Ich möchte über soziale Innovation
und soziales Unternehmertum sprechen.
Zufällig habe ich Drillinge.
Sie sind klein, 5 Jahre alt.
Wenn ich das erzähle,
fragen manche Leute:
"Wirklich? Wie viele?"
Hier sind sie:
Das sind Sage und Annalisa und Rider.
Nun, zufällig bin ich auch schwul.
Schwul und Vater von Drillingen zu sein,
ist mit Abstand die sozial
innovativste Unternehmung,
die ich je gemacht habe.
(Gelächter) (Beifall)
Die eigentliche soziale Innovation,
über die ich sprechen möchte,
umfasst Wohltätigkeit.
Ich möchte darüber sprechen,
dass unsere angelernte Denkweise
über Spenden, Wohltätigkeit
und den gemeinnützigen Bereich
unsere wichtigsten Anliegen untergräbt,
sowie unseren tiefen Wunsch,
die Welt zu verändern.
Glauben wir denn überhaupt,
dass gemeinnütziger Arbeit
eine entscheidende Rolle dabei zukommt,
die Welt zu verändern?
Viele sagen, dass die Wirtschaft nun
die Entwicklungsländer emporhebt,
und dass soziale Unternehmen
sich um den Rest kümmern.
Ich glaube, dass die Wirtschaft
den Großteil der Menschheit voranbringt.
Aber sie lässt immer jene
10 % oder mehr zurück,
die am meisten benachteiligt
oder erfolglos sind.
Soziale Unternehmen brauchen Märkte
und es gibt Probleme,
für die man einfach nicht die
finanziellen Maßnahmen entwickeln kann,
die man am Markt braucht.
Ich sitze im Vorstand
eines Zentrums für geistig Behinderte
und diese Menschen wollen lachen.
Sie wollen Mitgefühl und Liebe.
Wie will man das in Geld aufwiegen?
Genau hier setzen der gemeinnützige Sektor
und Menschenlichkeit an.
Menschlichkeit bildet den Markt
für Nächstenliebe.
Der Markt ist für all jene Menschen,
für die es keinen anderen Markt gibt.
Wenn wir, wie Buckminster Fuller sagte,
eine Welt wollen, die für alle funktioniert
und niemanden und nichts zurücklässt,
dann muss der gemeinnützige Sektor
eine entscheidende Rolle darin spielen.
Aber das klappt scheinbar nicht.
Warum hat die Krebshilfe
nicht einmal annähernd eine
Heilung für Brustkrebs gefunden?
Warum haben unsere Vereine für Obdachlose
die Obdachlosigkeit in keiner
größeren Stadt beenden können?
Warum beträgt seit 40 Jahren der Anteil der Armen
an der US-amerikanischen Bevölkerung 12%?
Die Antwort ist, dass diese sozialen Probleme
ein gewaltiges Ausmaß haben
und unsere Organisationen
demgegenüber winzig sind.
Zudem haben wir ein Glaubenssystem,
das sie winzig hält.
Wir haben zwei Regelwerke.
Wir haben eines für den gemeinnützigen Sektor
und eines für den Rest der Wirtschaftswelt.
Das ist eine Ausgrenzung, die
den gemeinnützigen Sektor
in fünf Bereichen diskiminiert.
Der erste ist Vergütung.
Im gewinnorientierten Sektor gilt:
Je mehr Wert Sie schaffen,
desto mehr können Sie verdienen.
Aber wir wollen nicht, dass NPOs
(Non-Profit-Organisationen) Geld verwenden,
um Menschen einen Anreiz zu bieten,
mehr in sozialen Diensten zu leisten.
Wir haben eine instinktive
Ablehnung gegenüber der Idee,
dass eine Person viel Geld verdienen könnte,
indem sie anderen hilft.
Interessant, dass wir es
nicht instinktiv ablehnen,
wenn Menschen viel verdienen,
indem sie anderen nicht helfen.
Sie möchten also 50 Millionen Dollar umsetzen,
indem Sie Kindern gewalttätige Computerspiele
verkaufen, machen Sie's.
Wir bringen Sie auf die Titelseite
des "Wired"-Magazins.
Wollen Sie aber eine halbe
Million Dollar verdienen,
indem Sie Kinder von Malaria heilen
und schon werden Sie
als Schmarotzer betrachtet. (Beifall)
Das nehmen wir als unser
ethisches System wahr,
wir erkennen aber nicht,
dass dieses System
eine gravierende Nebenwirkung hat.
Es stellt Sie vor eine wechselseitig
ausschließende Wahl,
entweder Gutes für sich und Ihre Familie zu tun
oder Gutes für die Welt zu tun.
Mit dieser Entscheidung konfrontiert,
werden die hellsten Köpfe
der besten Universitäten zu zehntausenden,
die einen erheblichen Unterschied
im gemeinnützigen Bereich machen könnten,
jedes Jahr direkt in den
gewinnorientierten Sektor geschickt,
weil sie nicht dazu bereit sind,
dieses lebenslange Opfer zu bringen.
Businessweek untersuchte in einer Studie
die Höhe der Vergütung
von MBA-Absolventen
10 Jahre nach dem Abschluss.
Die durchschnittliche Vergütung
für einen MBA-Absolventen von Stanford
mit Prämie betrug im Alter
von 38 Jahren 400.000 Dollar.
Zugleich betrug das durchschnittliche
Einkommen eines Geschäftsführers
eines über 5 Millionen schweren
medizinischen Wohlfahrtsvereins
232.000 Dollar und bei einem Verein
zur Hungerbekämpfung 84.000 Dollar.
Sie werden nicht viele
Menschen finden, die mit einem
400.000 Dollar schweren Talent ein Opfer
von 316.000 Dollar jährlich erbringen,
um Geschäftsführer eines Vereins
zur Hungerbekämpfung zu sein.
Manche sagen: "Das liegt daran,
dass MBA-Absolventen gierig sind."
Nicht unbedingt. Sie könnten clever sein.
Es ist billiger für diese Person,
jedes Jahr 100.000 Dollar an den Verein
zur Hungerbekämpfung zu spenden,
dabei 50.000 Dollar Steuern zu sparen
und mit 270.000 Dollar immer noch
den anderen voraus zu sein,
und nun ebenfalls als Wohltäter
bezeichnet zu werden, weil sie
100.000 Dollar an einen
gemeinnützigen Verein gespendet hat.
Wahrscheinlich sitzt sie im Vorstand
des Vereins zur Hungerbekämpfung
und überwacht womöglich den armen Schlucker,
der sich entschieden hat, Geschäftsführer
des Vereins zur Hungerbekämpfung zu sein,
und hat ein Leben lang
diese Macht und diesen Einfluss
und ist mit hohem Ansehen
immer noch den anderen voraus.
Der zweite Bereich der Diskriminierung
ist Werbung und Marketing.
Wir sagen dem gewinnorientierten Sektor:
"Investiert in Werbung,
bis der letzte Dollar
keinen Wert mehr schafft."
Aber bei gemeinnützigen Vereinen wollen wir
unsere Spenden nicht in Werbung investiert sehen.
Unsere Einstellung ist:
"Wenn ihr die Werbung finanziert bekommt,
meinetwegen auch um vier Uhr morgens,
ist das okay für mich.
Aber, dass meine Spende in die
Werbung fließt, das will ich nicht.
Sie soll direkt an die Bedürftigen gehen."
Als ob das in Werbung investierte Geld
nicht erheblich größere Summen
an Spenden einbringen könnte,
um den Bedürftigen zu helfen.
In den 90er Jahren hat mein Unternehmen
die Langstreckenfahrradtouren
von AIDSRide kreiert
und gegen Brustkrebs die dreitägigen
Fußmärsche über 60 Meilen,
und in der Zeitspanne von 9 Jahren
nahmen 182.000 Helden des Alltags daran teil
und brachten insgesamt 581 Millionen Dollar ein.
Sie brachten für diese Anliegen mehr Geld
in kürzerer Zeit ein als jedes
andere Ereignis in der Geschichte.
Alles basiert auf der Idee,
dass Menschen es leid sind,
gefragt zu werden,
was sie als Mindestes tun könnten.
Menschen sehnen sich danach,
die ganze Reichweite
ihres Potenzials zu entfalten,
für Anliegen, die ihnen am Herzen liegen.
Aber sie müssen gefragt werden.
Wir kamen auf so viele Teilnehmer
durch ganzseitige Werbeanzeigen
in der New York Times,
in The Boston Globe, mit Werbung
zur Hauptsendezeit im Radio und TV.
Was glauben Sie, wie viele
Teilnehmer es gewesen wären,
wenn wir Flyer im Waschsalon aufgehängt hätten?
Spenden an gemeinnützige Einrichtungen
stagnieren in den U.S.A. bei 2 % des BIP
seit Beginn der Erhebungen
in den 70er Jahren.
Das ist eine wichtige Tatsache,
weil sie uns zeigt,
dass über 40 Jahre der gemeinnützige Sektor
nicht imstande war, einen Marktanteil
vom gewinnorientierten Sektor zu übernehmen.
Wenn Sie darüber nachdenken:
Wie kann ein Sektor auch
einen Marktanteil von
einem anderen übernehmen,
wenn es diesem nicht erlaubt ist,
sich zu vermarkten?
Wenn wir den Marken sagen:
"Ihr könnt für alle Vorteile eures Produkts werben."
Aber den Wohltätigkeitseinrichtungen sagen wir:
"Ihr dürft nicht für all das Gute werben, das ihr tut."
Wo wird das Geld des Konsumenten
dann wohl hinfließen?
Der dritte Bereich der Diskriminierung
ist das Eingehen von Risiken,
um mit neuen Konzepten Erlöse zu erzielen.
Disney kann demnach einen
200-Millionen-Dollar-Flop drehen
und niemand ruft den Generalstaatsanwalt.
Aber wenn Sie eine 1 Million Dollar investieren,
um durch eine Gemeinschaftsspendenaktion
den Armen zu helfen, aber keinen Profit von 75 %
innerhalb des ersten Jahres erreichen,
wird Ihre Person in Frage gestellt.
Gemeinnützige Organisationen
müssen sich zurückhalten,
mutige, groß angelegte, neue
Spendenaktionen zu versuchen,
aus Angst, dass bei Versagen
ihr Ruf durch den Schmutz gezogen wird.
Wir alle wissen: Wenn Fehler verboten sind,
stirbt die Innovation.
Wenn Innovation beim Spendensammeln stirbt,
können die Einnahmen nicht steigen.
Wenn die Einnahmen nicht steigen,
gibt es kein Wachstum.
Wenn es kein Wachstum gibt, sind Sie weit
davon entfernt, große soziale Probleme zu lösen.
Der vierte Bereich ist Zeit.
Über sechs Jahre konnte Amazon
seinen Investoren nichts zurückzahlen,
und man hatte Geduld.
Sie wussten, dass es ein langfristiges Ziel war,
den Markt zu dominieren.
Aber hätte eine gemeinnützige Organisation
je den Traum gehabt,
ein herausragendes Ausmaß über
den Lauf von sechs Jahren zu erreichen,
wobei kein Geld an die Bedürftigen geht,
sondern in Wachstum investiert wird,
würden wir eine Kreuzigung erwarten.
Und der letzte Bereich ist der Gewinn selbst.
Gewinnorientierte Unternehmen können Gewinne zahlen,
um Kapitalgeber für neue Ideen anzulocken,
aber man darf keine Gewinne
im gemeinnützigen Sektor auszahlen.
Der gewinnorientierte Sektor hat Zugang
zum Kapitalmarkt, der Billionen wert ist.
Der gemeinnützige Sektor schmachtet nach Größe,
Risiko und Ideenreichtum.
Nehmen wir alle fünf Komponenten zusammen –
Sie dürfen kein Geld verwenden,
um Talente aus dem gewinnorientierten
Sektor zu locken.
Sie können bei weitem nicht so werben,
wie es gewinnorientierte Unternehmen tun,
um Kunden zu bekommen.
Bei der Suche nach Kunden können Sie
nicht die gleichen Risiken eingehen,
die der gewinnorientierte Sektor auf sich nimmt.
Sie haben nicht die gleiche Zeit,
um an Kunden zu kommen,
wie gewinnorientierte Unternehmen.
Und Sie haben keinen Aktienmarkt
um irgendetwas davon zu finanzieren,
und selbst wenn es einem dennoch gelingt,
wird der gemeinnützige Sektor im Vergleich
zum gewinnorientierten extrem benachteiligt sein,
auf jeglicher Ebene.
Falls wir am Effekt dieser
getrennten Regelwerke zweifeln,
ist diese Statistik ernüchternd:
Von 1970 bis 2009
lag die Anzahl der NPOs,
die ein Wachstum
von über 50 Millionen Dollar
Jahreseinnahmen verzeichneten,
bei 144.
Zugleich lag die Anzahl der gewinnorientierten
Unternehmen über dieser Grenze
bei 46.136.
Wir haben es mit sozialen Problemen
in gewaltigem Ausmaß zu tun
und unsere Organisationen können
die nötige Größe nicht entwickeln.
Die ganze Größe kommt Coca-Cola
und Burger King zugute.
Also, warum denken wir auf diese Weise?
Wie so viele fanatische
Glaubensansätze Amerikas
gehen diese Vorstellungen auf alte
Puritanische Glaubensmuster zurück.
Die Puritaner kamen, wie sie sagten,
aus religiösen Gründen hierher,
aber sie kamen auch,
weil sie viel Geld verdienen wollten.
Sie waren gottesfürchtige Menschen, aber auch
wirklich aggressive Kapitalisten,
und sie wurden bezichtigt,
im Vergleich zu anderen Siedlern
extrem profitorientiert zu sein.
Zugleich waren die Puritaner aber auch Kalvinisten
und wurden demnach gelehrt, sich selbst zu hassen.
Ihnen wurde gelehrt, dass
Egoismus ein reißender Strom sei,
der in die ewige Verdammnis führt.
Dies führte zu einem wahren
Konflikt für diese Menschen.
Einerseits kamen sie den ganzen Weg
über den Atlantik, um ein Vermögen zu machen.
Andererseits führte das viele Geld
direkt in die Hölle.
Was sollten sie also tun?
Wohltätigkeit war ihre Lösung.
Sie wurde ihre ökonomische Zufluchtsstätte,
mit der sie für ihre Gewinnorientierung
Buße tun konnten
um 5 Cent für jeden Dollar.
Natürlich, wie sollten sie mit
Wohltätigkeit Geld verdienen,
wenn Wohltätigkeit als Buße
für das Geldverdienen diente?
Finanzielle Anreize wurden aus dem
Reich der Nächstenliebe verbannt,
sodass es im Bereich
des Geldverdienens gedeihen konnte,
und über 400 Jahre wurde nicht eingeschritten,
um zu sagen: "Das ist kontraproduktiv und unfair."
Diese Ideologie wird nun überwacht
von dieser einen gefährlichen Frage,
die lautet: "Wie viel Prozent meiner Spende gehen
an die Sache selbst im Vergleich zur Verwaltung?"
Mit dieser Frage treten eine Menge Probleme auf.
Ich lege den Fokus auf folgende zwei.
Erstens glauben wir dadurch, dass die
Verwaltung etwas Negatives sei,
das nicht zum Anliegen gehört.
Aber das gehört es, insbesondere wenn es
für das Wachstum verwendet wird.
Dieser Gedanke, dass die Verwaltung
der Feind des Anliegens sei,
führt zum zweiten, weitaus größeren Problem.
Es zwingt Organisationen dazu,
ohne jene Gemeinkosten auszukommen,
die sie zum Wachstum brauchen,
nur um die Gemeinkosten gering zu halten.
Wir haben also gelernt, dass
gemeinnützige Organisationen
möglichst wenig in die Verwaltung,
sowie die Geldbeschaffung investieren sollten,
in dem Glauben, dass je weniger
man für Geldbeschaffung ausgibt,
desto mehr für das Anliegen zur Verfügung steht.
Das ist gewissermaßen wahr,
wenn wir in einer tristen Welt leben,
in der dieser Kuchen nicht
größer gemacht werden kann.
Aber wenn wir in einer logischen Welt leben,
dann führt diese Investition in die Spendensammlung
de facto zu mehr Geldmitteln und
macht den Kuchen größer.
Dann gilt genau das Gegenteil
und wir sollten mehr Geld investieren, nicht weniger,
weil es gerade das Fundraising ist,
das das Potenzial hat,
unsere Geldsumme zu multiplizieren,
die für das Anliegen verfügbar ist,
das uns so sehr am Herzen liegt.
Ich gebe Ihnen zwei Beispiele.
Wir haben AIDSRides mit
einer Erstinvestition von
50.000 Dollar Risikokapital initiiert.
Innerhalb von neun Jahren haben wir
das 1.982 Mal vervielfacht
und haben nach Abzug der Ausgaben
108 Millionen Dollar eingenommen.
Die dreitägige Aktion gegen Brustkrebs haben wir
mit einer Erstinvestition von
350.000 Dollar Risikokapital gestartet.
Innerhalb von nur fünf Jahren
haben wir das 554 Mal vervielfacht
auf 194 Millionen Dollar nach Abzug aller Ausgaben,
um in die Brustkrebsforschung zu investieren.
Angenommen, Sie sind ein Wohltäter
mit Interesse an Brustkrebs,
welche Lösung wäre sinnvoller:
Sie finden die innovativsten
Wissenschaftler auf diesem Gebiet
und geben ihnen 350.000 Dollar für die Forschung,
oder Sie geben die 350.000 Dollar
deren Fundraising-Agentur,
um das Geld auf 194 Millionen Dollar
für die Brustkrebsforschung zu vervielfachen.
2002 war unser erfolgreichstes Jahr.
Wir bekamen allein für Brustkrebs in diesem Jahr
71 Millionen Dollar herein, abzüglich aller Ausgaben.
Und dann mussten wir den Betrieb einstellen,
plötzlich und traumatisch.
Warum? Um es kurz zu fassen,
unser Sponsor verleumdete uns.
Sie wollten sich von uns distanzieren,
weil die Medien uns heftigst kritisierten,
für unsere Investition von 40%
der Gesamteinnahmen in Ausbildung
und Kundenservice und den Zauber der Erfahrung.
In der Buchhaltung gibt es keinen Begriff für
diese Art der Investition
in Wachstum und in die Zukunft,
als die verteufelte Abstempelung als Gemeinkosten.
Von einem Tag auf den anderen
verloren 350 hervorragende Mitarbeiter
ihre Arbeit,
weil sie als zu hohe Gemeinkosten
bezeichnet wurden.
Unser Sponsor versuchte,
die Sache selbst aufzuziehen.
Die Gemeinkosten stiegen nun.
Die Nettoeinnahmen für die
Brustkrebsforschung gingen zurück
um 84 % bzw. 60 Millionen Dollar in nur einem Jahr.
Das passiert, wenn wir
Moral mit Sparsamkeit verwechseln.
Wir haben alle gelernt, dass der
Kuchenverkauf mit 5 % Gemeinkosten
moralisch über dem professionellen
Fundraising-Unternehmen mit 40% Gemeinkosten steht,
aber dabei vergessen wir
die wichtigste Information,
nämlich, wie groß der Kuchen tatsächlich ist?
Wen kümmert's, wenn der Kuchenverkauf
5 % Gemeinkosten hat und winzig ist.
Was, wenn der Kuchenverkauf 71 Dollar
für die Wohltätigkeit sammelt,
weil nicht in sein Wachstum investiert wurde,
und das professionelle Fundraising-Unternehmen
71 Millionen Dollar einnahm,
weil es genau das tat?
Welchen Kuchen würden wir bevorzugen?
Und welchen Kuchen würden
die Hungernden bevorzugen?
Folgende Wirkung hat dies auf das Gesamtbild.
Wie ich sagte, liegen gemeinnützige Spenden bei
2 % des BIP in den Vereinigten Staaten.
Das sind ungefähr 300 Milliarden Dollar pro Jahr.
Aber nur 20 % davon bzw. 60 Milliarden Dollar
gehen in Gesundheitsleistungen und soziale Dienste.
Der Rest geht an Religionen,
Hochschulbildung und Krankenhäuser.
Diese 60 Milliarden Dollar
sind bei weitem nicht genug,
um diese Probleme anzupacken.
Wenn wir die gemeinnützigen Spenden
von 2 % durch Investition in das Wachstum,
eine Stufe höher, auf 3 % des BIP, bringen könnten,
dann wären das 150 Milliarden Dollar mehr Einnahmen,
und würde dieses Geld direkt in
Gesundheitsleistungen und soziale Dienste fließen,
weil wir diese bei den Investitionen
in den Vordergrund gestellt haben,
würde das eine Verdreifachung
der Spenden auf diesem Sektor bedeuten.
Jetzt reden wir von Größe.
Jetzt reden wir von dem Potenzial für echten Wandel.
Aber das wird nie passieren, wenn wir
diese Organisationen in ihrem Horizont beschränken,
mit dem demoralisierenden Ziel,
die Gemeinkosten möglichst gering zu halten.
Unsere Generation will nicht,
dass ihre Grabinschrift lautet:
"Wir hielten die Gemeinkosten der Wohlfahrt gering."
(Gelächter) (Beifall)
Wir wollen, dass da steht,
wir haben die Welt verändert
und teil dieses Wandels war,
dass wir unsere Denkweise veränderten.
Wenn Sie also das nächste Mal
eine Wohltätigkeitsorganisation prüfen,
fragen Sie nicht nach deren Gemeinkosten.
Fragen Sie nach der Größe ihrer Träume,
ihrer Träume in Apple-, Google-, Amazon-Größe,
wie sie den Fortschritt hin
zu diesen Träumen messen
und welche Ressourcen sie brauchen,
um diese zu verwirklichen,
unabhängig von deren Gemeinkosten.
Warum sollten Gemeinkosten von Bedeutung sein,
wenn diese Probleme wirklich gelöst werden.
Wenn wir zu dieser Großzügigkeit bereit sind,
einer Freizügigkeit des Denkens, dann kann
der gemeinnützige Sektor eine entscheidende
Rolle dabei spielen, die Welt für all jene zu verändern,
die diese Veränderung am meisten brauchen.
Wenn das unser anhaltendes Vermächtnis ist,
dann haben wir Verantwortung
für unser Denken übernommen,
das an uns weitergegeben wurde,
das wir überdacht, korrigiert haben,
und die Weise, wie die Menschheit über
Veränderung nachdenkt, wieder neu erfunden haben,
für immer und für jeden.
Ich dachte, ich lass die Kinder
zusammenfassen, was das bedeuten würde.
Annalisa Smith-Pallotta: Das wäre –
Sage Smith-Pallotta: – ein echte soziale –
Rider Smith-Pallotta: – Innovation.
Dan Pallotta: Danke vielmals.
(Beifall)
Vielen Dank. (Beifall)