[Script Info] Title: [Events] Format: Layer, Start, End, Style, Name, MarginL, MarginR, MarginV, Effect, Text Dialogue: 0,0:00:00.00,0:00:20.18,Default,,0000,0000,0000,,{\i1}36C3 Vorspannmusik{\i0} Dialogue: 0,0:00:20.18,0:00:25.16,Default,,0000,0000,0000,,Herald: Heute geht es um Betriebsräte.\NWenn ihr eine Firma führt, dann habt ihr Dialogue: 0,0:00:25.16,0:00:29.59,Default,,0000,0000,0000,,wahrscheinlich damit schon was zu tun\Ngehabt. Ich kann leider von mir nicht Dialogue: 0,0:00:29.59,0:00:34.49,Default,,0000,0000,0000,,sagen, dass ich irgendwas mit\NBetriebsräten zu tun habe. Aber der Dialogue: 0,0:00:34.49,0:00:40.94,Default,,0000,0000,0000,,Thomas, Ole, Lissim und Hüpno werden uns\Ndarüber was erzählen. Und dazu will ich Dialogue: 0,0:00:40.94,0:00:45.65,Default,,0000,0000,0000,,auch sagen, dass der Talk eher sich in\NGrenzen halten wird, es dreht sich mehr um Dialogue: 0,0:00:45.65,0:00:51.46,Default,,0000,0000,0000,,den Q&A, der relativ lange Q&A, was\Ndahinter kommt. Damit gebe ich an euch Dialogue: 0,0:00:51.46,0:00:54.85,Default,,0000,0000,0000,,einfach weiter. Give them a hand. Dialogue: 0,0:00:54.85,0:01:01.54,Default,,0000,0000,0000,,{\i1}Applaus{\i0} Dialogue: 0,0:01:01.54,0:01:05.47,Default,,0000,0000,0000,,Ole: Vielen Dank für die kurze Einführung.\NWir würden mit 'ner kurzen Vorstellung Dialogue: 0,0:01:05.47,0:01:10.02,Default,,0000,0000,0000,,anfangen und dann wird Hüpno euch\Nerzählen, was wir eigentlich hier vorhaben Dialogue: 0,0:01:10.02,0:01:14.61,Default,,0000,0000,0000,,heute. Wir freuen uns, dass trotz der\NUhrzeit so viele Menschen den Weg hierher Dialogue: 0,0:01:14.61,0:01:19.37,Default,,0000,0000,0000,,gefunden haben. Ganz kurz zu mir: Ich bin\NGewerkschaftssekretär bei Verdi in Berlin, Dialogue: 0,0:01:19.37,0:01:25.00,Default,,0000,0000,0000,,zuständig für die TK und IT-Branche und da\Nfür alles, wo keine rosanes T draußen dran Dialogue: 0,0:01:25.00,0:01:29.80,Default,,0000,0000,0000,,steht, also alles außer Telekom,\Nhauptsächlich Start-Ups. Verschiedene Dialogue: 0,0:01:29.80,0:01:36.95,Default,,0000,0000,0000,,Themen, verschiedene Branchen auch. Aber\Nhauptsächlich eben IT Start-Ups. Dialogue: 0,0:01:36.95,0:01:45.57,Default,,0000,0000,0000,,Lissim: Hi, ich bin Lissim und ich arbeite\Nin Berlin in einem großen Techno-Club, in Dialogue: 0,0:01:45.57,0:01:50.11,Default,,0000,0000,0000,,dem es in letzter Zeit auch um\Ngewerkschaftliche Organisierung und Dialogue: 0,0:01:50.11,0:01:55.07,Default,,0000,0000,0000,,Betriebsratsgründungen ging.\NThomas: Mein Name ist Thomas. Ich arbeite Dialogue: 0,0:01:55.07,0:01:59.56,Default,,0000,0000,0000,,bei der IG Metall in Berlin jetzt seit\Ninsgesamt vier Jahren bei der IG Metall in Dialogue: 0,0:01:59.56,0:02:04.16,Default,,0000,0000,0000,,unterschiedlichen Geschäftsstellen. Mein\NAufgabenschwerpunkt in Berlin ist die... Dialogue: 0,0:02:04.16,0:02:09.92,Default,,0000,0000,0000,,Wir nennen das Erschließung oder auch\NOrganizing, das heißt: Unterstützung bei Dialogue: 0,0:02:09.92,0:02:13.14,Default,,0000,0000,0000,,der Gründung von Betriebsräten, wenn\NBeschäftigte sich auf den Weg machen Dialogue: 0,0:02:13.14,0:02:17.77,Default,,0000,0000,0000,,Richtung Tarifvertrag. Und da bringt es in\Nder sich wandelnden Hauptstadt auch mit Dialogue: 0,0:02:17.77,0:02:21.79,Default,,0000,0000,0000,,sich, dass es 'ne Menge Start ups sind\Noder ehemalige Startups, aber auch das Dialogue: 0,0:02:21.79,0:02:26.36,Default,,0000,0000,0000,,eine oder andere traditionelle\NUnternehmen. Dialogue: 0,0:02:26.36,0:02:30.28,Default,,0000,0000,0000,,Hüpno: Ich bin Hüpno. Ich arbeite in\NBerlin bei einem mittelständischen Dialogue: 0,0:02:30.28,0:02:36.06,Default,,0000,0000,0000,,Musikinstrumentehersteller, wo es vor\Nungefähr einem Jahr die ersten Anzeichen Dialogue: 0,0:02:36.06,0:02:41.04,Default,,0000,0000,0000,,für ein bisschen härteres ökonomisches\NFahrwasser gegeben hat. Da gab es dann die Dialogue: 0,0:02:41.04,0:02:45.89,Default,,0000,0000,0000,,ersten Entlassungen und das war der\NAuslöser dafür, dass wir uns in der Firma Dialogue: 0,0:02:45.89,0:02:49.64,Default,,0000,0000,0000,,ein bisschen konkreter mit dem Gedanken\Nauseinandergesetzt haben und letzten Endes Dialogue: 0,0:02:49.64,0:02:53.72,Default,,0000,0000,0000,,auch der Auslöser dafür, dass es diesen\NTalk eigentlich gibt. Unser Vorgehen ist Dialogue: 0,0:02:53.72,0:02:58.38,Default,,0000,0000,0000,,so: Thomas wird jetzt erstmal so ein\Nbisschen was zum gesamten rechtlichen Dialogue: 0,0:02:58.38,0:03:02.45,Default,,0000,0000,0000,,Hintergrund und Rahmen zum Thema\NBetriebsrat geben. Es gibt das Dialogue: 0,0:03:02.45,0:03:06.17,Default,,0000,0000,0000,,Betriebsverfassungsgesetz, da wird er\Ngleich noch ein bisschen ins Detail gehen. Dialogue: 0,0:03:06.17,0:03:11.25,Default,,0000,0000,0000,,Dann werden Lissim und ich so ein bisschen\Njeweils aus dem Nähkästchen des Betriebes Dialogue: 0,0:03:11.25,0:03:15.35,Default,,0000,0000,0000,,plaudern. Wie es eigentlich dazu kam, was\Ndie auslösenden Momente gewesen sind, wie Dialogue: 0,0:03:15.35,0:03:18.72,Default,,0000,0000,0000,,wir angefangen haben, uns im Betrieb zu\Norganisieren, uns auch externe Hilfe zu Dialogue: 0,0:03:18.72,0:03:22.88,Default,,0000,0000,0000,,besorgen und wie es dann so weitergegangen\Nist. Ole erzählt dann was über die Dialogue: 0,0:03:22.88,0:03:27.49,Default,,0000,0000,0000,,Unterstützung von Gewerkschaften. Ohne die\Nwären nämlich weder bei Lissim noch bei Dialogue: 0,0:03:27.49,0:03:31.97,Default,,0000,0000,0000,,uns die Sache so gut ins Laufen gekommen.\NDann erzähl'n wir noch ein bisschen was Dialogue: 0,0:03:31.97,0:03:35.77,Default,,0000,0000,0000,,über den Prozess der Betriebsratswahl\Nselber und über den aktuellen Stand in den Dialogue: 0,0:03:35.77,0:03:42.49,Default,,0000,0000,0000,,Betrieben.\NThomas: Zur Einleitung. Es hieß ja auch Dialogue: 0,0:03:42.49,0:03:46.36,Default,,0000,0000,0000,,schon in der Einleitung, dass der Kollege\Nkeine Erfahrung hat mit Betriebsräten. Das Dialogue: 0,0:03:46.36,0:03:51.32,Default,,0000,0000,0000,,ist leider auch immer mehr Usus. Es gibt\Neine Untersuchung, dass ungefähr ein Dialogue: 0,0:03:51.32,0:03:55.00,Default,,0000,0000,0000,,Drittel der Betriebe in Deutschland\Nüberhaupt einen Betriebsrat haben. Und je Dialogue: 0,0:03:55.00,0:03:58.09,Default,,0000,0000,0000,,größer das Unternehmen oder\Nder Betrieb ist, desto höher ist die Dialogue: 0,0:03:58.09,0:04:02.41,Default,,0000,0000,0000,,Wahrscheinlichkeit, dass es auch eine\NInteressenvertretung gibt. Was ist ein Dialogue: 0,0:04:02.41,0:04:05.20,Default,,0000,0000,0000,,Betriebsrat? Aus meiner Sicht ist ein\NBetriebsrat 'ne ziemlich gute Sache. Es Dialogue: 0,0:04:05.20,0:04:09.84,Default,,0000,0000,0000,,ist nämlich die Interessenvertretung bzw.\Nder Anwalt der Beschäftigten gegenüber dem Dialogue: 0,0:04:09.84,0:04:16.02,Default,,0000,0000,0000,,Arbeitgeber. Da gibt es ja naturgemäß\Nunterschiedliche Interessen. Und um da ein Dialogue: 0,0:04:16.02,0:04:21.45,Default,,0000,0000,0000,,Stück weit 'nen Ausgleich hinzubekommen\Nund damit auch die Beschäftigten starkes… Dialogue: 0,0:04:21.45,0:04:25.68,Default,,0000,0000,0000,,eine starke Stimme haben gegenüber dem\NArbeitgeber hat sich der Gesetzgeber vor Dialogue: 0,0:04:25.68,0:04:31.50,Default,,0000,0000,0000,,99 Jahren mal überlegt, ein\NBetriebsrätegesetz zu erlassen. Das Dialogue: 0,0:04:31.50,0:04:35.80,Default,,0000,0000,0000,,heutige Betriebsverfassungsgesetz ist ein\Nrelativ dünnes Büchlein, was aber doch Dialogue: 0,0:04:35.80,0:04:42.04,Default,,0000,0000,0000,,einige gute Instrumente beinhaltet. In\Ndiesem Gesetz stehen auch die Aufgaben, Dialogue: 0,0:04:42.04,0:04:46.87,Default,,0000,0000,0000,,Rechte und Pflichten eines Betriebsrates.\NUnd es sichert im Grunde genommen die Dialogue: 0,0:04:46.87,0:04:53.27,Default,,0000,0000,0000,,Mitbestimmung der Beschäftigten im Betrieb\Nab. Wir haben eine ganze Reihe von Themen, Dialogue: 0,0:04:53.27,0:04:57.72,Default,,0000,0000,0000,,die ein Betriebsrat mitbestimmen kann. Das\Nbeginnt bei Fragen der Verteilung der Dialogue: 0,0:04:57.72,0:05:03.35,Default,,0000,0000,0000,,Arbeitszeit, bei Schichtplänen\Nbeispielsweise. Er hat die Aufgabe, die Dialogue: 0,0:05:03.35,0:05:07.02,Default,,0000,0000,0000,,Gesetze zu überwachen. Oder wenn es einen\NTarifvertrag auch gibt in dem Betrieb, Dialogue: 0,0:05:07.02,0:05:13.24,Default,,0000,0000,0000,,dann auch den Tarifvertrag. Die Sicherung\Nder Beschäftigung, das heißt, im Falle von Dialogue: 0,0:05:13.24,0:05:17.25,Default,,0000,0000,0000,,wirtschaftlichen Schwierigkeiten und einer\Ndrohenden Massenentlassung hat der Dialogue: 0,0:05:17.25,0:05:22.31,Default,,0000,0000,0000,,Betriebsrat ein gehöriges Wörtchen\Nmitzureden. Und damit das aber alles ins Dialogue: 0,0:05:22.31,0:05:26.03,Default,,0000,0000,0000,,Laufen kommen kann oder der Betriebsrat\Nüberhaupt arbeiten kann, braucht es auch Dialogue: 0,0:05:26.03,0:05:30.09,Default,,0000,0000,0000,,Beschäftigte, die sich auf den Weg machen.\NWir hören ja gleich zwei Beispiele, wie Dialogue: 0,0:05:30.09,0:05:38.58,Default,,0000,0000,0000,,das funktionieren kann. Die Hürde, die das\NGesetz auferlegt hat, ist relativ gering. Dialogue: 0,0:05:38.58,0:05:43.48,Default,,0000,0000,0000,,Es braucht nur fünf Beschäftigte in einem\NBetrieb, und dann kann ein Betriebsrat Dialogue: 0,0:05:43.48,0:05:47.24,Default,,0000,0000,0000,,gewählt werden. Die Größe dieses Gremiums\Nist dann abhängig von der Zahl der Dialogue: 0,0:05:47.24,0:05:52.82,Default,,0000,0000,0000,,Beschäftigten in dem jeweiligen Betrieb.\NDa gibt es bestimmte Staffelung, beginnt Dialogue: 0,0:05:52.82,0:06:02.09,Default,,0000,0000,0000,,dann bei einem Mitglied im Betriebsrat und\Nhat nach oben hin keine Grenze. Genau, das Dialogue: 0,0:06:02.09,0:06:05.15,Default,,0000,0000,0000,,vielleicht sozusagen zu dem rechtlichen\NHintergrund. Wenn es da noch einmal Dialogue: 0,0:06:05.15,0:06:09.87,Default,,0000,0000,0000,,konkretere Fragen gibt, dann gerne nachher\Nim Q&A beziehungsweise auch nach dem Talk Dialogue: 0,0:06:09.87,0:06:20.20,Default,,0000,0000,0000,,stehen Ole und ich dann auch nochmal für\Nindividuelle Fragen zur Verfügung. Dialogue: 0,0:06:20.20,0:06:25.91,Default,,0000,0000,0000,,Lissim: Genau und damit zum praktischeren\NTeil, zur Frage „Warum kommt es in einem Dialogue: 0,0:06:25.91,0:06:30.79,Default,,0000,0000,0000,,Berliner Techno-Betrieb dazu, dass Leute\Neinen Betriebsrat gründen wollen?“ Ich Dialogue: 0,0:06:30.79,0:06:36.98,Default,,0000,0000,0000,,denke, dass so diese Techno-Branche das\Nperfekte Fahrwasser ist, in dem sich so Dialogue: 0,0:06:36.98,0:06:40.94,Default,,0000,0000,0000,,schlechte Arbeitsbedingungen verschleiern\Nlassen. Aus einer Reihe von Gründen. Dialogue: 0,0:06:40.94,0:06:48.02,Default,,0000,0000,0000,,Einerseits arbeitet man quasi, wo andere\NUrlaub machen respektive feiern. Das Dialogue: 0,0:06:48.02,0:06:55.68,Default,,0000,0000,0000,,heißt, es wird so ein soziales Konstrukt\NTechno-Club irgendwie gebaut, wo es schon Dialogue: 0,0:06:55.68,0:07:00.72,Default,,0000,0000,0000,,ein Teil von einem positiven Lebensgefühl\Ndarstellt, da irgendwie ein Teil von zu Dialogue: 0,0:07:00.72,0:07:04.95,Default,,0000,0000,0000,,sein und dort arbeiten zu dürfen. Man hat\NGästeliste, man hat Freisuff und so Dialogue: 0,0:07:04.95,0:07:11.38,Default,,0000,0000,0000,,weiter. Alles ist irgendwie so positiv\Nkonnotiert, und dass dahinter aber Rechte, Dialogue: 0,0:07:11.38,0:07:16.32,Default,,0000,0000,0000,,also Arbeitsrechte verletzt werden und die\NArbeitsbedingungen relativ scheiße sind Dialogue: 0,0:07:16.32,0:07:19.92,Default,,0000,0000,0000,,oder scheiße sein können, muss ja nicht\Nimmer so sein, das wird dann halt sehr Dialogue: 0,0:07:19.92,0:07:25.22,Default,,0000,0000,0000,,schnell verschleiert. Dazu kommt, dass\Nrelativ viele, aber eben bei Weitem nicht Dialogue: 0,0:07:25.22,0:07:33.81,Default,,0000,0000,0000,,alle in dieser Branche Minijobs, oder\NMidijobs oder so Übergangsjobs haben. Also Dialogue: 0,0:07:33.81,0:07:38.24,Default,,0000,0000,0000,,so ein bisschen an der Bar aushelfen, um\Nsich das Studium zu finanzieren zum Dialogue: 0,0:07:38.24,0:07:43.08,Default,,0000,0000,0000,,Beispiel, sodass letztendlich die Leute,\Ndie wirklich langfristig in dem Bereich Dialogue: 0,0:07:43.08,0:07:47.24,Default,,0000,0000,0000,,arbeiten, ein bisschen untergehen im\NFahrwasser und es immer heißt: „Naja, Dialogue: 0,0:07:47.24,0:07:52.81,Default,,0000,0000,0000,,macht man halt für eine Weile, aber ist ja\Nkeine Langzeitperspektive.“ Stimmt aber so Dialogue: 0,0:07:52.81,0:07:57.52,Default,,0000,0000,0000,,nicht. Also ich persönlich arbeite seit\Nüber zehn Jahren in der Branche, und ich Dialogue: 0,0:07:57.52,0:08:00.69,Default,,0000,0000,0000,,kenne viele andere, die auch über viele\NJahre das machen und wo das eben so ein Dialogue: 0,0:08:00.69,0:08:05.76,Default,,0000,0000,0000,,lebenssichernder Job ist und nicht nur\Neine Übergangssituation, um sich was Dialogue: 0,0:08:05.76,0:08:12.02,Default,,0000,0000,0000,,anderes zu finanzieren. Ein weiterer\NAspekt ist, dass diese Clubs oft so Dialogue: 0,0:08:12.02,0:08:18.24,Default,,0000,0000,0000,,inhabergeführt sind und dass das so die\NKonstellation ist, in der es am Dialogue: 0,0:08:18.24,0:08:23.55,Default,,0000,0000,0000,,schwierigsten ist, die ArbeitnehmerInnen\Nzu organisieren, weil sozusagen der Dialogue: 0,0:08:23.55,0:08:32.39,Default,,0000,0000,0000,,Inhaber oft so wie ein kleiner Herrscher,\Nwie ein kleiner Diktator über seinen Laden Dialogue: 0,0:08:32.39,0:08:37.54,Default,,0000,0000,0000,,bestimmt und sich da nicht reinreden\Nlassen will. Also sozusagen eine ganz Dialogue: 0,0:08:37.54,0:08:43.73,Default,,0000,0000,0000,,vehemente Gegenwehr gegen jede Art von\NMitbestimmung gibt, die nicht durch eine Dialogue: 0,0:08:43.73,0:08:50.35,Default,,0000,0000,0000,,selbst installierte Hierarchie sozusagen\Nzustande kommt. Genau, das sind alles so Dialogue: 0,0:08:50.35,0:08:59.21,Default,,0000,0000,0000,,Sachen, die Hintergründe, die die\NOrganisierung in solchen Betrieben denkbar Dialogue: 0,0:08:59.21,0:09:03.35,Default,,0000,0000,0000,,schwierig machen. Leute, die sich gegen\Ndie Arbeitsbedingungen wehren, werden Dialogue: 0,0:09:03.35,0:09:07.91,Default,,0000,0000,0000,,tendenziell eher gefeuert. Also\NKündigungsschutz interessiert dann ja auch Dialogue: 0,0:09:07.91,0:09:14.74,Default,,0000,0000,0000,,niemanden. Und die Motivation, sich so zu\Norganisieren, wenn man eben nur im Minijob Dialogue: 0,0:09:14.74,0:09:19.00,Default,,0000,0000,0000,,arbeitet, ist relativ gering. Das heißt,\Nes ist schwierig, so Mitstreiterinnen zu Dialogue: 0,0:09:19.00,0:09:21.73,Default,,0000,0000,0000,,finden, wenn man dann mal wirklich sagt:\N"OK, man möchte da dran jetzt etwas Dialogue: 0,0:09:21.73,0:09:30.39,Default,,0000,0000,0000,,ändern." Das ist so ein bisschen der\NHintergrund, wie das zustande gekommen Dialogue: 0,0:09:30.39,0:09:33.62,Default,,0000,0000,0000,,ist, dass sich dann mal Leute gefunden\Nhaben, die gesagt haben: "Da muss jetzt Dialogue: 0,0:09:33.62,0:09:40.91,Default,,0000,0000,0000,,mal was passieren." Ergänzend: Ich weiß\Nnicht, wie firm ihr hier mit dem Berliner Dialogue: 0,0:09:40.91,0:09:43.74,Default,,0000,0000,0000,,Techno-Business seid. Aber das ist auf\Njeden Fall in den letzten Jahren richtig Dialogue: 0,0:09:43.74,0:09:50.44,Default,,0000,0000,0000,,krass durch die Decke gegangen. Die\NGästezahlen steigen, die Clubs... Also Dialogue: 0,0:09:50.44,0:09:53.90,Default,,0000,0000,0000,,klar, auf der einen Seite werden Clubs\Ngeschlossen, auf der anderen Seite ist Dialogue: 0,0:09:53.90,0:09:59.34,Default,,0000,0000,0000,,aber... Die Partys werden immer länger und\Nimmer mehr Partyreihen schießen aus dem Dialogue: 0,0:09:59.34,0:10:04.36,Default,,0000,0000,0000,,Boden. Also, da steckt wahnsinnig viel\NGeld drin. Es kommt aber ganz unten nicht Dialogue: 0,0:10:04.36,0:10:12.13,Default,,0000,0000,0000,,so viel davon an. Deswegen gab es dann\Neben mal so ein Bedürfnis, sich damit zu Dialogue: 0,0:10:12.13,0:10:15.55,Default,,0000,0000,0000,,beschäftigen.\NHüpno: Also ein paar Aspekte von denen, Dialogue: 0,0:10:15.55,0:10:19.85,Default,,0000,0000,0000,,die Lissim gerade aufgeführt hat, treffen\Nauch für meinen Arbeitgeber zu. Auch wenn Dialogue: 0,0:10:19.85,0:10:24.98,Default,,0000,0000,0000,,wir eben keine Disco sind. Aber wir sorgen\Nmit den Produkten dafür, dass in der Disco Dialogue: 0,0:10:24.98,0:10:30.62,Default,,0000,0000,0000,,überhaupt Musik läuft. Also wir stellen\NMusiksoft- und Hardware her und sind in Dialogue: 0,0:10:30.62,0:10:35.64,Default,,0000,0000,0000,,manchen Bereichen auch Marktführer, sind\Nglobal aufgestellt, hatten mal über 600 Dialogue: 0,0:10:35.64,0:10:40.91,Default,,0000,0000,0000,,Beschäftigte an Standorten über die ganze\NWelt verteilt. Und das Ganze hat eine Dialogue: 0,0:10:40.91,0:10:47.07,Default,,0000,0000,0000,,etwas andere Richtung genommen vorletztes\NJahr im Herbst. Bis dahin war eigentlich Dialogue: 0,0:10:47.07,0:10:51.00,Default,,0000,0000,0000,,das Thema Betriebsrat auch immer so... Es\Nhat mal jemand angesprochen, und die Dialogue: 0,0:10:51.00,0:10:55.32,Default,,0000,0000,0000,,Resonanz war aber auch immer eher so ein\Nbisschen mau, weil bis dahin lief Dialogue: 0,0:10:55.32,0:11:01.98,Default,,0000,0000,0000,,eigentlich immer alles ganz gut und es gab\Nwenig Konflikte mit der Geschäftsleitung. Dialogue: 0,0:11:01.98,0:11:07.54,Default,,0000,0000,0000,,Es gab ganz angenehme Arbeitsbedingungen,\Nes gibt vor allem auch etwas Dialogue: 0,0:11:07.54,0:11:13.94,Default,,0000,0000,0000,,außergewöhnliches Teamgefühl in der Firma.\NDas heißt, die Leute arbeiten jetzt nicht, Dialogue: 0,0:11:13.94,0:11:17.73,Default,,0000,0000,0000,,sagen wir mal so, als würden sie einfach\Nnur Bohrmaschinen herstellen, sondern Dialogue: 0,0:11:17.73,0:11:22.27,Default,,0000,0000,0000,,viele bringen so ein bisschen Leidenschaft\Nfür Musik und für das Business mit, was Dialogue: 0,0:11:22.27,0:11:27.06,Default,,0000,0000,0000,,vielleicht auch ein etwas anderes Gefühl\Nfür die einzelnen Beschäftigten, Dialogue: 0,0:11:27.06,0:11:31.20,Default,,0000,0000,0000,,immer ausgemacht hat. Und dann ging\Nes halt los, dass vorletztes Jahr im Dialogue: 0,0:11:31.20,0:11:37.82,Default,,0000,0000,0000,,Herbst in einer Auslandsfiliale die ersten\N30 Leute entlassen wurden, weil ein Dialogue: 0,0:11:37.82,0:11:42.34,Default,,0000,0000,0000,,Projekt, was man sich vorgenommen hat,\Nnicht in dem Maße Fahrt aufgenommen hat, Dialogue: 0,0:11:42.34,0:11:47.17,Default,,0000,0000,0000,,wie man uns das immer erzählt hat. Und da\Nhaben sich die ersten Kollegen mal so ein Dialogue: 0,0:11:47.17,0:11:50.33,Default,,0000,0000,0000,,bisschen Gedanken gemacht, ob es nicht\Nvielleicht jetzt doch auch Zeit wäre, sich Dialogue: 0,0:11:50.33,0:11:55.95,Default,,0000,0000,0000,,mal zu organisieren. Und da gab es so\Nersten Gespräche, der erste Kern hat sich Dialogue: 0,0:11:55.95,0:12:01.76,Default,,0000,0000,0000,,gefunden, und... Dann hat es aber, weil es\Nauch nicht in Berlin in der Zentrale war, Dialogue: 0,0:12:01.76,0:12:06.77,Default,,0000,0000,0000,,sondern einmal um den halben Globus\Nentfernt, dieses Gefühl auch bald wieder Dialogue: 0,0:12:06.77,0:12:10.91,Default,,0000,0000,0000,,so ein bisschen abgeschwächt. Und es hat\Ndann nochmal fast ein Dreivierteljahr Dialogue: 0,0:12:10.91,0:12:14.46,Default,,0000,0000,0000,,gebraucht bis dann in Berlin die\NMassenentlassungen angefangen haben. Da Dialogue: 0,0:12:14.46,0:12:18.40,Default,,0000,0000,0000,,sind dann auf ersten Schlag schon mal 25\NLeute gegangen. Eine ganze Abteilung wurde Dialogue: 0,0:12:18.40,0:12:23.34,Default,,0000,0000,0000,,zugemacht und da hat das eigentlich erst\Nbei uns so das Momentum gewonnen, dass Dialogue: 0,0:12:23.34,0:12:26.16,Default,,0000,0000,0000,,man gesagt hat: „Jetzt müssen wir wirklich\Netwas machen.“, weil auch viele Leute das Dialogue: 0,0:12:26.16,0:12:30.69,Default,,0000,0000,0000,,Gefühl hatten, dass damit das Ende der\NFahnenstange noch nicht erreicht ist. Dialogue: 0,0:12:30.69,0:12:35.01,Default,,0000,0000,0000,,Gleichzeitig haben wir aber auch schon ein\NStück vorher festgestellt, dass es gar Dialogue: 0,0:12:35.01,0:12:38.49,Default,,0000,0000,0000,,nicht so einfach ist, sich einfach mal das\NBetriebsverfassungsgesetz zur Hand zu Dialogue: 0,0:12:38.49,0:12:41.73,Default,,0000,0000,0000,,nehmen oder einen Browser zu öffnen und zu\Nsagen „So. Wo finde ich denn jetzt so eine Dialogue: 0,0:12:41.73,0:12:46.04,Default,,0000,0000,0000,,Step by step-Anleitung, wie man das macht\Nmit dem Betriebsrat?“ Wir haben das Dialogue: 0,0:12:46.04,0:12:48.53,Default,,0000,0000,0000,,versucht und haben festgestellt, dass es\Ndoch ein bisschen komplexer und man Dialogue: 0,0:12:48.53,0:12:53.18,Default,,0000,0000,0000,,braucht vielleicht Unterstützung, haben\Nuns mal bei einer Gewerkschaft gemeldet, Dialogue: 0,0:12:53.18,0:12:58.02,Default,,0000,0000,0000,,mit der Annahme, man ruft da an, und die\Nempfangen einen mit offenen Armen und Dialogue: 0,0:12:58.02,0:13:00.91,Default,,0000,0000,0000,,sagen: „Klar beraten wir euch.“ Wir haben\Nda angerufen, und die haben gesagt: „Ja, Dialogue: 0,0:13:00.91,0:13:04.68,Default,,0000,0000,0000,,klar, beraten wir euch. Aber dann müsst\NIhr erst mal Mitglieder bei uns werden.“ Dialogue: 0,0:13:04.68,0:13:07.95,Default,,0000,0000,0000,,Was wir so ein bisschen als eine Hürde\Nempfunden haben, die uns so ein bisschen Dialogue: 0,0:13:07.95,0:13:13.00,Default,,0000,0000,0000,,den Wind aus den Segeln genommen haben.\NUnd erst im nächsten Anlauf haben wir dann Dialogue: 0,0:13:13.00,0:13:15.69,Default,,0000,0000,0000,,irgendwie gesagt: „Wir wollen noch mit ein\Npaar anderen Gewerkschaften sprechen“, und Dialogue: 0,0:13:15.69,0:13:19.08,Default,,0000,0000,0000,,sind dann bei einer anderen gelandet, die\Ndas Ganze anders gemacht hat. Die haben Dialogue: 0,0:13:19.08,0:13:22.50,Default,,0000,0000,0000,,uns erst beraten, und dann mussten wir\NMitglieder werden. {\i1}Kichert{\i0} Nein, wir Dialogue: 0,0:13:22.50,0:13:27.91,Default,,0000,0000,0000,,mussten nicht, wir durften. {\i1}Lacht{\i0} Nein,\Nwir wollten tatsächlich auch, weil wir Dialogue: 0,0:13:27.91,0:13:32.94,Default,,0000,0000,0000,,auch gemerkt haben, dass so ein Back-up in\Nder Beziehung wirklich total wertvoll ist, Dialogue: 0,0:13:32.94,0:13:36.66,Default,,0000,0000,0000,,dass da geballtes Wissen dahintersteckt\Nund auch Strategien, die man, wenn man Dialogue: 0,0:13:36.66,0:13:39.67,Default,,0000,0000,0000,,nicht in der Materie drinsteckt, für sich\Neigentlich gar nicht erst einmal so Dialogue: 0,0:13:39.67,0:13:44.50,Default,,0000,0000,0000,,richtig entwickeln kann. Wie ging es denn\Nbei euch dann so weiter? Dialogue: 0,0:13:44.50,0:13:47.55,Default,,0000,0000,0000,,Lissim: Ja, genau. Bei uns war das ein\Nbisschen so ähnlich. Dadurch, dass es Dialogue: 0,0:13:47.55,0:13:52.32,Default,,0000,0000,0000,,schon verschiedene Anläufe gegeben hatte,\Nsich irgendwie im Betrieb zu organisieren Dialogue: 0,0:13:52.32,0:13:56.10,Default,,0000,0000,0000,,oder zumindest mal so anzusprechen, dass\Nnicht alles optimal läuft und die Leute Dialogue: 0,0:13:56.10,0:13:58.74,Default,,0000,0000,0000,,irgendwie immer von der Bildfläche\Nverschwunden sind, auf die eine oder Dialogue: 0,0:13:58.74,0:14:04.35,Default,,0000,0000,0000,,andere Art und Weise, war dann für mich,\Nals ich das Thema angegangen bin, klar: Dialogue: 0,0:14:04.35,0:14:08.57,Default,,0000,0000,0000,,Ich will auf jeden Fall auch eine\NGewerkschaft und am liebsten eine große im Dialogue: 0,0:14:08.57,0:14:13.67,Default,,0000,0000,0000,,Rücken haben, einfach um auch Rechtsschutz\Nund eine gewisse Rechtssicherheit zu haben Dialogue: 0,0:14:13.67,0:14:18.26,Default,,0000,0000,0000,,und hab dann quasi auch Klingelputzen\Ngemacht. Das war dann mit dem Club-Betrieb Dialogue: 0,0:14:18.26,0:14:24.96,Default,,0000,0000,0000,,auch nicht so einfach, weil ich selber\Narbeite in der Security und dann waren die Dialogue: 0,0:14:24.96,0:14:30.51,Default,,0000,0000,0000,,einen: „Naja, dann geh doch mal zu so\Neiner Sicherheitsgewerkschaft“ dies das. Dialogue: 0,0:14:30.51,0:14:34.65,Default,,0000,0000,0000,,und die nächsten haben gesagt: „Ja, nee,\NNahrungsmittel, Gaststätte. Weil ihr seid Dialogue: 0,0:14:34.65,0:14:39.11,Default,,0000,0000,0000,,ja irgendwie so eine Art Gaststätte.“\NGenau, das waren aber alles nicht so die Dialogue: 0,0:14:39.11,0:14:44.75,Default,,0000,0000,0000,,Gewerkschaften meiner Wahl, und am Ende\Nhab ich mir dann halt eine gesucht und hab Dialogue: 0,0:14:44.75,0:14:48.22,Default,,0000,0000,0000,,bei denen so lange die Abteilungen\Ndurchtelefoniert, bis ich jemanden Dialogue: 0,0:14:48.22,0:14:53.51,Default,,0000,0000,0000,,gefunden habe, der gesagt hat "Ja, ok,\Nmachen wir." Und das war dann aber Dialogue: 0,0:14:53.51,0:15:01.08,Default,,0000,0000,0000,,insgesamt was fast anderthalbjähriger\NProzess, bis ich auch ausreichend Dialogue: 0,0:15:01.08,0:15:06.40,Default,,0000,0000,0000,,Mitstreiter im Club tatsächlich gefunden\Nhabe, weil alle bei Betriebsrat - also Dialogue: 0,0:15:06.40,0:15:09.92,Default,,0000,0000,0000,,fast alle, mit denen ich gesprochen habe,\Nwaren total begeistert und fanden es Dialogue: 0,0:15:09.92,0:15:13.97,Default,,0000,0000,0000,,übernotwendig und super. Endlich passiert\Nmal was, und wenn ich dann aber gefragt Dialogue: 0,0:15:13.97,0:15:17.70,Default,,0000,0000,0000,,habe: Okay, macht ihr mit? Seid ihr in der\NGründungsgruppe mit dabei? War so: Boah Dialogue: 0,0:15:17.70,0:15:21.32,Default,,0000,0000,0000,,nee, ey. Ich brauche diesen Job echt.\NIch... mitmachen kann ich da nicht. Ich Dialogue: 0,0:15:21.32,0:15:25.40,Default,,0000,0000,0000,,finde es super, aber mitmachen kann ich da\Nnicht. Genau, und dann tatsächlich Leute zu Dialogue: 0,0:15:25.40,0:15:30.01,Default,,0000,0000,0000,,finden, die quasi den Kopf in die Schlinge\Nstecken, sozusagen, und sozusagen mit in Dialogue: 0,0:15:30.01,0:15:36.79,Default,,0000,0000,0000,,der ersten Reihe stehen, hat anderthalb\NJahre konspirativ Leute ansprechen und Dialogue: 0,0:15:36.79,0:15:42.79,Default,,0000,0000,0000,,versuchen, Einzelpersonen zu gewinnen.\NDafür braucht man ein bisschen Dialogue: 0,0:15:42.79,0:15:45.63,Default,,0000,0000,0000,,Sitzfleisch, sage ich mal.\NHüpno: Da hat bei euch auf jeden Fall der Dialogue: 0,0:15:45.63,0:15:50.04,Default,,0000,0000,0000,,Leidensdruck gefehlt, würde ich sagen. So\Nein bisschen, das war bei uns eher das Dialogue: 0,0:15:50.04,0:15:53.49,Default,,0000,0000,0000,,Ausschlaggebende. Das auf einmal, als in\NBerlin die ersten Entlassungen Dialogue: 0,0:15:53.49,0:15:58.24,Default,,0000,0000,0000,,stattgefunden haben, die Leute gemerkt\Nhaben: Oh, jetzt ist ja alles ein bisschen Dialogue: 0,0:15:58.24,0:16:02.24,Default,,0000,0000,0000,,anders. Es wurde tatsächlich von vielen\NKollegen, auch von leitenden Angestellten, Dialogue: 0,0:16:02.24,0:16:06.54,Default,,0000,0000,0000,,die schon lange in der Firma sind, als\Numfassender Kulturbruch empfunden, wie da Dialogue: 0,0:16:06.54,0:16:10.67,Default,,0000,0000,0000,,vorgegangen wurde. Dass so von einem Tag\Nauf den anderen wirklich mit so einer Dialogue: 0,0:16:10.67,0:16:14.01,Default,,0000,0000,0000,,morgendlichen Ankündigung: So, diese\NAbteilung wird geschlossen. Die Leute, die Dialogue: 0,0:16:14.01,0:16:18.32,Default,,0000,0000,0000,,davon betroffen sind erhalten dann im\NLaufe des Tages Ihre Einladung, um sich Dialogue: 0,0:16:18.32,0:16:23.81,Default,,0000,0000,0000,,dann Ihre Papiere abzuholen und dürfen\Ndann auch noch am selben Tag das Dialogue: 0,0:16:23.81,0:16:27.22,Default,,0000,0000,0000,,Betriebsgelände verlassen und danach nicht\Nmehr betreten. Computer sind abends Dialogue: 0,0:16:27.22,0:16:29.91,Default,,0000,0000,0000,,abzugeben, es wurden überhaupt keine\NÜbergaben gemacht, nichts dergleichen. Es Dialogue: 0,0:16:29.91,0:16:33.71,Default,,0000,0000,0000,,wurde wirklich versucht, so hart, wie es\Ngeht, abzuschneiden. Das war ein totaler Dialogue: 0,0:16:33.71,0:16:37.25,Default,,0000,0000,0000,,Bruch in der Firmenkultur, und da gab es\Ndann auf einmal auch Leute, die gesagt Dialogue: 0,0:16:37.25,0:16:40.82,Default,,0000,0000,0000,,haben: Okay, ich finde das nicht nur\Nprinzipiell gut, sondern ich würde mich da Dialogue: 0,0:16:40.82,0:16:45.52,Default,,0000,0000,0000,,auch für engagieren. Es hat sich dann eine\NGruppe von zu diesem Zeitpunkt waren Dialogue: 0,0:16:45.52,0:16:51.30,Default,,0000,0000,0000,,sieben Leute geformt, die das Ganze auch\Nunter hoher Geheimhaltung erst einmal Dialogue: 0,0:16:51.30,0:16:53.79,Default,,0000,0000,0000,,gemacht haben, weil es immer die Angst\Ngab: Sobald es irgendwie offensichtlich Dialogue: 0,0:16:53.79,0:16:59.63,Default,,0000,0000,0000,,ist, kann man sich als nächster dann die\NPapiere abholen. Und wir waren zu siebt. Dialogue: 0,0:16:59.63,0:17:06.28,Default,,0000,0000,0000,,Und dann kam ein Tag, Ende des Sommers, wo\Ndann nochmal 200 Leute entlassen wurden, Dialogue: 0,0:17:06.28,0:17:09.78,Default,,0000,0000,0000,,und da war die Gruppe dann wiederum auch\Ndeutlich kleiner, da sind auch nochmal aus Dialogue: 0,0:17:09.78,0:17:14.68,Default,,0000,0000,0000,,dieser Vorbereitungsgruppe Leute entlassen\Nworden. Und es war aber auch noch Dialogue: 0,0:17:14.68,0:17:19.11,Default,,0000,0000,0000,,einfacher, um das jetzt mal so ein\Nbisschen zynisch zu sagen, Kolleginnen und Dialogue: 0,0:17:19.11,0:17:24.46,Default,,0000,0000,0000,,Kollegen zu finden, die an der Stelle\Nmitmachen, weil einfach klar war diese Dialogue: 0,0:17:24.46,0:17:28.35,Default,,0000,0000,0000,,ganze Blümchenzeit mit der\NGeschäftsleitung, irgendwie alles total Dialogue: 0,0:17:28.35,0:17:35.14,Default,,0000,0000,0000,,nett miteinander, und so, ist irgendwie\Nvorbei. Und wir haben dann eben relativ Dialogue: 0,0:17:35.14,0:17:38.70,Default,,0000,0000,0000,,straight uns mit der Gewerkschaft\Nzusammengesetzt, geguckt: Was brauchen Dialogue: 0,0:17:38.70,0:17:43.53,Default,,0000,0000,0000,,wir? Wie kann das losgehen? Wie ist\Neigentlich die Struktur? Und wie viel Dialogue: 0,0:17:43.53,0:17:48.25,Default,,0000,0000,0000,,Kandidierende brauchen wir, um\Neinigermaßen vernünftig um ein - bei Dialogue: 0,0:17:48.25,0:17:52.43,Default,,0000,0000,0000,,unserer Betriebsgröße - neuner\NBetriebsratsgremium voll zu kriegen? Man Dialogue: 0,0:17:52.43,0:17:55.85,Default,,0000,0000,0000,,muss dabei immer ein bisschen gucken, dass\Ndie Leute auch ausscheiden. Das heißt, mit Dialogue: 0,0:17:55.85,0:18:00.29,Default,,0000,0000,0000,,neun Kandidierenden für ein neuner Gremium\Nist man auf jeden Fall zu wenig unterwegs. Dialogue: 0,0:18:00.29,0:18:04.97,Default,,0000,0000,0000,,Der Tipp war da guckt, dass Sie ungefähr\Ndoppelt so viele Leute habt. Und als wir Dialogue: 0,0:18:04.97,0:18:07.37,Default,,0000,0000,0000,,die zusammen hatten, so halbwegs, ja. Ne,\Neigentlich hatten wir sogar schon ein Dialogue: 0,0:18:07.37,0:18:10.74,Default,,0000,0000,0000,,bisschen früher angefangen, haben gesagt:\NWir wagen uns aus der Deckung und hoffen, Dialogue: 0,0:18:10.74,0:18:14.93,Default,,0000,0000,0000,,dass auch in dem Moment, wo das Ganze\Nöffentlich wird, sich noch weitere Dialogue: 0,0:18:14.93,0:18:19.69,Default,,0000,0000,0000,,Kolleginnen und Kollegen dazu committen\Nund sagen: Wir machen das. Dialogue: 0,0:18:19.69,0:18:22.58,Default,,0000,0000,0000,,Lissim: Genau das war bei uns tatsächlich\Nähnlich. Wir waren erst mal eine sehr Dialogue: 0,0:18:22.58,0:18:31.46,Default,,0000,0000,0000,,kleine, konspirative Gruppe. Ich glaube,\Nso circa fünf haben dann die Gewerkschaft Dialogue: 0,0:18:31.46,0:18:34.64,Default,,0000,0000,0000,,angesprochen und haben über die\NGewerkschaft das dann öffentlich gemacht Dialogue: 0,0:18:34.64,0:18:39.61,Default,,0000,0000,0000,,im Betrieb, in der Hoffnung, dass sich da\Nnoch mehr Leute begeistern oder sich dann Dialogue: 0,0:18:39.61,0:18:45.27,Default,,0000,0000,0000,,trauen, auch zu kandidieren. Das hat so\Nsemi geklappt, würde ich sagen, dass es Dialogue: 0,0:18:45.27,0:18:53.28,Default,,0000,0000,0000,,dann eher so Leute kandidiert, die aus so\Neinem arbeitgebernahen Umfeld waren. Aber Dialogue: 0,0:18:53.28,0:18:57.68,Default,,0000,0000,0000,,ja, dazu vielleicht später noch einmal\Nmehr in der abschliessenden "Wo stehen wir Dialogue: 0,0:18:57.68,0:19:02.87,Default,,0000,0000,0000,,jetzt?"-Betrachtung.\NGenau, der nächste Punkt. Dialogue: 0,0:19:02.87,0:19:06.08,Default,,0000,0000,0000,,Hüpno: Ich würde nur einen Satz dazu sagen\NHier gibt es einen ganz interessanten Dialogue: 0,0:19:06.08,0:19:10.14,Default,,0000,0000,0000,,Unterschied: Weil bei euch war es so, ihr\Nhabt die Gewerkschaft sprechen lassen. Bei Dialogue: 0,0:19:10.14,0:19:16.95,Default,,0000,0000,0000,,uns war es so, es haben sich drei Leute\Naus der Vorbereitungsgruppe bereiterklärt, Dialogue: 0,0:19:16.95,0:19:22.70,Default,,0000,0000,0000,,als Gruppe von Beschäftigten einen Aushang\Nzu machen und eben einzuladen, zu der Dialogue: 0,0:19:22.70,0:19:26.97,Default,,0000,0000,0000,,ersten Wahlversammlung, wo dann ein\NWahlvorstand gewählt wird, der wiederum Dialogue: 0,0:19:26.97,0:19:29.74,Default,,0000,0000,0000,,für die Betriebsräte... zu dem ganzen\Ntechnischen Prozedere kommt noch ein Dialogue: 0,0:19:29.74,0:19:32.81,Default,,0000,0000,0000,,bisschen was. Aber das ist eben ein\NUnterschied, wo man schon mal sehen kann: Dialogue: 0,0:19:32.81,0:19:36.36,Default,,0000,0000,0000,,Entweder man macht es mit einem\Ngewerkschaftlichen Backup, das sogar die Dialogue: 0,0:19:36.36,0:19:40.00,Default,,0000,0000,0000,,initiale Kommunikation übernehmen, oder\Naber die Gewerkschaft bleibt ein bisschen Dialogue: 0,0:19:40.00,0:19:44.46,Default,,0000,0000,0000,,weiter im Hintergrund, und das sind die\NBeschäftigten selber, die - etwas Dialogue: 0,0:19:44.46,0:19:47.49,Default,,0000,0000,0000,,martialische Sprache sei mir verziehen,\Naber sozusagen als erstes den Kopf aus dem Dialogue: 0,0:19:47.49,0:19:52.70,Default,,0000,0000,0000,,Schützengraben stecken. Es hat immer auch\Nein bisschen dieses Gefühl gehabt, bei uns Dialogue: 0,0:19:52.70,0:19:58.62,Default,,0000,0000,0000,,zumindest, ob das ein Krieg wird oder\Nnicht, das zeigt sich erst, wenn die Katze Dialogue: 0,0:19:58.62,0:20:06.77,Default,,0000,0000,0000,,wirklich aus dem Sack ist.\NOle: Genau jetzt kommen wir ins Spiel, als Dialogue: 0,0:20:06.77,0:20:10.97,Default,,0000,0000,0000,,Gewerkschaften tatsächlich. Die beiden\Nhaben es gerade beschrieben: Es gibt Dialogue: 0,0:20:10.97,0:20:16.08,Default,,0000,0000,0000,,unterschiedliche Wege, und diese\Nunterschiedlichen Wegen gibt's in allen Dialogue: 0,0:20:16.08,0:20:20.03,Default,,0000,0000,0000,,Ausführungen, in allen Ausprägungen und in\Nallen Bandbreiten. Also mal so aus dem Dialogue: 0,0:20:20.03,0:20:24.67,Default,,0000,0000,0000,,Nähkästchen geplaudert: Wir haben\Nin den letzten Jahren viele Dialogue: 0,0:20:24.67,0:20:29.27,Default,,0000,0000,0000,,Betriebsratsgründungen gemacht, gerade in\NIT-Betrieben, in Startups, oft tatsächlich Dialogue: 0,0:20:29.27,0:20:33.24,Default,,0000,0000,0000,,leider nicht, bevor es gebrannt hat,\Nsondern erst, wenn es gebrannt hat. Dialogue: 0,0:20:33.24,0:20:36.72,Default,,0000,0000,0000,,Meistens dann, wenn das Unternehmen\Nverkauft wird, tatsächlich. Das ist Dialogue: 0,0:20:36.72,0:20:40.62,Default,,0000,0000,0000,,meistens dann der Punkt, wo der\NLeidensdruck entsteht oder wenn es, wenn Dialogue: 0,0:20:40.62,0:20:44.61,Default,,0000,0000,0000,,sie insolvent sind. Solche Fälle gab es\Nauch, dass Kollegen bei mir im Büro saßen Dialogue: 0,0:20:44.61,0:20:47.23,Default,,0000,0000,0000,,und gesagt haben: Na ja, wir sind\Ninsolvent. Wir kriegen seit zwei Monaten Dialogue: 0,0:20:47.23,0:20:50.55,Default,,0000,0000,0000,,kein Gehalt mehr, können wir jetzt mal\Neinen Betriebsrat gründen, um etwas zu Dialogue: 0,0:20:50.55,0:20:54.96,Default,,0000,0000,0000,,retten? Naja, da ist nicht mehr so viel zu\Nretten. Tatsächlich gibt es kein Geld Dialogue: 0,0:20:54.96,0:20:58.78,Default,,0000,0000,0000,,mehr, wenn nicht mehr bezahlt wird. Dann\Nrettet euch der Betriebsrat leider auch Dialogue: 0,0:20:58.78,0:21:03.24,Default,,0000,0000,0000,,nicht mehr an dem Punkt. Aber es gibt wie\Ngesagt diese Bandbreite. Ist wirklich Dialogue: 0,0:21:03.24,0:21:07.88,Default,,0000,0000,0000,,tatsächlich unglaublich breit, um mal\Nvielleicht die beiden extremen Beispiele Dialogue: 0,0:21:07.88,0:21:12.76,Default,,0000,0000,0000,,zu nennen? Es gibt ein deutsches\NUnternehmen mit einem - hier wurde es Dialogue: 0,0:21:12.76,0:21:15.37,Default,,0000,0000,0000,,Diktator genannt. Ich würde es so ein\Nbisschen Firmenpatriarch nennen, also der Dialogue: 0,0:21:15.37,0:21:18.18,Default,,0000,0000,0000,,hat das Unternehmen mal gegründet, hat es\Ngroß gemacht, verdient relativ viel Geld Dialogue: 0,0:21:18.18,0:21:24.69,Default,,0000,0000,0000,,damit. Der ist irgendwie Choleriker vor\Ndem Herrn. Hat tatsächlich mit Rumschreien Dialogue: 0,0:21:24.69,0:21:28.37,Default,,0000,0000,0000,,und Beleidigungen und Drohungen reagiert,\Nals klar wurde: Wir wollen jetzt den Dialogue: 0,0:21:28.37,0:21:31.29,Default,,0000,0000,0000,,Betriebsrat gründen, weil er gesagt hat:\NDas ist mein Unternehmen. Ich lass mir Dialogue: 0,0:21:31.29,0:21:37.19,Default,,0000,0000,0000,,doch nicht von irgendjemandem reinreden.\NDas ist das Ende der Bandbreite. Auf der Dialogue: 0,0:21:37.19,0:21:42.19,Default,,0000,0000,0000,,anderen Seite der von dem, was da gibt,\Nist irgendwie in den malaiische Firmen Dialogue: 0,0:21:42.19,0:21:45.01,Default,,0000,0000,0000,,Investor und Inhaber, der bei uns\Nangerufen hat, als Gewerkschaft gesagt hat Dialogue: 0,0:21:45.01,0:21:47.90,Default,,0000,0000,0000,,Ja, meine Beschäftigten wollen ein\NBetriebsrat. Wenn es deutsches Recht ist, Dialogue: 0,0:21:47.90,0:21:50.86,Default,,0000,0000,0000,,dann machen wir das. Wenn Sie Hilfe\Nbrauchen, Unterstützung brauchen, sagen Dialogue: 0,0:21:50.86,0:21:55.19,Default,,0000,0000,0000,,Sie Bescheid. Den kriegen Sie alles, was\NSie brauchen. Das hat er auch eingehalten. Dialogue: 0,0:21:55.19,0:21:59.21,Default,,0000,0000,0000,,Tatsächlich. Das waren keine leeren Worte.\NWir waren auch ein bisschen: Naja, macht Dialogue: 0,0:21:59.21,0:22:01.70,Default,,0000,0000,0000,,der das jetzt, weil sein Anwalt ihm das so\Ngesagt hat? Ne, macht er nicht, sondern Dialogue: 0,0:22:01.70,0:22:04.54,Default,,0000,0000,0000,,hat es wirklich eingehalten. Wir brauchen\Ndie und die Daten, wir brauchen die Dialogue: 0,0:22:04.54,0:22:06.99,Default,,0000,0000,0000,,Mitarbeiterlisten und solche Geschichten.\NHaben wir gekriegt. Hat alles Dialogue: 0,0:22:06.99,0:22:11.86,Default,,0000,0000,0000,,funktioniert. Die haben 'nen Betriebsrat,\Nalle sind zufrieden. Tatsächlich. Das ist Dialogue: 0,0:22:11.86,0:22:16.94,Default,,0000,0000,0000,,so die Bandbreite, und alles dazwischen\Ngibts. Und tatsächlich unser großer Dialogue: 0,0:22:16.94,0:22:21.67,Default,,0000,0000,0000,,Vorteil ist als Gewerkschaft: Wir kennen\Ndiese Bandbreite, und ich würde auch sagen Dialogue: 0,0:22:21.67,0:22:25.76,Default,,0000,0000,0000,,inzwischen sind wir auch so gut, dass wir\Nfür alle von diesen Fällen einfach Dialogue: 0,0:22:25.76,0:22:32.99,Default,,0000,0000,0000,,Antworten und Strategien haben. Bei den\NArbeitgebern ist es schon seit Jahren der Dialogue: 0,0:22:32.99,0:22:39.02,Default,,0000,0000,0000,,Standard, fast, dass Sie sich mit Union\NBusting beschäftigen. Wie kriegt man Dialogue: 0,0:22:39.02,0:22:42.73,Default,,0000,0000,0000,,Gewerkschaften und Interessenvertretungen\Neben aus dem Unternehmen raus, wenn sie Dialogue: 0,0:22:42.73,0:22:47.49,Default,,0000,0000,0000,,schon da sind? Oder wie hält man sie\Ntatsächlich da raus? Da gibt's Dialogue: 0,0:22:47.49,0:22:52.46,Default,,0000,0000,0000,,Anwaltskanzleien, auch in Deutschland, die\Nsich damit eine goldene Nase verdienen und Dialogue: 0,0:22:52.46,0:22:57.04,Default,,0000,0000,0000,,die tatsächlich wirklich wirklich viel\NGeld damit verdienen. Mit verschiedensten Dialogue: 0,0:22:57.04,0:23:01.78,Default,,0000,0000,0000,,Strategien, die teilweise legal sind,\Nteilweise nicht legal sind. Aber auch da Dialogue: 0,0:23:01.78,0:23:05.99,Default,,0000,0000,0000,,gibt es Antworten. Wenn die Beschäftigten\Nwollen, dann gelingt so ein Dialogue: 0,0:23:05.99,0:23:09.73,Default,,0000,0000,0000,,Betriebsratsgründung auch. Die kann halt\Nlänger dauern, wie wir gerade gehört Dialogue: 0,0:23:09.73,0:23:11.84,Default,,0000,0000,0000,,haben, es gibt halt Fälle, die gehen\Nschneller, es gibt Fälle, die dauern Dialogue: 0,0:23:11.84,0:23:15.41,Default,,0000,0000,0000,,länger. Aber wenn die Beschäftigten am\NBall bleiben, wenn die sagen, wir ziehen Dialogue: 0,0:23:15.41,0:23:21.09,Default,,0000,0000,0000,,es durch, dann gelingt die am Ende auch,\Ndie Gründung. An der Stelle vielleicht Dialogue: 0,0:23:21.09,0:23:26.91,Default,,0000,0000,0000,,einen Nebensatz, irgendwelche\NMitarbeitervertretung, Sprecher, Räte, Dialogue: 0,0:23:26.91,0:23:31.49,Default,,0000,0000,0000,,wie auch immer man die nennt, sind keine\Nsinnvolle Interessensvertretung. Also nur Dialogue: 0,0:23:31.49,0:23:34.78,Default,,0000,0000,0000,,weil jemand früher vielleicht gerne\NSchülersprecher war, macht es keinen Sinn, Dialogue: 0,0:23:34.78,0:23:39.61,Default,,0000,0000,0000,,so etwas in einem Unternehmen auch nochmal\Naufzubauen. Also alles, was nicht auf dem Dialogue: 0,0:23:39.61,0:23:44.29,Default,,0000,0000,0000,,Gesetz begründet liegt, macht am Ende\Nkeinen Sinn mehr, weil am Ende ist es nur Dialogue: 0,0:23:44.29,0:23:48.23,Default,,0000,0000,0000,,ein organisiertes Betteln. Also kann man\Nauch dem Chef auch eine Email schreiben. Dialogue: 0,0:23:48.23,0:23:51.87,Default,,0000,0000,0000,,Bringt ungefähr genausoviel wie irgendwie\Nso eine komische, selbstorganisierte Dialogue: 0,0:23:51.87,0:23:56.54,Default,,0000,0000,0000,,Mitarbeitervertretung einzurichten, weil\Ndas ist, gerade was ich beobachte in der Dialogue: 0,0:23:56.54,0:24:02.33,Default,,0000,0000,0000,,IT-Branche, ein Trend, den es gerade gibt\Nzu sagen: Ja, wir brauchen doch nicht so Dialogue: 0,0:24:02.33,0:24:06.25,Default,,0000,0000,0000,,ein altbackenes, starres Ding mit dem\NGesetz. Und dann müssen wir vielleicht Dialogue: 0,0:24:06.25,0:24:09.10,Default,,0000,0000,0000,,noch am Ende Höchstarbeitszeit einhalten\Nund dürfen sonntags nicht mehr arbeiten, Dialogue: 0,0:24:09.10,0:24:14.10,Default,,0000,0000,0000,,und so ne schlimme Sachen. Sowas brauchen\Nwir auch alles gar nicht. Wir können uns Dialogue: 0,0:24:14.10,0:24:18.35,Default,,0000,0000,0000,,doch einfach... wir denken und selber was\Naus, was für unser schnelles und agiles Dialogue: 0,0:24:18.35,0:24:22.86,Default,,0000,0000,0000,,Umfeld viel besser passt. Das Problem ist\Nnur eben: die Kolleginnen und Kollegen, Dialogue: 0,0:24:22.86,0:24:26.60,Default,,0000,0000,0000,,die dann irgendwie, sich da engagieren für\Nihre Kolleginnen und Kollegen, haben Dialogue: 0,0:24:26.60,0:24:31.14,Default,,0000,0000,0000,,keinerlei Schutz, und sie haben keinerlei\NRechtsgrundlage. Das heißt, am Ende müssen Dialogue: 0,0:24:31.14,0:24:34.48,Default,,0000,0000,0000,,sie um jeden, jeden Stift und Papier\Nbetteln, was sie vielleicht für ihre Dialogue: 0,0:24:34.48,0:24:37.40,Default,,0000,0000,0000,,Arbeit brauchen. Während tatsächlich im\NBetriebsverfassungsgesetz ganz klar Dialogue: 0,0:24:37.40,0:24:41.22,Default,,0000,0000,0000,,geregelt ist, dass alles, was die, was der\NBetriebsrat braucht, kriegt der fertig, Dialogue: 0,0:24:41.22,0:24:45.32,Default,,0000,0000,0000,,Ende, aus. Und da gibt es Urteile zu jedem\NThema. Da kann man sich mit Dialogue: 0,0:24:45.32,0:24:49.41,Default,,0000,0000,0000,,Büroausstattung, mit IT und so weiter und\Nso fort beschäftigen. Gibts alles, ist Dialogue: 0,0:24:49.41,0:24:52.57,Default,,0000,0000,0000,,alles ausgeurteilt. Das heißt, man hat\Neine Rechtsgrundlage, auf der man arbeiten Dialogue: 0,0:24:52.57,0:24:57.78,Default,,0000,0000,0000,,kann. Man hat eine sinnvolle\NArbeitsgrundlage, und man kann am Ende Dialogue: 0,0:24:57.78,0:25:00.32,Default,,0000,0000,0000,,eben auch eine Arbeit für die Kollegen und\NKollegen machen. Man muss sich nicht darum Dialogue: 0,0:25:00.32,0:25:07.68,Default,,0000,0000,0000,,streiten, ob einem ein Blatt Papier zu-\Nsteht oder nicht. Das ist tatsächlich ein Dialogue: 0,0:25:07.68,0:25:12.67,Default,,0000,0000,0000,,großer, ein großer Vorteil von diesem\NGesetz. Und auch tatsächlich in einem Dialogue: 0,0:25:12.67,0:25:17.23,Default,,0000,0000,0000,,agilen Arbeitsumfeld und in einer modernen\NArbeitswelt funktioniert auch dieses Dialogue: 0,0:25:17.23,0:25:22.48,Default,,0000,0000,0000,,Gesetz noch. Klar haben die Leute dies,\Nich glaube, 52 ist es das erste Mal Dialogue: 0,0:25:22.48,0:25:27.46,Default,,0000,0000,0000,,verabschiedet worden, die haben eine\NFabrik im Kopf gehabt, wo Leute morgens Dialogue: 0,0:25:27.46,0:25:31.35,Default,,0000,0000,0000,,reingehen, nachher wieder rausgehen. Und\Ndas war der Betrieb, den die Leute, die Dialogue: 0,0:25:31.35,0:25:36.15,Default,,0000,0000,0000,,dieses Gesetz geschrieben haben, im Kopf\Nhatten. Aber trotzdem wurde es natürlich Dialogue: 0,0:25:36.15,0:25:40.06,Default,,0000,0000,0000,,weiterentwickelt über die Jahre und gerade\Ndurch Urteile so ausgestaltet, dass eben Dialogue: 0,0:25:40.06,0:25:47.23,Default,,0000,0000,0000,,auch mit der modernen Arbeitswelt völlig\Nproblemlos funktioniert. Und wenn man Dialogue: 0,0:25:47.23,0:25:51.57,Default,,0000,0000,0000,,jetzt mal tatsächlich den Blick in die\NBranche macht, gibt's da Betriebe, die Dialogue: 0,0:25:51.57,0:25:54.51,Default,,0000,0000,0000,,haben eine sehr, sehr lange\Nbetriebsrätliche Geschichte und auch eine Dialogue: 0,0:25:54.51,0:25:58.43,Default,,0000,0000,0000,,gewerkschaftliche Geschichte. Klassiker\Nist klar, ich habe es vorhin schon gesagt, Dialogue: 0,0:25:58.43,0:26:03.71,Default,,0000,0000,0000,,die Telekom z.B. Was natürlich auch daran\Nliegt, dass die Bundespost hervorgegangen Dialogue: 0,0:26:03.71,0:26:06.43,Default,,0000,0000,0000,,sind. Das gibt es schon immer\NGewerkschaften, die präsent sind, da gibt Dialogue: 0,0:26:06.43,0:26:09.65,Default,,0000,0000,0000,,es immer Tarifverträge. Da gibt es schon\Nimmer Betriebsräte, auch sehr starke Dialogue: 0,0:26:09.65,0:26:15.08,Default,,0000,0000,0000,,Betriebsräte. Und dann gibts eben auch\Nkleinere Unternehmen, die schon sehr lange Dialogue: 0,0:26:15.08,0:26:21.42,Default,,0000,0000,0000,,Betriebsräte haben und damit solche\NErfolgserlebnisse, Erfolge haben und damit Dialogue: 0,0:26:21.42,0:26:26.06,Default,,0000,0000,0000,,dann ihre Unternehmenskultur nachhaltig\Nverändert haben, zum einen und zum anderen Dialogue: 0,0:26:26.06,0:26:29.32,Default,,0000,0000,0000,,aber vor allen Dingen nachhaltig\Nverbessert haben und vor allem die Dialogue: 0,0:26:29.32,0:26:33.86,Default,,0000,0000,0000,,Arbeitsbedingungen der Beschäftigten\Ndeutlich besser gestaltet haben als das, Dialogue: 0,0:26:33.86,0:26:40.79,Default,,0000,0000,0000,,was im Durchschnitt in der Branche ist,\Nwürde ich sagen. Vielleicht auch einmal zur Dialogue: 0,0:26:40.79,0:26:45.53,Default,,0000,0000,0000,,Rolle der Gewerkschaften zum Thema,\Nklassisch, also was macht so eine Gewerkschaft Dialogue: 0,0:26:45.53,0:26:50.27,Default,,0000,0000,0000,,klassisch? Natürlich kennen Leute uns als\NGewerkschaften, weil wir Tarifverträge Dialogue: 0,0:26:50.27,0:26:53.78,Default,,0000,0000,0000,,verhandeln, weil wir streiken und Leute\Nstören, in ihrem Arbeitsumfeld oder ihrem Dialogue: 0,0:26:53.78,0:26:58.83,Default,,0000,0000,0000,,Tagesablauf. Aber wenn man mit Leuten aus\Neiner IT-Branche redet, die sagen in der Dialogue: 0,0:26:58.83,0:27:02.29,Default,,0000,0000,0000,,Regel: Na ja, Geld ist gar nicht unser\Nprimäres Thema. Wir haben ganz andere Dialogue: 0,0:27:02.29,0:27:04.53,Default,,0000,0000,0000,,Themen, also wir wollen vielleicht gar\Nnicht primär einen Tarifvertrag, sondern Dialogue: 0,0:27:04.53,0:27:08.08,Default,,0000,0000,0000,,wir wollen zum Beispiel, dass ihr uns\Nunterstützt bei der Betriebsratswahl. Wir Dialogue: 0,0:27:08.08,0:27:11.72,Default,,0000,0000,0000,,wollen, dass ihr irgendwie auch uns als\NBetriebsrat unterstützt, wenn der gewählt Dialogue: 0,0:27:11.72,0:27:15.05,Default,,0000,0000,0000,,ist. Es ist ja auch nicht so, dass, sobald\Nder Betriebsrat da ist, wir uns nie wieder Dialogue: 0,0:27:15.05,0:27:17.92,Default,,0000,0000,0000,,sehen lassen. Das heißt also auch, wir\Nsind auch weiterhin für Betriebsräte da, Dialogue: 0,0:27:17.92,0:27:21.54,Default,,0000,0000,0000,,die gewählt sind und die da sind, sind wir\Nauch weiterhin ansprechbar, beraten die Dialogue: 0,0:27:21.54,0:27:28.60,Default,,0000,0000,0000,,weiterhin, übernehmen teilweise auch\NSchulungen für die Betriebsräte. Aber Dialogue: 0,0:27:28.60,0:27:34.36,Default,,0000,0000,0000,,trotzdem müssen wir jetzt auch nicht, wenn\Ndie Leute es nicht wollen, irgendwie groß, Dialogue: 0,0:27:34.36,0:27:38.12,Default,,0000,0000,0000,,irgendwie Tarifauseinandersetzungen führen\Noder so 'ne Geschichten. Das zu machen ist Dialogue: 0,0:27:38.12,0:27:43.71,Default,,0000,0000,0000,,ja kein Selbstzweck tatsächlich, zu sagen,\Nwir wollen jetzt aber unbedingt unser Ding Dialogue: 0,0:27:43.71,0:27:46.67,Default,,0000,0000,0000,,durchziehen und das machen, was wir\Nwollen, sondern im Gegenteil. Alles, was Dialogue: 0,0:27:46.67,0:27:52.52,Default,,0000,0000,0000,,wir machen, sprechen wir natürlich vorher\Nmit den Kolleginnen und Kollegen ab und Dialogue: 0,0:27:52.52,0:27:55.96,Default,,0000,0000,0000,,machen nichts über die Köpfe der\NKolleginnen und Kollegen hinweg. Wenn zum Dialogue: 0,0:27:55.96,0:27:59.66,Default,,0000,0000,0000,,Beispiel Leute sagen: O.K., wir finden es\Njetzt eine schlechte Idee, dass wir Dialogue: 0,0:27:59.66,0:28:04.14,Default,,0000,0000,0000,,einladen z.B. zur Wahl, zur Versammlung,\Nzur Gründung des Wahlvorstands, ladet doch Dialogue: 0,0:28:04.14,0:28:09.70,Default,,0000,0000,0000,,ihr bitte als Gewerkschaft ein, um die\NLeute zu schützen. Dann machen wir das. Dialogue: 0,0:28:09.70,0:28:12.83,Default,,0000,0000,0000,,Oder anders rum natürlich auch, wenn Leute\Nsagen, Nö, wir fühlen uns da sicher genug, Dialogue: 0,0:28:12.83,0:28:15.83,Default,,0000,0000,0000,,und wir glauben, die Kolleginnen und\NKollegen finden es gut, wenn wir das Dialogue: 0,0:28:15.83,0:28:20.28,Default,,0000,0000,0000,,machen, dann finden wir es auch gut. Dann\Nsagen wir nicht: Nein, aber wir müssen Dialogue: 0,0:28:20.28,0:28:27.59,Default,,0000,0000,0000,,unbedingt einladen. Das\Ntatsächlich dazu. Und bevor jetzt die Dialogue: 0,0:28:27.59,0:28:34.05,Default,,0000,0000,0000,,anderen beiden nochmal zu ihrer aktuellen\NSituation erzählen, wie es weitergeht, Dialogue: 0,0:28:34.05,0:28:38.38,Default,,0000,0000,0000,,vielleicht noch einen, sei mir noch ein\Nletzter Satz zu eurer entweder Beruhigung Dialogue: 0,0:28:38.38,0:28:43.19,Default,,0000,0000,0000,,oder zu eurer Enttäuschung. Kommt drauf\Nan, wo ihr jetzt steht und wie ihr es so Dialogue: 0,0:28:43.19,0:28:48.24,Default,,0000,0000,0000,,seht. Aber vielleicht nochmal ein letzter\NSatz: auch ein Betrieb mit Betriebsrat ist Dialogue: 0,0:28:48.24,0:28:53.21,Default,,0000,0000,0000,,kein sozialistischer Betrieb. Ob es jetzt\Nfür euch zur Beruhigung oder zur Dialogue: 0,0:28:53.21,0:28:58.35,Default,,0000,0000,0000,,Enttäuschung beiträgt, sei euch\Nüberlassen, diese Information, aber es ist Dialogue: 0,0:28:58.35,0:29:01.66,Default,,0000,0000,0000,,weiterhin ein kapitalistischer Betrieb. Es\Ngibt weiterhin Direktionsrecht, es gibt Dialogue: 0,0:29:01.66,0:29:03.57,Default,,0000,0000,0000,,weiterhin das Weisungsrecht des\NArbeitgebers. Da kommt ihr ja auch nicht Dialogue: 0,0:29:03.57,0:29:09.03,Default,,0000,0000,0000,,dran vorbei. Aber es gibt wenigstens einen\NPuffer zwischen dem Weisungs- und Dialogue: 0,0:29:09.03,0:29:18.02,Default,,0000,0000,0000,,Direktionsrecht des Arbeitgebers und dem\Neinzelnen Beschäftigten, nämlich den Betriebsrat. Dialogue: 0,0:29:18.02,0:29:22.54,Default,,0000,0000,0000,,Thomas: Na ja, vielleicht nochmal zu dem\NBeispiel das vorhin fiel, wie diese Dialogue: 0,0:29:22.54,0:29:26.99,Default,,0000,0000,0000,,Massenentlassung gelaufen ist in einem\NBerliner Betrieb. So wäre es mit einem Dialogue: 0,0:29:26.99,0:29:33.38,Default,,0000,0000,0000,,Betriebsrat sicherlich nicht gelaufen. Da\Nbraucht es vorher nochmal intensive Dialogue: 0,0:29:33.38,0:29:37.47,Default,,0000,0000,0000,,Gespräche zwischen Arbeitgeber und\NBetriebsrat. Der Betriebsrat kann auch Dialogue: 0,0:29:37.47,0:29:41.09,Default,,0000,0000,0000,,eigene Vorschläge machen, wie die\NMassenentlassung zu verhindern ist, Dialogue: 0,0:29:41.09,0:29:45.99,Default,,0000,0000,0000,,beispielsweise, dass Beschäftigte in\Nandere Abteilungen versetzt werden, Dialogue: 0,0:29:45.99,0:29:50.58,Default,,0000,0000,0000,,vielleicht auch neue Produkte entwickelt\Nwerden und immer vor dem Hintergrund oder Dialogue: 0,0:29:50.58,0:29:56.48,Default,,0000,0000,0000,,dem Ziel, die Beschäftigung zu erhalten im\NBetrieb. Und ich habe jetzt auch gerade Dialogue: 0,0:29:56.48,0:30:00.62,Default,,0000,0000,0000,,noch einen anderen Betrieb vor Augen in\NBerlin, wo auch Beschäftigte sich auf den Dialogue: 0,0:30:00.62,0:30:03.90,Default,,0000,0000,0000,,Weg gemacht haben, einen Betriebsrat zu\Ngründen. Da war die Ansage der Dialogue: 0,0:30:03.90,0:30:08.12,Default,,0000,0000,0000,,Personalabteilung: Wer in der nächsten\Nhalben Stunde eine E-Mail erhält, verlässt Dialogue: 0,0:30:08.12,0:30:13.16,Default,,0000,0000,0000,,bitte den Betrieb. Es war nicht einmal im\Npersönlichen Gespräch, sondern alle saßen Dialogue: 0,0:30:13.16,0:30:17.59,Default,,0000,0000,0000,,dann an ihrem Arbeitsplatz und haben auf\Ndie Uhr geguckt und gewartet, ob sie jetzt Dialogue: 0,0:30:17.59,0:30:21.25,Default,,0000,0000,0000,,diese ominöse E-Mail erhalten haben und\Ndamit die Kündigung. Und so geht es Dialogue: 0,0:30:21.25,0:30:26.68,Default,,0000,0000,0000,,einfach nicht, und deswegen braucht es\NBetriebsräte. Und ich finde, auch das ist Dialogue: 0,0:30:26.68,0:30:31.09,Default,,0000,0000,0000,,ein Totschlagargument vieler Arbeitgeber,\Nauf das Ursprungsjahr des Dialogue: 0,0:30:31.09,0:30:35.27,Default,,0000,0000,0000,,Betriebsverfassungsgesetzes zu verweisen.\NWir haben auch als IG Metall sehr viele Dialogue: 0,0:30:35.27,0:30:39.08,Default,,0000,0000,0000,,Betriebe, in denen das\NBetriebsverfassungsgesetz angewendet wird Dialogue: 0,0:30:39.08,0:30:44.54,Default,,0000,0000,0000,,und die einfach auch sehr innovativ sind.\NDazu gibt es auch entsprechende Studien, Dialogue: 0,0:30:44.54,0:30:48.00,Default,,0000,0000,0000,,dass die Produktivität in Betrieben mit\NBetriebsrat höher ist und so weiter und so Dialogue: 0,0:30:48.00,0:30:54.52,Default,,0000,0000,0000,,fort. Insofern mein Plädoyer auch an alle\NBeschäftigten, sich auf den Weg zu machen, Dialogue: 0,0:30:54.52,0:30:57.95,Default,,0000,0000,0000,,auch vor dem Hintergrund, dass Standards,\Ndie wir uns in der Arbeitswelt in den Dialogue: 0,0:30:57.95,0:31:01.85,Default,,0000,0000,0000,,letzten Jahrzehnten oder Jahrhunderten mal\Nerarbeitet haben, beispielsweise eine acht Dialogue: 0,0:31:01.85,0:31:05.31,Default,,0000,0000,0000,,Stunden Woche. Das ist ja alles nicht vom\NHimmel gefallen, sondern es wurde alles Dialogue: 0,0:31:05.31,0:31:06.38,Default,,0000,0000,0000,,mal\NHüpno: Acht-Stunden-Woche? Dialogue: 0,0:31:06.38,0:31:11.90,Default,,0000,0000,0000,,Thomas: Acht-Stunden-Tag. Entschuldigung.\NDas wäre vielleicht das nächste Ziel. Aber Dialogue: 0,0:31:11.90,0:31:15.09,Default,,0000,0000,0000,,es gibt ja auch Länder, in denen die vier\NStunden Woche ausprobiert wird. Und da Dialogue: 0,0:31:15.09,0:31:19.18,Default,,0000,0000,0000,,zeigt sich, dass das ein sehr, sehr gutes\NBeispiel ist. Vielleicht kommen wir dahin Dialogue: 0,0:31:19.18,0:31:24.48,Default,,0000,0000,0000,,auch nochmal. Aber da kommen wir natürlich\Nnicht hin, wenn immer mehr Betriebe Dialogue: 0,0:31:24.48,0:31:27.94,Default,,0000,0000,0000,,überhaupt nicht mehr auf die Uhr schauen\Nund quasi rund um die Uhr gearbeitet wird Dialogue: 0,0:31:27.94,0:31:32.13,Default,,0000,0000,0000,,bis zur völligen Erschöpfung. Da stellt\Nsich auch die Frage, wie das denn mit Dialogue: 0,0:31:32.13,0:31:39.59,Default,,0000,0000,0000,,Familien-Aufgaben vereinbar ist. Insofern\Nsehe ich mit guter Unterstützung mit Dialogue: 0,0:31:39.59,0:31:43.56,Default,,0000,0000,0000,,Begleitung der Gewerkschaften auf den Weg\Nmachen, um Betriebsräte zu gründen. Mein Dialogue: 0,0:31:43.56,0:31:49.25,Default,,0000,0000,0000,,Plädoyer.\NLisam: Ja, genau das haben wir dann ja Dialogue: 0,0:31:49.25,0:31:57.82,Default,,0000,0000,0000,,auch gemacht. Bei uns ist dann jetzt der\Naktuelle Stand. Es wurde Anfang September Dialogue: 0,0:31:57.82,0:32:03.82,Default,,0000,0000,0000,,ein Betriebsrat gewählt, der ist auch\Nneunköpfig mit einer kompletten Dialogue: 0,0:32:03.82,0:32:09.08,Default,,0000,0000,0000,,Freistellung beziehungsweise gesplittet\Nauf zwei Teil-Freistellungen. Der ist seit Dialogue: 0,0:32:09.08,0:32:18.09,Default,,0000,0000,0000,,Ende September in Arbeit. Ich würde sagen,\Nder Wahlkampf war kontrovers, weil sich, Dialogue: 0,0:32:18.09,0:32:24.62,Default,,0000,0000,0000,,hab ich ja schon angedeutet, so Leute\Naufgestellt haben, die im Team Dialogue: 0,0:32:24.62,0:32:31.28,Default,,0000,0000,0000,,Leitungspositionen waren und tendenziell\Neh schon mal in privilegierten Bereichen Dialogue: 0,0:32:31.28,0:32:38.17,Default,,0000,0000,0000,,im Club waren und nah an der\NArbeitgeberseite dran. Und die Befürchtung Dialogue: 0,0:32:38.17,0:32:43.16,Default,,0000,0000,0000,,war, dass es tatsächlich so der Versuch\Nist, dieses Gremium komplett einzunehmen. Dialogue: 0,0:32:43.16,0:32:52.74,Default,,0000,0000,0000,,Das hat so nicht geklappt. Es ist auch ein\NTeil der Arbeitnehmer näheren Liste in den Dialogue: 0,0:32:52.74,0:32:57.85,Default,,0000,0000,0000,,Betriebsrat gewählt worden. Die\NZusammenarbeit funktioniert tatsächlich Dialogue: 0,0:32:57.85,0:33:04.27,Default,,0000,0000,0000,,relativ gut. Ich war sehr skeptisch, aber\Nes läuft. Aber tatsächlich habe ich das Dialogue: 0,0:33:04.27,0:33:11.58,Default,,0000,0000,0000,,Gefühl, die meisten haben vernünftige\NZiele und tatsächlich das Beste für alle Dialogue: 0,0:33:11.58,0:33:17.01,Default,,0000,0000,0000,,Angestellten im Kopf. Es ist wahnsinnig\Nanstrengend. Wir haben gerade wöchentlich Dialogue: 0,0:33:17.01,0:33:23.10,Default,,0000,0000,0000,,viele, viele Stunden Treffen, sehr viel\NEinarbeiten. Es ist ein sehr zähes Ringen Dialogue: 0,0:33:23.10,0:33:32.40,Default,,0000,0000,0000,,um jedes bisschen Einfluss. Die\NGeschäftsführung ist not amused. Sie lässt Dialogue: 0,0:33:32.40,0:33:36.53,Default,,0000,0000,0000,,das auch nicht offen raushängen, aber man\Nmerkt es so an der Art und Weise, wie man Dialogue: 0,0:33:36.53,0:33:43.26,Default,,0000,0000,0000,,jedes kleine Entgegenkommen sozusagen\Nerkämpfen muss und erstreiten muss. Da Dialogue: 0,0:33:43.26,0:33:47.75,Default,,0000,0000,0000,,kommt nichts, da ist kein bisschen\NOffenheit und kein bisschen. Die sehen Dialogue: 0,0:33:47.75,0:33:52.13,Default,,0000,0000,0000,,auch die Win-Win Situation, die das haben\Nkönnte, einfach im Moment noch nicht. Das Dialogue: 0,0:33:52.13,0:33:55.89,Default,,0000,0000,0000,,kann man so als Fernziel vielleicht einmal\Nanpeilen, dass sie das irgendwann Dialogue: 0,0:33:55.89,0:34:00.12,Default,,0000,0000,0000,,verstehen, dass es auch für sie ein\NVorteil sein könnte. Momentan sehen Sie Dialogue: 0,0:34:00.12,0:34:10.83,Default,,0000,0000,0000,,das nur, dass da jetzt jemand mitreden\Nwill in Ihrem Laden. Das ist eigentlich Dialogue: 0,0:34:10.83,0:34:15.52,Default,,0000,0000,0000,,empörend quasi, dass sich jemand das\Nanmaßt. Genau, aber das Ding gibt's jetzt Dialogue: 0,0:34:15.52,0:34:19.71,Default,,0000,0000,0000,,und we are here to stay, sage ich immer.\NWir gucken, dass wir da jetzt das Beste Dialogue: 0,0:34:19.71,0:34:24.75,Default,,0000,0000,0000,,draus machen.\NHüpno: Das mit der Win-Win-Situation ist Dialogue: 0,0:34:24.75,0:34:31.42,Default,,0000,0000,0000,,ein ganz schöner Stichpunkt für uns. Denn\Nwas schon nach den Entlassungen Ende Dialogue: 0,0:34:31.42,0:34:35.84,Default,,0000,0000,0000,,vorletzten Jahres sich gezeigt hat, ist\Nbei einer anschließenden Dialogue: 0,0:34:35.84,0:34:40.83,Default,,0000,0000,0000,,MitarbeiterInnenbefragung waren die Werte,\Nwas das Vertrauen der Beschäftigten in die Dialogue: 0,0:34:40.83,0:34:46.66,Default,,0000,0000,0000,,Geschäftsleitung angeht, in einem\Nkatastrophalen Sinkflug. Als dann die Dialogue: 0,0:34:46.66,0:34:51.81,Default,,0000,0000,0000,,ersten Massenentlassungen in Berlin\Nstattgefunden haben, war es eigentlich, Dialogue: 0,0:34:51.81,0:34:55.44,Default,,0000,0000,0000,,ich will nicht sagen, komplett vorbei,\Naber hat den Trend auf jeden Fall nochmal Dialogue: 0,0:34:55.44,0:35:02.34,Default,,0000,0000,0000,,beschleunigt. Die Vertrauensgrundlage der\NGeschäftsleitung bei den Beschäftigten Dialogue: 0,0:35:02.34,0:35:06.69,Default,,0000,0000,0000,,außerordentlich ramponiert war. Und dann\Nhaben sie sich hingestellt und gesagt: Ja, Dialogue: 0,0:35:06.69,0:35:09.96,Default,,0000,0000,0000,,jetzt, wo diese schmerzhaften Schnitte\Ngemacht sind, würden wir doch gerne viel Dialogue: 0,0:35:09.96,0:35:15.84,Default,,0000,0000,0000,,darum geben, dieses verlorene Vertrauen\Nauch wieder herzustellen. Als wir dann aus Dialogue: 0,0:35:15.84,0:35:20.48,Default,,0000,0000,0000,,der Deckung gegangen sind, sind ein paar\NLeute in unserer Geschäftsleitung, die Dialogue: 0,0:35:20.48,0:35:26.24,Default,,0000,0000,0000,,auch nicht alle ganz dumm sind, auch drauf\Ngekommen, dass das für sie durchaus ein Dialogue: 0,0:35:26.24,0:35:33.24,Default,,0000,0000,0000,,Vehikel sein könnte, Vertrauen zu gewinnen\Nund wiederherzustellen. Für uns war es Dialogue: 0,0:35:33.24,0:35:35.87,Default,,0000,0000,0000,,ziemlich spannend. Was passiert denn jetzt\Neigentlich, wenn wir diesen Wahlausgang Dialogue: 0,0:35:35.87,0:35:38.76,Default,,0000,0000,0000,,machen? Wenn die Katze aus dem Sack ist,\Nnachdem wir die ganze Zeit so klandestin Dialogue: 0,0:35:38.76,0:35:42.13,Default,,0000,0000,0000,,gearbeitet haben? Wir sind dann direkt,\Nnachdem wir diesen Aushang gemacht haben Dialogue: 0,0:35:42.13,0:35:45.98,Default,,0000,0000,0000,,in einer Gemeinschaftsfläche der Firma,\Nzur Geschäftsleitung gegangen, haben der Dialogue: 0,0:35:45.98,0:35:49.91,Default,,0000,0000,0000,,Assistentin des CEOs diesen Aushang in die\NHand gedrückt und gesagt, wir würden gerne Dialogue: 0,0:35:49.91,0:35:55.19,Default,,0000,0000,0000,,mal mit dem Geschäftsführer sprechen, das\Ngeht doch bestimmt, oder? Und die ist dann Dialogue: 0,0:35:55.19,0:35:58.23,Default,,0000,0000,0000,,mit dem Ding losgelaufen, kam wieder, ja,\NGespräch überhaupt kein Problem. Aber Dialogue: 0,0:35:58.23,0:36:02.79,Default,,0000,0000,0000,,warum denn jetzt sofort? Weil das haben\Nwir gerade ausgehängt, das ist also Stand Dialogue: 0,0:36:02.79,0:36:07.24,Default,,0000,0000,0000,,Jetzt. Und dann ging es auch ganz schnell,\Nund wir wurden dann in einem sehr Dialogue: 0,0:36:07.24,0:36:14.67,Default,,0000,0000,0000,,spannenden Moment empfangen von unserem\NCEO und dem CLO, dem Chief Legal Officer. Dialogue: 0,0:36:14.67,0:36:18.27,Default,,0000,0000,0000,,Und die haben gesagt, wir dachten, ihr\Nkommt schon gar nicht mehr. Wir haben auf Dialogue: 0,0:36:18.27,0:36:25.50,Default,,0000,0000,0000,,jeden Fall damit gerechnet, und ihr seid\Nja ganz schön spät dran. Wir finden es Dialogue: 0,0:36:25.50,0:36:29.05,Default,,0000,0000,0000,,schade, dass es jetzt so weit kommen\Nmusste, wir denken, das geht auch ohne. Dialogue: 0,0:36:29.05,0:36:33.73,Default,,0000,0000,0000,,Aber es ist ja nun mal euer gutes Recht,\Nund wir haben schon immer mit dem Dialogue: 0,0:36:33.73,0:36:37.48,Default,,0000,0000,0000,,gearbeitet, was wir haben. Deswegen\Narbeiten wir auch mit euch. Okay. Das Dialogue: 0,0:36:37.48,0:36:40.81,Default,,0000,0000,0000,,heißt also, die Zeichen waren nicht ganz\Nso auf Konfrontation, wie wir das Dialogue: 0,0:36:40.81,0:36:45.55,Default,,0000,0000,0000,,zumindest in einem der durchgespielten\NSzenarien uns so vorgestellt haben. Haben Dialogue: 0,0:36:45.55,0:36:50.71,Default,,0000,0000,0000,,dann eben eine Wahlveranstaltung\Ndurchgeführt, mit sehr großer Resonanz Dialogue: 0,0:36:50.71,0:36:53.63,Default,,0000,0000,0000,,innerhalb der Beschäftigten. Wir haben\Nauch gedacht, dass viele Kolleginnen Dialogue: 0,0:36:53.63,0:36:57.01,Default,,0000,0000,0000,,vielleicht sagen: Nee, das ist doch jetzt\Nder letzte Nagel im Sarg. Für die Firma Dialogue: 0,0:36:57.01,0:36:58.99,Default,,0000,0000,0000,,werden wir jetzt auch noch total\Nunflexibel werden durch diese Dialogue: 0,0:36:58.99,0:37:03.89,Default,,0000,0000,0000,,Betriebsrats-Geschichte. Aber Skepsis ist\Nuns eigentlich gar nicht entgegengekommen, Dialogue: 0,0:37:03.89,0:37:11.27,Default,,0000,0000,0000,,sondern sehr viel Support und ein bisschen\NArbeit. Zum Ende der Kandidaturenphase Dialogue: 0,0:37:11.27,0:37:15.73,Default,,0000,0000,0000,,haben sich noch einige Leute\Ndurchgerungen, jetzt zu kandidieren. Wir Dialogue: 0,0:37:15.73,0:37:20.45,Default,,0000,0000,0000,,haben 18 Leute, die zur Wahl stehen, und\Nneun kommen in dieses Gremium. Die Wahl Dialogue: 0,0:37:20.45,0:37:23.65,Default,,0000,0000,0000,,hat noch gar nicht stattgefunden. Das\Nheißt, bei uns ist das alles gerade noch Dialogue: 0,0:37:23.65,0:37:28.58,Default,,0000,0000,0000,,im Prozess. Die Kandidaturen-Phase war\Nkurz vor Weihnachten vorbei, und die Wahl Dialogue: 0,0:37:28.58,0:37:38.08,Default,,0000,0000,0000,,findet Mitte Januar statt.\NOle: Genau diese Zusammenarbeit zwischen Dialogue: 0,0:37:38.08,0:37:42.44,Default,,0000,0000,0000,,dem Arbeitgeber an dem Fall abstrakt\Nbesprochen und den Beschäftigten und dem Dialogue: 0,0:37:42.44,0:37:47.47,Default,,0000,0000,0000,,Betriebsrat habe ich tatsächlich auch oft\Nbeobachtet. Da hatten wir zum Beispiel Dialogue: 0,0:37:47.47,0:37:50.64,Default,,0000,0000,0000,,einmal den Fall, dass wir die Wahl zum\NWahlvorstand gemacht haben. Und der Dialogue: 0,0:37:50.64,0:37:54.97,Default,,0000,0000,0000,,Arbeitgeber hat sogar Bier und Snacks\Nbezahlt und bereitgestellt, weil halt bei Dialogue: 0,0:37:54.97,0:37:58.86,Default,,0000,0000,0000,,jedem Meeting Bier und Snacks bezahlt\Nwerden. Und es war ein Meeting, also wurde Dialogue: 0,0:37:58.86,0:38:05.03,Default,,0000,0000,0000,,Bier und Snacks bezahlt. Hat den Nachteil\Ngehabt, dass bei der Stimmauszählung dann Dialogue: 0,0:38:05.03,0:38:12.32,Default,,0000,0000,0000,,irgendwann der {\i1}Gelächter im Saal{\i0} bei der\NStimmauszählung, bei der natürlich der Dialogue: 0,0:38:12.32,0:38:15.94,Default,,0000,0000,0000,,Wahlvorstand kein Alkohol getrunken hat,\Nbis die Stimmen ausgezählt waren, Dialogue: 0,0:38:15.94,0:38:22.67,Default,,0000,0000,0000,,tatsächlich. Aber der CFO, also der Chief\NFinancial Officer, irgendwann betrunken Dialogue: 0,0:38:22.67,0:38:29.90,Default,,0000,0000,0000,,und zugekokst war und sehr viel Redebedarf\Nmit mir hatte, als Gewerkschafter. Das Dialogue: 0,0:38:29.90,0:38:32.75,Default,,0000,0000,0000,,kann dann auch so funktionieren. Das\Nheißt, ich muss jetzt irgendwann noch Dialogue: 0,0:38:32.75,0:38:39.23,Default,,0000,0000,0000,,mit dem Essen gehen, aber das ist dann das\NPech an meinem Job, aber gut. Aber auch da Dialogue: 0,0:38:39.23,0:38:42.50,Default,,0000,0000,0000,,funktioniert die Zusammenarbeit. Und da\Nsei auch ein Betriebsrat, den Betriebsrat, Dialogue: 0,0:38:42.50,0:38:45.86,Default,,0000,0000,0000,,den ich mal ein bisschen als meinen\NMusterbetriebsrat vor mir her trage Dialogue: 0,0:38:45.86,0:38:49.72,Default,,0000,0000,0000,,tatsächlich inzwischen, weil die haben den\NBetriebsrat gegründet, weil die Dialogue: 0,0:38:49.72,0:38:52.71,Default,,0000,0000,0000,,Fluktuation einfach zu hoch war in der\NFirma, und sie einfach gesagt haben, wir Dialogue: 0,0:38:52.71,0:38:55.88,Default,,0000,0000,0000,,wollen nicht mehr, dass unsere ganzen\Nguten Kolleginnen und Kollegen gehen, nur Dialogue: 0,0:38:55.88,0:38:59.65,Default,,0000,0000,0000,,weil sie einfach die Arbeitsbedingungen\Ninzwischen so schlecht hier finden. Und da Dialogue: 0,0:38:59.65,0:39:05.29,Default,,0000,0000,0000,,ist tatsächlich in der kurzen Zeit, die im\NSeptember gewählt und konstituiert, Dialogue: 0,0:39:05.29,0:39:09.58,Default,,0000,0000,0000,,seitdem ist schon die Fluktuation runter\Ngegangen. Also tatsächlich messbar schon Dialogue: 0,0:39:09.58,0:39:13.09,Default,,0000,0000,0000,,runtergegangen. Weil das einzige\NInstrument, was Sie vorher hatten, um die Dialogue: 0,0:39:13.09,0:39:16.23,Default,,0000,0000,0000,,Fluktuation zu reduzieren, waren\NInterviews. Das heißt, die Leute haben Dialogue: 0,0:39:16.23,0:39:19.15,Default,,0000,0000,0000,,gekündigt, und dann haben sie Interviews\Nmit denen geführt, warum sie gekündigt Dialogue: 0,0:39:19.15,0:39:25.64,Default,,0000,0000,0000,,haben und daraus wollten sie dann die\NFluktuation eindämmen. Gut, hat nicht Dialogue: 0,0:39:25.64,0:39:29.27,Default,,0000,0000,0000,,funktioniert. Aber jetzt wieder die\NFluktuation zu reduzieren mit einem Dialogue: 0,0:39:29.27,0:39:31.64,Default,,0000,0000,0000,,Betriebsrat hat zum Beispiel funktioniert.\NUnd es gibt immer noch bei allen Dialogue: 0,0:39:31.64,0:39:44.59,Default,,0000,0000,0000,,Veranstaltungen Bier.\NHüpno: Ich glaube, wir haben unsere Dialogue: 0,0:39:44.59,0:39:47.40,Default,,0000,0000,0000,,Stichpunkte, die wir uns alle so notiert\Nhaben, jetzt erst mal abgearbeitet, und Dialogue: 0,0:39:47.40,0:39:53.06,Default,,0000,0000,0000,,deswegen würde ich hiermit den Q&A-Teil\Neröffnen. Wir freuen uns über Fragen aller Dialogue: 0,0:39:53.06,0:39:57.21,Default,,0000,0000,0000,,Art und erzählen sicherlich auch noch ein\Nbisschen weiter aus dem Nähkästchen. Dialogue: 0,0:39:57.21,0:40:00.09,Default,,0000,0000,0000,,Saalmikrofone sind ab jetzt offen. Dialogue: 0,0:40:00.09,0:40:09.10,Default,,0000,0000,0000,,{\i1}Applaus{\i0} Dialogue: 0,0:40:09.10,0:40:15.64,Default,,0000,0000,0000,,Herald: Wir haben drei Mikros eins, zwei\Nund drei. Wenn ihr euch einfach dahinter Dialogue: 0,0:40:15.64,0:40:20.05,Default,,0000,0000,0000,,aufreiht, dann werde ich euch einfach\Nwählen. Ich werde aber erst mal ganz kurz Dialogue: 0,0:40:20.05,0:40:25.03,Default,,0000,0000,0000,,mal gucken, ob vom Internet erst etwas\Ngekommen ist und ich sehe ja. Dialogue: 0,0:40:25.03,0:40:28.23,Default,,0000,0000,0000,,Signal-Angel: Es sind tatsächlich Fragen\Ngekommen. Wir haben in den vergangenen Dialogue: 0,0:40:28.23,0:40:32.60,Default,,0000,0000,0000,,Jahren viel über Verbindungen zwischen\NBetriebsrat und Geschäftsleitung, über Dialogue: 0,0:40:32.60,0:40:37.53,Default,,0000,0000,0000,,größere und kleinere Skandale mitbekommen.\NUnd ich glaube, die kritische Angestellte Dialogue: 0,0:40:37.53,0:40:42.34,Default,,0000,0000,0000,,im IRC fragt deswegen "Wie gewährleistet\Nder Betriebsrat, dass über persönliches Dialogue: 0,0:40:42.34,0:40:45.93,Default,,0000,0000,0000,,Interesse und Freundschaften nicht doch\Ndie Interessen der Vorgesetzten Dialogue: 0,0:40:45.93,0:40:51.15,Default,,0000,0000,0000,,durchgesetzt werden?" Als Nachsatz von\Nmir: "Welche Hebel habe ich als Dialogue: 0,0:40:51.15,0:41:03.36,Default,,0000,0000,0000,,Angestellte, um da nach der Wahl noch\Nirgendwie Einfluss zu nehmen?" Dialogue: 0,0:41:03.36,0:41:08.85,Default,,0000,0000,0000,,Thomas: Menschliche Verfehlungen gibt es\Nimmer. Aber natürlich sind Betriebsräte Dialogue: 0,0:41:08.85,0:41:11.62,Default,,0000,0000,0000,,angehalten, die Interessen der\NBelegschaften zu vertreten und nicht ihre Dialogue: 0,0:41:11.62,0:41:14.54,Default,,0000,0000,0000,,eigenen und schon gar nicht die der\NVorgesetzten oder nicht der des Dialogue: 0,0:41:14.54,0:41:19.30,Default,,0000,0000,0000,,Arbeitgebers. Beispielsweise schreibt das\NBetriebsverfassungsgesetz vor, dass alle Dialogue: 0,0:41:19.30,0:41:24.53,Default,,0000,0000,0000,,drei Monate eine Betriebsversammlung\Ndurchzuführen ist. Das heißt, dort muss Dialogue: 0,0:41:24.53,0:41:29.46,Default,,0000,0000,0000,,der Betriebsrat Rechenschaft ablegen über\Ndie Arbeit der letzten Wochen und Monate. Dialogue: 0,0:41:29.46,0:41:32.37,Default,,0000,0000,0000,,Und da können natürlich die Belegschaften\Noder die Beschäftigten kritische Fragen Dialogue: 0,0:41:32.37,0:41:36.51,Default,,0000,0000,0000,,stellen. Und zugleich können Sie auch dem\NBetriebsrat Aufgaben mitgeben für die Dialogue: 0,0:41:36.51,0:41:40.39,Default,,0000,0000,0000,,nächste Zeit, die er dann bitte angehen\Nsoll. Und dadurch ist ein Stück weit die Dialogue: 0,0:41:40.39,0:41:44.30,Default,,0000,0000,0000,,Kontrolle gegeben, und spätestens nach\Nvier Jahren gibt's ja regelmäßig Dialogue: 0,0:41:44.30,0:41:49.13,Default,,0000,0000,0000,,Betriebsratswahlen. Und wenn man dann halt\Nmit Betriebsratsmitgliedern unzufrieden Dialogue: 0,0:41:49.13,0:41:53.43,Default,,0000,0000,0000,,ist, hat man immer noch die Möglichkeit,\Nselber zu kandidieren und es in der Dialogue: 0,0:41:53.43,0:41:57.38,Default,,0000,0000,0000,,nächsten Legislaturperiode\Nbesser zu machen. Dialogue: 0,0:41:57.38,0:42:01.47,Default,,0000,0000,0000,,Herald: Eine ganz kurze Ankündigung: Wir\Nhaben inzwischen auch eine Übersetzung ins Dialogue: 0,0:42:01.47,0:42:05.49,Default,,0000,0000,0000,,Englische, also falls jemand im Saal ist,\Nin case there is somebody here in the hall Dialogue: 0,0:42:05.49,0:42:11.27,Default,,0000,0000,0000,,who only speaks English, we have on\Nstreaming.c3lingo.org we also have Dialogue: 0,0:42:11.27,0:42:14.51,Default,,0000,0000,0000,,English translation running. That wasn't\Navailable at the beginning but now it is Dialogue: 0,0:42:14.51,0:42:19.15,Default,,0000,0000,0000,,there.\NJetzt die nächste Frage, Nummer 2. Dialogue: 0,0:42:19.15,0:42:23.90,Default,,0000,0000,0000,,Mik 2: Guten Morgen. Vielen Dank für den\NBeitrag. Ich habe die Frage: "Was macht Dialogue: 0,0:42:23.90,0:42:32.13,Default,,0000,0000,0000,,denn überhaupt so ein Betriebsrat bzw. was\Nhat er denn überhaupt für Möglichkeiten? Dialogue: 0,0:42:32.13,0:42:36.77,Default,,0000,0000,0000,,Ole: Ich fang dann an, vielleicht können\Ndie anderen noch mal ergänzen. Es gibt Dialogue: 0,0:42:36.77,0:42:40.93,Default,,0000,0000,0000,,tatsächlich abgestimmt... Das fängt an mit\NInformationsrechten. Das heißt also, der Dialogue: 0,0:42:40.93,0:42:45.21,Default,,0000,0000,0000,,Betriebsrat muss über Dinge informiert\Nwerden, kann sich dadurch ein Bild machen Dialogue: 0,0:42:45.21,0:42:48.73,Default,,0000,0000,0000,,von Vorgängen und kann dann die\NBeschäftigten informieren, das ist halt so Dialogue: 0,0:42:48.73,0:42:52.82,Default,,0000,0000,0000,,das kleinste oder das Recht mit dem\Nwenigsten Hebel. Dann gibts das so Dialogue: 0,0:42:52.82,0:42:57.54,Default,,0000,0000,0000,,genannte Mitbestimmungsrechte Der\NBetriebsrat kann Dinge, die geplant sind, Dialogue: 0,0:42:57.54,0:43:02.84,Default,,0000,0000,0000,,Arbeitszeitmodelle zum Beispiel,\NSchichtpläne, falls es sowas gibt. IT- Dialogue: 0,0:43:02.84,0:43:08.01,Default,,0000,0000,0000,,Ausstattung, gerade vielleicht, welche IT-\NSysteme werden überhaupt genutzt, welche Dialogue: 0,0:43:08.01,0:43:11.98,Default,,0000,0000,0000,,Daten werden erfasst und so weiter. Da\Nmuss der Betriebsrat zustimmen tatsächlich Dialogue: 0,0:43:11.98,0:43:16.75,Default,,0000,0000,0000,,vorher. Das ist ein relativ starker Hebel,\Ngerade in der Branche tatsächlich. Und Dialogue: 0,0:43:16.75,0:43:19.72,Default,,0000,0000,0000,,dann gibt es noch Dinge, zum Beispiel, wo\Nder Betriebsrat zustimmen muss, die sonst Dialogue: 0,0:43:19.72,0:43:25.42,Default,,0000,0000,0000,,nicht gemacht werden dürfen, wie z.B. bei\NEinstellungen von neuen Leuten. Das so mal Dialogue: 0,0:43:25.42,0:43:34.22,Default,,0000,0000,0000,,als ein Beispiel.\NHerald: Dann Nummer 1. Dialogue: 0,0:43:34.22,0:43:38.98,Default,,0000,0000,0000,,Mik 1: Ja, danke für euren Vortrag. Ich\Nwürde gern mal auf das Thema des Vortrags Dialogue: 0,0:43:38.98,0:43:42.27,Default,,0000,0000,0000,,zurückgreifen. Wie gründe ich denn jetzt\Neigentlich einen Betriebsrat? Also nehmen Dialogue: 0,0:43:42.27,0:43:45.64,Default,,0000,0000,0000,,wir mal an, ich arbeite an einer kleinen\NSoftware Consulting-Firma, in der Dialogue: 0,0:43:45.64,0:43:48.74,Default,,0000,0000,0000,,eigentlich alles gut ist. Aber ich hätte\NInteresse, tatsächlich einen Betriebsrat Dialogue: 0,0:43:48.74,0:43:54.41,Default,,0000,0000,0000,,zu gründen, bevor es brennt. Was muss ich\Nmachen? Was sind die Rahmenbedingungen? Dialogue: 0,0:43:54.41,0:43:57.06,Default,,0000,0000,0000,,Und wenn ich jetzt sage Ich will mir eine\NGewerkschaft dazu holen, die mich berät. Dialogue: 0,0:43:57.06,0:44:01.64,Default,,0000,0000,0000,,Was wäre denn eigentlich die richtige\NGewerkschaft für mich? Dialogue: 0,0:44:01.64,0:44:04.30,Default,,0000,0000,0000,,Hüpno: Ich steige mal ein und gibt das\NMikro dann vielleicht noch mal weiter, Dialogue: 0,0:44:04.30,0:44:10.15,Default,,0000,0000,0000,,weil wir es ja gerade durch haben. Das\NBetriebsverfassungsgesetz gibt hier den Dialogue: 0,0:44:10.15,0:44:15.94,Default,,0000,0000,0000,,Rahmen vor, dass man eben erstmal über\NEinladungen zu einer ersten Dialogue: 0,0:44:15.94,0:44:21.91,Default,,0000,0000,0000,,Betriebsversammlung, wo ein Wahlvorstand\Ngewählt wird, den ganzen Prozess startet. Dialogue: 0,0:44:21.91,0:44:27.09,Default,,0000,0000,0000,,Und dieser Wahlvorstand dann dafür sorgt,\Ndass alle Beschäftigten darüber informiert Dialogue: 0,0:44:27.09,0:44:31.91,Default,,0000,0000,0000,,werden, dass dann und dann die\NKandidaturenphase beginnt, wo alle Leute Dialogue: 0,0:44:31.91,0:44:36.54,Default,,0000,0000,0000,,ihre Kandidaturen einreichen können. Und\Ndaraus wiederum gibt es feste Fristen. Dialogue: 0,0:44:36.54,0:44:39.99,Default,,0000,0000,0000,,Daraus ergibt sich dann ein Termin, wann\Ndie eigentliche Betriebsratswahl Dialogue: 0,0:44:39.99,0:44:43.37,Default,,0000,0000,0000,,stattfindet. Da aber, wie gesagt, niemand\Nsich eigentlich hinsetzt und dieses Dialogue: 0,0:44:43.37,0:44:48.03,Default,,0000,0000,0000,,Betriebsverfassungsgesetz auf eigene Faust\Ndurcharbeitet und daraus ableitet, wann Dialogue: 0,0:44:48.03,0:44:52.78,Default,,0000,0000,0000,,welcher Schritt wie zu machen ist, ist der\NSchritt zu einer Gewerkschaft ziemlich Dialogue: 0,0:44:52.78,0:44:58.06,Default,,0000,0000,0000,,naheliegend. Wir haben uns, wie gesagt,\Numgeguckt, und wir sind dann bei der IG- Dialogue: 0,0:44:58.06,0:45:00.89,Default,,0000,0000,0000,,Metall gelandet. Wir haben uns auch\Nnochmal so kurz am Kopf gekratzt. Warum Dialogue: 0,0:45:00.89,0:45:06.37,Default,,0000,0000,0000,,eigentlich IG Metall? Was haben die mit IT\Nzu tun? Und die Antwort war dann so Dialogue: 0,0:45:06.37,0:45:10.86,Default,,0000,0000,0000,,einfach wie bestechend. Sowohl HP als auch\NIBM haben früher Schreibmaschinen Dialogue: 0,0:45:10.86,0:45:16.24,Default,,0000,0000,0000,,hergestellt. Und das ist sozusagen die\Nhistorische Wurzel, wo sozusagen deren IT- Dialogue: 0,0:45:16.24,0:45:20.76,Default,,0000,0000,0000,,Abteilungen rausgekommen sind. Aber mein\NRat wäre auf jeden Fall, mal mit einer Dialogue: 0,0:45:20.76,0:45:26.68,Default,,0000,0000,0000,,Gewerkschaft zu sprechen, um dann an der\NStelle zu gucken, wie kann man vorgehen? Dialogue: 0,0:45:26.68,0:45:30.00,Default,,0000,0000,0000,,Wie sammelt man am besten sozusagen\NGleichgesinnte, um das Ganze Dialogue: 0,0:45:30.00,0:45:37.25,Default,,0000,0000,0000,,voranzubringen? Und wie macht\Nman es dann ganz konkret? Dialogue: 0,0:45:37.25,0:45:42.77,Default,,0000,0000,0000,,Ole: Die Diskussion, welche Gewerkschaft\Ndie zuständige ist, ist eine relativ komplexe. Dialogue: 0,0:45:42.77,0:45:47.23,Default,,0000,0000,0000,,Es gibt eine Faustregel, die würde ich\Ngerne hier formulieren. Wenn es eine DGB- Dialogue: 0,0:45:47.23,0:45:51.23,Default,,0000,0000,0000,,Gewerkschaften ist, ist erst mal schon mal\Neine gute Idee. Wenn da mal christlich Dialogue: 0,0:45:51.23,0:45:56.33,Default,,0000,0000,0000,,dran steht und ein gelbes Logo haben, geht\Nda nicht hin. Das sind tatsächlich die Dialogue: 0,0:45:56.33,0:46:01.22,Default,,0000,0000,0000,,Gewerkschaften, die machen nichts anderes\Nals Lohndumping. Wenn es eine DGB- Dialogue: 0,0:46:01.22,0:46:03.75,Default,,0000,0000,0000,,Gewerkschaften ist, geht erstmal hin. Die\Nwerden dann schon sagen, ob ihr da richtig Dialogue: 0,0:46:03.75,0:46:08.10,Default,,0000,0000,0000,,seid oder nicht, und ihr müsst auch kein\NMitglied sein vorher, um mal Hallo zu Dialogue: 0,0:46:08.10,0:46:15.27,Default,,0000,0000,0000,,sagen und zu fragen, ob ihr überhaupt\Nrichtig seid. Das nochmal als Ergänzung. Dialogue: 0,0:46:15.27,0:46:20.67,Default,,0000,0000,0000,,Herald: Mikrofon 2.\NMic 2: Ab welcher Betriebsgröße ist ein Dialogue: 0,0:46:20.67,0:46:25.92,Default,,0000,0000,0000,,Betriebsrat möglich?\NThomas: Das Gesetz schreibt vor, es müssen Dialogue: 0,0:46:25.92,0:46:32.95,Default,,0000,0000,0000,,fünf Beschäftigte sein, die über 18 sind.\NDavon sollen drei auch wählbar sein. Dialogue: 0,0:46:32.95,0:46:40.04,Default,,0000,0000,0000,,Wählbar heißt auch über 18 und mindestens\Nsechs Monate im Betrieb, am Tag der Wahl. Dialogue: 0,0:46:40.04,0:46:42.87,Default,,0000,0000,0000,,Das ist sozusagen die\NMindestvoraussetzung, die ein Großteil der Dialogue: 0,0:46:42.87,0:46:49.91,Default,,0000,0000,0000,,Betriebe in Deutschland erfüllt.\NHerald: Mikrofon 1. Dialogue: 0,0:46:49.91,0:46:51.95,Default,,0000,0000,0000,,Mik 1: Wie ist das mit dem\NKündigungsschutz bei Dialogue: 0,0:46:51.95,0:47:00.06,Default,,0000,0000,0000,,Teil-Freistellung von Betriebsräten?\NThomas: Betriebsräte oder Mitglieder des Dialogue: 0,0:47:00.06,0:47:03.88,Default,,0000,0000,0000,,Betriebsrates haben qua Funktion, weil sie\NMitglied des Betriebsrates sind, einen Dialogue: 0,0:47:03.88,0:47:08.47,Default,,0000,0000,0000,,Sonderkündigungsschutz. Das hat mit der\NFreistellung nichts zu tun. Und es gibt Dialogue: 0,0:47:08.47,0:47:13.06,Default,,0000,0000,0000,,auch den Sonderkündigungsschutz für die so\Ngenannten Ersatz Mitglieder im Falle einer Dialogue: 0,0:47:13.06,0:47:16.50,Default,,0000,0000,0000,,Verhinderung. Das ordentliche Mitglied des\NBetriebsrates ist beispielsweise im Dialogue: 0,0:47:16.50,0:47:21.53,Default,,0000,0000,0000,,Urlaub. Da muss das Gremium auch möglichst\Nvollzählig sein. Deswegen kommt ein Dialogue: 0,0:47:21.53,0:47:25.38,Default,,0000,0000,0000,,Ersatzmitglied mit rein, und diese\NPerson hat dann auch ein Jahr Dialogue: 0,0:47:25.38,0:47:28.75,Default,,0000,0000,0000,,Kündigungsschutz, besonderen\NKündigungsschutz. Dialogue: 0,0:47:28.75,0:47:33.48,Default,,0000,0000,0000,,Hüpno: Aber ansonsten: Für die Mitglieder\Ndes Betriebsrats gilt Kündigungsschutz bis Dialogue: 0,0:47:33.48,0:47:37.79,Default,,0000,0000,0000,,zum Ende der Legislaturperiode. Das ist\Nimmer festgelegt, das beginnt. Da beginnt Dialogue: 0,0:47:37.79,0:47:42.47,Default,,0000,0000,0000,,die Frist nicht mit der Wahl des\NBetriebsrats-Gremiums, sondern ich weiß Dialogue: 0,0:47:42.47,0:47:48.01,Default,,0000,0000,0000,,gar nicht, ob das auf nationaler oder\NBundeslands Ebene irgendwie gestaffelt Dialogue: 0,0:47:48.01,0:47:52.53,Default,,0000,0000,0000,,ist. Aber diese Betriebsratsperioden sind\Nfestgelegt, und gerade läuft eine läuft Dialogue: 0,0:47:52.53,0:47:58.24,Default,,0000,0000,0000,,bis 2022. Und das heißt bei uns Wenn sich\Nim Januar dann der Betriebsrat formiert, Dialogue: 0,0:47:58.24,0:48:03.51,Default,,0000,0000,0000,,läuft das Ganze auch bis 2022. Und dann\Nbeginnt wiederum eine neue vierjährige Dialogue: 0,0:48:03.51,0:48:14.18,Default,,0000,0000,0000,,Periode. Gewählt heißt Kündigungsschutz\Nbis Ablauf dieser Legislaturperiode. Dialogue: 0,0:48:14.18,0:48:19.69,Default,,0000,0000,0000,,Herald: Mikrophonen zwei\NMik 2: Hüpno, du hattest gesagt 18 Leute Dialogue: 0,0:48:19.69,0:48:24.97,Default,,0000,0000,0000,,stellen sich bei euch jetzt bereit, um\Nneun verfügbare Betriebsrats Posten zu Dialogue: 0,0:48:24.97,0:48:30.24,Default,,0000,0000,0000,,besetzen. Wie konntet ihr so viele Leute\Ndafür begeistern? Vor allen Dingen vor dem Dialogue: 0,0:48:30.24,0:48:34.74,Default,,0000,0000,0000,,Hintergrund. Das haben wir ja auch gehört.\NEs ist ziemlich viel Arbeit, gerade am Dialogue: 0,0:48:34.74,0:48:39.23,Default,,0000,0000,0000,,Anfang, um die Aufbauarbeit zu leisten.\NWie begeistert man die Leute, die Dialogue: 0,0:48:39.23,0:48:43.78,Default,,0000,0000,0000,,Mitarbeiter, die Kollegen dafür?\NHüpno: Eine wichtige Voraussetzung hier Dialogue: 0,0:48:43.78,0:48:47.44,Default,,0000,0000,0000,,ist schon mal ein relativ hohes\NIdentifikationspotenzial der Beschäftigten Dialogue: 0,0:48:47.44,0:48:52.34,Default,,0000,0000,0000,,mit der Firma, und das vielen Leuten daran\Ngelegen ist, die Firma eben nicht vor die Dialogue: 0,0:48:52.34,0:48:56.25,Default,,0000,0000,0000,,Hunde gehen zu lassen, sondern ein\Nbisschen daran mitzuarbeiten, dass das Dialogue: 0,0:48:56.25,0:49:01.28,Default,,0000,0000,0000,,Ganze wieder ein bisschen mehr in\Ngemeinsamen und geregelten Bahnen läuft. Dialogue: 0,0:49:01.28,0:49:05.75,Default,,0000,0000,0000,,Dann eben auch so. Dieses Gefühl, dass die\NMassenentlassungen auf eine relativ eklige Dialogue: 0,0:49:05.75,0:49:09.09,Default,,0000,0000,0000,,Art und Weise abgelaufen sind, dass viele\Nauch gesagt haben Das möchten wir nicht, Dialogue: 0,0:49:09.09,0:49:13.88,Default,,0000,0000,0000,,dass das überhaupt nochmal passiert. Das\NBeispiel was Thomas gebracht hat bei uns war Dialogue: 0,0:49:13.88,0:49:17.60,Default,,0000,0000,0000,,es die zweite Portion der Entlassungen\Nangeht, auch so ähnlich. Ich habe ja gesagt, die Dialogue: 0,0:49:17.60,0:49:21.72,Default,,0000,0000,0000,,ersten: Da gabs morgens ein Meeting für\Ndiese Abteilung – Uns wurde gesagt, wir Dialogue: 0,0:49:21.72,0:49:29.88,Default,,0000,0000,0000,,schließen eine Unterabteilung und die\NBetroffenen kriegen im Lauf des Tages Post Dialogue: 0,0:49:29.88,0:49:34.90,Default,,0000,0000,0000,,den zweiten Teil der Entlassung, als 200\NLeute entlassen wurden. Da hat man es Dialogue: 0,0:49:34.90,0:49:40.49,Default,,0000,0000,0000,,anders organisiert. Da war auch dann die\NAnsage: Erstmal zum Vorgehen: Abends nach Dialogue: 0,0:49:40.49,0:49:44.43,Default,,0000,0000,0000,,Büroschluss gab es eine E-Mail mit einer\NEinladung zu einem Global On-Hands Meeting Dialogue: 0,0:49:44.43,0:49:49.27,Default,,0000,0000,0000,,am nächsten Morgen, wo man dann schon\Nwusste Oh, das wird bestimmt nicht zur Dialogue: 0,0:49:49.27,0:49:54.26,Default,,0000,0000,0000,,Verkündung von Gehaltserhöhungen benutzt,\Nsondern das wird eher unangenehm. Und da Dialogue: 0,0:49:54.26,0:50:02.53,Default,,0000,0000,0000,,hieß es dann auch wir reduzieren unseren\Nglobalen Headcount um 20 Prozent, und die Dialogue: 0,0:50:02.53,0:50:05.78,Default,,0000,0000,0000,,Betroffenen erhalten innerhalb der\Nnächsten halben Stunde eine E-Mail. Ihr Dialogue: 0,0:50:05.78,0:50:10.63,Default,,0000,0000,0000,,dürft jetzt alle gerne wieder an einen\NArbeitsplatz zurückkehren und können dann Dialogue: 0,0:50:10.63,0:50:14.41,Default,,0000,0000,0000,,schauen, ob ihr eine E-Mail bekommt. Und\Ndie Leute, die diese E-Mail von daher Dialogue: 0,0:50:14.41,0:50:18.46,Default,,0000,0000,0000,,bekommen haben, sind dann nicht mehr in\NEinzelgesprächen verabschiedet worden, Dialogue: 0,0:50:18.46,0:50:22.89,Default,,0000,0000,0000,,sondern in Gruppengesprächen. Da saßen\Ndann zehn Leute, die sich auf einmal ihre Dialogue: 0,0:50:22.89,0:50:29.65,Default,,0000,0000,0000,,Papiere abholen konnten. Und ich glaube,\Ndas hatten durchaus wichtigen Einfluss Dialogue: 0,0:50:29.65,0:50:35.43,Default,,0000,0000,0000,,darauf gehabt, warum Leute gesagt haben,\Nsie engagieren sich. Wiederum die Dialogue: 0,0:50:35.43,0:50:40.35,Default,,0000,0000,0000,,Zusammensetzung der Gruppe, die das Ganze\Nangestoßen hat und die losgelaufen ist, um Dialogue: 0,0:50:40.35,0:50:43.21,Default,,0000,0000,0000,,zu gucken, hat auch nochmal Leute\Nmotiviert zu sagen "Hey, da sitzen ja Dialogue: 0,0:50:43.21,0:50:47.51,Default,,0000,0000,0000,,eigentlich ganz coole Leute". Und wenn man\Nsozusagen mit denen ein Gremium bildet, Dialogue: 0,0:50:47.51,0:50:50.92,Default,,0000,0000,0000,,dann können wir wahrscheinlich auch etwas\Nerreichen. Das sind so die Hauptgründe. Dialogue: 0,0:50:50.92,0:50:55.27,Default,,0000,0000,0000,,Allerdings haben wir auch viel Energie\Nreingesteckt. Zwischendurch, so auf der Dialogue: 0,0:50:55.27,0:50:59.90,Default,,0000,0000,0000,,Hälfte der Kandidaturen Phase, waren wir\Nnoch von diesen 18 relativ weit entfernt Dialogue: 0,0:50:59.90,0:51:02.77,Default,,0000,0000,0000,,und haben uns auch ein paar Leute, von\Ndenen wir wussten, dass sie generell damit Dialogue: 0,0:51:02.77,0:51:06.40,Default,,0000,0000,0000,,sympathisieren, aber irgendwie auch sich\Nüberlegen "Wie schaffe ich das überhaupt, Dialogue: 0,0:51:06.40,0:51:09.93,Default,,0000,0000,0000,,zeitlich" oder wie auch immer nochmal so\Nein bisschen in Einzelgesprächen, Ich will Dialogue: 0,0:51:09.93,0:51:13.41,Default,,0000,0000,0000,,nicht sagen, weichgekocht, aber zumindest\Nnochmal so ein bisschen versucht zu Dialogue: 0,0:51:13.41,0:51:17.47,Default,,0000,0000,0000,,schubsen, um am Ende darauf zu kommen. Ich\Nhätte, wenn man mich auf der Hälfte der Dialogue: 0,0:51:17.47,0:51:20.96,Default,,0000,0000,0000,,Zeit gefragt hätte "Was glaubst du,\Nwieviel Kandidierende kommen da am Ende Dialogue: 0,0:51:20.96,0:51:25.83,Default,,0000,0000,0000,,bei raus?" hätte ich ich nicht 18 gesagt,\Nund ich war relativ schwer erfreut zu Dialogue: 0,0:51:25.83,0:51:32.03,Default,,0000,0000,0000,,sehen, wie viel das am Ende doch\Nwie viele Leute das motiviert hat. Dialogue: 0,0:51:32.03,0:51:36.83,Default,,0000,0000,0000,,Herald: Mikrofon 1\NMik 1: Ich bin zwar aus Österreich, aber Dialogue: 0,0:51:36.83,0:51:42.26,Default,,0000,0000,0000,,ich hoffe, das trifft auch bei uns zu. Die\NFrage ist, wenn ich jetzt ein Unternehmen Dialogue: 0,0:51:42.26,0:51:46.94,Default,,0000,0000,0000,,habe, das schon über hundert Mitarbeiter\Nhat und auch mehrere Standorte auf Europa Dialogue: 0,0:51:46.94,0:51:51.72,Default,,0000,0000,0000,,verteilt und die Mitarbeiter dann auch\Nunterwegs sind, also z.B. Sales-Mitarbeiter Dialogue: 0,0:51:51.72,0:51:56.66,Default,,0000,0000,0000,,schwer erreichbar sind. Wie führt man eine\NBetriebswahl durch, so dass hier niemand Dialogue: 0,0:51:56.66,0:52:02.89,Default,,0000,0000,0000,,benachteiligt wird?\NOle: Ich muss zugeben, ich kenne mich mit Dialogue: 0,0:52:02.89,0:52:07.58,Default,,0000,0000,0000,,dem österreichischen Arbeitsrecht\Nüberhaupt nicht aus. Aber grundsätzlich Dialogue: 0,0:52:07.58,0:52:10.68,Default,,0000,0000,0000,,vielleicht zwei Sätze Das\NBetriebsverfassungsgesetz gilt nur für Dialogue: 0,0:52:10.68,0:52:13.90,Default,,0000,0000,0000,,Deutschland. Das heißt, wenn es\NBetriebsteile in Deutschland gibt, kann Dialogue: 0,0:52:13.90,0:52:15.79,Default,,0000,0000,0000,,man zum Beispiel in Deutschland einen\NBetriebsrat nach dem Dialogue: 0,0:52:15.79,0:52:20.19,Default,,0000,0000,0000,,Betriebsverfassungsgesetz wählen. Und\Ngrundsätzlich gilt auch für Leute, die Dialogue: 0,0:52:20.19,0:52:24.98,Default,,0000,0000,0000,,unterwegs sind, die im Urlaub sind, die\NElternzeit sind, die krank sind, wo auch Dialogue: 0,0:52:24.98,0:52:30.91,Default,,0000,0000,0000,,immer sind. Die können Briefwahl machen,\Nwenn der Wahlvorstand das beschließt. Das Dialogue: 0,0:52:30.91,0:52:38.65,Default,,0000,0000,0000,,heißt, dann funktioniert es genau wie bei\Njeder anderen Wahl auch per per Briefwahl. Dialogue: 0,0:52:38.65,0:52:41.49,Default,,0000,0000,0000,,Elektronische Wahl-Geschichten\Nfunktionieren leider immer noch nicht. Dialogue: 0,0:52:41.49,0:52:46.46,Default,,0000,0000,0000,,Auch nicht im Ausland.\NHüpno: Ausschlaggebend hierfür ist, dass Dialogue: 0,0:52:46.46,0:52:50.27,Default,,0000,0000,0000,,der Wahlvorstand von der Geschäftsleitung\Neine komplette beschäftigten Liste Dialogue: 0,0:52:50.27,0:52:54.90,Default,,0000,0000,0000,,bekommt, damit der Wahlvorstand in der\NLage ist, alle anzuschreiben, also auch Dialogue: 0,0:52:54.90,0:52:58.78,Default,,0000,0000,0000,,die, die im Sabbatical oder in der\NElternzeit sind. Das ist die Aufgabe des Dialogue: 0,0:52:58.78,0:53:03.74,Default,,0000,0000,0000,,Wahlvorstands einfach alle zu informieren.\NUnd das geht über verschiedene Medien, Dialogue: 0,0:53:03.74,0:53:09.93,Default,,0000,0000,0000,,einmal über den Aushang. Bei uns wurde\Ndiese WählerInnen Liste auch ausgehängt. Dann Dialogue: 0,0:53:09.93,0:53:13.84,Default,,0000,0000,0000,,eben alle E-Mail-Adressen und es gibt da\Nnoch Kanäle wie Slack oder sonst wie, um Dialogue: 0,0:53:13.84,0:53:18.02,Default,,0000,0000,0000,,am Ende sicherzustellen, dass alle davon\NWind bekommen und die Leute, die sagen Ja, Dialogue: 0,0:53:18.02,0:53:21.70,Default,,0000,0000,0000,,zu dem Zeitpunkt bin ich aber gar nicht in\Nder Firma, die können dann eben Briefwahl Dialogue: 0,0:53:21.70,0:53:27.22,Default,,0000,0000,0000,,beantragen, kriegen vom Wahlvorstand die\NBriefwahl an Unterlagen zugesendet, und Dialogue: 0,0:53:27.22,0:53:32.39,Default,,0000,0000,0000,,wenn das fristgerecht eintrifft,\Nwerden die Stimmen mitgezählt. Dialogue: 0,0:53:32.39,0:53:35.44,Default,,0000,0000,0000,,Herald: Dann hat das liebe Internet eine\NFrage für uns. Dialogue: 0,0:53:35.44,0:53:39.30,Default,,0000,0000,0000,,Signal Angel: Vielleicht als\NAnschlussfrage zu der ersten Frage zu Dialogue: 0,0:53:39.30,0:53:44.18,Default,,0000,0000,0000,,sehen: Das Internet fragt sich, wie man\Neinen Betriebsrat wieder loswerden kann. Dialogue: 0,0:53:44.18,0:53:49.15,Default,,0000,0000,0000,,Gibt es so etwas nicht aus der Perspektive\Ndes Arbeitgebers? So hoffe ich zumindest, Dialogue: 0,0:53:49.15,0:53:53.44,Default,,0000,0000,0000,,dass dann jemand inkognito war, sondern\Naus der Perspektive der Arbeitnehmer. Gibt Dialogue: 0,0:53:53.44,0:53:58.47,Default,,0000,0000,0000,,es so etwas wie ein Misstrauensvotum, oder\Nkann man in der Betriebsversammlung einen Dialogue: 0,0:53:58.47,0:54:06.52,Default,,0000,0000,0000,,neuen Betriebsrat wählen?\NOle: Ja, nein und vielleicht. Ja, es gibt Dialogue: 0,0:54:06.52,0:54:11.22,Default,,0000,0000,0000,,die Möglichkeit die wieder loszuwerden,\Ntatsächlich. Und zwar nur über Antrag beim Dialogue: 0,0:54:11.22,0:54:18.48,Default,,0000,0000,0000,,Arbeitsgericht. Das geht einmal gegen\Neinzelne Mitglieder des Betriebsrates, Dialogue: 0,0:54:18.48,0:54:23.65,Default,,0000,0000,0000,,aber auch gegen den Betriebsrat an sich.\NDiesen Antrag können stellen: der Dialogue: 0,0:54:23.65,0:54:27.98,Default,,0000,0000,0000,,Arbeitgeber, ein Viertel der\Nwahlberechtigten Arbeitnehmerinnen und Dialogue: 0,0:54:27.98,0:54:34.71,Default,,0000,0000,0000,,Arbeitnehmer, oder eine im Betrieb\Nvertretene Gewerkschaft. Das war das "Ja" Dialogue: 0,0:54:34.71,0:54:38.58,Default,,0000,0000,0000,,mit dem loswerden. Nein, man kann nicht\Neinfach einer Betriebsversammlung einen Dialogue: 0,0:54:38.58,0:54:43.82,Default,,0000,0000,0000,,neuen Betriebsrat wählen, sondern dann\Ngeht der ganze Prozess von vorne los. Es Dialogue: 0,0:54:43.82,0:54:47.34,Default,,0000,0000,0000,,braucht einen neuen Wahlvorstand, und es\Nläuft dieser ganze Wahlprozess, den wir Dialogue: 0,0:54:47.34,0:54:52.92,Default,,0000,0000,0000,,gerade angerissen haben. Der läuft dann\Neinfach nochmal, und vielleicht auch das. Dialogue: 0,0:54:52.92,0:54:58.20,Default,,0000,0000,0000,,Vielleicht war es tatsächlich ein bisschen\Nder Hinweis darauf, dass natürlich dann Dialogue: 0,0:54:58.20,0:55:00.96,Default,,0000,0000,0000,,erst einmal wieder es nötig ist, Vertrauen\Naufzubauen, auch bei den Kolleginnen und Dialogue: 0,0:55:00.96,0:55:04.94,Default,,0000,0000,0000,,Kollegen in dieses Instrument Betriebsrat.\NUnd dass man dann vielleicht auch gerade Dialogue: 0,0:55:04.94,0:55:08.83,Default,,0000,0000,0000,,wenn man so ein Betriebsrat absägt, mal\Nganz platt gesagt, dass man sich dann auch Dialogue: 0,0:55:08.83,0:55:13.02,Default,,0000,0000,0000,,mal ein Plan B überlegen muss. Was macht\Nman dann eigentlich danach? Wenn der dann Dialogue: 0,0:55:13.02,0:55:18.41,Default,,0000,0000,0000,,plötzlich weg ist.\NHerald: Wir haben viele Fragen noch im Dialogue: 0,0:55:18.41,0:55:22.23,Default,,0000,0000,0000,,Raum, ich möchte erst einmal die Zwei.\NDann werde ich die Drei wählen. Ich hoffe Dialogue: 0,0:55:22.23,0:55:27.91,Default,,0000,0000,0000,,wir haben noch Zeit für den Rest,\NMik 2: Geht ein bisschen ins Nähkästchen Dialogue: 0,0:55:27.91,0:55:33.64,Default,,0000,0000,0000,,hinein: Wie motiviert man seine Kollegen?\NVor allem unter dem Hintergrund: In der Dialogue: 0,0:55:33.64,0:55:38.30,Default,,0000,0000,0000,,Berliner Startup-Szene ist die\NBetriebssprache oft Englisch. Die Dialogue: 0,0:55:38.30,0:55:43.66,Default,,0000,0000,0000,,deutschen Kollegen haben zumindest den\NBegriff Betriebsrat schon mal gehört. Wie Dialogue: 0,0:55:43.66,0:55:48.12,Default,,0000,0000,0000,,sieht das aus? Aus der Erfahrung. Wie\Nmotiviert man seine internationalen Dialogue: 0,0:55:48.12,0:55:54.14,Default,,0000,0000,0000,,Kollegen aus den USA oder sonst eventuell\NVorurteile gegenüber Gewerkschaften haben? Dialogue: 0,0:55:54.14,0:55:57.21,Default,,0000,0000,0000,,Gibt's da Erfahrungen zu einer\NGewerkschaftsseite und andererseits von Dialogue: 0,0:55:57.21,0:56:04.68,Default,,0000,0000,0000,,denen, die es gemacht haben? Dankeschön.\NLissim: Ich würde sagen, dass es bei uns Dialogue: 0,0:56:04.68,0:56:10.23,Default,,0000,0000,0000,,im Club ähnlich, dass wir sehr viele\Ninternationale MitarbeiterInnen auch haben. Dialogue: 0,0:56:10.23,0:56:19.37,Default,,0000,0000,0000,,Und wir haben uns sehr viel Mühe gegeben,\Nall Informationen zweisprachig zu halten. Dialogue: 0,0:56:19.37,0:56:23.68,Default,,0000,0000,0000,,Informationsveranstaltungen auch\Nzweisprachig zu halten, uns um Dialogue: 0,0:56:23.68,0:56:32.55,Default,,0000,0000,0000,,Übersetzungen zu kümmern. Ich habe mich\Npersönlich auch sehr viel mit Kollegen und Dialogue: 0,0:56:32.55,0:56:36.00,Default,,0000,0000,0000,,Kolleginnen direkt getroffen, die das\Nsozusagen erst mal nicht verstanden haben, Dialogue: 0,0:56:36.00,0:56:40.89,Default,,0000,0000,0000,,die nicht so einen Zugang dazu hatten. Ich\Nhabe mich mit den Nachmittags auf einem Dialogue: 0,0:56:40.89,0:56:45.29,Default,,0000,0000,0000,,Kaffee getroffen und hab denen erklärt,\Nworum es dabei geht und was das ist. Ich Dialogue: 0,0:56:45.29,0:56:51.07,Default,,0000,0000,0000,,glaube man muss einfach sehr viel Arbeit\Nda reinstecken, wir haben um und bei 300 Dialogue: 0,0:56:51.07,0:56:55.98,Default,,0000,0000,0000,,Mitarbeiter, das ist etwas anderes, als\Nwenn man irgendwie Betriebe mit ein paar Dialogue: 0,0:56:55.98,0:57:02.15,Default,,0000,0000,0000,,Tausend hat. Ich glaube, bei so einer, bei\Nso einer Betriebsratsgründung kommt man Dialogue: 0,0:57:02.15,0:57:06.36,Default,,0000,0000,0000,,einfach nicht drum herum, auch sehr viel\NPersönlich zu investieren, um die Leute Dialogue: 0,0:57:06.36,0:57:10.62,Default,,0000,0000,0000,,mitzunehmen und abzuholen.\NHüpno: Und eben auch klarzumachen, dass es Dialogue: 0,0:57:10.62,0:57:14.82,Default,,0000,0000,0000,,eine Interessenvertretung für alle\NBeschäftigten ist. Und dass es eben Dialogue: 0,0:57:14.82,0:57:18.34,Default,,0000,0000,0000,,einfacher ist, die Interessen von\NBeschäftigten zu vertreten, wenn man Dialogue: 0,0:57:18.34,0:57:22.73,Default,,0000,0000,0000,,sozusagen mit einer organisierten Stimme\Nspricht und nicht immer Einzelne zu ihrem Dialogue: 0,0:57:22.73,0:57:26.56,Default,,0000,0000,0000,,Teamlead hin rennen müssen, um zu sagen,\Ndass mit den Arbeitsbedingungen das ist Dialogue: 0,0:57:26.56,0:57:29.47,Default,,0000,0000,0000,,jetzt vielleicht, irgendwie können wir\Nvielleicht mal was machen, sondern dass Dialogue: 0,0:57:29.47,0:57:34.96,Default,,0000,0000,0000,,das eine ganz andere Wucht und Autorität\Nhat wenn ein Gremium sagt "das Gesetz sagt Dialogue: 0,0:57:34.96,0:57:38.52,Default,,0000,0000,0000,,so und so" und wir gucken jetzt mal, dass\Nwir das hier auch wirklich gesetzeskonform Dialogue: 0,0:57:38.52,0:57:41.15,Default,,0000,0000,0000,,durchkriegen. Das war bei uns halt auch so\Nein bisschen so. Wir haben auch einen hohen Dialogue: 0,0:57:41.15,0:57:46.01,Default,,0000,0000,0000,,Anteil an nichtdeutschen Kolleginnen und\NKollegen, haben auch so ein bisschen Dialogue: 0,0:57:46.01,0:57:50.14,Default,,0000,0000,0000,,überlegt. Die aus England und Frankreich,\Ndie kennen das vielleicht, weil es da auch Dialogue: 0,0:57:50.14,0:57:54.32,Default,,0000,0000,0000,,irgendwie historisch viel Erfahrung mit\NArbeitskämpfen gibt. Unsere amerikanischen Dialogue: 0,0:57:54.32,0:57:58.20,Default,,0000,0000,0000,,Kollegen halten uns wahrscheinlich alle\Neher für Kommunisten. Die müssen wir als Dialogue: 0,0:57:58.20,0:58:02.17,Default,,0000,0000,0000,,allererstes überzeugen und haben aber auch\Nfestgestellt: Es ist gar nicht so – mit Dialogue: 0,0:58:02.17,0:58:07.54,Default,,0000,0000,0000,,diesem Argument: Es gibt eine organisierte\NForm, unsere Interessen auf Dialogue: 0,0:58:07.54,0:58:12.06,Default,,0000,0000,0000,,geschäftsleitungen Ebene so ein bisschen\Nauf Augenhöhe zu Gehör zu bringen. Das hat Dialogue: 0,0:58:12.06,0:58:15.84,Default,,0000,0000,0000,,viele Leute wirklich überzeugt.\NOle: Genau das sind meine Erfahrungen Dialogue: 0,0:58:15.84,0:58:22.47,Default,,0000,0000,0000,,tatsächlich. Und es gibt auch Länder mit\Neiner ganz starken gewerkschaftlichen Dialogue: 0,0:58:22.47,0:58:27.31,Default,,0000,0000,0000,,Organisierung. Französische Kolleginnen\Nund Kollegen oder italienische Kolleginnen Dialogue: 0,0:58:27.31,0:58:31.60,Default,,0000,0000,0000,,und Kollegen würden gerne mal Autoreifen\Nvor der Firma anzünden. Muss man durchaus Dialogue: 0,0:58:31.60,0:58:37.65,Default,,0000,0000,0000,,erklären das man das nicht darf. Ich finde\Nschade, aber es ist leider so. Dialogue: 0,0:58:37.65,0:58:42.78,Default,,0000,0000,0000,,{\i1}verhaltener Applaus{\i0}\NOle: Aber am Ende kann man, muss man sich Dialogue: 0,0:58:42.78,0:58:46.90,Default,,0000,0000,0000,,gerade amerikanische Kollegen und Kolle-\Nginnen muss man quasi die Angst nehmen. Dialogue: 0,0:58:46.90,0:58:51.28,Default,,0000,0000,0000,,Man muss sich auch noch einmal vor allen\Ndas Problem ist: Das ist ein völlig anderes Dialogue: 0,0:58:51.28,0:58:55.31,Default,,0000,0000,0000,,System vom Aufbau her, und diese Trennung\Nzwischen Betriebsrat und Gewerkschaft Dialogue: 0,0:58:55.31,0:58:58.60,Default,,0000,0000,0000,,tatsächlich denen einfach klarzumachen,\Ndass es zwar Schnittmengen gibt, Dialogue: 0,0:58:58.60,0:59:02.27,Default,,0000,0000,0000,,Zusammenarbeit gibt, aber das ist einfach\Nzwei völlig unterschiedliche Dinge sind. Dialogue: 0,0:59:02.27,0:59:05.39,Default,,0000,0000,0000,,Und dass sie die Gewerkschaft die sie\Nkennen, nicht mit einem Betriebsrat Dialogue: 0,0:59:05.39,0:59:08.75,Default,,0000,0000,0000,,vergleichen können. Wenn man dass einmal\Ngeschafft hat, Ihnen klarzumachen, dann Dialogue: 0,0:59:08.75,0:59:12.32,Default,,0000,0000,0000,,sind eben genau diese Berührungsängste,\Ndie es gibt, und diese Ängste relativ schnell Dialogue: 0,0:59:12.32,0:59:18.31,Default,,0000,0000,0000,,weg. Was leider nicht weg ist, ist natürlich\Ndie Hürde Gesetze zu finden, vernünftig Dialogue: 0,0:59:18.31,0:59:23.68,Default,,0000,0000,0000,,übersetzt, z.B. das Betriebverfassungsgesetz ist\Nso ein schönes Juristendeutsch mit einem Dialogue: 0,0:59:23.68,0:59:27.73,Default,,0000,0000,0000,,Unterschied zwischen kann, muss und\Nsollte. Ich kenne Übersetzungen da steh Dialogue: 0,0:59:27.73,0:59:36.00,Default,,0000,0000,0000,,überall "should". Herzlichen Glückwunsch!\NDas ist natürlich ein Riesenproblem. Aber Dialogue: 0,0:59:36.00,0:59:39.12,Default,,0000,0000,0000,,es gibt gerade in Berlin inzwischen auch\Nsehr gute Schulungsangebote für Dialogue: 0,0:59:39.12,0:59:44.17,Default,,0000,0000,0000,,Betriebsräte, komplett auf Englisch. Das\Ngibt es inzwischen, und das funktioniert Dialogue: 0,0:59:44.17,0:59:50.77,Default,,0000,0000,0000,,total gut, weil es auch gerade in Berlin\Ngerade viele neue Betriebe gibt, mit Dialogue: 0,0:59:50.77,0:59:54.57,Default,,0000,0000,0000,,Betriebsräten die als\NSprache Englisch haben. Dialogue: 0,0:59:54.57,0:59:59.26,Default,,0000,0000,0000,,Herald: Wir haben nur noch Zeit für eine\NFrage, und es geht an die Nummer Drei. Dialogue: 0,0:59:59.26,1:00:02.76,Default,,0000,0000,0000,,Mik 3: Super. Ich hatte zwei Fragen, dann\Nnehme ich jetzt einfach die Dialogue: 0,1:00:02.76,1:00:10.39,Default,,0000,0000,0000,,Kompliziertere: Auch im Kontext\Ninternationales Umfeld: Welche Strategien Dialogue: 0,1:00:10.39,1:00:14.77,Default,,0000,0000,0000,,würdet ihr empfehlen, wenn man jetzt ein\Nrelativ komplexes Firmen-Konglomerat hat? Dialogue: 0,1:00:14.77,1:00:19.10,Default,,0000,0000,0000,,Zum Beispiel eine AG nach deutschem Recht\Nmit Sitz in Deutschland und Dialogue: 0,1:00:19.10,1:00:24.00,Default,,0000,0000,0000,,verschiedenster Dependancen in\Nunterschiedlichsten Ländern: Indien, USA, Dialogue: 0,1:00:24.00,1:00:30.99,Default,,0000,0000,0000,,England, was auch immer. Die natürlich\Neigene Rechtsperson sind. Würdet ihr da Dialogue: 0,1:00:30.99,1:00:33.89,Default,,0000,0000,0000,,empfehlen dass man versucht sich\Ninternational irgendwie zu koordinieren, Dialogue: 0,1:00:33.89,1:00:38.01,Default,,0000,0000,0000,,wenn man jetzt einen Betriebsrat gründet?\NWenn ja, wie macht man das am besten? Dialogue: 0,1:00:38.01,1:00:44.35,Default,,0000,0000,0000,,Habt ihr da Erfahrungen?\NThomas: Mein Kollege hat ja schon gesagt, Dialogue: 0,1:00:44.35,1:00:47.32,Default,,0000,0000,0000,,dass es das deutsche\NBetriebsverfassungsgesetz, und es gibt Dialogue: 0,1:00:47.32,1:00:50.14,Default,,0000,0000,0000,,kein internationales\NBetriebsverfassungsgesetz. Insofern kann Dialogue: 0,1:00:50.14,1:00:54.41,Default,,0000,0000,0000,,ich dir nur empfehlen, für die deutschen\NStandorte oder den deutschen Standort, Dialogue: 0,1:00:54.41,1:00:58.87,Default,,0000,0000,0000,,Betriebsräte zu wählen und zugleich aber\Nauch zu gucken, wie man international eine Dialogue: 0,1:00:58.87,1:01:02.96,Default,,0000,0000,0000,,Vernetzung hinbekommt, damit die Standorte\Nauf dem Globus nicht untereinander Dialogue: 0,1:01:02.96,1:01:08.62,Default,,0000,0000,0000,,ausgespielt werden. Aber du hast eben in\Nanderen Ländern, vor allem in den USA, Dialogue: 0,1:01:08.62,1:01:14.77,Default,,0000,0000,0000,,deutlich weniger verbriefte Rechte als\NBetriebsrat – sowas gibts in den USA Dialogue: 0,1:01:14.77,1:01:18.76,Default,,0000,0000,0000,,nicht. Da kommt es auf die Gewerkschaften\Ndrauf an: Die brauchen 50 Prozent der Dialogue: 0,1:01:18.76,1:01:22.22,Default,,0000,0000,0000,,Beschäftigten hinter sich, damit sie\Nsozusagen im Betrieb vertreten sind. Und Dialogue: 0,1:01:22.22,1:01:27.31,Default,,0000,0000,0000,,deswegen würde ich einen Fokus erstmal auf\Nden hiesigen Standort und dann schauen, wie Dialogue: 0,1:01:27.31,1:01:31.02,Default,,0000,0000,0000,,kommt man dann international in Kontakt\Nmit den Beschäftigten, die das auch Dialogue: 0,1:01:31.02,1:01:35.08,Default,,0000,0000,0000,,wollen?\NOle: Kleine Ergänzung. Es gibt inzwischen Dialogue: 0,1:01:35.08,1:01:38.60,Default,,0000,0000,0000,,den europäischen Betriebsrat für\NUnternehmen mit Standorten. In anderen Dialogue: 0,1:01:38.60,1:01:43.25,Default,,0000,0000,0000,,europäischen Ländern gibt es inzwischen\Nein Gesetz über europäische Betriebsräte. Dialogue: 0,1:01:43.25,1:01:45.94,Default,,0000,0000,0000,,Die haben hauptsächlich Informationsrechte\Naber, die helfen eben auch schon mal Dialogue: 0,1:01:45.94,1:01:52.18,Default,,0000,0000,0000,,weiter, um z.B. diesen Wettbewerb zwischen\Nden Standorten und dieses Verschieben von Dialogue: 0,1:01:52.18,1:01:57.33,Default,,0000,0000,0000,,Problemen so ein bisschen einzudämmen.\NUnd eben dann tatsächlich auch über die Dialogue: 0,1:01:57.33,1:02:02.34,Default,,0000,0000,0000,,Gewerkschaften. Wir haben auch gute\NKontakte in andere Gewerkschaften. Dialogue: 0,1:02:02.34,1:02:05.92,Default,,0000,0000,0000,,Manchmal kann man auch dann z.B. sagen\NOkay, dann sucht man sich eben die Dialogue: 0,1:02:05.92,1:02:09.92,Default,,0000,0000,0000,,Gewerkschaft vor Ort, die zuständig ist,\Nund macht dann eben zum Beispiel über Dialogue: 0,1:02:09.92,1:02:15.76,Default,,0000,0000,0000,,Verträge Dinge möglich, die eigentlich im\NGesetz von dem Land nicht vorgesehen sind. Dialogue: 0,1:02:15.76,1:02:20.39,Default,,0000,0000,0000,,Ist aber tatsächlich sehr sehr viel Arbeit\Nund setzt voraus, dass der Betriebsrat Dialogue: 0,1:02:20.39,1:02:24.29,Default,,0000,0000,0000,,hier vor Ort das will und auch bereit ist,\Ntatsächlich mehr zu machen, als er nach Dialogue: 0,1:02:24.29,1:02:31.99,Default,,0000,0000,0000,,dem Gesetz eigentlich müsste, tatsächlich.\NLissim: Vielleicht als ganz kleine Dialogue: 0,1:02:31.99,1:02:35.71,Default,,0000,0000,0000,,Ergänzung für alle, die jetzt nicht zum\NFragen kommen sind: Wir hängen hier noch Dialogue: 0,1:02:35.71,1:02:40.61,Default,,0000,0000,0000,,rum, ich kann mehr über prekäre\NBeschäftigung im Berliner Clubleben Dialogue: 0,1:02:40.61,1:02:45.15,Default,,0000,0000,0000,,erzählen. Aber auch die beiden\NGewerkschaftssekretär könnt ihr danach Dialogue: 0,1:02:45.15,1:02:54.50,Default,,0000,0000,0000,,einfach noch ansprechen, vor der Halle und\Nda sie mit Fragen löchern. Dialogue: 0,1:02:54.50,1:02:57.25,Default,,0000,0000,0000,,Ole: Es gibt noch eine befreundete\NAssembly von Gewerkschafterin und Dialogue: 0,1:02:57.25,1:03:03.78,Default,,0000,0000,0000,,Gewerkschafterin, die heißt AHA: Anger\NHope Action. Da laufen auch Menschen rum, Dialogue: 0,1:03:03.78,1:03:09.26,Default,,0000,0000,0000,,die Erfahrung haben in Gewerkschaften, die\NErfahrungen mit dem Betriebsrat haben. Und Dialogue: 0,1:03:09.26,1:03:14.07,Default,,0000,0000,0000,,da werd ich zumindest auch noch in den\Nnächsten Tagen immer wieder sein. Dafür Dialogue: 0,1:03:14.07,1:03:16.95,Default,,0000,0000,0000,,nochmal kurz Werbeblock:\NGeht da gerne hin. Dialogue: 0,1:03:16.95,1:03:26.67,Default,,0000,0000,0000,,Herald: Gut, dann bedanken wir uns bei\NHüpno , Thomas, Lissim und Ole für das Dialogue: 0,1:03:26.67,1:03:29.16,Default,,0000,0000,0000,,spannend Gespräch. Dialogue: 0,1:03:29.16,1:03:30.96,Default,,0000,0000,0000,,{\i1}Applaus{\i0} Dialogue: 0,1:03:30.96,1:03:34.48,Default,,0000,0000,0000,,{\i1}36c3 Abspannmusik{\i0} Dialogue: 0,1:03:34.48,1:03:56.00,Default,,0000,0000,0000,,Untertitel erstellt von c3subtitles.de\Nim Jahr 2020. Mach mit und hilf uns!