Es gibt viele Erzählungen in der Geschichte unserer Welt.
Die meisten sind verloren,
weitverstreut von den Stürmen der Zeit...
jenseits der Erinnerungen der Menschheit.
Aber diese Geschichte
unsere Geschichte
sollte nicht in Vergessenheit geraten
Papa!
Maia!
Lauf! Maia, lauf! Maia LAUF!!!
Wir kamen über das Wasser.
Es bewegt sich durch die Tage unserer Vorfahren
über Jahre hinweg bis zu diesem Augenblick.
Es windet sich durch unser
Leben wie die Linie der Könige,
ein rasch fliessender Strom
von Erinnerungen und Leid.
Ein Tropfen Wasser
ein Tropfen Blut,
und noch einer
kann zu einer kleinen Welle,
einem Fluss,
einem reissenden Strom werden.
Unaufhaltsam.
Und allmählich
jeglichen Widerstand brechen,
um erneut frei zu fliessen.
Auf der Reise zu seiner Bestimmung.
Die Verbliebenen der Getreuen,
die Dúnedain
die Menschen des Westens
waren zerstreut,
wenige und von vielen Gefahren bedrängt.
Denn der Dunkle Herrscher Sauron
hatte die Vergangenheit nicht vergessen
und von allen Völkern Mittelerdes
hasste und fürchtete er
keines mehr als
die Dúnedain.
Er verbreitete seinen Willen unter seinen Dienern
und versuchte viele Jahre lang,
Isildurs Erben, soweit sie noch lebten, aufzuspüren,
um sie zu vernichten und so
die Letzten seiner größten Feinde
für immer
auszulöschen.
Schnell! Schnell!
Dírhael!
Ivorwen! Gilraen! Lauft! Bitte!
Nicht, dass ich an einem Tage Euch alle verliere!
Arathorn!
Habt Dank, Herr,
wir stehen Euch und den Euren stets zu Diensten.
Wir verdanken Euch unser Leben.
So wie ich Euch das meine. Habt Dank, Herrin.
Jederzeit gerne, mein Herr.
Wir können hier nicht bleiben. Wohin wollt Ihr?
Ich weiß es nicht, mein Herr.
Orks haben unser Dorf niedergebrannt und unser Volk getötet.
Jene, die nicht ermordet wurden, sind in alle Himmelsrichtungen verstreut.
Dorlad, mein Sohn.
Er wurde nieder geschlagen, als er uns verteidigte.
Wir konnten seinen Körper nicht den Orks für ihre grausamen Scherze überlassen.
Euer Sohn wird eine sichere Ruhestätte bekommen, Herrin.
Ihr werdet mit uns kommen.
Arathorn.
Arathorn?
Du kennst ihn, Vater?
Ja.
Zumindest kannte ich ihn, als er noch ein Kind war.
Wenn es derselbe Mann ist,
dann ist er der Sohn meines Freundes und Verwandten.
Unseres Stammesführers, Herr Arador.
Isildurs Erbe.
Was ist es?
Es scheint, als ob sie es auf irgendwelchen Plunder abgesehen hätten.
Alles wertlos.
Sehr seltsam.
Orks, die in der Wildnis nach Gold und Edelsteinen suchen?
Weshalb?
Du wirst ihm immer ähnlicher.
Hätte er das gewollt?
Er hätte seinem Unmut freien Lauf gelassen, als ich erlaubte, dass Du seinen Platz einnimmst!
"Die Wildnis ist kein Platz für meine Tochter!"
Aber ich bin immer noch froh, dass ich Dich ausgebildet habe.
Das bin ich auch.
Herr Arathorn
Sie werden keinem ihrer Anführer mehr Bericht erstatten können!
Gut gemacht, Halbaron.
Jetzt müssen wir diese drei hier in Sicherheit bringen.
Wir gehen in unser Dorf, nach Taurdal, Herr---
Dírhael.
Meine Frau, Ivorwen. Und meine Tochter...
Gilraen.
Ich bin Arathorn.
Aradors Sohn.
So ist es.
Nein, nein. Das ist nicht nötig.
Wenn Ihr auf meinen Vater trefft,
mögt Ihr diese Begrüßung wählen.
Doch jetzt
ist Eile geboten.
In einem Herzen voller Eifersucht ist kein Platz für wahre Zuneigung.
Selbst wenn es sich nur umzusehen bräuchte.
Weswegen sollte ich eifersüchtig sein?
Ich habe gesehen, wie sie sich angeschaut haben…
Und Du doch auch!
Deine Augen täuschen Dich.
Außerdem hat das nichts mit mir zu tun.
Ach nein?
Nein!
Und auch nichts mit Dir, Dirhaborn.
Und so führten Arathorn und seine Waldläufer die trauernde Familie gen Norden,
vorbei an gewaltigen Flüssen
und durch die ausgedehnten Wälder von Rhudaur,
ein Land, über das die Dúnedain ein wachsames Auge hatten,
und brachte sie zu seinem Vater, Herrn Arador,
in die verborgene Siedlung von Taurdal.
Komm, mein alter Freund und Vetter.
Gewähren wir Deinem Sohn den Frieden und die Ehre, die er verdient.
Euer Verlust ist mein Verlust,
und eure Trauer auch die meine.
Wehe! Ein Sohn aus dem Hause Aranarth findet
keine Ruhe in ehrwürdigen Hallen aus Stein.
Aber ich werde es nicht zulassen, Dorlad, dass Deine Gebeine entehrt werden,
wenn die Diener des Bösen die Dúnedain
erneut ins Exil zwingen wollen.
Leb wohl!
Ich möchte Dich um Verzeihung bitten.
Lange Zeit hielt ich Deine Gefühle für Arathorn
für eine vorübergehende Laune
und hoffte, dass Du Dich abwenden
und endlich um Dich sehen würdest.
Ich habe es nicht verstanden.
Bis letzte Nacht.
Ich war jahrelang an seiner Seite
und trotzdem liegt zwischen uns eine Kluft,
die sich durch die Flammen der Totenbestattung eines Fremden offenbart hat.
Mit solcher Schönheit und Trauer kann ich nicht wetteifern.
El. Jeder Mann würde sich geehrt fühlen, Dich sein eigen nennen zu dürfen.
Ich würde ihm nichts als Kummer bereiten.
Das haben wir gestern nach dem Angriff gefunden
Es ist sonderbar, wie so winzige
Dinge solch unermessliche Finsternis
und Veränderungen in unser Leben bringen können.
Herr Arador hatte viel zu überdenken.
Nachrichten von Orks, die andere Dörfer überfielen, kamen ihm zu Ohren.
Friedliche Gehöfte, weit ab von jeglicher Hilfe,
wurden ebenso heimgesucht.
Taurdal füllte sich schnell, da viele Dúnedain aus ihrer Heimat fliehen mussten
und in der Gemeinschaft auf Sicherheit hofften.
Und so führte Arador seine tapferen Waldläufer an,
das Land von der Gefahr zu befreien,
die sein Volk vernichten wollte.
Dennoch war sein engster
Vertrauter nicht an seiner Seite.
Wie ist die Ernte, Herrin?
Ertragreich, mein Herr.
Ich hatte auf ein wenig mehr für meine Reise gehofft.
Verlasst Ihr uns?
Mein Vater hat mich beauftragt, in die kalten
Berge des Ostens zu gehen und herauszufinden, was der Feind vor hat.
Allein?
Ja.
Ein gefährlicher Auftrag, mein Herr.
Das ist es.
Es gab Zeiten, in denen mich solche Gefahren nicht berührt hätten
und jeder Teil von mir gerne im
Dienste unseres Volkes bis
ans Ende der Welt reiste.
Und jetzt?
Jetzt bleibt ein Teil von mir hier.
Mein Herz.
Mein Herr…
Verzeiht, Herrin, ich wollte Euch nicht zu nahe treten…
Ich werde im Osten nach Euch Ausschau halten.
und auf Eure sichere Rückkehr hoffen.
Meine Herrin...
Mit dem Herzen voller Freude
wanderte Arathorn weit jenseits
der zerstörten Städte von Arnor.
Während sich Arathorn alleine in die Kalten Berge begab,
wartete Gilraen auf seine Heimkehr,
bis sich der Sommer des Westens langsam dem Ende zu neigte.
Von Zeit zu Zeit durchstreifte sie die Tiefen des
Waldes und hoffte auf seine sichere Rückkehr.
Gilraen!
Ich bleibe in der Nähe!
Wieso tut sie das?
Du weisst, auf wen sie wartet…
Sie ist zu jung.
Aber an Weisheit fehlt es ihr nicht.
Mein Herz erahnt, dass Arathorn den Ring von
Barahir früher als erwartet tragen wird.
Trotzdem glaube ich nicht,
dass er die Dúnedain lange anführen wird,
wenn der Ring an seinem Finger steckt.
Dann stelle Dich ihnen nicht in den Weg, Dírhael!
Denn wenn diese beiden den Bund eingehen,
könnte daraus die Hoffnung für unser Volk geboren werden.
Aber wenn nicht,
könnten die Dúnedain in dieser
aufsteigende Dunkelheit untergehen
und sich nie wieder erheben.
Gönne ihnen ihr Glück!
Du kommst spät!
Wo sind die anderen?
Abgeschlachtet!
Wir sind in einen Hinterhalt geraten
und hier gibt es überall Geister!
Das sind keine Geister
sondern einfache Waldläufer, Du Feigling!
Du bist genauso unnütz wie diese beiden!
Hast Du ihn?
Diese hier sind nichts wert.
Du hast den Ring, den Sauron sucht, immer noch nicht gefunden.
Geh zurück und finde ihn!
Wie denn? Wir sind zu wenige.
Wir brauchen Zeit, um Verstärkung zu holen.
Es war ein Fehler, die Geister in der Dunkelheit anzugreifen, Shaknar!
Ich mache keine Fehler!
Ich gehe jetzt nach Dol Guldur und berichte Sauron von Deinem Versagen.
Wenn es unbedingt sein muss, mach Dich mit einer größeren Truppe auf den Weg, aber sende Deine Spione aus.
Wenn ich zurück komme, will ich wissen, wo er ist!
Was ist los?
Ich rieche Menschenfleisch.
Das ist unmöglich.
Riechst Du es nicht?
Arathorn! Ihr seid zurück!
Du sollst alleine nicht so weit in den Wald laufen!
Ich weiss. Ich…
Arathorn.
Waldläufer. Geht Ihr nicht zu ihnen?
Sie werden uns früh genug finden.
Also sollte ich mich beeilen,
damit ich meine Gelegenheit nicht verpasse…
Wofür?
Ich hoffe, sie lassen sich Zeit…
Arathorn.
Ich bilde sie einfach zu gut aus.
Mein Herr?
Oh!
Ich habe mich zu weit vom Dorf entfernt.
Aber Euer Hauptmann hat mich gefunden.
Ich stehe Euch zu Diensten, mein Herr.
Und ich stets zu Euren…
Halbaron, geleite Frau Gilraen zurück zum Dorf.
Jawohl, mein Herr.
Elgarain. Auf ein Wort…
Es tut mir leid, mein Herr.
Wir konnten Euch nicht finden.
Ich wusste nicht…
Das bedarf keiner Entschuldigung, liebe Elgarain.
Warst Du jemals verliebt?
Nein.
Dieses Gefühl verändert Deine ganze Welt…
… und beherrscht sie. Wie eine Flamme,
die niemals erlischt.
Ein Licht so glanzvoll und durchdringlich wie der Stern von Eärendil.
Du warst doch schon einmal verliebt.
Ich kenne das nur vom Hörensagen.
Seid Ihr verliebt?
Ich werde den Bund eingehen.
Ich hoffe es zumindest.
Und zwar schon bald. Wenn mir das Glück hold ist…
Ich wünsche es Euch, mein Herr.
Euer Herz soll mit Freude erfüllt sein, Arathorn.
Oh, das ist es…
… aber ich fürchte, dass Lord Dirhael seinen Segen nicht bereitwillig geben wird.
Gilraen ist, wie Du auch, eigentlich noch zu jung.
Auch wenn ich noch keine wahre Liebe erfahren habe,
weiss ich doch, dass sich kein Mann dazwischen stellen sollte,
wenn das Herz spricht…
Wenn man zu lange zögert, bleibt das, was gesagt hätte werden müssen,
für immer im Herzen verschlossen.
Und als einziger Begleiter bleibt das Bedauern.
Deine Worte sind weise…
und dennoch…
Die Jahreszeiten ändern sich.
Vielleicht ändern sich ja auch sein Herz.
Wenn es nach den Jahreszeiten geht,
kann es nur kälter werden.
Ihr müsst Euch durchsetzen und einfach sagen, was Ihr auf dem Herzen habt.
Danke.
Du bist mir eine gute Freundin.
Ich würde mein Leben für Euch geben.
Und ich meins für Dich.
Willkommen! Ich bin froh, Dich unversehrt zu sehen, mein Sohn.
Das gilt auch für Dich, Vater.
Halbaron sagt, dass Dein Feldzug gegen
die Orks ein grosser Erfolg war.
Ihre Anzahl ist wahrlich geschrumpft.
Sie sollten uns für eine Weile keinen Ärger bereiten.
Dennoch beunruhigt Dich etwas.
Ich weiss jetzt, wonach sie suchen.
Und dass sie damit nicht alleine sind.
Sie sind Diener von Sauron…
und er sucht nach dem Ring von Barahir.
Vater. Sie jagen Dich!
Dann ist es so, wie ich befürchtet hatte.
Ich flehe Dich an: verstecke den Ring.
Trage ihn nicht!
Nein.
Aber er wird sie geradewegs zu Dir führen!
Lass Sauron alle Armeen der Welt auf uns hetzen.
Ich werde nicht verbergen, wer ich bin,
Nicht, solange ich noch einen Hauch Leben in mir
und ein Schwert in meiner Hand habe!
Vergib mir.
Es gibt nichts zu vergeben, mein Sohn.
Du warst mir stets eine grosse Hilfe. Und den Dúnedain.
Ein wahrer Nachfahre von Königen!
Komm jetzt. Sei unbesorgt.
Deine Mutter hat mich stets daran erinnert,
dass es an uns ist, unser Volk anzuführen
und dass wir beständig sein müssen, egal, was auch geschieht.
Vielleicht wird auch Dir eines
Tages jemand zur Seite stehen, der ebenso weise
und schön - ist.
Meinen Segen habt Ihr, meine Kinder.
Mögen Eure Tage lang und von Erfolg gekrönt sein…
… und voller Hoffnung.
Ich gehe jetzt nach Bruchtal,
wo mich Elrond der Halbelb erwartet.
Wenn ich seinen Rat eingeholt habe,
könnten wir bald eine Hochzeit feiern…
Viel Glück mit Dírhael…
Mein Herr Dírhael…
guten Morgen.
All die langen Wintermonate wurde
die Wärme in Arathorns Herz
nur von der Angst überschattet,
seine wichtigste Aufgabe nicht erfüllen zu können.
Ihr müsst Euch durchsetzen und einfach sagen,
was Ihr auf dem Herzen habt.
Mein Herr Dírhael.
Ich bin hier, um die Hand Eurer Tochter zu erbitten.
Ich stehe in Eurer Schuld, Sohn von Arador.
Meine Tochter schulde ich Euch jedoch nicht!
Aber ich liebe sie, mein Herr.
Ich habe Angst vor dem Schatten,
den Ihr über mein Haus bringt, Erbe Isildurs
Die Aufmerksamkeit, die Ihr meiner Tochter zuteil werden lasst, ist unerwünscht.
Vielleicht von Eurer Seite.
Nicht von ihrer.
Das ist wahr. Deshalb kann sie auch nicht einfach übergangen werden.
Um Gilraens willen hoffe ich,
dass das Blut Eures Vaters in Euren Venen fließt.
Wenn Ihr Euer Volk im Stich lasst,
müsst Ihr Euch nur vor den Dúnedain verantworten.
Wenn Ihr sie im Stich lasst,
habt Ihr Euch vor mir zu verantworten.
War das ein "Ja"?
Und als der Winter seine eisige Hand wieder vom Lande
zurückgezogen und sich in einen strahlenden und frühen Frühling verwandelt hatte,
wurden Arathorn, Aradors Sohn,
und Frau Gilraen in Glück
und Hoffnung vermählt.
Aber nach nur einem Jahr der Freude kroch
ein dunkler Schatten zurück in ihr Leben.
Arador, Argonuis Sohn,
Herr der Dúnedain, hatte seine Mannen in ein flaches Tal,
mitten in den kühlen, alles verhüllenden Dunst der Kaltfelsen, geführt.
Lauf!
Lauf!
Wo ist mein Vater?
Weiter südlich.
Geh!
Vater!
Vater.
Arathorn! Arathorn! Wach auf!
Es ist nur ein Traum! Wach auf!
Nein! Ich habe ihn gesehen! Ich habe gefühlt, wie der Atem ihn verließ!
Schh! Es war nur ein Traum. Ein Traum!
Ach, Gilraen! Ich wünschte, es wäre so!
Welche Hoffnung gibt es noch für unser Volk?
Die Linie der Könige hängt an einem seidenen Faden.
Ich fürchte, sie wird mit mir ein bitteres Ende nehmen.
Arathorn, wo ist Deine Freude?
Wo ist Deine Hoffnung?
Ich werde nicht verzweifeln!
Und auch Dich nicht verzweifeln lassen.
Arathorn, sieh mich an!
Fürchte nicht den Morgen,
denn wir kennen ihn nicht… noch haben wir Einfluss auf ihn.
Und fürchte nicht, dass das Königshaus am Ende ist.
Es lebt.
In Dir.
Und in mir.
Da ist meine Hoffnung.
Und bevor der letzte Schnee geschmolzen war,
am ersten Tage des dritten Monats,
begrüßten die Dúnedain neue Hoffnung auf der Welt.
Ihr habt einen Sohn, mein Herr.
Wir werden ihn Aragorn nennen.
Königsmut, den soll er haben,
aber auf seiner Brust sehe ich einen grünen Stein,
und daraus wird sein wahrer Name entstammen,
der auch sein berühmtester wird:
Denn er wird ein Heiler sein und ein Erneuerer.
Sehet Aragorn,
Arathorns Sohn,
Herr der Dúnedain!
Nachfahre Elendils von Númenor!
Erbe Isildurs!
Hoch lebe Aragorn!
Hoch lebe Aragorn!
Dank der Tapferkeit des Herren und seiner
Waldläufer lebten die Dúnedain in Frieden.
Und das Kind Aragorn wuchs rasch und glücklich auf.
Es erscheint mir als wäre es erst gestern gewesen,
dass Dein Sohn in Aragorns Alter war, Halbaron.
Ja, so erscheint es mir auch, mein Herr.
Ich denke, es wird uns auch so vorkommen,
wenn unser Sohn ein Mann ist.
So wird es sein, meine Herrin.
Wie schnell sie wachsen!
Und wie viel sie essen, bis sie gross geworden sind!
… Wenn noch was übrig ist!
Im Namen des Königs erhebe ich Anspruch auf dieses Feld!
Sieben Sterne und eine Krone auf blauem Feld
In den Wind des Krieges ist das Banner gestellt.
Der König rief seine Männer nach dorten
Zu Kämpfen für die Freiheit im Norden.
Der Herold rief aus den Verlust von Fornost
Als Dúnedain kämpften sie und fanden den Tod.
Ein nobler und mutiger Mann fiel vom Ross
Zertrampelt von des ruchlosen Feindes Tross.
Der König wurde fort von seinen Männern getrieben
Als die Krieger von Angmar durch die Reihen stieben.
Unser Banner gefangen in einem Todesmeer
Als des Königs Herold gab seinen letzten Atem her.
Das Banner kippte und fiel zur Erde
In grausamer Freude schrien des Feindes Heere.
Als Männer in Furcht rannten und schrien
Wir haben unerwarteten Besuch:
die Herren Elladan und Elrohir aus Bruchtal
wünschen uns sofort zu sprechen.
Seid willkommen, Freunde.
Was führt Euch in dieser Nacht zu uns?
Wie geht es Eurem Vater, dem Herren Elrond?
Und der Herrin Arwen?
Vater und Schwester sind wohlauf, mein Herr.
Elrond war es auch, der uns hierher eilen liess.
Nördlich und östlich von Taurdal werden immer mehr Orks gesichtet.
Bei weitem mehr als in den letzten Jahren.
Sie bewegen sich unaufhaltsam in Richtung
der nördlichsten Ansiedlungen der Dúnedain.
Es wird nicht mehr lange dauern,
bis die Gefahr erneut bis an Eure Grenzen heran reicht.
Nach Bruchtal, wo der Junge liegt,
Und das Banner noch in den Höhen fliegt…
Aus diesem Grunde sendet unser Vater gewichtigen Rat.
Welchen Rat gibt er?
Er bittet eindringlich darum, dass Ihr Frau und Sohn
der Sicherheit Imladris' übergebt
und dass Ihr, Arathorn,
die Dúnedain auf geheimen Pfaden in andere Gefilde führt.
Flieht vor dieser übergreifenden Gefahr!
Es ist spät, meine Herren, Ihr solltet Euch ausruhen.
Lasst uns morgen beratschlagen.
Elrond der Halbelb ist weise.
Er sieht nicht nur, was im Verborgenen liegt,
sondern auch, was noch bevorsteht.
Ich werde über seine Worte
und über das Schicksal meines Volkes nachdenken.
Überlegt jedoch nicht zu lange.
Denn das Unheil rückt mit
jeder Stunde näher.
Ich verstehe. Schlaft wohl, meine Herren.
Schlaft wohl.
Sag es nicht!
Ich werde mich nicht von Dir trennen.
Dennoch ist es ein kluger Rat.
Sollte uns die Gefahr erneut einholen,
müsst Ihr, Du und Aragorn, beschützt werden.
Alle Stammesführer der Dúnedain wurden eine Zeit lang in Elronds Hallen aufgezogen.-
Ich habe als Kind selbst ein paar Jahre dort verbracht.
Ich werde Dich nicht verlassen.
Niemals!
Wir wissen jetzt, wo er ist!
Gut
Komm mit mir
Elgarain!
Halbaron sah Dich fort gehen.
Etwas, was ich schon lange hätte tun müssen.
Ohne Lebewohl zu sagen?
Seit dem Tode Deines Vaters sah
ich es als meine Pflicht, auf Dich aufzupassen.
Ich schuldete es ihm für seine jahrelangen Dienste
und seine Freundschaft.
Als Du seinen Platz einnehmen wolltest, war ich der einzige, der Dich unterstützt hat.
Zehn Jahre lang warst Du an meiner Seite
und gerade jetzt, wo ich Dich am meisten brauche,
verlässt Du mich?
Ihr braucht jemanden, der in entfernten Ländern Augen und Ohren offen hält
und der Waldläuferstützpunkt in Hithlin ist unbesetzt.
Hithlin?
Aber das ist so weit weg!
Ich entbinde Euch von Eurer Pflicht.
Ich werde Euch nicht länger zur Last fallen.
Du warst nie eine Last.
Elgarain, Du warst immer eine gute Freundin.
Du bist wie eine Schwester für mich.
Ihr habt eine Familie.
Eine Frau und einen Sohn, die Euch brauchen.
Beschützt sie.
Bittet mich nicht, zu bleiben!
Ich flehe Euch an.
Ich werde Dich nicht aufhalten, wenn es Dein Wunsch ist zu gehen.
Aber ich verstehe es nicht.
Und aus diesem Grunde kann ich es nicht erklären.
Vergebt mir.
Herr Arathorn! Euer Rat wird gebraucht.
Arathorn. Der Feind ist auf dem Vormarsch!
Gute Reise, Freundin!
Mein Herr! Die Orks sind auf dem Vormarsch.
Herr Elrohir bat mich, Euch dies zu sagen:
"Die Entscheidung wurde Euch abgenommen."
Rufe meine Hauptmänner zusammen.
Krieg steht uns bevor!
Sei gegrüßt, mein Freund,
es ist Zeit.
Jedoch während der Anführer der Dúnedain
und die Söhne Elronds ihre Pläne schmiedeten,
waren die Orks - unbemerkt und listenreich -
dem Dorf schon näher als selbst Herr Elrond vorher gesehen hatte.
Hast Du nicht etwas vergessen?
Was denn?
Mir zu sagen, dass Du gehst.
Lord Arathorn braucht deine Hilfe.
Egal, ob er nach Bruchtal reitet
oder die Dúnedain anderswo in Sicherheit bringt,
du wirst hier nicht bleiben.
Ich kann nicht.
Das begreife ich jetzt.
Ich will mein Herz von ihm befreien.
Ist das denn keine gute Nachricht für dich?
Das ist sie in der Tat.
Denn ich denke immerzu an Dich.
Wusstest Du das nicht oder konntest es zumindest erahnen?
Du warst immer nett zu mir.
Nett?
Nein, Elgarain!
Ich liebe dich, und das schon seit Jahren.
Obwohl Du wusstest, dass ich einen anderen liebe? Warum?
Ich wusste, dass Du schon bald die Weisheit erlangen würdest, ihn gehen zu lassen.
Die habe ich jetzt.
Nur, um vor mir davon zu laufen.
El, lauf nicht weg.
Komm mit mir!
Ja.
Elgarain, fliehe!
Du kannst sie nicht alleine aufhalten!
Beeil Dich! Warne das Dorf!
Nein!
Du musst sie warnen!
Für die Dúnedain! Los!
Los!
Wir werden uns wieder sehen. Los!
Meine Herren. Herrschaften! Ihr Herren!!
Wir werden dem Vormarsch der Orks nicht tatenlos zusehen.
Wir werden die Dörfer evakuieren,
aber wir werden in der Wildnis Krieg über die Orks bringen,
wo immer sie auch stecken mögen!
Die Diener des Bösen mögen sich vorsehen!
Zu den Waffen! Zu den Waffen!
Zu den Waffen! Zu den Waffen!
Der Feind greift an! Halbaron! Zu den Waffen!
Der Wald ... Dirhaborn ... er kämpft, um sie aufzuhalten … die Orks sind überall!
Alle Waldläufer zu mir!
Bist du verletzt?
Nein.
Gilraen, wo ist Euer Sohn?
Aragorn!?
Geht in die Halle!
Arathorn! Zurück, zurück!
Da! Der ist es!
Dein Schicksal ist besiegelt, dein Geschlecht geht unter!
dein Geschlecht geht unter!
Papa... Papa, Papa!?
Zwei Hunde müssen heute sterben!
Gilraen!!
Geht hinein, Herrin!
Ich verlasse dich nicht!
Papa... Papa
Die Dúnedain gewannen die Oberhand,
aber dieser Sieg forderte einen hohen Preis.
Vergebt mir.
Weswegen?
Meines Neides wegen...
da er Euch gewählt hat.
Elgarain!
Arathorn... Ich…
Spare Deine Kräfte, Freundin!
Ich habe Euch im Stich gelassen.
Nein. Nein, das hast Du nicht.
Dank Dir ist meine Familie nun in Sicherheit.
Dein Vater wäre so stolz auf dich.
Ich habe heute mein Herz gefunden.
Und jetzt ist es verloren…
Er wäre mit Dir gegangen?
Ich hätte nicht alles verloren.
Du musst leben.
Und Aragorn muss leben.
Wir dürfen unsere Hoffnung nicht aufgeben!
Elgarain?
Elgarain!
Wie viele müssen noch sterben?
Wie viele?!
Zu lange haben die Diener des Bösen unser Volk heimgesucht
und das einst so stolze Königreich von Arnor verwüstet.
Männer des Westens!
Der Schatten wird länger
und sein grausamer Arm reicht bald zu uns.
Aber wir… wir dürfen die Hoffung nicht verlieren.
Es wird eine Zeit kommen, in der die Dúnedain ihre Stärke wieder gewinnen
und das Böse für immer aus diesen Landen vertreiben.
Bis dahin haben wir die Pflicht,
unser Volk um jeden Preis zu beschützen.
Auf nun, Dúnedain!
Entsinnt Euch, wer Ihr seid!
Schlagen wir unsere Feinde erneut in die Flucht!
Und lasst keinen Ork diesen Wald lebendig verlassen!
Sammle deine Waldläufer. Ihr kommt mit mir!
Ich werde zu Dir zurück kommen. Das verspreche ich.
Dann führte Arathorn, Aradors Sohn,
Herr der Dúnedain,
seine Mannen in einen großen und kühnen Angriff
und die Diener des Feindes verzagten.
Arathorn, wartet!
Jetzt endet die Linie der Könige!
Sie endet nicht.
Es gibt immer noch Hoffnung!
Sie werden zurück kehren, Gilraen.
Das werden sie!
Frau Gilraen, Frau Gilraen,
Herr Arathorn ist verletzt! Wo ist meine Herrin? Wo ist meine Herrin?
Hat er etwas gesagt?
Nur Euren Namen, Herrin.
Gilraen…
Ich bin hier. Ich bin hier!
Hier ist meine Freude.
Und dort ist unsere Hoffnung.
Aragorn, Stammesführer der Dúnedain.
Dann nahm die Herrin der Dúnedain Abschied von ihrer Sippe
und ihrem Volk,
denn um die letzten Kinder Númenors zu schützen,
gebot sie Halbaron und den Dúnedain,
Taurdal zu verlassen und in kleinen, verborgenen Siedlungen,
tief in den Wäldern von Rhudaur, Schutz zu suchen.
Isildurs Erbe wurde nach Bruchtal gebracht,
um dort aufgezogen und geschützt zu werden.
Und so bist Du hierher, in das Haus von Herrn Elrond, gekommen, mein Kleiner.
Ich werde Dich nun nicht mehr "Aragorn" nennen…
… denn Dein Name muss in Vergessenheit geraten,
damit der Feind nicht weiss, dass Du lebst
und alles, wofür wir gekämpft haben, verloren wäre.
Zum letzten Mal bist
Du Aragorn,
Arathorns Sohn.
Stammesführer der Dúnedain
und Erbe Isildurs!
Aber nun,
Estel,
bist Du einfach nur… unsere Hoffnung.