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Warum uns COVID-19 jetzt trifft – und wie wir uns auf den nächsten Ausbruch vorbereiten können

  • 0:01 - 0:05
    Zunächst möchte ich kurz
    über meine Qualifikation sprechen,
  • 0:05 - 0:06
    bevor ich zur Sache komme.
  • 0:06 - 0:12
    Denn Sie sollten wirklich nicht
    irgendwelchen älteren Menschen zuhören,
  • 0:12 - 0:15
    die zu COVID-19 eine Meinung haben.
  • 0:15 - 0:16
    (Lachen)
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    Ich arbeite seit rund 20 Jahren
    für die Weltgesundheit.
  • 0:20 - 0:25
    Mein technisches Spezialgebiet
    sind Gesundheitssysteme
  • 0:25 - 0:29
    und die Folgen, wenn diese Systeme
    stark belastet werden.
  • 0:29 - 0:31
    Ich arbeite auch als Journalistin
  • 0:31 - 0:35
    zu Themen wie Weltgesundheit
    und Biosicherheit
  • 0:35 - 0:38
    für Presse und Internet.
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    Vor einigen Jahren schrieb ich ein Buch
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    über die großen gesundheitlichen
    Bedrohungen der Erde.
  • 0:44 - 0:48
    Ich unterstütze und leite
    epidemiologische Projekte
  • 0:48 - 0:52
    wie die Evaluation
    von Ebola-Behandlungszentren,
  • 0:52 - 0:56
    die Beobachtung von Tuberkuloseübertragung
    in Gesundheitseinrichtungen
  • 0:56 - 0:59
    und vorbeugende Maßnahmen
    gegen die Vogelgrippe.
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    Ich habe einen Master
    in Internationaler Gesundheit.
  • 1:03 - 1:05
    Ich bin keine Ärztin
    oder Krankenschwester,
  • 1:05 - 1:09
    pflege keine Patienten
    und kümmere mich nicht um Einzelpersonen.
  • 1:09 - 1:13
    Ich bin Expertin für Bevölkerungen
    und Gesundheitssysteme,
  • 1:13 - 1:16
    für großflächige Krankheitsausbrüche.
  • 1:17 - 1:23
    Auf einer Bewertungsskala von 1 bis 10
    für Weltgesundheitsexpertise --
  • 1:24 - 1:27
    1 ist jemand, der auf
    Facebook herumzetert,
  • 1:27 - 1:31
    10 ist die Weltgesundheitsorganisation --,
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    können Sie mich etwa
    bei 7 oder 8 einordnen.
  • 1:35 - 1:37
    Denken Sie daran,
    wenn ich zu Ihnen spreche.
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    Ich fange ganz von vorn an,
  • 1:41 - 1:45
    denn das ist wohl im Medienrummel
    zu COVID-19 zu wenig passiert.
  • 1:46 - 1:50
    COVID-19 ist ein Coronavirus.
  • 1:50 - 1:54
    Coronaviren sind eine
    bestimmte Untergruppe von Viren
  • 1:54 - 1:57
    mit einzigartigen Merkmalen.
  • 1:58 - 2:01
    Sie nutzen als Genmaterial RNA statt DNA
  • 2:01 - 2:04
    und haben Stachel auf der Oberfläche.
  • 2:05 - 2:07
    Damit dringen sie in Zellen ein.
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    Diese Stachel sind die Corona,
    also der Kranz, beim Coronavirus.
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    COVID-19 ist ein neuartiges Coronavirus,
  • 2:16 - 2:20
    denn bis letzten Dezember
    kannten wir nur sechs Coronaviren.
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    COVID-19 ist das siebte. Es ist neu.
  • 2:23 - 2:26
    Es wurde gerade sequenziert und benannt.
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    Deshalb ist es neuartig.
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    Denken Sie an SARS,
    das "Schwere Akute Atemwegssyndrom",
  • 2:32 - 2:36
    oder MERS, das "Nahost-Atemwegssyndrom".
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    Das waren Coronaviren.
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    Beide heißen "Atemwegssyndrom",
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    denn Coronaviren greifen die Lunge an.
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    Sie verursachen weder Erbrechen
  • 2:47 - 2:50
    noch Blutungen der Augen
    oder anderer Körperteile.
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    Sie greifen die Lunge an.
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    COVID-19 ist genauso.
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    Es verursacht eine Reihe
    Atemwegssymptome
  • 2:59 - 3:02
    von trockenem Husten und Fieber
  • 3:02 - 3:05
    bis zu einer tödlichen
    viralen Lungenentzündung.
  • 3:05 - 3:09
    Diese Bandbreite der Symptome
    macht es so schwer,
  • 3:09 - 3:11
    den Ausbruch zurückzuverfolgen.
  • 3:12 - 3:18
    Bei vielen Menschen verläuft COVID-19
    so mild und fast ohne Symptome,
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    dass sie sich nicht behandeln lassen.
  • 3:21 - 3:23
    Sie werden nirgends registriert.
  • 3:23 - 3:27
    Besonders Kinder haben
    mit COVID-19 keine Probleme,
  • 3:27 - 3:29
    wofür wir alle dankbar sein sollten.
  • 3:32 - 3:37
    Coronaviren sind zoonotisch,
    also von Tieren auf Menschen übertragbar.
  • 3:37 - 3:42
    Einige Coronaviren wie COVID-19 sind auch
    von Mensch zu Mensch übertragbar.
  • 3:43 - 3:47
    Diese verbreiten sich schneller
    und weiter -- wie COVID-19.
  • 3:48 - 3:51
    Zoonotische Krankheiten
    lassen sich kaum ausrotten,
  • 3:51 - 3:54
    da die Viren auch in Tieren vorkommen.
  • 3:54 - 3:57
    Ein Beispiel ist die Vogelgrippe,
  • 3:57 - 4:02
    die wir bei Zuchtgeflügel wie Truthähnen
    und Enten erfolgreich bekämpfen können.
  • 4:02 - 4:06
    Doch sie kommt jedes Jahr
    mit den Wildvögeln zu uns zurück.
  • 4:07 - 4:08
    Man hört nicht viel davon,
  • 4:08 - 4:11
    weil sie nicht von Mensch
    zu Mensch übertragen wird,
  • 4:11 - 4:15
    aber sie bricht jedes Jahr
    weltweit auf Geflügelfarmen aus.
  • 4:17 - 4:19
    COVID-19 wurde sehr vermutlich
  • 4:19 - 4:23
    auf einem Wildtiermarkt in Wuhan, China,
    von Tieren auf Menschen übertragen.
  • 4:25 - 4:27
    Gehen wir nun mehr ins Detail.
  • 4:28 - 4:32
    Das ist nicht der letzte große Ausbruch,
    den wir erleben werden.
  • 4:32 - 4:36
    Es wird mehr Ausbrüche
    und mehr Epidemien geben.
  • 4:36 - 4:39
    Nicht vielleicht, sondern ganz sicher.
  • 4:40 - 4:45
    Das ist eine Folge des Umgangs
    von uns Menschen mit der Erde.
  • 4:45 - 4:48
    Menschliche Entscheidungen führen dazu,
  • 4:48 - 4:51
    dass Ausbrüche häufiger werden.
  • 4:52 - 4:53
    Das liegt zum Teil am Klimawandel,
  • 4:53 - 4:58
    denn die Klimaerwärmung begünstigt
    die Verbreitung von Viren und Bakterien.
  • 4:58 - 5:01
    Das liegt aber auch an unserem Vordringen
  • 5:01 - 5:04
    zu den letzten
    unberührten Flecken der Erde.
  • 5:05 - 5:08
    Wenn wir zur Gewinnung
    von billigem Weideland
  • 5:08 - 5:10
    den Amazonas-Regenwald
    abbrennen und umpflügen,
  • 5:10 - 5:14
    wenn der Rest des afrikanischen Buschs
    in Farmen umgewandelt wird,
  • 5:14 - 5:19
    wenn Wildtiere in China
    durch Jagd ausgerottet werden,
  • 5:19 - 5:22
    dann kommen Menschen in Kontakt
  • 5:22 - 5:25
    mit ihnen bisher völlig
    unbekannten Tierpopulationen.
  • 5:25 - 5:28
    Diese Populationen haben
    neuartige Krankheiten:
  • 5:28 - 5:32
    Bakterien, Viren,
    auf die wir nicht eingestellt sind.
  • 5:33 - 5:36
    Besonders Fledermäuse
    sind oft ein Wirt für Krankheiten,
  • 5:36 - 5:38
    die uns anstecken können,
  • 5:38 - 5:40
    aber sie sind nicht die einzigen.
  • 5:41 - 5:45
    Wenn wir weiterhin bis zum
    fernsten Winkel der Erde vordringen,
  • 5:45 - 5:48
    wird es weiter zu Ausbrüchen kommen.
  • 5:49 - 5:53
    Sie lassen sich nicht mit Quarantäne
    oder Reisebeschränkungen aufhalten.
  • 5:54 - 5:56
    Das ist generell der erste Impuls:
  • 5:56 - 6:00
    "Schränken wir die Bewegungsfreiheit ein.
    Stoppen wir den Ausbruch."
  • 6:00 - 6:05
    Doch es ist sehr schwierig,
    Quarantäne effektiv umzusetzen.
  • 6:05 - 6:08
    Reisebeschränkungen zu erlassen,
    ist sehr schwierig.
  • 6:08 - 6:12
    Sogar Länder mit hohen Investitionen
    in das Gesundheitswesen,
  • 6:12 - 6:14
    wie die USA und Südkorea,
  • 6:14 - 6:16
    können Beschränkungen
    nicht schnell genug einführen,
  • 6:16 - 6:19
    um einen Ausbruch sofort zu stoppen.
  • 6:19 - 6:22
    Dafür gibt es logistische
    und medizinische Gründe.
  • 6:23 - 6:26
    Betrachtet man derzeit COVID-19,
  • 6:26 - 6:29
    scheint es eine Zeitspanne
    von etwa 24 Tagen zu geben,
  • 6:29 - 6:32
    in der Menschen infiziert sind,
    aber keine Symptome zeigen
  • 6:32 - 6:36
    und ohne sichtbare Anzeichen
    mit dem Virus herumlaufen.
  • 6:36 - 6:40
    Sie kommen nicht in Quarantäne.
    Niemand weiß, dass das nötig wäre.
  • 6:43 - 6:47
    Quarantäne und Reisebeschränkungen
    sind auch sehr kostspielig.
  • 6:48 - 6:50
    Menschen sind soziale Tiere.
  • 6:50 - 6:51
    Sie wehren sich,
  • 6:51 - 6:54
    wenn man sie festhalten
    und voneinander trennen will.
  • 6:55 - 6:58
    Beim Ebola-Ausbruch merkten wir:
  • 6:58 - 7:02
    Sobald Quarantäne angeordnet wird,
    versuchen die Menschen, sie zu umgehen.
  • 7:03 - 7:07
    Wenn Patienten wissen,
    dass strikte Quarantäne droht,
  • 7:07 - 7:09
    lassen sie sich nicht behandeln:
  • 7:09 - 7:13
    Sie fürchten das Gesundheitssystem
    oder haben kein Geld dafür
  • 7:13 - 7:16
    und sie wollen sich nicht
    von Familie und Freunden trennen.
  • 7:16 - 7:19
    Wenn Politiker
    und Regierungsbeamte wissen,
  • 7:19 - 7:22
    dass wegen der Fallzahlen
    Quarantäne droht,
  • 7:22 - 7:27
    verschweigen sie vielleicht Informationen,
    um Quarantäne zu vermeiden.
  • 7:28 - 7:31
    Eben diese Ausflüchte und Lügen
    machen es so schwer,
  • 7:31 - 7:35
    einen Krankheitsausbruch nachzuvollziehen.
  • 7:37 - 7:41
    Wir können und sollten Quarantäne
    und Reisebeschränkungen optimieren,
  • 7:41 - 7:46
    doch sie sind nicht unsere einzige
    und beste Wahl für solche Situationen.
  • 7:47 - 7:51
    Die langfristig nachhaltigste Lösung,
    um Ausbrüche abzumildern,
  • 7:52 - 7:55
    ist der Ausbau des globalen
    Gesundheitssystems,
  • 7:55 - 8:00
    um in allen Ländern weltweit
    die Basisgesundheitsversorgung aufzubauen
  • 8:00 - 8:02
    und selbst armen Ländern zu ermöglichen,
  • 8:02 - 8:07
    neue Infektionskrankheiten
    schnell zu erkennen und zu behandeln.
  • 8:08 - 8:13
    China hat für seine Reaktion auf COVID-19
    viel Kritik bekommen.
  • 8:13 - 8:17
    Doch was wäre, wenn COVID-19
    im Tschad ausgebrochen wäre,
  • 8:18 - 8:21
    wo dreieinhalb Ärzte
    auf 100.000 Einwohner kommen?
  • 8:22 - 8:25
    Oder in der Demokratischen Republik Kongo,
  • 8:25 - 8:29
    wo gerade der letzte
    Ebola-Patient entlassen wurde?
  • 8:29 - 8:32
    Solche Länder haben keine Ressourcen,
  • 8:32 - 8:34
    um Infektionskrankheiten zu begegnen --
  • 8:34 - 8:37
    für Behandlungen
    und schnelle Informationen,
  • 8:37 - 8:39
    um dem Rest der Welt zu helfen.
  • 8:41 - 8:45
    Ich leitete eine Evaluation von
    Ebola-Behandlungszentren in Sierra Leone.
  • 8:46 - 8:51
    Die Ärzte vor Ort erkannten
    die Ebola-Krise sehr schnell:
  • 8:52 - 8:55
    zuerst als gefährliches,
    ansteckendes hämorrhagisches Virus
  • 8:55 - 8:57
    und dann als Ebola selbst.
  • 8:57 - 9:01
    Doch dann hatten sie nicht
    die Ressourcen, um zu reagieren.
  • 9:02 - 9:05
    Es gab weder genug Ärzte
    noch Krankenhausbetten
  • 9:05 - 9:07
    und es gab zu wenig Informationen,
  • 9:07 - 9:10
    um Ebola zu behandeln
    oder Infektionsschutz einzuführen.
  • 9:11 - 9:15
    Elf Ärzte starben
    in Sierra Leone an Ebola.
  • 9:16 - 9:19
    Zu Beginn der Krise
    gab es landesweit nur 120.
  • 9:20 - 9:25
    Dagegen arbeiten im Dallas Baylor
    Medical Center mehr als 1.000 Ärzte.
  • 9:27 - 9:29
    Solche Ungerechtigkeiten töten Menschen.
  • 9:29 - 9:32
    Beim Ausbruch der Krankheit
    sterben zuerst die Armen;
  • 9:32 - 9:36
    wenn sich die Krankheit verbreitet,
    sterben Menschen weltweit.
  • 9:37 - 9:41
    Wenn wir den Verlauf verlangsamen
    und die Folgen minimieren wollen,
  • 9:41 - 9:44
    müssen wir jedem Land
    der Welt ermöglichen,
  • 9:44 - 9:49
    neue Krankheiten zu erkennen,
    zu behandeln und darüber zu berichten,
  • 9:49 - 9:51
    um Informationen zu teilen.
  • 9:52 - 9:56
    COVID-19 wird eine extreme Belastung
    für die Gesundheitssysteme.
  • 9:57 - 10:02
    Es hat auch echte Schwächen in der
    globalen Gesundheitsversorgung aufgedeckt.
  • 10:02 - 10:07
    Last-Minute-Bestellungen, schlanke Systeme
    sind in guten Zeiten fantastisch,
  • 10:07 - 10:11
    doch in Krisenzeiten
    fehlen uns die Reserven.
  • 10:11 - 10:14
    Wenn einem Krankenhaus oder einem Land
  • 10:14 - 10:17
    Atemmasken oder Schutzanzüge ausgehen,
  • 10:18 - 10:21
    gibt es kein Großlager
    voller Schachteln mit Nachschub.
  • 10:21 - 10:23
    Man muss beim Zulieferer bestellen,
  • 10:23 - 10:27
    auf Produktion und Versand warten --
  • 10:27 - 10:28
    und das meist aus China.
  • 10:28 - 10:32
    Das bedeutet eine Verzögerung,
    wenn es schnell gehen muss.
  • 10:33 - 10:37
    Wären wir perfekt
    auf COVID-19 vorbereitet gewesen,
  • 10:37 - 10:40
    hätte China den Ausbruch
    schneller erkannt.
  • 10:41 - 10:47
    Man hätte Infizierte behandeln können,
    ohne neue Einrichtungen zu bauen.
  • 10:47 - 10:50
    Man hätte die Bürger ehrlich informiert
  • 10:50 - 10:54
    und so die Gerüchteküche
    in den sozialen Medien Chinas gestoppt.
  • 10:55 - 10:58
    Man hätte Informationen
    mit Weltgesundheitsbehörden ausgetauscht.
  • 10:58 - 11:01
    Diese hätten nationale
    Gesundheitssysteme informieren
  • 11:01 - 11:04
    und sich auf das Virus vorbereiten können.
  • 11:04 - 11:09
    Nationale Gesundheitssysteme hätten dann
    die nötigen Schutzausrüstungen lagern
  • 11:09 - 11:13
    und das Gesundheitspersonal
    entsprechend ausbilden können.
  • 11:13 - 11:17
    Es gäbe wissenschaftliche Anordnungen
    für Krisensituationen,
  • 11:17 - 11:19
    etwa bei Infizierten auf Kreuzfahrten.
  • 11:20 - 11:24
    Es gäbe seriöse Informationen
    in allen Teilen der Welt,
  • 11:24 - 11:28
    um peinliche, schändliche,
    fremdenfeindliche Vorfälle zu vermeiden --
  • 11:28 - 11:33
    etwa Angriffe in Philadelphia
    auf Menschen asiatischen Aussehens.
  • 11:33 - 11:37
    Doch trotz all dieser Maßnahmen
    gäbe es weitere Ausbrüche.
  • 11:39 - 11:43
    Dazu führt zwangsläufig
    unser Umgang mit der Erde.
  • 11:44 - 11:48
    Der derzeitige Experten-Konsens
    über COVID-19 lautet:
  • 11:49 - 11:51
    In den USA und überall auf der Welt
  • 11:51 - 11:54
    wird es schlimmer,
    bevor sich die Lage bessert.
  • 11:54 - 11:59
    Es gibt Fälle menschlicher Übertragung,
    die nicht von Reisenden stammen,
  • 11:59 - 12:01
    sondern in der Gemeinschaft passieren;
  • 12:01 - 12:03
    und es gibt COVID-19-Infektionen,
  • 12:03 - 12:06
    deren Ursprung wir nicht mehr
    nachvollziehen können:
  • 12:07 - 12:09
    Anzeichen eines eskalierenden Ausbruchs,
  • 12:09 - 12:12
    der nicht mehr unter Kontrolle ist.
  • 12:14 - 12:17
    Das ist deprimierend,
    aber nicht überraschend.
  • 12:18 - 12:22
    Wenn globale Gesundheitsexperten
    über neue Viren sprechen,
  • 12:22 - 12:25
    ist das eins der untersuchten Szenarien.
  • 12:25 - 12:28
    Wir hofften alle, wir würden davonkommen,
  • 12:28 - 12:31
    doch wenn Experten
    über Virenplanung sprechen,
  • 12:31 - 12:35
    geht es darum, wie das Virus
    vermutlich wandern wird.
  • 12:37 - 12:40
    Ich möchte abschließend
    ein paar Ratschläge geben.
  • 12:41 - 12:42
    Waschen Sie Ihre Hände.
  • 12:42 - 12:45
    Waschen Sie Ihre Hände oft.
  • 12:45 - 12:48
    Ich weiß, das tun Sie schon
    wegen der Hygiene.
  • 12:48 - 12:50
    Aber waschen Sie sie noch öfter.
  • 12:50 - 12:54
    Machen Sie es sich zur Routine,
    möglichst oft die Hände zu waschen:
  • 12:54 - 12:57
    beim Betreten oder Verlassen
    eines Gebäudes,
  • 12:57 - 13:01
    vor und nach der Teilnahme
    an einer Versammlung.
  • 13:01 - 13:03
    Schaffen Sie Rituale
    rund um das Händewaschen.
  • 13:04 - 13:06
    Desinfizieren Sie Ihr Telefon.
  • 13:06 - 13:09
    Sie berühren es ständig
    mit Ihren schmutzigen Händen.
  • 13:10 - 13:12
    Ich weiß, Sie nehmen es auch mit aufs Klo.
  • 13:12 - 13:14
    (Lachen)
  • 13:15 - 13:17
    Desinfizieren Sie Ihr Telefon
  • 13:17 - 13:20
    und benutzen Sie es seltener
    in der Öffentlichkeit.
  • 13:20 - 13:23
    Nutzen Sie TikTok und Instagram
    besser nur zu Hause.
  • 13:25 - 13:28
    Finger weg vom Gesicht.
    Finger weg von den Augen.
  • 13:28 - 13:30
    Kauen Sie nicht Fingernägel.
  • 13:30 - 13:33
    Wischen Sie die Nase
    nicht mit der Hand ab.
  • 13:33 - 13:34
    Das tut man sowieso nicht.
  • 13:34 - 13:36
    (Lachen)
  • 13:36 - 13:38
    Tragen Sie keine Gesichtsmaske.
  • 13:38 - 13:41
    Sie sind für Kranke
    und ärztliches Personal da.
  • 13:41 - 13:45
    Bei Kranken hält die Maske
    Husten und Schnupfen zurück --
  • 13:45 - 13:48
    zum Schutz der anderen Menschen.
  • 13:48 - 13:54
    Für ärztliches Personal gehört die Maske
    zur persönlichen Schutzausrüstung,
  • 13:54 - 13:57
    deren Anwendung man lernt,
    um Patienten zu behandeln,
  • 13:57 - 13:58
    ohne selbst krank zu werden.
  • 13:58 - 14:03
    Wenn Sie als Gesunder eine Maske tragen,
    schwitzen sie nur im Gesicht.
  • 14:04 - 14:05
    (Gelächter)
  • 14:05 - 14:10
    Lassen Sie die Maske in den Geschäften
    für Ärzte, Schwestern und Kranke.
  • 14:11 - 14:14
    Wenn Sie glauben,
    COVID-19-Symptome zu haben,
  • 14:14 - 14:16
    bleiben Sie zu Hause
    und rufen Sie den Arzt an.
  • 14:17 - 14:20
    Vergessen Sie bei einer
    positiven Diagnose nicht:
  • 14:20 - 14:22
    Der Verlauf ist meist mild.
  • 14:23 - 14:24
    Wenn Sie rauchen,
  • 14:24 - 14:27
    ist genau jetzt die beste Zeit,
    um damit aufzuhören.
  • 14:28 - 14:32
    Für Raucher ist "genau jetzt"
    immer die beste Zeit, um aufzuhören.
  • 14:32 - 14:35
    Doch wenn Sie rauchen
    und Angst vor COVID-19 haben,
  • 14:35 - 14:39
    ist Aufhören garantiert das Beste,
    was Sie tun können,
  • 14:39 - 14:43
    um sich vor den schlimmsten Auswirkungen
    von COVID-19 zu schützen.
  • 14:45 - 14:47
    COVID-19 macht Angst,
  • 14:47 - 14:52
    jetzt, wo so ziemlich alle Nachrichten
    in den Medien Angst machen.
  • 14:52 - 14:57
    Für den Umgang damit gibt es
    viele schlechte, aber reizvolle Optionen:
  • 14:57 - 15:02
    Panik, Ausländerfeindlichkeit,
    Platzangst, Autoritarismus,
  • 15:02 - 15:05
    stark vereinfachte Lügen, die suggerieren,
  • 15:05 - 15:09
    die Ausbrüche ließen sich
    mit Hass, Wut und Einsamkeit lösen.
  • 15:09 - 15:11
    Tun sie nicht.
  • 15:11 - 15:13
    Sie machen uns nur unachtsamer.
  • 15:13 - 15:17
    Es gibt auch langweilige,
    aber nützliche Optionen,
  • 15:18 - 15:20
    mit denen wir Ausbrüchen begegnen können:
  • 15:20 - 15:24
    Verbesserung der Gesundheitsversorgung
    überall auf der Welt,
  • 15:24 - 15:27
    Investitionen in Gesundheitsinfrastruktur
    und Seuchenüberwachung,
  • 15:27 - 15:29
    um neue Krankheiten rasch zu erkennen,
  • 15:29 - 15:32
    Aufbau von Gesundheitssystemen weltweit,
  • 15:32 - 15:36
    Stärkung der Versorgungsketten
    für den Notfall,
  • 15:37 - 15:39
    bessere Bildung und Ausbildung,
  • 15:39 - 15:44
    um über den Ausbruch von Krankheiten
    und Risikoprognosen sprechen zu können,
  • 15:44 - 15:46
    ohne in blinde Panik zu verfallen.
  • 15:47 - 15:49
    Hier ist Gerechtigkeit gefragt,
  • 15:49 - 15:51
    denn in dieser wie in vielen
    anderen Situationen
  • 15:51 - 15:55
    liegt Gerechtigkeit
    in unserem eigenen Interesse.
  • 15:56 - 15:58
    Ich danke Ihnen sehr fürs Zuhören
  • 15:58 - 16:00
    und lassen Sie mich noch sagen:
  • 16:00 - 16:03
    Waschen Sie Ihre Hände, wenn Sie gehen.
  • 16:03 - 16:05
    (Applaus)
Title:
Warum uns COVID-19 jetzt trifft – und wie wir uns auf den nächsten Ausbruch vorbereiten können
Speaker:
Alanna Shaikh
Description:

Woher kommt das neue Coronavirus, wie hat es sich so schnell verbreitet – und was kommt als Nächstes? Alanna Shaikh, Weltgesundheitsexpertin und TED-Fellow, berichtet über Erkenntnisse vom Ausbruch: Sie verfolgt die Verbreitung von COVID-19, erörtert, warum Reisebeschränkungen wirkungslos sind, und weist auf die medizinischen Veränderungen hin, die weltweit zur Vorbereitung auf die nächste Pandemie nötig sind. "Wir müssen dafür sorgen, dass jedes Land der Welt fähig ist, neue Krankheiten zu erkennen und zu behandeln", sagt sie.

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Video Language:
English
Team:
closed TED
Project:
TEDTalks
Duration:
16:19

German subtitles

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