Hör'n Sie das?
Nichts.
Das ist es, was ich als Redner
heute auf dieser Konferenz
für Sie habe.
Ich habe nichts.
Nix.
Null.
Rein gar nichts.
Überhaupt nichts.
Nichts Intelligentes.
Nichts Inspirierendes.
Nichts auch nur annähernd Erforschtes.
Ich habe Ihnen
rein gar nichts mitzuteilen.
Aber durch meine Art des Sprechens
werde ich es so erscheinen lassen.
So als ob das, was ich sage, brillant sei.
Und vielleicht, aber nur vielleicht,
haben Sie das Gefühl,
etwas gelernt zu haben.
Jetzt fange ich an mit der Einleitung.
Ich mache viele Handbewegungen.
Ich mache das mit meiner
rechten Hand, dies mit meiner linken.
Ich rücke meine Brille zurecht.
Ich stelle Ihnen allen eine Frage.
Heben Sie Ihre Hand: Wie vielen von Ihnen
wurde schon eine Frage gestellt?
(Lachen)
Oh, toll, ich sehe ein paar Hände.
Aber ich habe noch immer nichts für Sie.
Jetzt reagiere ich darauf
und tue so, als erzählte ich Ihnen
eine persönliche Geschichte.
Etwas, um das Eis zu brechen.
Etwas, mit dem ich
etwas Zustimmung gewinne.
Etwas Peinliches.
Und Sie machen dann "uh".
Es ist wahr. Das ist wirklich passiert.
(Lachen)
Und jetzt verallgemeinere ich es.
Ich bringe es wirklich auf den Punkt.
Jetzt wird es intellektuell.
Ich zeige Ihnen diesen Mann hier.
Dieser Mann hat bestimmt
etwas Wichtiges getan.
(Lachen)
Also ich jedenfalls
habe keine Ahnung, wer er ist.
Ich gab bei "Google Bilder"
einfach Wissenschaftler ein.
(Lachen)
Jetzt sieht es so aus,
als ob ich Aussagen mache,
ein Argument aufbaue,
Sie dazu inspiriere,
Ihr Leben zu ändern, wenn ich
eigentlich
nur ...
Zeit ...
schinde ...
Wenn Sie mir nicht glauben,
schauen wir die Zahlen an.
Das ist etwas,
was jetzt tatsächlich passiert.
Die Anzahl der Vorträge,
die ich halte, beträgt eins.
Interessante Fakten
in diesem besagten Vortrag,
also das sind null.
Ich bin 1,79 m groß.
Fast 1,80 wohlgemerkt.
2 mal 6 sind 12.
Interessanterweise sind 6 mal 2 auch 12.
Das ist Mathematik.
352 ist eine dreistellige Zahl.
1, 2, 3, 4, 5 und fast gleich darauf
folgt 6, 7, 8, 9, 10.
Um mehr Lücken zu füllen,
zähle ich Ihnen noch ein paar Zahlen auf,
ah ... 18.
237.
5601.
2,6 Millionen.
Vier.
Vier.
24. Gigantisch!
(Lachen)
Das sind alles richtige Zahlen, alle.
Um nachzufassen,
schauen wir uns einige Grafiken an.
Beim Anblick dieses
Tortendiagramms sehen wir,
dass die Mehrheit
die Minderheit weit übertrifft.
Sehen das alle? Cool, oder?
Schauen Sie sich das Balkendiagramm an,
weil es ebenso irrelevante Daten zeigt.
Ich tue dies, weil ich es
so aussehen lassen möchte,
als ob ich mich vorbereitet habe.
Wenn Sie den Vortrag jetzt
auf YouTube ohne Ton sähen,
denken Sie vielleicht: "Okay.
Dieser Typ kennt sich aus."
Nein, das tue ich nicht.
Ich verhaspele mich, gerate in Panik.
Ich habe nichts.
Ich bin ein totaler Blender.
Aber wissen Sie was?
Mir wurde ein TED-Talk angeboten.
Und ich werde es
verdammt nochmal durchziehen.
(Lachen)
Wenn Sie jetzt hinter mich schauen,
dann sehen Sie nur Wörter mit vagen,
provozierenden Bildern von Bildagenturen.
Ich deute auf sie,
und nutze so meine genauso wie Ihre Zeit.
Aber eigentlich weiß ich gar nicht,
was die Hälfte davon bedeutet.
Jetzt kommen noch mehr davon
und ich fange an, Kauderwelsch zu reden.
Rhababer, Saldaber. Etepetete.
Die Türkei, ein Mund und noch ein Mund.
J. Lo, Cello, mein Hund Bello.
Lecker schmecker, Felix.
Ich bin ein Itsy-Bitsy-Teenie-Weenie.
Tipitipitipso beim Calipso.
Brad Pitt, Uma Thurman.
Namen, Dinge.
Wörter, Wörter und noch mehr Wörter.
Sehen Sie? Es ist, als ob es
einen Sinn ergäbe, oder?
So dass ich vielleicht
zu einer Art
zufriedenstellendem Fazit komme,
also meine Mimik und Gestik
suggerieren dies.
Ich laufe umher, es wird intensiver.
Ich nehme meine Brille ab,
die eigentlich nur eine Fassung ist.
(Lachen)
Ich trug sie, um clever auszusehen,
obwohl meine Sicht einwandfrei ist.
Jetzt schalte ich einen Gang runter.
Ich ändere den Ton.
Es scheint, als ob ich Spannung
für einen großen Moment aufbaue.
Und was, wenn dem wirklich so wäre?
(Lachen)
Verblüffend, oder? Was kann man machen?
Das Leben ist eine Achterbahn.
Wenn Sie eines von
diesem Vortrag mitnehmen möchten,
dann denken Sie darüber nach,
was Sie am Anfang hörten,
und darüber, was ich Ihnen jetzt erzähle.
Es war nichts
und ist immer noch nichts,
denken Sie darüber nach.
Oder auch nicht. Das ist okay.
Ich höre jetzt auf zu reden.
Danke.
(Applaus)