Danke fürs Zuschauen bei „African Elements“. In dieser Folge geht es um die Auswirkungen der Haiti Revolution. Die Republik Haiti formte US-amerikanische Politik in Bezug auf Sklaverei, erhöhte die Spannungen zwischen dem Norden und Süden, und beeinflusste schwarze Frauen, was oft übersehen wird. Im folgenden Beitrag wollen wir das näher betrachten. Willkommen zurück bei African Elements, wo wir euch schwarze und afrikanische Lehrinhalte näher bringen. Vielen Dank an unsere Patreon Abonnenten und ihre Unterstützung. Für einen Dollar pro Monat könnt ihr werbefrei Videos sehen, exklusiv für unsere Abonnenten. In weiteren Abos gibt es dann auch noch die Lehrpläne, PowerPoint-Präsentationen, und die Canvas-Elemente des Kurses. Ihr könnt aber auch durch liken und abonnieren unterstützen. Klickt einfach auf die Glocke! Dann werdet ihr benachrichtigt, wenn es was Neues zu sehen gibt. In diesem Video betrachten wir die verschiedenen Einflüsse der Haiti Revolution auf Afroamerikaner. Weniger als fünf Jahre nach Ratifizierung der amerikanischen Verfassung, in der die erste unabhängige Republik der Welt entstand, folgte Haiti dem Vorbild der USA und wurde die zweite unabhängige Republik. Nach erfolgreichen Sklavenaufständen, spielte die Haiti Revolution eine wichtige Rolle dabei, die USA zwischen Gründerzeit und Bürgerkrieg zu formen. In der nahegelegenen, wohlhabenden französischen Kolonie Saint-Domingue erwirtschafteten schwarze Sklaven 60% des Kaffees, der in den 1780er Jahren in der westlichen Welt getrunken wurde, und 40% des Zuckers, den die Franzosen und Briten importierten. Ein Plantagenmanager in Saint-Domingue berichtete von mörderischen Zuständen der dort beschäftigten Sklaven und von ihren verzweifelten Versuchen dem Elend zu entkommen. „6. Mai 1768. Wir haben hier eine kreolische Negerin namens Zabeth, an der ich verzweifle. seit ihr Kindheit stiehlt sie und versucht zu entkommen und es wird mit zunehmendem Alter nur schlimmer Da sie fast starb, als sie zu lange in Ketten gelegt war, ließ ich die Ketten abnehmen, obwohl sie den Wunsch nicht äußerte. Um acht Uhr abends stahl sie das Eigentum einer weiteren Negerin, und wurde auf frischer Tat ertappt. ich hielt meine Drohung zurück, sie bei weiterem Fluchtversuch bis an ihr Lebensende in Ketten zu legen. Ohne Zögern versprach sie Besserung, und im gleichen Atemzug verschwand sie in Richtun der Nachbarplantage der Lemaires. Zwei Tage später ließ ich ihr ein paar Dinge und Kleidung zukommen. Nach Erhalt dessen, machte sie sich wieder davon. Wir fingen sie ein und ketteten sie in der Mühle an. Vor zwei Monaten sah sie eines Morgens, dass die Esel müde waren und fügte ihrer Hand absichtlich eine Verletzung zwischen den Walzen zu. Dabei wurde sie ertappt. Mit drei gebrochenen Fingern wurde sie, der Menschlichkeit halber, ins Krankenhaus gebracht, nach wie vor in Ketten gelegt.“ „11. April 1768. Da sie kurz vor dem Sterben war, ließ ich sie entketten nachdem ich ihr Grab ausheben ließ. Sie selbst hatte dabei ein paar schaufeln Erde bewegt. Trotz dieses Spektakels, das nun wirklich einschüchternd war, floh sie erneut. Im Anbetracht ihres nahen Todes war sie in der Mühle angekettet, anstatt sie im Krankenhaus sterben zu lassen. Das Ganze hatte seine Folgen. Wegen ihrer guten Behandlung rannten zwei weitere Sklaven davon." Gemäß dieser Beschreibung versuchte Zabeth dreimal innerhalb eines Monats zu entkommen. Unter lebensbedrohlichen Umständen verletzte sie sich sogar absichtlich. Am 21. August 1791 gab es in Saint-Domingue einen vom Toussaint L’Overture angeführten Sklavenaufstand. Da die Großgrundbesitzer oft abwesend waren, kamen etwa zehn Sklaven auf einen Weißen. Am 1. Januar 1804 wurde die Kolonie unabhängig und wurde umbenannt. Sie trug nun den indigenen Arawak Namen: Haiti. Die Haiti Revolution hatte weitreichenden Einfluss. Dieser machte sich zuerst beim Kauf Louisianas bemerkbar, am 8. April 1803. Mit dem Verlust seiner wohlhabendsten Kolonie brauchte Napoleon kaum noch amerikanischen Festlandbesitz. Angewidert soll er verkündet haben: „Verdammter Zucker, verdammter Kaffee, verdammte Kolonien. Ich gebe Louisiana auf, für immer!“ Zu jenem Zeitpunkt war es auch, als Präsident Jefferson eine Abordnung nach Frankreich schickte, um New Orleans und Schifffahrtsrechte auf dem Mississippi zu erwerben. Zu ihrer Überraschung übergab Frankreich ganz Louisiana für schlappe 15 Millionen Dollar. Dieser Erwerb verdoppelte das Gebiet der Vereinigten Staaten, und endete in einem Dilemma. Welche Interessen würden diese neuen Gebiete in der Sklaverei-Debatte vertreten? Auf passiv-aggressive Weise wurden das Thema der Sklaverei in der Verfassung mehr oder weniger umgangen. Das Wort "Sklaverei" als solches kommt darin gar nicht vor. Da die Verfassung keine genauen Richtlinien für neue US-Territorien vorsah, löste die Haiti Revolution und der Kauf Louisianas eine Verkettung von Kompromissen aus, die im Endeffekt zum Bürgerkrieg führte. Als Lösung des Problems von Louisiana wurde das Staatsrecht von Missouri im Jahr 1820 angesehen. Um das Gleichgewicht zwischen Freistaaten und Sklavenstaaten zu halten, erlaubte man Missouri die Sklaverei, und durch eine Grenzverschiebung zwischen Missouri und Louisiana wurde die Grenze zwischen Freistaaten und Sklavenstaaten markiert. Um dieses Gleichgewicht im Senat zu erhalten, wurde der Norden von Massachusett zu Maine, einem neuen Staat ohne Sklaverei, als Ausgleich für Missouri. Nun hatte man eine Verfassungskrise kurzfristig verhindert, und der Kompromiss war eine indirekte Konsequenz der Haiti-Revolution, führte allerdings auch zur Westerweiterung der Sklaverei-Gebiete, und damit zum Bürgerkrieg. Die Haiti-Revolution war ein Schock für die gesamte Region. Flüchtende kamen in die USA, und dabei kam es zu einem Blutbad. Vor allem im Süden der Vereinigten Staaten war die Furcht vor einer Sklavenrevolte in nächster Nähe sehr groß, zumal in Teilen des Südens Sklaven die Bevölkerungsmehrheit darstellten. Aus der Furcht heraus erließen die Südstaaten härtere Sklavengesetze. Die kulturelle Anpassung von Afrikanern in der neuen Welt führte vor allem zur Revolte. Afrikaner der Mitttelpassage waren ethnisch sehr unterschiedlich. In Haiti fand in Voodoo eine Verschmelzung religiöser Praktiken statt. Damit überwand man ethnische Unterschiede und fand ideologischen Zusammenhalt, der die Gruppen in der Revolution vereinte. Im Anbetracht der Rolle, die Voodoo in der Revolte spielte, wurde die Praktik im Süden verboten. Selbst das Trommeln war illegal, und Schwarze durften sich nicht in Gruppen von mehr als drei Leuten aufhalten. Auch ihre Bewegungsfreiheit war beschränkt. Sie brauchten schriftliche Erlaubnis ihres Besitzers, und konnten auch nachts nicht reisen. Im Süden gab es berechtigte Furcht vor Sklavenrevolten in den Vereinigten Staaten Große Sklavenverschwörungen in den USA, wie Gabriel Prosser 1800, Charles Deslondes 1811, Denmark Vesey 1822, und Nat Turner 1831 waren Teil der Haiti-Revolution. Da viele der amerikanischen Sklaven aus der Karibik kamen, bestand der Kongress auf ein Verbot des Sklavenhandels am 2. März 1807. Die gnadenlose Gewalt der Haitianer in den Vereinigten Staaten führte offensichtlich zum Importstopp karibischer Sklaven. Allerdings stellten auch neue Sklaven aus Afrika ein Risiko der Revolte dar. Während der Haiti-Revolution unterzeichnete Thomas Jefferson das Verbot des internationalen Sklavenhandels, das am 1. Januar 1808 ratifiziert wurde. Damit hatte eine weitere Konsequenz der Haiti-Revolution verheerende Folgen. 1793 erfand Eli Whitney die Egreniermaschine, die es leicht machte, die Baumwollfasern von den Kernen zu trennen. Damit spielte die Sklaverei eine noch größere Rolle. 1860 hatte Baumwolle einen Exportanteil von insgesamt 58%. Der gewaltige Anstieg erhöhte den Bedarf an Sklaven, deren Bevölkerung 1870 auf 3,2 Millionen anwuchs. Da diese Nachfrage mit dem Verbot des internationalen Sklavenhandels einherging, führte sie zu einem der schrecklichsten Aspekte der Sklaverei - dem Inlandshandel mit Sklaven. Damit wurden Sklaven intern vom Norden der Südstaaten in die Plantagen im Deep South verschleppt. Angela Davis erklärte in „Rassismus und Sexismus“, dass es schwarze Frauen im internen Handel am härtesten traf. Obwohl sie als „geschlechtslos“ angesehen wurden, waren sie aber auch Opfer von sexueller Ausbeutung. Dazu muss man hinzufügen, dass schwarze Frauen keine traditionelle Hausfrauenrolle hatten, sondern, wie die Männer, auf dem Feld arbeiteten. So waren sie nicht das „schwache Geschlecht“ und hatten das gleiche Joch zu tragen, wie schwarze Männer. Dennoch wurden sie sexuell ausgenutzt da sie Kinder zu bekommen konnten, was noch mehr von ihnen abverlangte. Schwarze Männer hatten es nie erlebt, wie es ist auf dem Feld schwanger zu sein. Auch in der Schwangerschaft bekamen sie Peitschenhiebe, eine Doppelbelastung, die Männer nicht kannten. Männer wurden zwar „zum Decken“ benutzt, um Sklaven zum Verkauf zu „züchten“, mussten aber nicht unter ihrer Geschlechterrolle leiden. Es kam alles noch schlimmer. Neben der sexuellen Ausbeutung, wurden auch Familien zerrissen, da Individuen einzeln verkauft wurden, um den Handel weiter anzutreiben. Damit hatte die Westerweiterung der Sklaverei nicht nur zu Spannungen zwischen Nord- und Südstaaten geführt. Sie wurde auch wegen des internationale Sklavenhandelsverbotes und der damit verbundenen Ausbeutung von Frauen zu einer der Folgen der Haiti-Revolution. Danke fürs Zuschauen. Nun zum Kommentar der Woche. Der kommt diesmal von der „Chosen One“, und lautet: „DU BIST SCHLICHT UND EINFACH AUF DER SUCHE NACH EINFLUSS!!!“ Der Ironie halber kam dieser Kommentar zu einem Video meiner Reihe „Say What?!!“ bei der es um Dane Calloway's Video zu Social Engineering geht. „Ironisch“ deshalb, da es in dem Video um fehlerhafte Erkenntnistheorie, die helfen soll, falsche Schlussfolgerungen zu vermeiden. In ihrem Kommentar gab sie uns allerdings ein Beispiel für solch fehlerhafte Schlüsse. Wenn ihr erkennt, was an ihrer Aussage unlogisch ist, dann schreibt das bitte in die Kommentare. Wie immer, ich bin Darius Spearman, und ihr seht „African Elements“. Bis später. Ich freue mich auf eure Kommentare.