Ich entwerfe technische Projekte
für Schüler zwischen 11 und 18 Jahren,
wobei ich oft ziemlich
unerwartete Materialen verwende.
Inspiration ziehe ich dabei
aus alltäglichen Problemen.
Zum Beispiel brauchte ich
einmal ein Kostüm,
um an einer Comic-Tagung teilzunehmen,
wobei ich nicht viel Geld
ausgeben wollte.
Mein selbst kreiertes Kostüm
hatte eine leuchtende Krone
und einen leuchtenden Rock.
(Gelächter)
Ein anderes Mal war ich am Boden zerstört,
als mein liebstes Handyspiel,
Flappy Bird,
aus dem App-Store genommen wurde.
(Gelächter)
Also stand ich vor dem Problem,
mein Telefon nie wieder zu aktualisieren
oder nie wieder Flappy Bird zu spielen.
(Gelächter)
Ich war unzufrieden
mit beiden Optionen,
daher habe ich das für mich
einzig Sinnvolle getan:
Ich fertigte eine physische Version
von Flappy Bird an,
die niemals aus dem App-Store
entfernt werden kann.
(Gelächter)
(Musik)
(Piepgeräusche)
(Musik)
(Gelächter)
Einige meiner Freunde
waren dem Spiel auch ziemlich verfallen
und ich habe sie zum Spielen eingeladen.
(Video) Freund: Ah!
(Gelächter)
(Video) Freundin: Was zum Henker?
(Gelächter)
Die fanden es genau so
aufreibend wie das Original.
(Gelächter)
Daher habe ich ein Demo
des Projekts online gestellt
und überraschenderweise
wurde es ein Riesenerfolg.
In nur wenigen Tagen wurde es
über 2 Millionen mal angeklickt.
(Gelächter)
Die Kommentare der Leute
sind dabei viel interessanter.
Viele wollten ihre eigene Version bauen
oder haben mich
nach der Anleitung gefragt.
Das bestätigte meine Vermutung,
dass wir durch ein kreatives Projekt
Leuten Ingenieurwissenschaften
näherbringen können.
Mit dem durch das Video
eingenommenem Geld
konnten unsere Schüler
alle ein eigenes Spiel
in einer Box entwerfen.
Obwohl es ziemlich anspruchsvoll war,
konnten sie dabei viele neue
technische Konzepte kennenlernen.
Dabei waren alle wissbegierig,
um ihr eigenes Spiel fertigzustellen.
(Gelächter)
Vor der Flappy-Bird-Box
hatte ich die Idee,
mit kreativen technischen Projekten
zu unterrichten.
Als ich in der Mittelstufe unterrichtete,
haben wir unsere Schüler Roboter
aus herkömmlichen Bausätzen bauen lassen.
Dabei bemerkte ich,
dass viele Schüler gelangweilt wirkten.
Dann fingen einige an,
ihre Roboter mit Papier zu dekorieren.
Dann kamen immer mehr Schüler darauf
und schließlich stieg
das Interesse am Projekt.
Also habe ich nach noch
kreativeren Methoden gesucht,
um Schüler an Technologie heranzuführen.
Dabei fand ich heraus, dass die meisten
Technik-Bausätze für Schulen
ziemlich einschüchternd aussehen.
Sie bestehen alle aus Plastikteilen,
die sich nicht anpassen lassen.
Zusätzlich sind sie alle sehr teuer
und kosten jeweils
mehrere Hundert Dollar.
Das ist für die wenigsten
Klassenbudgets erschwinglich.
Da ich nichts fand,
beschloss ich, etwas selbst zu machen.
Ich fing mit Papier und Stoff an,
schließlich haben wir damit
schon als Kinder gespielt.
Sie sind ziemlich günstig
und gibt es überall im Haushalt.
Dann entwickelte ich ein Projekt,
bei dem Schüler
eine leuchtende Kreatur
aus Stoff und Wackelaugen bauen können.
Die Schüler halfen sich alle gegenseitig,
lachten und diskutierten das Projekt.
Vor allem konnten dabei
ihre Kreativität einfließen.
Aufgrund des Erfolgs des Projektes
habe ich weitere
technische Projekte erschaffen,
um meine Schüler herauszufordern.
Ich fing auch an, die Workshops
außerhalb der Schule
der Allgemeinheit anzubieten.
Dabei ist etwas Interessantes passiert.
Ich bemerkte, dass viele Leute
unterschiedlichster Herkunft
die Workshops besuchten.
Besonders Frauen und Minderheiten
waren viel stärker vertreten,
als ich erwartet hatte.
Das würde man in einem herkömmlichen
technischen Workshop nicht erwarten.
Schauen Sie sich diese Personalstatistik
eines großen Technologiekonzern
aus dem Jahr 2016 an.
Frauen stellen hier nur 19 %
der Mitarbeiter im Technologiesektor.
Unterdurchschnittlich repräsentierte
Minderheiten machen nur 4 % aus.
Diese Statistik mag ähnlich ausfallen,
wenn man Robotikkurse in der Mittelstufe
oder Ingenieursseminare
an Universitäten besucht.
Dabei gibt es eine
breite Palette an Problemen,
die zu dieser Einseitigkeit im
Technologiesektor beitragen.
Eine Lösung könnte vielleicht sein,
Schüler durch kreative Projekte
an Technologie heranzuführen.
Ich behaupte nicht, dass das
die Lösung für alles ist,
aber es könnte Technologie
für jene zugänglich machen,
die sich ursprünglich
nicht dafür interessierten,
aufgrund der Weise, wie es in Schulen
präsentiert und gelehrt wurde.
Wie fangen wir also an, die Auffassung
von Technologie zu ändern?
Die meisten Schüler denken, dass es
langweilig oder schwer zugänglich ist,
weshalb ich Projekte stets
nach drei Prinzipien erstellte.
Zuerst, eine niedrige Einstiegshürde,
sodass der Start ins Projekt leicht fällt.
Schauen Sie sich diese Anleitung an.
Im ersten Projekt sollten
die Schüler lernen,
einen Stromkreis auf Papier zu bauen.
Offensichtlich dauert
der Lernprozess gar nicht lange
und ist selbst für Anfänger sehr einfach.
Niedrige Einstiegshürden bedeuten auch,
dass wir finanzielle Barrieren entfernen,
die sonst Leute davon abhält,
Projekte abzuschließen.
Mit nur Papier, Kupferband,
einer Glühbirne und einer Batterie
kann dieses Projekt schon für unter
einem Dollar durchgeführt werden.
Das zweite Prinzip ist,
ein hohes Niveau zu ermöglichen.
Das heißt, es gibt viel Raum für Wachstum,
und Schüler werden
ständig herausgefordert.
Am Anfang mag es nur
eine leuchtende Figur sein,
aber dann können Sensoren und
Mikrokontroller eingebaut werden,
und die Figur kann programmiert werden,
um mit ihrer Umwelt zu interagieren.
(Gelächter)
Das dritte und letzte Prinzip
ist Anpassbarkeit.
Das bedeutet, dass das Projekt
an jeden anpassbar ist.
Das ist das Schöne an
alltäglichen Materialien,
sie sind durch Papier und Stoffe
sehr einfach anpassbar.
Auch wenn Sie Flappy Bird gar nicht mögen,
können Sie immer noch
Ihr eigenes Spiel entwerfen.
(Video) Schüler: Unser Spiel
handelt von Justin Bieber.
Da er zu schnell gefahren ist,
muss man dafür sorgen,
dass er der Polizei entkommt.
(Gelächter)
(Video) Schüler: Ja, aber er
hat sich geändert,
wir sind Teil seiner Truppe.
(Gelächter)
Vielen Dank.
(Applaus)