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rc3 Vorspannmusik
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Herald: Wir haben unseren allerletzten
Astro-talk heute und nachdem wir jetzt
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relativ viel über Bilder hatten, machen
wir das Ganze mit dem Universum erforschen
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heute mal anders und zwar über Sound und
somit Gravitationswellen. Jemand der sich
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damit wirklich gut auskennt ist der
Benjamin Knispel. Denn sein
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Lieblingsstelle sind Neutronensterne und
er hat auch schon ein paar davon entdeckt
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und er hat auch im Bereich Pulsaren und
Gravitationswellen geforscht. Ich würde
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sagen, du bist der, der bestenfalls sagen
kann, wie man so was genau macht.
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Benjamin, wir sind mega gespannt.
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Benjamin: Alles klar? Vielen Dank für die
nette Einführung. Moin hier aus dem Norden
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von Hannover, wo ich euch einen Überblick
geben will über Astronomie mit
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Gravitationswellen. Wer das Abstract
gelesen hat weiß. Das ist ein ganz
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aktuelles Thema. Das ging so richtig vor
ungefähr 6 Jahren los. Bis dahin hat man
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eben Astronomie nur mit, nur in
Anführungszeichen, mit Teleskopen machen
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können. Das bedeutet, man hat ins Weltall
geschaut, elektromagnetische Wellen
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aufgefangen, mit speziellen Observatorien
Teilchen aufgefangen. Aber es war am Ende
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alles wie ein Stummfilm sozusagen. Und das
was die Gravitationswellen jetzt machen,
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ist diesem Stummfilm in bestimmten
Bereichen Sound hinzuzufügen oder aber
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auch uns Sound zu geben, wo wir gar nicht
sehen können. Das, was man damit machen
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kann, das möchte ich jetzt ein bisschen
erklären und näher bringen, wie unsere
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Instrumente funktionieren und was wir dann
damit über das Universum lernen können.
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Wenn es um Gravitationswellen geht, werden
sich wahrscheinlich viele erst mal die
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Frage stellen, ob Gravitationswellen
vielleicht schon mal gehört. Aber was ist
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denn das genau? Und das ist natürlich ein
entscheidender Punkt ist man das am Anfang
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richtig versteht. Grundsätzlich sind
Gravitationswellen Schwingungen von Raum
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und Zeit und eine Konsequenz aus der
Allgemeinen Relativitätstheorie. Und man
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kann Relativitätstheorie jetzt ganz kurz
tatsächlich mit Lebensmitteln, mit einem
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Apfel und einem Wackelpudding hier
erklären. Natürlich nur der grüne leckere
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Wackelpudding, die anderen sind ja nicht
so gut. Und das, was wir aus Einsteins
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Allgemeine Relativitätstheorie, dass die
von 1915 lernen, ist, dass Raum und Zeit
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sich ein bisschen wie dieser Wackelpudding
verhalten, also Raum und Zeit, die man so
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im Alltag ja als statische Sachen erfährt,
sozusagen. Der Raum scheint immer gleich
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zu sein, ist im großen Maßstab und auch
wenn man ganz genau hinguckt, eben nicht
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so und das verrät uns Einstein 1915 mit
seiner Allgemeinen Relativitätstheorie,
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die sagt: Zum einen müssen wir Raum und
Zeit gemeinsam betrachten zu einer
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vierdimensionalen Raumzeit, kann ich mir
nicht vorstellen. Ist okay, wenn ihr euch
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das nicht vorstellen könnt. Aber man kann
das in drei Dimensionen sich so ein
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bisschen wie so ein Wackelpudding
vorstellen. Denn was Einstein sagt, ist
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Raum und Zeit. Oder diese Raumzeit, die
verändert sich in der Anwesenheit von
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Massen. Unseren Wackelpudding ist das
relativ offensichtlich. Wenn ich einen
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Apfel rein packe, verändert sich die Form,
die Geometrie, dieses Wackelpudding rund
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um den Apfel. Und genau das ist das, was
auch in Einsteins Relativitätstheorie
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passiert. Massen verändern Raum und Zeit
um sich herum oder mathematisch
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physikalisch gesprochen. Sie verändern die
Geometrie der Raumzeit. Das bedeutet, der
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Raum und die Zeit werden gekrümmt. In
Wackelpudding ist das relativ
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offensichtlich, dass da irgendwas gekrümmt
wird. Das, was wir als Konsequenz
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wahrnehmen, ist das, was wir bisher
Schwerkraft genannt haben. Denn alles
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folgt immer dem kürzesten Weg in einer
Raumzeit. Und wenn die Geometrie sich
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verändert hat, dann ist der kürzeste Weg
ein anderer. Und Objekte beschreiben
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andere Wege, wenn Massen da sind, als wenn
keine Massen da sind. Das ist einfach
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statisch. Schwerkraft bei Einstein ganz
grob umrissen. Was aber auch noch
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rauskommt und das verrät uns Einstein,
dann ist das, wenn Massen sich
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beschleunigt bewegen, also anfangen zu
wackeln. Dass dann die Raumzeit selber
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auch wackeln kann, so wie dieser
Wackelpudding das tut. Das bedeutet, wenn
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sich Massen beschleunigt bewegen, wie eben
in dem Video der Apfel fängt die gesamte
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Raumzeit an zu schwingen. Diese
Schwingungen breiten sich mit
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Lichtgeschwindigkeit als Wellen durch Raum
und Zeit aus. Die nennen wir dann
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Gravitationswellen. Und diese
Gravitationswellen bieten uns einen neuen
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Sinn zur Wahrnehmung des Universums. Die
sind, wie wir dann sehen werden, so ein
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bisschen wie das Hören des Universums. So
wie Schall Schwingungen in der Luft sind,
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sind Gravitationswellen Schwingungen von
Raum und Zeit, ausgelöst durch sich
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beschleunigt bewegende Objekte. Das tun
sie. Dieses Ausbreiten tun sie wie gesagt
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mit Lichtgeschwindigkeit. Und das
Wichtigste ist, dass diese Schwingungen
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Raum und Zeit, das All im Grunde genommen
fast ungehindert durchläuft und von allen
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massereichen Objekten erzeugt wird. Das
bedeutet, wenn irgendeine Masse sich
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beschleunigt bewegt werden, gleich sehen.
Das da reicht nicht jede kleine Masse aus,
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sondern die muss schon relativ groß sein,
um etwas messbar zu erzeugen. Aber wenn
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sich diese Masse beschleunigt bewegt,
erzeugt sie Fdiese Gravitationswellen, die
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Raum und Zeit in Schwingung versetzen. Und
die kommen dann im Grunde genommen
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ungehindert alles durchlaufen bei uns an.
Also wir können auch Gravitationswellen
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von unten durch die Erde wahrnehmen und
müssen nicht wie mit einem Teleskop klaren
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Himmel haben. Es ist völlig egal, was dein
Weg ist, nicht nur hier vor Ort, sondern
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auch im All. Und das bedeutet natürlich,
wir können viel mehr wahrnehmen, wenn es
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denn Gravitationswellen erzeugt, weil es
egal ist, ob da irgendetwas absorbierendes
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im Weg ist. Ich habe es schon gesagt,
beschleunigte Massen. Es ist zwar im
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allgemeinen richtig, dass ich auch mit
meiner Schütteln den Faust irgendwie
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Gravitationswellen theoretisch erzeugen
kann, aber in der Praxis ausreichend
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starke Signale gibt es nur von schweren
Dingen, die sich wirklich schnell bewegen.
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Deswegen ganz kurzer Überblick Was sind
denn die Quellen von Gravitationswellen,
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die wir sehen und erwarten können? Das
eine sind paar schwarze Löcher. Wer jetzt
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noch nicht weiß, was ein schwarzes Loch
ist, ich sage da gleich was dazu. Am Ende
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ein sehr kompaktes, sehr kleines,
massereichen Objekt. Und wenn wir zwei von
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denen haben, dann können die sich
umkreisen und wenn sie sich umkreisen,
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beschleunigt, bewegen sich beschleunigt
und erzeugen Gravitationswellen. Es kann
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auch ein paar von zwei Neutronenstern
sein. Auch hier kommt gleich noch was in
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Neutronensterne. Andere kompakte Objekte.
Diese Paare können sich auch umrunden.
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Dabei Gravitationswellen abgeben kann auch
eine Kombination aus beiden geben ein
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schwarzes Loch und Neutronenstern, die
einander umrunden. Auch das gibt
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Gravitationswellen. Alle diese drei in der
oberen Zeile. Diese Arten von
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Gravitationswellen Quellen haben wir
bereits beobachtet. Was wir uns noch
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erhoffen, sind einzelne Neutronensterne,
die nicht ganz rund sind, aber um die
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eigene Achse rotieren. Oder aber
explodierende Sterne, sogenannte Supernova
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Explosionen in unserer Galaxie. Das sind
so Dinge, wo wir wissen, das gibt
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Gravitationswellen ab. Wir haben sie
bisher nur noch nicht gesehen. Vielleicht
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weil die zu selten sind, als dass wir sie
regelmäßig wahrnehmen können. Und dann
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gibt es ja noch die drei Fragezeichen. Es
kann natürlich sein, dass es noch andere
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Quellen gibt, von denen wir bisher gar
keine Ahnung haben. Und das wäre so das
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eigentlich richtig Coole, wenn wir
irgendwann ein Signal sehen. Wir wissen
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Okay, das ist echt, das haben wir gesehen,
aber keine Ahnung, was es ist. Das ist
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immer der Fall, wenn man Wissenschaft
wirklich spannend wird. Jetzt, wie
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versprochen, kurz zu diesen Hauptakteuren
die, die uns durch den Vortrag begleiten,
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also die Dinge, die wir gesehen haben. Das
eine sind Neutronensterne, Neutronensterne
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und Schwarze Löcher entstehen in diesen
eben schon erwähnten Sternexplosionen.
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Wenn Sterne, die schwerer sind als unsere
Sonne, am Ende ihres Lebens in ihrem
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Kernbereich in sich zusammenbrechen, die
bilden dann so einen schweren Kern aus
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Eisen aus. Und dieser Kern wird irgendwann
so schwer, dass die Materie nicht mehr
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stabil aufrecht erhalten wird. Dann bricht
die zusammen. Wenn es hinreichend leicht
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ist, kommt ein Neutronenstern raus. Den
sieht man hier in der künstlerischen
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Darstellung. Dann ist diese blau weiße
Kugel da, im echten Größenvergleich mit
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Hannover. Zum Glück ist da nicht echten
Neutronenstern, denn wenn das der Fall
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wäre, dann wäre die Erde so nicht mehr da.
Denn dieser kleine Neutronenstern, der
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ungefähr so groß ist wie Hannover, sieht
man in Satellitenbild, ist ungefähr 1,5
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mal so schwer wie unsere Sonne, manche
auch zweimal so schwer. Also wirklich
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richtig viel Masse, aber auf sehr kleinem
Raum, denn das Ding hat gerade mal 20
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Kilometer Durchmesser. Bedeutet Die Dichte
von diesen Neutronenstern ist im Grunde
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genommen die Dichte eines Atomkerne, dass
Materie, in der der ganze Leerraum in den
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Atomen weggepackt ist, weg gequetscht ist
sozusagen. Das passiert, wenn der Stern
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Kern zusammenbricht. Und einzelne von
diesen Neutronenstern wissen wir, gibt es.
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Die drehen sich bis zu 700 Mal pro
Sekunde. Das ist also deutlich schneller
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als der übliche Standmixer in der Küche.
Deswegen, weil das so extreme Objekte
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sind, die zusätzlich auch noch krasse
Magnetfelder haben, sind das so mit meine
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Lieblingsobjekte, meine Lieblingssterne,
weil die eben Materie unter ganz extremen
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Bedingungen haben und dass unser Universum
das Universum uns der Dinge liefert, die
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wir praktisch nicht im Labor erzeugen
können. Wenn dieser Neutronenstern ist an
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sich stabil. Wenn jetzt aber noch mehr
Materie wieder drauf fällt von dem
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zusammenbrechenden Stern, dann ist da auch
nicht mehr genug. Sozusagen physikalischer
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Druck von innen ausbaubar, dass das ganze
zu einem schwarzen Loch zusammenfällt und
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die Materie letztendlich der
Relativitätstheorie nach auf einen
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unendlich kleinen Punkt zusammenschrumpft.
Die so unendlich kleiner Punkt ist die
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Singularität in der Mitte dieses ganz
einfachen Schwarzen Lochs, das ich jetzt
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hier nicht drehen soll. So ein schwarzes
Loch hat wenig Eigenschaften, das hat die
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Masse in einem Punkt. Dann gibt es einen
sogenannten Ereignishorizont. Das ist die
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Distanz, ab der ich nicht mehr entkommen
kann, ab der ich im Prinzip schneller als
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mit Lichtgeschwindigkeit wegfliegen
müsste. Den Ereignishorizont unterteilt
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das Universum in zwei Bereiche. Es gibt
jenseits des Ereignishorizont aus unserer
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Sicht von außen und diesseits. Und sobald
ich jenseits bin, komme ich nicht mehr
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raus. Deswegen Schwarzes Loch, weil alles,
was da reinfällt, darin verschwindet. So
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ein schwarzes Loch hat im Prinzip eine
Größe, die kann man mit diesen sogenannten
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Schwarzschild Radius angeben. Das ist eine
von den zwei Formeln, die hier vorkommt.
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Da sind Konstanten drin. Dieses R der
Schwarzschild Radius bestimmt sich
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letztendlich aus Gravitationskonstante.
Das ist das große G der
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Lichtgeschwindigkeit zum Quadrat unten und
M mit der Masse des Schwarzen Lochs. Also
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je schwerer das schwarze Loch, desto
größer. Schwarze Löcher sind aber extrem
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langweilig. Die haben genau drei
Eigenschaften: Sie haben eine Masse. Ja,
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wenn ich die Masse kenne, dann weiß ich
schon sehr viel über das schwarze Loch.
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Die haben einen Drehimpuls, was man als
Spin bezeichnet. Also die können rotieren
-
um die eigene Achse, weil die einfallende
Materie auch rotieren kann. Und die haben
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theoretisch noch eine elektrische Ladung,
die aber in der Natur nicht vorkommt, weil
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der Stern insgesamt zusammenbricht,
elektrisch neutral ist. Das bedeutet,
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schwarze Löcher sind wirklich langweilige
Dinge. Da brauche ich ein paar Zahlen,
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Masse und den Drehimpuls. Das sind drei
Zahlen, wenn ich will. Um die Ausrichtung
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zu haben und dann kenne ich das schwarze
Loch. Das wird, egal ob es ein schwarzes
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Loch einfalle, einfallen lasse, am Ende
kommen gleich das ganze Ding durch ein
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paar Zeilen schreiben. Das sind die
Objekte, die wir beobachten können und die
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wir mit Gravitationswellen dann, das
erkläre ich gleich, noch auch ausmessen
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können und etwas über sie erfahren können.
Das ist das Besondere, denn Schwarze
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Löcher sind schwarz. Kann ich nicht sehen.
Das bedeutet, ich habe wenig
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Möglichkeiten, die zu beobachten, außer
mit Gravitationswellen. Und die
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Neutronensterne sind, wie man gesehen
haben, sehr, sehr klein. Und selbst wenn
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die heiß sind, leuchten die nicht
besonders hell. Das bedeutet, ich sehe
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unter Umständen nicht sehr viele und kann
die dann auch nicht genau erforschen in
-
ihren einzelnen Eigenschaften der Materie.
Das kann ich mit Gravitationswellen auch
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tun. Jetzt aber zurück zu den
Gravitationswellen und unserem zitternden
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Wackelpudding. Wie messe ich das denn
eigentlich? Was sind denn jetzt wirklich
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die Effekte? Offensichtlich ist die
Raumzeit nicht Wackelpudding in
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Waldmeister Geschmack, sondern
physikalische Eigenschaft, an der ich
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tatsächlich etwas festmachen kann. Da
können wir uns übertrieben angucken, was
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Gravitationswellen machen. Stellen uns
vor, wir sind irgendwo in der
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Schwerelosigkeit im freien Fall. Dann
können wir aus kleinen Massen so ein Kreis
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vor uns setzen. Der schwebt dann, wenn wir
nichts machen, idealerweise lange in
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dieser Kreisbahn vor sich hin. Wenn jetzt
eine Gravitationswelle kommt und von
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hinten oder von vorne senkrecht durch
diesen Ring läuft, also jetzt hier
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senkrecht aus dem Schirm oder einen Schirm
rein, dann dehnt und staut diese
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Gravitationswellen den Raum senkrecht zu
der Ausbreitung Richtung extrem
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übertrieben dargestellt, so wie man das
hier sieht. Das bedeutet, der Raum wird
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immer in der Waagerechten zusammengedrückt
und gleichzeitig in der Senkrechten
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gestreckt und in der nächsten halben Welle
andersrum. Das ist der Effekt, den
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Gravitationswellen haben und das ist der
messbare Effekt, den ich versuchen muss,
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irgendwie wahrzunehmen. Das sind
Längenänderung. Es ist jetzt hier extrem
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übertrieben dargestellt. Wenn wir so durch
geknetet werden würden, würden wir es ja
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merken. Grundsätzlich gilt: Diese
Längenänderung, die wir messen, ist ein
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relativer Effekt, weil der Raum selber
gedehnt und gestaucht wird. Bedeutet, wenn
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ich etwas größeres betrachte, dann wird
natürlich auch die Längenänderung am Ende
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größer oder kleiner. Ich kann es immer in
Prozent angeben, wobei sich herausstellt,
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dass Prozent oder Promille hier nicht eine
gute Größenordnung, Einheit ist. Denn die
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relative Längenänderung bei den stärksten
Gravitationswellen, die wir aus dem
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Weltall erwarten können, ist bei zehn hoch
minus 21, also von einer Länge ein
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Tausendstel, davon ein Milliardstel und
von diesen tausendsten Milliadstel noch
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mal Milliardstel. Klingt unvorstellbar
klein, ist es auch. Bedeutet nämlich, dass
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die Bahn der Erde sich um den Durchmesser
eines einzelnen Atoms ändert. Das ist die
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Bahn der Erde um die Sonne. Ich muss also
im Prinzip, um Gravitationswellen zu
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messen, den Abstand zwischen Erde und
Sonne auf ein Atom genau bestimmen, was
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offensichtlich nicht geht. Grundsätzlich,
was da drin steckt in diesen
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Gravitationswellen, wenn man die
ausrechnen will, konkret, dann ist das
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rechts. In dieser Formel sieht man eine
zweite Zeitableitung. Das ist dieses D2
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nach dem Quadrat. Das quadrat ist das
Quadrat Pol. Moment der Massenfertigung.
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Davor stehen jede Menge Zahlen, Konstanten
und das, was die Gravitationswellen am
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Ende so klein macht, ist dieses Eins durch
Lichtgeschwindigkeit, eins durch C hoch
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vier. Was da steht das gleiche. Egal was
ich rechts habe, ich kann das immer durch
-
Lichtgeschwindigkeit hoch 4, da wird alles
was da drin steht unglaublich klein. Und
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am Ende liegt es daran, dass ich das die
Raumzeit, die ich versuche in Schwingung
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zu versetzen, dass die unglaublich steif
ist, letztendlich mit unglaublich viel
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Energie reinkommen muss, damit tatsächlich
sich da irgendwas bewegt. Und es ändert
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sich auch noch mit dem Abstand. Je weiter
ich weg bin, desto schwächer ist es.
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Nichtsdestotrotz gibt es Instrumente, die
können diese winzigen Längenänderung
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messen und das können wir uns hier einmal
anschauen. Das sind sogenannte
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Laserinterferometer. Prinzip ist ganz
einfach. Ich habe ein Laser und strahle
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von dem Licht auf einen Strahlteiler. Das
wird jetzt in zwei sogenannte Arme
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aufgeteilt, durchläuft lange Strecken,
wird dort zurück reflektiert, trifft sich
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wieder am Strahlteiler und wird dort
überlagert. Und je nachdem, wie diese
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beiden Wellen zusammenkommen, heben sie
sich entweder jetzt perfekt auf ihre
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elektrischen Felder und es kommt kein
Licht heraus. Wenn jetzt aber eine
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Gravitationswelle kommt, führt die eben zu
einem Dehnen und Stauchen der Arme, genau
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so wie ich das gezeigt habe. Und hier in
der vereinfachten Version ist es
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dargestellt, als würden sich die Spiegel
bewegen. Und das hat zur Folge, dass sie
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am Ausgang des Detektors die Wellen
zueinander verschieben und die Helligkeit
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sich ändert. Das bedeutet so ein Laser-
Interferometer übersetzt mir
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Gravitationswellen in Helligkeitsänderung,
die ich elektronisch aufzeichnen kann,
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beispielsweise. Von diesen
Laserinterferometer gibt es derzeit auf
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der Welt 5 Stück, die im Prinzip in
Betrieb sind. Hier sieht man Bilder von 4.
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Es gibt noch einen unterirdischen Detektor
Kagra, von dem man ganz offensichtlich
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kein so einfaches Bild zeigen kann. Die
haben alle im Prinzip denselben Aufbau.
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Das ist so ein großes L in der Landschaft,
das eben diese Laserlaufstrecken, die ich
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eben gezeigt habe, beherbergt. Das uns
nächstgelegene sozusagen ist. Also ich
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weiß es nicht, wo ihr alle sitzt, aber
wenn man in Deutschland ist, das
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nächstgelegene ist in der Regel GEO 600,
das ist das von unserem Institut zusammen
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mit britischen Partnern betriebene
Gravitationswellen Observatorium südlich
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von Hannover. Da ist der Fokus auf
Technologieentwicklung, weil es immer der
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kleinste Detektor von allen gewesen ist,
denn da sind die Strecken nur 1,2 km lang.
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Der nächst größere Detektor Kagra befindet
sich in der Nähe von Pisa in Italien. Da
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sind das 3 km lange Läsermessstrecken und
ihr erinnert euch, je größer desto
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empfindlicher kann ich messen, weil meine
Längenänderung am Ende größer wird. Kagra
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hat auch 3 km lange mehr Strecken. Das
befindet sich in Japan und die beiden
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größten Detektoren sind die
Lagendetektoren in Herford und in
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Livingston, die 4 km lange Lasern
messstrecken. Um kurz eine Idee davon zu
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geben, was die messen müssen. Die relative
Längenänderung wir erinnern uns, ist
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maximal 10 noch mehr als 23 schwächer geht
immer, wenn es geringere Massen sind, wenn
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es weiter weg ist, oder? Jetzt habe ich
eine 1000 grob 1000 Meter lange Strecke.
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Das bedeutet absolute Längenänderung ist
10 hoch minus 18 Meter. Das ist der
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tausendste Teil eines
Atomkerndurchmessers. ganz grob. Würde ich
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muss so winzige Änderung messen, aber mit
diversen technischen Kniffen, die man sich
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nicht alle angucken wollen, können wir
gerne in den Fragen darauf eingehen oder
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eine extended Session am Ende haben. Die
erreicht man eine noch viel höhere
-
Messgenauigkeit und kann es tatsächlich
nachweisen. Am Ende sind diese Detektoren
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empfindlich für Gravitationswellen mit
Frequenzen im Audio Bereich. Das bedeutet
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aber, wenn ich Schwingungen der Raumzeit
im Audio Bereich messen kann, dann kann
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ich natürlich das ganze als Mikrofon für
Gravitationswellen betrachten. Das
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bedeutet, ich kann dann eben wirklich
Dinge hören, die im Weltall passieren und
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im wahrsten Sinne des Wortes das blöde.
Ich kann das Ausgangssignal im Prinzip
-
wirklich irgendwo drauflegen und anhören,
was dann dabei rauskommt. Diese Detektoren
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lauschen ins All. Sie tun das auch sehr
empfindlich. Hier ist nur ein Beispiel.
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Das was man hier sieht, sind Spectra, das
Hintergrundrauschen, das in diesen
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Detektoren anliegt und zwar in der letzten
gemeinsamen großen Messkampagne, die 2020
-
dann auch durch die Pandemie vorzeitig
beendet wurde. Was man sieht hier auf der
-
Querachse ist die Frequenz der
Gravitationswellen, die man versucht zu
-
messen. In der logarithmischen Skala links
10 Hertz, rechts 6 kHz, glaube ich. Das
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bedeutet ist so ein guter Teil des Audio
Spektrums. Man sieht verschiedenfarbige
-
Kurven für jeden Detektor einen. Wir
gucken uns einfach die blaue und die rote
-
an, weil das die am weitesten unten
liegende sind. Und auf der hoch Achse
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sieht man die Empfindlichkeit verglichen
mit einer Gravitationswelle, einer
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bestimmten Stärke sozusagen. Je tiefer
diese Kurven liegen, desto geringer ist
-
das Hintergrundrauschen. Das kommt aus
fundamentalen physikalischen Instrumenten
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Quellen und das Ziel ist es am Ende diese
Empfindlichkeit Kurve so weit runter zu
-
drücken, dass sich mehr Gravitationswellen
messen kann. Und die beiden am tiefsten
-
liegenden sind die von den beiden größten
Detektoren von den gleichen Livingston,
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die rot und die blaue Kurve und die
stärksten Gravitationswellen, die wir
-
erwarten können, die wären so ganz grob
auf der Höhe dieser grünen Quer Linie bei
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diesen zehn hoch minus 21 und die
Frequenzen sind typischerweise so im
-
mittleren Frequenzbereich, also irgendwas
zwischen 100 und 1000 Hertz. Und da sieht
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man zwischen einem Signal, das diese
Stärke hat und dem Rauschen darunter ist,
-
ein deutlicher Abstand. Das bedeutet das
Signal zu Rausch, Verhältnis oder Signal-
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Rausch Abstand ist bei den
Längendetektoren so hoch, dass man diese
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Signale auf jeden Fall sehr, sehr laut
sozusagen messen kann. Und das tun wir.
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Üblicherweise so, dass mehrere
Messkampagnen hintereinander, die
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teilweise von Umbau, Pausen, kurzen
Pausen, aber wie auch jetzt gerade
-
jahrelangen Umbau Pausen unterbrochen
werden, in denen man die Detektoren
-
verbessert. Und wir haben gemessen, das
erste Mal 2015 begonnen, seit dem 3.
-
Märzkampagnen gemacht. Der letzte, wie
gesagt, war im März 2020 zu Ende und wir
-
haben vieles gemessen. Ich zeige das jetzt
einmal im Überblick und dann gucken wir
-
uns ein paar Highlights an und beantworte
die Frage: Was haben wir denn bisher
-
entdeckt und was haben wir daraus gelernt?
Das hier ist dieses Maßes Mistella
-
Gracefeld, in das der LKW fährt, ist
sozusagen der Überblick aller verstorbenen
-
Sterne, deren Überreste wir gesehen haben.
Man sieht vor allem erstmal viele blaue
-
Kugeln. Diese blauen Kugeln stellen
jeweils die von LIGO, Würge und Khadra
-
gemessenen schwarzen Löcher dar. Die Höhe
über der Querachse zeigt einfach an, wie
-
schwer sie sind. Und man sieht es. Da gibt
es einige, die sind deutlich über 100
-
Sonnenmassen schwer. Das schwerste, das in
der Mitte sich hier befindet. Da kann man
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sehen, dass es ungefähr 100 Sonnenmassen
schwer und dann gibt es da drunter noch
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einen Punkt, der auf einem Pfeil liegt.
Das ist so um die 80, ich glaube 60 60
-
Sonnenmassen schwer. Also was das? Zwei
Schwarze Löcher. Die umrunden einander,
-
berühren sich irgendwann, verschmelzen zu
einem neuen schwarzen Loch und das ist da
-
dort dargestellt. Ich gehe einmal kurz
hier rüber in das Fenster. Das ist also
-
hier in der Mitte dieser dieser, dieses
schwarze Loch bei 60 Sonnenmassen, da
-
drüber als knappe 100 Sonnenmassen. Und
die verschmelzen dann zu einem von 160
-
Sonnenmassen ungefähr. Und das ist so ein
typisches Signal, was wir sehen. Und von
-
diesem Verschmelzen mit Schwarzen Löchern
haben wir 90 Stück gesehen. Dass das
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bedeutet haben eben viele verschmelzen
schwarze Löcher gesehen, das ist das das
-
Haupt, die Hauobjekte, die wir entdecken.
Dann sieht man unten noch orange Kugel,
-
die bei niedrigeren Massen sich befinden.
Das sind diese sogenannten
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Neutronensterne, die alle eben so maximal
2 Sonnenmassen schwer sind. Da sieht man
-
auch 2 Verschmelzung von Neutronenstern
mit Neutronenstern zu. Wir wissen es nicht
-
genau, wahrscheinlich schwarzen Löchern
und es gibt auch ein paar Objekte, wo eben
-
diese Kombination von schwarzem Loch und
Neutronenstern zusammenkommt. Die roten
-
und die gelben Punkte sind vorher bekannte
Schwarze Löcher und Neutronensterne aus
-
anderen indirekten Beobachtungen im Fall
der Schwarzen Löcher. Aus all diesen
-
Beobachtung können wir jetzt schließen,
dass sie nur ganz kurz bevor Sie
-
vielleicht an Highlights angucken wollen.
Das eine, was wir gelernt haben, ist
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Einstein hatte auch mal Unrecht. Einstein
hat nämlich zeit seines Lebens bezweifelt,
-
dass diese Lösung seine Allgemeine
Relativitätstheorie, die Schwarze Löcher
-
sind, in der Natur existieren wird. Das
kann nicht sein. Es entsteht nicht durch
-
Papers geschrieben und argumentiert. Die
Natur wird so die Entstehung von diesen
-
Objekten nicht erlauben. Jetzt sehen wir
Dinge, die sich so verhalten wie schwarze
-
Löcher, also Datum Unrecht gehabt. Er hat
natürlich wieder recht gehabt, weil seine
-
Relativitätstheorie die Gravitationswellen
beschreibt. Also wir wissen, dass die
-
Gravitationswellen sehr exakt von seiner
Theorie beschrieben werden, was wieder so
-
ein bisschen langweilig ist, weil man sich
erhofft hatte, vielleicht irgendwo Ansätze
-
zu finden, wo die Relativitätstheorie da
nicht stimmt, weil wir wissen, es ist
-
nicht der Weisheit letzter Schluss. Wir
können die Eigenschaften Schwarzer Löcher
-
direkt messen, zum Beispiel ihre Massen,
aber auch ihre Spins in einigen Fällen und
-
können uns einen Überblick verschaffen
darüber. Zum Beispiel, wie sieht denn die
-
typische Population von Verschmelzen
Schwarzen Löchern aus? Wie schwer sind
-
die? Wie schnell drehen sie sich
umeinander, welche Massenverhältnisse gibt
-
es dann usw.. Und das sind so die groben
Dinge, die man aus der ganzen
-
Populationsgeschichte machen kann. Wie das
im Typischen funktioniert, will ich ein
-
paar Beispiele zeigen. Signale haben bei
uns immer ein relativ unspektakulär Namen,
-
die heißen an so was wie GW150914, das ist
einfach die Gravitationswelle oder eben
-
Gravitation Wave aus dem Jahr 2015. Die
ersten beiden Ziffern dem neunten Monat
-
und dem 14. Tag, also die
Gravitationswelle, die man am 14. 9. 2015
-
gemessen hat. Das war auch das allererste
Signal, das man gesehen hat und das, was
-
die Detektoren dann tatsächlich messen,
das sind hier nur ganz wenig bearbeitete
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Rohdaten. Das kann man hier sehen. Das
sind beides Zeitreihen, die jeweils
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ungefähr 0,2 Sekunden der Daten zeigen.
Links in Rot, die Daten von dem einen,
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LIGO Detektoren rechts in Blau, die Daten
von dem anderen LIGO Detektoren. Die
-
Hochachse zeigt hier die Stärke der
Gravitationswellen in Einheiten von diesen
-
zehn auch minus 21 und wir können bei der
roten Kurve das angucken. Die fängt so bei
-
0,3 Sekunden. Ungefähr sieht man, dass
sich das so langsam so eine Welle aufbaut.
-
Und diese Welle wird in der Amplitude
höher und in der Frequenz höher bis zu
-
ungefähr 0,43 Sekunden, dann hört es auf.
Wenn man sich das anhört, ist das so eine
-
macht einen "uap" laut. Und dieses
typische Geräusch, das ist das, was man
-
Verschmelzen von Objekten bekommt. Die
Objekte umrunden einander, geben
-
Gravitationswellen ab, kommen einander
immer näher und näher, umrunden einander
-
immer schneller. Die Beschleunigung wird
größer, die Gravitationswelle wird lauter
-
und irgendwann berühren die sich und
verschmelzen zu einem neuen Objekt, das
-
alleine keine Gravitationswellen abgibt.
Das Signal hört auf. Wenn man mit beiden
-
Detektoren identisch sieht und das zeigt
die blaue Messung sozusagen von dem
-
anderen Detektor rechts daneben. Das rote
ist noch mal ein bisschen gespiegelt,
-
seitlich verschoben, drunter gelegt. Dann
weiß man Okay, das ist wahrscheinlich
-
echt. Das wird statistisch ausgewertet,
inwieweit das tatsächlich zusammenhängt.
-
Am Ende kann man aus dieser Form der Welle
dann schließen, was da passiert ist. Und
-
zwar in diesem Fall weiß man, dass da zwei
Schwarze Löcher mit circa jeweils 30
-
Sonnenmassen verschmolzen sind. Das kann
man auch demonstrieren. Da gibt es von
-
LIGO so nette Online-Tools, wo man das
ausprobieren kann, wie zum Beispiel
-
Wellen, wie zum Beispiel die Massen und
die Empfindlichkeit sich auswirken und an
-
der URL, die ich unten eingeblendet habe,
kann man sich dann so ein Film angucken,
-
wo man die Daten, das ist das Blaue mit
einer aus der Allgemeinen
-
Relativitätstheorie berechneten Wellenform
vergleichen kann und kann jetzt an diesen
-
Reglern hier rumspielen, einmal links die
Gesamtmasse und rechts die Entfernung, bis
-
man meint, man hat eine gute
Übereinstimmung gefunden zwischen diesen
-
beiden Größen, also zwischen der beide,
zwischen den beiden Kurven, die man dort
-
sehen kann. Und da kann man es eben so
einstellen. Dann kommt man auf das, was
-
ich ihm gesagt habe. Gesamtmasse so um 64
Sonnenmassen ungefähr. Empfindlichkeit
-
kann man so auf ungefähr 1,3 Milliarden
Lichtjahre. Dann bekommt man eine relativ
-
gute Übereinstimmung zwischen den beiden
Kurven, die natürlich noch das Detektoren
-
schnell drauf haben und dem eigentlichen
und dem, also zwischen der theoretischen
-
Kurve und dem gemessenen Signal. Und so
kann man ganz grob Eigenschaften messen.
-
Der Spin würde die Form dann noch mal
anders verändern und so weiter. Man könnte
-
jetzt den Eindruck bekommen, dass da
irgendwie nicht viel passiert, weil dieses
-
Signal so unvorstellbar kleines ist, 10
hoch minus 21 das bedeutet haben wirklich
-
gemessen, wie sich um den 1000 Atomkern
Durchmesser was bewegt hat in den
-
Detektoren. Man kann sich aber angucken,
was da Energie in der Energie drinsteckt.
-
Und dazu kann man sich angucken aus dem
Paper, was ist die Masse des ersten
-
Schwarzen Lochs, was die Masse des
zweiten, zweiten Schwarzen Lochs und was
-
unter Annahme, dass die
Relativitätstheorie stimmt, ist die Masse
-
des entstandenen Final Black oder so
entstandenen Schwarzen Lochs. Sieht man,
-
da fehlen scheinbar drei Sonnenmassen.
Diese drei Sonnenmassen fehlen natürlich
-
nicht, die sind in Energie als
Gravitationswellen abgegeben worden. Das
-
bedeutet aber, diese drei Sonnenmassen
werden mit E gleich M mal C Quadrat
-
komplett in Gravitationswellen
umgewandelt. Das erfolgt im Wesentlichen
-
in den letzten 0,2 Sekunden und das
temporäre der Vorgang mit der größten
-
Leuchtkraft. Man sieht ja nichts im
gesamten Universum. Die Leistung ist in
-
der Spitze 50 mal so hoch wie alle Sterne
des Universums, gleichzeitig aber eben
-
vollkommen unsichtbar. Wir können es nur
mithilfe unserer Detektoren tatsächlich
-
dann wahrnehmen. Man kann auch bestimmen,
woher das Ganze kam, weil wir zwei
-
Detektoren mindestens haben. Das ist dann
so, wie wir mit unseren Ohren wahrnehmen
-
können, von woher etwas kommt, kann man es
bei den Detektoren auch machen. Eine
-
andere spannende Frage, auf die man neue
Antworten bekommen hat mit
-
Gravitationswellen ist die, nach dem
Ursprung des Goldes im Universum. Also
-
Gold spielt auf der Erde kulturell und
wirtschaftlich immer noch eine Rolle und
-
man hat schon lange die Vermutung gehabt,
dass, Elemente wie Gold und Platin hier
-
einmal umrundet, im Wesentlichen einen
Ursprung haben in verschmelzen
-
Neutronenstern. Sie ist einfach das
Periodensystem der Elemente und wo die
-
herkommen. Kurz nach dem Urknall gab es
nur diese bläulichen Dinge als im
-
Wesentlichen Wasserstoff, Helium und
kleines bisschen Lithium. Sterne wie
-
unsere Sonne die Massen haben Sterne
können dieses hellgelb erzeugen, dass es
-
diese kleine Ecke unten bei Platin und
Gold, die man jetzt sieht. Aber der
-
allergrößte Teil von den schweren
Elementen kommt tatsächlich aus den
-
Verschmelzen und Neutronenstern. Das ist
dieses Dunkel Orange. Und das war bisher
-
eine Theorie. Das kann man aber dann
verifizieren, indem man sich eben
-
verschmelzen, Neutronensterne anguckt.
Verschmelzene Neutronensterne tun mehrere
-
Dinge. Die geben zum einen zuallererst
Gravitationswellen ab, dann verschmelzen
-
sie. Sie geben ein Gammastrahlen Blitz ab.
Das ist das Violette. Dann entsteht eine
-
Explosionswolke, das ist dieses Bläuliche,
das jetzt langsam abkühlt aufgrund des
-
radioaktiven Zerfalls. Und wenn man noch
ein bisschen wartet, kann man auch noch
-
nach Leuchten sehen, wenn dieses Schloss
entsteht, mit dem Gas zwischen den Sternen
-
zusammenstößt. Wenn man so etwas jetzt in
allen Details beobachten könnte, dann
-
könnte man ja sehen, ob es tatsächlich
entsprechende Entstehung von schweren
-
Elementen gibt. Und genau das kann man
tun. Und genau das ist gelungen. Man hat
-
nämlich ein Gravitationswellensignal
gehabt am 17. 8. 2017 beobachtet von den
-
LIGO Detektoren und dem Virgo Detektor, wo
man zum einen erst mal Gravitationswellen
-
gefunden hat, die eindeutig sagen da
verschmelzen zwei Neutronensterne.
-
Spannend ist jetzt, gibt es dazu passende
Gammastrahlenblitz und das ganze sieht man
-
tatsächlich in dieser Darstellung. Die
Verschmelzung der Neutronensterne erfolgt
-
jetzt und 1,7 Sekunden später gibt es eine
Nachweis von Gammastrahl von einem
-
Satelliten namens Fermi, der die Erde
umrundet. Das könnte jetzt erst mal
-
zufälliger Zusammenhang sein, aber man
kann eine himmlische Schatzkarte malen,
-
die ungefähr so aussieht. Diese Kugel, die
man sieht, ist aus irdischer Sicht werden
-
in der Mitte dieser Kugel und das Außenrum
wäre der gesamte Himmel sozusagen. Aus den
-
LIGO und Virgo Daten kommt heraus, dass es
diese kleine dunkelgrüne Gurke, die mit
-
LIGO Virgo markiert ist. Innerhalb dieses
Bereichs sind irgendwo die Neutronensterne
-
verschmolzen, zumindest die, die wir mit
Gravitationswellen gemessen haben. Der die
-
Fermi Beobachtung die eines anderen
Gammastrahlen Satelliten ist dieser
-
Bereich, wo sich die beiden hellblauen und
dunkelblauen Bereiche überschneiden, der
-
auch perfekt überlappt mit dem
Gravitationswellen Bereich. Das Beispiel
-
der Gammastrahlen Blitz kam mit sehr sehr
großer Wahrscheinlichkeit tatsächlich von
-
dieser Neutronenstern Verschmelzung. Diese
leichte Verzögerung, die man gesehen hat,
-
liegt nicht daran, dass die
Gravitationswellen überlichtschnelle sind,
-
sondern dass in dieser Explosion, die da
entsteht es einen Moment dauert, bis die
-
Gammastrahlen durchbrechen. Was man jetzt
machen kann man kann die Entfernung
-
Messung der Gravitationswellen kommt raus
so ungefähr 130 Millionen Lichtjahre in
-
dem Fall verwenden und nach Galaxien
suchen und gucken, ob da irgendwo ein
-
neuer Stern aufgetaucht ist, nämlich diese
Explosion Wolke. Das gelingt ungefähr elf
-
Stunden später. Das sieht man rechts in
diesem Negativbild. Neben einer Galaxie,
-
die ungefähr 130 Millionen Lichtjahre weg
ist, ist durch dieses Fadenkreuz markiert,
-
ein neuer Stern aufgetaucht. Und dieser
neue Stern, das heißt ein Kilo Nova, das
-
ist die Explosionwolke. Den kann man jetzt
beobachten. Und da gibt's jetzt hier einen
-
Zeitraffer. Das ist jetzt eine
Darstellung, so wie das in echt Farbe
-
ungefähr aussehen würde. Der gelbe Fall
ist rein montiert, der zeigt, wo gleich am
-
Anfang jetzt nur die linke Seite angucken,
wo diese Kilo Nova auftaucht. Das ist ein
-
altes Archivbild, da ist die Kilo Nova
dann noch nicht zu sehen. Dieser weiße
-
Blob ist diese Galaxie, also ungefähr 100
Milliarden Sterne. Die meisten hellen
-
Punkte sind irgendwie Fordergrund Sterne
und wir starten jetzt einfach mal den
-
Zeitraffer und dann sieht man, daneben
taucht diese Explosion Wolke auf, ist am
-
Anfang heiß und blau. Mit so vier, fünf
Tage danach kühlt sie sich schon sichtbar
-
wird Licht schwächer und vor allem auch
rötlicher. Jetzt, so nach sieben Tagen,
-
ist sie richtig schön tiefrot geworden.
Das bedeutet, es kühlt sich eben weiter ab
-
und man kann das Ganze verfolgen über
längere Zeit. Und hier ist es so ungefähr
-
nach elf Tagen bricht es ab. Man kann das
ein bisschen länger. Sie Auf der rechten
-
Seite sieht man Spectra, also die
Energieverteilung über die
-
Helligkeitsverteilung über die Farben,
dass dieses Spektrum hier ist links im
-
sichtbaren Bereich, rechts aber irgendwie
tief im Infraroten. Was man aber sehen
-
kann, ist, dass es da bestimmte Dellen
gibt. Also das ist nicht immer so eine
-
schöne, gleichmäßige Kurve, sondern da
gibt es relativ charakteristische Dellen.
-
So bei hier werden zwischen 0,8 und 1,0
und diese Dellen, die kommen von der
-
Anwesenheit schwerer Elemente wie Gold und
Platin, die ein Teil des Lichtes
-
absorbieren und verschlucken. Was wir am
Ende aus diesen Beobachtungen zusammen mit
-
Computermodellen schließen können, ist das
Gold, Platin und Co eben tatsächlich im
-
Wesentlichen aus Verschmelzen schmelzenden
Neutronensterne stammen. Das bedeutet
-
aber, wenn jemand jetzt Goldschmuck trägt,
ist das mit allergrößter
-
Wahrscheinlichkeit, Überrest von einer
Neutronenstern Verschmelzung, deren
-
Überreste in die Urvolke unseres
Sonnensystems gekommen sind. Also wieder
-
so eine schöne direkte Verbindung zum
Kosmos. Zum Abschluss noch ganz kurzen
-
Überblick über ein paar Highlights, die
wir auch noch hatten. Ich kann natürlich
-
nicht alle 90 Signale da durchsprechen,
aber es gibt so ein paar Dinge, die
-
besonders auffällig waren. Und das eine
ist ein Signal vom. In 2019 gab es eine
-
weitere Neutronenstern Verschmelzung im
Hintergrund künstlerische Darstellung, wo
-
die Komponenten zusammen erstaunlich
schwer waren. Das könnte der erste Hinweis
-
darauf sein, dass es Neutronenstern Paare
gibt, die insgesamt schwerer sind als die,
-
die wir bisher kennen. Möglich. Wir werden
es nur dann wissen, wenn wir weiter
-
beobachten und noch mehr solcher Signale
sehen. In dem Fall haben auch nur die
-
Gravitationswellen gesiegt. Bis zum 12. 4.
2019 war es so, dass die Schwarzen Löcher,
-
die wir gesehen hatten, immer sehr
ähnliche Massen hatten. Und wenn dieser
-
ähnliche Massen haben, dann könnte man
jetzt erwarten, dass das fast immer so ist
-
und am 12. 4. 2009 das erste Mal eins
gesehen, wo das schwere schwarze Loch
-
dreieinhalb mal schwerer ist als das
leichte schwarze Loch. Das ist zum einen
-
ein bisschen ungewöhnlicher, kommt aber
aus den Modellen auch raus. Erwarten wir.
-
Was aber auch das Besondere ist, dass sich
dann in dem Signal nicht nur eine Frequenz
-
von den Gravitationswellen zeigt, sondern
Obertöne wie bei Musikinstrumenten.
-
Vorhersage aus der Allgemeinen
Relativitätstheorie kann man auch hier
-
einen Haken dran machen. Am 14. 8. 2016
gab es eine rätselhafte Verschmelzung
-
richtig mittelschwer schwarzes Loch, so 23
mal so schwer wie unsere Sonne ist mit
-
einem neunmal so leichten Objekt
verschmolzen. Das könnte entweder das
-
schwerste schwarze Loch, das leichteste
schwarze Loch sein, das wir kennen, oder
-
der schwerste Neutronenstern, den wir
kennen. Wir wissen nicht, was es ist. Wir
-
können es auch nicht genau sagen anhand
der Gravitationswellen. Aber es wird noch
-
mehr solcher Signale geben. Und daraus
kann man dann vielleicht irgendwann
-
lernen, wie schwer so Neutronenstern
werden kann, bevor zum Schwarzen Loch
-
wird. Das wissen wir nämlich nicht. Und
wir haben am 21. Oktober 2019 die Geburt
-
eines sogenannten mittelschweren Schwarzen
Lochs entdeckt. Das ist ein bisschen
-
verwirrend vom Namen her. Mittelschwer
alles, was schwerer als 100 Sonnenmassen
-
ist. Also eigentlich sehr schwere Schwarze
Löcher. Aber es gibt ja auch noch die
-
extrem schweren, die über 100000
Sonnenmassen und diese zwischen 100 und
-
hunderttausend Sonnenmassen. Da wussten
wir bisher nicht, ob es die wirklich gibt.
-
Es gab indirekte Hinweise, da haben wir
jetzt tatsächlich den eindeutigen Hinweis
-
gesehen, es gibt es und wir haben es die
Entstehung gesehen aus zwei schwarzen
-
Löchern. Als allerletztes noch der
Hinweis: Wie kann ich, wie könnt ihr
-
mitmachen, wenn euch das Ganze irgendwie
interessiert? Gibt es zwei Sachen linker
-
Hand? Einmal Wir betreiben am Institut
Einstein at home. Es ist ein verteiltes
-
freiwilliges rechen Projekt, wo man auf
seinen Rechnern, aber auch Smartphones
-
Rechenzeit zur Verfügung stellen kann.
Entweder wenn die gerade nicht aktiv
-
genutzt sind oder auch sonst
währenddessen, um nach Neutronenstern zu
-
suchen. Da gibt es verschiedene Suchen.
Die Hauptsache ist die nach
-
Gravitationswellen von einzelnen
Neutronenstern, die sich drehende leichte
-
Beule haben und dabei leise sogenannte
kontinuierliche Gravitationswellen
-
abgeben. Wir suchen aber auch nach
Radiowellen und Gammastrahlen von diesen
-
Neutronenstern und haben bisher über die
Radiowellen und Gammastrahlen mehr als 80
-
neue Neutronensterne entdeckt. Im
Vergleich zu den 3000 insgesamt, die man
-
kennt, ist das schon ganz ordentliche
Anteil. Die Gravitationswellen von diesen
-
Objekten, das ist noch offen. Wer da
mitmachen will, findet unter
-
Einstein@home.org mehr Infos. Das ganze
ist zum Teil auch Quelle offen und man
-
kann da auch in diesen Code selber
reingucken. Und wenn da jemand
-
Verbesserungen hat, sind wir natürlich
dafür immer offen. Das andere, wenn man
-
mehr von der beobachtenden Seite kommt. Es
gibt eine App namens Chop. Die URL steht
-
da unten. Da wird man in dem nächsten
Beobachtungslauf, der so Ende 2022
-
beginnen sollte, live darüber informiert,
wenn neue Gravitationswellen gefunden
-
wurden und kann gegebenenfalls mit seinen
eigenen Teleskopen nachgucken, ob man denn
-
da zum Beispiel ein Nachleuchten von
Verschmelze Neutronenstern sieht. Und das
-
kann man auch über eine Website machen.
Das ganze da ist aber eine Implementation,
-
dass man es eben dann hoffentlich ab 2022
auch mit Push Notifications auf sein Handy
-
bekommt. Also das kann man sich natürlich
auch selber coden. Sodass man dann
-
gegebenenfalls nachts aufstehen und
beobachten kann, wenn es da was zu sehen
-
gibt. Ich bedanke mich schon mal für die
Aufmerksamkeit und hoffe wir haben noch
-
ein paar Fragen.
-
Herald: Haben wir. Ich möchte mich aber
erst mal auch im Namen des Chips für den
-
extrem spannenden und verständlichen
Vortrag bedanken. Das haben mehrere hier
-
gepostet. Ich gehöre auch dazu. Es war
wirklich ein sehr, sehr schöner Vortrag.
-
Sehr verständlich erklärt.
Knispel: Danke.
-
Herald: Wir haben sehr viele Fragen. Ich
werde probieren, einige davon hier
-
loszuwerden. Die Entwickler. Wir hatten am
Anfang gleich einen Vergleich im dunklen
-
Raum. Da kann man ja die Wahrnehmung des
Schales durch die Wano im des ist etwas
-
über die Geometrie des Raumes erfahren.
Kann man das gleich jetzt auch für
-
Gravitationswellen sagen? Und wenn ja, was
verraten Sie über den Raum Geometrie?
-
Knispel: Okay, also die Idee ist, wenn ich
jetzt in dem Raum bin und etwas höre, dann
-
kann ich daraus verstehen, wie der Raum,
wie groß der Raum ist oder so was. Ja, man
-
kann. Es gibt spezielle Fälle, Fälle, wo
das geht. Das was einige wahrscheinlich
-
kennen, ist das Licht von Massen.
Abgelenkt wird durch sogenannte
-
Gravitationslinsen und dieser
Gravitationslinsen Effekt. Der gilt auch
-
für Gravitationswellen. Das bedeutet, wenn
ich zum Beispiel zwischen mir und meiner
-
Gravitationswellen Quelle hier irgendwie
im Weg ein schweres Objekt habe, dann wird
-
die Gravitationswellen einmal herumfliegen
und einmal darum fliegen und
-
gegebenenfalls unterschiedlich lange
brauchen. Und das kann man nutzen, um die
-
Masse in der Mitte zu bestimmen. Das ist
jetzt bei Gravitationswellen noch nicht
-
der Fall, weil wir die eben nur ab und an
sehen. So alle fünf Tage ungefähr derzeit.
-
Aber im Prinzip kann man zumindest über
diese direkte Sichtlinie, was erfahren.
-
Über die Gesamtstruktur des Raumes kann
man auch ein bisschen was erfahren, weil
-
man Kosmologie mit den Gravitationswellen
machen kann. Man kann zum Beispiel
-
bestimmen, wie schnell sich das Universum
ausdehnt. Das ist auch dann ein Maß für
-
die Geometrie des gesamten Universums. Das
ist eine neue unabhängige Messung, die
-
jetzt noch nicht so genau ist wie die
anderen, die wir haben. Aber man kann
-
prinzipiell Kosmologie machen, kann die
Hubble Konstante bestimmen und die kommt
-
zumindest mit großer Ungenauigkeit noch da
in dem Bereich raus, wo man sie erwartet.
-
Da ist jetzt noch keine Überraschung, aber
auch noch nichts ganz Neues sozusagen.
-
Also nichts überraschend Falsches, aber
auch nichts überraschend ganz Neues zu
-
finden.
Herald: Okay, wie viele Eigenschaften hat
-
denn seine Neutronenstern zusätzlich im
Vergleich zum Schwarzen Loch?
-
Knispel: Ja, das ist eine sehr gute Frage.
Das wissen wir leider nicht, weil wir
-
nämlich gar nicht genau wissen, wie so
Neutronenstern im Inneren aussieht. Ich
-
habe es gesagt ganz grob ist so, Materie
wie bei Neutronen, weil bei Atomkern
-
dichten. Ganz grob gesprochen verändert
sich das aber im Innern auch. Und was man
-
weiß, ist oben eine ganz Millimeter oder
Zentimeter dicke Atmosphäre, die
-
Elektronen enthalten zum Beispiel kann,
dann gibt es da drunter und eine Kruste,
-
wo vielleicht auch noch schwere Atomkerne
drin sind. Aber je weiter man nach innen
-
kommt, desto mehr Reihen
Neutronensüppicker wird es deswegen heißen
-
die Dinger auch Neutronensterne, weil im
Wesentlichen halt fast nichts außer
-
Neutronen übrig bleibt. Und dieser Kern
Implosion. Aber wie das im Detail ist im
-
Innern vielleicht noch irgendwie exotische
Materie, die aus Quarks oder sowas
-
besteht. Nur das wissen wir nicht. Und
deswegen am Ende gibt es umso
-
Neutronenstern zu beschreiben beliebig
viele sogenannte Zustandsgleichung, die
-
mir sagen, wenn da so und so viel Druck
und diese Temperatur ist, dann ist das
-
Ding so und so groß und bei der und der
Masse und, da die unbekannt ist, wissen
-
wir es nicht. Und es gibt einfach im
Grunde genommen, wenn man will, unendlich
-
viele Parameter, die man einstellen kann.
Aber das ist genau der Trick. Wenn ich
-
jetzt mit Gravitationswellen sagen kann,
das Ding war genau so schwer und so groß
-
oder hat sich das kann ich nämlich dann
idealerweise sehen, so und so verformt
-
durch die Gezeitenkräfte von seinem
Partner Objekt, dann kann ich was über die
-
Zustandsgleichung lernen und das geht in
Einzelfällen schon. Das haben Kollegen bei
-
unserem Institut gemacht. Genau
ausgemessen, wie groß das Ding war, aller
-
Wahrscheinlichkeit nach. Das hat natürlich
Federbealken, aber da sind im Prinzip eben
-
beliebig viele Zusatz Parameter, weil wir
es nicht genau wissen. Es halt. Materie
-
ist kein schwarzes Loch.
Herald: Okay, verstanden. Kann man
-
theoretisch auch Gravitationswellen
Energie gewinnen? Ist das eine Idee?
-
Knispel: Theoretisch ja, weil sie
natürlich bisschen wechselwirken, sonst
-
kennen wir sie ja nicht wahrnehmen. Aber
das Problem ist, dass die eben so gering
-
an die Materie koppeln, dass das einfach
nicht praktikabel ist. Also man sieht ja,
-
was man für einen Aufwand treiben muss, um
dieses winzige Bewegen da irgendwie
-
wahrzunehmen. Ein Prinzip hinterlassen die
Energie in der Erde, sonst könnte man sie
-
ja nicht wahrnehmen. Aber das sind. Ich
weiß nicht, wenn so eine Gravitationswelle
-
durchläuft. Ich glaube, es war im Bereich
Djul oder so was. Es lohnt sich nicht.
-
Herald: Also die Forschung weiter nutzen?
Knispel: Ja, genau, um unser Universum
-
besser wahrzunehmen. Aber als
Energiequelle. Ja, wenn ich jetzt
-
irgendwie mit Science Fiction
Zivilisationen auf drei Skala oder sowas
-
vorstelle, vielleicht, aber die können
auch einfach Gravitationswellen machen.
-
Herald: Also verstanden. Ich habe eine
Frage zur Messung und wie man das misst.
-
Kann man theoretisch durch die
Verlängerung der Wegstrecke die
-
Genauigkeit erhöhen? Und gibt es da ein
theoretisches theoretisches Maximum der
-
Genauigkeit? Ja, man kann das machen. Das
Problem ist am Ende, wenn man es zu lang
-
macht. Man verlängert die Strecken jetzt
schon. Das habe ich nicht gesagt durch
-
einen Trick, indem man das Licht nicht
einfach einmal durch den Arm laufen lässt,
-
hin und zurück, sondern man bringt da so
einen Resonator. Nennt sich das an als
-
eine Lichtfalle, wenn man will oder
Lichtspeicher, wo das Licht dann tausend
-
Mal oder ein paar Hundert Mal hin und her
läuft und dadurch länger Zeit hat mit der
-
Gravitationswelle Wechsel zu wirken. Das
Problem welches zu lange mache unsere
-
Gravitationswellen macht ja so mit dem
Arm. Ganz grob gesprochen wird es zu lang
-
mache, dann macht die Gravitationswelle
halt einmal hin und zurück komplett
-
während das Licht drin ist und am Ende
mäßig deutlich weniger, weil ich halt
-
schon wieder den Teil messe, wo der Arm
schon wieder Entstreckt, sozusagen. Ich
-
will ja die maximale Bewegung sozusagen
messen. Das wird, man kann das steigern am
-
Ende. Das Andere, was noch dazu kommt ist,
dass man wie in der Elektrodynamik eine
-
Antenne braucht, die ungefähr in der Länge
der Wellenlänge ist, der
-
Gravitationswellen, die ich messen will.
Oder kürzer, je nachdem, wie man das dann
-
betreibt. Aber eben nicht sehr viel länger
als die Wellenlänge, weil sich sonst die
-
die Welle sozusagen aufhebt. Und dann
bekomme ich in niedrige Frequenzen, wenn
-
ich riesige Detektoren brauche. Das habe
ich nicht angesprochen. Es gibt natürlich
-
Gravitationswellen bei sehr niedriger
Frequenz, wo ich sehr schwere Objekte
-
bewegen und dafür brauche ich große
Detektoren. Da gibt es im Weltraum
-
Detektoren. Lisa, der so in den 2000 30er
Jahren fliegen soll, da sind die Strecken
-
dann im Weltall und Millionen Kilometer
lang.
-
Herald: Super! Das beantwortet sich gleich
die nächste Frage, nämlich Welche
-
Wellenlänge haben diese Laser? Ich würde
...
-
Knispel: Also die Laser haben, das habe
ich noch nicht gesagt. 1024 Nanometer.
-
Herald: Okay, super. Wir haben also die
Frage Wie wird beim Messen und verhindert
-
das minimale Änderung der Spiegelposition
den Laser verfälschen? Das heißt, wenn
-
jetzt das Erschütterung ist oder sonst
irgendwas.
-
Knispel: Die Spiegel sind von der Seismig
des Bodens abgehängt, die hängen an
-
mehrfach pendeln. Das bedeutet, man hat am
Ende irgendein Vakuum. Das Ganze ist auch
-
in einem Vakuum. Dieses Vakuum steht auf
dem Boden, ist dann irgendwie passiv und
-
aktiv gedämpft. Schon mal als solches. Und
dann hängt. Einem an einem dreifach
-
Pendel, also von der Decke hängt ein
Pendel runter, da ist eine Zwischenwand
-
oder noch ein Pendel noch dazwischen und
ganz unten hängt der Spiegel, und diese 3
-
bis 4 fach Pendel je nach Detektor sorgen
dafür, dass horizontale Bewegung, aber
-
auch vertikale Bewegung des Bodens um den
Faktor von 10 Milliarden oder mehr
-
gedämpft werden, so dass am Ende der
Spiegel wirklich bei den Frequenzen, die
-
uns interessieren, still hängt. Und
tatsächlich auf diesen 10 hoch -18 Metern
-
und am Ende muss aber natürlich das aktiv
dahin gefahren werden, das dann auch
-
bleibt.
Herald: Also eine schöne Ingenieurswesen.
-
Knispel: Genau.
Herald: Du hattest einen Kommentar
-
abgegeben zur Relativitätstheorie. Wir
haben eine Frage hier Wo greift diese
-
nicht? Wo versagt sie? Ist es die
Unvereinbarkeit mit der Quantentheorie?
-
Knispel: Ja, das ist einer der Punkte.
Also beim Schwarzen Loch haben wir ja
-
diese prinzipiell unendlich kleine
Singularität, die, wo die gesamte Masse
-
auf einen kleinen Punkt ist. Das
widerspricht der Quantenmechanik. Es geht
-
halt nicht. Da kann ich nicht unendlich
viel Masse auf. Kann also nicht endlich
-
jemand auf einen kleinen Punkt zusammentun
mit einer unendlich hohen Masse Dichte?
-
Das geht nicht. Die Relativitätstheorie
passt da einfach nicht zusammen. Es gibt
-
auch andere Dinge, die am Ereignishorizont
passieren, die dann mit dieser Vernichtung
-
von der Information zusammenhängen, die
auch noch den Widerspruch zur
-
Relativitätstheorie darstellen. Also
Quantenmechanik darstellen. Und das wären
-
so die Punkte, weswegen man dachte: Okay,
vielleicht sehen wir an Schwarzen Löchern
-
die ersten Widersprüche zur
Relativitätstheorie. Die Tatsache, dass
-
bis jetzt noch nicht geschehen ist, heißt
nichts, weil wir einfach teilweise noch
-
nicht genau genug messen können. Da könnte
es in den nächsten Jahren oder Jahrzehnten
-
tatsächlich dann was geben. Aber es ist im
Wesentlichen immer die Quantenmechanik,
-
die uns da reinfunkt.
Herald: Ja, das bringe ich gleich zur
-
nächsten Frage: Welche bahnbrechenden
Erkenntnisse erhoffst du dir oder team ihr
-
euch in den nächsten Jahren oder
Jahrzehnten?
-
Knispel: Genau das vielleicht an der
Stelle, wie es euch gesagt hat. Team ist
-
an der Stelle weltweite Gruppe von rund
1700 aktuell Forscherinnen und Forschern,
-
die an den Detektoren, an der
Datenanalyse, an allen möglichen Aspekten
-
dieses, dieses, dieses Themas forschen.
Generell geht es erst mal darum, dass wir
-
jetzt sozusagen das weitermachen, was
schon angesprochen hat Wir machen mehr
-
Astronomie. Wir wollen aber auch
Astronomie zusammen mit anderen Astronomen
-
und Astronomen machen. Das, was jetzt an
einem Fall gut gemacht haben, wo wir eben
-
die Neutronenstern, etwas gesehen haben.
Das wird regelmäßiger werden. Aber am Ende
-
ist zum Beispiel ein großer Durchbruch.
Wäre jetzt mit Einstein womöglich diese
-
kontinuierlichen Gravitationswellen, also
ein Neutronenstern, dann kein Hubble hat,
-
den rotierend herum schleudert? Das wäre
ein guter Hebel, um was über
-
Neutronenstern zum Beispiel zu lernen. Und
das wäre wirklich ein Durchbruch, weil man
-
da eben noch nicht so viel weiß, oder eben
wirklich gesehen in unser Signal.
-
Irgendwelche Abweichungen, die, die sich
nicht mit Allgemeine Relativitätstheorie
-
erklären lassen. Und dann haben wir
wirklich einen guten Ansatzpunkten. Hebel,
-
von wo aus man sagen könnte Okay,
vielleicht ist diese Version dann doch
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richtiger, oder diese Version, weil da
kann man jetzt nur spekulieren und
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vielleicht hören wir, das wäre super geil,
aber irgendwann aus der Frühzeit des
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Universums noch Signale, vielleicht eher
mit Lisa oder so, mit diesem Weltraum
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detektor, wo wir das gewissermaßen den
Nachhall des Urknalls sozusagen wahrnehmen
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können. Das wäre auch sehr spektakulär.
Herald: Sehr gut, das wäre natürlich
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richtig. Ich habe tatsächlich eine letzte
Frage, bevor wir in die extended Q&A
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gehen: Ich picke jetzt mal eine, sind doch
sehr viele da. Tatsächlich. Und zwar
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Schwarze Löcher sind da nicht so häufig.
Wie kann es dann passieren, dass ich zwei
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zufällig treffen?
Knispel: Es ist richtig, die sind
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prinzipiell gibt es ja nicht so viele,
aber die treffen sich nicht zufällig,
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sondern die sind schon vorher als
Doppelstern System entstanden, als eine
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Möglichkeit das Bild entstehen vorher als
Sternensystem und diese Sternensystem, da
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macht einer irgendwann Supernova wird zum
schwarzen Loch, das andere macht Supernova
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wird zum schwarzen Loch. Oder es gibt
Phasen, wo die sich gegenseitig
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überlappen, sodass am Ende zwei schwarze
Löcher entstehen, die schon umeinander
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kreisen. Bin ich fertig? Das andere ist
die Möglichkeit, dass die einzelnen
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schwarzen Löcher sind, die aber in sehr
dichten Sternumgebungen rumlaufen, also
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z.B. sogenannten Kugelsternhaufen. Und da
dann zum Beispiel ein schwarzes Loch mit
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einem Stern ist, kommt ein schwarzes Loch
vorbei, kickt den einen Stern raus und
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dann habe ich auch ein Doppelstern System.
Das sind auch Fragen, die wir anhand der
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Gravitationswellen bei der Verschmelzung
beantworten können. Wie diese Systeme
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entstanden sind, können wir jetzt noch
nicht, aber in Zukunft dann, wenn wir
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genauer messen.
Herald: Okay, ich bin sehr gespannt, was
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für euch im nächsten Jahr noch rauskommt.
Ich sage es vielen lieben Dank, alles
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Gute. Eine weitere Forschung und wie
gesagt, ich möchte es gibt die Möglichkeit
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da selber was zu tun. Danke noch mal für
eine Zeit.
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Knispel: Sehr gern.
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*rc3 Nachspannmusik.
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Untertitel erstellt von c3subtitles.de
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