*rc3 NOWHERE Musik* Herald: Wir kommen zurück in Halle. Der nächste Vortrag lautet "Baggerbesetzung und Hashtags gegen den Kapitalismus". Tim und Struppi sind Aktivisten von Ende Gelände und betreuen das Social Media als Arbeitsgruppe. Und sie beschreiben ihre Arbeit als das Sprachrohr, was die Botschaft von den Aktivisten, die in der Grube sitzen, in die Welt trägt. Tim: Unser Vortrag heute ist "Baggerbesetzung und Hashtags gegen den Kapitalismus" und erst ganz kurz das Organisatorische: im Talk wird um die Klimakatastrophe gehen. Wir werden außerdem ein Video mit Polizeigewalt und Bild Effekten haben und wir werden Rassismus, Sexismus und Misogynie erwähnen. Ihr findet jeweils eine Warnung auf der Folie davor bzw. wir werden sagen bei allen Folien haben wir glaube ich nicht dran gedacht, und als die Zeit ging aus. Unsere Folien und den Sprechtext findet ihr unter der rc3.ende- gelaende.org. Und dort haben die Bilder auch Alternativtexte. Eine Übersetzung in Gebärdensprache gibt's nicht, aber wir werden die Aufzeichnung später untertiteln. Struppi: Wir sind heute hier für Ende Gelände, ein Bündnis gegründet, um gegen Kohle zu protestieren. Unsere Ursprünge finden sich in der Anti-Atom und Anti- Kohle Bewegung, in Waldbesetzungen und Themacamps, aber auch großen Umweltorganisationen und linken Polit- Gruppen. Uns eint die Überzeugung, dass wir Klimagerechtigkeit selber in die Hand nehmen müssen. Das tun wir mit Massenaktionen zivilen Ungehorsams. Ich bin Struppi und ich bin vom veganen Sonntagsbrunch zur Baggerbesetzung gekommen. So schnell kann es gehen. Ich habe schon relativ viel ausprobiert und bin von der lokalen linken Klimagerechtigkeit und direkt aktivistischen Szene dann zum EG-Social- Media-Team gestoßen. Verbunden durch Meme, Sellerieschnitzel und den ein oder anderen Fail ist das hier mein aktivistisches Zuhause geworden. Fun Fact: Ich besitze weder einen privaten Facebook noch einen privaten Insta Account, obwohl ich die Plattform für verschiedene Orgas mit betreue. Tim: Ich bin Tim, genau vielen Dank. Ich habe von, also ich hab Ende Gelände lang online verfolgt und dann letztendlich über eine Freundin von einem Treffen der Ende Gelände Ortsgruppe mitbekommen. Und ich glaube überredet dabei zu bleiben. Hat nicht viel gebraucht, war der eigentlich vor allem gemeinsame Umgang miteinander; Das hat mich ziemlich begeistert. Eine Freundin von mir war dann im Social Media Team, besser gesagt im Twitter Team und das brauchte Verstärkung. Und so kam ich dann zur Social Media AG. Twitter ist jetzt eher so eine Hassliebe von mir und privat bin ich mehr im Fediverse als auf Mastodon unterwegs. Struppi: Ende Gelände, als Ende Gelände ist unser großes Kernthema fossile Energien. Sie stellen das Rückgrat des fossilen Kapitalismus dar. Von der Deutschen Bahn bis ThyssenKrupp, von Tönnies bis zur Strabag. Alles baut auf der Macht der fossilen Energieträger auf. Bei der Gründung von Ende Gelände im Jahr 2015 war in Deutschland Kohle das größte Thema. Die dreckige Kohle bläst so viel CO2 in die Luft wie kein anderer Energieträger. Der Abbau zerstört ganze Landstriche und importiert Stein- Importierte Steinkohle wird nicht ohne Grund auch Blut Kohle genannt. Der Protest von Ende Gelände will nicht an Politiker:innen appellieren. Indem wir mit Tausenden in die Kohlegruben gehen, stoppen wir die Bagger und nehmen den Kohleausstieg selber in die Hand. Für mich war das, als ich das das erste Mal gehört habe, schwer vorstellbar. Deshalb zeigen wir euch lieber, wie das aussieht. Das Video zeigt gegen Ende kurz Polizeigewalt und hat außerdem Flackereffekte. Falls ihr das überspringen wollt; kommt einfach in zwei Minuten und 20 Sekunden wieder. Videosprecher: Es geht anders. Wir können eine andere Gesellschaft aufbauen, wir können den Systemwandel schaffen und wir werden da auf Widerstände treffen, aber wir werden geschlossen, basisdemokratisch das durchziehen. Einzelne Stimme: What do we want? Mehrere Stimmen: Climate Justice! - When do we want it? - Now! - Whoho *Applaus* *Musik* Einzelne:r: Das Ende Gelände und Fridays for Future zusammen gehen auch auf's Wasser und das braucht's. Weil nämlich durch alle Gesellschaftsschichten, durch alle Altersklassen, alle an einem Strang ziehen müssen. *Musik* Einzelne:r: Unsere Rolle ist jetzt noch mal stärker zu betonen, das das 'ne Systemfrage ist und Klimakrise kann man nur bekämpfen, wenn man sich auch an den Kapitalismus dann traut. Und globaler Kohleausstieg wird nicht passieren, wenn wir nicht vorher den Kapitalismus abschaffen. *Musik* Einzelne:r: In einer großen Gruppe und mit viel Aufmerksamkeit zu zeigen, wofür wir stehen und den Leuten einfach noch mehr klar zu machen: Wir müssen jetzt handeln. *Musik* Tim: So, und damit kommen wir zu dem, warum jetzt speziell wir beide hier sind und das ist die Öffentlichkeitsarbeit. Bei Ende Gelände haben wir die Öffentlichkeitsarbeit grob in zwei Aufgabenbereiche getrennt: Presse und Sozial Media. Die Presse AG kümmert sich um Interviews, schreibt Pressemitteilungen und überlegt sich generelle Strategien, wie wir Dinge in die Medien bringen. Social Media dagegen - Gefühlt machen wir Shitposts. Wir haben zwar auch ein paar Aspekte und generelle Vorgehensweisen, die wir uns teilen. Und um die geht es jetzt, also um die Öffentlichkeitsarbeit im Generellen. Öffentlichkeitsarbeit machen wir nicht zum Spaß. Den haben wir zwar oft dabei, aber wir verfolgen schon bestimmte Ziele. Zuerst einmal wollen wir Informationen weitergeben. Wir haben den Bagger XY blockiert. Das geben wir nicht in luftleeren Raum, sondern wir wollen damit den Diskurs prägen und verändern. Wir wollen die Meinung von Leuten ändern. Ganz konkret bedeutet das, wir wollen, dass wenn ein Flüssiggas Terminal gebaut wird, nicht nur die Pressemitteilung des Unternehmens wiedergegeben wird. Wir sorgen dafür, dass Gas als der Brandbeschleuniger der Klimakrise gesehen wird, der er ist. Wir wollen, dass die Auswirkungen der Klimakrise gerade im globalen Süden sichtbar werden. Wir wollen aber auch auf Social Media die Geschichten der Aktivist:innen erzählen. Das kann einerseits so geschehen, dass wir Leute in krassen Aktionen zeigen, Sachen, die sie an ihr Limit bringen, wo sie Dinge blockieren, wo sie ein Investitionsrisiko für Konzerne wie RWE sind. Auf der anderen Seite wollen wir auch die Geschichten erzählen, die im Hintergrund ablaufen Care-Arbeit, Leute, die ganz viel Arbeit rund ums Jahr machen und damit überhaupt das Ganze möglich machen für andere Menschen. Care-Arbeit ist viel zu wenig sichtbar und dem versuchen wir auch entgegenzuwirken. Und zuletzt wollen wir eben auch mobilisieren und motivieren: Wann ist unsere große Sonderaktionen? Wie kann Mensch dabei sein? Idealerweise sprechen wir dabei auch nicht nur junge, weiße, studierende Typen an. Die erreichen wir sowieso, sondern wir wollen eben auch Menschen ansprechen, die normalerweise bei uns nicht so vertreten sind. Bildungsarbeit ist dementsprechend auch ein kleiner Teil von dem, was wir machen. Was sind die rechtlichen Konsequenzen von Aktionen? Und vielleicht auch: Warum ist das antirassistische Praxis, nicht mit Cops zu reden? Um diese Ziele zu erreichen, besonders um diesen Diskurs zu prägen, arbeiten wir mit sogenannten Kernbotschaften. Kernbotschaften versuchen die allerwichtigsten Inhalte kurz auf den Punkt zu bringen. Wenn wir Aktion machen, berichten Medien nach Neuigkeitswert und machen, was wir sogenannte Sportberichterstattung nennen. So und so viele Aktivistinnen, diese und jene Polizeipräsenz, jene Verletzte, solche Blockaden und darunter auch Deutsche. Wir wollen aber, dass die Medien unsere Geschichte erzählen, warum wir das machen und was wir fordern. Was sind die Hintergründe? Damit wir das auch im größten Stress der Aktion in die Kamera erzählen können, formulieren wir die Botschaften vorher aus. So haben wir kurze und prägnante Statements, die für alle verständlich sind und so auch Gehör finden können. Die Kernbotschaft seht ihr auf den Folien. Die sieht ungefähr so aus. Gas ist ein Brandbeschleuniger der Klimakrise - das ist unsere These. Gas ist ein Brandbeschleuniger der Klimakrise. Sie ist schon längst da und ihre Auswirkungen sind rund um die Welt und vor allem im globalen Süden jeden Tag spürbar. Genau wie Kohle ist Gas ein Klimakiller, der zusätzlich zum CO2 auch das noch schädlichere Methan freigesetzt wird. Wir brauchen den sofortigen Gas Ausstieg und auf keinen Fall noch mehr fossile Infrastruktur. Sauberes Gas ist eine dreckige Lüge. Ihr seht hier den Aufbau von Fakten, Begründung und Forderung vereint. Auch wenn es schade ist, müssen wir viel Zeit unserer Kommunikation für das Vermitteln von Fakten aufwenden. Denn das Ausmaß der Klimakatastrophe ist vielen nicht bekannt oder wird von vielen verdrängt. Weil wir nur begrenzt Zeit in Interviews oder Zeichen auf Twitter haben, müssen wir uns beschränken. Mehr als drei von solchen Botschaften sorgen dafür, dass wir keine, dass keine der Botschaften tatsächlich gehört wird. Kernbotschaften leben von der Wiederholung. Wir müssen die immer und immer wieder wiederholen. Ansonsten bleiben sie nicht hängen. Weil oft nicht mit uns, sondern über uns gesprochen wird, müssen wir sicherstellen, dass unser Protest auch für sich selber spricht. Dafür nutzen wir Framing und Symbole. Als nächstes kommt jetzt eine animierte Folie mit relativ niedriger Framerate. Frames sind der Rahmen, in dem wir unsere Welt wahrnehmen. Eine Pipeline wird zunächst nicht bedrohlicher als eine Stromtrasse. Wenn wir das Frame aber erweitern, dann sehen wir die Zerstörung in Rakka Muerta, einem der Anbaugebiete in Argentinien und wie dort Menschen gewaltsam ihres Zuhauses beraubt werden. Dazu gehört auch, Dinge beim Namen zu nennen. Wir haben begonnen, von der Klimakrise zu sprechen und reden nicht mehr vom Klimawandel oder von der Klimaerwärmung. Wandel ist oft positiv belegt und Erwärmung vermittelt ein völlig falsches Bild davon, welche Katastrophen durch eine so große Änderung der globalen Durchschnittstemperatur ausgelöst werden. Aktionen können letztendlich genauso wirken. Während der Weltklimakonferenz in Bonn 2017 konnte durch die Besetzung von Kohlebaggern im nahen Tagebau das Bild von Deutschland als Energiewendeweltmeister zum Tatort der Klimakrise verschoben werden. Symbole können den gleichen Effekt haben. Nach einer Idee von indigenen Aktivist:innen 2015 verwendeten wir mehrmals das Symbol einer roten Linie, egal ob das jetzt ein tatsächliches rotes Band ist oder tausende rot angezogene Menschen in einer Kette um den Tagebau. Wer diese Linie überschreitet, ist ganz klar der Aggressor. Rote Linien dürfen nicht überschritten werden. Für uns liegt diese rote Linie oder die 1,5 Grad Grenze vor Lützerath, ein Dorf am Tagebau Garzweiler. Wenn Kohle unter diesem Dorf abgebaggert wird, verliert Deutschland jede Chance, das 1,5 °C einzuhalten. Deshalb verteidigen wir diese Grenze mit einem Camp, Baumhäusern oder hunderten Menschen. Dass die 1,2, die wir aktuell haben, schon katastrophal sind und damit die 1,5 Grad Grenze eigentlich eine sehr schwache Forderung ist, drückt Vanessa Nakate aus Uganda noch viel besser aus: "1.2 Degrees already mean hell for the people living in the global south." Das ist einfach die Wahrheit, die sehen wir hier im globalen Norden nicht so sehr oder nicht so deutlich, auch wenn wir vielleicht im Frühjahr schon was erstes mitbekommen haben während der Flutkatastrophe. Aber für Menschen im globalen Süden ist es noch mal eine komplett andere Sache. Wenn wir über Medien sprechen, dann müssen wir aber auch über die Probleme von Medien sprechen. Medien repro - Medien reproduzieren wie wir alle Rassismus und Sexismus. Das heißt ganz konkret FLINTA, BIPoC, also Black Indegenous People of Color, und Kämpfe im globalen Süden sind medial unterrepräsentiert. Erfolgreiche Social Media Arbeit macht die sichtbar. Auch als Ende Gelände haben wir gelernt, dass Medien im Aktionsgeschehen, und auch generell, Männer bevorzugen. Genauso werden Stimmen aus dem globalen Süden oder migrantisierte Menschen weniger zitiert. Für Ende Gelände versuchen wir daher, Sprecher:innen und Themen bewusst auszuwählen. Lasst uns mehr Männer zeigen, die Kochen und FLINTAs, die kämpferisch in' Tagebau rutschen. Was dabei wichtig ist, dass wir trotzdem weiterhin die Realität darstellen. Ansonsten kommen wir zu was, das sich Tokenism nennt. Durch Tokenism stellen sich Gruppen oder Institutionen nach außen als emanzipiert und divers dar, um dafür Anerkennung zu bekommen. Die privilegierten Menschen in diesen Institutionen können sich aber innerhalb ihrer Struktur weitere Machtpositionen und Privilegien sichern. Ganz klassisch wird die einzige Frau oder schwarze Person einer Gruppe in die Rolle als Pressesprecherin gedrängt. Durch Tokenism werden BIPOC ständig und nur als Repräsentant:innen einer Gruppe und nur als Ansprechpartner:innen für zum Beispiel Rassismuskritik und nicht als Individuen gesehen. Tokenism vermeiden und trotzdem repräsentieren ist kein Widerspruch, fällt aber nicht Betroffenen oft schwer zu unterscheiden. Helfen dagegen kann Selbstreflektion. Bevor du als weiße person - weiß im Sinne des sozialen Konstrukts - eine BIPoC Person für ein Interview oder ihre Meinung zum Thema Rassismus anfragst, überleg dir erst mal, warum du es gerade tust. Geht es dabei um die Person selbst und um ihre Skills? Oder geht es dir dabei um Repräsentation? Fragst du die Person, weil du denkst, dass sie wahrscheinlich Interesse daran hat? Oder nur, weil du ihr bestimmte Dinge zuschreibt, weil die Person nicht weiß ist? Nicht jeder wie er oder sie Person ist Expertin für Kolonialismus und jede Frau hat Bock auf Sexismus zu erklären. Also beschäftigt euch mit dem Thema, denkt es mit. Besonders bedenken solltet ihr auch gerade in der Öffentlichkeitsarbeit, das SprecherInnen eine extrem exponierte Rolle einnehmen, die angreifbar macht. Besonders gilt das für Menschen, die weiblich oder als nicht weiß gelesen werden. Trolle, Sexismus und Rassismus steigen dann gerade auf Social Media stark an. Aber auch Journalistinnen können Teil davon sein. Überlegt euch vorher, wie ihr Sprecherinnen vor dem Stress schützt, Shitstorms abfragen oder Arbeit abnimmt. Einige können einige Sachen, die helfen können, dabei sein, dass Sprecherinnen immer eine Body-Person dabei haben, die einfach anwesend ist, Dinge abnehmen kann usw.. Die Social Media Konten von Sprecherinnen können während der Aktion oder während des Shitstorms von anderen verwaltet werden. Ganz stark helfen tun auch gute zwischenmenschliche Beziehungen in der Gruppe, dass der Rückhalt da ist und den Erfolgsdruck zu verringern. Fehler passieren, das ist vollkommen normal und es ist trotzdem immer noch eine krasse Arbeit, die die Menschen machen. Die letzten beiden Punkte sind auch allgemein relevant, denn die Menschen, die vor einer Kamera stehen oder Tweet absetzen, werden oft in der Verantwortung gesehen. Gleichzeitig ist das aber abhängig von Vorbereitungskliche und Training. Von mir aus, das jetzt zu den Grundlagen von Öffentlichkeitsarbeit und struppi spricht jetzt ein bisschen spezieller über Social Media. struppi: Genau, Social Media, eine Massenaktion und dann wir haben unser Kernthema für sie der Kapitalismus. Die Klimakrise macht aber natürlich zwischen den Massenaktion keine Pause und wir auch nicht. Wir liegen konstant den Finger in die Wunden der Gesellschaft und zeigen die Schwachstellen. Dabei wollen wir nicht die Stimme der Unterdrückten und Ungehörten sein, sondern vielmehr unsere Reichweite nutzen und das Mikro weitergeben, damit Stimmen gehört werden. Der Kampf um Klimagerechtigkeit ist Intersektionalität umfasst viele Themen. Egal ob wir Zweitbesetzung oder Blockaden der IAA mobilisieren oder zu Demos gegen die Festung Europa und für Filtersichtbarkeit oder zu Mahnwachen wegen rassistischer Polizeigewalt. Das alles ist Teil der Social Media Arbeit. Wie enorm die Reichweite tatsächlich ist, haben wir letztens als Feedback zurückbekommen, als Rocket Australia das erste Mal in Erscheinung getreten ist und mit einem großartigen Start die Proteste gegen den fossilen Kapitalismus in der Kolonie Australien eingeläutet hat. Hey, we were inspired by you. Take a look over alls. Gute Social Media Arbeit ist das Tor zur globalisierten Welt. Think global, act local. Act International, Inspiration. Die Erfindung des Rades oder woher nehmen, wenn nicht stehlen? Mühsam ernährt sich das Ende Gelände Social Media ein Eichhörnchen. Unsere Post Ideen haben viele Ursprünge. Einmal natürlich geht es um die Repräsentation des Bündnisses, sei es, die passen darauf auf, dass es Ende Gelände Bündnis gerade so bewegt, welche Dinge Menschen aus dem Bündnis uns zutrauen und verarbeiten das dann. Das kann auf dem schnellen Weg über den Verteiler sein, über Kontakte, oder natürlich weil wir stundenlang in diversen Telkos sitzen und mitüberlegen, wohin die Reise geht. Dann sind Menschen aus dem Bündnis vielfach auch andernorts aktiv, seine Zweitbesetzung bei der Seebrücke oder anderen Orgas. Noch das nehmen wir auf. Kämpfe verwenden, um das System zu überwinden. Oftmals werden wir auch über unsere Mailadresse oder unsere Social- Media-Plattformen angeschrieben und nach Support gefragt. Nicht alles davon können wir aufnehmen, aber oftmals gibt es richtig gute Hinweise. Wir durchforsten Twitter, Telegram, Vernetzung, Channels, folgen diversen Accounts, mit denen wir zusammenarbeiten. Und gucken, was gerade so los ist. Primärer Fokus gerade liegt auf Lizerat und auf den 650000 Tonnen Kohle, die RB abrackern will. Und dafür soll das Dorf plattgemacht werden. Wir bereiten uns also gerade auf Tag X vor, das heißt auf den Tag, an dem die Räumung startet. Ähnlich wie bei einer Massenaktion arbeiten wir weit im Voraus daran, was wir posten werden und gehen dann trotzdem natürlich tagesaktuell aufs Geschehen ein, weil Aktionen, Besetzungen und Polizei extrem unvorhersehbar agieren. Und last but not least, wir sind ja alle politisch aktiv und verfolgen, was gerade los ist. Nachrichten, Zeitungsartikel, Gerichtsurteile das alles gehört zu unserem Informations Spektrum, das wir verarbeiten und falls wir sie noch nicht oft genug erwähnt haben, wir verarbeiten alles zum Memes. Shitposts, und unser täglich Brot. Wir, also Tim und Struppi, wir beide, Tim und ich, wir sind vom bundesweiten Social-Media-Team. Aber die Ortsgruppen und teilweise auch die Arbeitsgruppen haben ihre eigenen Social Media Kanäle. Dort findet ihr dann lokale Aktionen, Einladungen zu Workshops und Veranstaltungen oder im Fall des Legal Teams wichtige rechtliche Hinweise, oder bei denen Ende Gelände Sanis Dinge, die ihr in die Aktion mitnehmen sollt oder Aufrufe zum Mitmachen. Welche Social Media Plattform nutzen wir? Unsere primären Plattformen sind Telegram, Twitter, Mastodon, Instagram, Facebook und YouTube. Außerdem gibt es noch einen Podcast, Ende Gelände produziert extrem viel Content. Telegram jüngstens in Verruf geraten, ist das auch für uns eine oft unterschätzte Plattform. Wir erreichen Leute, die wir nicht mehr überzeugen müssen und ein paar Leute vom Verfassungsschutz. Fairerweise wollen wir sie nicht unerwähnt lassen, müssen und nicht mehr der Fridays for Frohraum herumärgern. Ihr kennt sie vielleicht nicht, aber das ist so der harte Kern, der Klimakriese leugnerInnen. Obwohl man sich das in fast sparen kann. Wir kommen eigentlich nur mit Männern in Kontakt. Auf Telegram werden die Posts zigfach geteilt und Menschen können richtig schnell mobilisiert werden. Kürzlich musste ein Beispiel Arnold verteidigt werden, als fast kein Aktivist vor Ort wurde durch schnelle mobile innerhalb von 12 Stunden so viele, dass die Polizei unverrichteter Dinge wieder abziehen musste. Während Aktionen lohnen sich hier eher Zusammenfassung mehrmals am Tag, um Leute auf dem Laufenden zu halten. Twitter, Der Vogelkäfig und der Spiegel im Mastodon. Eine unserer Plattform, Twitter prägt den politischen Diskurs nachhaltig. Keine noch so kleine Verfehlung, kein Nebensatz, kein falsches Lächeln zu falscher Stelle über Twitter nicht genüsslich ausgebreitet werden. Bevor es in der Tagesschau landet, ist es bei Twitter längst schon wieder Geschichte. Es ist super schnelllebig, aber zeitgleich natürlich dadurch auch absolut am Puls der Zeit. Durch die sehr begrenzte Zeichenanzahl ist Mensch gezwungen, sich kurz zu fassen und auf den Punkt zu kommen. Ein Tweet wie ihm sagt aber oft mehr als tausend Worte. Durch reposten können wir die Aufmerksamkeit auf andere Accounts lenken und den Diskurs so prägen ohne ihn und anzueignen. Deren Aktionen posten wir im 15 Minuten Rhythmus, Videos, Bilder, Etappensiege. Deswegen ist es wichtig, Action auf Social Media gut vorzubereiten. Das Framing und Wording schon parat zu haben, damit unsere Kernbotschaft nicht untergehen in der Hektik. Oftmals muss es schnell gehen, wenn die Finger eine Polizeikette durchflossen haben. Keine Zeit mehr, um Däumchen zu drehen und zu überlegen. Hashtags für den großen Tag stehen also schon weit im Voraus, damit wir unser Thema gut platzieren können. Egal ob Hashtag, Investitionsrisiko oder Schema ist wohl nicht zu verwechseln mit share maßvoll, obwohl die auch fallen müssen. Keine Frage, griffige, eingängige Hashtags sind wichtig für die Reichweite. Instagram, jung, modern. Für viele ist Insta nicht mehr wegzudenken. Eine Bildstarke Begleitung der Aktion und es ist deutlich audiovisueller als zum Beispiel Twitter. Aber weniger hoch frequentiert als andere Kanäle. Es ist eher so die Leuchttürmen Kommunikation. Messages, die nicht konkret den Actionreichen entsprechen, bespielen wir eher durch Teilen von anderen Accounts und deren Inhalten. So geben wir auch Reichweite ab. Vermutlich, weil uns auf Instagram eher jüngere und z.T. ziviler Ungehorsam unerfahrene Menschen im Vergleich zu zum Beispiel Telegram. Instagram ist eher Mainstream und erreicht auch Menschen, die nicht so politisiert sind. Die Reichweite von Linken Accounts wird durch Facebook Meta aber limitiert. Und das trifft nicht nur unseren Account, sondern auch andere Accounts. Die Themen sind oft komplexer und deswegen nicht so leicht zu kommunizieren auf einer Plattform, die auf eine kurze Aufmerksamkeitsspanne optimiert ist. Deswegen fangen wir bei Aktionen möglichst viele O-Töne unserer Sprecherinnen ein. Die Aktion auch international sind bzw. Ende Gelände Team definitiv auch nicht nur Deutschland betreffen. Kommunizieren wir immer bilingual. Deutsch? Englisch. Aber unsere FollowerInnen sind schon primär deutschsprachig und oft aus dem urbanen Raum. Facebook, Troburg oder wie man 45000 Fridays For Howburg Fans beschäftigt hält. Für Facebook sind wir Schrödingers KlimaaktivistInnen. Zeitgleich blockieren wir nichts und wenn uns bleibt in Krankenhäusern der Strom weg und es sterben Menschen. Da der Facebook Algorithmus Hass besonders gern mag, die Posts richtig gut, wenn sie gegen Autos oder gegen Kohle gehen. Besorgte Bürgerinnen, die um ihre Stromversorgung fürchten und uns am liebsten jegliches vom Strom betriebene wegnehmen würden und danach schreien, dass legitimer Protest doch bitte mindestens bei Wasser und Brot im Gefängnis landen sollte. Oder die darüber fantasieren, mit ihren SUVs einmal durch die Menge zu fahren. Allerdings haben wir auch eine wirklich sehr, sehr stabile FollowerInnenschaft, die in den Kommentaren fleißig dagegen hält. Facebook ist eher dazu geeignet, Humor noch zu erreichen und mitzunehmen. Also etwas ältere Menschen über 30. YouTube und ViTube, auch Videos gehören mittlerweile natürlich dazu. Entweder im Livestream, bei Twitter, Facebook oder natürlich auf der Videoplattform. Eine Aktion ohne mobile Videos und grab up Videos ist, wie Lagerfeuer ohne Stockbrot. Kann man schon machen, ist aber nur halb so viel Spaß. Drohnen, Videos, Blockade, Videos, Videos aus dem Camp es gibt viel zu sehen und noch viel mehr zu teilen. YouTube ist praktischerweise seriös zu finden und kann dementsprechend über Mastodon abonniert werden. Podcasts, Podcasts oh, the Hype! Und das zu Recht. Es gibt also auch ein Ende Gelände Podcast, in dem wir die verschiedensten Themen behandeln und verschiedene Gäste begrüßen. Zum Beispiel zum Thema Eigentum mit Eva von Reinecker, wo es um die Vergesellschaftung von Unternehmen geht. Oder Wald statt Asphalt, warum Autobahnen die Klimakrise waren, nicht ganz so geil ist. Aber auch mit Antirassismus und der kurdischen Freiheitsbewegung, Geschichte und politische Philosophie beschäftigen wir uns hier. Der Podcast spiegelt die Themen wider, die uns im ende Gelände Bündnis wichtig sind. Different Plattforms, same Post? Warum das nicht funktioniert? Es wäre ja wunderbar einfach, wenn sich der Social-Media-Team nur um einen Post kümmern müsste. Allerdings funktioniert das leider nicht, was alle Plattformen gemeinsam haben. Ausdrucksstarke Bilder und Videos gucken sich alle gern an. Aber damit endet die Gemeinsamkeit auch schon wieder. Die User von Twitter, Mastodon, Instagram und Facebook sind so grundverschieden wie die Plattform, die sie benutzen. Twitter-User sind es gewöhnt, in 160 Zeichen die Fakten serviert zu kriegen und sich den Rest dazu zu denken. Abgehackte Sätze, Hashtags, alle. Alles heruntergebrochen auf das absolute Minimum. Facebook braucht es deutlich mehr Kontext. Und möglichst mit dem Emogys untermalt. Bei Instagram braucht es immer auch noch eine Übersetzung ins Englische. Während Facebook ja nicht das aktuelle Tagesgeschehen abbildet und sich Post auch noch einen Tag später gut zur Verbreitung eignen, so wäre das bei Twitter deutlich zu spät. Reoposts funktionieren bei Facebook überhaupt nicht. Nur wenige Menschen sehen die überhaupt. Bei Twitter RePost dagegen täglich eine gute Möglichkeit, die eigene Reichweite und die anderer Accounts zu pushen. Verlinkungen, Kommunikation zwischen verschiedenen Accounts sind bei Twitter und Insta kein Problem. Bei Facebook ist das unmöglich. Nur private Accounts können Seiten anschreiben. Das erschwert die Kommunikation erheblich. Community Management. Die werde ich Trollslos in 10 Antworten. Den Troll füttern, bis er platzt. Das ist eine Option. Oft wollen wir ihnen aber auch nicht so viel Aufmerksamkeit geben. Vor allem wenn es um rassistische und misogyne Kommentare geht, ist es uns wichtig, diese nicht stehen zu lassen und die Reproduktion im öffentlichen Raum zu unterbinden. Wir blocken, will löschen und blockieren auch präventiv. Also wir suchen uns Hashtags raus und gucken, welche Trolls sich da so Herumtreiben und blocken diese. Beispielsweise zu dem Anschlag in Hanau war dass der Fall. Wenn wir das Gefühl haben, Menschen sind für den Dialog offen und für Argumente bereit, dann gehen wir auch in den Dialog und erklären. Wenn allerdings und Trump Abklatsch am anderen Ende der Leitung sitzt, dann ist das so sinnvoll, wie in einer Taube Schach zu spielen. Sie schmeißt alle Spielfiguren um, kackt aufs Spielfeld und fliegt kreischend davon. Diskussionen sind in dem Fall also nur für Mitlesende und da noch Menschen in ihren Meinungen abzuholen und zu überzeugen. Da viele Antworten die Reichweite der Posts enorm erweitern, kann es sich aber durchaus lohnen zu antworten und die nicht ganze gerechtfertigte Wut auf uns zu nutzen. Da ist es dann ein kleines bisschen die Frage, wie viel Kapazitäten und Geduld wir noch übrig haben, um zum Milliardensten mal zu erklären, dass wir nicht in China oder Indien Kohle blockieren, sondern hier, weil wir historisch gesehen die größte Verantwortung haben und durch Neokolonialismus weiterhin Firmen aus dem globalen Norden die größten Drecks Maschinen betreiben, weltweit für den globalen Norden. Ganz zu schweigen davon, dass wir hier die Auswirkungen in unseren vollen Supermärkten noch nicht ansatzweise zu spüren kriegen. Im Gegensatz zum globalen Süden, wo beispielsweise in Madagaskar Millionen vom Hungertod durch Dürre bedroht sind. Barriere Arm und diskriminierungs am Posten barrierefrei. Ein guter Stichpunkt, um die eigenen Privilegien in puncto Social Media noch einmal genauer zu beleuchten. Posts sollten für alle Menschen zugänglich sein, genauso wie Aktion. Champix dürfen deswegen nicht überladen sein, sollten angepasst sein an alle Lesenden. Dazu gibt es genaue Leitfäden. Bei Twitter gibt es die nette Möglichkeit, Bilder mit einer Bildbeschreibung zu versehen, so dass Screenreader diese lesen können. Hashtags müssen vorgelesen werden zu können, Groß und Kleinschreibung beachten. Hashtag Sauberes Gas ist eine dreckige Lüge. Statt Hashtag sauberes Gas ist eine dreckige Lüge bei Facebook und Instagram Bildbeschreibungen im Text verarbeitet. Vorhin haben wir Emojis erwähnt, die wir bei Facebook und Telegram ausnutzen. Allerdings nur spärlich am Anfang eines Absatzes oder am Ende, damit der Text sich nicht wie folgt vorliest: Lagerfeuer, Zelt, Haus, Community vorbei, Kaffeetasse, Pasta, Teller, Fahrrad und beziehe dein eigenes Baumhaus. Schüssel Eichhörnchen Herz, Augen, Gesicht. Videos sollten mit Untertiteln versehen werden, um möglichst für alle zugänglich zu posten, ist es sinnvoll, auf allzu viele Fremdwörter zu verzichten und keine ellenlangen Backform Sätze zu schreiben. Was bei so manchem Post, wenn es um neo-kolonialistische Machtstrukturen geht, gar nicht mehr so leicht fällt. Auch wenn die Zusammenfassung sich in einem Wort finden lässt. Scheiße. Gute Posts sind nicht nur barrierearm, sondern auch diskriminierungsarm. Das bedeutet Gendern und die Selbstbezeichnung von Menschen mitdenken. Wir meinen unseren Post selbstverständlich alle, also gendern wir. Im Bestfall nutzen wir dafür Wörter, die von vornherein neutral sind wie AktivistI. Ansonsten nutzen wir das Gendersternchen. Wie ein underline PRC liken die Dinos Animate People of Color damit, dass nicht alle Menschen sich mit dem Wort indigen identifizieren und underline steht für eben diese Selbstbezeichnung. Als Beispiel Die Mapuche kämpfen wackermärter gegen das Fracking und den Erdgasabbau. Gute Social Media Arbeit macht alle Menschen in ihren individuellen Kämpfen sichtbar und wird von allen individuell verstanden. Natürlich gibt es auch Kritik an den Plattformen. Wir alle haben schon von den Facebook Papers für Social Media gelesen. Nicht, dass uns das nicht vorher schon bewusst gewesen wäre, dass Facebook und Co. kapitalistische Datensammler sind, Minderjährige, die beim Insta in die Magersucht getrieben werden, weil sie nach gesunder Ernährung suchen und dorthin weitergeleitet werden oder in den Selbstmord getrieben werden. Noch drastischer im Fall der Rohingya, wo Meta die Hetze über die eigenen Plattformen kein Einhalt geboten hat, was zur ethnischen Säuberung in Myanmar führte. Oder aber die Jobbörse für Auftragskiller in Mexiko mit drastischen Bildern von Morden und abgetrennten Gliedmaßen. Oder als Verkaufspreise für Menschen. Wir sind uns wohl auch alle einig, dass wir es feiern, wenn Metha dafür 133 Milliarden Schadenersatz zahlen muss. Shadow Greenspans und völlig unerklärliche plötzliche Sperrung kurz Fraktionen sind ein Szenario, das wir fürchten. Wir haben das alles schon durch. Und die Abhängigkeit von Twitter und Co. sind wirklich schwer erträglich. Nichtsdestotrotz sind wir auf diese Plattform angewiesen, um Aufmerksamkeit zu generieren. Mastodon und Co. sind bisher nicht ansatzweise so Nutzerinnen freundlich. 1000 Follower bei Mastodon stehen 64000 bei Twitter gegenüber. Klar sehen wir uns wegen der Reichweite und Vorbildfunktion auch in der Pflicht, seriös, aktivistisch tätig zu sein und möglichst viele Leute mitzuziehen. Aber um das zu schaffen, brauchen wir erst mal die etablierten und genutzten Medien. Die beste Aktion ist nur so viel wert wie das Medienecho, das sie kreiert haben, wenn es ungehört verhallt. Dann haben wir wenig gewonnen und kaum Menschen erreicht. Wer jetzt noch ein Fracking-Gas Terminal baut, hat seinen moralischen Kompass komplett verloren. Sauberes Gas ist eine dreckige Lüge. Wir kommen mit der Animate das erste Mal, als wir das Gesetz in Deutschland plötzlich durchbrechen. Aktivisten eine Polizeikette mit verschiedenen Protestaktionen. Fracking ist. Haftstrafe. Unser Kampf für Klimagerechtigkeit ist antikolonialistisch antikapitalistisch begründet und deshalb bestimmt, sozial gerecht. Wachstum zu generieren bei Öl und Gas. In Lateinamerika an der European School of Law Today, in der Imperial Europe an den Stein für den Klimaschutz Movement Skandals die Blockade ist. Tim : So, für uns geht es jetzt ein neues Jahr. Wir werden zuerst Literat verteidigen. LIterat ist ein Dorf am Tagebau Garzweiler, was gerade akut von RWE bedroht wird. Dort seid ihr immer herzlich willkommen. Wir hoffen auch, dass ihr einen kleinen Einblick in unsere tägliche Arbeit bekommen hat. Falls Sie Lust auf Ende Ende Gelände bekommen hat, schaut auf unsere Webseite nach der Ortsgruppe und natürlich folgt uns auf Social Media, dass wir ihnen noch quatschen. Treffen wir uns einfach in der 2. dort bei den umgestürzten Häusern in der Chaos Zone. Ansonsten bleibt uns noch zu sagen: Vielen Dank an die Chaos Zone, bei der wir heute zu Gast sind. Danke an all die Menschen im Wok, die Übersetzung und alle anderen Engel. Und natürlich vielen Dank an euch für den Empfangsgeräte, fürs Zuhören und die sicher guten Fragen. Wie gesagt, wir sind nach dem Talk und den Fragen auch noch ansprechbar und scheut euch da nicht. Danke schön. Herald: Vielen Dank, Tim und Struppi, das klingt nach sehr vielen Erfahrungen und wertvollen Informationen, die er daraus gelernt hat. So bei den Fragen: Q: Wie oft wurde dir schon irgendwo bei Social Media gebloggt und warum? Ihr habt geschrieben, dass ihr geShadow banned wurdet, aber habt ihr mitgezählt? *Lacht kurz* Tim: Struppi, oder soll ich? Struppi: Mach du ruhig. Time: Also auf Twitter hatten wir dieses Jahr vor der Aktion eine Situation. Die war knapp, die hing tatsächlich aber auch teilweise mit 2-Faktor-Authentifizierung zusammen. Man kann sich vorstellen, dass die Accounts auch immer aufpassen müssen, wie sie fertig sind oder das eben nicht. Das sind so generelle Probleme und wir haben aber auch schon verschiedene Accounts gehabt, jetzt eher von kleineren Gruppen, die dann dauerhaft gebloggt wurden. Es sind sehr undurchsichtige Verfahren und wir haben einfach keine Kontrolle darüber. Und deswegen sind wir schon auch froh, dass wir wissen, was wir irgendwo anders noch und Menschen haben, die uns folgen können oder andere Accounts haben. Aber es ist eine große Gefahr und ist sicher der worst case. Struppi: In unserem Fall muss man sagen, wir haben zum Beispiel bei Twitter aber die glücklichen Umstand, dass wir nach den International Account haben, auf dem wir im Zweifel ausweichen können, zumindest bei Twitter, was ja eine unserer Plattformen ist, ist das ein bisschen, easyer dadurch. Bei den anderen Plattformen allerdings nicht. Herald: Ich kann mir und die Zuschauer können sich vorstellen, dass die Willkürlichkeit, sei es technisch oder auch inhaltlich, von den Social-Media- Accounts, äh, ein Sentiment in der Bewegung der Technologie Kritik widerspiegelt und erzeugend berechtigt. Wie verträgt sich die Technologie Kritik im Bündnis mit Social Media? Tim: Also letztendlich sind, also wir haben schon seit sehr, sehr langer Zeit auf unserer Website stehen. Wir sind uns der Kritik an Facebook bewusst. Wir sind aber ich weiß die genaue Formulierung nicht mehr, aber wir sind letztendlich da, wo unsere Aktivistinnen sind. Klar, das ist auch wieder auf Telegram oder so. Aber faktisch sind wir ein Bündnis für einen Kohleausstieg und nicht für den technologischen Wandel, auch wenn wir den parallel sehr richtig finden und die damit verbundene Demokratisierung, wie zum Beispiel das Fettiges??? betrifft. Struppi, Ich weiß nicht, ob du da was ergänzen willst. Struppi: Ich finde, das hat er sehr gut zusammengefasst. Herald: Dann ist noch so ein Gedanke, dass wenn man spezifische Kanäle hat, a) warum diese Social Medias und nicht auch noch andere wie ticktack und die neuen halt, die jetzt in Sinn. Oder aber die lokalen Medien, also MDR, NDR und so weiter, wo es dann zum Beispiel die elteren Leute erreicht, die eher Fernsehen schauen als Social Media benutzen? Struppi: Nein, da ist es so: Wir versuchen ja, das ist ja ein bisschen aufgeteilt, wir haben ja Pressearbeit, die richtet sich explizit auch an die Presse, also so was wie die Tagesschau, wie Spiegel. Und da wird das abgebildet und wir machen den Social Media Teil. Also Öffentlichkeitsarbeit sind halt einfach zwei Teile. Und deswegen wir versuchen schon, beides zu bedienen. Genau wie die. Herald: Tim, der wollte etwas sagen. Tim: Ja, letztendlich damit Medienberichten gerade regionale, aber auch die Tagesschau. Da muss irgendwas aktuell Medien relevantes passieren, so wie zum Beispiel eine Aktion. Bei uns Sonderaktionen gehen wir auch aktiv auf Journalisten zu und führen zum Beispiel während der Aktion Interviews Wir haben Journalistinnen, die begleiten teilweise Aktion und wenn gerade mit den Themen, also Themen irgendwie in den Medien sind. Da wird Ende Gelände auch teilweise angesprochen. Das ist aber eben nicht unsere Arbeit. Wie gesagt hat das ist Presse Arbeit. Herald: Okay. Ja, dass das sinnvoll. Als alternative social medias wurden reddit und Ticktack angesprochen. Wie wählt ihr eure Kanäle aus?*längeres Schweigen*. Also warum, warum die Social Medias, die hier halt bespielt? Struppi: Also bei uns gibt es da schon auch immer mal wieder Diskussionen und wir haben auch darüber gesprochen, ob wir uns zum Beispiel einen ticktack Kanal machen. Allerdings hat das nicht zu unserem Profil gepasst. Es ist wenig politisch und hat mich auch sehr in Verruf geraten. Ja, das war es, was mir dazu einfiele. Tim, magst du ergänzen? Tim: Genau. Ticktack ist bei uns eben auch so, dass wir das Ticktack einfach sehr auf Personen basiert. Wir haben jedes Jahr wechselnde Sprecherinnen. Wir haben einfach auch viel. Also wir haben wenig Menschen, die sich gern mit Gesicht in die Kamera stellen und dann auch viel Zeit für Ticktack verwenden. Das ist eine sehr professionelle Plattform. Da sind wir einfach vom ganzen System her nicht aufgestellt, dass wir nicht so personalisiert sind, wir versuchen eher als Bündnisarbeit zu machen und sind da vielleicht leider auch vergleichsweise anonym unterwegs. Da gibt ja andere Organisationen, die schaffen das besser und zu reddit. Ich glaube, da haben wir einfach noch nicht drüber nachgedacht. Müssten wir vielleicht mal machen. Herald: Ok, ja schön. Die nächsten Fragen sind eher zum Thema Ende Gelände selbst. Welche rechtlichen Schritte habt ihr oder mithilfe Unterstützern bislang versucht oder sogar durchsetzen können, zum Beispiel gegen den Kohleabbau? Verdrängung von Menschen. Tim: Wir sind tatsächlich mit wenig Klagen unterwegs. Struppi, ergänz mich auch gerne, aber wir... Klagen werden oft von Akteuren wie Greenpeace, NABU oder auch zum Beispiel Anwohner der Dörfer gemacht und. Die diese klagen, die unterstützen wir natürlich, zum Beispiel Eckhard Holmkam. Der letzte, also einer der letzten Einwohner Lüzarath. Die sind dort am Tagebau Garzweiler, der klagt gerade gegen die Inbesitznahme durch RWE. Und da sind wir natürlich solidarisch damit, wir selbst sind, aber machen direkte Aktionen. Das ist unsere Art, Protest zu machen. Struppi: Genau, ich würd auch sagen, wir agieren nicht mit unserem Namen, sondern als Bündnis. Das heißt Klage einreichen ist glaube ich nicht unser Ding. Wir supporten das, wir rufen auch zu Spenden auf, wenn Klagen sehr teuer werden, wie es im Fall von Tollkamm. Aber wir selber sind ein Bündnis, ein Aktionsbündnis und kein Klagebündnis. Herald: Wie geht ihr mit strafrechtlich relevanten Drohungen gegen euch um? Erstattet ihr da auch Anzeige? Tim: Das betrifft glaube ich hauptsächlich bei Facebook. Vielleicht kannst du, Struppi, da was dazu sagen, du. Struppi: Ja. Nein, das bringt nichts. Außerdem wurde das halt namens Klarnamen irgendwie öffentlich machen und das machen wir nicht. Also zumindest nicht in unserem eigenen Namen. Wir würden das allerdings unterstützen, wenn Menschen sich unter unseren Posts dazu entschließen würden, dann wären wir da wahrscheinlich so solidarisch und können das auch sozial medial begleiten und unterstützen. Herald: Ok. Die Frage ist etwas lang und die verstehe ich nicht so ganz. Wie mobilisiert und sensibilisiert ihr Menschen außerhalb der Facebook, Instagram, Twitter Bubble? Zeitweise wirkte der Vortrag bei mir, dem Fragesteller wie eine Social Media Beratung. Wie ist die tatsächliche Aktion Dichte? Struppi: Also außerhalb der Social Media Bubble ist es so, dass die Ortsgruppen mobilisieren. Das heißt, dann gibt es Infoabend dazu, es gibt Bezugsgruppen Findungstreffen. Es wird viel plakatiert, es gibt Sticker. Es ist also keine Social Media Wirbel, die das Ganze vorbereitet, sondern in dem Bündnis sind extrem viele Arbeitsgruppen aktiv und es gibt die Ortsgruppen, die sehr aktiv sind und die alle führen dazu, dass eine Aktion gelingen kann. Social Media ist nur das Sprachrohr für eben diese Strukturen. Aber ergänzt mich gerne, Tim. Tim: Nee, das stimmt vollkommen, ich glaube, die Info-Veranstaltung zum Beispiel sind ein großer. Da sprechen wir ganz viele verschiedene Leute an. Auch Leute, die dann später vielleicht nicht mit uns in Aktion gehen, aber trotzdem irgendwie wichtig sind, um das gesellschaftliche Bild von solchen Konzernen und diese ganzen kapitalistischen Ausbeutungssystem irgendwie ja die das dann merken, die das weitererzählen. Und da machen unsere Ortsgruppen dann auch ganz viel wichtiger Arbeit. Herald: Okay, ja, cool. Dann gibt es da zwei Fragen zur Theorie. A) was haben der Kapitalismus mit dem Kohleabbau zu tun? Und B) Was ist das Argument, dass er irgendwie die Entgegnungen mit dem Argument, dass man ohne Kohle oder Atomenergie unseren Lebensstil nicht aufrechterhalten könnte? Tim: Also ich glaube zu letzterem können wir einfach kurz sagen, kann man, da gibts sind wir mit Sicherheit hier von Social Media team nicht die Expertin, aber die Pulse of Future haben da tschuldigung, Scientists for Future haben da eine große Studie durchgeführt, da gibt es ja verschiedene Berechnungen. Und ich denke, da gibt es genug sich zu informieren, ansonsten haben wir da auch schon Positionspapiere, glaube ich auf der Website, das wüsste ich aber noch mal nachgucken. Ja, wir schaffen das, um so zu sagen. Herald: Okay. Ja, sehr schön, vielen Dank. Tim: Ja, danke euch! Struppi: Vielen Dank an alle, die hier mitgewirkt haben im Hintergrund und Ambitionen. Herald: Sehr schön, danke! So, der nächste Vortrag ist morgen. Also heute ist Feierabend. Morgen geht es weiter um 11:30. Martin Hamsch spricht mit dem Titel "Geht your tools offline" über eine Einführung, wie man elektronische Gadgets Design, die den Komfort von Smart Devices haben, aber ohne von großen Web Unternehmen abzuhängen. Bis morgen. Wir machen wieder die Übertragung für euch. Gute Nacht! *rc3 Nachspannmusik* Untertitel von vielen vielen Freiwilligen und dem C3Subtitles Team erstellt. Mach mit und hilf uns!