(Beifall)
Es gibt drei Möglichkeiten,
sich auf seine letzte Stunde ...
sich mit dem Thema auseinanderzusetzen.
Die einfachste Möglichkeit ist,
man ignoriert dieses Thema völlig,
und irgendwann ist es dann da --
das ist der Tod und man stirbt
überrascht, unvorbereitet.
Die zweite Möglichkeit ist,
man wird mit einer bösen Diagnose
oder mit einer schweren
Krankheit konfrontiert.
Entweder ist dann diese
erste Begegnung mit der letzten Stunde
auch schon unsere letzte
und man stirbt,
oder man erhält noch eine zweite Chance.
Das Interessante ist, dass viele Menschen,
die so eine schwere Krankheit
überwunden haben oder eine böse Diagnose,
im Nachhinein sagen,
dass das eigentlich eine ganz
wichtige Erfahrung in ihrem Leben war,
weil sie ihnen gezeigt hat,
was ihnen eigentlich wichtig ist.
Aber bei beiden ersten Varianten
braucht man eigentlich gar nichts zu tun,
weil die letzte Stunde ist plötzlich da
und stülpt die bestehenden Regeln
unseres Lebens radikal um,
greift massiv ein.
Mit diesem Buch versuche ich,
ein Plädoyer dafür zu machen und zu sagen:
Es macht einen Sinn,
sich schon vorher mit
dem Thema auseinanderzusetzen,
bevor man unmittelbar davon
betroffen ist -- aus mehreren Gründen:
Erstens, Angst macht uns
vor allem immer das Unbekannte.
Wenn man .... sich die Tatsache,
dass unser Leben endlich ist,
immer wieder herholt, dann
bietet einem das die Chance,
die Zeit, die einem noch bleibt,
von der man ja nicht weiß,
wie lange sie eigentlich noch ist,
in einer höheren
und größeren Qualität zu verbringen.
Das ist auch die Grundidee
des Covers des Buches.
Sie sehen hier ein aufgeschlagenes Buch
mit einem Schreibstift.
Und die Grundidee ist zu sagen:
Stell dir vor, in deiner letzten Stunde
hast du die fertig gedruckte
Biografie deines Lebens vor dir
und blätterst darin,
und zufälligerweise schlägst du
genau das Kapitel auf,
das deine augenblickliche
Lebensphase beinhaltet,
also egal wie alt man ist, man landet
genau dort, wo man jetzt ist.
Und dann erhältst du die Möglichkeit,
die noch hoffentlich vielen Seiten,
die vor dir liegen,
noch einmal zu schreiben,
und zwar mit dem Wissen,
das du aus deiner letzten Stunde hast.
Und das ist eine spannende Sache.
Wenn man zum Beispiel weiß ...
Elisabeth Kübler-Ross,
die sich bekanntlich
mit dem Thema "Sterben"
sehr auseinandergesetzt hat --
Auch interessant: Fast alle Frauen
kannten Elisabeth Kübler-Ross,
fast kein einziger Mann
kannte Elisabeth Kübler-Ross.
Das sagt schon etwas
zum unterschiedlichen Umgang
mit dem Thema "Tod und Sterben".
Elisabeth Kübler-Ross hat herausgefunden
-- das hat sich in den Gesprächen,
die ich mit Leuten geführt habe,
die gewusst haben, dass sie
nicht mehr lange zu leben haben,
bestätigt -- das sind drei Fragen,
die eigentlich fast alle Menschen
am Ende ihres Lebens beschäftigen:
Erstens, und das hat der Alfred
vorher schon sehr ausführlich behandelt:
Das ist tatsächlich Liebe.
Habe ich genug Liebe gegeben
und habe ich genug Liebe bekommen?
Zweitens, Authentizität.
Habe ich mit meiner Musik
mein Leben gespielt?
Habe ich mit meiner Stimme gesprochen
oder habe ich immer nur das getan,
was andere von mir wollten?
Und das dritte, interessanterweise,
und das passt gut zu TED,
ist Großzügigkeit und Idealismus.
Habe ich genug zurückgegeben,
mit meinen Möglichkeiten?
Habe ich die Welt
ein bisschen besser gemacht?
Jetzt kann man sagen,
das ist alles esoterischer Unsinn
und das stimmt alles nicht.
Es stimmt interessanterweise.
Ich habe auch mit sehr reichen Leuten
gesprochen, die eine Diagnose hatten,
wo nicht klar ist, ob sie
die nächsten Monate überleben werden,
und die haben sich
genau diese Fragen gestellt.
Was mir auch sehr wichtig ist:
Das ist kein Buch über den Tod,
das ist ein Buch über das Leben,
und darüber, wie man die Zeit,
von der wir nicht wissen,
wie viel uns noch bleibt,
mit größerer Qualität verbringen kann.
Ich glaube ja überhaupt nicht,
dass man mit Büchern das Leben
von Menschen verändern kann,
auch nicht mit Seminaren.
Ich war 20 Jahre meines Lebens
Human-Resources-Trainer,
ich gebe mich da überhaupt
keinen Illusionen hin.
Was das Leben wirklich
von Menschen radikal verändert,
ist zum Beispiel eine Scheidung,
ein Jobverlust, eine schwere Krankheit,
aber kein Buch und auch kein Seminar.
Aber es geht überhaupt nicht
um das radikale Verändern
des eigenen Lebens,
es geht um die 1 oder 2 %,
die man anders machen kann.
Einige von Ihnen wissen das vielleicht:
Ich habe im Stift Melk 4 Jahre lang
TED auf meine Art und Weise gemacht.
Ich habe die vier
Waldzell-Meetings gemacht,
deswegen haben wir auch hier
den Altabt Ellegast gesehen,
wo wir 7 Nobelpreisträger hatten,
den Dalai Lama und viele
andere kluge Leute.
Im 4. Jahr war der Dalai Lama da,
und ich durfte Zeuge sein,
wie ein junger Deutscher,
der vom tibetischen
Buddhismus sehr bewegt war,
den Dalai Lama gefragt hat,
wie er denn jetzt möglichst schnell
dem tibetischen Buddhismus
nahe kommen könnte,
also welche Lehrer
und wo er hingehen soll.
Und der Dalai Lama hat
diesem jungen Deutschen
mit seinem unnachahmlichen
Lächeln angelächelt
und hat nur einen Satz gesagt:
"Stay with your religion" --
Bleiben Sie bei Ihrer Religion.
Ich hoffe, dass dieser junge Mann
die ungemeine Weisheit erkannt hat,
die in diesem Satz gesteckt hat:
Nämlich, es gibt keine Abkürzung,
es gibt keinen leichteren Weg.
Jeder Mensch muss halt den Weg gehen,
der ihm vorgezeichnet ist.
Aber diese 1 %, die können
dann ungemein viel ausmachen.
Ich habe ein Jahr lang
an diesem Buch gearbeitet
und das hat es für mich verändert.
Wir alle kennen das:
Da geht irgendetwas schief,
oder man hört, irgendjemand
hat schlecht über einen geredet,
das hat sich bei mir jetzt reduziert,
seitdem ich nicht mehr in der Politik bin.
Aber trotzdem gibt es
immer das eine oder andere,
was einen so ärgert.
Oder irgendetwas ist ausgemacht
und findet dann nicht statt.
Dann hole ich mir schon manchmal
"Meine letzte Stunde" her
und stelle mir die ganz einfache Frage:
Aus der letzten Stunde betrachtet,
wird dieser Ärger eine Rolle
spielen in meinem Leben?
Da kommt man meistens sehr schnell drauf:
Eigentlich nicht.
Und in meinem Freundeskreis gibt es
halt viele Freunde und Freundinnen,
die Trennungen und Scheidungen
hinter sich haben.
Da gibt es gemeinsame Kinder.
Da gibt es dann
einen irren Streit darüber:
Wer zahlt die Zusatzzahnregulierung?
Bei wem ist das Kind jetzt? usw.
Ich habe das denen auch gesagt:
Wenn ihr euch eure letzte Stunde
herholt und euch fragt:
Wie geht es euch eigentlich damit,
dass euch euer Egoismus
und eure Interessen wichtiger waren
als die Interessen eures Kindes?
Das ist dann schon so ein Schlucken,
das man da manchmal bekommt.
Es gibt einen Sufi-Spruch,
der sehr kurz ist
und der mir für das Buch
ein bisschen geholfen hat,
und der geht so:
"Der Tod kam zu den Menschen,
und der Mensch fragte:
'Ist es schon so weit?'
Und der Tod sagte: 'Ja, es ist so weit.'
Und darauf fragt der Mensch:
'War das alles?'
Und der Tod antwortet: 'Ja, das war
alles, was du daraus gemacht hast.'"
Jetzt komme ich zu etwas, das nenne ich
den "Augenblick der Wahrheit",
und für den Augenblick
der Wahrheit brauchen wir Licht.
Ihr habt ja alle diese Übung gesehen,
wie ihr hier mit ...
Übrigens kann man "Lebensmaßband"
bei YouTube eingeben,
also alle diese Spots
können Sie bei YouTube sehen.
Ihr habt jetzt
so ein Lebensmaßband vor euch
und das ist so eine ganz
interessante Erfahrung,
weil wenn ihr da zugeschaut habt,
dann ist das eine ganz lustige Geschichte,
oder man kann auch sagen,
eine banale Geschichte
oder eine naive Geschichte.
Jetzt machen wir das mal miteinander.
Da kommt man nämlich drauf:
Das funktioniert dann etwas anders,
wenn man es selbst macht.
Also bitte dieses Lesezeichen
jetzt aufklappen,
sodass das Maßband links 0 Jahre
und rechts 100 Jahre anzeigt.
Das hat jetzt jeder so vor sich.
Und jetzt reißen wir auf der linken Seite
-- also jeder von Ihnen --
Ihr aktuelles Lebensalter ab.
Ich bin noch weit von 50 entfernt,
nämlich drei Monate.
Also ich reiße jetzt knapp vor 50 ab.
Und wirklich abreißen, nicht aufheben,
wirklich abreißen und wegschmeißen.
Aber Sie reißen nicht mein Lebensalter ab,
Sie reißen Ihr Lebensalter ab.
Das aktuelle Lebensalter links abreißen.
Da passiert nichts, einfach machen.
Das ist eh schon vorbei,
da kann nichts mehr schiefgehen.
Da gibt es noch Zögerliche, sehe ich.
Also einfach links beim
aktuellen Lebensalter abreißen.
Jetzt wird es ein bisschen schwieriger:
Rechts reißen die Männer
bitte bei 77,1 ab.
Alle Männer reißen rechts bei 77,1 ab,
und macht das genau, denn das 0,1 Jahr
kann am Ende noch sehr wertvoll sein.
Die Frauen, die leben bekanntlich länger,
weil sie klüger und gesünder sind,
die reißen daher bei 82,7 ab.
Die Frauen reißen bitte bei 82,7 ab.
Und das, was Sie jetzt in der Hand halten
-- ich zeige es Ihnen bei mir --
das ist der Rest Ihres Lebens.
Das ist der Rest Ihres Lebens.
Es gibt schon die ersten,
die vergleichen.
Jetzt schaut man so links und rechts.
Sie sind ein sehr junges Publikum,
bei Ihnen ist es [noch] sehr viel,
aber bei manchen ist es
schon ein bisschen weniger.
Und die, die meinen,
es sei eh jetzt noch so viel,
da kann man noch ein bisschen
drauflegen und sagen:
Na ja ...
das, was man lernt,
auch wenn man 30 oder 40 ist,
ist, dass die nächsten zehn Jahre
immer doppelt so schnell vergehen
in der subjektiven Empfindung,
[als] die letzten Jahre.
Wenn ich mir das jetzt bei mir anschaue,
dann schaut das schon
nicht mehr so gut aus.
Für diejenigen, die aufgrund des Alters --
bei meinen Lesungen, die ich
jetzt gemacht habe, bei den dreien,
da wird dann sehr viel gelacht.
Und diejenigen, die am wenigsten
in der Hand haben, lachen am lautesten.
Wenn hier jemand im Saal sein sollte,
der schon sehr wenig in der Hand hat,
gibt es aber auch einen Trost.
Jopi Heesters würde natürlich
nur lachen über diese Übung,
weil bei dem müsste man
aufstocken, mit 105 Jahren.
Nehmen Sie ihn mit, den Rest Ihres Lebens.
Sie können es sich anschauen auf YouTube.
Wie gesagt, Sie brauchen nur Lebensmaßband
bei YouTube mit -ss oder -ß
geschrieben eingeben --
beides funktioniert.
Schicken Sie es einfach Freunden
und nehmen Sie sich
den Rest Ihres Lebens mit.
Da sind wir jetzt
bei der spannenden Frage:
Was tue ich denn mit
dem Rest meines Lebens?
Was mache ich da jetzt damit?
Über diese Frage haben sich
klügere Leute den Kopf zerbrochen --
da ist jetzt eine
erste Erkenntnis gekommen.
Viktor Frankl hat gesagt:
Es sind zwei Dinge,
die unserem Leben Sinn geben:
Erstens,
Arbeit,
und damit ist nicht nur
die bezahlte Arbeit,
sondern unser Tun, gemeint,
und zweitens, das haben wir
heute schon gehabt, die Liebe.
Und nachdem der Prinz Alfred
so viel über die Liebe geredet hat,
möchte ich kurz über die Arbeit sprechen,
über unser Tun und den Anspruch,
den wir daran haben.
Weil das passt ja auch ganz gut.
Ich bin ja froh,
dass die Organisatoren hier
-- der Niki und der Frizo --
ein zutiefst österreichisches Thema
genommen haben,
nämlich "Mittelmäßigkeit".
Der Besuch einer TED-Konferenz ist
das beste Mittel gegen Mittelmäßigkeit.
Warum?
Weil bei uns in Österreich
-- und ich bin ja aus Wien --
wir sind ja alle Weltmeister.
Wir brauchen gar nicht in die Welt hinaus.
Wir sind eigentlich ungemein
zufrieden damit, so wie wir sind.
Und dann begegnet man dort Leuten,
jungen Leuten, älteren Leuten,
und dann wird man sehr schnell
sehr demütig, wenn man sich anschaut,
was die geleistet haben.
Ich habe auf einer TED-Konferenz
-- ich glaube, es war jetzt in Oxford --
da ist ein junges Mädchen
aufgetreten, eine Amerikanerin,
so im klassischen Stil
eines Highschool-Mädchens.
Das war so wie eine Präsentation
einer College-Arbeit,
so mit dem Lachen und den Fragen.
Sie hat gesagt, sie hat
Mohammed Yunus gesehen,
das hat ihr so imponiert
mit den Mikrokrediten.
Dann ist sie dort hingefahren,
nach Afrika zu den Leuten.
Man hat lauter Fotos von ihr gesehen usw.
Dann hat man sich das irgendwie
angeschaut und ist drauf gekommen:
Die junge Dame, die sicher
noch keine 30 war,
hat 15 Millionen Dollar
für ihre Website aufgetrieben,
um Mikrokredite in
diesen Ländern zu machen.
Da geht es einem dann
sehr schnell ein bisschen anders.
Mittelmäßigkeit hat für mich
auch ein bisschen damit zu tun --
und ich nehme an, dieser Kreis
hier besteht aus Leuten,
die alle relativ schnell auf 90 %
in der Qualität kommen.
Das schaffen wir alle ganz gut,
besonders die Unternehmensberater.
Ich bin ja auch einer.
Aber das Entscheidende
sind die letzten 10 %.
Und genau die machen es aber aus.
Ich bin ein großer Film-Fan:
James Cameron, "Titanic", jetzt "Avatar".
Es gibt eine Szene bei "Titanic",
die möchte ich jetzt gerne herholen,
weil sie scheinbar so kurios ist,
aber auf der anderen Seite
den Anspruch eines James Cameron
an seine Arbeit so gut definiert.
Ich bin mir sicher, fast alle
von Ihnen haben "Titanic" gesehen.
Da gibt es eine Szene,
da sinkt die Titanic schon,
und da ist so ein Holzverbau,
und da sind Porzellanteller drin,
wo die Titanic quasi
-- auf den Porzellantellern --
als Identität drauf gemalt ist.
Die Szene dauert ungefähr 15 Sekunden.
Das Schiff sinkt, diese Wand
neigt sich immer mehr,
die Holzwand fällt um und die Teller
kullern heraus und zerschellen am Boden.
James Cameron hat darauf bestanden,
dass diese Porzellanteller,
die 15 Sekunden in einem, glaube ich,
3-Stunden-Film im Bild sind, handbemalt
und den Original-Titanic-
Tellern nachgemacht wurden.
Jetzt kann man sagen:
Das ist ein Wahnsinniger, der hat
so viel Geld zum Verpulvern gehabt usw.
Ich glaube das nicht, sondern ich glaube:
Wenn man den Anspruch an
den unsichtbaren Teil seiner Arbeit
genauso hoch anlegt
wie an den sichtbaren,
dann kann man erst
die wahre Qualität erreichen.
Da muss man kein
weltberühmter Film[regisseur] sein.
Übrigens, James Cameron
hat auch einen TEDTalk gemacht,
der sehr interessant ist.
Da spricht er darüber, dass er
in der Zeit zwischen Titanic und Avatar
nicht nur Fußnägel geschnitten hat,
sondern auch andere Dinge gemacht hat.
Aber dieser unsichtbare Teil,
den haben wir alle in unserer Arbeit,
[wie] für mich jetzt als Autor.
Ich kriege jetzt schon
sehr berührende E-Mails.
Ich komme spät am Abend nach Hause.
Lese ich da wirklich jeden Satz
mit der Aufmerksamkeit,
mit der mir das ein Mensch schickt,
und beantworte ich das dann auch,
wenn ich schon müde bin?
Ich habe viele Leute, die
im Pflegeberuf sind, interviewt,
und da geht es darum:
Schaut jemand noch hin, ob
ein älterer Mensch jetzt schlecht liegt
und er ihm sein Leben
in der Nacht verbessern kann,
indem er ihn noch aufrichtet, bevor er
schlafen geht, oder tut er das nicht?
Und wir alle haben so etwas
in unserer Arbeit drin.
Und ich möchte zum Abschluss
Ihnen zum Thema "Das Leben als Kunstwerk"
noch kurz etwas vorlesen.
Joseph Beuys,
der berühmte Aktionskünstler ...
Es hat einen Satz gegeben.
Kein anderer Satz von Joseph Beuys
hat so viel Widerspruch ausgelöst --
und er hat viele Dinge gesagt,
die Widerspruch ausgelöst haben --
wie ein Satz.
Und dieser Satz war:
"Jeder Mensch ist ein Künstler."
Joseph Beuys hat aber damit nicht gemeint,
dass jeder Mensch professionell tanzen,
malen, schauspielern, schreiben
oder so etwas kann.
Er hat gesagt: In jeder Tätigkeit
liegt sozusagen die Möglichkeit
der Kreativität, der Fantasie
und der Großartigkeit.
Das hat mich so auf die Idee gebracht,
das Leben als Kunstwerk zu sehen.
Ich habe da ein Gedicht gefunden,
das Joseph Beuys zugeschrieben wird.
Wir haben das nicht 100%-ig klären können.
Aber das möchte ich hier zum Abschluss,
zum Thema "Mittelmäßigkeit
und Lebenskunst", vorlesen:
"Lass dich fallen.
Lerne Schlangen zu beobachten.
Pflanze unmögliche Gärten.
Lade jemanden Gefährlichen zum Tee ein.
Mach kleine Zeichen, die 'Ja' sagen
und verteile sie überall in deinem Haus.
Werde ein Freund
von Freiheit und Unsicherheit.
Freu dich auf Träume.
Weine bei Kinofilmen.
Schaukel so hoch du kannst
mit einer Schaukel bei Mondlicht.
Pflege verschiedene Stimmungen.
Weigere dich, verantwortlich zu sein.
Tue es aus Liebe.
Mache eine Menge Nickerchen.
Gib Geld weiter.
Mach es jetzt. Das Geld wird folgen.
Glaube an Zauberei.
Lache eine Menge.
Bade im Mondlicht.
Träume wilde, fantasievolle Träume.
Zeichne auf die Wände.
Lies jeden Tag.
Stell dir vor, du wärst verzaubert.
Kicher mit Kindern.
Höre alten Leuten zu.
Öffne dich. Tauche ein.
Sei frei. Preise dich selbst.
Lass die Angst fallen.
Spiele mit allem.
Unterhalte das Kind in dir.
Du bist unschuldig.
Baue eine Burg aus Decken.
Werde nass.
Umarme Bäume.
Schreibe Liebesbriefe."
Vielen Dank.
(Beifall)