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Ein Grundeinkommen für alle!

  • 0:08 - 0:13
    Es hat mir eine
    würdevolle Existenz ermöglicht.
  • 0:13 - 0:17
    Früher war ich abhängig von meinem Mann.
  • 0:17 - 0:23
    Aber durch das Grundeinkommen
    hat sich das geändert.
  • 0:23 - 0:28
    Wenn ich gute Kleidung herstelle,
    dann verkaufe ich sie
  • 0:28 - 0:33
    und ich fühle mich gut dadurch.
    Dann habe ich auch etwas dafür getan.
  • 0:47 - 0:50
    Guten Abend, willkommen bei Panorama.
  • 0:50 - 0:53
    Vergessen Sie alles, was Sie bisher
    über Arbeit und Einkommen dachten,
  • 0:53 - 0:55
    wir schlagen eine
    neue Seite auf
  • 0:55 - 1:01
    und machen einen anderen Vorschlag:
    Das Grundeinkommen für alle.
  • 1:01 - 1:05
    Was wäre, und das ist kein Witz,
  • 1:05 - 1:09
    was wäre, wenn in unserem Land
    jeder Bürger ab 18 Jahren monatlich
  • 1:09 - 1:13
    1500 Euro vom Staat bekommen würde?
  • 1:13 - 1:16
    Wer mehr Geld möchte, kann neben
    dem Grundeinkommen noch arbeiten,
  • 1:16 - 1:20
    wem der Betrag reicht, der kann
    andere schöne Dinge unternehmen.
  • 1:20 - 1:22
    Wir streichen jedoch alle Zahlungen
  • 1:22 - 1:25
    wie Sozialhilfe, Rente,
    Arbeitslosenhilfe usw.
  • 1:25 - 1:29
    Einfach 1500 Euro pro Monat für jeden.
  • 1:29 - 1:32
    Völlig bedingungslos und
    bis ans Ende Ihrer Tage.
  • 1:32 - 1:35
    Wahnsinn, denken Sie jetzt wahrscheinlich.
  • 1:35 - 1:36
    Dann bleiben Sie auf jeden Fall dran.
  • 1:36 - 1:39
    Sie können dann sehen,
    dass die Schweizer ein Referendum
  • 1:39 - 1:44
    über das Grundeinkommen geplant haben
    und dass es in der Praxis bereits besteht.
  • 1:44 - 1:47
    Unter anderem in einem Dorf in Namibia.
  • 1:47 - 1:51
    Reportagen von Alina Kneepkens
    und Jozef Devillé.
  • 1:56 - 2:01
    Unser Land steht still, wir brechen
    Weltrekorde, wenn es um Staus geht,
  • 2:01 - 2:05
    einer von zehn belgischen Arbeitnehmers
    sitzt zu Hause mit einem Burnout
  • 2:05 - 2:07
    und nirgendwo anders als in Belgien
  • 2:07 - 2:10
    schlucken so viele Leute
    Antidepressiva und Schlafmittel.
  • 2:10 - 2:13
    Wir arbeiten uns kaputt,
    aber eine Regierung nach der anderen
  • 2:13 - 2:15
    fragt nach stets größeren Anstrengungen,
  • 2:15 - 2:17
    denn wir müssen noch härter arbeiten
  • 2:17 - 2:19
    und der Staat muss sparen.
  • 2:19 - 2:22
    Die Regierung will auf jeden Fall
    ihr Haushaltsziel erreichen.
  • 2:22 - 2:24
    Hier wären eher Maßnahmen angesagt
  • 2:24 - 2:26
    zur Neuordnung des Haushalts.
  • 2:26 - 2:29
    Und jetzt müssen wir erst einmal sparen.
  • 2:29 - 2:31
    Flandern hat kein Geld und
    der Bund auch nicht.
  • 2:31 - 2:34
    Der Kraftaufwand ist groß und
    wird noch größer werden.
  • 2:34 - 2:36
    Das ist die Wahl, die wir treffen.
  • 2:36 - 2:40
    Es herrscht das Gefühl, dass viele
    nicht mehr mitkommen
  • 2:40 - 2:43
    und dass auch die Mittelschicht
    allmählich ausgesaugt wird.
  • 2:43 - 2:48
    Die Unruhe bei der arbeitenden
    belgischen Bevölkerung ist groß.
  • 2:49 - 2:52
    Oft hören wir,
    dass es keine Alternative gibt,
  • 2:52 - 2:54
    wir können nicht anders als sparen.
  • 2:55 - 3:01
    Eine Idee, um die Verteilung von
    staatlichen Zuschüssen zu reformieren,
  • 3:01 - 3:05
    scheint sowohl die politisch linke als
    auch rechte Seite anzusprechen.
  • 3:05 - 3:10
    Es geht um eine Mindestzahlung
    bekannt als garantiertes Grundeinkommen.
  • 3:10 - 3:14
    Wie würde die Welt aussehen,
    wenn jeder ein Einkommen hätte,
  • 3:14 - 3:17
    selbst wenn er keine Arbeit fände?
  • 3:17 - 3:20
    Eine Utopie in der
    Jedermann bezahlt wird?
  • 3:20 - 3:24
    Die Schweiz ersetzt womöglich
    ihre bisherige Armutspolitik
  • 3:24 - 3:26
    durch ein bedingungsloses Grundeinkommen.
  • 3:27 - 3:31
    Ein bedingungsloses Grundeinkommen,
    was ist das?
  • 3:31 - 3:35
    Genau das, was der Begriff umschreibt,
    dass jeder ab 18 Jahren,
  • 3:35 - 3:37
    unabhängig von Geschlecht oder
    heutigem Gehalt,
  • 3:37 - 3:40
    von der Regierung
    ein Grundeinkommen erhält.
  • 3:40 - 3:43
    Unabhängig, ob man einen Job hat,
  • 3:43 - 3:46
    studiert oder zu Hause bleibt,
    um für die Kinder zu sorgen,
  • 3:46 - 3:51
    jeder bekommt dasselbe, um für
    seine Grundbedürfnisse sorgen zu können.
  • 3:51 - 3:55
    Neben dem Grundeinkommen darf jeder so
    viel arbeiten und verdienen, wie er will.
  • 3:55 - 3:58
    In Belgien arbeiten seit den 80er Jahren
  • 3:58 - 4:01
    verschiedene Menschen
    am Grundeinkommen.
  • 4:01 - 4:04
    Damals gründete Philippe Van Parijs
    eine Arbeitsgruppe
  • 4:04 - 4:07
    unter anderem zusammen mit
    Guy Standing und Roland Duchâtelet.
  • 4:07 - 4:09
    Duchâtelet kennen wir noch von Vivant,
  • 4:09 - 4:13
    heute aber vor allem als Eigentümer
    verschiedener Fußballvereine.
  • 4:13 - 4:15
    Francine Mestrum ist eine der wenigen,
  • 4:15 - 4:18
    aber sehr entschiedenen Gegner.
  • 4:18 - 4:23
    Psychiater Dirk de Wachter und Sarah van
    Liefferinghe von der Piratenpartei
  • 4:23 - 4:27
    sehen die Vorteile im Wohlbefinden
    des Menschen.
  • 4:27 - 4:29
    Wir sehen sehr viele
    Menschen gefangen
  • 4:29 - 4:34
    in der Tretmühle von mehr arbeiten,
    härter arbeiten, länger arbeiten,
  • 4:34 - 4:39
    damit wir mehr konsumieren können
    und damit die Wirtschaft wächst.
  • 4:39 - 4:43
    Aber wir und viele andere fühlen,
    dass uns dieses Modell frustriert,
  • 4:43 - 4:45
    dass es uns erschöpft und
    emotional auslaugt.
  • 4:45 - 4:49
    Vielen Menschen wird die Arbeit zu viel,
  • 4:49 - 4:56
    es wird zu schwierig, sie kommen zu mir:
    "Doktor, hilf mir, ich kann nicht mehr".
  • 4:56 - 5:02
    Und helfen als Arzt bedeutet, ein Attest
    über Arbeitsunfähigkeit ausstellen.
  • 5:02 - 5:04
    In den letzten 10 Jahren
    ist die Zahl derer,
  • 5:04 - 5:07
    die langfristig arbeitsunfähig sind
  • 5:07 - 5:09
    um 50 % gestiegen. Wir müssen da
  • 5:09 - 5:12
    mal ganz grundsätzlich drüber nachdenken
  • 5:12 - 5:15
    und das Grundeinkommen ist eines der
    grundsätzlichen Dinge,
  • 5:15 - 5:19
    welches hier einen Anstoß geben kann.
  • 5:20 - 5:24
    Wir müssen jetzt ein
    Grundeinkommen einführen.
  • 5:24 - 5:30
    Denn durch die Globalisierung, die in den
    80er Jahren angefangen hat,
  • 5:30 - 5:35
    hat sich das Arbeitsangebot in der Welt,
  • 5:35 - 5:42
    die Anzahl der Menschen auf dem globalen
    Arbeitsmarkt vervierfacht.
  • 5:42 - 5:48
    In den vergangenen 30 Jahren kann man
    also von einem Abwärtstrend
  • 5:48 - 5:50
    unser tatsächlichen Löhne sprechen.
  • 5:54 - 5:57
    Der britische Ökonom Guy Standing
  • 5:57 - 6:00
    hat das bisher größte Experiment zum Thema
    Grundeinkommen geleitet.
  • 6:00 - 6:06
    In Indien erhielten 20.000 Menschen zwei
    Jahre lang ein echtes Grundeinkommen.
  • 6:06 - 6:08
    Über die verblüffenden Resultate
  • 6:08 - 6:11
    berichtet er in der ganzen Welt.
  • 6:11 - 6:13
    Kürzlich war er noch zu Gast in Brüssel
  • 6:13 - 6:16
    auf Einladung des ehemaligen
    EU-Beauftragten
  • 6:16 - 6:20
    für Arbeit und Soziales, Laszlo Andor.
  • 6:21 - 6:23
    Vielen Dank.
  • 6:23 - 6:28
    Das Schlimmste wäre ein Zurückfallen in
    alte Standards.
  • 6:28 - 6:32
    Professor Standing war lange bei der
    Internationalen Arbeitsorganisation tätig.
  • 6:32 - 6:34
    Heute erzählt er in seinen Büchern
  • 6:34 - 6:37
    über die wachsende Unterschicht in
    unserer Mitte
  • 6:37 - 6:40
    und was er mit seiner Wortneuschöpfung
    das Prekariat nennt.
  • 6:40 - 6:47
    Das Prekariat besteht aus vielen
    Millionen Menschen,
  • 6:47 - 6:51
    die unsicheren Arbeitsverhältnissen
    ausgesetzt sind.
  • 6:51 - 6:56
    Ohne zu wissen, wohin es geht. Sie bauen
    keine berufliche Zukunft auf.
  • 6:56 - 6:58
    Es ist ein Trend seit den 80er Jahren,
  • 6:58 - 7:00
    seit Thatcher und Reagan
  • 7:00 - 7:04
    und nach 30 Jahren 'Geiz ist gut'
  • 7:04 - 7:06
    wird es jetzt Zeit für etwas anderes.
  • 7:06 - 7:08
    Andere Modelle, jetzt!
  • 7:10 - 7:13
    Investiert in Menschen statt Waffen/
    Michel, marche arrière ou à la guerre
  • 7:13 - 7:15
    SCHWEIGEN und ARBEITEN!
  • 7:17 - 7:19
    Spart nicht an unserer Zukunft!
  • 7:19 - 7:22
    Härter? Schneller? Länger?
    Wie Maschinen?
  • 7:24 - 7:28
    Und diese Unsicherheit verursacht
    sehr viel Stress.
  • 7:28 - 7:33
    Das Prekariat geht oft gebückt
    unter der Androhung
  • 7:33 - 7:36
    einer unaufhaltsamen Schuldenlast.
  • 7:36 - 7:40
    Ein Missgeschick und
    sie stehen auf der Straße.
  • 7:40 - 7:45
    Wir sind heute, den Ländern nach,
    zwei- bis dreimal reicher
  • 7:45 - 7:49
    pro Kopf als in den glorreichen
    60er Jahren
  • 7:49 - 7:51
    und wir haben es immer noch
    zu tun mit einer
  • 7:51 - 7:53
    enormen Arbeitslosigkeit.
  • 7:53 - 7:55
    Menschen, die Angst haben um ihren Job
  • 7:55 - 7:58
    und wir sind zwei- bis dreimal reicher.
  • 7:58 - 8:00
    Das ist doch total aberwitzig, was wir
    hier machen.
  • 8:00 - 8:04
    Armut löst man mit einem Einkommen,
  • 8:04 - 8:08
    also muss man armen Menschen eine
    Unterstützung geben, die hoch genug ist,
  • 8:08 - 8:10
    was heute jedoch nicht der Fall ist.
  • 8:10 - 8:14
    Und da haben die Befürworter des
    Grundeinkommens völlig recht,
  • 8:14 - 8:17
    arme Menschen brauchen ein Einkommen,
  • 8:17 - 8:19
    von dem sie würdig leben können.
  • 8:21 - 8:24
    Um mit eigenen Augen zu sehen,
    was ein Grundeinkommen
  • 8:24 - 8:28
    mit Menschen in Armut macht,
    sind wir nach Namibia gereist,
  • 8:28 - 8:30
    ein Land voll großer Gegensätze.
  • 8:30 - 8:34
    Die gigantischen Einkünfte
    aus dem Diamantexport
  • 8:34 - 8:37
    stehen in krassem Gegensatz
    zu der gefährlichen Situation,
  • 8:37 - 8:40
    der Menschen in Armut ausgesetzt sind.
  • 8:40 - 8:44
    Otjivero ist eine arme Siedlung
    in der Wüste,
  • 8:44 - 8:46
    deren Bewohner wirklich gar nichts hatten.
  • 8:48 - 8:52
    Wir waren arm in Otjivero.
    Bettelarm.
  • 8:52 - 8:57
    Aber durch das Grundeinkommen hatten wir
    genug, um zu essen und zu schlafen.
  • 8:57 - 9:01
    Otjivero wurde im Jahr 2009 ausgewählt
    für ein Experiment,
  • 9:01 - 9:06
    bei dem alle 930 Einwohner
    jeden Monat 100 namibische Dollar bekamen,
  • 9:06 - 9:09
    ungefähr 7 Euro pro Person.
  • 9:09 - 9:12
    Bedingungslos, die Menschen
    hatten selbst die Freiheit,
  • 9:12 - 9:14
    um zu beschließen, was sie
    mit dem Geld machen.
  • 9:14 - 9:21
    Es gab vor allem Häuser aus Plastik
    und Kartons,
  • 9:21 - 9:26
    in denen die Menschen wohnten.
    Und durch das Grundeinkommen
  • 9:26 - 9:32
    sah man 6 Monate bis ein Jahr später,
  • 9:32 - 9:37
    wie sich das Gesicht von
    Otjivero veränderte.
  • 9:38 - 9:42
    Der namibische Kirchenrat, verschiedener
    Gewerkschaften und NGO's
  • 9:42 - 9:46
    sorgten für das Kapital dieses
    außergewöhnlichen Projekts.
  • 9:46 - 9:49
    Priester Wilfred Diergaart
    und Bischof Zephania Kameeta
  • 9:49 - 9:54
    suchten Otjivero als ideale Siedlung
    für dieses Experiment aus.
  • 9:54 - 9:56
    Dieses Stück Niemandsland
    in der Wüste
  • 9:56 - 9:59
    wird durch unterschiedliche ethnische
    Gruppen bevölkert.
  • 9:59 - 10:02
    Die Wissenschaftler Claudia und
    Dirk Haarmann
  • 10:02 - 10:05
    haben vor Ort gründlich recherchiert
  • 10:05 - 10:07
    und in Zusammenarbeit mit der
    Universität Kapstadt
  • 10:07 - 10:09
    die Ergebnisse analysiert.
  • 10:09 - 10:14
    Am Anfang erschienen 100 namibische Dollar
    kein großer Betrag.
  • 10:14 - 10:18
    Wir dachten, er würde Menschen helfen bei
    der Nahrungssicherung
  • 10:18 - 10:23
    und im Umgang mit dem täglichen
    Leben in Armut.
  • 10:23 - 10:26
    Aber die Resultate waren überraschend.
  • 10:26 - 10:32
    Die Unterernährung im Dorf sank
    von 42 auf 10 Prozent.
  • 10:32 - 10:34
    Es gab genug zu essen.
  • 10:34 - 10:38
    Aber die Menschen kamen auch in Bewegung
  • 10:38 - 10:41
    und nahmen ihr Leben in die eigenen Hände.
  • 10:41 - 10:44
    Es wurde ein Prozess des selbstständig
    Werdens in Gang gesetzt.
  • 10:46 - 10:49
    Durch das Grundeinkommen
    blühte mein Geschäft auf.
  • 10:49 - 10:53
    Ich bin Möbelbauer.
    Ich mache Skulpturen und solche Sachen.
  • 10:54 - 10:58
    Wir dachten darüber nach, wie wir unser
    Leben verbessern könnten.
  • 10:58 - 11:04
    Marie-Rose hat als Friseurin angefangen.
    Sie verkauft auch Brot und Kekse.
  • 11:05 - 11:08
    Das ist mein Job.
  • 11:08 - 11:09
    Sie bezahlt mich dafür.
  • 11:11 - 11:14
    Kaufkraft heißt das,
    denn sobald man Menschen Geld gibt,
  • 11:14 - 11:16
    können sie es auch ausgeben.
  • 11:18 - 11:22
    Die größte Erfolgsgeschichte, die ich
    gesehen habe,
  • 11:22 - 11:25
    war die Errichtung einer Bäckerei
  • 11:25 - 11:28
    mit den Einkünften aus dem Basiseinkommen.
  • 11:28 - 11:29
    Ich heiße Frida.
  • 11:29 - 11:34
    Die Bäckerei ist jetzt autark.
  • 11:34 - 11:40
    Wenn man jemandem Geld gibt,
    warum sollte er dann faul werden?
  • 11:40 - 11:44
    Ich bin nicht faul, ich habe wieder
    Hoffnung bekommen
  • 11:44 - 11:48
    und jeden Tag eine Beschäftigung.
  • 11:48 - 11:53
    Wenn man jemandem Geld gibt, kann er
    selbst entscheiden, was er damit tut.
  • 11:53 - 11:58
    Die Regierung gab uns nur Maismehl,
  • 11:58 - 12:00
    aber nicht jeder isst Brei.
  • 12:00 - 12:04
    Woher will man wissen, ob jeder
    Maismehl essen möchte?
  • 12:04 - 12:06
    Nicht jeder isst das.
  • 12:07 - 12:11
    Man gibt ihnen Geld und sie beschließen
    selbst, was sie damit kaufen.
  • 12:11 - 12:17
    Und das ist die Art und Weise, wie ein
    Erwachsener etwas über das Leben lernt.
  • 12:17 - 12:21
    Es ist eine Erwachsenenpolitik im
    Gegensatz zu einer bevormundenden Politik.
  • 12:22 - 12:26
    Aber warum benötigen wir ein
    Grundeinkommen in Belgien,
  • 12:26 - 12:29
    wo wir doch schon so ein ausgebreitetes
    Unterstützungssystem haben?
  • 12:29 - 12:34
    Naja, nur wenn man der König ist, bekommt
    man einfach so Geld, bedingungslos.
  • 12:34 - 12:38
    Belgien hat in der Tat ein sehr gutes
    soziales Auffangnetz,
  • 12:38 - 12:41
    aber es ist auch äußerst kompliziert.
  • 12:41 - 12:44
    Wenn man in Teilzeit arbeitet,
    was teilweise möglich ist,
  • 12:44 - 12:48
    ist das weniger Geld als bei der
    Unterstützung im Krankheitsfall.
  • 12:48 - 12:50
    Dafür wird man also bestraft.
  • 12:50 - 12:53
    Das ist besonders kontraproduktiv.
  • 12:53 - 12:57
    Das macht Menschen abhängig,
    das nimmt auch jede Motivation weg,
  • 12:57 - 13:00
    mit einem niedrig bezahlten Job,
    verdient man weniger,
  • 13:00 - 13:02
    als wenn man eine Unterstützung erhält.
  • 13:02 - 13:05
    Von daher ist eines der Hauptargumente
  • 13:05 - 13:07
    im belgischen und europäischen Kontext,
  • 13:07 - 13:11
    dass das heutige System eine Art Absturz
    in die Armut,
  • 13:11 - 13:15
    einen Absturz in die Arbeitslosigkeit
    verursacht, durch den Umstand,
  • 13:15 - 13:18
    dass die Auszahlungen an Bedingungen
    geknüpft sind.
  • 13:18 - 13:21
    Wir haben es so weit gebracht,
    dass wir Menschen bezahlen,
  • 13:21 - 13:24
    um zu kontrollieren, was eine nicht
    arbeitende Person macht.
  • 13:24 - 13:25
    Das ist doch eigentlich wahnwitzig.
  • 13:25 - 13:31
    Mit einem Grundeinkommen braucht man
    keinen großen Beamtenapparat mehr.
  • 13:31 - 13:35
    Im Moment kostet das Umverteilen von Geld
    sehr viel Geld,
  • 13:35 - 13:39
    für Menschen, die damit eigentlich
    unnötigerweise beschäftigt sind.
  • 13:39 - 13:41
    Oder die darum zumindest
    ersetzbar sind.
  • 13:41 - 13:44
    Man könnte also die Umverteilung viel
    effizienter machen,
  • 13:44 - 13:46
    einfach durch ein Grundeinkommen.
  • 13:47 - 13:50
    Und die Menschen müssten nicht betrügen.
  • 13:50 - 13:53
    Es gäbe gar nichts zu betrügen.
  • 14:00 - 14:04
    Wenn niemand betrügen kann, um
    ein Grundeinkommen zu bekommen,
  • 14:04 - 14:08
    muss auch niemand kontrolliert werden.
  • 14:08 - 14:10
    Einer der Hauptbereiche
  • 14:10 - 14:13
    unseres Sozialsystems wäre so überflüssig.
  • 14:14 - 14:18
    Wer war da noch auf der Suche nach
    Einsparungsmöglichkeiten?
  • 14:24 - 14:28
    Das Grundeinkommen ist eine Idee, die
    nicht tot zu kriegen ist.
  • 14:28 - 14:32
    Es hat schon mit Thomas Payne
    1975 angefangen.
  • 14:32 - 14:34
    Aber auch 1848 in Brüssel
  • 14:34 - 14:39
    schrieb der belgische Liberale Joseph
    Charlier darüber in diesem Haus.
  • 14:45 - 14:47
    Der Vorschlag ist ein Vorschlag
  • 14:47 - 14:49
    zu einem echten bedingungslosem
    Grundeinkommen.
  • 14:49 - 14:51
    Bescheiden, aber wirklich bedingungslos.
  • 14:52 - 14:57
    "Nur der Mensch, dessen materielle
    Bedürfnisse abgesichert sind,
  • 14:57 - 14:58
    ist unabhängig.
  • 14:58 - 15:05
    Wer abhängig ist von anderen zur Sicherung
    seiner Grundbedürfnisse, ist ein Sklave."
  • 15:05 - 15:12
    Vielleicht noch ein letzter Abschnitt,
    der das Bestreben gut ausdrückt.
  • 15:12 - 15:19
    "Die Antwort auf das soziale Problem
    ist so einfach wie bereichernd."
  • 15:20 - 15:23
    Dass eine einfache Idee, große
    Folgen haben kann,
  • 15:23 - 15:28
    beweist auch dieses belgische Phänomen.
  • 15:28 - 15:31
    Danke. Gracias. Grazie.
  • 15:31 - 15:36
    Ach ja, mit 2000 Euro pro Monat bist du
    für den Rest deines Lebens unbesorgt.
  • 15:36 - 15:38
    "Win for Life"
    Sie dürfen unbesorgt sein.
  • 15:38 - 15:41
    2010 hab ich das Gewinnerlos gezogen
  • 15:41 - 15:45
    und ich konnte es erst gar nicht fassen.
  • 15:45 - 15:49
    Aber wenn man dann das Los bei ihr
    in die Maschine steckt
  • 15:49 - 15:52
    und die Musik geht plötzlich los
    dann denkt man plötzlich:
  • 15:52 - 15:54
    "Es ist wirklich wahr."
  • 15:54 - 15:56
    Dann sagte sie:
    "Oh, Sie haben Glück,
  • 15:56 - 15:59
    denn der Betrag wird immer am
    ersten des Monats ausbezahlt,
  • 15:59 - 16:03
    von übermorgen an bekommen
    Sie also jeden Monat 2000 Euro
  • 16:03 - 16:05
    auf Ihr Konto überwiesen.
  • 16:05 - 16:07
    Für den Rest Ihres Lebens."
  • 16:07 - 16:09
    Wir nennen unsere Gewinnerin Anja.
  • 16:09 - 16:11
    Sie ist besorgt wegen des Stigmas,
  • 16:11 - 16:14
    dass sie nun für den Rest ihres
    Lebens faul rumhängt.
  • 16:14 - 16:19
    Eigentlich arbeite ich mehr als
    ich früher gearbeitet habe,
  • 16:19 - 16:21
    seit ich "Win for Life" habe.
  • 16:21 - 16:23
    Aber auch, weil ich es gerne mache.
  • 16:23 - 16:28
    Was ich als Selbstständige mache,
    fühlt sich für mich nicht an wie arbeiten,
  • 16:28 - 16:32
    weil ich es gerne mache, aber hätte ich
    "Win for Life" nicht gewonnen,
  • 16:32 - 16:37
    hätte ich nie die Chance bekommen,
    zu tun, was mir Spaß macht.
  • 16:37 - 16:39
    Das ist großartig.
  • 16:39 - 16:40
    Diese Frau macht das mit Freude.
  • 16:40 - 16:43
    Sie ist frei und das ist
    der eigentliche Punkt.
  • 16:43 - 16:46
    Ein Grundeinkommen ist
    ein Freiheitsabkommen, aber
  • 16:46 - 16:49
    die Menschen das verstehen noch nicht.
  • 16:49 - 16:53
    Und wenn man sieht wie viel kollektives
    Glück verschwendet wird,
  • 16:53 - 16:56
    dadurch, dass man sich
    weigert darüber nachzudenken,
  • 16:56 - 16:57
    das ist unglaublich.
  • 16:57 - 17:03
    In meinem Vollzeitjob stehe ich
    auch nicht mehr so unter Druck
  • 17:03 - 17:05
    wie früher.
  • 17:05 - 17:09
    Viele Menschen denken: "Ich muss den
    Job hier behalten,
  • 17:09 - 17:11
    denn das ist alles, was ich habe."
  • 17:11 - 17:15
    Und bei mir ist das so: "Wenn ich den Job
    verliere, ist das keine Katastrophe."
  • 17:15 - 17:19
    Was mir als Unternehmer
    auch aufgefallen ist,
  • 17:19 - 17:21
    Menschen, die etwas gerne tun,
  • 17:21 - 17:25
    die machen das dann auch sehr gut
    und die sind produktiver als Menschen,
  • 17:25 - 17:28
    die widerstrebend an die Arbeit gehen.
  • 17:28 - 17:32
    Das ist auch die eigentliche Funktion des
    bedingungslosen Grundeinkommens
  • 17:32 - 17:37
    im Sinne des Humankapitals aller
    Menschen.
  • 17:37 - 17:42
    Ich hätte niemals meine eigene
    Firma gegründet ohne "Win for Life"
  • 17:42 - 17:47
    aus Angst zu scheitern oder
    bankrott zu gehen.
  • 17:47 - 17:51
    Anja hatte vor ihrem Gewinn von
    "Win for Life" auch mehr Sorgen.
  • 17:51 - 17:54
    Stell dir mal vor, mein Föhn ist kaputt.
  • 17:54 - 18:00
    Zum Beispiel in Bezug auf die Sicherheit
    des baufälligen Hauses, in dem sie wohnte
  • 18:00 - 18:02
    und sie konnte auch nicht mit Hilfe
    von zu Hause rechnen,
  • 18:02 - 18:05
    um eine solidere Wohnung zu kaufen.
  • 18:05 - 18:11
    Auch hätte ich nie davon geträumt,
    in so einem schönen Haus zu wohnen.
  • 18:11 - 18:13
    Aber das war dann kein Problem mehr,
  • 18:13 - 18:15
    die Bank sah uns plötzlich gerne,
  • 18:15 - 18:18
    mit so einem Extra-Einkommen
    von 2000 Euro.
  • 18:18 - 18:22
    Im Fall von "Win for Life" ist es
    auch wirklich für das ganze Leben.
  • 18:22 - 18:28
    Aber das große Problem hierbei ist,
    dass es einen enormen Unterschied macht,
  • 18:28 - 18:34
    ob es um 10 Menschen, 100 Menschen, 1000
    Menschen oder 11 Millionen Menschen geht.
  • 18:34 - 18:37
    Doch was geht da im Kopf
    von diesen 11 Millionen Belgiern vor,
  • 18:37 - 18:41
    wenn wir ihnen einfach so
    völlig bedingungslos
  • 18:41 - 18:43
    die Möglichkeit bieten, 2000 Euro
    im Monat zu erhalten.
  • 18:43 - 18:45
    Würden sie aufhören mit arbeiten?
  • 18:46 - 18:50
    Zweitausend ist eine ordentliche Summe.
  • 18:50 - 18:55
    Ich würde vermutlich nicht sofort weniger
    arbeiten, meine Frau eventuell schon.
  • 18:55 - 19:00
    Man kann auf einmal öfter in
    den Urlaub fahren. Einen Kurzurlaub.
  • 19:00 - 19:02
    Das würde das Leben angenehmer und
    einfacher machen.
  • 19:02 - 19:04
    Vielleicht noch unser Haus umbauen?
  • 19:04 - 19:08
    Ich würde auch sparen. Ich würde es nicht
    sofort ausgeben für extravagante Dinge.
  • 19:08 - 19:11
    Dann muss man nicht mehr für
    jemand anders arbeiten.
  • 19:11 - 19:15
    Ich würde einen Laden oder so etwas
    eröffnen und dann kündigen.
  • 19:15 - 19:19
    Alles Mögliche, einen Laden oder
    ein Restaurant, alles Mögliche.
  • 19:19 - 19:23
    Ich sag Ihnen ganz geradeheraus, ich würde
    es für gute Zwecke benutzen.
  • 19:23 - 19:27
    Kleine Projekte für Menschen, die auch mal
    was machen wollen
  • 19:27 - 19:29
    oder für Minderbemittelte.
  • 19:29 - 19:32
    Waisenkinder, mit denen hab ich auch
    viel Mitleid.
  • 19:32 - 19:34
    Darf ich jetzt frei rubbeln?
  • 19:34 - 19:38
    Diese Reaktionen bestätigen
    die Erwartungen
  • 19:38 - 19:41
    des gesellschaftlichen Effekts eines
    Grundeinkommens.
  • 19:41 - 19:43
    Es lässt einen nachdenken über Freizeit,
  • 19:43 - 19:46
    es macht selbstständiger und keiner
    denkt ans faul herumhängen.
  • 19:45 - 19:47
    Leider nicht.
  • 19:48 - 19:49
    Schade.
  • 19:50 - 19:52
    Aber was denken sie über
  • 19:52 - 19:56
    die Einführung eines Grundeinkommens
    für alle Belgier?
  • 19:56 - 20:00
    Keine schlechte Idee, aber ich glaub
    nicht, dass es machbar ist.
  • 20:00 - 20:01
    Machbar ist das nicht.
  • 20:01 - 20:03
    Ich bin sensibel in Bezug auf Freiheit.
  • 20:03 - 20:07
    Das wäre ein fantastisches System,
    wenn es das für jeden gäbe.
  • 20:07 - 20:11
    Und wenn jeder daneben selbst entscheiden
    kann, was er will.
  • 20:10 - 20:12
    Sofort. Ich stimme dafür.
  • 20:12 - 20:16
    Wenn es jedem gut geht, gibt es auch
    kein Elend.
  • 20:16 - 20:21
    Woher nehmen sie in erster Instanz
    das Geld, denk ich dann.
  • 20:21 - 20:26
    Ich kann nicht so lang rubbeln,
    ich muss noch Kartoffeln kaufen.
  • 20:29 - 20:33
    Wenn es ein Land gibt, mit genug
    Geld für ein Grundeinkommen,
  • 20:33 - 20:35
    dann ist es die Schweiz.
  • 20:35 - 20:38
    Die Bürger im Land der Banken
    stimmen im Jahr 2016 ab
  • 20:38 - 20:42
    über ein Grundeinkommen
    für jeden Schweizer.
  • 20:42 - 20:44
    Eine Künstlergruppe
  • 20:44 - 20:47
    nennt sich selbst
    "Generation Basic Income".
  • 20:47 - 20:50
    Sie sammelten mehr als 100.000
    Unterschriften
  • 20:50 - 20:52
    und verpflichteten die Regierung
    zu einer Volksabstimmung
  • 20:52 - 20:55
    basierend auf dem Schweizer System der
    direkten Demokratie.
  • 20:55 - 20:58
    Für den Fall, dass mit "ja" gestimmt wird,
  • 20:58 - 21:00
    ist die Schweizer Regierung
  • 21:00 - 21:02
    durch das Grundgesetz verpflichtet,
    das System
  • 21:02 - 21:04
    dann auch einzuführen.
  • 21:04 - 21:08
    Damit ist die Schweiz international
  • 21:08 - 21:12
    am dichtesten an der
    Realisierung dieser Utopie.
  • 21:14 - 21:16
    Daniel Häni ist Unternehmer und der Mann
  • 21:16 - 21:19
    hinter "Unternehmen Mitte" in Basel.
  • 21:19 - 21:21
    Einer großen Kaffeebar in einem
    ehemaligen Bankgebäude,
  • 21:21 - 21:25
    in dem jeder willkommen ist,
    ohne die Verpflichtung zum Verzehr.
  • 21:26 - 21:30
    So eine Volksabstimmung ist ein
    politischer Vorgang, aber
  • 21:30 - 21:33
    dabei kommt ja auch ein Produkt heraus,
  • 21:33 - 21:40
    nämlich dass Menschen sich Fragen stellen.
    Und dann denken sie nach
  • 21:40 - 21:43
    und dann entsteht Bewusstsein.
  • 21:43 - 21:47
    Und in dem Kontext, haben wir auch
    diese Geldausschüttung gemacht in Bern.
  • 21:54 - 21:58
    Das bedingungslose Grundeinkommen ist ja
    eine Idee, die in einer Situation kommt,
  • 21:58 - 22:03
    wo alles da ist, in Hülle und Fülle.
  • 22:04 - 22:07
    Dies sind tatsächlich 8 Millionen
    Schweizer Franken.
  • 22:07 - 22:12
    Mit dieser Aktion erregte "Generation
    Basic Income" internationales Aufsehen.
  • 22:12 - 22:16
    Und dann stand man vor diesem Geldhaufen
    und musste sich fragen:
  • 22:16 - 22:18
    "Ja, was fehlt eigentlich,
    wenn alles da ist?"
  • 22:20 - 22:23
    Die Schweizer mögen vielleicht so wie es
    immer heißt "neutral sein",
  • 22:23 - 22:25
    Enno Schmidt sagt ganz entschieden:
  • 22:25 - 22:29
    Ein Grundeinkommen ist sogar in einem
    reichen Land wie der Schweiz
  • 22:29 - 22:31
    möglich und notwendig.
  • 22:33 - 22:37
    Ob jetzt bei der Abstimmung die Mehrheit
    "ja" oder die Mehrheit "nein" sagt,
  • 22:37 - 22:41
    das ist uns natürlich sehr wichtig.
    Natürlich wollen wir gewinnen.
  • 22:41 - 22:45
    Aber um zu verstehen, was Demokratie ist,
    muss man sagen,
  • 22:45 - 22:48
    auch wenn die Mehrheit das Grundeinkommen
    jetzt ablehnt,
  • 22:48 - 22:52
    dann ist das nichts anderes als das sich
    zeigt, wo es steht. Und das ist gut.
  • 22:55 - 22:59
    Enno und Co haben noch einen langen Weg
    vor sich mit ihrer Kampagne,
  • 22:59 - 23:02
    denn die Menschen auf der Straße, die
    zweifeln noch.
  • 23:02 - 23:07
    Ich weiß es wirklich nicht momentan.
    Es ist immer noch eine Abwägung.
  • 23:08 - 23:10
    Ich hab mir zu wenig Gedanken darüber
    gemacht bisher,
  • 23:10 - 23:16
    um sagen zu können, okay, das ist so gut
    oder es ist eher in die Richtung gut.
  • 23:16 - 23:18
    Ich bin wirklich unentschieden.
  • 23:18 - 23:23
    Im Zusammenhang mit dem
    Grundeinkommen wird die Diskussion
  • 23:23 - 23:27
    darüber, was man wirklich machen möchte
    in Gang gesetzt, oder?
  • 23:27 - 23:33
    Ich würde wirklich mal mir die Zeit nehmen
    darüber nachzudenken,
  • 23:33 - 23:37
    ob das was ich mache, wirklich das ist,
    was meinen eigenen Werten entspricht.
  • 23:37 - 23:39
    Grundeinkommen ist eine Entwicklung.
  • 23:39 - 23:44
    Realistisch betrachtet ist das was wir
    jetzt machen Teil dieser Geschichte.
  • 23:44 - 23:49
    Es ist nötig, dass sich viele Menschen
    mit dem Grundeinkommen auseinandersetzen
  • 23:49 - 23:53
    und das entwickelt schon die Kräfte, die
    du auch brauchst für das Grundeinkommen.
  • 23:53 - 23:56
    Das kannst du sehen, wenn du das
    Grundeinkommen denkst.
  • 23:56 - 23:59
    Viele Menschen haben nicht die Kraft
    selber zu denken,
  • 23:59 - 24:03
    fallen immer wieder auf den Rücken, das
    eine Argument dagegen, fertig aus.
  • 24:03 - 24:07
    Das muss entwickelt werden, also
    Selbstständigkeit muss entwickelt werden,
  • 24:07 - 24:10
    andere Kräfte, die sich nicht
    immer abstützen müssen.
  • 24:10 - 24:13
    Und dann bist du schon beim Leben
    mit dem Grundeinkommen.
  • 24:13 - 24:18
    Gut, liebe Schweizer, so außergewöhnlich
    seid ihr nun auch wieder nicht.
  • 24:18 - 24:21
    Auch in Europa können Bürger eine
    Initiative starten.
  • 24:21 - 24:23
    Die europäische Bürgerinitiative
  • 24:23 - 24:27
    ist eine Initiative der
    Europäischen Kommission.
  • 24:27 - 24:30
    Christina Lambrecht von der belgischen
    Initiative für das Grundeinkommen
  • 24:30 - 24:32
    erklärt, wie das funktioniert.
  • 24:32 - 24:37
    Wir haben einen Text geschrieben
    zum Grundeinkommen,
  • 24:37 - 24:39
    den haben wir der Kommission vorgetragen
  • 24:39 - 24:41
    und sie haben gesagt:
    "Okay, macht mal."
  • 24:42 - 24:46
    Zuerst müssen wir die Minimalhürde von
    sieben Ländern überwinden.
  • 24:46 - 24:51
    15 Länder haben sich der Kampagne schon
    angeschlossen und sammeln Unterschriften.
  • 24:50 - 24:55
    In Belgien brauchten wir 16.500
    Unterschriften,
  • 24:55 - 24:57
    wir haben 19500 können sammeln.
  • 24:57 - 25:00
    Als ich mich an das Ministerium wandte,
  • 25:00 - 25:03
    haben sie zu mir sehr freundlich gesagt:
  • 25:03 - 25:06
    "Gute Frau, wir können damit im
    Augenblick nichts anfangen.
  • 25:06 - 25:09
    Im Moment stecken alle
    im Wahlkampffieber.
  • 25:09 - 25:12
    Und die heutige Innenministerin",
  • 25:12 - 25:16
    ich nenne ihren Namen mal nicht,
    das wäre nicht so nett,
  • 25:16 - 25:18
    "die legt das einfach in die Schublade
  • 25:18 - 25:20
    und da wird nicht mehr
    nach geguckt."
  • 25:20 - 25:25
    Ich hab also bei mir zu Hause 19500
    Unterschriften von all den Belgiern
  • 25:25 - 25:29
    aus Nord und Süd, die unsere
    Initiative unterstützt haben
  • 25:29 - 25:32
    und deren Anliegen nicht gehört wird:
  • 25:32 - 25:37
    "Schaut, wir möchten, dass die
    EU Kommission diese Idee behandelt."
  • 25:37 - 25:40
    Gut, dann zurück in die Schweiz.
  • 25:40 - 25:43
    Genau das Land, welches nicht
    zur EU gehört
  • 25:43 - 25:48
    und in dem eine nationale Bürgerinitiative
    sehr wohl verbindlich ist.
  • 25:59 - 26:02
    Tumasch ist biologischer Landwirt
  • 26:02 - 26:05
    in dem wunderschönen
    Gebirgsgebiet Unterengadin.
  • 26:07 - 26:10
    Kannst du dir vorstellen, was passieren
    würde, wenn es
  • 26:10 - 26:15
    ein bedingungsloses Grundeinkommen gäbe?
    Was ist deine Haltung dazu?
  • 26:15 - 26:20
    Ich würde gewisse Freiheiten genießen,
    die ich jetzt halt nicht habe.
  • 26:20 - 26:26
    Es gibt auch Auflagen
    bei diesem Grundeinkommen.
  • 26:27 - 26:33
    Aber ich wäre trotzdem hier und denke
    es würde noch besser laufen.
  • 26:33 - 26:37
    Was zum Beispiel?
    Ich finde das die einzige Chance
  • 26:37 - 26:41
    für unser gestörtes Verhältnis,
  • 26:41 - 26:47
    besser gesagt,
    unser gestörtes Finanzsystem.
  • 26:47 - 26:54
    Es ist wirklich ein soziales Problem,
    das einer Lösung bedarf
  • 26:54 - 26:59
    und zur Zeit gibt es nichts Besseres als
    ein bedingungsloses Einkommen, denke ich.
  • 27:00 - 27:03
    In der Schweiz ist diese Idee am Reifen,
  • 27:03 - 27:05
    aber wie sieht das bei uns aus?
  • 27:05 - 27:08
    Wir träumen zwar von
    einer besseren Zukunft,
  • 27:08 - 27:10
    aber unser tägliches Tun und Lassen
  • 27:10 - 27:12
    wird noch beherrscht durch
    festgefahrene Ideen.
  • 27:12 - 27:15
    Das Konzept der Arbeitswoche
  • 27:15 - 27:17
    ist ein verfehltes Konzept.
  • 27:17 - 27:20
    Das Konzept der Rente ab einem
    bestimmtem Alter
  • 27:20 - 27:22
    ist eigentlich auch
    ein verfehltes Konzept.
  • 27:23 - 27:27
    Und dann gibt es da noch die Roboter, die
    werden immer besser in ihrer Arbeit
  • 27:27 - 27:29
    und sie bekommen keine Burnouts.
  • 27:29 - 27:32
    Roboter übernehmen schon einen großen
    Teil unserer Arbeit
  • 27:32 - 27:35
    und dieser Anteil wird in Zukunft
    noch um 47 % steigen.
  • 27:37 - 27:41
    Wir können es uns eigentlich erlauben,
    jedem Geld zu geben
  • 27:41 - 27:43
    und die, die arbeiten wollen,
    kriegen ein bisschen mehr
  • 27:43 - 27:45
    und die, die nicht arbeiten wollen,
  • 27:45 - 27:47
    die arbeiten nicht und machen,
    was sie wollen.
  • 27:47 - 27:50
    Die Gesellschaft ist im Grunde reich
    genug, um das zu tun.
  • 27:50 - 27:53
    Mit einem Grundeinkommen
    bekommt wirklich jeder
  • 27:53 - 27:56
    das erste Mal in der Menschheitsgeschichte
  • 27:56 - 27:59
    die Wahl, welche Art von Arbeit
    er verrichten möchte.
  • 28:01 - 28:04
    Endlich der flexible Arbeitsmarkt, nach
    dem man schon lange strebt.
  • 28:05 - 28:11
    Also wenn man sagt "Arbeitsmarkt", sowieso
    ein Unwort, da Menschen keine Ware sind.
  • 28:11 - 28:16
    Aber wenn man sagt "Arbeitsmarkt', macht
    das Grundeinkommen endlich einen Markt.
  • 28:16 - 28:21
    Denn ein Markt besteht daraus, dass jeder
    "ja" oder "nein" sagen. Also auch "nein".
  • 28:21 - 28:24
    Mit einem Grundeinkommen für alle
  • 28:24 - 28:29
    wendet man sich natürlich radikal
    gegen den herrschenden Status Quo.
  • 28:29 - 28:32
    Freiheit hat Vorrang und die, die viel
    arbeiten möchten, dürfen das
  • 28:32 - 28:35
    und die, die nicht arbeiten möchten,
    dürfen das auch.
  • 28:35 - 28:36
    Power to the people.
  • 28:36 - 28:38
    Wer sollte da etwas gegen haben können?
  • 28:42 - 28:47
    Wenn Menschen die Wahl habe, sind sie in
    der Lage eigene Entscheidungen zu treffen,
  • 28:47 - 28:51
    und können verantwortungsvolle,
    demokratische Bürger werden.
  • 28:51 - 28:57
    Das ist nicht immer im Interesse der
    Wirtschaft oder der Politik.
  • 28:57 - 29:01
    Das Grundeinkommen würde Arbeitnehmern
    die Möglichkeit geben,
  • 29:01 - 29:03
    "nein" zu sagen zu unattraktiven Jobs.
  • 29:03 - 29:07
    Bei einer kürzlich geführten Debatte
    über das Grundeinkommen
  • 29:07 - 29:09
    kommt man auch schnell
    auf diesen Aspekt.
  • 29:09 - 29:12
    Das Grundeinkommen ist eine Grundlage,
    eine Basis,
  • 29:12 - 29:15
    auf der man stehen kann,
    sein Leben aufbauen,
  • 29:15 - 29:18
    kein Netz in dem man unter Umständen
    gefangen bleiben kann.
  • 29:18 - 29:21
    Wenn man ein bisschen darüber nachdenkt,
  • 29:21 - 29:24
    sieht man, dass es nicht nur gerecht ist,
  • 29:24 - 29:26
    sondern auch besser für die Wirtschaft
  • 29:26 - 29:29
    und für die Gesundheit
    unserer Gesellschaft.
  • 29:29 - 29:31
    Was ich eben schon gesagt habe
    und worüber
  • 29:31 - 29:32
    wir auch einig sind,
    denke ich,
  • 29:32 - 29:35
    der Arbeitsmarkt verändert sich merklich,
  • 29:35 - 29:41
    aber deswegen ein Grundeinkommen
    einführen, das ist völlig sinnlos.
  • 29:41 - 29:44
    Francine Mestrum bleibt gegen
    ein Grundeinkommen
  • 29:44 - 29:47
    auf Grund des liberalen Gedankens dahinter
  • 29:47 - 29:52
    und dem möglichen Zusammenbruch
    des heutigen sozialen Schutzes.
  • 29:52 - 29:55
    Da warten Tausende Menschen,
  • 29:55 - 29:58
    die alle jegliche Arbeit annehmen.
  • 29:58 - 30:02
    Es gibt also nicht den Hauch einer Chance,
    dass Arbeitgeber sagen:
  • 30:02 - 30:04
    "Wir bezahlen euch trotzdem."
  • 30:04 - 30:08
    "Oh, Sie möchten diese Arbeit nicht
    machen? Dann kriegen Sie mehr."
  • 30:08 - 30:11
    Die Chance ist gleich null.
  • 30:11 - 30:13
    Aber was kann dann passieren?
  • 30:13 - 30:17
    Was wohl passieren kann, also, woran
    meine Organisation arbeitet
  • 30:17 - 30:20
    und was wir versuchen zu verteidigen,
  • 30:20 - 30:23
    ist die Reform des sozialen
    Auffangsystems.
  • 30:23 - 30:27
    Wir haben 100 Jahre lang gearbeitet
    an einem System
  • 30:27 - 30:31
    des sozialen Schutzes an das Rechte
    verbunden sind.
  • 30:31 - 30:38
    Und nochmals, das System arbeitet
    im Moment nicht gut genug.
  • 30:38 - 30:41
    Das bedeutet, wir müssen es verbessern,
  • 30:41 - 30:43
    aber wir dürfen uns nicht
    von ihm verabschieden,
  • 30:43 - 30:45
    das Recht haben wir nicht.
  • 30:45 - 30:49
    Ich glaube nicht, dass es Sinn hat,
    überall ein bisschen rumzuschrauben,
  • 30:49 - 30:52
    und erst ein bisschen mehr
    Kindergeld auszuzahlen
  • 30:52 - 30:55
    und dann wieder ein bisschen weniger.
  • 30:55 - 30:58
    Das hat keinen Sinn mehr,
    wir müssen radikal umdenken.
  • 30:59 - 31:02
    Jugendliche trauen sich nicht mehr,
    bestehende Systeme zu hinterfragen
  • 31:02 - 31:05
    und das finden wir auch bestätigt
    bei dieser Debatte.
  • 31:05 - 31:08
    Genau wie die meisten,
    die hierher gekommen sind,
  • 31:08 - 31:12
    habe ich gute Argumente dafür
    und dagegen gehört.
  • 31:12 - 31:15
    Ein Freund von mir fing vor ein oder
    zwei Jahren damit an
  • 31:15 - 31:17
    und ich war sofort dagegen.
  • 31:17 - 31:21
    Ich dachte, dass ist so eine typisch linke
    Utopie,
  • 31:21 - 31:24
    kein realistischer Mensch kann
    für so etwas sein.
  • 31:24 - 31:26
    Aber inzwischen hab ich da soviel drüber
    gelesen,
  • 31:26 - 31:28
    dass ich jetzt dafür bin.
  • 31:28 - 31:31
    Ich sehe eine junge Generation Menschen
  • 31:31 - 31:33
    und diese junge Generation, muss in
    den kommenden Jahren
  • 31:33 - 31:35
    ihre Stimme erheben.
  • 31:35 - 31:38
    Eine junge Generation Menschen, die
    ganz anders nachdenken
  • 31:38 - 31:40
    über Arbeit und Zusammenleben.
  • 31:40 - 31:43
    Nimm mich mal als Beispiel,
    ich war arbeitslos,
  • 31:43 - 31:45
    ich hab studiert, ich bin arbeitslos
  • 31:45 - 31:47
    Diplom und immer noch arbeitslos,
  • 31:47 - 31:49
    Ausbildung abgeschlossen,
    immer noch arbeitslos,
  • 31:49 - 31:52
    kostenpflichtige Ausbildung gemacht,
    immer noch arbeitslos.
  • 31:52 - 31:54
    Wenn jemand anders an meiner Stelle wäre,
  • 31:54 - 31:57
    der würde sagen, lass mal,
    ich häng jetzt einfach ab.
  • 31:57 - 32:01
    Jugendliche denken nicht so, wie die
    vorherige Generation,
  • 32:01 - 32:04
    für sie ist die Welt etwas Neues
    und sie entdecken sie gerade.
  • 32:04 - 32:07
    Ich glaube, dass die Jugendlichen auch
    viel stärker
  • 32:07 - 32:10
    Wohlstand voraussetzen.
  • 32:10 - 32:13
    Ich finde es echt gut, dass auch mal
    nachgedacht wird,
  • 32:13 - 32:17
    über die sozialen Rechte von Menschen
  • 32:17 - 32:19
    und heutzutage wird vor allem auf
    die Pflichten gewiesen.
  • 32:19 - 32:23
    Heutzutage wird vor allem nachgedacht
    über aktivieren, aktivieren.
  • 32:23 - 32:25
    In der Tat muss jeder
    einen Beitrag leisten,
  • 32:25 - 32:27
    aber jeder hat auch Rechte.
  • 32:27 - 32:30
    Und das Grundeinkommen betont
    dieses Recht, das finde ich gut.
  • 32:30 - 32:34
    Dann möchte Ihnen eben die Frage stellen,
    was Sie innerhalb so eines Systems machen,
  • 32:34 - 32:40
    in dem zum Beispiel jemand,
  • 32:40 - 32:42
    der sagen wir mal deprimiert ist,
  • 32:42 - 32:46
    an einem Abend als verspielt,
    er verliert alles.
  • 32:46 - 32:51
    Taschen leer. Was machen Sie mit so
    jemandem?
  • 32:51 - 32:54
    Du hast deine Chance gehabt, Pech gehabt?
  • 32:54 - 32:56
    Jetzt kannst du im Rinnstein krepieren,
    oder was?
  • 32:56 - 33:02
    In einem allgemeingültigen System, weißt
    du, dass ich es bekomme und andersherum.
  • 33:02 - 33:05
    Das bedeutet, ich kann zu Dir sagen:
  • 33:05 - 33:09
    Pass auf, Du bekommst dein Grundeinkommen.
    Mach was draus.
  • 33:09 - 33:11
    Und du kannst das gleiche zu mir sagen.
  • 33:11 - 33:17
    Wenn Sie mit den Menschen in Otjivero
    sprechen, werden sie Ihnen sagen:
  • 33:17 - 33:20
    "Wir fühlen uns wie eine große Familie."
  • 33:21 - 33:28
    Sie sagten, früher interessierten sich
    die Menschen nicht füreinander.
  • 33:28 - 33:36
    Selbst wenn es Streit gab bei einem der
    Nachbarn, schaute niemand nach.
  • 33:36 - 33:41
    Aber jetzt sind wir zusammengewachsen
    zu einer großen Familie.
  • 33:46 - 33:51
    Das Grundeinkommen verstärkt also das
    Gemeinschaftsgefühl,
  • 33:51 - 33:52
    aber was ist mit Inflation?
  • 33:52 - 33:54
    Als gesunde, konsumierende Belgier,
  • 33:54 - 33:56
    wollen wir doch wissen,
    ob unser Brot
  • 33:56 - 33:59
    nicht auf einmal dreimal so teuer wird?
  • 34:00 - 34:05
    Es hat möglicherweise einen senkenden
    Effekt auf die Preise.
  • 34:05 - 34:10
    Wenn man für ein Grundeinkommen sorgt und
    das zu mehr Nachfrage führt
  • 34:10 - 34:16
    nach regionalen Lebensmitteln oder
    Dienstleistungen, was passiert dann?
  • 34:16 - 34:19
    Sie entstehen, denn die Menschen
    haben einen größeren Anreiz,
  • 34:19 - 34:23
    das Angebot zu vergrößern.
  • 34:23 - 34:30
    Geld zirkuliert und verbessert die
    wirtschaftliche Lage des Landes.
  • 34:30 - 34:35
    Und so auch die in den so genannten
    ländlichen Gebieten.
  • 34:35 - 34:40
    Auf diese Weise stärkt man die regionale
    Wirtschaft und kreiert mehr Jobs,
  • 34:40 - 34:44
    so dass weniger Import notwendig wird.
  • 34:44 - 34:46
    Das Geld verschwindet nicht,
  • 34:46 - 34:54
    so wie Diamanten, die exportiert werden.
  • 34:54 - 34:56
    Es bleibt hier.
  • 34:56 - 34:58
    Das führt dazu, dass das Geld
    sich vermehrt,
  • 34:58 - 35:02
    denn die Produktion erhöht sich,
    ebenso das Steuereinkommen.
  • 35:02 - 35:08
    Ein Grundeinkommen kann also für
    Wachstumspotential sorgen.
  • 35:08 - 35:11
    Ich denke nicht, dass wir noch mehr
    Pilotprojekte brauchen,
  • 35:11 - 35:14
    um zu beweisen, was wir hiermit
    erreichen können.
  • 35:14 - 35:21
    Otjivero ist ein gutes Beispiel dafür, wie
    Namibia sich entwickeln kann.
  • 35:21 - 35:25
    Ja, Namibia kann dieses Vorbild sein.
  • 35:25 - 35:30
    Wenn die Obrigkeit genug Mut und
    politischen Willen zeigen,
  • 35:30 - 35:34
    kann Namibia ein Vorbild für
    die Welt sein.
  • 35:34 - 35:39
    Menschen sagen auf einmal:
    Wir haben jahrelang gedacht,
  • 35:39 - 35:43
    ein Grundeinkommen in Afrika,
    das ist völlig unmöglich.
  • 35:43 - 35:46
    Wir haben Kalkulationen innerhalb
    einer großen Koalition gemacht
  • 35:46 - 35:53
    und festgestellt, dass es möglich ist ein
    landesweites Grundeinkommen einzuführen.
  • 36:12 - 36:15
    Und in Belgien?
  • 36:15 - 36:17
    Ist das in Belgien zu bezahlen?
  • 36:17 - 36:21
    Es ist nicht zu bezahlen.
  • 36:21 - 36:23
    Unsinn, es gibt genug Wohlstand auf
    dieser Welt.
  • 36:23 - 36:27
    Jeder weiß inzwischen, dass die 85
    reichsten Menschen der Welt
  • 36:27 - 36:30
    genauso viel besitzen, wie die 3,5
    Milliarden ärmsten.
  • 36:30 - 36:32
    Man kann mit dem Grundeinkommen
    gewisse Posten
  • 36:32 - 36:34
    streichen im sozialen Haushalt.
  • 36:34 - 36:37
    Sozialhilfe zum Beispiel fällt weg.
  • 36:37 - 36:39
    Ich hab die Berechnungen angestellt,
  • 36:39 - 36:42
    man kann so ungefähr 12 bis 13 Milliarden
    einsparen.
  • 36:42 - 36:47
    12 bis 13 Milliarden, das reicht
    also nicht.
  • 36:47 - 36:51
    Und ich fordere alle Befürworter des
    Grundeinkommens auf,
  • 36:51 - 36:53
    eine detaillierte,
  • 36:53 - 36:58
    sorgfältig unterbaute Berechnung des
    Grundeinkommens vorzulegen.
  • 36:58 - 37:01
    Gut, Frau Mestrum,
    das hier sind Pierre Catelin,
  • 37:01 - 37:04
    Ismaël Daoud and Axelle De Brandt.
  • 37:04 - 37:07
    Axelle und Pierre sind Therapeuten
    und arbeiten an einem Buch
  • 37:07 - 37:10
    über ihr Modell "Revenue de Base XXL".
  • 37:10 - 37:14
    Ismaël ist Ingenieur und arbeitete in
    seiner Freizeit 6 Monate lang
  • 37:14 - 37:15
    an einem Berechnungsmodell.
  • 37:15 - 37:20
    In seiner Freizeit, denn wir haben
    vorläufig noch kein Grundeinkommen,
  • 37:20 - 37:23
    um freie und innovative Bürger
    sein zu können.
  • 37:24 - 37:29
    Das Grundeinkommen nach dem Modell
    von Pierre und Axelle ist sehr großzügig.
  • 37:29 - 37:33
    Ich dachte erst:
    Nein, das ist unmöglich.
  • 37:33 - 37:40
    Aber ich war doch neugierig genug,
    um alles zu berechnen.
  • 37:44 - 37:47
    Wenn je darüber abgestimmt wird,
    wird das hier passieren.
  • 37:47 - 37:53
    Die Abgeordneten würden dann weniger
    Macht haben. Das fragt Mut.
  • 38:00 - 38:04
    Wir befinden uns hier im Abgeordnetenhaus,
    dem föderalen Parlament von Belgien.
  • 38:04 - 38:09
    Vor einiger Zeit wurde hier für eine
    sechste Staatsreform gestimmt,
  • 38:09 - 38:12
    wodurch mehr Befugnisse
    übertragen wurden
  • 38:12 - 38:14
    auf Regionen und Gemeinden.
  • 38:14 - 38:17
    Aber der Bürger wurde vergessen.
  • 38:17 - 38:22
    Sie müssen mehr Befugnisse auf den Bürger
    übertragen.
  • 38:22 - 38:26
    Dafür brauchen wir eine siebte
    Staatsreform.
  • 38:27 - 38:32
    Berufsmäßig bin ich schon eine ganze
    Zeit damit beschäftigt,
  • 38:32 - 38:36
    Menschen zu helfen, ihr Leben
    in Ordnung zu bringen.
  • 38:36 - 38:40
    Und sie sagen häufig zu mir,
  • 38:40 - 38:44
    dass sie dafür mehr Geld und
    mehr Zeit nötig hätten.
  • 38:43 - 38:46
    Die Berechnung sieht folgendermaßen aus
  • 38:46 - 38:50
    in Milliarden Franken.
  • 38:50 - 38:54
    187 Milliarden Euro brauchen wir
    für ein Grundeinkommen
  • 38:54 - 38:58
    von 1500 Euro für jeden
    Erwachsenen, lebenslang.
  • 38:58 - 39:02
    Auch für jedes Kind 200 Euro
  • 39:02 - 39:06
    und alle möglichen Privatversicherungen
    für jeden bezahlt durch den Staat.
  • 39:06 - 39:09
    Wir haben es nachgerechnet und es scheint
    als ob die Zahlen stimmen.
  • 39:09 - 39:12
    Aber ist das nicht alles ein bisschen
    zu großzügig?
  • 39:13 - 39:17
    Wenn die Summen niedriger angesetzt
    werden,
  • 39:17 - 39:21
    kann das System sein Potential
    nicht entfalten,
  • 39:21 - 39:23
    mehr Freiheit zu kreieren.
  • 39:23 - 39:28
    Zuerst sind da die Staatsausgaben,
    die unnötig werden,
  • 39:28 - 39:32
    denn die werden ersetzt.
  • 39:32 - 39:37
    Der Staat muss keine 41 Milliarden Euro
    mehr aufbringen für die Renten,
  • 39:37 - 39:41
    denn das Grundeinkommen
    ist eine Art Rente.
  • 39:41 - 39:44
    Auch Arbeitslosenunterstützung wird
    überflüssig,
  • 39:44 - 39:47
    da es in diesem System keine
    Arbeitslosigkeit gibt.
  • 39:47 - 39:50
    Ob man arbeitet oder nicht,
    man bekommt 1500 Euro pro Monat.
  • 39:51 - 39:53
    Eine ganze Reihe Ausgaben wie
    Unterstützungen
  • 39:53 - 39:55
    und Pensionen können ersetzt werden,
  • 39:55 - 39:58
    wodurch wir so ungefähr 71 Milliarden
    sparen würde,
  • 39:58 - 40:02
    aber wir müssen noch
    116,7 Milliarden aufbringen.
  • 40:02 - 40:05
    Durch eine stramme Einsparungen
    des staatlichen Verwaltungsapparates
  • 40:05 - 40:10
    findet Ismaël nochmals
    gute 25 Milliarden.
  • 40:10 - 40:15
    Der dritte Teil der Gesamtdeckung findet
    durch eine Steuerverschiebung statt.
  • 40:15 - 40:20
    Man konzentriert sich auf diejenigen, die
    zur Zeit wenig Steuer bezahlen müssen.
  • 40:20 - 40:24
    Die Kapitalsteuer liegt in Belgien bei
    ungefähr 6 Prozent,
  • 40:24 - 40:28
    die Einkommenssteuer bei 43 Prozent.
    Das ist ein großer Unterschied.
  • 40:28 - 40:34
    Die Idee ist, die Kapitalsteuer für
    bewegliche und unbeweglicher Güter
  • 40:34 - 40:40
    zu erhöhen. Dadurch kann man die
    Einkommenssteuer senken.
  • 40:40 - 40:44
    So kommt man zu einem
    ausgeglichenerem Steuersystem,
  • 40:44 - 40:47
    in dem die Menschen nicht
    betrügen müssen,
  • 40:47 - 40:50
    da sie für ihr Gefühl einen
    Beitrag leisten.
  • 40:50 - 40:54
    Wir empfinden das als
    einen noblen Beitrag.
  • 40:54 - 40:57
    Einen Beitrag, der viel Raum
    schafft in der Gesellschaft.
  • 40:57 - 41:00
    Wenn Menschen den Begriff "Beitrag" hören,
  • 41:00 - 41:04
    denken sie häufig an Abzockerei.
    Das ist nicht das Ziel.
  • 41:04 - 41:08
    Wir brauchen ein differenziertes
    Mehrwertsteuersystem,
  • 41:08 - 41:12
    höher für Luxusgüter, niedriger
    für Güter des alltäglichen Lebens.
  • 41:12 - 41:17
    Aber die Einkünfte aus der Mehrwertsteuer
    betragen ungefähr 25 Prozent.
  • 41:17 - 41:21
    Das bringt uns noch einmal
    16 Milliarden Euro ein.
  • 41:21 - 41:25
    Durch eine durchschnittliche Erhöhung
    der Mehrwertsteuer auf 25 %
  • 41:25 - 41:30
    und andere Verschiebungen bei Abgaben und
    Steuern kommen wir auf 95,4 Milliarden.
  • 41:30 - 41:32
    So erhalten wir eine positive Bilanz.
  • 41:32 - 41:37
    Dieses Modell beschert dem Staat einen
    Gewinn von mehr als 4 Milliarden Euro.
  • 41:38 - 41:41
    Dass die Kaufkraft ansteigen kann,
    sehen wir in Namibia.
  • 41:41 - 41:43
    Aber eine genaue Vorhersage der Kaufkraft
  • 41:43 - 41:45
    ist mit diesem statischen Modell
    nicht möglich.
  • 41:45 - 41:47
    Aber diese Menschen berücksichtigen
  • 41:47 - 41:50
    auch bleibende Einkünfte und
    Kosten des Staates.
  • 41:50 - 41:54
    Die Einführung eines Grundeinkommens
    beträgt 0 Euro
  • 41:54 - 41:58
    vorausgesetzt, einige staatliche Betriebe
    privatisiert werden.
  • 41:58 - 42:02
    Lieber Pierre, Ismaël und Axelle, seid ihr
    euch dieses Modells wirklich sicher?
  • 42:02 - 42:04
    Ja. - Ja. - Absolut. Ja
  • 42:04 - 42:06
    Tatsächlich wird gespart,
  • 42:06 - 42:09
    ohne, dass Dienstleistungen
    leiden müssen.
  • 42:09 - 42:12
    Denn dieses System ist viel einfacher.
  • 42:12 - 42:16
    Man macht eigentlich reinen Tisch.
  • 42:16 - 42:21
    Es gibt keine politischen Vernunftgründe
    oder Ideologien.
  • 42:21 - 42:24
    Nochmals, warum sollte man das machen?
  • 42:24 - 42:27
    Warum sollte man einem reichen
    Menschen ein Grundeinkommen geben?
  • 42:27 - 42:30
    Könnte mir jemand diese Frage
    bitte mal erklären.
  • 42:30 - 42:35
    Das Grundeinkommen ist für alle.
    Das ist ja entscheidend.
  • 42:35 - 42:41
    Manche Menschen merken gar nicht, dass
    sie gerne die Reichen ausgrenzen.
  • 42:41 - 42:44
    Das ist aber auch ein Ausgrenzen
    von Menschen.
  • 42:44 - 42:49
    Grundeinkommen ist für alle, weil es gar
    nicht ausgrenzt. Es ist kein Klassenkampf.
  • 42:49 - 42:51
    Es ist eben der Mensch gemeint.
  • 42:50 - 42:53
    Das Problem ist auch geregelt.
  • 42:53 - 42:56
    [Applaus]
  • 42:56 - 42:59
    Politiker haben Angst, wenn sie
    Menschen zu viel Selbstbestimmung geben,
  • 42:59 - 43:04
    dass diese dann Bedingungen stellen
    und mündige Bürger werden.
  • 43:04 - 43:06
    Ich denke, da haben Politiker Angst vor,
  • 43:06 - 43:10
    denn in Otjivero war der Prozess
    des mündig Werdens gut beobachten.
  • 43:10 - 43:15
    Menschen können ihre Geschichte erzählen.
    Sie haben sogar zum Präsidenten gesagt:
  • 43:15 - 43:17
    "Wenn Sie noch Zweifel haben über
    das Grundeinkommen,
  • 43:17 - 43:20
    warum kommen Sie dann nicht nach
    Otjivero und sprechen mit uns."
  • 43:20 - 43:25
    Dass in der Politik nicht darüber geredet
    wird, ist eigentlich gar nicht so.
  • 43:25 - 43:32
    Ich weiß, viele Politiker in Deutschland,
    der Schweiz und Kanada sprechen darüber.
  • 43:32 - 43:35
    Es ist auch sehr nah daran, dass es
    politisches Programm wird.
  • 43:35 - 43:38
    Ein Problem mit dem Grundeinkommen ist,
  • 43:38 - 43:45
    dass man innerhalb aller Parteien,
    sowohl Gegner als auch Befürworter findet.
  • 43:45 - 43:51
    Manchmal sehr emotionsgeladene
    Gegner und Befürworter.
  • 43:51 - 43:53
    Das macht es natürlich schwieriger, um
    voran zu kommen,
  • 43:53 - 43:56
    da es schwierig für eine Partei ist,
    genug Einigkeit zu finden
  • 43:56 - 43:59
    innerhalb der Partei,
    um diese Idee zu verteidigen.
  • 43:59 - 44:01
    Für mich beweist das auch,
    dass es ein Thema
  • 44:01 - 44:04
    der Zukunft ist und
    nicht der Vergangenheit,
  • 44:04 - 44:07
    denn die heutige links-rechts Polarisation
    ist ein Irrglaube.
  • 44:07 - 44:12
    Die ist im 19. Jahrhundert entstanden aus
    unserem parlamentarischen System .
  • 44:12 - 44:18
    Die einzige belgische Partei, die das
    Grundeinkommen in ihrem Programm hat,
  • 44:18 - 44:20
    ist die Piratenpartei.
  • 44:28 - 44:31
    "Grundeinkommen jetzt",
    das ist ihre Botschaft.
  • 44:31 - 44:35
    Es wird nicht diskutiert über andere
    wirtschaftliche Paradigmen
  • 44:35 - 44:38
    oder eine andere Art den
    Wohlfahrtsstaat aufzubauen,
  • 44:38 - 44:40
    denn alle stecken fest in
    "so ist es jetzt"
  • 44:40 - 44:42
    und "wir trauen uns da nicht raus",
  • 44:42 - 44:44
    weil wir unsere Wähler
    an uns binden müssen
  • 44:44 - 44:47
    und zufrieden stellen und die glauben
    da nicht dran.
  • 44:47 - 44:52
    Und jede neue Partei, sicher wenn sie mit
    frischen und guten Ideen kommt,
  • 44:52 - 44:55
    die ist gefährlicher als so ein daher
    gelaufener Idiot,
  • 44:55 - 44:58
    der einfach nur Unsinn erzählt.
  • 44:58 - 45:01
    Wir waren eine sehr gefährliche Partei
    im Hinblick auf
  • 45:01 - 45:04
    unser starkes Image.
  • 45:04 - 45:07
    Wir hatten uns sehr gut
    vorbereitet.
  • 45:07 - 45:12
    Duchatelet machte in den 90ern einen
    deutlichen Vorschlag zum Grundeinkommen
  • 45:12 - 45:14
    mit seiner Partei Vivant.
  • 45:14 - 45:16
    Wir haben auch relativ viele
    Stimmen bekommen.
  • 45:16 - 45:20
    Wir hatten eine von vierzig Stimmen 1999
    für eine Partei,
  • 45:20 - 45:22
    die kaum im Fernsehen gewesen ist.
  • 45:22 - 45:24
    Das ist enorm.
  • 45:24 - 45:27
    Und dann, nach den Wahlen
    hat man hier in Belgien
  • 45:27 - 45:29
    sofort die Sperrklausel eingeführt,
  • 45:29 - 45:33
    um sicher zu sein, dass wir beim nächsten
    Mal nicht doch reinkommen.
  • 45:53 - 45:57
    Für den Profit der Reichen
    müssen die Arbeitnehmer weichen.
  • 45:57 - 46:01
    Es wird dringend notwendig
  • 46:01 - 46:05
    eine neue progressive Politik
    der Umverteilung
  • 46:05 - 46:08
    und ein neues System der
    Einkommensverteilung einzuführen,
  • 46:08 - 46:11
    in dem Menschen ein Recht auf
    eine Grundsicherung haben,
  • 46:11 - 46:14
    um in der modernen Gesellschaft als
    menschliches Wesen leben zu können.
  • 46:14 - 46:17
    Wenn das Grundeinkommen keinen
    Teil davon ausmacht
  • 46:17 - 46:19
    von dieser progressiven Politik,
  • 46:19 - 46:25
    dann denke ich, dass wir uns wirklich
    ernste Sorgen machen müssen, was passiert.
  • 46:24 - 46:29
    Und darum sind diese Utopie, dieser Traum
    wichtig, um den Menschen Hoffnung zu geben
  • 46:29 - 46:31
    und um Menschen die
    Botschaft zu vermitteln:
  • 46:31 - 46:34
    Es ist nicht falsch, hoffnungsvoll und
    optimistisch zu sein.
  • 46:34 - 46:37
    "Empört euch. Engagiert euch",
  • 46:37 - 46:40
    sagt er [Stéphane Hessel] selbst
    und da gebe ich ihm Recht.
  • 46:40 - 46:45
    Denk nach über dein eigenes Dasein, deine
    Welt, deinen Job und dein Leben
  • 46:45 - 46:49
    und versuche von da aus etwas
    in der Welt zu bewegen.
  • 46:49 - 46:52
    Und warte nicht darauf, bis der eine
    oder andere große Politiker verkündet:
  • 46:52 - 46:54
    "So ist es richtig".
  • 46:54 - 46:59
    Wenn wir unserer Gesellschaft erlauben
    ständig ungleicher zu werden
  • 46:59 - 47:04
    und anfälliger für die Verunsicherung
    großen Gruppen von Menschen,
  • 47:04 - 47:06
    dann wird es beängstigend.
  • 47:30 - 47:34
    Eine Gesellschaft mit weniger
    unsicheren und wütenden Menschen,
  • 47:34 - 47:38
    kann ein Grundeinkommen da wirklich
    für sorgen?
  • 47:38 - 47:41
    Das Grundeinkommen ruft auch viele neue
    Fragen auf.
  • 47:41 - 47:43
    Denn was tun wir dann mit Immigration,
  • 47:43 - 47:46
    wenn es nur in Belgien ein Grundeinkommen
    gibt?
  • 47:46 - 47:49
    Müsste die Einführung nicht sofort
    europaweit
  • 47:49 - 47:52
    oder sogar weltweit geprüft werden?
  • 47:52 - 47:55
    Oder sprechen wir dann wirklich
    über eine echte Utopie?
  • 47:55 - 48:02
    Ja, ich sage Ihnen, es ist undenkbar, es
    nicht zu tun.
  • 48:02 - 48:09
    Es ist undenkbar, denn 8 % der Menschen
    produzieren eigentlich alles Notwendige.
  • 48:09 - 48:15
    Und die restlichen 92 % müssen wir für
    die unbedingt Arbeit erfinden
  • 48:15 - 48:19
    innerhalb einer Administration, um Ihnen
    Geld geben zu können?
  • 48:19 - 48:20
    Nein, gib einfach allen Geld.
  • 48:20 - 48:26
    Menschen haben Angst vor dem System
    des Grundeinkommens.
  • 48:26 - 48:33
    Denn es stoppt nicht bei 100 namibischen
    Dollar für die Armen.
  • 48:33 - 48:35
    Aber es wirft sehr viele Fragen auf.
  • 48:35 - 48:40
    Fest steht,
    dass bei jeder neuen Idee
  • 48:40 - 48:44
    oder bei jeder, die sich mit einem alten
    Problem befasst,
  • 48:44 - 48:49
    Offenheit die größte Herausforderung ist.
  • 49:23 - 49:27
    Das hier ist mein Leben. Nicht nur mein
    Job, sondern mein Leben.
  • 49:59 - 50:03
    Das ist doch wirklich Gesprächsstoff
    für eines der Familienessen,
  • 50:03 - 50:05
    die auf Sie warten.
  • 50:05 - 50:07
    Wenn Sie noch zusätzliche
    Argumente suchen,
  • 50:07 - 50:10
    auf unserer Facebook-Seite
    finden Sie mehr Informationen
  • 50:10 - 50:14
    über das Berechnungsmodell von
    Ismaël, Pierre und Axelle.
  • 50:14 - 50:17
    Und für diejenigen, die das Grundeinkommen
    eine lächerliche Idee finden,
  • 50:17 - 50:23
    so war das auch mit dem Stimmrecht
    für Frauen vor nicht allzu langer Zeit.
  • 50:23 - 50:27
    Lassen Sie mich Ihnen noch einen
    angenehmen Jahresabschluss zu wünschen
  • 50:27 - 50:30
    und ein neues Jahr mit einigen
    angenehmen Überraschungen.
  • 50:30 - 50:34
    Ich begrüße Sie gerne zu einer neuen Folge
    von Panorama am Donnerstag, den 8. Januar.
  • 50:34 - 50:36
    Danke für's Zuschauen!
Title:
Ein Grundeinkommen für alle!
Description:

Panorama: Ein Grundeinkommen für alle!
Stellen Sie sich vor, jeder bekommt monatlich 1500 Euro überwiesen. Völlig unverbindlich, ob man nun arbeitet oder nicht. Bevor Sie in Hohngelächter ausbrechen: Die Abschaffung der Sklaverei, Kinderarbeit und selbst die Errichtung der EU waren einmal ähnlich absurd erscheinende Ideen. Das meist gehörte Gegenargument, dass es es nicht finanzierbar sei, brachte Panorama zum Nachdenken. Was macht so ein Gratisguthaben mit einem Menschenleben?

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Video Language:
Dutch
Duration:
50:42

German subtitles

Incomplete

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