Return to Video

Charles Limb: Das Hirn auf Impro

  • 0:00 - 0:03
    Ich bin also ein Chirurg, der Kreativität erforscht,
  • 0:03 - 0:06
    und noch nie hat ein Patient mich gebeten,
  • 0:06 - 0:09
    "Ich möchte gerne, dass Sie bei meiner OP kreativ sind."
  • 0:09 - 0:12
    Und deshalb denke Ich, dass das Ganze ein bisschen ironisch ist.
  • 0:12 - 0:15
    Obwohl Ich schon viele OPs vorgenommen habe, kann ich sagen,
  • 0:15 - 0:17
    dass es doch Ähnlichkeiten mit dem Spielen eines Instruments hat.
  • 0:17 - 0:20
    Und mich hat diese starke und andauernde Faszination an Tönen
  • 0:20 - 0:22
    dazu gebracht, sowohl Chirurg zu werden,
  • 0:22 - 0:24
    als auch die Wissenschaft der Töne, besonders Musik, zu studieren.
  • 0:24 - 0:26
    Deshalb werde ich Ihnen in den nächsten Minuten versuchen,
  • 0:26 - 0:28
    über meine Karriere zu erzählen
  • 0:28 - 0:30
    und darüber, wie ich in effektiv versuche, Musik zu studieren
  • 0:30 - 0:32
    und die Fragen dazu wirklich beim Schopf zu packen,
  • 0:32 - 0:35
    wie das Gehirn kreativ werden kann.
  • 0:35 - 0:37
    Den Großteil dieser Arbeit habe ich an der John Hopkins University durchgeführt,
  • 0:37 - 0:39
    aber auch am National Institute of Health, wo ich vorher war.
  • 0:39 - 0:41
    Ich werde einige wissenschaftliche Experimente abhandeln
  • 0:41 - 0:43
    und versuchen, drei musikalische Experimente zu behandeln.
  • 0:43 - 0:45
    Als erstes spiele ich ein Video für Sie.
  • 0:45 - 0:48
    Dies ist ein Video von Keith Jarrett, einem bekannten Jazz-Improvisateur
  • 0:48 - 0:51
    und wahrscheinlich das bekannteste, geradezu ikonenhafte Beispiel
  • 0:51 - 0:53
    für jemanden, der Improvisation auf ein viel höheres Niveau bringt.
  • 0:53 - 0:55
    Er improvisiert ganze Konzerte
  • 0:55 - 0:57
    spontan,
  • 0:57 - 0:59
    und er wird sie nie wieder in der selben Weise spielen.
  • 0:59 - 1:01
    Diese Form ausgeprägter Kreativität
  • 1:01 - 1:03
    finde ich, ist ein großartiges Beispiel.
  • 1:03 - 1:05
    Warum schauen wir uns das Video nicht einfach an.
  • 1:06 - 1:10
    (Musik)
  • 2:02 - 2:05
    Was da passiert ist bemerkenswert, ja phantastisch.
  • 2:05 - 2:07
    Ich habe immer -- nur als Zuhörer, als Fan --
  • 2:07 - 2:09
    Ich höre das, und ich bin verblüfft.
  • 2:09 - 2:11
    Ich denke: Wie kann das möglich sein?
  • 2:11 - 2:13
    Wie kann das Gehirn so viele Informationen,
  • 2:13 - 2:15
    so viel Musik spontan produzieren?
  • 2:15 - 2:18
    Also habe ich mich mit diesem Konzept wissenschaftlich auseinandergesetzt,
  • 2:18 - 2:21
    dass künstlerische Kreativität zauberhaft ist, aber keine Zauberei.
  • 2:21 - 2:23
    Das heißt, es ist ein Produkt des Gehirns.
  • 2:23 - 2:26
    Es gibt nicht zu viele hirntote Menschen, die Kunst schaffen.
  • 2:26 - 2:28
    Und mit dieser Idee, dass künstlerische Kreativität
  • 2:28 - 2:30
    effektiv ein neurologisches Produkt ist,
  • 2:30 - 2:33
    nahm ich diese These, damit wir sie untersuchen können,
  • 2:33 - 2:36
    genau so, wie wir irgendeinen anderen komplexen neurologischen Prozess untersuchen können.
  • 2:36 - 2:38
    Und ich glaube, dort gibt es einige Teilfragen, die ich stelle.
  • 2:38 - 2:40
    Ist es wirklich möglich, Kreativität wissenschaftlich zu untersuchen?
  • 2:40 - 2:42
    Das ist eine gute Frage, denke ich.
  • 2:42 - 2:45
    Und ich kann Ihnen sagen, dass die meisten wissenschaftlichen Untersuchungen zu Musik
  • 2:45 - 2:47
    sehr schwer zu verstehen sind.
  • 2:47 - 2:50
    Wenn Sie sie durchgehen, werden Sie Schwierigkeiten haben, die Musik darin zu finden.
  • 2:50 - 2:52
    Tatsächlich scheint es, als seien sie äußerst unmusikalisch
  • 2:52 - 2:54
    und den ganzen Sinn der Musik verfehlen.
  • 2:54 - 2:56
    Das wirft die zweite Frage auf:
  • 2:56 - 2:58
    Warum sollten Wissenschaftler Kreativität untersuchen?
  • 2:58 - 3:00
    Vielleicht sind wir nicht die Richtigen dafür.
  • 3:00 - 3:02
    Es wäre gut möglich,
  • 3:02 - 3:04
    aber ich kann sagen, aus wissenschaftlicher Sicht --
  • 3:04 - 3:06
    wir haben heute viel über Innovation gesprochen --
  • 3:06 - 3:08
    die Forschung von Innovation,
  • 3:08 - 3:10
    unser Verständnis von der Innovationsfähigkeit unseres Gehirns
  • 3:10 - 3:12
    steckt in den Kinderschuhen.
  • 3:12 - 3:15
    Wir wissen wirklich äußerst wenig über unsere Fähigkeit zur Kreativität.
  • 3:15 - 3:17
    Deswegen denke ich, dass wir
  • 3:17 - 3:19
    während der nächten 10, 20, 30 Jahre
  • 3:19 - 3:22
    eine wahre Kreativitätswissenschaft erleben werden, die aufkeimt und gedeiht.
  • 3:22 - 3:24
    Denn jetzt haben wir neue Arbeitsmethoden,
  • 3:24 - 3:26
    um einen Vorgang wie diesen zu nehmen,
  • 3:26 - 3:28
    komplexe Jazz-Improvisation, und durchdringend zu untersuchen.
  • 3:28 - 3:30
    Und so kommen wir bis zum Gehirn.
  • 3:30 - 3:32
    Alle von uns haben dieses bemerksenwerte Gehirn,
  • 3:32 - 3:35
    das wir - nett ausgedrückt - kaum verstehen.
  • 3:35 - 3:37
    Ich denke dass Neurowissenschaftler
  • 3:37 - 3:39
    wesentlich mehr Fragen als Antworten haben.
  • 3:39 - 3:41
    Und selbst ich werde Ihnen heute nicht viele Antworten geben,
  • 3:41 - 3:43
    sondern nur eine Menge Fragen stellen.
  • 3:43 - 3:45
    Schließlich ist es das, was ich in meinem Labor tue.
  • 3:45 - 3:47
    Ich stelle Fragen dazu, wie unser Gehirn uns ermöglichen kann, das zu tun.
  • 3:47 - 3:50
    Das ist meine Hauptmethode. Sie heißt funktionelle MRT.
  • 3:50 - 3:53
    Falls Sie in einer Kernspintomographie waren, ist das sehr ähnlich.
  • 3:53 - 3:55
    aber dieser ist speziell ausgestattet,
  • 3:55 - 3:57
    um nicht nur Fotos vom Gehirn zu machen,
  • 3:57 - 4:00
    sondern auch von den aktiven Bereichen des Gehirns.
  • 4:00 - 4:02
    Das funktioniert folgendermaßen.
  • 4:02 - 4:04
    Es gibt eine Methode namens BOLD-Verfahren, was
  • 4:04 - 4:06
    soviel heißt wie die Darstellung des Sauerstoffgehaltes im Blut.
  • 4:06 - 4:08
    Wenn Sie also in einem MRT sind,
  • 4:08 - 4:10
    sind Sie in einem großen Magneten
  • 4:10 - 4:12
    der Ihre Moleküle in bestimmten Bereichen ausrichtet.
  • 4:12 - 4:15
    Wenn ein Hirnbereich, also ein neuraler Bereich, aktiv ist,
  • 4:15 - 4:18
    fließt viel Blut in diesen Bereich.
  • 4:18 - 4:20
    Dieser Blutfluss sorgt dafür,
  • 4:20 - 4:22
    dass hier mehr Blut ist
  • 4:22 - 4:25
    und die Deoxyhämoglobin-Konzentration ändert.
  • 4:25 - 4:27
    Deoxyhämoglobin kann im MRT erfasst werden,
  • 4:27 - 4:29
    Oxyhämoglobin dagegen nicht.
  • 4:29 - 4:31
    Mit dieser Inferenzmethode --
  • 4:31 - 4:33
    wir messen den Blutfluss, nicht neurale Aktivität --
  • 4:33 - 4:35
    können wir den Bereich des Gehirns ausmachen, der mehr Blut bekommt
  • 4:35 - 4:37
    und deswegen während einer bestimmten Aufgabe aktiv war.
  • 4:37 - 4:39
    So genau furnktioniert ein MRT.
  • 4:39 - 4:41
    Die Methode wurde seit den 90ern angewandt,
  • 4:41 - 4:44
    um äußerst komplexe Vorgänge zu untersuchen.
  • 4:44 - 4:46
    Nun werde ich einer Studie besprechen, die ich durchgeführt habe.
  • 4:46 - 4:48
    Sie hieß Jazz in einem Kernspintomographen.
  • 4:48 - 4:50
    Ich hab sie mit einem Kollegen von mir, Alan Braun, an der NIH durchgeführt.
  • 4:50 - 4:53
    Hier ein kleines Video, wie wir dieses Projekts durchführten.
  • 4:53 - 4:55
    (Video) Charles Limb: Das ist ein MIDI-Keyboard aus Plastik
  • 4:55 - 4:57
    das wir für Jazz-Experimente benutzen.
  • 4:57 - 4:59
    Es ist ein 35-Tasten Keyboard,
  • 4:59 - 5:01
    das sowohl in den Scanner passt und
  • 5:01 - 5:03
    als auch magnetisch sicher ist.
  • 5:03 - 5:05
    Außerdem hat es minimale Interferenz,
  • 5:05 - 5:07
    die zu irgendeinem Messfehler beitragen würde.
  • 5:07 - 5:10
    Wir haben zudem dieses Kissen als Auflage auf den Beinen der Spieler,
  • 5:10 - 5:13
    während sie im Scanner auf dem Rücken liegend spielen.
  • 5:13 - 5:16
    Und das funktioniert so -- eigentlich gibts es gar keine Töne von sich.
  • 5:16 - 5:18
    Es sendet ein sogenanntes MIDI-Signal --
  • 5:18 - 5:20
    oder Musical Instrument Digital Interface --
  • 5:20 - 5:23
    durch diese Drähte in dieses Gehäuse und dann in den Computer,
  • 5:23 - 5:26
    der dann einen hochwertigen Klavierklang auslöst, etwa so.
  • 5:26 - 5:29
    (Musik)
  • 5:32 - 5:52
    (Musik)
  • 5:54 - 5:56
    CL: Okay, so funktioniert das.
  • 5:56 - 5:58
    Und so haben wir durch dieses Keyboard
  • 5:58 - 6:00
    die Möglichkeit, einen musikalischen Vorgang zu nehmen und zu untersuchen.
  • 6:00 - 6:03
    Was macht man also jetzt, wenn man dieses tolle Keyboard hat?
  • 6:03 - 6:05
    Man kann nicht einfach -- "Klasse dass wir dieses Keyboard haben."
  • 6:05 - 6:07
    Wir müssen ein wissenschaftliches Experiment ausdenken.
  • 6:07 - 6:10
    So stützt sich das Experiment eigentlich auf Folgendes.
  • 6:11 - 6:14
    Was passiert im Gehirn, wenn etwas auswendig und überlernt wird,
  • 6:14 - 6:16
    und was geschieht im Gehirn, während etwas
  • 6:16 - 6:18
    spontan entsteht oder imporivisiert wird,
  • 6:18 - 6:20
    das motorisch übereinstimmt
  • 6:20 - 6:23
    aber auch auf der Basis der untergeordneten Sensomotorik?
  • 6:23 - 6:26
    Und so habe ich hier, was ich Paradigmen nenne.
  • 6:26 - 6:29
    Es gibt das Tonleiterparadigma, bei dem nur auswendig Tonleitern rauf und runter gespielt werden.
  • 6:29 - 6:31
    Und dann kann man auf einer Tonleiter improvisieren.
  • 6:31 - 6:33
    viertel Noten, Metronom, rechte Hand -
  • 6:33 - 6:35
    Wissenschaftlich sehr sicher,
  • 6:35 - 6:37
    aber musikalisch sehr langweilg.
  • 6:37 - 6:39
    Und dann gibt es das untere, das Jazz Paradigma heißt.
  • 6:39 - 6:41
    Wir brachten also professionelle Jazzmusiker ins NIH,
  • 6:41 - 6:44
    und ließen sie das Musikstück links – unten links – auswendig lernen,
  • 6:44 - 6:46
    das Stück, das ich Ihnen gespielt habe -
  • 6:46 - 6:49
    und danach ließen wir sie zu den gleichen Akkordwechseln improvisieren.
  • 6:49 - 6:51
    Und wenn Sie hier auf das Ton-Icon unten links klicken könnten,
  • 6:51 - 6:53
    das ist ein Beispiel, das im Tomographen aufgenommen wurde.
  • 6:53 - 6:58
    (Musik)
  • 7:21 - 7:23
    Letztlich ist es nicht eine sehr natürliche Umgebung,
  • 7:23 - 7:25
    aber sie sind im Stande, richtige Musik zu spielen.
  • 7:25 - 7:27
    Und ich habe dieses Solo 200 Mal gehört,
  • 7:27 - 7:29
    und ich mag es immer noch.
  • 7:29 - 7:31
    Und die Musiker fühlten sich am Ende wohl.
  • 7:31 - 7:33
    Und so analysierten wir zuerst die Anzahl Noten.
  • 7:33 - 7:35
    Spielten sie in Wirklichkeit einfach nur viel mehr Noten, wenn sie improvisierten?
  • 7:35 - 7:37
    Das war nicht, was sich abspielte.
  • 7:37 - 7:39
    Und dann schauten wir die Gehirnaktivität an.
  • 7:39 - 7:41
    Ich will versuchen, dies für Sie kurz darzustellen.
  • 7:41 - 7:44
    Dies sind Kontrastbilder, die die Unterschiede zeigen
  • 7:44 - 7:46
    zwischen den Veränderungen, wenn jemand improvisiert
  • 7:46 - 7:48
    und wenn jemand etwas auswendig spielt.
  • 7:48 - 7:50
    Rot sind die aktiven Regionen im präfrontalen Kortex,
  • 7:50 - 7:52
    dem Stirnhirnlappen.
  • 7:52 - 7:54
    Und in blau ist diese inaktive Region.
  • 7:54 - 7:56
    Wir hatten also dieses Gebiet, das mittlerer präfrontaler Kortex heißt,
  • 7:56 - 7:58
    in dem die Aktivität in die Höhe schoss.
  • 7:58 - 8:01
    Wir hatten diesen breiten Fleck, die Nebenhirnrinde
  • 8:01 - 8:04
    in der die Aktivität stark nachließ, und ich fasse für Sie hier zusammen.
  • 8:04 - 8:06
    Dies hier sind multifunktionale Regionen des Gehirns.
  • 8:06 - 8:09
    Wie ich zu sagen pflege, dies sind nicht Jazz-Areale des Gehirns.
  • 8:09 - 8:11
    Sie machen eine Menge Dinge,
  • 8:11 - 8:13
    die mit Selbst-Reflektion zu tun haben,
  • 8:13 - 8:15
    Introspektion, Arbeitsgedächtnis, und so weiter.
  • 8:15 - 8:18
    Wirklich, das Bewusstsein liegt im Frontalllappen.
  • 8:18 - 8:20
    Aber wir haben diese Kombination
  • 8:20 - 8:23
    dass eine Region, von der man denkt, dass sie für Selbststeuerung zuständig ist, ausschaltet,
  • 8:23 - 8:25
    und diese Region, die für Autobiographisches zuständig ist,
  • 8:25 - 8:27
    oder Ausdrucksstärke, aktiv wird.
  • 8:27 - 8:29
    Und wir denken, zumindest vorläufig -
  • 8:29 - 8:31
    es ist eine Studie. Sie ist wahrscheinlich falsch.
  • 8:31 - 8:33
    Aber es ist eine Studie.
  • 8:33 - 8:36
    Wir glauben, dass es zumindest eine begründete Hypothese ist,
  • 8:36 - 8:38
    dass man diese merkwürdige Trennung
  • 8:38 - 8:40
    im Frontallappen haben muss, um kreativ zu sein.
  • 8:40 - 8:42
    Eine Region ist eingeschaltet, eine andere große Region schaltet ab.
  • 8:42 - 8:45
    so dass man keine Hemmungen hat, bereit ist, Fehler zu machen,
  • 8:45 - 8:47
    so dass man nicht die ganze Zeit
  • 8:47 - 8:50
    all diese neuen generativen Impulse unterbricht.
  • 8:50 - 8:53
    Nun wissen viele Leute, dass Musik nicht immer ein Solo ist -
  • 8:53 - 8:55
    manchmal wird es kommunikativ gemacht.
  • 8:55 - 8:57
    Und so war die nächste Frage:
  • 8:57 - 8:59
    Was geschieht, wenn Musizierende sich abwechseln,
  • 8:59 - 9:01
    etwas, das "trading fours" heißt,
  • 9:01 - 9:03
    etwas, das in Jazzexperimenten oft gemacht wird?
  • 9:03 - 9:05
    Dies ist ein Zwölftakt Blues.
  • 9:05 - 9:07
    Und ich habe ihn hier in Viertakt-Gruppen gegliedert,
  • 9:07 - 9:09
    damit Sie wissen, wann gewechselt wird.
  • 9:09 - 9:11
    Was wir jetzt machten, war, Musiker in den Scanner zu bringen - gleich wie vorher -
  • 9:11 - 9:13
    diese Melodie auswendig lernen zu lassen
  • 9:13 - 9:15
    und mit einen anderen Musiker draußen im Kontrollraum
  • 9:15 - 9:18
    hin und her zu wechseln.
  • 9:18 - 9:20
    Dies ist ein Musiker, Mike Pope,
  • 9:20 - 9:23
    einer der weltbesten Bassisten und ein fantastischer Klavierspieler.
  • 9:28 - 9:30
    Hier spielt er das Stück,
  • 9:30 - 9:32
    das wir soeben sahen.
  • 9:32 - 9:34
    nur etwas besser, als ich es geschrieben habe.
  • 9:34 - 9:36
    (Video) CL: Mike, komm herein (Man:Möge die Macht mit dir sein).
  • 9:36 - 9:38
    Krankenschwester: Sie haben nichts in Ihren Taschen, nicht wahr, Mike?
  • 9:38 - 9:41
    Mike Pope: Nein, Nichts ist in meinen Taschen. (Nurse: OK)
  • 9:50 - 9:52
    CL: Du musst die richtige Einstellung haben, um da mitzumachen.
  • 9:52 - 9:54
    (Gelächter)
  • 9:54 - 9:56
    Es macht eigentlich noch Spaß.
  • 9:56 - 9:59
    Und so spielen wir abwechselnd.
  • 9:59 - 10:02
    Er ist dort drin. Sie können hier oben seine Beine sehen.
  • 10:03 - 10:06
    Und dann bin ich im Kontrollraum, hier, spiele im Wechsel.
  • 10:06 - 10:09
    (Music)
  • 10:18 - 10:21
    (Video) Mike Pope: Dies ist eine recht gute Representation
  • 10:21 - 10:23
    davon, wie es funktioniert.
  • 10:23 - 10:25
    Und es ist gut, dass es nicht zu schnell ist.
  • 10:25 - 10:27
    Die Tatsache, dass wir es immer wieder spielen
  • 10:27 - 10:30
    ermöglicht es dir, dich an die Umgebung zu gewöhnen.
  • 10:31 - 10:34
    So war das schwerste für mich dieses kinästethische Ding,
  • 10:34 - 10:36
    meine Hände zu sehen
  • 10:36 - 10:38
    durch zwei Spiegel,
  • 10:38 - 10:40
    während ich auf dem Rücken lag
  • 10:40 - 10:42
    und nichts bewegen konnte, außer meinen Händen.
  • 10:42 - 10:44
    Das war anspruchsvoll.
  • 10:44 - 10:46
    Andererseits
  • 10:46 - 10:49
    gab es definitiv Momente,
  • 10:49 - 10:51
    Es gab Momente
  • 10:51 - 10:55
    von waschechtem gutem musikalischem Zwiegespräch. Definitiv.
  • 10:55 - 10:57
    CL: Jetzt werde ich mir einen Moment Zeit nehmen.
  • 10:57 - 10:59
    Und was Sie hier sehen -
  • 10:59 - 11:01
    Und ich begehe eine wissenschaftliche Todsünde,
  • 11:01 - 11:03
    in dem ich Ihnen vorläufige Resultate präsentiere.
  • 11:03 - 11:05
    Dies hier sind die Daten einer Person.
  • 11:05 - 11:07
    Dies sind in der TAt Mike Popes Daten.
  • 11:07 - 11:09
    Was zeige ich Ihnen also hier?
  • 11:09 - 11:12
    Wenn er im 4-Takt-Wechsel mit mir improvisierte, anders als beim auswenig Gelernten,
  • 11:12 - 11:15
    leuchteten seine Sprachregionen, die Brocaregion, auf,
  • 11:15 - 11:17
    das heißt, die unteren Frontallappen links.
  • 11:17 - 11:19
    Er hatte es auch übereinstimmend rechts.
  • 11:19 - 11:22
    Dies ist die Region, von der man glaubt, sie sei zuständig für ausdrucksstarke Kommunikation.
  • 11:22 - 11:24
    Das Konzept, dass Musik eine Sprache ist,
  • 11:24 - 11:27
    na ja, vielleicht gibt es wirklich eine neurologische Grundlage dafür,
  • 11:27 - 11:30
    und wir können es beobachten, wenn zwei Musiker ein musikalisches Zwiegespräch führen.
  • 11:30 - 11:32
    Und so haben wir dies mit acht Versuchspersonen gemacht,
  • 11:32 - 11:34
    und sind eben erst dabei, die Resultate zusammen zu bringen.
  • 11:34 - 11:36
    So hoffe ich, dass wir bald etwas Sinnvolles dazu sagen können.
  • 11:36 - 11:39
    Jetzt, wenn ich über Improvisation und Sprache nachdenke, was kommt als nächstes?
  • 11:39 - 11:41
    Rap, natürlich, rap -
  • 11:41 - 11:43
    Freistil.
  • 11:43 - 11:45
    Und ich war immer fasziniert von Freestil-Rap.
  • 11:45 - 11:47
    Und lassen Sie uns loslegen und dieses Video hier spielen.
  • 11:47 - 11:49
    (Video) Mos Def: ♫... braune Haut bin ich,5-10 stehend bin ich♫
  • 11:49 - 11:52
    ♫ Rocke, wenn ich in deiner Nähe bin♫
  • 11:52 - 11:54
    Komplette Synergie, erkenne Symmetrie♫
  • 11:54 - 11:57
    Geh und versuch mich zu verletzen, chemisch runterzubrechen♫♫
  • 11:57 - 11:59
    ♫bin nicht Nr. 10 Zeremonienmeister, rede darüber, wenn ich es dann bin♫
  • 11:59 - 12:02
    ♫style es wie Kennedy, spät wie ein 10 zu 3♫
  • 12:02 - 12:05
    ♫Wenn ich sage wenn ich bin, sagen Mädchen, bieg diesen Schlüssel. Stop♫
  • 12:05 - 12:07
    CL: und so gibt es hier viel Analogien zwischen
  • 12:07 - 12:09
    dem, was bei Freistilrap und Jazz geschieht.
  • 12:09 - 12:11
    Es gibt tatsächlich sehr viele Übereinstimmungen zwischen den zwei Musikformen.
  • 12:11 - 12:13
    Ich denke in verschiedenen Zeitperioden.
  • 12:13 - 12:15
    In vielem dient Rap den gleichen sozialen Aufgaben,
  • 12:15 - 12:17
    denen der Jazz früher diente.
  • 12:17 - 12:19
    Wie studiert man jetzt Rap wissenschaftlich?
  • 12:19 - 12:21
    Und meine Kollegen denken ich bin verrrückt,
  • 12:21 - 12:23
    aber ich glaube, es ist sehr brauchbar.
  • 12:23 - 12:25
    Und dies ist was Sie machen: Sie laden einen Freistil-Künstler ein,
  • 12:25 - 12:27
    und lassen ihn einen Rap auswendig lernen, den Sie für ihn geschrieben haben,
  • 12:27 - 12:29
    den er noch nie vorher gehört hat.
  • 12:29 - 12:31
    und danach lassen Sie ihn improvisieren.
  • 12:31 - 12:33
    Ich sagte also meinen Laborkollegen, ich würde für TED rappen,
  • 12:33 - 12:35
    und sie antworteten: "das wirst du nicht tun."
  • 12:35 - 12:37
    Und da dachte ich -
  • 12:37 - 12:43
    (Applaus)
  • 12:43 - 12:45
    Aber hier ist die Sache.
  • 12:45 - 12:48
    Mit diesem großen Bildschirm können Sie alle mit uns rappen, O.K.?
  • 12:48 - 12:50
    Ich ließ sie also diese Einheit
  • 12:50 - 12:52
    unten links auswendig zu lernen. Ton bitte.
  • 12:52 - 12:55
    Das ist die Kontrollbedingung. Das lernten sie auswendig.
  • 12:55 - 12:57
    Computer: ♫Speicher, schlag♫
  • 12:57 - 13:00
    CL:♫ Schlag zum Takt in bekannter Wiederholung♫
  • 13:00 - 13:03
    ♫ Rhytmus und Vers, machen mich komplett♫
  • 13:03 - 13:05
    ♫Der Aufstieg ist sublim, wenn ich am Mic bin♫
  • 13:05 - 13:08
    ♫Reimwörter spalten, die dich treffen wie ein Blitz♫
  • 13:08 - 13:10
    ♫Ich fahnde nach der Wahrheit in dieser ewigen Suche♫
  • 13:10 - 13:13
    ♫Meine Passion ist nicht Mode, Sie sehen, wie ich angezogen bin♫
  • 13:13 - 13:16
    ♫Psychopatische Worte erscheinen in meinem Kopf♫
  • 13:16 - 13:19
    ♫Flüstern diesen Text, den nur ich hören kann♫
  • 13:19 - 13:21
    ♫Die Kunst, das zu entdecken, das in der Luft hängt♫
  • 13:21 - 13:24
    ♫im Geist derer, die nicht eingeschränkt sind♫
  • 13:24 - 13:27
    ♫ All diese Worte fließen hervor wie Regen ♫
  • 13:27 - 13:30
    ♫Ich brauche einen verrückten Wissenschaftler, um mein Gehirn zu prüfen♫
  • 13:30 - 13:39
    (Applause)
  • 13:39 - 13:42
    Ich garantiere Ihnen, das wird nie wieder geschehen.
  • 13:42 - 13:44
    (Gelächter)
  • 13:44 - 13:46
    So jetzt, was toll ist bei diesen Freistilern,
  • 13:46 - 13:48
    Sie werden verschiedene Stichwörter erhalten
  • 13:48 - 13:50
    Sie wissen nicht, was kommt, aber sie werden etwas spontan hören.
  • 13:50 - 13:52
    Los, drücken Sie auf das rechte Ton-Icon.
  • 13:52 - 13:55
    Sie werden drei normale Stichwörter bekommen: "wie", "nicht" und "Kopf".
  • 13:55 - 13:57
    Er weiß nicht, was kommen wird.
  • 13:57 - 13:59
    Freistiler: ♫Ich bin wie eine Art von (unverständlich)♫
  • 13:59 - 14:02
    ♫ (unverständlich) außerirdisch, himmlische Szene♫
  • 14:02 - 14:05
    ♫Schwarz in den Tagen, an denen ich in Pyramiden saß und meditierte♫
  • 14:05 - 14:08
    ♫♫mit zwei Mikrofonen, die über meinem Kopf schwebten♫
  • 14:08 - 14:11
    ♫ Schau ob ich immer noch hören kann, den Ton abspalten♫
  • 14:11 - 14:13
    ♫Schau was grinst du♫
  • 14:13 - 14:15
    ♫Ich lehre die Kinder hinten im Schulzimmer♫
  • 14:15 - 14:18
    ♫die Botschaft der Apokalyptischen♫
  • 14:18 - 14:21
    ♫allerdings nicht wirklich, denn ich muss es einfach lassen♫
  • 14:21 - 14:23
    ♫(unklar) instrumental♫
  • 14:23 - 14:26
    ♫nachteilig, wenn Super Mario spielend♫
  • 14:26 - 14:30
    ♫(unklar) Lautsprecher (unklar) hip hop♫
  • 14:30 - 14:32
    CL: Wieder geschieht hier eine unglaubliche Sache.
  • 14:32 - 14:34
    Es geschieht etwas, das neurologisch außergewöhnlich ist♫
  • 14:34 - 14:36
    Ob Sie die Musik mögen oder nicht, ist nicht relevant.
  • 14:36 - 14:38
    In Sachen Kreativität ist dies ein phänomenales Ding.
  • 14:38 - 14:41
    Dies ist ein kurzes Video darüber, wie wir es im Scanner machen.
  • 14:41 - 14:44
    (Gelächter)
  • 14:44 - 14:46
    (Video) CL: Wir sind hier mit Emmanuel.
  • 14:46 - 14:48
    CL: Das wurde übrigens im Scanner drin aufgenommen.
  • 14:48 - 14:50
    (Video) CL: Das ist Emmanuel im Scanner.
  • 14:51 - 14:54
    Er hat soeben diesen Vers für uns auswendig gelernt.
  • 14:57 - 15:00
    Emmanuel ♫dicht am Takt, ohne zu wiederholen♫
  • 15:00 - 15:03
    ♫machen Rhytmus und Reim micih komplett♫
  • 15:03 - 15:06
    ♫Der Aufstieg ist sublim, wenn ich am Mic bin♫
  • 15:06 - 15:08
    ♫Reimwörter spalten, die dich treffen wie ein Blitz♫
  • 15:08 - 15:11
    ♫Ich fahnde nach der Wahrheit in dieser ewigen Suche♫
  • 15:11 - 15:14
    ♫ Ich geb Mode weiter, Sie sehen, wie ich angezogen bin♫
  • 15:14 - 15:17
    CL: Ok, ich stoppe mal. Was sehen wir jetzt in seinem Gehirn?
  • 15:17 - 15:19
    Also, das sind ehrlich gesagt vier Rapperhirne.
  • 15:19 - 15:21
    Und was wir sehen, die Sprachregionen leuchten auf.
  • 15:21 - 15:23
    andererseits - mit geschlossenen Augen -
  • 15:23 - 15:26
    im Vergleich von Freistilen und Auswendiglernen
  • 15:26 - 15:28
    feuern auch große visuelle Regionen.
  • 15:28 - 15:31
    Da findet eine massive Gehirnaktivität statt, die in Bewegunsgkoordination involviert ist.
  • 15:31 - 15:34
    Sie haben erhöhte Gehirnaktivität, wenn Sie eine vergleichbare Aufgabe erfüllen
  • 15:34 - 15:37
    wenn diese eine Aufgabe kreativ und die andere Aufgabe auswendig gelernt ist.
  • 15:38 - 15:40
    Es ist sehr provisorisch, aber ich finde es ziemlich cool.
  • 15:40 - 15:43
    Also schlussendlich müssen wir noch viele Fragen stellen.
  • 15:43 - 15:46
    Und wie ich schon sagte, wir werden hier Fragen stellen, nicht beantworten.
  • 15:46 - 15:49
    Aber wir wollen neurologisch and die Wurzel des kreativen Genies gelangen.
  • 15:49 - 15:52
    Und ich glaube, dass wir mit diesen Methoden nahe dran sind.
  • 15:52 - 15:54
    Und ich glaube, hoffentlich in den nächsten 10, 20 Jahren,
  • 15:54 - 15:56
    werden Sie richtige, aussagekräftige Studien sehen
  • 15:56 - 16:00
    die sagen werden, dass die Wissenschaft zur Kunst aufschließen muss,
  • 16:00 - 16:02
    und vielleicht fangen wir jetzt damit an, dorthin zu kommen.
  • 16:02 - 16:04
    Daher danke ich Ihnen. Vielmals.
  • 16:04 - 16:09
    (Applaus)
Title:
Charles Limb: Das Hirn auf Impro
Speaker:
Charles Limb
Description:

Der Musiker und Jazz-Lehrer Cahrles Limb wollte wissen, wie das Gehirn während musikalischer Improvisation arbeitet -- um das herauszufinden, steckte er Jazz-Musiker und Rapper in einen Kernspintomographen. Was er und sein Team herausgefunden haben, hat grosse Bedeutung für unser Verständnis von Kreativität in allen Formen.

more » « less
Video Language:
English
Team:
closed TED
Project:
TEDTalks
Duration:
16:10
Susi Tuerler added a translation

German subtitles

Revisions