["Catherine Opie
- Cleveland Klinik"]
Manchmal kommen Leute hier ins Krankenhaus
und halten sich bei ihren
Angehörigen oft für
vier oder fünf Tage auf, und
die Möglichkeit hier einmal ein bisschen
spazieren zu gehen,
während ihre Angehörigen untersucht oder
operiert werden,
und dabei originale Kunstwerke anzusehen,
ist wirklich ein magischer Moment.
Und einige wollen nicht unbedingt
in die Krankenhauskapelle gehen.
Wissen Sie, man braucht eben auch Zugang
zu Orten,
an denen man seinen Gedanken und Gefühlen
nachgehen kann,
die nicht unbedingt diese eine
religiöse Stätte sind.
[Joanne Cohen] Wir suchen nach Kunst, die
Menschen anspricht.
Wo Menschen sozusagen, wie Sie sehen,
mit der Kunst interagieren,
und sich offensichtlich damit
auseinandersetzen.
Da kommt etwas rüber …
belebend, in gewissem Sinn
Unser mantra hier ist:
"Medizin heilt den Körper, und Kunst
heilt den Geist."
Und wir sind fest davon überzeugt, dass
sie ihnen helfen wird,
bestimmte Situationen zu bewältigen.
[Opie] Also das hier ist der Korridor,
und das Kunstwerk wird die gesamte
Länge des Korridors umfassen.
Und eine Sache, die ich bei meinem
ersten Besuch hier liebte,
war diese fragmentierte Landschaft am Ende
mit diesem Dach.
Und das fand ich echt interessant,
dieser poetische Moment,
der die Landschaft fragmentiert.
Es entsteht dabei diese ganz
andere Horizontlinie,
die wohl gerne als Referenz für diese
Erfahrung hier Verwendung finden wird.
[Drei Monate später]
Ich hoffe, dass Personen, die eine
schwere Zeit haben,
hier her kommen können, sich
möglicherweise hinzusetzen, und dabei
einen ätherischen Moment mit
diesen Fotos zu haben.
Mein Hauptanliegen bei diesem Werk und
seiner Kreation ist,
dass man nach einer Zeitspanne
von 20 Jahren hierher kommen kann,
und die Fotos sich so anfühlen als ob
Sie durch ihren alten Heimatort fahren.
Ist das Edgewater?
Ja, ja, das ist Edgewater.
(lachen)
Stimmt!
Und du bist auf der Pier?
Ja, genau, ich bin auf der Pier.
Ja!
(lacht)
Ja, da hab ich gestanden.
(Stimmengewirr)
Das gefällt mir am besten.
Das freut mich! Ja.
Da ihr hier arbeitet, lebt ihr ab jetzt
mit denen.
Das ist eine Dauerausstellung.
Ja, das ist mein Flur
Ich wollte hier putzen,
aber ihr wart alle da ...
(lachen)
Das ist toll!
So oft kommt es mir so vor,
als ob meine Werke nur eine
Bevölkerungsschicht ansprechen.
So nach dem Motto, "meine Kunst
ist teuer".
Menschen, die die zu Hause haben wollen,
müssen echt viel dafür bezahlen.
Solche Tatsachen besorgen mich eigentlich
bis zu einem gewissen Grad.
Aber, dann gibt es eben auch den Ort,
fundamental, tief in mir drinnen,
an dem ich glaube, dass Kunst eigentlich
öffentlich sein muss.
Ich will das nirgendwo anders ausstellen.
Es wird mit diesem Werk auch keine weitere
Ausstellung geben.
Wenn jemand das sehen will,
dann müssen sie hierher kommen.
Das ist mir wichtig, da ich das
für hier konzipiert habe,
speziell für diesen Ort.
Und wenn Sie das sehen wollen, dann müssen
Sie nach Cleveland kommen.