35c3 Vorspannmusik
Herald: Es geht los mit Open Source
Orgelbau. Ich bin sehr sehr gespannt.
Jeder Bereich des Lebens, jeder Bereich
den man irgendwie handwerklich bauen kann
wird open-sourced. Maker, Prototyper
erobern sich alles, und ich freue mich
sehr dass Benjamin Wand hergekommen ist um
auch über Orgelbau mit 3D-Druckern und
Elektrobasteln zu sprechen. Er hat Jannik
mitgebracht, Jannik Beyerstedt unterstützt
bei den mechatronischen- und
kommunikationstechnischen Aspekten. Ich
bin extrem gespannt was das Update ist zu
diesem Thema, dankeschön!
Applaus
Benjamin: Guten Tag, schön dass ihr uns
hier zuhört, dass ihr noch gekommen seid
am letzten Tag. Die meisten stellen sich
eine Orgel wahrscheinlich ungefähr so vor.
Ich würde aber Hackerspaces und
Einzelpersonen eher vorschlagen, ungefähr
so etwas zu bauen. Man könnte vielleicht
noch Räder drunter machen. Vielleicht
sollte ich vorher sagen dass ich gar nicht
vorhabe eine Orgel zu bauen jedenfalls gar
keine große aber wenn ein Hackerspace eine
bauen möchte kann ich gerne da
unterstützend tätig sein. Vielleicht noch
ein kleiner Definitionsversuch, was ist
eine Orgel eigentlich? Es müssen Daten
irgendwo rein. Druckluft muss irgendwo
herkommen, die Daten und die Druckluft
müssen irgendwie zu strukturiert
vorliegender Druckluft verheiratet werden.
Die geht dann zu den Pfeifen und raus
kommen Töne. Es gibt da Graubereiche. "Ist
ein Harmonium eine Orgel?" muss ich nicht
beantworten. Das ist ein Graubereich. Man
könnte auch noch eine weiter gefasste
Orgel-Definitionen anbringen die ist dass
es eine Maschine ist die kontinuierliche
Klänge erzeugt also nicht perkussiv, dann
würde eine Hammond-Orgel auch eine Orgel
sein. Ich würde nicht eine Klaviatur
voraussetzen. Wenn man eine Drehleier ein
MIDI-File abspielen täte oder
algorithmisch ausgesuchte Töne abspielen
täte dann ist es eine Orgel. Hier sind mal
ein paar Pfeifen aufgezeichnet und zwar
typische für eine Orgel. Bis Nr. 14 das
sind Labialpfeifen, die funktionieren wie
eine Blockflöte. Rechts daneben sind
Lingualpfeifen die funktionieren wie eine
Klarinette. Es gibt auch noch eine
Sonstiges-Fraktion, wer experimentelle
Sachen lustig findet kann mal "Vox Maris"
googlen das ist halt eine andere Bauform
noch von Pfeifen, die gemacht ist mit sehr
viel Druck und sehr viel Lautstärke zu
arbeiten, Outdoor. Mit wenigen Ausnahmen
kann man sagen dass ein Blasinstrument
immer ein Generator und ein Resonator hat.
Der Resonator ist das Rohr und der
Generator ist der Mechanismus der die Luft
in dem Rohr zum Schwingen bringt. Bei
einem Blasinstrument macht man es mit den
Lippen zum Beispiel, bei Zungenpfeifen ist es
die Zunge, und so weiter. Die verschiedenen
Generatoren und Resonatoren klingen
unterschiedlich, deswegen gibt es diese
verschiedenen Bauformen von Orgelpfeifen.
Dass jede ein bisschen anders klingt. Bei
meinen eigenen Designs bin ich bis jetzt
fast immer davon ausgegangen dass man da
in Rohr rein schiebt. Das bringt also eine
Einschränkung auf zylindrische Pfeifen mit
sich. Die Pfeifen sind alle parametrisch
und in FreeCAD oder OpenSCAD. Man muss
also seine Werte, seinen Durchmesser, sein
Aufschnitt und so weiter, in das File rein
schreiben, stl exportieren und dann kann
man es 3D-drucken. Bei FreeCAD ist es ein
Spreadsheet und bei OpenSCAD ist oben so
eine Variablen-Zone, dann kann man den
Kram reinschreiben. Hier seht ihr mal
einen sehr schematischen Querschnitt von
einer Metall-Orgelpfeife, einer Blockflöte
und den Dingern die ich so mache. Es gibt
viele Gründe für Design-Entscheidungen bei
Details bei Orgelpfeifen, deswegen sind
die alle ein bisschen unterschiedlich,
aber im Groben sind 99 Prozent der Gründe
weshalb die Dinger so aussehen, im Groben,
Fragen der Praktikabilität, des Bauens.
Diese Metall-Orgelpfeifen sind halt aus
Blech zusammengelötet. Deswegen haben die
überall diese dünnen Wände und deswegen
ist auch hier diese Luft drinne weil sich
das so halt am besten bauen lässt. Wenn
man eine Blockflöte baut, bohrt man ein
Loch in ein Stück Holz, dann schnitzt man
das Labium, hier, und dann schiebt man den
Block rein. Deswegen ist da diese große
schwarze Block, das hängt damit zusammen
wie die Dinger gebaut werden. Wenn man
hingegen was 3D-druckt dann sind die
Spielregeln einfach anders. Sowas wie "ich
schiebe einen Block rein" ist dann einfach
nicht so relevant. Was jetzt hier vor
allem auffällt ist dass es unten hohl ist,
unterhalb des Labiums. Auf die Idee bin
ich auch nicht sofort gekommen sondern
zunächst hatte ich mehr Blockflötenartige
Pfeifen gedruckt aber ich habe
festgestellt das geht und man muss den
Generator nicht an das Ende des Rohres
machen. Wenn jemand sich überlegt wie eine
Querflöte aussieht dann ist es ja auch so
dass da der Generator nicht am Ende des
Rohres ist. Ich habe das nicht
nachgedruckt aber angeblich hat Helmholtz
gesagt auf sieben Achtel mache man seinen
Generator. Wenn jemand nicht weiß mit was
für einer Mensurierung anzufangen dann
würde ich das jetzt mal vorschlagen. Ich
habe auch mehrere Labialpfeifen von
Thingiverse ausgedruckt und so richtig
geil fand ich die alle nicht. Es ist
nämlich so dass diese Orgelpfeifen-Bauform
eigentlich davon ausgeht dass man das noch
mit Handwerksmethoden nachbearbeitet und
das geht bei Orgelmetall in besonderen
Arten und Weisen gut, die bei Plastik
nicht so in der Form gehen. Man muss das
nicht unbedingt nachbauen, die Form einer
Orgelpfeife wenn man eine Labialpfeife
haben möchte. Dann wollte ich kurz etwas
sagen zu den Design-Programmen. Zunächst
habe ich immer mit FreeCAD gearbeitet und
bin dann OpenSCAD übergegangen. Das sind
zwei sehr unterschiedliche Ansätze aber im
praktischen Handling würde ich vorschlagen
wenn man mal nur kurz was braucht möge man
FreeCAD nehmen. Da kann man so Pi mal
Daumen einfach Dreieck, Viereck, Stern
machen. Und wenn man dann beschließt dass
ist jetzt ein richtiges Projekt und man
will dass es skaliert, dann ist es nicht
ganz doof es nochmal in OpenSCAD nach zu
coden weil man es dann nämlich gut
versionieren kann und es nicht andauernd
crasht.
Gelächter
Einer der Gründe weshalb es so ein Hassle
ist mit FreeCAD ist, wenn man seine
Parameter eingibt in diesem Spreadsheet,
es nach jeder Eingabe das Modell neu
berechnet und dann hat man halt mitunter
mathematisch unmögliche Modelle, dann
hängt es sich auf. Man kann versuchen dann
immer die Parameter in der richtigen
Reihenfolge einzugeben aber es ist sehr
nervig, dauert sehr lange und macht
einfach keinen Spaß. Ein Problem hingegen
bei OpenSCAD, was ich gefunden habe, ist,
dass da oft die Files nur mit bestimmten
Versionen laufen und wenn man jemandem ein
OpenSCAD-File gibt dann kriegt man oft
zurück "Es funktioniert nicht" und dann
muss man über Programmversion reden. Das
lässt sich dann meistens auch fixen aber
das ist halt alles noch sehr unfertig.
Vielleicht müssen sie sich noch mal
überlegen was sie da eigentlich wollen.
Wie ist das mit dem Plastik, gehen die
Sachen nicht schnell kaputt? Orgelbauer
tun gerne so als würden Orgeln
Jahrhunderte halten. Das ist eine
schwierige Annahme. Das sind nämlich
bewegliche Teile drinne und eigentlich
würde seriöserweise zu einer Orgel auch
immer ein Wartungsvertrag gehören. Was oft
nicht so ist und dann sind die Dinger halt
kaputt oder teilweise kaputt. Ich würde
vorschlagen da vielleicht ein bisschen
realistisch ranzugehen und gute
Schätzungen zu machen was für Teile wie
lange halten. Man könnte halt überlegen
vielleicht wenn die eine Version hundert
jahre hält und die andere Version 50 Jahre
hält aber nur 20 Prozent kostet kann man
halt seine Prioritäten abwägen. Ich würde
jetzt auch nichts drucken was halten soll
aus PLA, das ist Quatsch. Aber aus Nylon
drucken geht ja auch. Und ihr könnt auch
nachher kommen, ich habe auch ein Nylon-
gedrucktes Teil hier. Das würde ich für
halbwegs seriös halten. Bei dem Vortrag
zur Easterhegg hatte ich gerade ein Design
mit einem 45 grad Labium gemacht, das
konnte ich aber noch nicht vorspielen weil
es Probleme mit dem 3D-Druck auf der
Easterhegg gab. Aber das kann ich jetzt
grade mal kurz zeigen. So schauts aus. Das
habe ich gemacht weil ich die Dinger halt
immer auf 45 Grad gedruckt habe, vorher,
die Labialpfeifen, um mir Stress mit
Supports Material zu sparen. Und dann hab
ich mir gedacht vielleicht wenn ich das
Labium auf 45 Grad mache kann ich es so
hochkant drucken da klebt sie gut an der
Buildplate und so weiter. Und stellt sich
raus: es macht keinen Probleme, da kommen
Töne raus, genau wie andere Labialpfeifen,
also ich kann nicht wirklich einen
Unterschied feststellen ob man es hochkant
schräg oder 45 Grad macht. Dann hatte ich
im Frühjahr noch Experimente mit
gewendeter durchschlagender Zunge. Das
habe ich jetzt erst einmal nicht weiter
verfolgt. Aber ich wollte es jetzt
trotzdem nochmal erwähnen weil ich immer
noch das Projekt habe ein Prototyp zu
bauen mit richtiger Dynamik so wie beim
Klavier. Also Tastatur Dynamik. Damit
meine ich aber mehr drückt es lauter als
wenn man weniger drückt. Ungefähr so.
Klaviertöne
Das ist jetzt Klavier, ich zeig das für
alle Nicht-Musiker. Und wenn man den
selben Spaß mit ner Hammond-Orgel macht
Hammond-Orgel
dann ist immer gleich laut. Dann würde ich
Spektrogramm einführen, das habe ich
letztes Mal bei einem Vortrag auf der
Easterhegg irgendwie schlampig gemacht.
Die unteren Striche sind immer das was man
bewusst hört und das was oben drüber ist
sind Obertöne.
Pfeifen
Pfeifen hat komischerweise nicht so
richtig Obertöne aber singen schon.
Gesang
Seht ihr die Streifen? Das finde ich ein
ganz interessantes Spielzeug wenn man
hobbymäßig überhaupt irgendwelche
Musikinstrumente baut, dann hat man auch
so ein visuelles Feedback für das was man
da tut. Wo hatte ich die Pfeife gerade?
Ah, hier. Das ist jetzt die Pfeife die ich
vorhin hatte.
Labialpfeife
Und ein Problem mit dieser Dynamik ist (da
gibts mehrere) aber eines der Probleme ist
dass Labialpfeifen halt ... dass sich die
Tonhöhe ändert wen man verschieden stark
pustet.
Labialfeife
Und wenn man doll pustet überblasen sie.
Labialpfeife
Deswegen ist das ganze Spielchen mit "wir
machen hier mal mehr oder weniger Luft
rein" ein bisschen begrenzt. Deswegen habe
ich mal so eine durchschlagende gewendete
Zunge mitgebracht.
Gewendete Durchschlagende Zunge
Und jetzt mehr mehr puste dann könnt ihr
auch auf dem Spektrogramm sehen dass es
obertonreicher wird aber sich die Tonhöhe
nicht ändert.
Gewendete Durchschlagende Zunge
Und das heißt die überblasen auch nicht,
deshalb ist es sehr interessant wenn man
versucht irgendwas mit Dynamik zu machen.
Potenziell ist das ein Kandidat für ein
Hochdruckregister. Die meisten
Labialpfeifen die ich so gemacht habe sind
glücklich bei 40, 50 Millimeter
Wassersäule und die eher bei hundert. Oh,
Milimeter Wassersäule! Jetzt gibt's hier
dieses Spielzeug. Jetzt muss es nur noch
auf die Kamera, genau. Das ist der Versuch
eine sehr minimalistische Intonierlade zu
bauen. Was ist eine Intonierlade? Orgelbau
ist eine arbeitsteilige Angelegenheit. Da
gibt es Menschen die bauen Pfeifen und
Menschen die stimmen Pfeifen und das mit
dem Pfeifen Stimmen findet nicht
zwangsläufig in der Kirche oder der
Konzerthalle statt sondern man hat in
seiner Werkstatt ein Ding, da kann man die
mal ausprobieren. Jetzt könnte man fragen:
Warum pustet man nicht mit dem Mund rein?
Das macht man nicht weil: also erstens
weil da Blei drin ist in den Metall-
Orgelpfeifen aber auch ... Scheiße, jetzt
kriege ich die Flasche nicht auf, kannst
du mal probieren? Sonst müssen wir Wasser
nehmen. ... weil Orgelpfeifen halt immer
mit einem bestimmten Luftdruck
spezifiziert sind, und das mit einem
bestimmten Luftdruck klappt halt nicht
wenn man mit dem Mund rein pustet. Die
meiste Zeit die es Orgelbau gab konnten
die meisten Orgelbauer nicht lesen und
schreiben. Aber das macht nichts. Was ich
jetzt mache ist ich fülle Wasser in diese
Röhrchen. Wo ist mein Wasser? Oh, das ist
schon ein Bisschen viel. Wo ist meine
Tasse? Es ist ein bisschen experimentell,
sorry. Kann man das überhaupt sehen? Nee
das ist jetzt leider Scheiße dieses
gefärbte Wasser nicht. Gut, zumindest hat
es jetzt eine gescheite Menge. Kann man
das sehen auf dem Video? Ja so halbwegs.
Also hier ...
Applaus
Ah du hast es auf! Okay dann machen wir
das jetzt mit weiß weil dann könnte es
wirklich sehen was passiert ist ist uns
leider ein bisschen Scheiße. So, das kommt
also wieder raus. Sorry. Es ist auch
3D-gedruckt. So noch ein bisschen, bis zur
Hälfte würde ich vorschlagen zu machen. So
war das gemeint. So, und dieses Ding, kann
man das sehen? Ich halte es auch einfach
mal hoch. Dann könnt ihr das jetzt sehen
und dann gleich nochmal die Kamera dann
kann der Film das auch sehen. Das war so
mein erster Versuch eine Nachtigall
hinzubekommen. Eine Nachtigall ist ein
Effektregister. Da ist Wasser drin deshalb
mache ich mal Wasser rein aber richtiges
Wasser. Und was wir jetzt hier
experimentell versuchen rauszukriegen ist
... Yannik kannst mal bitte kommen und die
Nachtigall festzuhalten, nicht dass sie
mir umkippt und ich eine große Sauerei
veranstalte. Ich mache das jetzt mal so,
ich puste jetzt mal, mit dem Balg. Und
jetzt hören wir noch nichts. Es hat Tasten
wie ein Klavier, nur klein.
Pfeifton
Jetzt kommen langsam Töne und die Frage
ist quasi bei wieviel Luftdruck tiriliert
das Ding, weil das ist was es eigentlich
machen soll. Hoffentlich funktioniert es.
Pfeifton
Nehm einfach mal eine andere, vielleicht
ist die scheiße.
Gelächter
Warum geht das nicht, wollt ihr mich
verarschen? Vielleicht ist das Ventil im
Arsch? So ist es wenn man Sachen selber
baut.
Pfeifton
Okay. Oh, sie hat noch nicht genug Wasser.
Man kann es leider von außen nicht so gut
sehen wie viel Wasser drin ist. Mal
probieren.
zwei Labialpfeifen
Jetzt kommt erst mal überhaupt ein Ton und
an der Differenz von diesen beiden
Luftsäulen kann man dann sehen wie viel
Luftdruck da gerade am Start ist. Nochmal
probieren.
Nachtigall-Geräusch
Das meine ich mit Tirilieren.
Nachtigall-Geräusch
Applaus
Genau, und so kann man irgendwelche 3D
gedruckten Orgelpfeifen einfach
anschließen und dann kann man die testen,
das ist Ziel der Übung. Ja genau. Wie
gesagt, ich wollte ja was mit Dynamik
machen. Da könnte man jetzt verschiedene
Input-Vektoren nehmen für die Dynamik.
Wenn man die Geschwindigkeit misst mit der
man die Taste runter drückt dann hat man
so etwas wie bei einem elektrischen
Klavier. Da wird meistens die
Geschwindigkeit gemessen und daraus
bestimmt sich die Lautstärke. Dann könnte
man noch als Input-Vektor nehmen
wie tief die Taste rein gedrückt ist.
Das ist quasi der Punkt!
Und das ist
tatsächlich was das bei manchen Modellen
Orgel benutzt wird. Ich würde das aber
nicht Dynamik nennen sondern expressives
Spiel. Und zwar aus folgendem Grund: mit
halb gedrückten Tasten kann niemand
spielen. Das heißt wenn man die Höhe der
Taste als Input-Vektor nimmt dann
beeinflusst man nicht wirklich die
Lautstärke der Töne sondern das
Einschwingverhalten. Das ist durchaus
musikalisch interessant und potenziell
wertvoll aber es ist nicht Dynamik so wie
ich mir das vorgestellt hatte. Und das
dritte was man nehmen könnte ist der Druck
auf die Taste. Und ich habe jetzt hier mal
so ein Folienkraftsensor. Den würde ich
jetzt als Sensor nehmen für das, das ist
jetzt einfach nur mit einem Arduino
ausgelesen und so in der Art stelle ich
mir das vor, das könnt ihr auch nachher
kommen und selber ausprobieren wenn ihr
wollt. Nun braucht man halt nicht nur ein
Sensor sondern auch einen Aktor bzw.
viele. Das sind die Ventile in der
Intonierlade, deshalb ist vorhin der eine
rausgeflogen weil es halt ging. Das sind
einfach zwei Röhrchen und eine Sprungfeder
drin. Ich habe mich für diese Bauform
entschieden weil ich da relativ viel
3D-Drucken konnte, wollte ich einfach mal
machen. Und Jannik wollte sich schon
länger mal mit Aktoren beschäftigen und
der Status war zielich lange auf "maybe"
aber als er das gesehen hat ging es dann
vorwärts und an der Stelle übergebe ich
mal. Wir tauschen Plätze, oder?
Jannik: Können wir machen.
Also, das Problem war, wir brauchen
irgendwie Ventile die möglichst günstig
sind weil irgendwie braucht man halt viele
davon. Dann wird es relativ schnell
ziemlich teuer und diese Ventile müssen
auch noch irgendwie angetrieben werden.
Dann war ich erst bei irgendwelchen Sachen
wo man halt so einen Kegel in eine andere
Kegelfassung rein schiebt aber dann kam
Ben mit der Version für die Tasten, da
habe ich dann weiter angesetzt. Für den
Antrieb brauchen wir einen Antrieb der
positionsgeregelt ist. Und ein
Positionier-Antrieb muss logischer Weise
seine Position kennen, beziehungsweise ich
der es ansteuert die Position kennen. Und
das kann ich entweder machen indem ich es
durch die Ansteuerung weiß weil sich der
Antrieb auf eine spezielle Art verhält,
ich gehe da gleich nochmal drauf ein aber
viele werden sicher schon wissen wovon ich
rede, oder ich kann die Position messen
mit einem Positionsencoder, die gibt es in
linear und für die Drehbewegung. Da habe
ich aber das Problem das ich erst eine
Regelschleife aufbauen muss, das heißt ich
habe ein Ist-Wert den ich messe, ich habe
einen Soll-Wert wo ich hin möchte und ich
muss diese Differenz irgendwie auf Null
bekommen. Da brauche ich in der Regel eine
Relegschleife, da brauche ich in der Regel
Echtzeitfähigkeit und wenn ich das auf dem
dem Mikrocontroller machen möchte vielen
Antrieben, also vielleicht so 25, dann
stelle ich mir vor dass das schon relativ
rechenaufwändig werden könnte. Außerdem
ist die Hardware auch relativ teuer. Also
was für Möglichkeiten habe ich eigentlich?
Es gibt diese Antriebe, die hatte Benjamin
vorgestellt von, wie man sieht, ein
Hersteller namens Otto Heuss, der halt
Teile für Orgelbau verkauft, und diese
Atriebe können wohl auch die Position
regeln. Also man kann da eingeben: ich
möchte jetzt 100 prozent auf oder 50
Prozent auf und die Kosten aber halt
relativ viel Geld und dann arbeiten da
zwei Spulen gegeneinander, das braucht
also wahrscheinlich auch noch relativ viel
Strom. Das hatte ich auch ausprobiert. Im
Prinzip mit so nem 'solenoid valve' heißt
es auf Englisch, oder Tauchspulaktor, also
im Prinzip das was ein Lautsprecher macht
zu arbeiten aber das hat irgendwie alles
nicht so wirklich funktioniert oder es
wird dann wieder relativ teuer. Dann
gibt's so Modellbau Servos, die kriegt man
relativ günstig aber wenn man sie günstig
kauft dann sind sie ziemlich teuer.
Quatsch. Wenn man sie günstig kauft wenn
sie meistens relativ laut und auch relativ
langsam, dafür ist die Ansteuerung einfach
weil nämlich diese Positionsregelung
selber in dem Servo selbst gemacht wird.
Also das was ich vorher gesagt hab ist
halt auch ein Gerät drin was die Position
misst und dann passiert was da alles
automatisch. Und das ist halt die
professionellere Variante. Das nennt sich
dann Servo-Aktor was man in der Industrie
einsetzt oder in so ner Servolenkung vom
Auto. Da hat man halt den Motor und So ein
Positionsencoder das ist jetzt nur der
Encoder. Man sieht in ordentlicher
Qualität sind sie dann auch relativ
unhandlich, groß und teuer. Und dann
kennen viele wahrscheinlich von den
3D-Druckern so Schrittmotoren. Die haben
halt den Vorteil dass durch die
Ansteuerung bekannt ist, an welcher
Position der sich befindet weil einfach
pro Ansteuer-Schritt eine gewisse Drehung
vollzogen wird. Bei Standard-Schritt-
Motoren die haben meistens 200 Schritte
pro Umdrehung also 1,8 Grad. Da kann man
noch ein paar Tricks machen um die
Auflösung zu erhöhen. Aber in der Regel
kennt man da halt die Position. Nochmal
zusammengefasst: was sind die Vor und
Nachteile. Der Vorteil ist halt ich kenne
die Position außer wenn man das falsch
auslegt und da zu viel Kraft darauf gibt
dann überspringt der Motor einen Schritt
und dann hat man halt Probleme, wer einen
3D-Drucker hat kennt das eventuell auch
dass dann plötzlich eine Schicht etwas
verschoben weitergeht. Die
Positionsregelung ist halt relativ einfach
weil ich auf dem Controller der den
ansteuert einfach nur zählen muss wie
viele Schritte ich in welche Richtung
gemacht habe, da muss ich also Plus und
Minus rechnen, und dann weiß ich wo das
Ding steht und die Positionsauflösung ist
relativ hoch bzw. genau genug für das was
wir machen wollen. Die erste Schätzung war
dass man wahrscheinlich so etwa 20
Schritte braucht also Lautstärke-
Schritte, um das irgendwie sinnvoll
unterscheiden zu können so dass man keine
Schritte wahrnimmt in der Lautstärke von
dem Instrument hinterher.
Benjamin: Das war meine Schätzung, 20
Schritte.
Jannik: Der Nachteil ist dass die in der
Regel vor allem relativ kleine
Schrittmotoren nimmt, die auch dann
günstig sind, einigermaßen wenig Kraft
haben aber bei dem Ventil Design was
aktuell Der Plan ist zu nehmen ist das
auch kein Problem da gehe ich gleich
darauf ein wie das denn aussehen soll.
Hier steht gegebenenfalls laut weil das
hängt stark von der Ansteuerung ab. Um
wieder auf das Beispiel 3D-Drucker zu
kommen da kennt man eventuell so lustige
Geräusche machen wenn sie hin und her
fahren. Da gibt es aber halt spezielle
Treiber Chips für die das besser können
und nahezu lautlos sind. Dann waren wir
vorher bei diesem Ventil Design das ist
natürlich praktisch wenn man da oben die
Taste drauf hat in türkis und einfach nur
runter drücken muss. Und da fiel mir dann
ein: Warum muss es denn eine
Linearebewegung sein, ich kann das
natürlich auch einfach bauen das der Motor
direkt daran kommt weil sonst brauche hier
hinten ich so ein Teil wo ein Schrittmotor
dran ist dann ist da so eine Spindel dran
dann muss ich da noch wieder ein Teil dran
bauen das diese Linearebewegung abgreift,
das soll sich möglichst nicht mit drehen.
Wie man sieht auch allein vom
Hardwareaufwand etwas aufwendiger muss ich
irgendwie noch mehr Teile designen und man
kann das Ventil halt auch so bauen dass
man einfach diese zwei Röhrchen
übereinander dreht und dann kann ich
direkt einen Schrittmotor an eines dieser
Röhrchen anschließen und das Ventil halt
hin und her drehen. In diesem Fall halt
für einen Stellbereich von 90 Grad. Das
kann man sich überlegen wie weit man das
machen möchte aber da muss man auch immer
aufpassen dass man schnell genug schalten
kann weil der Motor braucht halt eine
gewisse Zeit um sich zu drehen. Genau zur
Ansteuerung. Das ist relativ klar, da
nimmt man halt einen Mikrocontroller für,
das ist halt ein Prozessor der darauf
ausgelegt ist Aufgaben zu übernehmen wo
man viel Anschlüsse braucht. Denn pro
Schrittmotor brauche ich drei Pins an
meinem Mikrocontroller weil so ein
Schrittmotor-Treiber hat in der Regel als
einfachstes Interface dies sogenannte Step
Direction Interface das heißt ich habe
einen Pin wo ich einfach von null auf eins
und wieder zurück wechsele und jedes Mal
wenn ich da den Pegel wechseln wird halt
einen Schritt gemacht und dann muss ich
natürlich noch sagen in welche Richtung
der Schrittmotor sich drehen soll das
mache ich halt über den Direction-Pin.
Jetzt haben wir aber das Problem dass der
Schrittmotor im Zweifelsfall irgendwo
steht wenn ich das Gerät anschalten also
brauche ich noch einen Endschalter wo ich
dann halt kontrolliert hinfahren kann und
wo ich dann halt weiß: wenn der da
angekommen ist dann ist er bei Position 0,
z.B. Ventil ganz zu. Das heißt ich brauche
viele Anschlüsse. Aber auch da gibt es
Controller die können das. Ich habe jetzt
hier so einen ... das ist jetzt nicht so
relevant aber ich habe hier ein tivaware
board, das hat so um die 100 PGIO-Pins die
auch ausgeführt sind. Da kann man schon
mal viele Orgelpfeifen mit ansteuern. Man
muss halt beachten eine Oktave hat zwölf
Töne. Wenn man irgendwie zwei Oktaven
haben möchte dann braucht man halt, wenn
man noch einen Ton von der nächsten Oktave
mitzählt, 25 Antriebe. Und damit wären
schätzungsweise 30 möglich. Ich habe jetzt
noch nicht geguckt ob das alles genau so
hinhaut aber das müsste passen. Jetzt
haben wir zusammen gefasst: wir haben ein
Ventil. Wir haben einen Antrieb da dran.
Wir haben so ein Schrittmotortreiber da
dran, wir können den Mikrocontroller
anschließen, jetzt kriegen wir haben wir
aber immer noch nicht irgendwie unsere
Daten von dem Eingabegerät rein gekriegt.
Also sei es eine Tastatur mit diesen
Folienkraftsensoren oder meinetwegen kann
das auch irgendwie mit diesen Lochkarten
von der Drehleier betrieben werden oder
man spart sich das so eine mechanische
Ebene zu gehen und steckt da halt MIDI-
Files rein weil das so der Standard ist um
abzuspeichern, generisch abzuspeichern,
was jemand auf einer Klaviatur eingegeben
hat und dann kann man das auf eine
Software Hammond-Orgel-Klavier oder was
auch immer geben oder in diesem Fall ein
Hardware-Instrument. Erstmal war die Idee
nimmt man Midi. Das ist ein sehr simples
Protokoll, das ist einfach eine serielle
Verbindung zwischen den Geräten, das läuft
über den UART-Port vom Mikrocontroller.
Für die die nicht wissen wofür er steht
das steht für Universal Asynchronous
Receiver Transmitter. Ich kann das ist
dann wiederum ... das asynchrone ist eine
Sache wie das halt auf Microcontroller
implementiert ist das ist nicht so
wichtig. Aber das ist halt sehr sehr
simpel zu benutzen. MIDI kann auch noch
ein paar mehr Sachen aber das was mich
interessiert sind einfach Kommandos mit
drei Byte. Das erste Byte sagt was soll du
machen. Da gibt es halt eins für Note an
für Note aus und noch diverse andere. Als
zweites wird übertragen welche Tonhöhe
solls sein. Und als Drittes nennen die das
Velocity was wir dann für die Lautstärke
nehmen. Was aber eigentlich in Zukunft
besser wäre ist ein Protokoll namens Open
Sound Control, OSC. Das ist Netzwerk
basiert also man nimmt dann ganz normale
Ethernet-Kabel und Ethernet-Switches und
dann können die Geräte untereinander
kommunizieren über UDP Pakete, was den
Vorteil hat wenn man eben nicht nur so
eine kleine Version baut sondern eine mit
mehr Pfeiffen dann braucht man halt
mehrere Controller auf der Ausgabenseite.
Weil irgendwann gehen die Pins an so einem
Controller aus und ich möchte eventuell
auch verschiedene Eingabegeräte haben. Die
lassen sich über einen Ethernet-Switch
sehr einfach zusammen schließen, alls
irgendwie mit MIDI Kabeln und
Durchschleifen und so zu arbeiten.
Außerdem hat es noch ein paar mehr
Features um in einem Ton auch noch die
Lautstärke zu ändern und alles mögliche.
Damit kann ich relativ einfach so ein
Netzwerk aufbauen, da könnt man sich dann
überlegen wie man es gerne konfigurieren
möchte aber dann hat man irgendwie eine
Einheit mit einem Orgelregister wo dann
eingestellt ist Du hast irgendwie C3 bis
C5 oder so und dann reagiert es halt auf
die Eingaben die da über Netzwerk kommen
und auf alle anderen eben nicht. Ja jetzt
war die Idee noch eine kleine Demo zu
machen wenn es funktioniert hoffentlich.
Wir haben das alles hier noch in den
letzten Tagen zusammengebastelt ...
Benjamin: Nicht ganz fertig. Also ich
hätte ... mein Wunsch wäre eigentlich
gewesen dass es jetzt auch nach was
klingt. Und zwar indem wir das mit den
Motoren in diesem Teil hier abspielen
lassen. Aber ich habe die Luftversorgung
zu Hause liegen lassen. Deswegen gibt's
nur Motoren aber keine Töne. Kriegen wir
vielleicht nochmal Video? Das wär geil.
Jannik: So.
Benjamin: Irgendwie ein bisschen mehr nach
hier noch. Zu mir! Zu mir!
Jannik: Man sieht eventuell ein riesen
Haufen Kabel wie das halt so ist wenn man
prototyped, da nimmt man so ein Steckbrett
und steckt da viele Kabel rein. Hinterher
wäre natürlich die Idee nicht diese Chips
da zu nehmen, also keine Boards mit Chips
auf zu nehmen sondern direkt die Chips,
dann wird das auch alles ein bisschen
günstiger. Wie gesagt Das Problem war hier
noch die entsprechenden Ventile
auszudrucken aber wenn man jetzt hier auf
die Taste drückt dann sollte man sehen
dass die Motoren alle schön nacheinander
hin und herbewegen bis auf den letzten.
Benjamin: Theoretisch spiel das den Free
Software Song, nur jetzt ohne Töne.
Jannik: Na ok, da jetzt nicht sondern in
der anderen Demo aber man sieht dass die
auch ... ich kann auch den Free Software
Song an machen.
Gelächter
Pfeifen
Jannik: Also man sieht: die sind schon
ziemlich fix wenn man da einfach nur 90
grad stellt deshalb war da auch die Wahl
dazu. Also, ich kann ... wer Interesse hat
soll dann einfach gleich fragen dann kann
ich erklären wie ich zu den Werten
gekommen bin. Und das sollte eigentlich
reichen um einigermaßen schnell mit ner
Orgel zu spielen. Das Problem ist
natürlich aktuelle Orgelmusik ist
eigentlich meistens relativ langsam.
Benjamin: Was? Manche, egal.
Jannik: Egal. Aber die Frage ist wie
schnell man dann da Töne spielen kann das
hängt natürlich auch davon ab wie schnell
die Pfeifen ansprechen. Das ist eher das
Problem.
Benjamin: Von hier aus hört man das nicht.
Ich hatte ja vorher gezetert
Schrittmotoren wären laut, das ist nicht
laut. Ich habe mich geirrt, ich hatte
keine Ahnung.
Jannik: Die andere mit dieser Spindel die
hab ich irgendwie doll auf ein Holzstück
gepresst. Das hört man nicht auch wenn man
einen Resonanzkörper unterbaut sind die
ziemlich leise. Das sollte nicht das
Problem sein. Genau, und da sind wir dann
auch erst mal schon beim Ende angekommen.
Alles weitere dann gerne in einer
Fragesession, für Details und oder andere
Fragen oder Einwürfe was man besser machen
kann.
Benjamin: Vielen Dank.
Applaus
Herald: Herzlichen Dank Benjamin,
herzlichen Dank Jannik. Ihr habt es gehört
der Call for the Mikrofons. Da ist schon
jemand an Mikrofon eins. Hallo!
Publikumsfrage: Hallo. Was spricht denn
für die Aktuation gegen so eine wenn man
sich eine das bei einer mechanischen
Orgel einfach anguckt eine mechanische
Wippe die direkt das Ventil betätigt auf
einfach mechanische simple Art und Weise
und dann macht man den Elektromagneten
dran.
Benjammin: Ja, geht, wenn du nur an und
aus willst. Ich bin ja schon mittelfristig
auf der Suche nach dynamisch.
Publikumsfrage: Ja gut, aber bei den
Labialpfeifen erübrigt sich das doch,
oder?
Benjamin: Wie bitte?
Publikumsfrage: Bei den Labialpfeifen kann
man mit Dynamik ja eh nicht so viel
machen, die müsste man ja, da müsste man
in ein Schwellwerk verpacken.
Benjamin: Da muss ich ein bisschen
ausholen. Es gibt viele Pianisten die
behaupten man könnte auf einem Clavichord
nicht spielen. Und dann gibt es natürlich
Menschen die können Clavichord spielen und
sagen man kann da sehr wohl drauf spielen.
Ich habe irgendwann angefangen mit
Clavichord spielen und die ersten zwei
Monate klang es nur wie Katzenjammer. Man
muss, wenn man so einen empfindlichen
Aktor hat weil sich die Tonhöhe ändert,
das heißt nicht dass man es nicht benutzen
kann. Das ist etwas was man halt lernen
muss oder was die Musiker und Musikerinnen
lernen müssen damit umzugehen dass der
Druck gemessen wird und dass die Pfeifen
anders ansprechen als sonst. Man kann
damit dann auch nicht jede Literatur
spielen. Aber ich glaube schon dass man
auch mit Labialpfeifen und Dynamik was
machen kann. Das ist halt kein großer
Dynamikumfang. Aber ich glaube schon dass
es einen sehr großen Zugewinn an Ausdruck
gibt bei Musik bei der es passen würde.
Und ich würde auch vermuten wenn man das
mit der Dynamik macht mit Labialpfeifen
dann kommt man eher bei Literatur raus wie
für ein Clavichord, also nur zwei oder
drei Stimmen weil man halt nicht mehr
kontrollieren kann mit seinen Händen.
Publikumsfrage: Wenn dir das gelingt
ist toll aber ein Schwellwerk wäre
eine Alternative, oder?
Benjamin: Nein.
Gelächter
Herald: Do your own fork. Mikrophon 2
bitte.
Publikumsfrage: Hi erstmal, danke für
euren Talk, ich habe eine kurze Frage zu
den Microkontroller-IOs. Habt ihr mal
darüber nachgedacht wie das wäre wenn man
die Ausgänge der Motoren einfach
multiplexen würde? Klar, die Schritte, da
muss man sehen wie es mit dem Timing passt
aber so etwas wie Direction und den
Endpoint könnte man auch super
multiplexen, oder? Dann würde man sich die
verschiedenen Mikrocontroller sparen und
ein bisschen Kommunikation und so weiter
und so fort.
Jannik: Ja die Direction und Endstop kann
man sicherlich multiplexen. Aber an
irgendeinem Punkt werden wir immer
ankommen dass man dann mehrere braucht.
Irgendwie muss man im Architekturdesign
dann doch etwas vorsehen dass man das
einigermaßen sinnvoll zusammen kriegt.
Allein der Punkt dass man halt
Eingabegerät und Ausgabegerät trennen
muss, da würde halt MIDI reichen aber den
Step würde ich ungern multiplexen wollen.
Herald: Wir haben noch eine Frage an
Mikrofon vier.
Publikumsfrage: Habt euch Gedanken darüber
gemacht wie es ausschaut mit dem
Querschnitt für die Ventile, habt ihr
unterschiedliche Interessen daran ob ihr
möglichst schnell den Luftstrom haben
wollt oder eine Variable.
Benjamin: meinst du bei den Drehventilen?
Publikumsfrage: Genau.
Benjamin: Noch nicht aber ich habe auch
bis jetzt nicht viel Feintuning überhaupt
gemacht bei den Querschnitten für die
Schläuche. Das ist ja eigentlich ein
Faktor bei Orgelpfeifen und ich würde das
dann daran koppeln, zu gucken was ich für
Schläuche kriege, welche passt, welcher
Querschnitt passt zu welcher Pfeife, würde
ich einfach ausprobieren mit diesen
Drehventilen. Habe ich noch nicht
ausgerechnet, weiß nicht. Aber ich finde
es schon einer der charmanten Aspekte
dieser Drehventile dass man die relativ
gut in verschiedenen Größen, in
verschiedenen Dicken, bauen kann und nicht
dann irgendwie zwei Magnete braucht für
große Pfeifen oder irgend sowas. Oder hast
du eine Idee?
Publikumsfrage: Was ich jetzt meinte wäre
gewesen: du kannst, wenn du entsprechend
eine Dreiecksstruktur aufbaust dafür,
könntest du wahrscheinlich ein lineares
Verhalten bekommen. Das was ihr jetzt
gezeigt habe mit den runden Durchschnitten
Querschnitten wird ein anderes Verhalten
erzeugen. Wahrscheinlich könntest du über
Schlitze dafür sorgen dass ein sehr
schnelles Ansprechverhalten bekommt.
Benjamin: Ja ja ja, genau. Aber das ist
noch nicht so weit aber über solche Sachen
habe ich auch nachgedacht.
Herald: Ihr solltet euch dann nochmal
treffen mit allen Menschen die total
interessante Vorschläge machen, wir haben
dann auch sehr viele in den Schlangen. Ich
gehe weiter mit Mikrofon eins.
Publikumsfrage: Du hast es schon
angesprochen dass du die Luftversorgung zu
Hause gelassen. Wie sorgt ihr für
Druckluft? Das war bei mir immer so ein
Bisschen bei der Überlegung ... Kompressor
ist ziemlich laut ... Was für eine
Konstruktion habt ihr um den Luftdruck zu
erzeugen?
Benjamin: Kompressor ist ziemlich laut,
besonders wenn du einen großen willst,
deswegen würde ja dann bei großen Orgeln
in den Keller gepackt und schwingsfrei
aufgehängt. Wenn man nicht diese ganz
großen Pfeifen braucht, sondern für
Truhenorgeln, da ist ja auch Luft drin, da
ist es dann nicht ganz so laut. Ich habe
ein bisschen experimentiert aber nicht
mitgebracht in Ermangelung eines Autos so
eine Konstruktion wie in einer Drehleier
mit zwei Schöpfbälgen und einem
Magazinbalg. Wenn man jetzt seriös stabile
Wundversorgung haben will, zu diesem Zweck
wurde ja der Mehrfaltenbalg erfunden der
im Ganzen rauf und runter geht, was ein
bisschen schwerer zu bauen ist als ein
Balg der nur so macht. Aber das Problem
ist wenn man einen Balg macht der nur so
macht ist das je nachdem bei welchem
Winkel man den hat der verschieden schwer
ist. Aber heutzutage kann man es ja so
machen dass der Balken weiß wie viel Luft
da drin ist indem man einen Sensor drauf
klebt und das dann weitergibt an diese
Schöpfbälge und dementsprechend Pi mal
Daumen so schnell machen dass das ungefähr
gleich schräg bleibt und nicht so krass
rauf und runter geht. Das wäre jetzt so
mein Vorschlag.
Publikumsfrage: Woraus baut ihr die?
Benjamin: Plastik, 3D-gedrucktes Zeug,
Lager von Skateboards, die sind halt
billig, ganz einfach. An dem Fall ist
tatsächlich auch der Motor das lauteste.
Aber das hab ich noch nicht versucht zu
optimieren den Motor leiser zu kriegen
aber wahrscheinlich ist das gar nicht mal
so doof wenn man jetzt als Makerspace
selber eine Orgel bauen will so eine
Konstruktion zu machen wie bei einer
Drehleier mit zwei Schöpfbälgen und einem
Magazinbalg und aber die Geschwindigkeit
der Schöpfbälge anzupassen durch einen
Sensor der misst wie voll der Balg ist.
Dann spart man sich auch ein
Überdruckventil und so n Scheiß.
Herald: Mikrophon zwei Bitte!
Publikumsfrage: Die Pfeifen einzeln
angesteuert, hab ihr euch mal überlegt mal
nur ein ganzes Register anzusteuern mit
dieser Dynamik
Benjamin: Versteh' die Frage nicht.
Publikumsfrage: Also so ähnlich wie wenn
man beim Synthesizer Aftertouch hat dann
kann man auch oft nur die ganze Tastatur
steuern das dann ein Signal das man dann
quasi, weiß nicht wie man das mechanisch
machen würde, dass alle Pfeifen in einem
Register das Ventil gleich offen haben, da
würde man sich vielleicht
Ansteuerungskomplexität sparen wenn man es
eh nicht anders steuern könnte.
Benjamin: Da kriegt man halt so etwas
ähnliches raus wenn man Schwellwerk
benutzt im Endeffekt, da hat man einen
Dynamikfaktor der immer für das ganze
Register gilt. Ich glaube das hängt ein
bisschen davon ab was man da für Musik
drauf spielen will. Das hat mit Sicherheit
eine Berechtigung. Ich hätte aber halt
gerne Tastendynamik aber ja auch das ist
etwas was man bauen kann und was
interessant ist für gewisse Formen von
Musik. Vielleicht noch: also es ist jetzt
nicht wertend gemeint ich hätte gerne
diese Tastaturdynamik. Andere Leute wollen
alles mögliche andere. Mir ist klar dass
man mit so einer Tastatur Dynamik
zumindest mit Labialpfeifen keine Fuge
spielen kann. Es gibt viele Sachen die
schön sind auf der Welt. Noch eine Frage?
Ich weiß nicht?
Herald: Wir haben noch Mikrofon eins.
Publikumsfrage: Mit welcher Software ihr
das Obertonspektrum visualisiert habt.
Benjamin: ffmpeg irgendwas. Ich habe ...
das Kommando ist auf dieser Seite im
Fahrplan, kannst du zumindest für Mac und
Linux ist es da drin und wenn du das in
dein Terminal kopierst funktioniert es
hoffentlich ansonsten musst du ein Nerd
fragen um dir das zu debuggen.
Herald: Nochmal ein Mikrofon eins.
Publikumsfrage: Ja man kann ja Orgelbau zu
jeder Zeit beliebig kompliziert machen,
das haben wir schon mitgekriegt. Ihr habt
jetzt vor allem den Schwerpunkt auf die
Anschlagsdynamik gelegt. Habt ihr schon
geplant oder ist absehbar wann ihr mehrere
Register da rein einbauen wollt mit
Windladen oder sonst irgendwie, die
Komplikationen auf einer anderen
Dimension.
Benjamin: Ich würde ja eigentlich am
liebsten einen Aktor unter jede Pfeife
machen. Deswegen ist auch die Frage Wie
bekommt man es billiger. Nicht wirklich.
Ich würde gerne einen Prototyp bauen der
groß genug ist dass man überhaupt Musik
drauf spielen kann damit ich verständlich
machen kann was der Sinn von der Sache
ist. Zwei Oktaven, zwei Register und zwar
einmal Labialpfeife und ein mal Gewendete
Durchschlagende Zunge und da würde ich
unter jeden Ton einen Aktor machen. Und
wenn dann jemand auf die Idee kommt eine
Orgel zu bauen und mehrere Register haben
möchte dann kann er, sie natürlich auch
mit entscheiden an welcher Stelle man
wieviel Geld drauf wirft und so weiter. Da
ich nicht vorhabe eine Orgel zu bauen die
über so einen Prototypen hinausgeht zum
Beispiel weil ich keinen Platz dafür habe.
Genau deswegen. Ist das eine Antwort?
Publikumsfrage: Ja.
Herald: Er hat ja gesagt. Wahrscheinlich
auch der Aufruf dokumentiert eure Orgeln
gut, stellt sie irgendwo hin wo man dann
sehen kann was gebaut wurde und damit alle
anderen dann wieder drauf aufbauen können
oder sich etwas anderes daraus aussuchen
können und wieder bei sich integrieren
können, an das Publikum das jetzt gerade
eine Orgel gedenkt zu bauen.
Benjamin: Ja genau. Ich habe auch
meistens dieselbe DECT-Nummer. Beim
nächsten Event einfach mal versuchen.
Herald: dann danke ich euch ganz herzlich,
Danke für eure vielen Fragen. Wenn ihr
dann die Orgeln gebaut habt bringt sie
bitte nächstes Jahr mit.
Benjamin: Cool, vielen Dank!
Applaus
35c3 Abspannmusik
Untertitel erstellt von c3subtitles.de
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