Was haben diese Tiere gemeinsam?
Vielleicht mehr als du denkst.
Zusammen mit mehr als 5.000
weiteren Arten sind es Säugetiere
oder Mitglieder der Klasse Mammalia.
Alle Säugetiere sind Wirbeltiere,
da sie eine Wirbelsäule haben.
Aber sie unterscheiden sich
von anderen Wirbeltieren
in mehreren Merkmalen,
die wir nur in Säugetieren finden.
Das beinhaltet warmes Blut,
Körperbehaarung oder Fell,
Lungenatmung,
und die Ernährung des
Nachwuchses mit Milch.
Aber trotz dieser Gemeinsamkeiten,
finden sich auch viele biologische
Unterschiede zwischen Säugetieren,
und einer der Erstaunlichsten,
ist die Geburt ihrer Jungen.
Lasst uns mit den Bekanntesten
beginnen, den Plazenta-Säugetieren.
Diese Gruppe umfasst Menschen,
Katzen,
Hunde,
Giraffen,
und sogar den Blauwal, als
das größte Tier der Erde.
Die Wal-Plazenta bildet eine stabile
Scheibe aus blutreichem Gewebe,
die sich an die Gebärmutterwand anheftet
und den entstehenden Embryo versorgt.
Die Plazenta erhält das Walkalb während
der Schwangerschaft am Leben.
Direkt verbunden mit der
mütterlichen Blutversorgung,
strömen Nährstoffe und Sauerstoff
geradewegs in das Walkalb
durch die Nabelschnur,
und Abfallprodukte des
Embryos werden ausgeleitet.
Plazenta-Säugetiere verbringen viel mehr
Zeit im Mutterleib als andere Säugetiere.
Baby-Blauwale verbringen fast
ein ganzes Jahr in ihrer Mutter.
Die Plazenta erhält das Walkalb
bis zu seiner Geburt am Leben,
dann reißt die Nabelschnur ab
und das Neugeborene fängt an zu atmen,
und sein Kreislauf- und Entsorgungs-
System beginnt mit der Arbeit.
Mit einer Länge von 7 Metern, kann das
neugeborene Walkalb bereits schwimmen.
In den nächsten sechs Monaten
trinkt es jeden Tag 225 Liter der
dickflüssigen, fettreichen Muttermilch.
In Australien finden wir einen
zweiten Typ Säugetiere --
die Beuteltiere.
Beuteltier-Babies sind bei der
Geburt so winzig und empfindlich,
sodass sie im Beutel der Mutter
erst noch weiter wachsen müssen.
Der Beutelmarder ist eines der
kleinsten Beuteltiere der Welt,
und wiegt bei seiner Geburt
nur 18 Milligramm,
was etwa dem Gewicht
von 30 Zuckerkörnern entspricht.
Das Känguru, ein anderes Beuteltier,
gebärt jeweils nur ein Baby in
der Größe einer Gelee-Bohne.
Das Baby krabbelt aus der mittleren
der drei mütterlichen Vaginas,
und klettert dann nach oben in den Beutel,
wo es die nächsten 6 bis 11
Monate säugend verbringt.
Auch nach Verlassen des warmen Beutels,
kommt das Baby-Känguru
zurück, um Milch zu saugen.
Manchmal ist es sogar nur eines von drei
Babies, um das sich die Mutter kümmert.
Eine Känguru-Mutter kann oft gleichzeitig
ein Baby in ihrem Uterus tragen
und ein anderes Baby in ihrem Beutel.
Unter ungünstigen Bedingungen
können weibliche Kängurus ihre
Schwangerschaften unterbrechen.
Wenn das passiert, dann bildet sie
zwei verschiedene Arten von Milch,
eine für das Neugeborene,
und eine für das ältere Junge.
Das Wort Mammalia
bedeutet "von der Brust",
aber das ist nicht exakt,
denn Kängurus geben zwar Milch
aus Nippeln in ihren Beuteln,
aber sie haben keine Brüste.
Das Gleiche gilt für Kloakentiere,
unser drittes und wohl wunderlichstes
Beispiel für Geburten in Säugetieren.
Es gab einmal Hunderte von
verschiedenen Kloakentierarten,
aber heute sind nur noch fünf übrig:
vier Arten der Schnabeligel
und das Schnabeltier.
Ihr wissenschaftlicher Name
"Monotremata" bedeutet "ein Loch",
und meint die Nutzung einer
Körperöffnung zur Fortpflanzung,
zur Ausscheidung,
und zum Eierlegen.
Wie Vögel,
Reptilien,
Fische,
Dinosaurier,
und andere Tiere,
legen diese Tiere auch Eier,
anstatt lebende Junge zu gebären.
Ihre Eier haben eine weiche Schale
und wenn die Babies schlüpfen, saugen sie
Milch aus speziellen Hautporen der Mutter
bis sie groß genug sind,
um sich selbst zu ernähren.
Trotz des Eierlegens und anderer Merkmale,
die wir mit Nicht-Säugetieren verbinden,
wie die Schwimmfüße des Schnabeltieres,
den Schnabel,
und den giftigen Hornstachel
am Fersenbein der Männchen,
sind es wirklich Säugetiere.
Denn sie besitzen die bestimmenden
Merkmale der Säugetiere
und sind entwicklungsgeschichtlich
mit dem Rest der Klasse verbunden.
Ob nun Plazentatier,
Beuteltier,
oder Kloakentier,
diese Geschöpfe und ihre einzigartigen
und sonderbaren Geburtsmethoden
haben über viele Jahrtausende
erfolgreich neues Leben und Vielfalt
in das Säugetierreich gebracht.