Was wäre wenn...? Wenn es irgendwo ein Land gäbe, wo die Vernunft regiert, die Menschen nett zueinander sind, niemand leiden muss und es keine Armut gibt. Keine Mächtigen und kein Geld. Wo Milch und Honig fließen – na ja ...oder lieber: Bier und Wein. Irgendwo hinter Regenbogen oder hinter den Spiegeln, auf dem Grund des Meeres oder einem entfernten Planeten. Das gelobte Land, Metropolis, Atlantis, Das Schlaraffenland! Ein wahres Utopia! Einer der ersten, mal abgesehen, von den Griechen [gähnt] der solche „Utopien“ zu Papier brachte, war der Brite Thomas Morus. 1516 verfasste er einen Roman über einen Seemann, der auf einer Insel mit dem bezeichnenden Namen „Utopia“ gestrandet war. Natürlich war der Roman als scharfe Gesellschaftskritik gedacht und gleichzeitig wurde dem Leser gezeigt, dass es auch anders laufen kann. Alles war tutti: Eine Gesellschaft, wo gemacht wurde, was Papa sagte, man seiner Gattin bis zum Tod treu blieb und niemand hungern musste, da Massenspeisungen veranstaltet wurden. Privateigentum war unbekannt. Alles gehörte allen! Kein Privateigentum? Das klingt doch irgendwie bekannt. Genau, auch Karl Marx hatte mal so eine Idee. Ein paar Spezis haben versucht, das in die Wirklichkeit umzusetzen. Doch der Realexistierende Sozialismus hat mit Pauken und Trompeten bewiesen, dass er real nicht wirklich existieren kann, weil eben eine Variable vergessen wurde – und das gilt für alle hochtrabenden Utopien. Das dümmste und gleichzeitig gefährlichste Tier der Erde: der Mensch. Genau da kommt man zum Knackpunkt. Jede Utopie funktioniert super auf dem Papier, im Geiste oder auf Celluloid. Aber wenn es dann um die Umsetzung geht, da hapert es ziemlich. Werfen wir kurz einen Blick auf einen Mann namens Aldous Huxley. Wahrscheinlich kennen wir ihn noch als Verfasser der „Brave New World“, Huxley war ein ziemlich relaxter Kollege. Seines Zeichens LSD Guru, Erfinder des Begriffes „psychedelisch“, der gerne mal auf einem Trip oder zwei seine Seele baumeln ließ und mit tollen Ideen für eine ideale Gesellschaft zurückkam. Kurz vor seinem Tod versuchte er, dem modernen Menschen einen Denkzettel zu verpassen, in dem er wiederum von einem wundersamen Land berichtete. Eine Insel, auf der alles super läuft, weil die Bewohner sich nicht von neuen iPhone Apps oder noch größeren flacheren Flachbildschirmen stressen lassen. Sie benutzen Technologie aber in Maßen, haben freien Sex und Geburtenkontrolle und nehmen Drogen zur Erweiterung des Bewusstseins. Alles staatlich subventioniert. Moment! Wo, war diese Insel jetzt noch mal genau?! Da muss ich hin! Aber genau da geht es los. Was wäre denn, wenn wir in so einem Utopia einfallen würden? Es wäre wahrscheinlich vergleichbar mit dem Verhalten, das man jedes Jahr in All-Inclusive Clubs an den Tag legt. Jeder frisst sich voll, steckt alle Gratisduschgels ein, lässt sich volllaufen... Und nach drei Tagen kloppt man sich an den Pool-Liegen darum, wer denn als erster sein Handtuch da hingelegt hat! Oder wie der beliebteste Rollstuhlfahrer der Welt, Stephen Hawking bemerkte: „Die Utopie ist aufgrund menschlichen Versagens nicht ausführbar,“ ...denn sie stellt einfach zu hohe Anforderungen! Wir Menschen stehen uns leider selbst im Weg! Denn was immer unterschätzt wurde ist der Selbsterhaltungstrieb des Menschen. Jeder versucht erstmal sein eigenes Leben zu versichern und denkt dann an Andere. Wir sind und bleiben eine Bande von Egoisten wobei man auch sagen muss dass der Mensch besser ist als sein Ruf. Der einige utopische Ansätze aus vergangenen Zeiten haben sich nach und nach tatsächlich in den Alltag eingeschlichen. Was früher Zukunftsmusik war ist heute Wirklichkeit geworden. Oder hätte vor 200 Jahren tatsächlich jemand geglaubt dass wir heute auf dem Mond spazieren oder ohne Stift und Papier einen Brief versenden können. Für viele Arbeiter aus dem 19. Jahrhundert wäre die Idee einer gesetzlichen Krankenversicherung oder einer Rentenkasse, wie wir sie heute haben, unvorstellbar toll gewesen. Utopien sind nicht dazu gedacht eins zu eins umgesetzt werden. Sie soll uns anspornen Dinge zu verbessern und Probleme zu erkennen. Nicht umsonst bedeutet „Utopia“ auf Griechisch „Nicht-Ort“. Oder wie die Fanta 4 sagen: „Die Stadt, die es nicht gibt.“ Wobei... das stimmt nicht. Denn „Utopia“ gibt es. Ohne Witz! Utopia ist ein kleiner Ort in Florida, zwischen Tampa und Sarasota, mit 714 Einwohnern. Warum eigentlich nur so wenig? Nix wie hin!