Du, als der Philosoph und Mathematiker aus der Antike,
bist also zum Schluss gekommen,
dass wenn die Multiplikation positiver und negativer Zahlen
mit allem zusammenpassen soll,
was du bis jetzt aufgebaut hast,
mit allen anderen Eigenschaften der Multiplikation,
die du bis jetzt kennst,
dass Du entweder eine negative mal eine positive Zahl brauchst
oder eine positive mal eine negative Zahl,
um eine negative Zahl zu bekommen,
und du brauchst eine negative mal eine negative Zahl,
um eine positive Zahl zu bekommen. Du akzeptierst das also,
es passt alles zusammen...
aber es ist noch immer nicht ganz plausibel für Dich,
Du möchtest eine etwas tiefere Einsicht bekommen als es bloss
akzeptieren zu müssen, damit es übereinstimmt mit dem Distributivgesetz und anderen. Du versuchst ein weiteres
Gedankenexperiment. Du sagst,
"nun, was macht eine einfache Multiplikation damit?"
Wenn ich sage, zwei mal
drei, dann kann ich mir diese einfache
Multiplikation hier eigentlich vorstellen als
wiederholte Addition.
Du könntest das also betrachten als zwei Dreier,
also wörtlich genommen drei plus drei,
Und schau, es gibt zwei davon, zwei von diesen.
Oder Du könntest das als drei Zweier betrachten.
Dann wäre das dasselbe wie
zwei plus zwei plus zwei, und es gibt
drei davon. Wie immer Du Dir das vorstellst,
Du bekommst genau dieselbe Antwort. Das hier ist gleich
sechs! Na gut, das hattest Du gewusst,
bevor Du Dich an negative Zahlen gewagt hattest.
Versuchen wir jetzt, eine von diesen negativen Zahlen zu machen, und sehen wir
was passiert. Machen wir zwei--
zwei mal minus drei
lass mich das Minus andersfarbig machen: Zwei mal Minus--
drei.
Das kannst Du betrachten,
dieselbe Analogie wie hier,
es ist minus drei, zwei Mal, wäre das
minus drei-- ich versuche Farbcodes zu machen--
minus drei, und dann noch ein minus drei.
Oder Du könntest sagen minus drei minus drei.
Oder, und das ist jetzt interessant, anstelle
von da drüben, zwei mal plus drei,
da hast Du zwei addiert, drei mal.
Da aber zwei mal minus drei hier steht,
könntest Du Dir auch vorstellen,
dass Du zwei subtrahierst, und das drei Mal.
Anstelle von-- hier oben hätte ich eigentlich schreiben können
plus zwei plus zwei plus zwei, weil das hier eine
positive Drei ist, aber weil wir das mit einer negativen drei machen,
könnten wir uns vorstellen, dass dies bedeutet,
zwei zu subtrahieren, drei Mal.
Das wäre also zwei subtrahiert,
Achtung, noch einmal zwei subtrahiert,
und dann subtrahierst Du noch einmal zwei.-- Farben verwechselt. Minus zwei genau dort.
Noch einmal, Du hast es
drei Mal gemacht. Das war also eine negative Drei.
Eigentlich ziehst Du zwei ab, und das drei Mal.
Egal wie Du Dir das
da drüben vorstellst, Du bekommst minus sechs heraus,
Du bekommst minus sechs als Antwort.
Jetzt bist Du schon zufrieden mit diesem Teil da:
negativ mal positiv, oder positiv mal negativ,
ist gleich negativ. Gehen wir jetzt zur wirklich unanschaulichen Aufgabe:
Negativ mal negativ-- plötzlich heben sich die
negativen irgendwie auf
und ergeben eine positive Zahl.
Warum ist das so? Nun, wir können das aus
diesem Beispiel hier aufbauen. Sagen wir, wir hätten
minus zwei. Sagen wir, wir hätten minus zwei,
lass mich eine andere Farbe nehmen,
sagen wir, wir haben eine minus zwei--
nein, die Farbe hatte ich schon--
minus zwei
mal minus drei.
Jetzt können wir - oder ich mache das hier zuerst.
Wir multiplizieren immer noch wir etwas mit minus drei. Wir
subtrahieren also mehrmals dieses Ding, drei Mal,
was immer das Ding ist,
jetzt ist das Ding aber keine positive Zwei.
Das Ding, das wir dreimal subtrahieren, ist eine negative Zwei.
Lass mich das klar machen:
das hier sagt, wir subtrahieren etwas drei Mal,
wir subtrahieren etwas drei Mal. Also etwas subtrahieren,
etwas subtrahieren, etwas subtrahieren. Drei Mal.
Das sagt uns dieser Teil hier.
Und wir machen das genau drei Mal.
Dort drüben war eine positive Zwei,
die wir drei Mal subtrahiert haben.
jetzt subtrahieren wir eine negative Zwei.
und wir wissen schon vom Subtrahieren
negativer Zahlen, wir haben
diese Intuition schon aufgebaut, dass etwas Negatives subtrahieren dasselbe ist wie--
es ist wie jemandem die Schulden wegnehmen. Es ist dasselbe wie etwas Positives zu addieren,
und daher wird das hier dasselbe wie zwei plus zwei plus zwei,
was Dir wiederum eine positive Sechs gibt.
Du kannst dieselbe Logik hier unten verwenden.
Anstelle minus zwei dreimal zu subtrahieren,
und das hätte ich schreiben
können als minus drei, in diesem Beispiel,
minus drei,
minus drei, und wir haben das addiert,
wir hatten es addiert-- ich mache hier ein Pluszeichen, um das klar zu machen,
dort drüben hatten wir es zweimal addiert, wir haben minus drei
zwei mal addiert. Hier unten, da wir eine minus zwei haben,
subtrahieren wir minus drei zwei Mal. Wir subtrahieren also etwas,
und wir subtrahieren es noch einmal, und dieses etwas ist
unsere negative Drei, es ist unser minus drei, also
minus, und wir geben unsere Drei dort hin.
Noch einmal: eine negative Drei zu subtrahieren ist wie jemandes
Schulden wegzunehmen, Du gibst ihnen eigentlich Geld.
Das ist dasselbe wie drei plus drei zu addieren, was wieder sechs ist.
Jetzt bist Du, als der Philosoph aus der Antike,
schon recht zufrieden.
Nicht nur ist das alles konsistent mit der ganzen Mathematik, die Du kennst,
das Distributivgesetz, das Assoziativgesetz, Multiplizieren,
alle diese Dinge die Du schon weisst, und jetzt
ist für Dich das Ganze auch logisch.
Es ist eigentlich sehr konsistent
mit Deinem ursprünglichen Verständnis,
oder einem der möglichen Auffassungen,
der Multiplikation, nämlich als wiederholte Addition.