(Glocke) (Glocke) Wie können wir das Selbst sterben lassen, um das Leid zu überwinden? Wenn alles eine Segnung Gottes ist, ist dann alles, was Gott schickt, gut? Lieber Thay, mein Name ist Frances. Meine Eltern haben mich nach dem Heiligen Franz von Assisi benannt. Thay, wir alle sind deine Fortführung und ich habe geschworen, fortzuführen, was du uns gelehrt hast. Besonders gestern, als du uns von der Glocke erzählt hast. Vielleicht werden wir erwachen und anderen helfen, zu erwachen und wir tranzendieren den Weg der Angst und der Besorgnis. Das ist mein Gelübde und ich weiß, dass der Weg nicht ohne Mühen sein wird, obwohl wir etwas über Mühelosigkeit gelernt haben, und wir etwas über Achtsamkeit mit Einsicht gelernt haben. Ich weiß, dass die Lösung dafür der Tod des Selbst ist. Mit dem Tod des Selbst wird Mühelosigkeit möglich. Es ist aber auch so, wenn wir ein Gelübde leben, dass wir brennende Entscheidungen durchmachen müssen, wie eine brennende Flamme. Ich muss eine Entscheidung gegen die kollektive Energie fällen. Ich sehe auch, dass ich mein Leid transformiere und das Leid meiner Eltern. Die Art und Weise, in der ich das tue und weiter tun werde ist... indem ich zu Gott und der Göttlichkeit in mir bete. Außerhalb von mir ist der kosmische, wahre Naturkörper und er ist auch in mir. Aber du hast erwähnt, dass alles von dem Aufsteigen von Bedingungen kommt, sehe ich alles so an, als käme es von Gottes Plan was heißt, dass alles gut ist. Ich bekomme Angst, ich bekomme Depressionen, ich werde krank - es ist eine Segnung. Wenn ich Gesundheit bekomme, eine Sangha bekomme, eine Unterweisung bekomme, dann ist es eine Segnung. Ich kann es also nicht sehen, als entstünde alles aus Bedingungen. Ich sehe es als einen Weg des Mitgefühls und dass alles aus Mitgefühl entsteht. (Schwester) Lieber Thay, liebe Sangha, unsere Freundin Frances wurde nach einem Mönch benannt, dem heiligen Franz von Assisi Zunächst hat sie Thay ausgedrückt wie inspiriert sie von Thays Unterweisung zu der Glocke gestern war. Sie hat sich selbst gegenüber ein Gelübde abgelegt Thay fortzuführen und diese Praxis wirklich zu vollenden und die Einsicht aus der Gatha voll und ganz zu leben, um ihre eigene Angst und Besorgnis zu überwinden. Ihre erste Teilfrage ist: Wie kann sie, bei einem so starken Gelübde, das tun kann ohne ein zu starkes Gefühl des Selbst zu haben. Wie kann sie ihr Gelübde verwirklichen, um Schwierigkeiten in ihrem Leben zu überwinden, um sich zu heilen. Um beispielsweise wirklich Angst und Sorge zu überwinden weiß sie, dass sie viele brennende Entscheidungen fällen muss um ihre Lebensweise zu ändern gegen die Meinung derer um sie herum, ihrer Familie und der Gesellschaft. Wie kann sie das verwirklichen ohne ein zu starkes Gefühl des Selbsts? Der zweite Teil ihrer Frage ist dass wenn sie in ihrem Leben auf Schwierigkeiten trifft, sei es Angst, oder Depressionen, oder Krankheit, versteht sie dies als ein Geschenk Gottes. Frances ist Christin weshalb sie es als Segnung ansieht, als Teil von Gottes Plan. Ihre Frage ist also: Sie sieht Gott als etwas, das zugleich außerhalb und in ihr ist. Ist es aber wahr, dass Gott gut ist und dass alles, was Gott ihr schickt, gut ist? Und dass sie es als etwas Gutes annehmen sollte? Frances ist sich bewußt, dass alles aus Bedingungen entsteht. Können wir Gottes Welt in diesen Bedingungen sehen? Du hast über den Tod des Selbst gesprochen. Das Sterben des Selbst. Ich glaube nicht, dass das Selbst sterben muss, denn es gibt kein Selbst, das sterben könnte. (Gelächter) Das Selbst ist nur eine Ansicht, eine falsche Ansicht, eine Vorstellung. Es ist nicht real. Etwas, dass es nicht gibt, braucht also nicht zu sterben. Wir sollten nicht versuchen, das Selbst zu töten. Aber man kann die Illusion beseitigen, indem man tiefe Einsicht in die Wirklichkeit hat, sich in der Meditation der Vergänglichkeit übt, denn alles verändert sich so schnell, und ganz natürlich ist die Vorstellung eines Selbst nicht mehr vorhanden. Denn das Selbst ist etwas ewig Währendes, immer gleich bleibend. Wir könnten uns fragen, ob Gott ein Selbst ist oder nicht. Es ist sicher, dass Gott kein Selbst ist. Wenn Gott ein Selbst ist, dann sind wir alle Selbsts. Ein großes Selbst oder kleine Selbsts. Wenn es ein Ich gibt, ein Selbst, dann sollte es zugleich ein Nicht-Ich geben. Wir können das Selbst als Wirklichkeit annehmen. Auf einer gewöhnlichen Ebene der Wahrheit können wir von mir, ich und du sprechen, er und sie, denn diese Bezeichnung hat einen Nutzen. Man nennt es eine gewöhnliche Bezeichnung. Hätten wir diese gewöhnlichen Bezeichnungen nicht, könnten wir uns nicht unterhalten, keine Geschäfte machen. Ich, du, dies und das nennt man gewöhnliche Bezeichnungen. Wichtig ist, dass uns bewußt sein muss, dass es gewöhnliche Bezeichungen sind, und wir frei davon sind. Wir können sie gut verwenden, aber wir sind frei von ihnen. Und wie ich sagte, selbst der Buddha, wir müssen frei sein vom Buddha. Es gab einen Zen-Lehrer... Einmal sagte er in seiner Dharma-Unterweisung: "Ich bin allergisch gegen das Wort Buddha". (Gelächter) "Aber manchmal muss ich das Wort Buddha aussprechen. Aber wisst ihr was, meine Freunde? Jedes mal, wenn ich das Wort Buddha aussprechen muss, muss ich danach ins Bad gehen und meinen Mund drei mal ausspülen." (Gelächter) So reden Zen-Leute. (Gelächter) Sie möchten von Freiheit sprechen. Selbst Freiheit von Buddha. Zen-Lehrer haben ihre Eigenarten, und ihre Art ist manchmal sehr kraftvoll. "Ich bin allergisch gegen das Wort Buddha. Jedes mal, wenn ich das Wort Buddha aussprechen muss, muss ich ins Bad gehen und meinen Mund ausspülen." Es ist etwas, dass nicht sehr sauber ist. Es ist eine sehr starke Aussage. Dann war im Publikum ein Zen-Schüler, der aufstand und sagte: "Lieber Meister, ich bin auch gegen das Wort Buddha allergisch. Immer, wenn ich höre, wie du das Wort Buddha sagst, muss ich zum Fluß gehen und meine Ohren waschen, drei mal! (Gelächter) Ich glaube, das ist ein prima Meister-Schüler-Team. (Gelächter) Sie sind frei von Worten und Vorstellungen. Sogar wichtige Worte wie Buddha oder Gott. Sie sind frei von den Vorstellungen. Denn man könnte Buddha und Gott nur als Vorstellung verstehen und nicht die Wahrheit, die Wirklichkeit. Man muss also sehr vorsichtig sein. Natürlich habt ihr etwas über das bedingte Entstehen gelernt. Erinnert euch an das Beispiel mit den Wolken. Es gibt viele Wolken am Himmel. Diese Wolken interagieren miteinander. Sie produzieren einander. Es gibt die seitliche, horizontale Beziehung, aber wir wissen auch, dass die Wolken vom Ozean kommen. Es gibt also eine vertikale Beziehung. Du bist eine Wolke, du trägst den Ozean mit dir. Du bist ein menschliches Wesen, aber du trägst Gott in dir. Das ist eine vertikale Beziehung. Es gibt also eine horizontale Erklärung und eine vertikale. Aber diese beiden sollten nicht als zwei unterschiedliche Dinge gesehen werden Wenn du das Horizontale betrachtest, siehst du das Vertikale. Und wenn du tief das Vertikale betrachtest siehst du das Horizontale. Aber was du beseitigen musst sind beide Vorstellungen von horizontal und vertikal. Wir haben gelernt, dass Vorstellungen von Sein und Nicht-Sein, gut und böse, beseitigt werden müssen. Denn das ist, wie unser Geist- Bewußtsein die Dinge wahrnimmt. Wenn du Gott als den Grund der Dinge bezeichnest, sperren wir Ihn, sperren wir Sie in eine Vorstellung ein, die Vorstellung des Seins. Wenn Gott des Grund des Seins ist, wer ist dann der Grund des Nicht-Seins? Wir dürfen also über Gott nicht im Sinne von Sein oder Nicht-Sein nachdenken. Gott transzendiert die Begriffe Sein und Nicht-Sein. Wie der Buddha sagte: "Korrekte Sicht ist eine Sicht, die beide Vorstellungen von Sein und Nicht-Sein übersteigt." Nicht nur das, korrekte Sicht übersteigt auch die Vorstellungen von gut und böse. Wenn man sagt, Gott beherrsche das Reich des Guten, wer herrscht dann über das Reich des Bösen? Gott transzendiert also letztendlich beide Vorstellungen, gut und böse. Solange man dies nicht erkennt, kann man nicht den Plan Gottes erkennen, seine Absicht. Dann fühlte man sich gezwungen, zu sagen, dass wenn Gott mitfühlend wäre, warum hat er dann so etwas wie den Tod geschaffen, Tsunamis, Stürme und solche Dinge? Warum läßt er zu, dass so etwas passiert? Was hier gesagt werden soll ist also: "Du sollst davon lernen, das ist auch gut für dich." Aber unser Geist tendiert dazu, zu denken, dass was gut ist, kein Leid verursacht. Nur das Schlechte wird als Leid bezeichnet. Das ist also unser unterscheidender Geist. Wir sollten diesen unterscheidenen Geist nicht dazu gebrauchen, Gott verstehen zu wollen. Deshalb ist die tiefgründigste Methode, die wundervollste Methode, das Ultimative zu berühren, Vorstellungen zu beseitigen. Einschließlich der Vorstellungen von Sein und Nicht-Sein, gut und böse. Wir haben gelernt, dass für alayavijñana (Speicherbewußtsein) alles ein Wunder ist. Es gibt darin kein gut und böse. Es gibt darin kein Sein und Nicht-Sein. Nur Geist-Bewußtsein hat diese Vorstellungen. Wir sind in diesen Vorstellungen gefangen. Diese Vorstellungen können nützlich sein, aber wenn man in ihnen gefangen ist, leidet man. verbinde, sei inspiriert, sei genährt (Glocke)