[Script Info] Title: [Events] Format: Layer, Start, End, Style, Name, MarginL, MarginR, MarginV, Effect, Text Dialogue: 0,0:00:00.00,0:00:04.09,Default,,0000,0000,0000,,(Musik) Dialogue: 0,0:00:06.25,0:00:07.50,Default,,0000,0000,0000,,Ich bin Geoff Pynn und unterrichte Dialogue: 0,0:00:07.50,0:00:09.22,Default,,0000,0000,0000,,an der Northern Illinois University. Dialogue: 0,0:00:09.22,0:00:12.78,Default,,0000,0000,0000,,Dies ist eine Einführung\Nin das "Kritische Denken". Dialogue: 0,0:00:12.78,0:00:15.65,Default,,0000,0000,0000,,In dieser Lektion sprechen wir\Nüber drei Dinge: Dialogue: 0,0:00:16.91,0:00:20.24,Default,,0000,0000,0000,,Erstens: was ist "Kritisches Denken"? Dialogue: 0,0:00:20.24,0:00:23.24,Default,,0000,0000,0000,,Zweitens: Was ist ein Argument? Dialogue: 0,0:00:23.24,0:00:25.06,Default,,0000,0000,0000,,Drittens: was ist der Unterschied Dialogue: 0,0:00:25.06,0:00:27.88,Default,,0000,0000,0000,,zwischen deduktiven und \Nampliativen Argumenten? Dialogue: 0,0:00:29.21,0:00:31.23,Default,,0000,0000,0000,,Was ist kritisches Denken? Dialogue: 0,0:00:31.23,0:00:33.07,Default,,0000,0000,0000,,Beim Kritischen Denken geht es Dialogue: 0,0:00:33.07,0:00:34.62,Default,,0000,0000,0000,,darum, sicher zu stellen, \Ndass man Dialogue: 0,0:00:34.62,0:00:36.90,Default,,0000,0000,0000,,gute Gründe dafür hat, \Nan etwas zu glauben. Dialogue: 0,0:00:36.90,0:00:38.38,Default,,0000,0000,0000,,Was bedeutet das genau? Dialogue: 0,0:00:38.38,0:00:40.06,Default,,0000,0000,0000,,Stell dir vor, du und eine Freundin Dialogue: 0,0:00:40.06,0:00:43.34,Default,,0000,0000,0000,,reden darüber wer \Nheute zur Party kommt. Dialogue: 0,0:00:43.34,0:00:45.54,Default,,0000,0000,0000,,Sie sagt voller Überzeugung: Dialogue: 0,0:00:45.54,0:00:47.88,Default,,0000,0000,0000,,"Monty wird nicht an der Party sein" Dialogue: 0,0:00:47.88,0:00:49.61,Default,,0000,0000,0000,,Du weisst nicht genau, \Nob du ihr glauben sollst. Dialogue: 0,0:00:49.61,0:00:51.10,Default,,0000,0000,0000,,Also fragst du sie: Dialogue: 0,0:00:51.10,0:00:54.25,Default,,0000,0000,0000,,"Wieso glaubst du das?" Dialogue: 0,0:00:54.25,0:00:55.37,Default,,0000,0000,0000,,Es gibt vieles was sie Dialogue: 0,0:00:55.37,0:00:57.19,Default,,0000,0000,0000,,entgegnen könnte. Dialogue: 0,0:00:57.19,0:00:58.35,Default,,0000,0000,0000,,Wir werden über drei mögliche Dialogue: 0,0:00:58.35,0:01:00.66,Default,,0000,0000,0000,,Antworten sprechen. Dialogue: 0,0:01:00.66,0:01:03.00,Default,,0000,0000,0000,,Sie könnte sagen: "Ich mag ihn nicht! Dialogue: 0,0:01:03.00,0:01:04.60,Default,,0000,0000,0000,,und ich möchte einen schönen \NAbend haben!" Dialogue: 0,0:01:05.82,0:01:08.31,Default,,0000,0000,0000,,Sie könnte auch sagen:\N"Er ist sehr schüchtern Dialogue: 0,0:01:08.31,0:01:10.99,Default,,0000,0000,0000,,und geht selten an Parties." Dialogue: 0,0:01:10.99,0:01:12.46,Default,,0000,0000,0000,,Drittens könnte sie sagen: Dialogue: 0,0:01:12.46,0:01:14.14,Default,,0000,0000,0000,,"Er befindet sich in Beijing.\NEs ist unmöglich, dass Dialogue: 0,0:01:14.14,0:01:16.63,Default,,0000,0000,0000,,er es rechtzeitig hierher schafft." Dialogue: 0,0:01:16.63,0:01:18.68,Default,,0000,0000,0000,,Die erste Antwort Dialogue: 0,0:01:18.68,0:01:21.16,Default,,0000,0000,0000,,gibt dir keinen Grund zu glauben, Dialogue: 0,0:01:21.16,0:01:23.32,Default,,0000,0000,0000,,dass Monty nicht da sein wird. Dialogue: 0,0:01:23.32,0:01:25.29,Default,,0000,0000,0000,,Die zweite Antwort gibt dir Grund zu Dialogue: 0,0:01:25.29,0:01:27.51,Default,,0000,0000,0000,,glauben, dass Monty nicht da sein wird. Dialogue: 0,0:01:27.51,0:01:29.59,Default,,0000,0000,0000,,Wenn er schüchtern ist und selten ausgeht Dialogue: 0,0:01:29.59,0:01:32.91,Default,,0000,0000,0000,,dann ist es wahrscheinlich,\Ndass er heute nicht kommt Dialogue: 0,0:01:32.91,0:01:35.42,Default,,0000,0000,0000,,Genauso gibt dir die dritte Antwort\Ngute Gründe, Dialogue: 0,0:01:35.42,0:01:38.05,Default,,0000,0000,0000,,zu glauben, dass er nicht kommen wird. Dialogue: 0,0:01:38.05,0:01:40.08,Default,,0000,0000,0000,,Befindet er sich noch in Beijing \Nund ist es unmöglich Dialogue: 0,0:01:40.08,0:01:42.78,Default,,0000,0000,0000,,bis hierher zu gelangen,\Ndann ist es garantiert, Dialogue: 0,0:01:42.78,0:01:44.61,Default,,0000,0000,0000,,dass er nicht an der Party sein wird. Dialogue: 0,0:01:44.61,0:01:46.04,Default,,0000,0000,0000,,Wenn du dir solche Gedanken machst Dialogue: 0,0:01:46.04,0:01:47.41,Default,,0000,0000,0000,,und zwischen guten und schlechten Dialogue: 0,0:01:47.41,0:01:49.80,Default,,0000,0000,0000,,Gründen für einen Glauben unterscheidest Dialogue: 0,0:01:49.80,0:01:52.37,Default,,0000,0000,0000,,dann betreibst du kritisches Denken. Dialogue: 0,0:01:54.18,0:01:55.49,Default,,0000,0000,0000,,Also sorgt kritisches Denken dafür, Dialogue: 0,0:01:55.49,0:01:56.97,Default,,0000,0000,0000,,gute Gründe für unsere Glauben zu finden. Dialogue: 0,0:01:56.97,0:01:59.39,Default,,0000,0000,0000,,Durch kritisches Denken können wir Dialogue: 0,0:01:59.39,0:02:01.06,Default,,0000,0000,0000,,gute Gründe für einen Glauben Dialogue: 0,0:02:01.06,0:02:03.77,Default,,0000,0000,0000,,von schlechten Gründen für einen Glauben Dialogue: 0,0:02:03.77,0:02:06.59,Default,,0000,0000,0000,,unterscheiden. Dialogue: 0,0:02:06.59,0:02:07.93,Default,,0000,0000,0000,,Ich verwende den Dialogue: 0,0:02:07.93,0:02:10.19,Default,,0000,0000,0000,,Begriff "gut" in diesem Kontext Dialogue: 0,0:02:10.19,0:02:11.76,Default,,0000,0000,0000,,nicht in einem moralischen Dialogue: 0,0:02:11.76,0:02:14.34,Default,,0000,0000,0000,,oder ethischen Sinn. Dialogue: 0,0:02:14.34,0:02:16.82,Default,,0000,0000,0000,,Es ist also nicht moralisch korrekt Dialogue: 0,0:02:16.82,0:02:19.60,Default,,0000,0000,0000,,oder falsch, etwas aus guten Gründen\Nzu glauben. Dialogue: 0,0:02:19.60,0:02:22.29,Default,,0000,0000,0000,,Ebenfalls ist es nicht moralisch falsch, Dialogue: 0,0:02:22.29,0:02:25.46,Default,,0000,0000,0000,,einen Glauben auf schlechte Gründe\Nabzustützen. Dialogue: 0,0:02:25.46,0:02:27.86,Default,,0000,0000,0000,,Der Begriff "gut" bezieht sich Dialogue: 0,0:02:27.86,0:02:30.74,Default,,0000,0000,0000,,in diesem Kontext auf Wahrheit. Dialogue: 0,0:02:30.74,0:02:32.34,Default,,0000,0000,0000,,Ein guter Grund für einen Glauben Dialogue: 0,0:02:32.34,0:02:34.54,Default,,0000,0000,0000,,ist ein Grund, der es wahrscheinlich \Nmacht, Dialogue: 0,0:02:34.54,0:02:37.40,Default,,0000,0000,0000,,dass der Glaube auch tatsächlich\Nwahr ist. Dialogue: 0,0:02:37.40,0:02:39.35,Default,,0000,0000,0000,,Der best mögliche Grund für einen Glauben Dialogue: 0,0:02:39.35,0:02:42.45,Default,,0000,0000,0000,,macht diesen gewiss oder garantiert ihn. Dialogue: 0,0:02:42.45,0:02:43.58,Default,,0000,0000,0000,,Weshalb ist dies von Bedeutung? Dialogue: 0,0:02:43.58,0:02:44.92,Default,,0000,0000,0000,,Kritisches Denken ist wichtig, Dialogue: 0,0:02:44.92,0:02:47.14,Default,,0000,0000,0000,,weil wir rationale Wesen sind, Dialogue: 0,0:02:47.14,0:02:49.44,Default,,0000,0000,0000,,die wollen, dass ihr Glaube wahr ist. Dialogue: 0,0:02:49.44,0:02:51.52,Default,,0000,0000,0000,,Rationale Menschen streben nach Wahrheit Dialogue: 0,0:02:51.52,0:02:54.05,Default,,0000,0000,0000,,und meiden es, Falsches zu glauben. Dialogue: 0,0:02:54.05,0:02:56.76,Default,,0000,0000,0000,,Und die beste Möglichkeit hierzu Dialogue: 0,0:02:56.76,0:02:58.67,Default,,0000,0000,0000,,ist es, etwas nur dann zu glauben, Dialogue: 0,0:02:58.67,0:03:01.17,Default,,0000,0000,0000,,wenn sich gute Gründe finden lassen. Dialogue: 0,0:03:01.17,0:03:02.88,Default,,0000,0000,0000,,Dies bringt und zu unserer zweiten Frage: Dialogue: 0,0:03:02.88,0:03:05.09,Default,,0000,0000,0000,,Was ist ein Argument? Dialogue: 0,0:03:05.09,0:03:07.94,Default,,0000,0000,0000,,Ein Argument besteht aus Aussagen,\Ndie gemeinsame eine Begründung Dialogue: 0,0:03:07.94,0:03:11.22,Default,,0000,0000,0000,,für eine weitere Aussage bilden. Dialogue: 0,0:03:11.22,0:03:13.32,Default,,0000,0000,0000,,Zum Beispiel bilden Dialogue: 0,0:03:13.32,0:03:17.73,Default,,0000,0000,0000,,die beiden Aussagen Dialogue: 0,0:03:17.73,0:03:19.50,Default,,0000,0000,0000,,"Monty ist sehr schüchtern"\Nund Dialogue: 0,0:03:19.50,0:03:22.54,Default,,0000,0000,0000,,"Monty geht selten an Parties." Dialogue: 0,0:03:22.54,0:03:24.29,Default,,0000,0000,0000,,eine Begründung dafür, \Nnicht zu glauben, Dialogue: 0,0:03:24.29,0:03:26.80,Default,,0000,0000,0000,,dass Monty an der Party sein wird. Dialogue: 0,0:03:26.80,0:03:28.58,Default,,0000,0000,0000,,Die Aussagen, die die Begründung Dialogue: 0,0:03:28.58,0:03:31.04,Default,,0000,0000,0000,,bilden nennen wir die Prämissen. Dialogue: 0,0:03:31.04,0:03:33.05,Default,,0000,0000,0000,,"Monty ist sehr schüchtern" \Nist Prämisse 1. Dialogue: 0,0:03:33.05,0:03:36.08,Default,,0000,0000,0000,,"Monty geht selten an Parties"\Nist Prämisse 2. Dialogue: 0,0:03:36.08,0:03:38.31,Default,,0000,0000,0000,,Und die Aussage, die diese Prämissen\Nstützen Dialogue: 0,0:03:38.31,0:03:41.27,Default,,0000,0000,0000,,nennen wir die Konklusion oder\NSchlussfolgerung. Dialogue: 0,0:03:42.78,0:03:44.72,Default,,0000,0000,0000,,In einer guten Argumentation\Ngeben die Prämissen Dialogue: 0,0:03:44.72,0:03:47.71,Default,,0000,0000,0000,,gute Gründe, an die Wahrheit\Nder Konklusion zu glauben. Dialogue: 0,0:03:47.71,0:03:51.05,Default,,0000,0000,0000,,Die Prämissen machen die\NKonklusion wahrscheinlich. Dialogue: 0,0:03:51.05,0:03:52.31,Default,,0000,0000,0000,,Man sagt dann, dass das Argument Dialogue: 0,0:03:52.31,0:03:54.88,Default,,0000,0000,0000,,die Konklusion stützte. Dialogue: 0,0:03:54.88,0:03:57.47,Default,,0000,0000,0000,,Gute Argumente stützen ihre Dialogue: 0,0:03:57.47,0:04:01.03,Default,,0000,0000,0000,,Konklusion und schlechte Argumente\Ntun dies nicht. Dialogue: 0,0:04:01.03,0:04:02.81,Default,,0000,0000,0000,,Ein wichtiger Bestandteil des\Nkritischen Denkens Dialogue: 0,0:04:02.81,0:04:04.74,Default,,0000,0000,0000,,besteht darin, Argumente\Ndahingehend zu analysieren Dialogue: 0,0:04:04.74,0:04:06.68,Default,,0000,0000,0000,,ob es sich um gute Argumente\Nhandelt, das heisst Dialogue: 0,0:04:06.68,0:04:08.06,Default,,0000,0000,0000,,ob die Prämissen die Konklusion stützen Dialogue: 0,0:04:08.06,0:04:09.77,Default,,0000,0000,0000,,oder nicht. Dialogue: 0,0:04:11.23,0:04:13.65,Default,,0000,0000,0000,,Das rote Argument ist die erste Antwort,\Ndie sie gab. Dialogue: 0,0:04:13.65,0:04:15.29,Default,,0000,0000,0000,,Es besteht aus den Prämissen\N"Ich kann Monty nicht ausstehen" Dialogue: 0,0:04:15.29,0:04:18.05,Default,,0000,0000,0000,,und "Ich möchte Spass haben." Dialogue: 0,0:04:18.05,0:04:20.66,Default,,0000,0000,0000,,Die Konklusion lautet: "Monty\Nwird nicht an der Party sein." Dialogue: 0,0:04:20.66,0:04:22.78,Default,,0000,0000,0000,,Das dritte Argument, das wir \Nin Lila schreiben, Dialogue: 0,0:04:22.78,0:04:24.83,Default,,0000,0000,0000,,besteht aus den beiden Prämissen Dialogue: 0,0:04:24.83,0:04:27.12,Default,,0000,0000,0000,,"Monty befindet sich in Beijing" und\N"Er kann nicht rechtzeitig Dialogue: 0,0:04:27.12,0:04:30.05,Default,,0000,0000,0000,,an der Party sein. Also wird er nicht\Nan der Party sein." Dialogue: 0,0:04:31.31,0:04:33.89,Default,,0000,0000,0000,,Wie ich bereits zeigte, ist das\Nerste Argument Dialogue: 0,0:04:33.89,0:04:37.48,Default,,0000,0000,0000,,nicht so überzeugend, während\Ndas lilafarbene überzeugend ist. Dialogue: 0,0:04:39.76,0:04:42.27,Default,,0000,0000,0000,,Ich erkläre nun weshalb dies\Nder Fall ist. Dialogue: 0,0:04:42.27,0:04:45.82,Default,,0000,0000,0000,,Wenn wir uns anschauen, was\Ndas rote Argument besagt, Dialogue: 0,0:04:45.82,0:04:47.16,Default,,0000,0000,0000,,nämlich, dass deine Freundin\NMonty nicht mag, Dialogue: 0,0:04:47.16,0:04:49.22,Default,,0000,0000,0000,,und sie einen schönen Abend\Nverbringen möchte, Dialogue: 0,0:04:49.22,0:04:50.46,Default,,0000,0000,0000,,dann stellen wir fest, dass Dialogue: 0,0:04:50.46,0:04:52.14,Default,,0000,0000,0000,,die Prämissen in diesem Fall Dialogue: 0,0:04:52.14,0:04:54.01,Default,,0000,0000,0000,,die Konklusion nicht Dialogue: 0,0:04:54.01,0:04:56.62,Default,,0000,0000,0000,,wahrscheinlicher machen. Dialogue: 0,0:04:56.62,0:04:58.12,Default,,0000,0000,0000,,Der Fakt, dass dein Freund\NMonty nicht mag Dialogue: 0,0:04:58.12,0:04:59.100,Default,,0000,0000,0000,,und einen schönen Abend\Nverbringen möchte Dialogue: 0,0:04:59.100,0:05:02.94,Default,,0000,0000,0000,,begründet in keiner Weise, weshalb\Ndieser nicht erscheinen sollte. Dialogue: 0,0:05:02.94,0:05:05.88,Default,,0000,0000,0000,,Die Konklusion ist schlichtweg \Nunabhängig von den Prämissen. Dialogue: 0,0:05:05.88,0:05:07.41,Default,,0000,0000,0000,,Im lilafarbenen Argument hingegen,\Ngarantieren die Prämissen Dialogue: 0,0:05:07.41,0:05:10.68,Default,,0000,0000,0000,,die Wahrheit der Konklusion, \Nsofern sie selber wahr sind. Dialogue: 0,0:05:10.68,0:05:12.68,Default,,0000,0000,0000,,Die Wahrheit der Prämissen\Ngarantiert Dialogue: 0,0:05:12.68,0:05:15.02,Default,,0000,0000,0000,,die Wahrheit der Konklusion. Dialogue: 0,0:05:15.02,0:05:17.34,Default,,0000,0000,0000,,Also stützen im lila Argument Dialogue: 0,0:05:17.34,0:05:20.32,Default,,0000,0000,0000,,die Prämissen die Konklusion. Dialogue: 0,0:05:20.32,0:05:22.00,Default,,0000,0000,0000,,Es gilt aber zu beachten, dass Dialogue: 0,0:05:22.00,0:05:24.38,Default,,0000,0000,0000,,auch wenn das rote Argument\Nin dieser Form schlecht ist, Dialogue: 0,0:05:24.38,0:05:26.19,Default,,0000,0000,0000,,daraus ein gutes Argument gemacht\Nwerden kann, Dialogue: 0,0:05:26.19,0:05:28.26,Default,,0000,0000,0000,,wenn eine zusätzliche Prämisse\Nhinzugefügt wird. Dialogue: 0,0:05:28.26,0:05:29.76,Default,,0000,0000,0000,,Wenn du beispielsweise herausfindest, Dialogue: 0,0:05:29.76,0:05:31.55,Default,,0000,0000,0000,,dass deine Freundin entscheidet, wer Dialogue: 0,0:05:31.55,0:05:33.94,Default,,0000,0000,0000,,zur Party eingeladen wird und wer nicht, Dialogue: 0,0:05:33.94,0:05:35.52,Default,,0000,0000,0000,,dann ist der Umstand, dass die Freundin\NMonty nicht mag Dialogue: 0,0:05:35.52,0:05:36.75,Default,,0000,0000,0000,,und einen schönen Abend verbringen möchte Dialogue: 0,0:05:36.75,0:05:38.26,Default,,0000,0000,0000,,ein guter Grund, zu glauben, dass Monty Dialogue: 0,0:05:38.26,0:05:40.02,Default,,0000,0000,0000,,nicht an der Party sein wird. Dialogue: 0,0:05:40.02,0:05:41.01,Default,,0000,0000,0000,,Wieso sollte sie ihn einladen, wenn Dialogue: 0,0:05:41.01,0:05:43.54,Default,,0000,0000,0000,,sie ihn ja nicht mag? Dialogue: 0,0:05:43.54,0:05:46.04,Default,,0000,0000,0000,,In der Form wie es hier steht\Nist das Argument aber schlecht. Dialogue: 0,0:05:46.04,0:05:48.18,Default,,0000,0000,0000,,Die beiden Prämissen an sich Dialogue: 0,0:05:48.18,0:05:49.29,Default,,0000,0000,0000,,geben dir keinen Grund zu glauben, Dialogue: 0,0:05:49.29,0:05:51.14,Default,,0000,0000,0000,,dass Monty nicht an der Party sein wird. Dialogue: 0,0:05:52.36,0:05:53.91,Default,,0000,0000,0000,,Zum Schluss wollen wir zwei Dialogue: 0,0:05:53.91,0:05:56.20,Default,,0000,0000,0000,,Typen von Argumenten unterscheiden. Dialogue: 0,0:05:56.20,0:05:57.83,Default,,0000,0000,0000,,Links, in Orange, schreibe ich die Dialogue: 0,0:05:57.83,0:05:59.35,Default,,0000,0000,0000,,zweite Antwort deiner Freundin hin. Dialogue: 0,0:05:59.35,0:06:00.83,Default,,0000,0000,0000,,"Monty ist sehr schüchtern." Dialogue: 0,0:06:00.83,0:06:03.46,Default,,0000,0000,0000,,Und: "Er geht selten an Parties" Dialogue: 0,0:06:03.46,0:06:05.12,Default,,0000,0000,0000,,Auf der rechten Seite steht\Ndas lilafarbene Argument: Dialogue: 0,0:06:05.12,0:06:06.13,Default,,0000,0000,0000,,"Monty befindet sich in Beijing" Dialogue: 0,0:06:06.13,0:06:08.46,Default,,0000,0000,0000,,Und: "Er kann nicht rechtzeitig\Nvon Beijing zur Party kommen." Dialogue: 0,0:06:08.46,0:06:09.77,Default,,0000,0000,0000,,Beide Argumente besitzen die\Ngleiche Konklusion. Dialogue: 0,0:06:09.77,0:06:11.61,Default,,0000,0000,0000,,"Monty wird nicht an der Party sein." Dialogue: 0,0:06:11.61,0:06:12.83,Default,,0000,0000,0000,,Wie ich sagte, sind beides gute Argumente, Dialogue: 0,0:06:12.83,0:06:14.52,Default,,0000,0000,0000,,da sie beide gute Gründe geben Dialogue: 0,0:06:14.52,0:06:16.20,Default,,0000,0000,0000,,an die Wahrheit der Konklusion\Nzu glauben. Dialogue: 0,0:06:16.20,0:06:17.69,Default,,0000,0000,0000,,Beide besitzen Prämissen, die Dialogue: 0,0:06:17.69,0:06:19.36,Default,,0000,0000,0000,,die Konklusion stützen. Dialogue: 0,0:06:19.36,0:06:20.67,Default,,0000,0000,0000,,Aber es besteht ein entscheidender Dialogue: 0,0:06:20.67,0:06:23.26,Default,,0000,0000,0000,,Unterschied zwischen den Argumenten,\Nden ich hervorheben möchte. Dialogue: 0,0:06:23.26,0:06:24.65,Default,,0000,0000,0000,,Im lila Argument verhält es sich so, Dialogue: 0,0:06:24.65,0:06:27.22,Default,,0000,0000,0000,,dass, wenn die Prämissen\Nwahr sind, Dialogue: 0,0:06:27.22,0:06:30.15,Default,,0000,0000,0000,,– wenn Monty in Beijing ist Dialogue: 0,0:06:30.15,0:06:32.46,Default,,0000,0000,0000,,und wenn er nicht rechtzeitig an\Ndie Party kommen kann – Dialogue: 0,0:06:32.46,0:06:35.03,Default,,0000,0000,0000,,dann muss die Konklusion wahr sein. Dialogue: 0,0:06:35.03,0:06:36.82,Default,,0000,0000,0000,,Monty wird nicht an der Party auftauchen! Dialogue: 0,0:06:36.82,0:06:40.62,Default,,0000,0000,0000,,Die Prämissen garantieren die Konklusion. Dialogue: 0,0:06:40.62,0:06:42.54,Default,,0000,0000,0000,,Argumente, bei denen die Prämissen Dialogue: 0,0:06:42.54,0:06:44.18,Default,,0000,0000,0000,,die Wahrheit der Konklusion garantieren, Dialogue: 0,0:06:44.18,0:06:46.67,Default,,0000,0000,0000,,nennt man deduktive Argumente. Dialogue: 0,0:06:46.67,0:06:48.76,Default,,0000,0000,0000,,In deduktiven Argumenten ist\Ndie Konklusion Dialogue: 0,0:06:48.76,0:06:51.59,Default,,0000,0000,0000,,bei wahren Prämissen\Nnotwendigerweise auch wahr. Dialogue: 0,0:06:51.59,0:06:53.28,Default,,0000,0000,0000,,Die Informationen in den Prämissen Dialogue: 0,0:06:53.28,0:06:54.98,Default,,0000,0000,0000,,eines deduktiven Argumentes reichen aus, Dialogue: 0,0:06:54.98,0:06:57.95,Default,,0000,0000,0000,,um die Konklusion abzuleiten. Dialogue: 0,0:06:59.52,0:07:00.85,Default,,0000,0000,0000,,Wenn wir uns das orange Argument Dialogue: 0,0:07:00.85,0:07:03.15,Default,,0000,0000,0000,,anschauen, stellen wir fest,\Ndass das hier nicht der Fall ist. Dialogue: 0,0:07:03.15,0:07:05.29,Default,,0000,0000,0000,,Selbst wenn die Prämissen wahr sind Dialogue: 0,0:07:05.29,0:07:08.72,Default,,0000,0000,0000,,muss die Konklusion deswegen noch\Nlange nicht auch wahr sein. Dialogue: 0,0:07:08.72,0:07:10.27,Default,,0000,0000,0000,,Auch wenn Monty sehr schüchtern ist Dialogue: 0,0:07:10.27,0:07:12.59,Default,,0000,0000,0000,,und selten an Parties geht, ist es\Ndennoch möglich, Dialogue: 0,0:07:12.59,0:07:14.67,Default,,0000,0000,0000,,dass er seine Schüchternheit\Nüberwindet Dialogue: 0,0:07:14.67,0:07:16.60,Default,,0000,0000,0000,,und seine Gewohnheiten bricht Dialogue: 0,0:07:16.60,0:07:18.38,Default,,0000,0000,0000,,und unerwartet an der Party auftaucht. Dialogue: 0,0:07:18.38,0:07:20.42,Default,,0000,0000,0000,,Es ist unwahrscheinlich, aber möglich. Dialogue: 0,0:07:20.42,0:07:22.60,Default,,0000,0000,0000,,Beim Argument in Orange gilt\Nalso nicht, dass die Wahrheit\N Dialogue: 0,0:07:22.60,0:07:25.54,Default,,0000,0000,0000,,der Prämissen auch die Wahrheit \Nder Konklusion garantiert. Dialogue: 0,0:07:25.54,0:07:28.15,Default,,0000,0000,0000,,Argumente dieses Typs nennt man\Nampliative Argumente. Dialogue: 0,0:07:28.15,0:07:31.55,Default,,0000,0000,0000,,In einem ampliativen Argument\Nmacht die Wahrheit der Prämissen Dialogue: 0,0:07:31.55,0:07:35.20,Default,,0000,0000,0000,,die Konklusion zwar wahrscheinlich,\Ngarantiert sie aber nicht. Dialogue: 0,0:07:35.20,0:07:37.16,Default,,0000,0000,0000,,Bei beiden handelt es sich um\Ngute Argumente. Dialogue: 0,0:07:37.16,0:07:38.52,Default,,0000,0000,0000,,Ampliative Argumente können Dialogue: 0,0:07:38.52,0:07:41.84,Default,,0000,0000,0000,,sehr wertvoll sein, sie sind aber\Nnicht deduktiv. Dialogue: 0,0:07:41.84,0:07:44.85,Default,,0000,0000,0000,,Die Prämissen garantieren die\NWahrheit der Konklusion nicht. Dialogue: 0,0:07:44.85,0:07:46.31,Default,,0000,0000,0000,,Wenn du ein Argument bewertest Dialogue: 0,0:07:46.31,0:07:48.16,Default,,0000,0000,0000,,kann es wichtig sein, zu wissen, Dialogue: 0,0:07:48.16,0:07:50.07,Default,,0000,0000,0000,,ob es ein deduktives, oder bloss Dialogue: 0,0:07:50.07,0:07:52.51,Default,,0000,0000,0000,,ein ampliatives Argument ist . Dialogue: 0,0:07:52.51,0:07:55.22,Default,,0000,0000,0000,,Wird ein Argument als deduktiv bezeichnet, Dialogue: 0,0:07:55.22,0:07:56.92,Default,,0000,0000,0000,,wobei die genaue Untersuchung\Naber zeigt, dass Dialogue: 0,0:07:56.92,0:07:58.85,Default,,0000,0000,0000,,die Prämissen in Tat und Wahrheit Dialogue: 0,0:07:58.85,0:08:01.29,Default,,0000,0000,0000,,nicht die Wahrheit der Konklusion\Ngarantieren, Dialogue: 0,0:08:01.29,0:08:02.70,Default,,0000,0000,0000,,wenn die Konklusion falsch sein könnte,\N Dialogue: 0,0:08:02.70,0:08:05.19,Default,,0000,0000,0000,,selbst wenn die Prämissen wahr sind, Dialogue: 0,0:08:05.19,0:08:08.36,Default,,0000,0000,0000,,ist dies ein Grund, das Argument als\Nschlechtes Argument abzulehnen. Dialogue: 0,0:08:08.36,0:08:09.87,Default,,0000,0000,0000,,Zeigt sich aber bei einem ampliativen\NArgument, Dialogue: 0,0:08:09.87,0:08:11.57,Default,,0000,0000,0000,,dass die Prämissen nicht die Dialogue: 0,0:08:11.57,0:08:13.73,Default,,0000,0000,0000,,Wahrheit der Konklusion garantieren Dialogue: 0,0:08:13.73,0:08:16.97,Default,,0000,0000,0000,,so muss das Argument deswegen\Nnoch lange nicht schlecht sein. Dialogue: 0,0:08:16.97,0:08:18.97,Default,,0000,0000,0000,,Wenn am orangen Argument\Nbemängelt wird, Dialogue: 0,0:08:18.97,0:08:21.30,Default,,0000,0000,0000,,dass die Konklusion selbst dann falsch\Nsein könne, wenn die Dialogue: 0,0:08:21.30,0:08:24.25,Default,,0000,0000,0000,,Prämissen wahr sind, so verfehlt \Ndiese Kritik das Ziel. Dialogue: 0,0:08:24.25,0:08:26.73,Default,,0000,0000,0000,,Ampliative Argumente haben Dialogue: 0,0:08:26.73,0:08:30.07,Default,,0000,0000,0000,,gar nicht diesen Anspruch. Dialogue: 0,0:08:30.07,0:08:32.31,Default,,0000,0000,0000,,Ampliative Argumente liefern Dialogue: 0,0:08:32.31,0:08:33.42,Default,,0000,0000,0000,,Gründe dafür zu glauben, dass eine Dialogue: 0,0:08:33.42,0:08:35.66,Default,,0000,0000,0000,,Konklusion wahrscheinlich ist. Dialogue: 0,0:08:35.66,0:08:38.18,Default,,0000,0000,0000,,Zu wissen, um welchen Typ\Nvon Argument es sich handelt Dialogue: 0,0:08:38.18,0:08:40.69,Default,,0000,0000,0000,,ist also bedeutend, wenn Dialogue: 0,0:08:40.69,0:08:43.24,Default,,0000,0000,0000,,ein Argument auf dessen Qualität hin\Nuntersucht werden soll. Dialogue: 0,0:08:43.24,0:08:44.38,Default,,0000,0000,0000,,Wir werden uns in künftigen\NLektionen weitere Dialogue: 0,0:08:44.38,0:08:46.82,Default,,0000,0000,0000,,Werkzeuge zur Überprüfung\Nbeider Typen Dialogue: 0,0:08:46.82,0:08:49.75,Default,,0000,0000,0000,,von Argumenten anschauen. Dialogue: 0,0:08:51.13,0:08:53.31,Default,,0000,0000,0000,,Fassen wir diese Lektion zusammen: Dialogue: 0,0:08:53.31,0:08:54.63,Default,,0000,0000,0000,,Kritisches Denken bedeutet, zu\Nüberprüfen, ob wir Dialogue: 0,0:08:54.63,0:08:56.86,Default,,0000,0000,0000,,gute Gründe dafür haben, zu\Nglauben, was wir glauben. Dialogue: 0,0:08:56.86,0:08:58.54,Default,,0000,0000,0000,,Ein Grund ist gut, wenn er die Dialogue: 0,0:08:58.54,0:09:02.32,Default,,0000,0000,0000,,Wahrscheinlichkeit erhöht, dass \Nder Glaube wahr ist. Dialogue: 0,0:09:02.32,0:09:04.19,Default,,0000,0000,0000,,Ein Argument setzt sich aus\NAussagen zusammen Dialogue: 0,0:09:04.19,0:09:06.31,Default,,0000,0000,0000,,die wir Prämissen nennen\Nund zusammen Dialogue: 0,0:09:06.31,0:09:08.01,Default,,0000,0000,0000,,einen Grund für eine weitere\NAussage bilden Dialogue: 0,0:09:08.01,0:09:10.51,Default,,0000,0000,0000,,die wir als die Konklusion eines\NArgumentes bezeichnen. Dialogue: 0,0:09:10.51,0:09:12.16,Default,,0000,0000,0000,,In einem guten Argument stützen Dialogue: 0,0:09:12.16,0:09:14.26,Default,,0000,0000,0000,,die Prämissen die Konklusion, Dialogue: 0,0:09:14.26,0:09:16.89,Default,,0000,0000,0000,,sie geben also gute Gründe, \Ndie Konklusion zu glauben, Dialogue: 0,0:09:16.89,0:09:19.29,Default,,0000,0000,0000,,weil sie sie wahrscheinlich machen. Dialogue: 0,0:09:20.98,0:09:23.55,Default,,0000,0000,0000,,Bei deduktiven Argumenten\Nfolgt die Wahrheit der Konklusion Dialogue: 0,0:09:23.55,0:09:26.58,Default,,0000,0000,0000,,notwendigerweise aus der Wahrheit\Nder Prämissen. Dialogue: 0,0:09:26.58,0:09:29.34,Default,,0000,0000,0000,,Sind die Prämissen wahr, muss die\NKonklusion wahr sein. Dialogue: 0,0:09:29.34,0:09:31.90,Default,,0000,0000,0000,,In ampliativen Argumenten garantieren Dialogue: 0,0:09:31.90,0:09:33.48,Default,,0000,0000,0000,,die Prämissen die Konklusion nicht, Dialogue: 0,0:09:33.48,0:09:35.25,Default,,0000,0000,0000,,erhöhen aber die Wahrscheinlichkeit, dass\Ndie Konklusion wahr ist. Dialogue: 0,0:09:35.25,0:09:36.41,Default,,0000,0000,0000,,Sie können also dennoch gute Dialogue: 0,0:09:36.41,0:09:39.53,Default,,0000,0000,0000,,Gründe dafür liefern, an die\NWahrheit einer Konklusion Dialogue: 0,0:09:39.53,0:09:42.21,Default,,0000,0000,0000,,zu glauben. Damit schliesse ich \Ndiese einführende Lektion.