Wikipaka Intromusik Herald stk: Zum Ausklang unseres heutigen Programms am Tag 1 geben wir nun einen Einblick in Erklärvideos, die zeigen, wie Open Data funktioniert, warum es das überhaupt braucht und was Linked Open Data ist. Wir wünschen gute Unterhaltung. Musik Sprecher 1: Mobilität in Deutschland. Wenn ich an jeder dritten Dorfgrenze eine neue App auf meinem Smartphone installieren muss und hoffe, dass das Edge im Bus reicht. Schauen wir uns Mobilität doch mal praktisch an. Angenommen, wir wollen verreisen und zwar von Wyk auf Föhr nach Attenhausen. Oh, Sie wissen gar nicht, wo Attenhausen liegt? Das ist ein Ortsteil von Icking südwestlich von München. Und da wollen wir jetzt hin. Die Frage ist nur: Wie geht das? Och, ganz einfach. Zuerst muss man mit dem Schiff von der Insel Föhr aufs Festland nach Dagebüll-Mole, dann mit dem Regionalzug weiter nach Niebüll, von dort nach Hamburg, mit dem ICE nach München und dann mit der S-Bahn nach Wolfratshausen. Da können wir in den Bus steigen und bis zur Haltestelle Dorfen bei Wolfratshausen fahren. Und dann? Wie kommen wir dann nach Attenhausen? Ganz im Ernst: Keine Ahnung. Vielleicht die letzten zweieinhalb Kilometer einfach zu Fuß den Berg hoch wandern oder so? Jetzt sagen Sie vielleicht, dafür gibt's doch eine App. Naja, für meine Reise von Wyk auf Föhr bräuchte ich nicht nur eine App, sondern gleich einen ganzen Haufen. Eine für die Fähre, eine für die Bahn, eine für den Bus, eine, ob ich nicht vielleicht doch eine Mitfahrgelegenheit finde oder einen Fernbus oder ein Stück mit dem Fahrrad fahren kann. Und bis ich die ganzen Apps durchstöbert und verglichen habe, ist mein Urlaub schon vorbei. Und ich dachte, wir sind im 21. Jahrhundert angekommen, dem Zeitalter der Digitalisierung. Naja, halten wir schon mal fest: Apps allein werden uns nicht retten. Okay, gut, man muss ja nicht gleich quer durch Deutschland gurken. Schauen wir uns doch mal eine Alltagsstrecke an. Sagen wir, ich sitze hier: An der Donau in Ulm. Wenn ich von da zum Klinikum möchte, dann dauert das mehr als eine Stunde. Also brauche ich irgendetwas anderes. Hm. Der öffentliche Nahverkehr hier hat sogar eine App. Schauen wir uns doch einmal an! Also, ich kann Deutsch und Englisch, das ist gut. Andere Sprachen gibt's nämlich nicht. Wenn ich nicht sehen kann, hab ich ein Problem. Die App zeigt blinden Menschen nämlich weder an, ob Bahnen verspätet sind, noch welche Buslinie die richtige ist. Und um neue Verbindungen abzurufen, brauche ich Internet. In einem Funkloch habe ich also Pech gehabt. Also, wenn ich eine deutsch sprechende, sehende Person mit Internet bin und dann verstehe, wie man die App bedient, dann kann ich sie benutzen. Das Problem hat nicht nur die Ulmer App. Fast alle Verkehrsapps sehen irgendwie gleich aus. Es gibt also drölfzig Apps, die aber alle nur für ein einziges Transportmittel ausgelegt sind. Es ist zum Beispiel gar kein Problem, mit dem öffentlichen Nahverkehr, also mit Bus oder Bahn von der Haltestelle Ulm Hauptbahnhof zur Haltestelle Ulm Kliniken Wissenschaftsstadt zu kommen. Die sind ja auch im offiziellen Liniennetz. Aber soll ich ihnen mal was verraten? Ich richte mein Leben jetzt nicht unbedingt nach dem Liniennetz der Öffis aus, sondern möchte gerne von einem beliebigen Punkt A zu einem beliebigen Punkt B. Und wenn ich jetzt eben gerade an der Donau sitze, dann ist das noch ein Stück bis zur nächsten Haltestelle. Wie komme ich da am besten hin? Zu Fuß, mit dem E-Scooter, Fahrrad, Schiff, Leihwagen? Eigentlich bräuchte ich eine App, in der das alles drin ist. Intermodal nennt man es dann. Weil, wenn ich erst einmal zwischen meiner Öffi-App, meiner E-Scooter-App, meiner Fahrradverleih-App und vielleicht nach OpenStreetMap vergleichen muss, welche Weg nun der sinnvollste ist, dann bin ich vermutlich immer schneller zu Fuß. Da kommen wir jetzt aber zum Problem. Wer sollte so eine App entwickeln? Die hier z.B.: Das ist die Verkehrsbehörde in Helsinki. Die haben nämlich 2017, also vor drei Jahren, eine App veröffentlicht, die alle Angebote der verschiedensten Transportmittel zusammenfasst, vergleicht und mir dann den besten Weg vorschlägt. Digitransit heißt die, kann man einfach im Browser öffnen und los geht's. Und zwar mit allen möglichen Transportmitteln. Bus, Bahn, Fahrrad, E-Scooter, Mitfahrgelegenheit, Schiff, Rakete? Nein, keine Ahnung. Halt alles, was irgendwie verfügbar ist. Jedenfalls solange wir in Finnland sind: Dort gibt es Digitransit nämlich mittlerweile im ganzen Land und das läuft quasi automagisch. Hinter Digittransit steckt die Routing-Software OpenTripPlanner, die alle Mobilitätsdaten einsammelt und daraus dann über alle Verkehrsverbünde hinweg die besten, schönsten und schnellsten Routen errechnet. Und theoretisch würde das sogar in Deutschland funktionieren. Die Verkehrsbehörde in Helsinki hat Digitransit nämlich als Open-Source- Software ins Internet gestellt. Das heißt, alle dürfen sie anschauen, runterladen, anpassen und dann weiterverbreiten. Klingt toll. Ist es tatsächlich auch. Nur einen Haken hat die Sache: Hier in Deutschland gibt es zwar Digitransit, aber ohne Daten ist es halt nutzlos. Dafür brauchen wir nämlich genauso die geplanten Abfahrtszeiten wie auch die Echtzeitdaten, flächendeckend. Und die Erlaubnis, diese auch zu benutzen. Stattdessen gibt es hier aber einen Flickenteppich aus mehr als 120 Nahverkehrsverbünden und noch viel mehr anderen Unternehmen, so E-Scooter und so. Die behalten die Daten nämlich am liebsten für sich. Denn im Gegensatz zu Finnland, gibt es hier keine Gesetze, dass alle Mobilitätsdaten als Open Data bereitgestellt werden müssen, also überall vollständig und zur Nutzung durch alle und zu jedem Zweck. Gerade ist es also so: Die Verkehrsunternehmen bunkern ihre Daten und sind gerade fleißig damit beschäftigt, ihre eigenen Datenhubs zu bauen, nach ihren eigenen Bedingungen - "Datendrehscheiben". Da sollen dann alle einzelnen Daten von Fahrplänen und Echtzeitdaten der Busse und so zu einem einzigen, ganz großen Datensatz zusammengeführt werden. Ganz ehrlich, das klingt toll, funktioniert aber nicht. Digitransit ist z.B. deshalb so eine starke Idee, weil eben nicht alle Anbieter ihre Verkehrsdaten irgendwo reinstopfen müssen, sondern weil sie ganz elegant abgeholt werden. So kann dann alles zusammenkommen: Öffentlicher Nahverkehr, Scooter, Bike Sharing und in Zukunft vielleicht auch wirklich Raketen oder so. Wir wissen ja gar nicht, was noch kommt. Wichtig wäre nur, dass es dann auch ein Datenformat für Raketenfahrpläne gäbe, in denen die gleiche Haltestelle auch den gleichen Namen hat. Das schaffen die Busunternehmen nämlich noch nicht so gut. Aber dann könnte man auch die gut standardisierten Raketendatenfelder mit reinnehmen und alles ist supi. Und schon jetzt gibt es ja Projekte wie die Mitfahrdezentrale, die regelmäßige Mitfahrgelegenheiten in das Busfahrplanformat übersetzt, damit sie in Routenplanern erscheinen können. Also zum Beispiel, wenn man von Wolfratshausen nach Attenhausen kommen will. Deshalb brauchen wir politische Beschlüsse. Wir müssen alle Anbieter verpflichten, dass sie die Daten, die sie ja eh schon haben, als Open Data herausgeben, vollständig, sodass wir sie alle für alles nutzen dürfen und zwar in einem offenen Standard wie GTFS für Bus und Bahn oder GBFS für Bike- und Scootersharing. Die Pläne und die Live- Daten. Das geht. Eigentlich müssten nämlich jetzt schon alle Fahrpläne der Öffis veröffentlicht werden. Das hat nämlich die EU beschlossen. Der Trick ist: Die Daten müssen gar nicht alle durch die Gegend geschaufelt und zentral gespeichert werden, sondern können gerne bei den Anbietern liegen. Sinnvolle Links reicht schon. Also Linked Open Data. Dann können wir nämlich Digitransit easy auch in Deutschland benutzen. Oder vielleicht programmiert ja irgendwer noch etwas viel Besseres. Leute, wir konnten schon vor 50 Jahren zum Mond fliegen. Dann sollten wir das mit den vernetzten Mobilitätsdaten doch auch hinbekommen. Und das müssen wir politisch beschließen. Tun Sie's, wenn Sie das können. Wir brauchen Linked Open Data. Aber ich mach mich jetzt erst einmal auf den Weg nach Attenhausen. Ich habe nämlich gehört, da gibt es eine schöne Kapelle aus der zweiten Hälfte des 17. Jahrhunderts. Abfahrt. Musik Sprecherin 2: Wie kann einem sowas wie verknüpfte offene Daten oder "Linked Open Data" im Alltag ganz praktisch helfen? Nehmen wir mal an, ich bin zu Besuch in Attenhausen. Eigentlich wollte ich wandern gehen, aber es regnet in Strömen. Wie kann ich jetzt rausfinden, was ich hier in der Umgebung stattdessen tun kann und wie ich da hinkomme? Schauen wir ins Internet. Dort passieren unterschiedliche Dinge. Wir verschicken E-Mails, können auf Dateien, auf Server zugreifen. Und es gibt das World Wide Web, oder kurz: WWW. Eine riesige digitale Bibliothek. Denn wenn wir eine Webseite aufrufen, heißt das eigentlich nichts anderes, als dass wir einen Server bitten, uns ein digitales Dokument rauszurücken, z.B. eine Seite mit Katzenvideos oder dem Busfahrplan. Das hat sich Tim Berners-Lee 1989 ausgedacht, weil er so schnell und einfach wie möglich Informationen mit anderen austauschen wollte. Deshalb hat er mit HTML und HTTP und URLs die Grundlage für das World Wide Web gebaut. Digitale, verknüpfte Dokumente. Großartige Idee. Aber heute brauchen wir Suchmaschinen, um die richtigen Webseiten, also einzelne Dokumente, zu finden, weil es so viele gibt. Und sinnvolle Antworten bekommen wir trotzdem nicht. z.B. auf meine Frage, wie ich denn jetzt möglichst schnell rausfinden soll, was ich tun kann. Denn die Webseiten sind Dokumente - keine Informationen, die Computer verstehen. Also müssen wir die Webseiten selbst mühsam nach Infos durchforsten. Deshalb hat sich Tim Berners-Lee schon 2006 wieder was Neues ausgedacht. Wir brauchen statt einem Netz der Dokumente ein Netz der Daten, mit genau drei Regeln: Erstens: Unter HTTP findet man nicht nur Dokumente, sondern auch eindeutige Verweise, etwa auf Orte, Dinge, Menschen oder Ereignisse. Zweitens: Wenn ich eine Anfrage stelle, dann bekomme ich nicht wie bisher ein Dokument, sondern Informationen, Daten! Drittens: Alle diese Daten stehen miteinander in Beziehung. Klingt auf den ersten Blick sehr abstrakt. Gibt's aber schon im Alltag, z.B. auf Wikipedia. In der Anfangszeit wurden die Infoboxen einzeln von Hand geschrieben. Mittlerweile kommen die Daten aus Wikidata und auf der deutschen, der englischen und z.B. der türkischen Seite stehen dann immer die gleichen Zahlen, weil da alle automatisch aus der Datenbank von Wikidata kommen. Der Trick dahinter: Statt einem Fließtext wie "Ulm liegt in Baden-Württemberg" steht dort sowas. Der Inhalt ist der gleiche. Die Informationen werden aber maschinenlesbar. Auch in unserer normalen Sprache besteht ein Satz aus Subjekt, Prädikat, Objekt. Also "wer macht was". Für Computer können wir die Infos genauso organisieren. Ulm, also das Subjekt, liegt in, also das Prädikat, Baden-Württemberg, also das Objekt. Statt Haufen von digitalen Dokumenten, die nur schwer durchsuchbar sind, haben wir dann plötzlich Informationen, die Computer verstehen können. Aus einem unübersichtlichen Aktenschrank werden also plötzlich Daten und daraus können wir jetzt ein Netzwerk bauen. Ulm liegt in Baden-Württemberg. Baden-Württemberg ist ein Bundesland. Jetzt könnte mir ein Computer die Frage beantworten: In welchem Bundesland liegt Ulm? Je mehr Daten so strukturiert abgespeichert werden, desto mehr kann der Computer wieder ausspucken. Ulm hat 126.790 Einwohner, Reutlingen hat 115.865 Einwohner. Tübingen hat 91.506 Einwohner. Alle drei liegen im Regierungsbezirk Tübingen. Wenn ich jetzt wissen möchte, welche Stadt die größte im Regierungsbezirk Tübingen ist, dann kann der Computer das berechnen. Genau dieses Prinzip steht hinter dem Netz der Daten, das sich Tim Berners-Lee ausgedacht hat. Und wie alle Regeln im World Wide Web ist auch dieses Subjekt-Prädikat-Objekt Konstrukt vom W3C Consortium genau festgelegt. Falls wer nachschlagen will: Das Ding heißt Resource Description Framework, oder kurz RDF. Abfragen kann man die Dokumente mit der Sprache SparQL. Und das bräuchten wir jetzt für alles. Ein Web mit eigener Grammatik, die auch Computer verstehen können, also ein semantisches Web. Buspläne und Orte und Busnummern und Straßen und Fahrzeugtypen und Öffnungszeiten und alles würde dann zusammenhängen und wäre für Computer abrufbar. Dann bekäme ich eine Antwort auf Fragen wie: Wann ist der nächste spannende Vortrag in der Nähe? Wo kann ich Cocktails trinken und welche Öffnungszeiten hat die Sauna und wie komme ich dahin? Durch solche Wissensgraphen werden plötzlich Zusammenhänge sichtbar, die sonst niemals abzufragen wären. Wir müssen also vom Internet der Dokumente zum Internet der Daten. Wir bräuchten Linked Open Data - linked, also verknüpfte Daten und offene Daten, also welche, die alle jederzeit für alles benutzen dürfen. Dazu gibt es eine gute Nachricht und eine schlechte. Zuerst die gute: Die wichtigsten Daten gibt's schon, zum Beispiel Geodaten, Mobilitätsdaten oder Öffnungszeiten. Und jetzt die schlechte. Die meisten Daten sind noch nicht offen, sondern gut versteckt in den Kommunen, viele noch nicht digital und nicht verknüpft. Wir müssen uns jetzt anschauen, wie wir die da rausbekommen. Musik Herald: So, das war die Open Show, die Premiere der Open Show. Ist das eigentlich schon ein Fortsetzungsformat, ein geplantes, oder war das jetzt einfach der Pilot, auf den vielleicht irgendwann mal was kommt? Sprecherin 4: Also wir hatten drei Wochen Zeit und wir hatten zwölf Folgen geplant. Es wurden dann am Ende nur zwei. Ich glaube, das ist okay. Aber wir haben auf jeden Fall noch mehr geplant. Wir haben auch schon eine ganze Menge Ideen mehr. Es ist immer schwierig zu sagen "ja, auf jeden Fall", weil man es dann ja vielleicht doch nicht macht. Aber wir haben es auf jeden Fall fest vor, sind nur gerade alle mit Uni beschäftigt und sobald vorlesungsfreie Zeit ist - also in ein paar Wochen - sind wir wieder am Start. Herald: Also ein bald Projekt. "Man müsste mal", "auf jeden Fall" weitermachen. Sprecherin 4: Nein, eben nicht! Nein. Es ist auf jeden Fall sehr konkret. Da kommt noch mehr. Herald: Okay. Es gibt schon eine Frage aus dem IRC, tatsächlich. Ihr könnt auch jederzeit noch Fragen stellen unter #rC3Wikipaka auf Twitter oder Mastodon. Eine Frage, die gerade kam, ist: Wie kommt man denn an diese Videos ran, wenn man die sich nochmal ansehen oder anderen Leuten zeigen möchte? Sprecherin 4: Diese Videos sind alle in dieser Form in einzelnen Teilen fertig geschnitten. Ich sage jetzt "diese Videos" - wir haben insgesamt 3 Stück jetzt. Also wir haben das erste, was ihr gesehen habt, in zwei Sprachen, in Deutsch und in Englisch. Und wir haben das zweite und die schaffen wir hoffentlich noch heute auf video.codefor.de hochzuladen. Das ist eine ganz neu aufgesetzte Instanz. Sie wird wundervoll. Die Frage ist halt, ob das funktioniert. Aber definitiv soll es... in den nächsten Tagen werden wir damit rumexperimentieren. Ich hab's heute so ein bisschen probiert, aber ich hatte nicht genug Zeit und ich dachte, da jetzt irgendwie mein ganzes Videomaterial hochzuladen, da mache ich lieber erstmal andere Sachen, die dringlicher sind. Herald: Das ist eine neue Instanz und das wird sicherlich wunderbar funktionieren. Ist ja das inoffizielle Motto von Tag 1 des rC3... Sprecherin 4: Ja, richtig. Herald: Insofern passt das ja auch. Wie kam es denn dazu, dass gerade ihr jetzt diese Videos gemacht habt? Sprecherin 4:Das ist ehrlich gesagt eine gute Frage und ich glaube, die beste Frage überhaupt. Es waren Menschen zur richtigen Zeit am richtigen Ort oder vielleicht auch zur falschen Zeit am falschen Ort? Wir sind ja alle irgendwie in dieser ganzen Openknowledge-Codefor-JugendHackt-Bubble und haben uns darüber irgendwie kennengelernt. Und eigentlich kam jemand aus Hamburg und meinte: Hey, wir produzieren jetzt Videos für Ulm, für ein EU-Projekt dort, und da sollen wir irgendwas mit offenen Daten und Mobilität erklären. Das wird auch gefördert von der EU. Das ist also eine Sache, die auch eine Deadline hat und diese Deadline ist dann in... ich weiß nicht, wie lange es dann noch hin war, 5 Wochen oder so. Und irgendwie ist es dann dazu gekommen, dass wir gesagt haben: Naja, also gerade würde es mir eigentlich passen. Ich habe gerade nur so einen freien Job, wo ich relativ flexibel bin. Ich könnte mich da mal drum kümmern und dann hab ich halt angefangen, das zu machen. Ich hab noch nie davor was wie das gemacht. Ich hatte keine Ahnung und hab dann halt irgendwie angefangen, so ein bisschen Menschen zu fragen: Hey, hat nicht jemand Zeit, hat nicht jemand irgendwie Inhalte, die wichtig wären, zu sagen? Und dann hab ich angefangen mit Menschen zu sprechen und irgendwie, nach und nach kamen dann auf einmal Menschen, die gesagt haben: Ja, ich hab da Lust. Und irgendwie sind wir dann dazu gekommen, dass wir das in einer Gruppe machen. Also wir haben ein Kommunikationskanal von der OpenKnowledgeFoundation, wo halt Jugend hackt und auch andere Projekte irgendwie drin sind und auch CodeFor. Und da haben wir dann irgendwann so einen Kanal aufgemacht, wie man das so macht, uns getroffen, verabredet und irgendwann ist es passiert. Und ich glaube, ihr habt das ja so ein bisschen vielleicht auf dieser letzten Folie gesehen, so einen Miniabspann. Da waren am Ende mehr als 20 Leute beteiligt, wo jeder so ein bisschen was beigesteuert hat. Also wir vier sitzen jetzt hier und uns sieht man, aber eigentlich gab's irgendjemand, der hat ne Karte beigesteuert, jemand hat... "ich habe dieses Foto gesehen, das ist aber nicht frei. Ich stelle euch das nach, gar kein Problem." Menschen, die so ganz kleine Teile beigesteuert haben. Wir haben dann irgendwie, ich hab Musik gesucht. Dann dachte ich: Okay, wen frage ich nach Musik. Ich kannte Arne Bense. Dann meinte ich so: kann man da irgendwie vielleicht etwas machen? Und dann meinte er: Ich suche mal. Und der kann dann bei sowas natürlich super unterstützen. Dann konnte ich irgendwie... naja, Bilder? Da dachte ich irgendwie an bleeptrack. Hab ich bleeptrack gesagt, meinte sie: Guck mal, was du so findest, kannst schon irgendwie Sachen von mir nehmen. Und das sind dann so Sachen, die irgendwie alle zusammenkommen. Und das heißt, es war ne ziemlich spontane Aktion und so sind wir ungefähr dazu gekommen. Und dass Jakob das z.B. gesprochen hat, das war auch ein Zufall, weil da gerade Kameras waren. Auf einmal wurden Kameras in seinem Wohnzimmer aufgebaut und dann konnte er gar nicht mehr anders, als sich da hinzusetzen und den Text zu sprechen. Genau. Das heißt ein ganz Großes danke an alle, die da irgendetwas beigesteuert haben. Das waren definitiv nicht nur wir vier, sondern auch sehr, sehr, sehr viel Wissen, sehr viele Menschen, die mir auch sehr viel erzählt haben. Herald: Das heißt, die Zauberformel, um für so ein Video vor der Kamera zu landen, ist zufälligerweise in einer WG zu sein, wo bereits Kameras sind und sich dann auch noch im passenden Slack Kanal zu befinden. Jetzt könnte man sagen, wie können wir andere Menschen onboarden? Es gibt ja noch das Staffelfinale, quasi noch "abzudrehen", wo die restlichen zehn Folgen noch übrig sind. Wenn ihr jetzt sagt, wir möchten auch noch andere Menschen vor die Kamera bringen - vielleicht fühlen sich Leute berufen, vielleicht kennt aber auch jemand jemanden oder jemande, die oder der da besonders gut geeignet wäre. Was müssten die Menschen denn tun, um zum Staffelfinale beitragen zu können? Sprecherin 4: Eigentlich, also Bescheid sagen. Sprecher 5: Genau, am besten Bescheid sagen. Herald: Aber wo? Sprecher 5: Wir haben einen Pad eingerichtet. Der Link müsste jetzt irgendwo unter uns eingeblendet werden. Dort stehen einerseits unsere Kontaktdaten, also unser Twitter/Mastodonhandle und eine Emailadresse drin. Da könnt ihr einfach mal eine E-Mail schreiben oder uns an twittern oder antuten. Wenn ihr da Lust habt, mitzumachen oder in das Pad auch einfach Feedback reinschreiben. Falls ihr... was wir vielleicht in den nächsten Videos noch mitnehmen könnten, was noch irgendwie relevante Inhalte wären, die da thematisch dazu passen, die wir vielleicht bisher noch nicht ausreichend bedacht haben. Was euch vielleicht interessieren würde als nächste Videos. Und das könnt ihr auch gerne entweder uns schreiben, über Social Media oder uns eine E-Mail schreiben, wenn ihr es nicht öffentlich machen wollt in das Pad reinschreiben. Ja. Oder natürlich jetzt in den IRC oder auf Twitter unter dem Hashtag, den Stefan vorhin genannt hat. Dann kriegen wir das jetzt direkt eingespielt. Sprecherin 4: Und natürlich ist auch immer die Frage: Wen braucht man eigentlich, um sowas zu machen? Also man denkt da: Oh, man braucht Leute, die vor der Kamera sitzen. Ja, das ist richtig. Man braucht aber mindestens genauso viele Leute, die auch hinten dran sind und recherchieren und recherchieren. Denkt man, ich setze mich ins Internet und suche irgendwo rum. Ja, kann funktionieren. Aber manchmal ist es auch einfach besser, irgendwo anzurufen. Ich glaube, damit hat Jakob ganz gute Erfahrungen gemacht. Herald: Aber es steht doch schon, die ganze Wahrheit steht doch schon im Internet, z.B. in der Wikipedia oder auf OpenStreetMap. Und da kommt nämlich auch direkt eine Frage, aus dem IRC gerade: Die Daten, zum Beispiel, wie sieht es mit OpenStreetMap-Daten aus? Sind die denn nicht eigentlich schon gut bezüglich Linked Open Data? Die sind maschinenlesbar und verknüpft und offene Lizenz und nicht hinter kommunalen Behörden verborgen. Ist das der Weisheit letzter Schluss? Sprecherin 4: Also das ist eine inhaltliche Frage, zu der ich jetzt sagen würde, nach meinem aktuellen Wissen: Ne, nicht ganz. Weil es geht ja auch ein bisschen darum, wer hat eigentlich Daten und wer sollte sie auch bereitstellen? Also, wenn wir sagen: Hey Komunen, macht bitte Linked Open Data, dann geht's ja auch darum... um die Daten, die eben vorhanden sind in den Kommunen. Und das, was in OpenStreetMap ist, das sind ja eher Sachen, die gecrowdsourced wurden, also die von Menschen zusammengetragen wurden und dann eben dort sind. Außerdem spielt natürlich auch noch so ein bisschen die Lizenz eine Rolle. Was genau sind denn jetzt offene Daten? Ja, man darf OpenStreetMap-Daten benutzen, aber soweit ich weiß, gilt da die eigene Lizenz, die es eben nicht erlaubt, die z.B. komplett frei, also unter einer CC0 Lizenz zu verwenden. Das heißt, dass ich nicht einmal angeben muss, wo sie herkommen. Und man denkt sich so: Ja, aber man kann doch das dazu schreiben. Ist aber bei Daten in manchen Kontexten echt schwierig. Wir hatten zum Beispiel auch dieses Problem: Wo kriegen wir eine Deutschlandkarte her? Es ist einfach viel einfacher... weil man weiß, Deutschland ist eigentlich immer gleich. Muss ich da jetzt wirklich dazuschreiben, wo ich die bekomme? Und dann haben wir irgendwo auch CC0, also komplett gemeinfreie Daten gefunden, die wir benutzen können. Nur diesen Deutschlandumriss. Und das wäre halt cool, wenn es das irgendwie für ein bisschen mehr Sachen gibt. Herald: Das ist aber schon wirklich auf hohem Niveau - praktisch der Unterschied zwischen der Share-alike-Lizenz und einer CC0 und ob es eigentlich ein geistiges Eigentum am Umriss der Bundesrepublik Deutschland geben kann. Wer solche Diskussionen spannend findet und gar nicht aufhören kann, darüber zu diskutieren, ist also richtig aufgehoben bei euch, weiterzumachen bei den weiteren Planungen. Gibt's da eigentlich auch Dinge, mit denen man locken kann, z.B. spannende Anekdoten, die passieren, wenn man z.B. irgendwo anruft und Fragen stellt? Sprecher 6: Das ist tatsächlich so, weil wir hatten ja - im ersten Film haben wir ja eine Geschichte erzählt, sozusagen, also die Idee war, dass wir probiert haben... also ihr habt ja das Video gesehen. Und wir haben halt eine Stadt gesucht, wo man nicht gut mit dem ÖPNV hinkommt. Und wir dachten uns halt: Sie soll imposant sein, also vielleicht am besten durchs ganze Land. Und dann haben wir halt irgendwie nach einer Stadt gesucht, in der es zwar keinen ÖPNV gibt, wo es aber irgendwie trotzdem mittelmäßig sinnvoll ist, hinzufahren. Also um sagen können, da ist etwas, wo ich jetzt hin möchte. Und dann haben wir halt angefangen, in Bayern zu suchen, weil Bayern ist halt weit weg von Wyk auf Föhr, was es da so für schöne Städte gibt und da sind wir halt auf Attenhausen gekommen, wovon ich ja erzählt hatte. Und wir haben dann geguckt, was gibt es denn in Attenhausen? Und es war nicht so richtig aufschlussreich. Und wir waren uns auch nicht so sicher, was es da, also wie viele Leute da sind. Und dann haben wir halt irgendwie angefangen, bei der Bürgermeisterin von der Gemeinde anzurufen. Also die größte... die höhere Gemeinde ist Icking. Das ist irgendwie auch halt... unten rechts in München und da haben wir angerufen. Die meinte: Ja ,also ich weiß gar nicht so genau, was ist wo... also was da so passiert, da müsst ihr am besten mal meinen Kollegen anrufen, weil ich wohn da eigentlich nicht. Es ist auch um die 10km weg von hier, ich beschäftige mich nicht so viel damit. Und dann hab ich ihren Kollegen angerufen und gesagt: Hallo, wir drehen hier Videos und wir würden gerne wissen, was es in Attenhausen gibt. Und dann hab ich irgendwie wirklich eine Stunde lang mit diesem Menschen telefoniert und er hat mir alles mögliche erzählt, was... irgendwie, was wir machen und wir haben irgendwie zwischendurch Openbike gepitcht mehr oder weniger und meine Lebensgeschichte und seine Lebensgeschichte. Aber es ist am Ende rausgekommen, dass es, außer dieser erwähnten winzigen Kapelle einfach wirklich nichts gibt. Aber so haben wir halt trotzdem kennengelernt, also rausgefunden, dass es auch in Bayern irgendwie Interesse an Openbike gibt, zum Beispiel. Sprecherin 4: Und der Punkt ist: Wir mussten ja wirklich sichergehen, dass da wirklich keine Bushaltestelle ist. Weil nur, weil sie halt auf OpenStreetMap nicht eingezeichnet ist, kann es ja sein, dass es da trotzdem eine gibt. Es gibt wohl auch eine, aber nur für einen Schulbus und das ist kein richtiger Bus und deswegen kommt man da auch nicht mit hin oder weg oder irgendwo lang. Herald: Im ländlichen Bereich ist es ja üblich, dass dann unter Umständen der gedruckte Plan nicht mit dem übereinstimmt, was da in Wirklichkeit passiert, weil - man stelle sich vor, das gibt's ja in Schwaben ab und zu mal, da hält der Bus eigentlich nicht, aber da oben wohnt der Niko, und der Nico geht in den Kindergarten und heute ist es glatt, deswegen fährt der Busfahrer ihn heute noch heim. Das kann da gut passieren. Also okay, das heißt, es gibt auf jeden Fall noch sehr viel Potenzial fürs Mitmachen, fürs Weitermachen. Es steckt noch sehr viel Potenzial in offenen Daten. Jetzt noch mal ganz blöd gefragt: Warum überhaupt solche Videos? Wozu braucht es das? Und warum brauchen wir das, außer als Füller für das Programm? Sprecherin 4: Naja, wenn man sich mal anschaut... man möchte irgendetwas zu offenen Daten finden. Dann gibt's sehr viel, aber a, nur auf Englisch und man kann ja wohl von jedem Menschen irgendwie erwarten, dass er oder sie Englisch sprechen kann... das finde ich immer ein bisschen schwierig, weil gerade, wenn es dann halt um solche Fachbegriffe geht, ist man da einfach auf einer sehr abstrakten Ebene unterwegs. Und ich finde es schön, wenn Menschen eine möglichst niedrige Hürde haben, um sich mit dann doch so technisch gar nicht mal so einfachen Sachen auseinanderzusetzen. Und bei diesem "technisch gar nicht so einfach" ist man sehr schnell beim nächsten Problem. Wenn ich nach solchen Sachen suche, findet man sehr viele gestückelte Texte oder sehr sehr ausführliche, die mit sehr viel Fachjargon um sich werfen auf der einen Seite - oder halt Videos, die entweder schon sehr alt sind, weil ich das Gefühl habe, dass es auch... dieses ganze Thema Linked Open Data ist so ein Thema, was vor 10 Jahren mal super modern und ein neuer Gedanke war in dieser, in so einer gewissen Nerd-Community, was da aber nicht so wirklich raus kam. Das heißt, man hat relativ alte Videos, wo Sachen superspannend... wo Leute super spannende Sachen erklären, die man aber gar nicht so richtig in den Kontext bekommt. Es sei denn, man schaut sich irgendwie noch 5 Millionen Videos an und liest noch ganz viel dazu. Das heißt, wir wollten eigentlich sowas machen mit einem leichten Einstieg. Möglichst, dass man es versteht, so ein bisschen an Alltags-Beispielen und dann vielleicht noch ein bisschen nett, dass man sich das auch gerne angucken möchte und nicht ein verpixelten Fach- Vortragsredner hinter so einem kleinen Pult irgendwo sieht. Das war unsere Idee dahinter. Herald: Gibt es schon Pläne, um das... die Frage wäre jetzt so das nächste. Ich meine, geht man an TikTok ran, um die junge Generation zu erreichen oder ist es eher so das Facebook-Sharevideo für Entscheider in gesetzterem Alter? Sprecher 5: Ich glaube... die Idee war ja schon auch, dass man mit sowas halt Leute, die in Behörden arbeiten, erreichen kann und so. Und deswegen, dass die halt mehr die Themen verstehen, weil die am Ende doch viel umsetzen und nicht bei allem direkt die Politik... sondern auch... lieber die Leute aus den Behörden selber. Und wenn die dann sowas mitbekommen, davon wissen, dann ist es natürlich gut, wenn das irgendwo verständlich erklärt ist. Und dann ist das natürlich eher die Zielgruppe Facebook als TikTok. Sprecherin 4: Aber hey, unser Anspruch ist, das CC0 zu machen, d.h. wer Lust hat, irgendwas zu tanzen und das Ganze einer noch jüngeren Zielgruppe zu erklären und interessant zu machen: Warum nicht? Je mehr, desto besser. Das ist halt auch das Ding - wir wollen das gar nicht irgendwie für uns claimen und sagen: Wir haben das jetzt erklärt und wir haben das super toll gemacht. Sondern eher im Gegenteil. Das ist halt ein Anfang, um mal auszuprobieren, wie man es anders machen kann und wer noch mehr Ideen hat: Herzlich willkommen! Entweder bei uns oder vielleicht irgendwie was eigenes machen? Also wir sind sehr offen dafür. Herald: Aus dem Chat kommt auch gerade noch das Feedback von Lemmon, der auch meinte, oder die oder der gerade meinte, dass SchülerInnen in der elften, zwölften Klasse - auch denen spannend zu erklären ist, was man eigentlich mit Geodaten und Daten eigentlich alles machen kann. Und Lemmon freut sich darauf, in Zukunft die Videos verwenden zu können, um SchülerInnen für Informatik zu begeistern. Also das heißt, wir sehen, hier, es ist es offenbar hier ein Sparten-Kulturkanal, in dem junge Menschen sich mit offenen Daten beschäftigen und dabei auch noch Videos machen und Videoproduktion und verteiltes Arbeiten im Chaos. Mit Spartenkanal geht's heute Abend jetzt auch gleich weiter. Wir gehen gleich in den Sendeschluss über und versuchen dann, unser Nachtprogramm mit WTF Alpha zu starten, unsere Space Night, wenn alles funktioniert. Morgen geht's auf jeden Fall auch nochmal weiter mit Inhalten zu Wikidata ab ein Uhr und um 12 Uhr mitteleuropäischer Zeit - das ist sehr wichtig, das muss man bei diesem rC3 dazusagen - um 12 Uhr mittags mitteleuropäischer Zeit geht es weiter mit "Linux Remixen, ich mix mir eine Linux- Distribution". Ansonsten steht der Nachmittag im Zeichen von Jugend Hackt und zum Abend kommt passend zum gerade gezeigten Beitrag nochmal "eGovernment made in Germany - das schlechteste beider Welten". Und damit bleibt es den Beteiligten hier nochmal zum Abschied zu winken, bevor wir in den Sendeschluss und die Nacht-Schleife gehen. Vielen Dank für den Beitrag und hoffentlich bis bald. Sprecher 6: Bis bald. Sprecher 5: Ciao. Sprecherin 4: Bis bald. Wikipaka Outromusik Untertitel erstellt von c3subtitles.de im Jahr 2021. Mach mit und hilf uns!