Kennen Sie die kleinen Sterne, die im Dunkeln leuchten? Die Sie als Junge oder Mädchen an der Decke hatten? Ja? Das ist Licht. Das ist reines Licht. Ich habe sie ganz lange angeschaut, als ich fünf Jahre alt war. Es ist so wunderbar: Keine Stromrechnung, keine Reparaturen. Es ist einfach da. Vor zwei Jahren begannen wir damit, es stabiler und heller zu machen mit den Profis. Zur selben Zeit fragte Van Gogh an -- die berühmte Van-Gogh-Stiftung, die seinen 125. Geburtstag in Holland feiern wollten. Sie fragten mich: "Kannst Du einen Raum in Holland schaffen, wo er sich wieder lebendig anfühlt?" Ich mochte diese Anfrage, und so begannen wir quasi, diese beiden Welten zu verbinden. So arbeitet übrigens mein Gehirn. (Gelächter) Das tue ich gerne stundenlang ... aber gut -- (Gelächter) Das hier ist unser Ergebnis: Ein Radweg, der sich tagsüber mithilfe der Sonne auflädt und nachts bis zu acht Stunden leuchtet. (Applaus) Danke. Der eine Zukunft zeigt, die energiesparend sein sollte, und sie mit dem Boden verbindet, wo Van Gogh 1883 gelebt hat und gewandert ist. Da kann jeder nachts hin, umsonst, ohne Eintrittskarte. Man fühlt die Schönheit, durch eine sternenklare Nacht zu radeln, und denkt an grüne Energie und Sicherheit. Ich möchte Räume erschaffen, in denen Menschen sich wieder verbunden fühlen. Es war toll, solche Projekte zu machen, mit der Industrie und mit den Verkehrsbetrieben. Wenn dann Scheichs aus Qatar anrufen: "Wieviel kosten 10 km?" (Gelächter) Das ist wirklich ein seltsamer Anruf. Aber es ist toll, dass dies nicht eine Eintagsfliege oder ein nettes Beiwerk ist. Dieses kreative Denken, diese Verbindungen, das ist die neue Wirtschaft. Das Weltwirtschaftsforum in Genf hat viele schlaue Leute auf der ganzen Welt gefragt: "Was sind die 10 wichtigsten Fähigkeiten, die jeder braucht, um erfolgreich zu sein?" Das Interessante ist, wie man hier sieht: Es geht nicht um Geld oder um das Programmieren in C++, obwohl das natürlich nützliche Fähigkeiten sind. Nummer drei ist Kreativität, Nummer zwei ist kritisches Denken, Nummer eins ist das Lösen schwieriger Probleme. Alles Dinge, bei denen ein Roboter oder Computer wirklich schlecht ist. Das macht mich sehr optimistisch, sehr hoffnungsvoll auf die neue Welt -- obwohl wir in einer hyper- technischen Welt leben werden -- wo menschliche Fähigkeiten, unser Wunsch nach Empathie, unser Wunsch nach Neugier, unser Wunsch nach Schönheit, wieder mehr geschätzt werden. Wir werden in einer Welt leben, in der Kreativität unser größtes Kapital ist. Ein solcher kreativer Prozess, -- ich weiß nicht, wie es Ihnen geht -- beginnt immer mit einer Frage: Warum? Warum leuchtet eine Qualle? Oder ein Glühwürmchen? Warum akzeptieren wir Umweltverschmutzung? Das ist mein Ausblick vor drei Jahren in Peking. Links ein guter Tag: Samstag. Ich kann Autos, Leute und Vögel sehen. Das Leben ist ok in einer engen Großstadt. Und rechts: Heiliger Bimbam! Smog überall. Ich konnte nicht einmal bis zum Ende der Stadt sehen. Das stimmte mich sehr traurig. Das ist nicht die strahlende Zukunft, die wir uns bei TED vorstellen. Das ist der Horror. Wir leben fünf bis sechs Jahre weniger, Kinder bekommen mit 6 Jahren Lungenkrebs. Auf eine komische, wundervolle Art hat der Pekinger Smog mich in diesem Moment inspiriert. Während alle Regierungen der Welt gegen den Smog kämpfen, wollte ich etwas jetzt sofort tun. Wir wollten deswegen den größten Smog-Staubsauger der Welt bauen. Er saugt verschmutzte Luft ein, säubert sie und gibt sie ab. Und den ersten haben wir gebaut. Er saugt 30.000 Kubikmeter pro Stunde ein, säubert die Luft von Nanoteilchen, die PM2.5, PM10-Teilchen, verbraucht sehr wenig Strom, und gibt die saubere Luft wieder ab. Damit sind die Parks und Spielplätze 55 bis 75 Prozent sauberer als der Rest der Stadt. (Applaus) Ja! (Applaus) Ungefähr jeden Monat öffnet er sich wie ein Raumschiff wie Marilyn Monroe mit ihrem -- Sie wissen schon. Jedenfalls ... (Gelächter) Das hier ... das ist das Zeug, das wir einfangen. Das ist Smog aus Peking. Das ist jetzt in unseren Lungen. Wohnen Sie an einer Autobahn, ist das wie 17 Zigaretten am Tag. Sind wir verrückt? Wann haben wir dem zugestimmt? Wir hatten Kisten voll mit diesem widerlichen Zeug in unserem Studio, und eines Montagmorgens diskutierten wir: "Was machen wir bloß damit? Sollen wir es wegwerfen?" "Hilfe!" Dann erkannten wir : Nein, nein, nichts sollte weggeworfen werden. Abfall für den einen kann Nahrung für den anderen sein. Bitte, geben Sie es weiter. Aber tun Sie es nicht in den Kaffee! (Gelächter) Wir stellten fest, dass es zu 42 Prozent aus Kohlenstoff besteht, und aus Kohlenstoff macht man unter hohem Druck Diamanten. Davon angeregt, haben wir es 30 Minuten lang komprimiert ... (Kracks) und stellen smog-freie Ringe her. (Gelächter) Wer einen Ring verschenkt -- wirklich! -- wer einen Ring verschenkt, verschenkt auch 1.000 Kubikmeter saubere Luft an die Stadt, wo der Turm steht. (Applaus) Ich habe noch einen hier (Applaus) Ein kleiner schwebender Würfel. Den schenke ich Ihnen. Keine Angst, ich mache Ihnen keinen Heiratsantrag. (Gelächter) Alles ok? Alles ok! Sie können ihn weitergeben. Wir haben ein Crowdfunding begonnen mit einer Kickstarter-Kampagne, und Leute haben es bestellt, aber noch wichtiger, sie haben es vorab bezahlt. Die Gewinne mit den Ringen halfen uns, den ersten Turm zu bauen. Das ist kraftvoll. Der Abfall hat es möglich gemacht. Rückmeldung aus der Gemeinschaft: hier ist ein Paar aus Indien, er macht ihr einen Heiratsantrag mit einem smog-freien Ring. als Zeichen wahrer Schönheit, als Zeichen der Hoffnung. Und sie hat "Ja" gesagt. (Gelächter) Ich liebe dieses Bild aus vielen Gründen. (Gelächter) Jetzt wandert das Projekt durch China mit Unterstützung der chinesischen Zentralregierung. Das erste Ziel ist, Grünanlagen mit sauberer Luft zu schaffen. Das funktioniert schon ganz gut -- 55 bis 75 Prozent sauberer. Gleichzeitig reden wir mit NROs, mit Gouverneuren, mit Studenten, mit Technikern, und fragen: "Was müssen wir tun, um eine Stadt smog-frei zu machen?" Das ist der Traum von sauberer Luft. In Workshops entwickeln wir neue Ideen. Das sind smog-freie Fahrräder -- ich bin Holländer, ich habe die Fahrrad-DNA irgendwo in mir -- es saugt verschmutzte Luft ein, säubert sie und gibt sie ab, im Kampf gegen das Auto, als Fest für das Fahrrad. Im Moment arbeiten wir an einem Paket in dem wir "smog-freie Türme, smog-freie Ringe" anbieten. Wir besuchen die Bürgermeister der Welt und sagen: "Wir garantieren eine kurzfristige Reduktion der Verschmutzung zwischen 20 und 40 Prozent. Bitte jetzt hier unterschreiben." Ja. (Applaus) Danke. (Applaus) Es geht um die Verbindung von Technologie mit kreativem Denken. Und wenn man damit anfängt, kann man sich so viel vorstellen, so viel mehr tun. Wir haben Tanzböden gebaut, die Strom erzeugen, wenn man darauf tanzt. Wir entwickelten das in 2008. Es bewegt sich acht oder neun Millimeter und produziert 25 Watt. Der erzeugte Strom wird für das Licht oder den DJ benutzt. Manchmal ermöglicht Nachhaltigkeit, mehr zu tun, nicht nur weniger zu tun . Auch in größerem Maßstab, Holland, woher ich stamme, leben wir unter dem Meeresspiegel. Mit diesem Prachtstück, dem Abschluss-Deich: 32 Kilometer, mit Händen in 1932 gebaut -- wir leben mit dem Wasser, wir kämpfen mit dem Wasser, wir versuchen, Harmonie zu finden, aber manchmal vergessen wir es auch. Deswegen bauten wir "Wasserlicht", eine Kombination aus LED und Linsen, die zeigen, wie hoch das Wasser steigen würde, -- Klimaerwärmung -- wenn wir aufhören. Wenn wir heute nach Hause gehen und sagen: "Ach, egal, irgendwer wird es für uns tun." Oder auf die Regierung warten oder sonst jemanden. Das sollten wir nicht tun. Das geht schief. Wir zeigten das hier auf öffentlichen Plätzen weltweit. Tausende haben es angeschaut. (Applaus) Danke. Sie sind so nett. Das ist nicht gut für einen Designer. Also, Tausende haben es angeschaut und einige sind richtig erschrocken. Sie gingen, weil sie die Flut von 1953 erlebt hatten. Andere waren fasziniert. Können wir schwimmende Städte bauen? Können wir Strom aus den Gezeiten erzeugen? Deswegen ist es wichtig, Erfahrungen zu machen -- gemeinsame Erfahrungen -- bei denen die Menschen sich mit einer Vision, einer Zukunft verbunden fühlen und beginnen, was möglich ist. Gleichzeitig ist klar, dass so etwas nicht einfach ist. Es ist anstrengend, und ich erfuhr in meinem Leben daß viele Leute sagen, sie möchten Innovationen, und sie möchten das Neue, und sie möchten die Zukunft, aber wenn man ihnen eine neue Idee zeigt, gibt es diese komische Tendenz, auf jede neue Idee mit zwei Worten zu antworten. Und die sind? (Vorschläge aus dem Publikum) Nein, nicht "Wie teuer?" Viel ärgerlicher. (Gelächter) Was ist die Antwort? Sie sind gesegnete Leute. Das ist toll. "Ja, aber ..." Sehr gut. "Ja, aber ... es ist zu teuer, zu billig, zu schnell, zu langsam, zu schön, zu hässlich, es geht nicht, es gibt's schon." Ich habe alles schon gehört über dasselbe Projekt in derselben Woche. Ich war sehr ärgerlich. Ich bekam graue Haare, zog mich schwarz an wie ein echter Architekt. (lacht) Eines Morgen wachte ich auf und sagte: "Daan, halt. Das macht Dich fertig. Du musst etwas damit machen. Du musst es als Zutat nutzen, als ein Teil des Ganzen." Wir beschlossen also, den berühmten "Ja, aber"-Stuhl zu bauen. (Gelächter) Das ist ein existierender Stuhl von Friso Kramer, ein Holländer, aber wir haben ihn "verbessert", ein kleiner "Hack", sozusagen. Wir haben eine Spracherkennung hinzugefügt, genau hier. Wenn Sie auf diesem Stuhl sitzen, und sagen diese beiden fürchterlichen, kreativ-zerstörenden, ärgerlichen Worte -- (Gelächter) dann bekommen Sie einen kurzen (Gelächter) aber intensiven kleinen Schock an Ihrem Hinterteil. (Gelächter) (Applaus) Und -- (Applaus) und es funktioniert, wirklich. Manche Kunden haben uns verlassen; sie waren sehr verärgert. Die guten Kunden blieben zum Glück. Natürlich benutzen wird es auch selbst. Meine Damen und Herren, seien Sie nicht ängstlich. Seien Sie neugierig, ja? Wenn ich dieser Tage TED durchstöbere, und den anderen zuhöre, und die Energie des Publikums spüre, erinnere ich mich an dieses Zitat des kanadischen Autors Marshall McLuhan, der einmal die berühmten Worte sagte: "Im Raumschiff Erde gibt es keine Passagiere. Wir gehören alle zur Besatzung." Ich denke, das ist wunderbar. Das ist wunderbar! Wir sind nicht nur Konsumenten; wir sind Macher: Wir treffen Entscheidungen. Wir machen Erfindungen. Wir haben neue Träume. Und ich denke, wenn wir anfangen, öfter so zu denken, schon heute, ist eine völlig neue Welt zu erforschen. Das war's, vielen Dank. (Applaus) Dankeschön. (Applaus)