt auch weniger
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Ansteckungen. Und wir können anfangen,
langsam wieder zu öffnen. Aber wir haben
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gegen das Virus noch nicht gewonnen. Wir
müssen immer noch sehr vorsichtig sein,
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damit das Virus am Ende nicht doch noch
gewinnt. Die Spielplätze haben wir ja
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schon wieder aufgemacht. Ab dem 11. Mai
darf man auch wieder Sport machen, bei dem
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man gut Abstand halten kann – also zum
Beispiel Tennis, Minigolf oder
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Leichtathletik – also Laufen, Springen und
Werfen. Oder auch Reiten. Aber es gibt
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andere Sportarten, wo man nicht einfach
Abstand halten kann. Die Bolzplätze können
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wir deshalb noch nicht wieder aufmachen.
Auch wenn das für viele von Euch traurig
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ist. Und zum Abstand halten gibt es einige
Fragen. Maximilian zum Beispiel freut
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sich, dass er jetzt seinen Freund auf dem
Spielplatz wieder treffen kann. Aber er
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ist traurig, dass er Abstand halten muss.
Und das, obwohl er eine Maske trägt. Er
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fragt: „Was bringt denn die Maske … wenn
ich sowieso Abstand halten muss?“ Das ist
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eine wichtige Frage. Aber die Antwort ist
einfach: Das Maskentragen ist wichtig,
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weil es zusätzlich hilft, dass das Virus
sich nicht überträgt. Aber das Abstand
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halten ist das Allerwichtigste. Weil das
Virus nämlich nicht so gut über den
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Abstand rüber kommt. Ich zeig Euch das mal
auf einem Bild. Das hat uns Finja aus
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Schopfheim geschickt. Ihr seht da zwei
Figuren. Über denen steht „Finja“ und
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„Herr Kretschmann“ drüber. Aber eigentlich
ist da jeder von uns gemeint. Das
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Wichtigste an dem Bild ist der Pfeil in
der Mitte. Da steht „1,5 Meter Abstand“
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drüber. Den Abstand müssen jetzt alle
einhalten – in den nächsten Wochen und
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Monaten. Ich werde mir das Bild im Büro
aufhängen. Damit sich jeder gleich
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erinnert, was jetzt besonders wichtig ist.
Stefanie aus Edingen-Neckarhausen beklagt
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sich darüber, dass das mit dem Abstand
immer wieder vergessen wird. Und sie sagt:
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„dass wir Kinder es besser verstehen als
manch ein Erwachsener.“ Ja, die meisten
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Leute haben es gut verstanden und halten
sich dran. Aber einige vergessen es
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manchmal. Wir sollten uns gegen-
seitig dran erinnern, wenn das mit
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dem Abstand mal vergessen wird. Die
meisten Fragen, die ich bekommen habe,
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gehen zu Schule und Kitas. Wann die wieder
aufmachen, wird gefragt. Wir haben bei den
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Schulen ja schon angefangen. Die haben wir
zuerst für die Jugendlichen aufgemacht,
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die vor einem Abschluss stehen. Am 18. Mai
kommen die 4. Klassen in die Grundschulen
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zurück, weil die kurz vor einem
Schulwechsel stehen. Nach den
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Pfingstferien, also ab dem 15. Juni,
kommen dann alle Kinder zurück in die
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Schule. Aber wir machen da ein
Wechselsystem. Es kommt immer nur eine
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Hälfte der Schüler in die Schule. Die
andere Hälfte lernt zu Hause. Damit können
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wir den Abstand zwischen den Kindern in
der Schule besser einhalten. Bei den Kitas
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wollen wir auch ein bisschen weiter öffnen
– in einem ersten Schritt aber nur sehr
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behutsam. Denn bevor wir das endgültig
entscheiden, warten wir noch ab, was
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Forscherinnen und Forscher bei uns in
Baden-Württemberg herausfinden. Die
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Forscherinnen und Forscher untersuchen
gerade, wie schlimm genau das Corona-Virus
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für Kinder ist. Es könnte sein, dass
Kinder sich nicht so leicht anstecken wie
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Andere. Das wäre gut. Die Forscherinnen
und Forscher wollen uns Mitte Mai erste
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vorläufige Ergebnisse vorlegen. Dann
entscheiden wir, wie es dann bei den Kitas
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weiter geht. Ganz dringend ist die Kita
für Kinder, bei denen zuhause nicht so
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viel Platz ist. Oder für die Kinder, die
bald in die Schule kommen. Ihr fragt auch,
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wann man wieder in den Eisdielen und Cafés
sitzen kann. Aber es gibt auch Kinder, die
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sich hier Sorgen machen, weil man sich
anstecken kann. Und das ist richtig. Wir
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müssen auch hier vorsichtig sein. Vor
Pfingsten wollen wir mit den Öffnungen bei
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den Cafés und Gaststätten wieder anfangen.
Aber natürlich müssen dann die Tische
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genügend Abstand haben. Und auch strenge
Regeln für die Hygiene müssen eingehalten
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werden. Ihr seht: Wir können einiges
wieder öffnen, aber auch das nur, weil
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sich die meisten bisher gut an die Regeln
gehalten haben. Deswegen sind die
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Ansteckungszahlen runter gegangen – und
weniger Menschen werden wegen Corona
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krank. Wenn sich wieder viel mehr Leute
anstecken, müssen wir wieder Sachen
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schließen. Deswegen müssen alle weiter
mithelfen, dass nur noch ganz wenige sich
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anstecken. Dann können wir gegen das Virus
gewinnen. Zum Schluss zeige ich Euch noch
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ein Bild von Florian aus Nürtingen. Der
glaubt, dass wir das mit Corona schaffen.
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Und am Ende alles wieder ganz gut wird.
Das Bild von Florian macht auch mir Mut.
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Und wenn Ihr wollt, könnt Ihr mir noch
mehr Bilder schicken. Wo man sieht, wie es
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Euch jetzt geht. Oder worauf Ihr Euch
besonders freut, wenn Corona vorbei ist.
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Ich hänge die dann auf - bei mir auf der
Arbeit, in der Villa Reitzenstein in
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Stuttgart.