36c3 Vorspannmusik Herald: Unsere nächsten Speaker kommen beide aus Ulm, sind sehr interessiert in Open Data und Mobilität und werden über „Die Verkehrswende selber hacken“ mit euch sprechen. robbi5 und ubahnverleih. Applaus robbi5: Jo … dann … haben wir Ton? Sorry, haben wir Ton? … Jetzt. OK! robbi5: Dankeschön! Willkommen zu Verkehrswende selber hacken! Wir nutzen auch, wie viele von euch, täglich Mobilität und das ist so ein Ding, weil alle von uns zahlen, direkt oder indirekt für ÖPNV und Verkehrsinfrastruktur. Und wenn wir ehrlich sind: Es ist nicht gut. So denn das Traurige daran, dass der erste Kontakt mit ÖPNV für viele einfach sehr anstrengend ist. Das ist ein bisschen enttäuschend, weil wir wünschen uns einen großartigen Nahverkehr, der sich benutzen lässt, ohne dass man viel darüber nachdenken muss. Und so kam aus unserem Frust diese Motivation, das Ganze ein bisschen besser zu machen. Und die Frage: Wie können wir als Open Data Aktivisten die Verkehrswende eigentlich selber hacken? ubahnverleih: Das ist das Erste, was man denkt, wenn man an... Das habe ich selber ge-photoshoped. Das war sehr einfach freizustellen. Gelächter und Applaus Es ist immer schön für seine Photoshop Skills belohnt zu werden. Das ist das Erste, woran Menschen denken, wenn sie Mobilitätswende und Technologie hören. Aber das ist halt eigentlich gar nicht mal so gut, weil das ist halt ein Teil der Mobilität, das ist die Elektromobilität, und es ist halt eher eine Antriebswende als Verkehrswende. Klar, das ist irgendwie wichtig, weil auch bei Bussen ist es z. B. wichtig, dass die vielleicht nicht alles voll dieseln. Aber es geht da schon irgendwie um mehr. Ich hab mal mein Lieblingsbild mitgebracht. Das ist von 1990 vom Stadtmarketing Münster. Und es ist aber heute, finde ich immer noch super aktuell. Es zeigt einfach: Wieviel Platz brauchen 72 Menschen, um sich fortzubewegen in unterschiedlichen Verkehrsmitteln. Und wir sehen einfach, dass das Auto unfassbar viel Platz braucht und sich diesen Platz in unseren Städten auch nimmt. Und wenn wir dann halt über das Elektroauto reden, haben wir genau dieses Problem, dass es genauso viel Platz braucht, möglicherweise noch mehr als auf dem Bild, weil Autos immer größer geworden sind. Wir sprechen bei Technologie irgendwie über Uber. Die nennen sich Ride Sharing, aber so richtig geshared wird da auch nicht. Es ist eigentlich ein Taxi, und wäre an der Stelle Uber nicht da, würde es diesen Platz vielleicht gar nicht brauchen, dieses Auto gar nicht fahren. Wir sprechen über die Speerspitze der Technologie in der Mobilität, über autonomes Fahren. Wir haben momentan einen Besetzungsgrad von 1,1 bis 1,2 Personen pro Auto. Mit dem autonomen Fahren werden wir es, glaube ich, als Menschheit erstmals schaffen, diesen Wert unter 1 zu setzen, und Gelächter und Applaus Ihr klatscht jetzt, das ist aber nichts Gutes. Gelächter Das heißt, dass wir mehr Platz brauchen. Es geht einfach um diese Ungleichverteilung in unseren Städten, zum Beispiel in der Mobilität. Mit diesem Besetzungsgrad, das haben sich auch diese Ride Sharing Anbieter gedacht. Die haben sich überlegt: Wie können wir das Ganze optimieren? Die sind natürlich Technologie-Unternehmen und sammeln sehr viele Daten und wissen natürlich, von wo nach wo fahren viele Menschen. Wo wollen die lang fahren und haben sich überlegt: OK, wir wollen da optimieren. Und was können wir da machen? Wie wäre es denn, wenn wir entlang dieser Achsen, wo viele Menschen fahren wollen, einfach regelmäßig Fahrzeuge fahren lassen und Menschen vielleicht nicht vor ihrer Haustür abholen, sondern nur an der nächsten Kreuzung entlang an Linien, zu definierten Zeiten? Ja, Silicon Valley, ihr habt gerade den Bus erfunden! Glückwunsch! Applaus Das ist vielleicht schön für diese Ride Sharing Anbieter, aber eigentlich ist es total doof, weil sie greifen damit den ÖPNV direkt an, der eigentlich das Rückgrat der Mobilitätswende sein sollte. Und es sorgt auch dafür, dass diese Anbieter sich natürlich nur auf die Region konzentrieren, wo es für sie finanziell interessant ist. Und das heißt, dass sie nur in den Innenstädten möglicherweise agieren, dass sie Stadtteile komplett aus den Augen lassen, wo vielleicht Menschen leben, die nicht so viel Geld verdienen und sich das nicht leisten können. Sie bauen quasi ÖPNV nach, aber nur für Reiche. Es gibt da keine Regularien, was Barrierefreiheit angeht, und im ländlichen Raum, der wird damit wahrscheinlich noch weiter abgehangen. Es ist einfach eine Rosinenpickerei und sie suchen sich einfach die besten Stücken raus und der Rest fällt oben rüber. Gleichzeitig ist es so, dass Verkehrsplaner da auch ein Riesenproblem haben. Die könnten sich hinstellen und sagen, okay, wir haben diese kommerziellen Anbieter, die da ihre Dienste anbieten. Und wir überlegen uns, okay, wie können wir das in unser Verkehrssystem integrieren? Das Problem ist, diese Anbieter können genauso schnell weg sein, wie sie gekommen sind. Ich weiß nicht, wie viele von diesen Scooter Anbietern den Winter überleben werden. Aber auch größere Anbieter, die schon länger am Markt sind, wie zum Beispiel Car2go, die haben sich grad komplett aus Nordamerika zurückgezogen. Und in Ulm, wo das Ding mehr oder weniger erfunden wurde, klafft jetzt eine riesige Lücke. Selbst nach 6 oder 7 Jahren trauern die Leute dem Ganzen hinterher. Und ja so ein bisschen der Google Reader Effekt. Alle trauern hinterher und es gibt einfach nichts, was das besser macht. Aber jetzt wird wird ja alles gut, weil die Ride Sharing Anbieter gucken sich, was ist denn das nächste große Ding, was ist der nächste Hype, was ist das nächste geile Verkehrsmittel? Und ja, Fahrräder sind da auf jeden Fall besser als Autos. Die kaufen sich da alle rein. Hier als Beispiel Uber, die Jump gekauft haben. Aber auch Lyft hat Social Bikes gekauft hat. Didi hat Blue Gogo gekauft. Und man kauft sich einfach in das nächste große Verkehrsmittel ein. Es geht dann nicht darum, dass es umweltfreundlich ist, sondern vielmehr darum, sich eine Plattform zu bauen, als Anbieter zu sagen: umso mehr Mobilität, wir in unserer eigenen App haben, als Anbieter, umso eher werden wir nur benutzt, umso eher können wir ein Monopol ausbauen und vor allem darum geht es. Und gleichzeitig muss man natürlich den Hype bedienen, diese Startups in der Mobilität. Wahrscheinlich nicht nur der Mobilität sind weniger innovationsgetrieben, wie sie immer behaupten, sondern vielmehr hype- getrieben. Und überall, wo es einen Hype gibt, das ist so eine Art Goldgräberstimmung. Naja überall da verdienen vor allem die Leute, die die Schaufeln verkaufen. vereinzeltes Gelächter robbi5: Aber wo findet man diese Schaufel- Anbieter? Und das ist ein schönes Beispiel, z. B. bei Alibaba, einer chinesischen Groß-Handelsplattform. Und so findet man dort von einzelnen Rädern, Fahrradschlösser bis hin zu ganzen Bike- Sharing-Systemen einfach alles, was man dafür benötigt. Wir könnten ein Komplettpaket mit Rädern, Schloss, Backend, App und Betrieb davon einfach klicken. Und das ist das, was wir so aus einer Sicherheitsperspektive ein bisschen interessant fanden. Wir hatten in München zwar einen Haufen O-Bikes, aber niemand von uns hat sich so wirklich getraut, da einfach mal so ein Schloss abzuschreiben. Also warum nicht shoppen? Also haben uns hingesetzt und haben kurz eine Website und Mail-Adressen für ein Fake-Startup gebaut und sind dann auf Alibaba shoppen gegangen. 10 der dort aufgetauchten Anbieter, die für uns so infrage kommen, haben wir so ein bisschen angefragt. Haben gemeint, hey, wir sind ein aufstrebendes Startup, wir sind auf der Suche nach Schlössern und vor allem nach der Dokumentation dazu, denn wir würden die App 'aus Datenschutzgründen' gerne selber bauen. Das Witzige an der ganzen Geschichte ist, diese Anbieter meinten so, naja, können wir drüber reden … Einer war noch so, naja, ihr könnt uns halt $10.000 zahlen und ein NDA unterschreiben und ihr kriegt das Geld in Schlössern wieder. Aber viele andere bewarfen uns einfach mit einer komplett vollständigen Doku. Und einer meinte noch so, ja, es tut uns voll leid. Wir haben die gerade nur auf Chinesisch, aber ihr kriegt sie morgen dann auch noch auf Englisch übersetzt. Gelächter Und dann haben wir uns hingesetzt, haben so ein Schloss bestellt und haben dort einfach mal eine kleine App gebaut, mit der dieses Schloss aufgeht. Haben dann dieses Schloss noch ein bisschen weiter zerlegt und haben mal so aufgeschrieben, wie funktioniert das alles, und was kann man da eigentlich machen, wie kann man das verbessern? Diesen Security Blick darauf haben wir dann ca. 1 Jahr lang aus den Augen verloren. Aber dann passierte die Gulasch-Programmiernacht in Karlsruhe. Denn dort, vor den Gebäuden, stand die neue Generation der Räder eines bekannten Leipziger Bike Sharing Unternehmens, das viel halt mit Städten und Verkehrsunternehmen zusammenarbeitet. Diese Räder fanden wir interessant, weil früher haben die nämlich einfach selber Bordcomputer gebaut. Die hatten hinten so eine schöne Touch-Tastatur, konnte man Sachen eintippen. Und jetzt sind da einfach Schlösser dran, die uns wirklich sehr bekannt vorkommen. Und dann ist uns eingefallen, warte mal, wir haben da vor einem Jahr ja eine App gebaut, und dann haben wir mal ausprobiert, ob die zufälligerweise tut. Schlossklicken Gelächter und Applaus Es ist natürlich die Frage so: was zur Hölle, warum sind diese Schlösser plötzlich aufgegangen? Weil diese ganze Schloss-Kommunikation, die da passiert, ist eigentlich recht okay. Es gibt eine Transport-Verschlüsselung und zusätzlich für jedes Schloss einen einzigartigen Unlock-Key, wie halt so bei klassischen Zahlenschlössern. Stellt sich raus, der Anbieter hat die Keys für die Verschlüsselung und fürs Öffnen, die einfach so in der Dokumentation standen, nicht geändert. Und das fanden wir so ein bisschen absurd, weil das könnte ja bedeuten, dass jeder, der diese App zum Ausleihen der Fahrräder hat, auch diese Keys mit sich herumträgt. Da waren wir mal ein bisschen verwirrt und sind graben gegangen und haben uns die App genauer angeguckt. Und, stellt sich heraus, die machen gar kein Bluetooth. Diese Schlösser werden eigentlich über die eingebaute SIM- Karte mit einer Mobilfunk-Datenverbindung verbunden und werden dann, wenn du in deiner App klickst, halt einfach entsperrt. Das heißt, was da passiert ist, sie haben vergessen, die offene Bluetooth- Schnittstelle zuzumachen und Standard-Keys verwendet. Und später haben wir dann auf dem Camp in einem Talk von MH und Ray auch noch gelernt, dass diese Firmware und diese Keys halt nicht nur in Fahrradschlössern verbaut sind, sondern z.B. auch in Vorhängeschlössern vorkommen. Und möglicherweise sind es auch die gleichen Keys in Scootern oder sogar Carsharing-Systemen, weil der Hersteller auch dafür Schlösser verkauft. ubahnverleih: Ja, Scooter. Wenn wir über Scooter sprechen, dann haben wir sofort irgendwie diese Leihscooter im Kopf, weil die halt gerade gehyped werden. Aber eigentlich ist so die Frage, wie dieser hypegetriebenen Startups, weil Bikesharing gab es schon vorher, offensichtlich gab es auch schon selbstfahrende Scooter vorher. Aber die sind aus einem ganz anderen Aspekt relativ interessant. Es gibt halt sehr viele von diesen Anbietern, teilweise in den gleichen Städten, den gleichen, oder verschiedene Anbieter in den gleichen Städten. Es gibt sehr viele davon und du bist dann wieder an so einer Situation, 5 verschiedene Apps, du willst eigentlich nur Scooter fahren, das ist schon irgendwie bei den Verkehrsverbünden doof. Und eigentlich geht es einfach doch nur darum, ich will das am nächsten gelegene Verkehrsmittel finden, um damit wegzufahren, das kann ein Scooter sein, das kann ÖPNV sein. Es wäre doch irgendwie geil, wenn man das alles in einer App hätte. Und wir haben da mal geguckt, es gibt prinzipiell einen Standard. Das ist GBFS, der ist genau dafür gedacht, dass Scooter Anbieter und Bike Sharing Anbieter ihre Positionsdaten, wo sind Bikes oder Scooter verfügbar, öffentlich bereitstellen können. Aber keiner von diesen Scooter Anbietern nutzt das. Da sind wir wieder an dieser, wir bauen uns unser Monopol, wir bauen uns unsere Plattform, auf die niemand zugreifen darf. Aber das Schöne ist halt, das sind alles Apps und die bekommen irgendwo Daten her und ja da müssen doch irgendwo APIs dahinter stehen. Und wir haben eigentlich schon bei den Bike Sharern angefangen, mal diese ganzen APIs zu dokumentieren, und mit den Scooter Sharern sind das deutlich mehr von diesen Schnittstellen gewesen. Wir haben uns darauf konzentriert, einfach nur diese Schnittstelle, wo stehen diese Scooter? Wenn man das eine Weile macht, dann hat man irgendwie dann ~30 Anbieter abgegrast, und denkt sich so: diese API kenne ich irgendwo her. Das ist, die habe ich schon bei einem anderen Anbieter gesehen. Und irgendwie, die machen auch komplett unterschiedliche Sachen, komplett unterschiedliche Investoren. Jetzt hab ich 5 verschiedene Anbieter, alle mit den gleichen APIs. Woran liegt das? Da stellt sich heraus, dass das alles nur gekauft.. Eyo, eyo Die Innovation ist gar nicht meine. Eyo Gelächter und Applaus Also sind wir wieder bei dem Schaufeln und den Goldgräbern. Es gibt einfach mehrere Software-Anbieter, die bauen fertige Software für Sharing Systeme und verkaufen die dann. Das heißt, wenn ich Scooter Anbieter werden will, muss ich einfach bloß ein paar Scooter einsammeln oder kaufen und da mein Logo draufkleben und deren Software kaufen und schon fertig ist mein super innovatives Startup. Nicht alle machen das. Es gibt auch noch ein paar Anbieter, die eigene Software bauen und bei einem von diesen Scooter Anbietern sind wir irgendwie auf deren Administrationsoberfläche, auf dem Login der Administrationsoberfläche gelandet als wir einfach nach der API, wo stehen die Scooter gesucht haben. Und das Schöne bei moderner Webentwicklung ist ja so, da ist zwar nur ein Loginscreens. Wir können uns nicht einloggen, weil wir keine Zugangsdaten haben. Aber es wird natürlich für später der komplette Source dieser Oberfläche mitgeladen. Und das ist ganz nett. Weil dann kann man einfach gucken, mit welchen APIs sprechen die denn intern und sieht so, welche von diesen APIs brauchen eine Authentifizierung und welche nicht? Und das ist dann halt schon echt ein bisschen doof, wenn genau die Schnittstelle, die die Kundendaten verwaltet, diejenige ist, die keine Authentifizierung braucht. Da stürzen sich natürlich dann sofort die Medien drauf. Also wir haben hier den Bayerischen Rundfunk, aber das ist selbst bis nach, der norwegische Rundfunk, ist das glaube ich, die darüber berichtet haben. Also so schnell kann es gehen, dass man eigentlich nur wissen will, wo die Scooter stehen und auf einmal kommen einem Daten entgegen. Aber eigentlich wollten wir ja genau nur das machen, zeigen, wo stehen die Scooter, das dokumentieren. Und es hat wirklich nicht lange gedauert, dass zum einen Leute angefangen haben, Apps zu bauen, die einfach mehrere Anbieter miteinander kombinieren. Und zum anderen ganz viele Leute, die dann mitgemacht haben, die selber die Apps auseinandergenommen haben und geguckt haben. Mit welchen Schnittstellen sprechen diese Apps denn eigentlich? Man kann da noch weiter gehen und sagen, okay, ich weiß, wo Scooter stehen. Wie wäre es denn, wenn ich, was weiß ich, alle 5 Minuten mal mir das angucke, wo steht welcher Scooter, und dann halt sagen kann, die haben alle eine eindeutige, mehr oder weniger eindeutige ID und dann sehe ich, okay, vor 10 Minuten stand dieser Scooter woanders. Dann ist er wahrscheinlich von diesem Punkt zu einem anderen gefahren, und damit habe ich den Startpunkt einer Ausleihe und den Endpunkt einer Ausleihe. Diese Idee hatten nicht nur wir, sondern auch das City Lab Berlin hat sich das ganze mal angenommen und hat dann auch die Routen dazwischen berechnet, einfach eine Fahrradroute berechnet und dann halt geile Animationen gemacht. Das sieht schick aus, aber man kann das natürlich auch verwenden, um z. B. einfach Verkehrs- Analysen zu machen, zu gucken, von wo nach wo bewegen sich die Menschen in der Stadt, um da zum Beispiel zu optimieren, auf welchen Wegen ich mehr ÖPNV anbiete oder solche Sachen. robbi5: Eine ähnliche Geschichte hat sich das Los Angeles Department of Transportation gedacht. Denn dort an der Westküste hat dieser ganze Scooter-Hype mit angefangen. Die Stadt hatte plötzlich Tausende von den Scootern rumstehen und wollte eigentlich wissen, wo stehen die Dinger? Und vielleicht sollten wir ja in dieser Verteilung von den Teilen auch ein bisschen eingreifen. Und was für so eine Behörde doch dann relativ unüblich ist, sie haben sich einen technischen Standard ausgedacht, nämlich die Mobility Data Specification. Die beschreibt, dass die Anbieter bei der Stadt jeden Scooter einzeln digital registrieren müssen und zum Beispiel aber auch melden müssen, wenn dieser Scooter repariert oder entfernt wird, sodass man einen Überblick hat, was ist da gerade so draußen? Sie liefern aber auch Daten über diese Fahrten bei der Stadt ab, was noch mehr bei der Verkehrsplanung hilft, so wie Consti gerade meinte, welche Wege werden denn eigentlich genutzt und welche Wege meiden die Leute, obwohl es vielleicht gerade frisch ausgebauter Fahrradweg ist, der halt einfach nur schlecht ist. Aber auf der anderen Seite geht es ja nicht nur um Daten von Anbietern, sondern auch die Stadt selber liefert Daten und zwar maschinenlesbare Zonen, in denen die Scooter bevorzugt abgestellt werden sollen, zum Beispiel in der Nähe von Endhaltestellen. Aber halt, wie wir jetzt hier sehen, auch Zeiten und Zonen, in denen halt besser keine stehen sollen, weil zum Beispiel am nächsten Tag dort ein Marathon stattfindet. Und LA hat tatsächlich eine Verordnung erlassen, die sagt, dass, wenn ein Scooter-Anbieter dort seine Dienste anbieten möchte, dass er diese Spezifikationen erfüllen muss. Und das Schöne, dieser Standard wurde komplett offen auf GitHub entwickelt. Und das heißt halt nicht einfach nur so fertig, abgelegt und dann schimmelt der da vor sich hin, sondern er wird fortlaufend durch die Stadt LA und andere Städte, aber halt auch interessanterweise durch die Anbieter und durch Freiwillige weiterentwickelt. Es gibt halt nicht nur diesen Standard, den die da veröffentlicht haben, sondern sie haben tatsächlich auch die komplette Software, die sie selbst zum Regulieren benutzen, diese Referenz- Implementierung auch auf GitHub geworfen. Und das ist halt auch Open-Source und wird auch von anderen Städten jetzt einfach eingesetzt und mitentwickelt. Wir haben uns gefragt, okay, das ist eigentlich alles ziemlich großartig. So da regulieren Leute halt technisch irgendwie Scooter, ohne dass sie halt klassisch Menschen mit Papier auf die Straße schicken und sagen, der steht da falsch, wie können wir so was übertragen? Weil, es klingt einfach gut und es gibt fertige Software dazu. Und da haben wir so ein bisschen rum recherchiert und festgestellt, außer uns hat es anscheinend im deutschsprachigen Raum bislang noch niemand entdeckt. Dann haben wir angefangen, so ein paar Explainer- Blogposts zu schreiben und zusätzlich haben wir noch so ein kleines Sign auf Papier gebaut, weil das kann man so Leuten in Stadtverwaltungen und Behörden halt einfach wunderbar in die Hand drücken. Da kommt Papier gut an. ubahnverleih: Der Zeitpunkt war halt relativ gut, weil die Städte hatten zum einen diese Bilder im Kopf von, das ist jetzt München, wo ein Jahr vorher O-Bike einfach diverse Fahrräder, was heißt diverse Fahrräder, mehrere tausend Fahrräder einmal über der Stadt abgeworfen haben, und die lagen dann überall rum, das hat die gestört. Aber zum anderen war es so, dass in Deutschland die Scooter zu dem Zeitpunkt noch nicht legal waren, aber sich halt abzeichnen würde, dass die Legalisierung quasi ansteht. Und zum anderen auch alle Scooter Anbieter angekündigt haben, nach Deutschland – oder sehr viele Scooter Anbieter angekündigt haben, in Deutschland aktiv werden zu wollen. Und die Städte hatten einfach Angst davor und waren eigentlich interessiert, dass es da irgendwas in Richtung Regulierung gibt. Und wir haben uns überlegt, das ist ein bisschen doof, weil wir wissen jetzt gar nicht, welche Städte sprechen wir denn überhaupt an, wenn wir bloß so einen Blog Artikel schreiben, den findet wahrscheinlich niemand und haben dann einfach angefangen zu recherchieren, wo wollen diese Anbieter hin? Und Maxi hatte die grandiose Idee zu sagen, ja, die wollen alle demnächst in irgendwelchen Städten in Deutschland starten, die brauchen natürlich MItarbeiter und haben halt überall Job-Postings, und die haben wir dann halt komplett abgegrast und geguckt, welcher Anbieter will in welche Stadt und haben diese schöne Karte gebaut, die einfach zeigt, in welche Städte wollen wieviel Anbieter, in welche Bundesländer? Wir können sehen, dass alle Bundesländer sind abgedeckt, außer das Saarland. Gelächter Siehste, Saarland-Witze kommen immer gut! Gelächter Und dann haben wir uns genau diese Städte genommen und haben denen Mails geschrieben mit, Hallo, wie sieht es denn aus? Habt ihr das mit den Scootern auf dem Schirm? Was ist denn euer Plan, das zu regulieren? Kennt ihr schon Mobility Data Spezification? Möglicherweise ja nicht. Wir haben da mal Blog Artikel vorbereitet. Lest euch das mal durch. Und, wir haben da auch viel Feedback dazu bekommen. Und letztendlich hat es dazu geführt, dass mittlerweile die Stadt Hamburg und die Stadt Ulm, aber auch Städte in NRW einfach diese Mobility Data Specification einfordern von allen Anbietern, die da mitspielen wollen. Das heißt … Applaus Das heißt, uns hat das gezeigt, wenn wir ein Thema relativ zeitig erkennen und gucken, was gibt’s da für technische Lösungen? Uns was ausdenken, was sinnvoll sein könnte. Und das in die Städte, in die Kommunen tragen. Wohlwollend auf die zukommen, dann kann man Policy machen, kann man seine eigenen Regeln durchsetzen. Ja, das hat super gut funktioniert. Und vielleicht gibt es auch Themen, die euch interessieren, wo ihr Sachen zeitig entdeckt habt. Einfach mal Themen zeitig erkennen und auf die Leute zugehen. robbi5: Was an der Mobility Data Specification noch ein sehr, sehr schönes Detail ist: dass die Provider nicht nur die Standorte der Roller an die Kommune geben müssen, sondern die auch in diesem GBFS- Format explizit als Open Data für alle bereitstellen müssen. Und Open Data ist da genau der richtige Weg dafür. Das bedeutet nämlich, dass die Daten allen ohne Registrierung, so einfach wie möglich, ohne Kosten, unter einer freien Lizenz bereitgestellt werden. Und das ist genau das, was man braucht, wenn man Standorte von Rollern in eigenen Apps integrieren möchte oder Analysen bauen möchte. Und genau das wollte lustigerweise LA auch mit der Mobility Data Specification erreichen, nämlich ein bisschen diese Anbieter und diese Plattformen aufbrechen und somit Mobilität einfacher für alle machen. Das Absurde an der ganzen Geschichte ist aber, dass wir jetzt von privaten Anbietern offene Daten fordern, es aber bei den ÖPNV Angeboten, also die, die halt von der öffentlichen Hand betrieben und bezahlt werden, so nicht wirklich gut aussieht. Denn Haltestellen, Fahrpläne und Echtzeitdaten wären auch von denen total wichtig. Wir brauchen diese Daten, um Mobilität für alle einfacher zu machen. Und da haben wir jetzt mal drei Beispiele rausgepickt: Das erste wäre Digitransit. Damit kann man die Daten nutzen, um selber eine Auskunft zu bauen, die man nach seinen eigenen Bedürfnissen anpassen kann. Digitransit ist ein Open Source Routing Stack, der in Finnland, genauer in Helsinki entwickelt worden ist und den auch wir einfach schon mal so aufsetzen konnten. Das schöne ist, da geht’s nicht nur um ne pure ÖPNV-Auskunft, sondern wenn man GBFS bekommt, kann man halt auch Fahrräder oder Scooter da reinkippen – oder halt auch Carsharing. Es versucht einfach, so viele Mobilitätsmöglichkeiten wie möglich auf einmal zu zeigen. Zudem kann man eben das Routing nach eigenen Wünschen beeinflussen. Noch ein Schritt weiter geht die Mitfahrdezentrale – die hat das Portal mitfahren-bw.de. Die nimmt die klassischen Mitfahrgelegenheiten, bei denen jetzt bereits Leute Mobilität für andere einfach selber machen, und versteht das als Erweiterung des ÖPNVs. Heißt aus den Mitfahrzentralen, aus diesen Angeboten werden wiederkehrende Fahrten rausgescrapt. Und die kann man dann zum Beispiel wieder in digitransit reinwerfen, um Leuten es zu ermöglichen, von ihrem eigenen Dorf, wo z. B. kein Bus fährt oder nur selten ein Bus fährt, zumindest mit jemandem mitzufahren bis zum nächsten Bahnhof. ubahnverleih: Man kann nicht nur Routing bauen. Ein schönes Projekt, was sich mit Mobilitätsdaten befasst und ÖPNV- Daten, hab ich vor zwei Wochen auf dem Deutsche Bahn Hackathon kennengelernt. Das heißt fehlende Busse. Und da geht es darum, mithilfe von ÖPNV-Daten und Wohndaten einfach festzustellen: in welchen Wohngebieten ist denn der ÖPNV eigentlich schlecht bzw. gibt es keinen ÖPNV, aber in gar nicht so weiter Entfernung gibt es eine S-Bahn-Station und z. B. mit einer Buslinie kann man es schaffen, diese Wohngebiete gut an ein ÖPNV-Netz anzuschließen und vielleicht dafür zu sorgen, dass weniger Menschen auf ein Auto angewiesen sind. Jetzt ist die Frage: Wir haben in Deutschland über hundert Verkehrsverbünde, und nur wenige von denen geben ihre Daten frei. Und wir haben auch häufig die Frage bekommen: Ja, was mache ich denn, um von meinem Verbund oder von meinem Verkehrsunternehmen diese Daten zu bekommen? Und was wir festgestellt haben dass es gar nicht so effizient ist, direkt bei den Verkehrsverbünden oder den Verkehrsunternehmen nachzufragen, weil was die machen, die fahren einfach nur Bus. Deren Auftrag ist, Bus zu fahren oder Straßenbahn zu fahren und die kriegen dafür Geld. Das Geld stellen die Landkreise oder teilweise auch die Länder bereit, geben diese Aufträge, machen teilweise auch selber die Fahrpläne. Dementsprechend haben wir gesagt: macht doch eigentlich mehr Sinn, bei den Landkreisen und kreisfreien Städten nachzufragen und haben so eine Clicktivism-Plattform gebaut, heißt Rette deinen Nahverkehr. Und was man da tut, ist: man gibt seine Postleitzahl an und bekommt dann einfach einen fertigen Brief auf Papier generiert. Und da steht dann drin, warum offene Mobilitätsdaten total super sind und warum das auch für die Kommunen, für die Landkreise einfach große Vorteile hat. Und das schöne ist: Es hat funktioniert. Es haben sehr viele Menschen benutzt. Vielen Dank an die Leute, die das benutzt haben, weil das hat was bewirkt: Diese Menschen konnten damit in einigen Verkehrsverbünden diesen Prozess deutlich beschleunigen, dass es diese Daten gab. In einigen Städten hat es überhaupt erst dafür gesorgt, dass es im Stadtrat ein Thema ist und dann auch so beschlossen wurde, dass Mobilitätsdaten öffentlich sein müssen. Applaus Ein weiterer Player in der Mobilität ist natürlich die Bahn und die Deutsche Bahn hat ein Open Data Portal. Da gibt’s auch einfach schöne Daten. Da gibt es zum Beispiel eine Schnittstelle, wo man sehen kann, welcher Aufzug gerade funktioniert und welcher nicht. Das heißt, ich kann das, wenn ich selber Routing machen kann, weil ich ÖPNV-Daten habe, z. B. sagen OK, ich bin mobilitätseingeschränkt, ich kann jetzt an diesem Bahnhof nicht umsteigen, aber vielleicht an einem alternativen Bahnhof funktioniert der Aufzug und kann dementsprechend Routing anpassen. Es gibt auch wirklich absurde Daten, und es gibt so Sachen wie Bahnsteiglängen. Aber was es nicht gibt, sind die Daten, die alle haben wollen, und das sind die Fahrplandaten. Und da ist noch echt einiges zu tun. Ihr könnt gerne da auch mal bei der Bahn gerne weiter nerven, dass diese Daten öffentlich sein müssen. Dann hat man noch die Carsharer. Einige von denen sagen so: Ja, hier Daten, sagen, wo unsere Autos stehen, wo man die ausleihen kann, Nee, das ist ein Geschäftsgeheimnis. Und wenn du dieses Geschäftsgeheimnis haben willst, um z. B. potenziellen Kunden dieser Car-Sharer zu sagen, wo eine Station ist, wo ein Auto steht, dann wollen sie da Lizenzgebühren haben. Das klingt so ein bisschen wie Leistungsschutzrecht. Wir haben einfach gesagt, das ist Quatsch. Jeder, der Mobilität im öffentlichen Raum anbietet, hat gefälligst seine Daten bereitzustellen. Und das ist jetzt nicht so wirklich außergewöhnlich. In Finnland ist es zum Beispiel einfach Gesetz. Und so sagen wir halt einfach: Solange das in Deutschland noch nicht Gesetz ist, jeder, der nicht mitspielen will, dessen Daten landen halt einfach auf transitbay. Gelächter und Applaus Das ist eine Plattform, wo genau selbstgescrapte Daten, die man aus APIs herausgezogen hat, einfach drauf landen können. Das Schöne ist: das ist gar nicht so furchtbar illegal. Es gibt einfach kein Urheberrecht auf Faktendaten. Es ist ein Fakt, dass 18 Uhr 30 am Bahnhof ein Bus fährt. Ich zweifel da ein bisschen die Schöpfungshöhe an. Und vielleicht ist es auch irgendwie kunstvoll, wie Leute ihre Scooter parken, aber die Information dass da ein Scooter steht, ist jetzt keine Kunst. Selbst wenn das alles Open Data ist, ist es jetzt nicht unbedingt ein Garant dafür, dass nicht die vielen Startups aus dem Silicon Valley kommen und die Mobilität komplett plattformisieren und privatisieren werden. Und z. B. alles, was nicht Innenstadtbereich ist, bei der Mobilität hinten runterfällt. Wir haben überlegt: Was ist denn jetzt der Gegenentwurf? Können wir vielleicht Mobilität selbermachen. robbi5: Und selbermachen klang interessant. Wir haben uns ein bisschen umgeguckt, so Straßenbahn selber fahren, wär zwar voll witzig, ist aber leider sehr teuer. Und dann sind wir eigentlich auf unser ursprüngliches Ding wieder zurückgekommen, nämlich Bikesharing an Orten, wo es kein Bikesharing gibt. Das heißt, wir haben uns ein günstiges Verkehrsmittel gesucht und haben einfach mal angefangen, darüber nachzudenken, wie wir das tun können. Und dann ist dieses Jahr etwas sehr, sehr Großartiges passiert, nämlich das Camp. Und da konnten wir einfach mit euch gemeinsam ausprobieren. Denn wir haben wenige Wochen vor dem Camp aufgerufen, dass Leute ein Fahrrad, was sie vielleicht noch im Keller übrig haben, einfach mit in die Bahn nehmen und mit zum Camp bringen. Und wir bauen dafür ein Backend und eine Web-App und bringen für den Anfang auch noch ein paar Zahlenschlösser für die Räder mit. Und so haben wir uns hingesetzt und auch noch ein bisschen Tracker-Hardware gebastelt und gedruckt, sodass sich der Standort dieser Räder dann automatisch auch in einer Karte aktualisieren kann. Und dann war Camp. Der Aufruf hat lustigerweise funktioniert. Es kamen mehr Leute mit Rädern zu uns, die sie verleihen wollten, als wir eigentlich Tracker angeboten haben. Und dann sind immer wieder Leute einfach aufgetaucht, haben ein Rad, wo wir gerade noch einen Tracker dran geschraubt haben, einfach ausgeliehen und sind weggefahren. Und wie so klassische Bikesharer haben wir da in der ersten Nacht natürlich alle unsere Fahrräder verloren. Weil ja, wir hatten halt kein Monitoring für die Trackerbatterien. Man lernt viel dabei, wenn man sowas baut. Und dabei nochmal vielen, vielen, vielen, vielen Dank an all die Leute, die Fahrräder bereitgestellt haben, und die Leute, die dann während des Camps auch noch an der Software mitgeschrieben haben. Applaus Was uns selber auch ein bisschen überrascht hat, war: Irgendwann sind plötzlich so lila Punkte auf der Karte, der offiziellen Karte vom Camp aufgetaucht. Denn wir haben in der Software einfach ganz normal GBFS ausgespielt und darauf, dass dieser Standard halt irgendwie öffentlich ist, schon ein bisschen gesetzt ist, es eine Dokumentation dafür gibt, konnten die Menschen, die die Karte gebaut haben, einfach die Standorte der Fahrräder mit in die Karte einzeichnen. Und wir haben davon eigentlich erst etwas mitbekommen, als die Serverlast mal kurz ein bisschen gestiegen ist. ubahnverleih: Wir wollten natürlich nicht nur das ganze fürs Camp bauern, sondern unsere Motivation war natürlich, Bikesharing auch in unserer Stadt zu haben. Leider ist es einfach so, dass sich Bikesharing-Anbieter nicht so sehr für Ulm interessieren. Ulm hat da so einen Problemberg bzw. wir haben ganz viele Berge, und Fahrräder haben diese dumme Angewohnheit: Die fahren halt gerne den Berg runter, aber nicht so gern hoch. Das ist halt beim Bikesharing so ein bisschen schwierig. Wir haben dann gesagt, so, ja, ok, eigentlich wollen wir … dann machen wir halt Bikesharing nur für die Innenstadt. Kann man das selber machen. Vielleicht für den Berg später E-Bikes. Das wäre doch eigentlich total super. Wir haben dann geguckt okay, das ist unsere Motivation, das wollen wir machen und haben angefangen, Leuten davon zu erzählen, dass wir Bikesharing bauen wollen, haben damit angefangen, das zu bauen. Und die Stadt Ulm meinte dann so: Bikesharing klingt geil, wollen wir haben. Und dann kam auch wieder dieses übliche, ja, irgendwie Open-Source-Projekt. Und das Problem ist ja bei Open-Source-Projekten immer, wenn dann die Leute daran nicht mehr weiterarbeiten. Aber sie haben es dann nicht aus den Augen verloren, sondern haben gesagt: So okay. Was haltet ihr davon? Wir bezahlen euch dafür. Wir stellen euch dafür an, dass ihr Open-Source Bike Sharing bauen könnt. Applaus Und was wir da weiterhin mit einbauen, ist natürlich Open Data by Default. Natürlich behält dieses System weiterhin diese offene Schnittstelle, und jeder, der sich diese Open-Source-Software aufsetzt, hat damit automatisch Open Data an seinem System. Und das ist auch gar nicht so einfach, da wieder raus zu operieren. Und natürlich ist es auch so, dass das Projekt weiterhin Open Source bleibt, es ist wichtig. Dieses Projekt ist von der Stadt bezahlt, es ist aus öffentlichen Mitteln bezahlt. Also muss es auch Open Source sein. Applaus Jetzt ist es so: die Stadt Ulm hat da auch einen der Fördertöpfe für bemüht, dass da für so ein Projekt Geld da ist. Normalerweise ist es immer mal so: Ja, wenn eine Stadt Geld bekommt, dann bekommen alle anderen, die sich auf beworben haben, kein Geld und gehen leer aus. Aber das ist bei Open-Source nicht so. Jede andere Stadt kann sich einfach dieses System aufsetzen und hat auch plötzlich Bikesharing. Realitätscheck: Ich weiß nicht, für wie realistisch ihr es haltet, dass sich sämtliche Städte so ein System aufsetzen. Die technische Kompetenz und Expertise ist in den Kommunen und auch bei Behörden nicht so breit gesät. Das ist ein Thema, wo sich auch viel auf diesen Bühnen in letzten Zeit, auch in den letzten Jahrzehnten, schon lustig gemacht wurde. Irgendwie hat dieses Auslachen nicht funktioniert. Naja. Vielleicht wird es halt Zeit, einzusehen, dass diese Menschen in diesem Saal, in dieser Szene, in den Stream, dass diese Menschen Expertise haben. Und vielleicht sollten diese Menschen ihre Expertise den Kommunen anbieten; sollten selber zeigen, was man für geilen Scheiß machen kann. Baut einfach Sachen wie Abfahrtsmonitore, baut die nicht nur in eurem Hackspace. Erzählt Leuten davon. Bietet es eurer Dönerbude in der Ecke an, so ein Ding aufzubauen, um Mobilität sichtbar zu machen. Weil nur, wenn Mobilität wirklich sichtbar ist, kann sie überhaupt dafür sorgen; ist es überhaupt möglich, dass diese Mobilitätsformen das Geld bekommen, was sie brauchen. Fangt an, Open-Source-Projekte aufzusetzen. Wir haben schon über digitransit gesprochen und das ist super, weil es ist mittlerweile so, dass sich auch in Deutschland viele Leute das mal angeguckt haben, aufgesetzt haben, es dadurch noch einfacher geworden ist, Leute weiterentwickelt haben daran. Und sprecht einfach darüber und wenn ihr die Daten braucht, dann fragt sie an. Zeigt, was ihr gebaut habt. Sprecht mit den richtigen Leuten drüber. Geht zu den Kommunen hin, zu den Städten, hin zu den Behörden und erzählt, was ihr Geiles gebaut habt. Und möglicherweise wollt ihr auch einfach mal anfangen, nicht nur mit den Kommunen zu reden, die zu beraten sondern vielleicht sogar da zu arbeiten. Hackt die Verwaltung von innen – Verkehrswende selber hacken, Politik hacken. Applaus Herald: Vielen Dank für diesen großartigen Vortrag. Wir kommen jetzt zur Fragerunde! Wenn ihr Fragen habt, kommt einfach zu den Mikrofonen hier an den Gängen und stellt euch auf. Am Mikrofon zwei, bitte. Mikrofon 2: Hallo. Vielen Dank für den Talk! Als obike in Berlin loslegte, sagten sie, dass zum Geschäftsmodell explizit die Nutzung der Userdaten, je nachdem, wo man hin und her fährt, gehört. Das passt aber nicht zu dem Open Data Ansatz. ubahnverleih: Ja, es gab viele. Gerade als dieser ganze Hype der asiatischen Anbieter waren, die haben viel damit beworben. Die haben auch tolle Folien gehabt, wo so Sachen drauf stand. Aber ich habe noch nie davon gehört, dass sie Daten bekommen haben. Es sah eher so aus, dass … bei den Bikes weiß ich’s nicht; doch: bei den Bikes auch. Und bei den Scootern – aber als das mit den Scootern so akut wurde dass wirklich auch die Verwaltung selber nicht wusste, wo diese Dinger stehen und haben dann Leute, die die Daten gescrapet haben gefragt, ob sie ihnen vielleicht sagen können, wo diese Dinger stehen. Mikrofon 2: Hat ja super geklappt. Herald: Vielen Dank am Mikrofon drei, bitte! Mikrofon 3: Danke für den Talk. Ich habe selber in meiner Stadt schon mal einen Radentscheid organisiert, und das kommt ja jetzt immer mehr. Habt ihr mit der Radentscheid-Szene schon Kontakte geknüpft? Wo können quasi politische Initiativen von euch lernen oder andersrum? robbi5: Wir haben halt tatsächlich bei uns in Ulm schon Kontakte zum ADFC, die auch dahingehend was gemacht haben. Es gab irgendwie 2011 bei uns auch schon mal so einen Gemeinderatsbeschluss mit „Wir wollen bis 2020 20% Fahrradverkehr“ Ratet mal, was nicht passiert ist. Und da besteht auf alle Fälle Kontakt in die Richtung, wie man das halt gemeinsam besser vorantreibt. Weil das ist halt dann einfach zukunftsfähigere Mobilität. ubahnverleih: Aber sprecht uns gerne an! Mikrofon 3: Danke. Herald: Die nächste Frage am Mikrofon fünf, bitte. Mikrofon 5: Ja auch vielen Dank für den Talk. Meine Frage wäre so: 1.: Plant ihr, euer Projekt langfristig auch in anderen Städten auszurollen, weil ist ja nicht so geil, wenn jede Stadt ihr eigenes Süppchen kocht und vielleicht so eine Art Vorschlag, um für so etwas Geld zu generieren: In vielen Universitätsstädten ist Bikesharing im Semesterticket mit drin. Die ASten, die das ausverhandeln, sind mit Nextbike, Call-a-bike usw. größtenteils unzufrieden. Und wenn ich mir anschaue, wer da so drin sitzt, fänden da wahrscheinlich sehr viele Menschen so ein Projekt sehr geil und würden Geld, das bisher in Nextbike an sowas geht, auch in ein nicht-kommerzielles Bikesharing-Projekt umleiten. Applaus ubahnverleih: Wir konzentrieren uns jetzt vor allem darauf, das Ganze erst einmal in Software zu bauen. Wir haben natürlich mit der Stadt Ulm da, dass wir quasi einen Prototypen haben, von dem wir lernen. Und uns geht’s auch mehr darum, dass Verwaltung halt wieder mehr selber macht, dass wir nicht uns hinstellen und sagen „Wir sind ein Anbieter, wir bieten Bikesharing an“, sondern die entsprechenden, die daran interessiert sind. Und das kann halt eine Universität. Das kann aber auch irgendwie der kleine Heimat- oder Tourismusverband sein. Das kann irgendwie euer Hackspace sein. Es ist einfach mal selber machen und ausprobieren. Und zum anderen haben wir, glaube ich, mit diesem eigenes Süppchen kochen, was schon irgendwie die Idee dahinter ist, dass man sich wieder nicht bei zehn verschiedenen Systemen anmelden muss, sondern eigentlich wollen wir so eine Art Roaming-System, sodass verschiedene Systeme auch miteinander sprechen können. In Software haben wir da allerdings noch nichts. Herald: Die nächste Frage vom Mikrofon zwei. Mikrofon 2: Erstmal bin ich beeindruckt von dem, was ihr da in, wie ihr’s berichtet habt, ziemlich kurzer Zeit auf die Reihe gekriegt habt. Also echt Respekt. Einen Aspekt würde ich aber noch mal versuchen, ein bisschen nachzuhaken, und zwar so: das öffentliche Daten nützen hat ja noch den Nachsatz, private Daten schützen und gerade wie ihr angefangen habt zu erzählen von LA, dass die da die Anbieter verpflichtet haben, Standortdaten bei ihnen abzuliefern und so weiter. Wenn das erst einmal in der Hand von der Kommune ist, denke ich mir dauert es nicht lange, spätestens wenn mal wieder irgendwie Terror oder Huibuh oder sonst was ist, dass da die Begehrlichkeiten sehr groß sind zu gucken, „wie können wir da von den Standortdaten, von den Fahrzeugen drauf kommen, was Personen tun?“ und das fände ich dann irgendwie doch bedenklich. Je mehr integriert so ein Ansatz wird und je mehr man sagt, alles geht über ein Framework und auch noch Verkehrsträger übergreifend, desto schwerer wird es dann ja auch, sich dem zu entziehen. Wie geht man damit um? robbi5: Das Witzige an der Stelle ist, dass sich LA genau dasselbe gedacht haben. Die haben ein recht langes Whitepaper veröffentlicht mit ihren technischen Plänen, wo MDS ein Teil davon ist, wo sie aber auch noch viele andere Sachen machen. Und die haben das Privacy-Problem ganz klar auf dem Schirm. Und deswegen ist in der MDS recht klar gesagt, Das, was die Anbieter da abliefern, darf keinerlei Kundenbezug haben. Irgendwelche User-IDs oder sowas dürfen da überhaupt nicht auftauchen. Sie wollen mit dem Kram überhaupt nicht in Berührung kommen, und das sehe ich da auch eher als die Lösung. Uber schießt da lustigerweise ein bisschen dagegen, die versuchen da irgendwie so eine Scare-Campaign zu fahren, aber die Leute, die die MDS entwickeln, und da kann man tatsächlich auch einfach mitmachen – also ist ein GitHub-Repo, die haben irgendwie noch ne Mailingliste, und so 2 wöchentliche Calls – stehen da voll dahinter und sind da für jeden Input sehr dankbar. ubahnverleih: Ein weiterer Punkt an der Stelle ist, dass ich nicht weiß, wie hoch der Unterschied ist, ob die Daten jetzt bei der Kommune liegen oder beim Anbieter. Wenn die Polizei will, dann kann sie da möglicherweise bei beiden genauso reingehen. Und dann ist halt auch die Fr… Mikrofon 2: Amtshilfe? ubahnverleih: Weiß ich nicht. Genau. Aber es ist definitiv ein Thema. Es gab auch schon Ansätze, gerade bei den Fahrten, dass man gesagt hat: Ja, mit … wenn die Fahrten an die entsprechenden Stellen übertragen werden, dass man sagt, um so die Anonymisierung aufzuheben oder auf jeden Fall deutlich zu erschweren, dass man anhand der Route vorne und hinten jeweils ein zufälliges Stück wegschneidet und somit, da weiß ich aber zu wenig, wie das mit Deanonymisierung aussieht. Da müsste man vielleicht mal jemanden auf so einen Datensatz draufsetzen und gucken, inwieweit das geht. Aber es ist definitiv auf jeden Fall ein Thema. Herald: Die nächste Frage am Mikrofon drei, bitte. Mikrofon 3: Sehr, sehr geile Hacks und sehr, sehr cooler Talk. Vielen Dank dafür. Mir hat eine Sache gefehlt, und zwar die Infrastruktur von Städten. Ihr habt jetzt ganz viel über Räder selbst gesprochen. Man kann sicher die Daten auch nutzen, um zu gucken: Wo fahren die Leute lange? Wo wollen die Leute Radwege haben? In so großen Städten wie Hamburg oder Berlin ist Radfahren aber irgendwie nicht so richtig sicher. Seid ihr da vernetzt mit Leuten, die irgendwie versuchen, Radwege zu bauen. Also vielleicht nicht selbst, sondern Städte dazu zu bringen, Radwege da zu bauen, wo sie gebraucht werden? robbi5: Da kennen wir halt eigentlich auch nur die üblichen Kampagnen, auch so, was halt irgendwie VCD und ADFC und so weiter tun. Aber Infrastruktur ist ein ganz, ganz klares Thema. Infrastruktur sieht in diesem Land richtig, richtig mies aus. Da müsste viel, viel mehr Geld drauf geworfen werden. Und das Witzige ist halt, dass es sich übertragen lässt. Also so wie wir jetzt halt einfach keine Fahrrad- Infrastruktur haben, haben wir tatsächlich auch auf der Kommunenseite relativ wenig Infrastruktur, um so Projekte auch einfach mal zu hosten oder selber auszurollen. Und da muss viel, viel mehr Fokus hin und das ist halt auch so ein bisschen der Punkt – zuerst, wenn man das noch krasser aufzeigt, dass da ein Defizit da ist. Die ganze Routing-Geschichte hilft ja nichts, wenn die einzige Antwort ist: Naja, dein einziger Bus fährt um 7 Uhr 30. Da muss halt viel mehr Fokus drauf, damit Leute also nicht nur das irgendwie sehen, sondern den Schmerz auch spüren und dann halt hoffentlich was tun. ubahnverleih: Vielleicht auch hinzugehen und zu sagen: OK, wir machen jetzt nicht nur Rette deinen Nahverkehr, sondern Rette deinen Radweg und da halt so Kampagnenseiten zu bauen. Herald: Die nächste Frage von Mikrofon 6, bitte! Mikrofon 6: Hi! Karlsruher Student hier. Wisst ihr ob KVV/Nextbike die Vulnerability schon gefixt hat? robbi5: Also uns haben sie eine Mail geschrieben, dass sie es tatsächlich gefixt hätten, die Bluetoothkeys getauscht hätten. Wir konnten es bislang nicht wieder … ubahnverleih: Es geht nicht mehr. robbi5: Geht nicht mehr? Mikrofon 6: Schade. Gelächter Herald: Nächste Frage am Mikrofon 2 bitte. Mikrofon 2: Ich würde gern euren Appell vom Ende aufgreifen. Ihr habt ja gesagt: Geht in die Verwaltungen, geht in die Politik, und ich glaube, das ist extrem wichtig, dass das Wissen, was hier auf dieser Konferenz ist, dass wir das nicht nur immer so vor sich hin basteln. Und dann hat man irgendwelche Insellösungen, die dann selber so die Peergroups nutzen können, sondern wir müssen dafür sorgen, dass unser Gemeinwohl, unsere allgemeine Allmende draußen auch da auf den Stand des digitalen Zeitalters gebracht wird. Und ich habe die Befürchtung, dass, wenn man es einfach laufen lässt, so wie es gerade läuft, dass in den Kommunen häufig irgendwelche Firmen kommen, die Lösung oder Scheinlösungen wie z. B. die Sache mit dem autonomen Fahren verkaufen, die dann von der Politik begeistert aufgenommen werden, weil einfach nicht die Kompetenz da ist, die Dinge zu Ende zu sehen. Deshalb, Ich würde es einfach nochmal gerne unterstreichen: Wir sind die Leute, die die Kompetenz hier haben, und wir sollten sie auch dahin tragen, wo sie ganz dringend benötigt wird. ubahnverleih: Ganz vielen Dank! Applaus Herald: Am Mikrofon drei, bitte. Mikrofon 3: Auch nochmal vielen Dank für den Talk, vielleicht könntet ihr noch ein, zwei Sätze zu dem Open Bikeshare, das ihr irgendwie aufbaut sagen. Ihr habt gesagt, ihr haut die Software vor allem in die Tastaturen. Aber wie sieht es denn mit der Hardware aus? Habt ihr da auf absehbare Zeit in Ulm schon irgendwie Räder, die ihr refurbished oder neu kauft? Oder wie auch immer sind die Pläne? Wie realistisch ist es, dass man in seiner Kommune sagen kann: Hier gibt’s ein System, wir brauchen nun Träger, und los geht's. robbi5: Wir hatten tatsächlich an der Stelle das Glück, dass wir in der Stadt noch einen Fördertopf gefunden haben, aus dem jetzt 20 Räder herausgefallen sind. Das heißt, wir haben da jetzt einfach mal so eine Grundinfrastruktur, mit der wir spielen können. Schlösser: Wir fangen jetzt gerade wirklich sehr basic an, das heißt, das, was ihr vom Camp kennt, mit dem Zahlenschloss, ist auch weiterhin erst das, was da läuft. Wir sind aber zeitgleich am Gucken am überlegen und tatsächlich schon so ein bisschen am Breadboard zusammenstecken, Platine prototypen. Wie man halt so was, wie wir da gesehen haben, elektronische Bluetooth- Zahlenschlösser halt auch als Open Hardware machen kann. Weil das hilft ja nichts, wenn wir die dann auch wieder nur einkaufen gehen. Und das findet sich tatsächlich alles bereits in diversen GitHub-Repos. Das was da unten steht, radforschung.org, ist nochmal detailliert aufgeschrieben, was eigentlich unsere Ausgangslage war. Warum wollen wir dieses Bikesharing eigentlich haben? Und mittlerweile findet sich zum Beispiel eben in den GitHub-Repos, github.com/stadtulm bzw. github.com/radforschung. Dann eben nicht nur die ganze Software, sondern auch experimentale Software zum Beispiel für die Tracker davon. Und dann bald hoffentlich auch Schlösser. Und an der Stelle auch nochmal der Aufruf: So, wenn ihr da Lust drauf habt, so quatscht mit uns, sprecht uns an. Das ist ein Projekt, das kann man wunderbar dezentral entwickeln. Wenn jeder Hackspace gerne da irgendwie Hardware bauen möchte oder auch einfach mal so 2-3 Fahrräder dahin stellen möchte, das für sich ausprobieren möchte, das können wir tun. Und je mehr das nutzen, desto einfacher können wir auch herausfinden, ob diese ganze Roaming- Geschichte, die wir uns da überlegt haben, dann tatsächlich auch funktionieren könnte. ubahnverleih: Und zum anderen ist halt extrem spannend, wenn ihr vielleicht anfängt, euch das System mal anzugucken, mal aufzusetzen, weil Städte sind nunmal unterschiedlich. Anwendungsfälle sind unterschiedlich. Und wär halt schon cool, wenn wir jetzt nicht einfach das Tool für den Anwendungsfall, den wir gerade haben, bauen, sondern dass es deutlich flexibler ist und dann halt Probleme auftreten, an die wir einfach noch gar nicht gedacht haben. Genau. Zur Hardware: Wir sind halt auch so ein bisschen, dass wir gerade verschiedene Tracking Lösungen ausprobieren. Herald: Vielen Dank. Die nächste Frage am Mikrofon zwei, bitte! Mikrofon 2: Ich hätte da mal was zum Thema Anwendungsfelder. Es gibt ja freie Lastenräder, seid ihr mit denen schon unterwegs, oder habt ihr Ideen, wo die eingesetzt werden oder eingesetzt sind schon? robbi5: Da haben uns Leute durchaus schon angepingt. Das war einfach zu dem Zeitpunkt, wo die Fragen kamen, sodass … Wir haben halt noch kein fertiges Schloss. Und für ein Lastenrad, was halt dann doch noch ein bisschen wertvoller ist als ein klassisches Sharing-Rad brauchst du da halt schon ein bisschen mehr. Und ein Problem, was wir bei Lastenräder tatsächlich noch sehen, ist die Dinger sind super, super, großartig. Aber du brauchst halt zumindest 15 Minuten Einführung: Wie fahr ich damit sinnvoll? Besonders, wenn’s halt irgendwie eins ist, wo dann deine Ablage vorne liegt und du irgendwie am Lenker wackelst, und es fühlt sich einfach anders an. Und da sind wir uns tatsächlich nicht sicher, wie man sowas dann gut in das System integriert, weil wenn man da mal eingewiesen ist, der Ausleih-Prozess ist derselbe. Aber wie bildet man halt diese Einweisung so ab, dass Leute halt nicht laufend von Lastenräder fallen? Herald: Die nächste Frage vom Mikrofon Drei, bitte. Mikrofon 3: Hi. Super Talk, vielen Dank. Habt ihr euch schon Gedanken zur Wartung der Fahrrad-Flotte gemacht? Reifendruck, Licht, Bremsen. Das wird ja irgendwann ab einem gewissen Umfang dann auch relevant. ubahnverleih: Es gibt nen Wartungsmodus in der Software. Man kann sagen, das Fahrzeug wird gerade gewartet. Ja, wir hatten überlegt: Wie machen wir das mit dem Betrieb und so weiter und haben jetzt erstmal in unserem Feld beschlossen, dass wir das erstmal versuchen selber abzubilden bzw. im Zweifel noch ein Rad stehen haben, was wir dann einfach austauschen können, wenn wir grad in einem relativ kleinen Rahmen arbeiten. Gerade die Sache mit Wartung und der eigentliche Betrieb, das ist halt noch mal extrem spannend, wo wir insgesamt sehr, sehr viel lernen können. Und das ist, glaube ich, auch eine Motivation, an dem Projekt auch zu sagen: OK, wir müssen überhaupt lernen, wie man Bikesharing überhaupt macht. robbi5: Und die Informationen, die wir da lernen halt nicht nur für uns behalten, da habt ihr ja nichts von. Sondern das, was wir jetzt eben in diesem praktischen Test in der Stadt ausprobieren können, versuchen wir alles komplett so aufzuschreiben, damit ihr halt nicht dieselben Fehler noch mal macht. Applaus Herald: Ja, dann noch mal eine Runde Applaus. 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