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Ich habe Ihnen etwas mitgebracht
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Könnten Sie das für uns einmal vorlesen?
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Der Panther
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Sein Blick ist vom Vorübergehn der Stäbe
so müd geworden, dass er nichts mehr hält
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Ihm ist, als ob es tausend Stäbe gäbe
und hinter tausend Stäben keine Welt
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Der weiche Gang geschmeidig
starker Schritte
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der sich im allerkleinsten Kreise dreht
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ist wie ein Tanz von Kraft um eine Mitte
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in der betäubt ein großer Wille steht
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Nur manchmal schiebt der Vorhang
der Pupille sich lautlos auf
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Dann geht ein Bild hinein, geht durch
der Glieder angespannte Stille
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und hört im Herzen auf zu sein
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Gibt's da auch eine Interpretation?
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Der Panther im Käfig
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Ja, es ist natürlich für so ein Tier
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wahrscheinlich keine schöne Sache,
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sich in einem wirklichen Käfig zu befinden
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In dem Fall ist der Käfig ja wirklich
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Sie sind doch auch in einem Käfig
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Ja, ich wollte es grad sagen
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Die Frage ist: Was ist mein Käfig?
Mein symbolischer Käfig?
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Ist mein symbolischer Käfig das Tor?
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Ist mein symbolischer der 16-Meter-Raum,
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außerhalb dessen ich die Hände
nicht mehr benutzen darf?
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Oder ist mein symbolischer Käfig
psychologisch?
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Ist der Käfig das eigene Anspruchsdenken?
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Ist der Käfig der ständige Druck
von außen?
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Ist das was die Unfreiheit und damit ja
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ein Käfig um einen herum erzeugt?
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Oder was ist der Käfig?
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Was ist er?
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Sicher von allem etwas
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Ich habe also noch nie erlebt
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oder selten erlebt, dass ich
bei dem, was ich tue
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wirklich echte Freiheit erlebt hätte
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Insofern passt dieses Gedicht
natürlich wundervoll
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Weil der Panther, der natürlich in keinem
symbolischen Käfig sich befindet
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sondern in einem echten, so langsam
davon betäubt wird
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Schöner Satz "In der betäubt
ein großer Wille steht"