Willkommen bei "The State of Things".
Ich heiße Frank Stasio.
Akademische Forschung wird meistens
durch öffentliche Mittel finanziert,
aber der öffentliche Zugang wird
oft durch teure Paywalls eingeschränkt.
Währenddessen haben einige Wissenschaftsverlage höhere
Gewinnspannen als private Konzerne wie
Walmart, Google und Apple.
Doch es ist eine Bewegung im Gange,
die das Blatt wenden könnte.
Paywall
Das Geschäft mit der Wissenschaft
Universitäten haben die Aufgabe
Menschen zu bilden
und es gibt buchstäblich keinen Grund
den Menschen Wissen vorzuenthalten.
Daraus gewinnt man nichts, außer
Geld, Macht
und Dinge gegen die wir,
als Menschen, vorgehen sollten.
Viel Geld?
Sehr viel Geld!
Sehr viel Geld. Es ist ein riesiges
Geschäft. Ein milliardenschweres
Geschäft.
Die akademische Verlagsbranche erzielt
25,2 Milliarden Dollar pro Jahr.
Diese Fachzeitschrift von
Elsevier, Biomaterials,
kostet im Schnitt 10.702$ für ein jährliches digitales Abonnement.
Ist dieses Geld gut investiert?
Schwer zu sagen.
1995 sagte das Forbes-Magazin voraus,
dass die akademische Forschung
das erste Opfer des Internets sein würde.
Akademiker sind progressiv und
sicherlich würden Fachzeitschriften
mit der Einführung des digitalen
Vertriebs Verluste verzeichnen.
23 Jahre später könnte diese Aussage
nicht ferner von der Wirklichkeit sein.
Eines, das wir aus der Geschichte lernen können, ist,
dass Menschen sehr schlecht darin sind, die Zukunft vorherzusagen.
Und das ist etwas, was die Medien gerne tun
und Leute, die Medien nutzen,
lesen es gern. Es macht Spaß ...
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Wissenschaftliche Verlage haben Gewinnspannen von etwa 35-40%.
Und in verschiedenen Jahren, in denen
ich mir das angesehen habe,
erzielte Walmart etwa 3 Prozent,
und Walmart ist für viele dieser böse Riese
Aber 3% ist nichts im Vergleich zu 35%.
Ich meine, ich hätte meine eigene
Ansicht jetzt ändern können und sagen
"Walmart ist nicht so schlimm im Vergleich zu
manch anderen Akteuren
in anderen Branchen."
Die Vermögensverwaltungsbranche
erzielt etwa 21%, Toyota etwa 12%.
Wie kann es in Ordnung sein, dass diese
gesamte Branche so hohe Gewinne erzielt,
wenn es eigentlich nichts gibt, wofür sie bezahlen müssen?
(Jason) Welche Unternehmen vergleichen Sie hier,
die eine derartige Gewinnspanne
von 32-35% haben?
Ich habe ehrlich gesagt noch nie
von Unternehmen gehört,
die derart hohe Gewinnspannen erzielen.
In den meisten anderen Sparten
ist eine derartige Gewinnspanne ein Zeichen für eine Art Monopol.
Obwohl Menschen außerhalb der Wissenschaft
vielleicht viele dieser Artikel nicht lesen,
sie nicht nützlich finden,
bezahlen sie dennoch dafür.
Sie zahlen Steuern an den Staat,
der dann Universitäten mitfinanziert,
die den Bibliotheken Mittel bereitstellen,
die Abonnementzahlungen an Verlage zahlen.
Die Zeitschriften und die Verlage
bekommen Ihr Geld.
Sie oder Ihr Nachbar,
jeder finanziert das System mit.
Und am meisten profitieren die Verlage.
Jeder verdient eine Gewinnspanne.
Aber wie können Zeitschriften - Zeitschriften! -
mehr Gewinn erzielen als einige der
größten Hightech-Unternehmen?
Nun, Verlegen ist so gewinnbringend,
weil die Arbeiter nicht bezahlt werden.
In welcher anderen Branche -
mir fällt keine ein -
werden diejenigen, die den Großteil der Arbeit leisten,
also in diesem Fall Autoren und Gutachter,
nicht bezahlt?
Im Verlagswesen sind Gewinnspannen
in vielerlei Hinsicht unübertroffen,
vor ein paar Jahren habe ich sie
mit Facebook verglichen und festgestellt,
dass sie, was Profite anbelangt, den
erfolgreichsten Software-Unternehmen entsprechen.
Und natürlich hat Facebook
eine praktisch unendliche Skala [????]
und es gab wohl in den letzten 5-10 Jahren
kein erfolgreicheres Unternehmen.
Veröffentlichen ist also unverschämt profitabel
und deshalb haben es die Verleger nicht eilig,
etwas daran zu ändern.
Die berechtigte Frage ist,
warum die Gewinnspannen so hoch sind,
etwa 35 % höher als bei Google;
was ist da los?
Nun, das liegt einfach an der
Preissetzungsmacht.
Wenn Sie beispielsweise Elsevier sind,
haben Sie proprietären Zugang;
Sie verkaufen ein vielfältiges Angebot
an eine Universität.
Und es ist nicht wie ein Einkauf
im Supermarkt,
wo Sie, wenn ein Bier zu teuer ist,
einfach ein anderes nehmen.
Als Universitätsbibliothek kann
man nicht einfach sagen,
"Hm, Elsevier ist uns zu teuer, wir
nehmen dieses Jahr einfach Wiley."
Man ist irgendwie auf
alle angewiesen.
Und damit kann ein Verlag so viel
verlangen, wie er mag,
die Universitäten werden sich
selten widersetzen.
Sie tun vielleicht so als würden sie sich sträuben,
aber tatsächlich brauchen die Wissenschaftler den Zugang
und das ist eine sehr mächtige Position
für die Unternehmen.
Wir haben ein Problem mit dem Markt.
Der Markt zeigt, was jemand als
'moral hazard' bezeichnet hat,
was nichts mit Moral zu tun hat,
es ist ein Begriff aus der Wirtschaft.
'Moral hazard' entsteht,
wenn die Käufer einer Ware
nicht die Verbraucher sind.
Was also ist hier die Ware,
im traditionellen Verlagswesen?
Es ist der Zugang,
Zugang für die Leserschaft.
Die Verbraucher sind Menschen wie ich,
die die Artikel lesen wollen,
aber dennoch bin ich nicht der Käufer,
ich abonniere keine Fachzeitschriften.
Die Harvard Library gibt Unmengen von Geld
für eine Vielzahl von Zeitschriftenabonnements aus.
Mir sind die Preise dieser Zeitschriften egal,
weil ich sie nicht bezahlen muss.
Es geht um richtig viel Geld.
Das wissenschaftliche Publikationswesen
produziert im Zeitschriftenbereich
jährlich einen Umsatz von
10 Milliarden Dollar.
Das ist kein Kleingeld.
Das sind erhebliche Summen.
Wenn Sie an eine Gewinnspanne von
30-40 % denken, die daraus
zurück in die Forschung
fließen könnte,
zur Unterstützung von weiterer Wissenschaft,
zur Unterstützung von Universitäten
zur Finanzierung neuer Stellen
in Forschung und Lehre,
um Studieren erschwinglicher zu machen;
dieser finanzielle Aspekt ist ein Symptom
der Fehlausrichtung dieses Geschäftsmodells
in Bezug auf seine Relevanz
für den Forschungsprozess.
Wir denken in der Regel nicht
an das Verhältnis
zwischen dem Gewinn
solcher Unternehmen auf der einen
und den steigenden Studien-
gebühren auf der anderen Seite,
aber es ist auch Teil der Geschichte.
Wir sprechen hier nicht über
ein Randproblem.
Wis sprechen nicht über interne Fragen
der Wissenschaftler.
Wir sprechen über ganz grundsätzliche
soziale Probleme.
Was ist die Zukunft unserer Gesellschaft?
Zeitschriftenpreise steigen
weit über das Inflationsniveau
und weit über die Wachstums-
rate von Bibliotheksetats.
Nicht erst seit Jahren,
sondern seit Jahrzehnten.
Und es ist eine Katastrophe.
Erst vor zehn Stunden wurde
das Anthem-College geschlossen.
Das Saint-Joseph-College wird folgen.
Genauso das Dowling-College,
das hochverschuldet ist.
Durch die plötzliche Schließung
stehen die Mitarbeiter auf der Straße
und tausende Studenten rangeln um
Plätze an anderen Einrichtungen.
Akademiker, wie sie im Buche stehen,
haben noch nicht die
ganzen Kosten der wissenschaftlichen
Kommunikation hinterfragt.
Im Grunde waren es bisher die Budgets
der Bibliotheken die das Meiste abbekamen
und oft mussten wir mit dem sprich-
wörtlichen Hut in der Hand, zur Verwaltung
und um mehr Budget für Abonnements fragen,
vor allem für die Naturwissenschaften,
Technologie und Medizin.
Jene Gebiete die in kürzester Zeit
immens teurer wurden,
während die Verlage beliebige
Gründe dafür vorbringen konnten.
Damit der Profit wächst,
muss die Verfügbarkeit sinken.
Willkommen in der Welt der "paywalls",
die Wissenschaft verhindern.
- Bist du schon einmal vor einer "paywall" gestanden?
- Absolut
Ich bin definitiv "paywalls" begegnet.
Ich stehe regelmäßig vor einer "paywall"
- Jemals schon vor einer "paywall" gestanden?
- Oh, pff, ja!
Ich war schon vor einer "paywall".
Ziemlich oft eigentlich, stehe ich vor einer "paywall"
Während meiner Zeit als Student,
stand ich definitiv vor "paywalls".
Ich begegne "paywalls" sehr oft.
- Wie fühlst du dich dabei?
- Ich bin wirklich wütend
Studenten machen ihren Abschluss
und fangen Jobs in neuen Firmen an
und bemerken auf einmal,
dass sie keinen Zugang zu den
wissenschaftlichen Erkenntnissen haben
die sie brauchen, weil sie nicht
mehr Teil der Universität sind.
Sie kamen dann zu mir und ich musste,
obwohl ich Bibliothekar bin, sagen,
dass Außenstehende keinen Zugang
zu öffentlich finanzierten
Arbeiten haben.
Und das ist natürlich absolut konträr
zur Grundidee einer Bibliothek.
Und das hat mir die Augen geöffnet.
Möchtest du uns ein bisschen
über dich selbst erzählen?
Ich bin Dwight Parker,
Ich mache gerade mein Doktorat
in Bildungspsychologie.
Ich stellte fest, dass ich
eine Pause brauchte
und jetzt verkaufe ich Autos.
Während meiner Ausbildung hatte
ich Zugang zu allem Möglichen
aber sobald du draußen bist
sind diese Ressourcen auf
einmal nicht verfügbar.
Zumindest waren sie es
nicht für mich.
In der Bildungspsychologie
wird ein Großteil
der Forschung von der
öffentlichen Hand finanziert,
sprich Steuergeld finanziert die
Forschung, für welche sie
dann wiederum Geld verlangen.
Es ist absurd.
- Es ist absurd!
- Absolut.
Die Forschung ist
öffentliches Gut.
Also zumindest ein Teil der Forschung.
Ich muss die Möglichkeit haben,
diese Ergebnisse auch abzurufen.
Naja, ich kann mir nicht $79.99
leisten um das zu tun...
Nicht als Autohändler.
Nicht einmal mit dem coolsten
Auto das existiert.
Würde ich für Elsevier arbeiten
könnte ich mir das leisten.
Oder für irgendeinen anderen
von denen... Es ist so...
Egal... Du weißt.
Geld verdirbt alles.
Du hast das Geld, du hast die
Regierung und alle anderen sind...
als ob die Forschung verloren ginge.
Wirklich, verloren.
Meine Frau hatte eine
Lungenembolie.
Sie wissen nicht wieso.
Und nach wie vor weiß
niemand was die Ursache war.
Es könnten verschiedene Dinge sein,
also tat ich was ich ansonsten auch tue,
nämlich ins Internet gehen
und recherchieren.
Und dann sind die ganzen
medizinischen Artikel
und Studien über Lungenembolien
hinter diesen "paywalls" und
ich kann mir einfach nicht leisten
einen dieser Artikel zu lesen um
dann zu erfahren, dass er nicht relevant
für unsere Situation ist.
Es könnte sein. Aber vielleicht auch nicht.
Aber es ist nicht genug Information
da um ein Urteil zu fällen,
aber es könnte ihr Leben retten!
Wir betreiben Forschung,
um Probleme zu lösen.
Wir versuchen, Krankheiten zu heilen,
wir wollen das Armutsproblem lösen.
Wir versuchen, bestimmte Krankheitsbilder
ein für allemal auszulöschen.
Und, wenn wir das tun wollen, müssen wir
sicherstellen, dass jeder Zugang hat.
Nicht nur reiche Länder,
Nicht nur Menschen mit Doktortitel,
jeder Mensch darf
wissenschaftliche Forschung lesen,
darüber nachdenken und
seine Ideen beitragen.
Und wenn große Teile der Bevölkerung
keinen Zugang zu Forschung haben,
sind unsere Chancen, große Probleme zu lösen,
signifikant kleiner.
Die Verlage haben über Jahrhunderte
eine Rolle im wissenschaftlichen Dialog gespielt.
Diesbezüglich sind sie wesentlich.
Gleichzeitig haben wir eine Weltbevölkerung,
deren große Mehrheit
keinen Zugang zu aktuellen
Forschungsergebnissen
in Naturwissenschaft, Medizin, Kultur,
Technik und Umwelt hat.
Und die mit der Herausforderung konfrontiert
ist, die Welt zu verstehen ohne Zugang
zum besten Wissen über sie zu haben.
Und das ist in mancherlei Hinsicht tragisch.
Westliche Universitäten haben erhebliche
Mittel für ihre Bibliotheken,
also sind sie...
sie haben die Möglichkeit, die Zeitschriften
zu erwerben, ihren Studenten Zugang zu verschaffen.
In Entwicklungsländern sind
Bibliotheken sehr arm.
Letztendlich macht man dort alles
allein, ohne irgendeine Unterstützung
von der Universität oder Hochschule.
Und selbst wenn man versucht, auf
Fakultäten oder Professoren zuzugehen,
bekommt man die immer gleichen Antworten,
dass "wir es genauso gemacht haben,
und man es auch so schaffen muss."
Es geht also immer so weiter,
ohne konkrete Ergebnisse.
Meine Forschung war eher in
sehr grundlegender Physik.
Spezielle Relativitätstheorie.
Und bei vielen dieser Artikel hieß es
"du musst dafür zahlen."
Ich würde das nie für einen Artikel zahlen,
besonders bei der Wirtschaft in Venezuela,
jetzt ist es leider noch schlimmer.
Aber als ich dort Student war,
man nimmt einfach
die Kreditkarte
und kauft etwas im Internet.
Durch den mangelnden Zugang
hat sich eine Bewegung entwickelt.
Und diese Bewegung heißt Open Access.
In seiner einfachsten Form
ist Open Access
freier und ungehinderter Zugang zu Information
Ein ganz einfacher Weg,
Information zu demokratisieren.
Ungleichkeit zu mindern
und Gleichberechtigung zu fördern.
Viele Wissenschaftler können
auf Forschung aufbauen,
die bereits verschwunden ist,
bevor sie Zugang zur gesamten Forschung haben.
Einige der besten Köpfe
unserer Generation
leben möglicherweise in Zentralafrika
und haben keinen Zugang zu irgendwelchen Inhalten.
Und ich denke darum geht es bei Open Access.
Nämlich darum, denjenigen Zugang
zu Wissen zu gewähren,
die ihn möchten und die
das Wissen voranbringen.
Es ist toll, für Open Access zu brennen.
Ich finde es bedenklich, wenn Open Access
zur Religion wird
oder wenn es zu einem
Heiligenschein wird,
der von uns verlangt, alles toll zu finden,
was darunter steht.
Wenn wir unsere Fähigkeit, oder schlimmer,
unseren Willen zum kritischen Denken verlieren,
so kritisch und analytisch über das
Modell Open Access zu denken,
wie wir es über ein Bezahl-Modell tun,
dann handeln wir nicht mehr
in der Welt von Vernunft und Wissenschaft,
sondern im Reich von Religion,
Und, ich bin selbst religiös,
ich habe nichts gegen Religion,
aber es ist wichtig, sie nicht
mit der Wissenschaft zu verwechseln.
Ich verstehe, besonders wenn man
auf der anderen Seite steht,
dass es religös erscheint.
Es ist sicherlich viel Glaube dabei.
Es ist für viele eine glaubensbasierte
Bewegung.
Aber einige der möchtigsten Stücke der Bewegung
stammen aus der biomedizinischen Literatur.
Von Eltern, die keinen Zugang haben.
Von Familienmitgliedern, die keinen Zugang haben.
Und die sind es, die zu diesem religiösen
Element des Zeugnisses werden,
zumindest im Beiklang.
Und es gibt eine echte Macht im Zeugnis,
das Teil evangelikaler Bewegungen ist.
Wir können eine nerdige Unterhaltung
über Innovation führen,
oder ich erzähle eine emotionale Geschichte;
welche davon geht eher viral?
wenn sie funktionieren,
sind sie größer als die Meschen.
Darum funktionieren sie: sie werden
zu einer rollenden Lawine.
Ich tue das wegen der Vorteile
für die Forschungseffizienz.
Ich möchte übergreifend eine
gesteigerte Forschungseffizienz sehen.
Das ist mein übergeordnetes Ziel.
Wenn Sie sagen würden, der Weg dahin führe
über "geschlossene Wissenschaft", würde ich diese unterstützen.
Aber diese Forschungseffizienz
kommt mit Qualitätssteigerungen,
Inklusivitätssteigerungen, Diversitäts-
steigerungen, Innovationssteigerungen.
Mehr Menschen zu haben, die etwas
können, ist von Nutzen.
Wir müssen große Probleme lösen.
Ich war sehr involviert, tief involviert
in den frühen Tagen von
Open Access in den Lebenswissenschaften.
Und unsere Hoffnung war, dass Open Access
nicht nur bedeutenden Wandel im Zugang bringen würde;
es schien absolut verrückt, dass der
Großteil der Forschung den meisten
Menschen, die sie brauchen,
nicht zugänglich ist.
Ich war vor ein paar Jahren an der
Universität Belgrad zu Besuch
und habe mich vor meiner Vorlesung
mit Promotionsstudenten getroffen.
Reihum hat jeder erzählt,
war er tat, woran er
für seine Doktorarbeit arbeitete.
Und fast jeder im Raum
forschte zu
Im Jahr 2016 erhielt Elsevier
42 Millionen Pfund von britischen Universitäten.
Der zweitgrößte Verlag war Wiley
mit jetzt 19 Millionen [Pfund].
Elsevier, Wiley, Springer,
Taylor and Francis und Sage
- Nein, können wir nicht. Können wir nicht.
Man brauch keine Zugangsdaten;
jeder hat Zugriff
Sie können diesen Preis mit jeder
einzelnen Institution aushandeln.
Bibliotheken müssen diese Verträge
nicht unterzeichnen.
Und staatliche Universitäten wie die
Universität Michigan haben
es zu ihrem Prinzip gemacht, transparenter zu sein
darüber, was sie für Dinge zahlen.
- Nein, würden wir nicht. Nein.
- Weil Sie vertraglich zum Schweigen verpflichtet sind?
Mein Name ist Johan Rooryck,
ich bin Professor
für französische Sprachwissenschaft
an der Universität Leiden.
Und ich bin Herausgeber
einer Zeitschrift.
Zunächst war ich 16 Jahre lang Herausgeber
der Zeitschrift Lingua bei Elsevier
Im Jahr 2015 haben wir uns entschieden, Elsevier zu verlassen
und die Open-Access-Zeitschrift Glossa zu gründen,
im Prinzip einfach die griechische Übersetzung
des lateinischen Namens, um die Kontinuität zu zeigen.
Diese Art von Wettbewerb ist
ohne Open Access nicht möglich.
Das ist ein verdammtes Grundsatzproblem.
Die Leute nutzen Webseiten wie Sci-Hub,
die "Piraten" des wissenschaftlichen Publizierens.
Es ist wie das Napster
des wissenschaftlichen Publizierens.
Ich weiß, dass sie Rechtsstreite mit Elsevier geführt haben,
die sie abgeschaltet haben,
sie öffnen einfach auf einer anderen Website.
Es ist immer noch in Betrieb und beliebter denn je.
Sci-Hub ist illegal.
Es ist eine absolut kriminelle Handlung;
und warum jeder denkt, es sei in Ordnung,
geistiges Eigentum von jemand anderem
zu nehmen und es im Prinzip zu stehlen?
Das beunruhigt mich.
"Wisst ihr was? Niemand von uns hat
auch nur die leiseste Ahnung, was
in den nächsten 15-20 Jahren passieren wird."
Was wir wissen ist, dass wir am
Rande der Klippe stehen,
die die Musik mit Napster schon hinuntergestürzt ist.
Das ist es, was Sci-Hub mir zeigt.
Es gäbe keine Nachfrage nach Sci-Hub,
wenn wir erfolgreich gewesen wären
oder wenn die Verlagsindustrie
erfolgreich gewesen wäre.
Prioritäten werden sich ändern.
Und ich glaube, dass Elsevier ein Unternehmen
voller kluger Leute ist, die Erkenntnisgewinn wollen,
jedoch keine bessere Idee haben,
wie man dabei Geld machen kann.
Und leider ist das Internet selbst die Geschichte,
Torwächter zu überwinden.
Sie sind der Torwächter, der in manchen
Fällen zwischen Forschung und Entdeckung steht.
Wenn jemands Forschung hinter einer Paywall steht
und mich zeitlebens davon abhält,
in diesem Bereich zu forschen,
wie viele Leben müssen wir abwarten,
bis jemand anderes
diesen evolutionären Schritt macht?
Manchmal bedeutet Innovation die richtige Person
am rechten Ort, zur rechten Zeit,
und was eine Paywall macht ist, sicherzustellen,
dass die richtige Persion sehr viel unwahrscheinlicher
am rechten Ort zur rechten Zeit ist,
um etwas zu erledigen.