Ich erzähle euch etwas aus meinem Leben, wie ein junger Bursche aus dem kriegsgeschunden Vietnam in der Show "Dancing with the Stars" endete ... ist 'ne coole Story. Mein Vater und meine Onkel kämpften gemeinsam mit den australischen Soldaten im Vietnamkrieg. Als der Krieg vorbei war, war das Leben für meine Familie sehr hart. Die beiden älteren Brüder meiner Mutter wurden in ein Umerziehungslager geschickt. Sie sollten dort 2 Wochen bleiben, sie waren 3 Jahre dort. Andere Gefangene wurden willkürlich getötet. Meine Mutter und meine Großeltern machten sich große Sorgen. Was geschah nun? Mein Vater, ein 24-jähriger vietnamesischer Bursche; 24 Jahre, ein junger Mann, geht los und stiehlt einem hochrangigen Kommunisten die Uniform und die Papiere, er spaziert geradewegs durch die Tür von diesem Konzentrationslager und sagt: "Die zwei da müssen mit mir mitkommen." Und sie ließen meine beiden Onkel gehen. Meinem Vater gelang eine der größten Rettungsaktionen mit dem Ausweis eines anderen - sogar Asiaten glauben, alle Asiaten sehen gleich aus! Mein Vater und meine Onkel gingen in den Untergrund und wir bereiteten uns darauf vor, Vietnam zu verlassen. Alles zusammen 40 Vietnamesen, wir begeben uns auf ein 8 1/2 Meter langes Fischerboot, auf das vielleicht 6 Fischer passen würden. Als wir Vietnam verlassen, verfolgen uns kommunistische Soldaten und schossen auf uns. Wir sind weit genug weg, um davonzukommen, aber sie schossen ein Leck ins Boot und die nächsten Tage fahren wir nur mit 15 % der normalen Geschwindigkeit. Am 4. Tag geht uns das Essen und das Wasser aus. Eine Person stirbt. Am Morgen des 5. Tages wacht meine Mutter auf und sieht ein Boot in der Ferne. Alle stehen auf und schreien und winken, dass das Boot zu uns fahren soll, und es wendet und kommt auf uns zu. Alle springen auf und ab, meine katholische Mutter betet und dankt Gott, dann kommt das Boot und wir erkennen, es wird uns wohl nicht retten. Es war ein Piratenboot mit Macheten und zwei Gewehren. Sie kommen zu uns ins Boot, mein Vater sagt, wir haben nichts mehr. Er ist 24 Jahre alt, Kapitän des Boots, er sagt, wir haben nichts mehr. Einer der Piraten hebt das kleinste Kind hoch und reißt seine Windel auf. Gold im Wert von AUD 150 fällt raus. Denn wenn man seine Heimat verlässt, verkauft man alles, und dieses Gold im Wert AUD 150 fällt aus der Babywindel. Und der Pirat: "Wir haben gefragt, ob ihr etwas habt, ihr habt uns angelogen. Ich werfe das Baby ins Meer! - Das wird passieren!" Er will das Baby ins Wasser werfen. Mein Vater sagt: "Wir müssen alles tun um das Baby zu retten, auch wenn wir bei dem Versuch sterben!" Der Pirat hält das Baby über die Reling und er spürt wie angespannt die Situation ist und er wirft das Baby wieder nach innen. Er verschont das Kind. Der Name des Kindes ist Khoa Do, er ist mein kleiner Bruder und außerdem der Young Australian des Jahres 2005, meine Damen und Herren! Bin stolz auf ihn, ein guter Junge. Die Piraten verlassen uns, und einer hat Mitleid mit uns und wirft uns eine Gallone Wasser zu. Das rettete uns das Leben, denn wir rationierten diese Gallone Wasser und sie brachte uns durch die Nacht. Am nächsten Morgen kam ein großes deutsches Handelsschiff daher und rettet uns alle. Bis heute lieben mein Vater und meine Mutter die Deutschen. Meine Mutter hält bei den olympischen Spielen zu den Deutschen, und sie hat ein Rezept für süß saure Schnitzel. Sie liebt die Deutschen! Und Mutter sagte zu uns: "Kinder, in den größten Herausforderungen des Lebens muss man immer eine Chance sehen." Damals dachte ich, das denkt sie sich nur aus. Aber im Lauf der Zeit stellte sich heraus, dass es stimmt. Es gibt eine vietnamesische Redensart, die übersetze ich jetzt für euch: Es ist 'jetzt' oder 'zu spät'. Was heißt das: Wenn mein Vater nicht da reingegangen wäre und meine Onkel rausgeholt hätte, wäre es zu spät gewesen. Wenn mein Vater nichts unternommen hätte, als mein Bruder ins Meer geworfen werden sollte, wäre es zu spät gewesen. Das hat mein Vater mir erzählt. Das ist meine Lebensweisheit, das ist meine Lebensweisheit.