"Der unbeschrittene Weg" von Robert Frost
Am Scheideweg im gelben Wald
zutiefst bedauernd lang ich stand,
da mein Los nicht beiden Wegen galt,
sah ich dem ersten nach, wie er alsbald
im dichten Unterholz verschwand.
Dann ließ ich mich vom zweiten leiten,
der meinen Schritt fast lieber wollte --
sein Grün warb mich mit wilden Weiten;
obwohl Besuch aus jüngsten Zeiten
wohl beiden gleiche Achtung zollte.
An diesem Morgen bot kein Laub sich dar
auf beiden, schon geschwärzt von Füßen.
Ach, ich ließ dem ersten
noch ein weit'res Jahr!
Doch unwissend, was wohl noch vor mir war,
zweifelte ich, ihn je erneut zu grüßen.
Seufzend erzähle ich dies sicherlich
in ferner Zeit, an fernem Ort:
Am Scheideweg im Wald, da nahm ich --
nur ich, den Weg, dem jeder auswich.
Und das entschied mein Los hinfort.