Ich traf Charles vor 19 Jahren in Edinburgh. Er war ein Kleinkrimineller, ein Handtaschendieb, ein heimlicher Anführer seiner Nachbarschaft auf den das Auge des Gesetzes bereits ruht. Und ich war jung. Und oh, wie attraktiv rücksichtslose böse Jungs damals waren. Wir heirateten ein paar Monate später während einer Reise in meine Heimat in Paris. Es war weniger eine romantische Reise, eher ein Ausweg, um Wasser zu verlassen, in denen er nicht mehr navigieren konnte. Wir reisten und lebten hier und dort bis wir uns endlich in dieser gewöhnlichen Stadt niederließen. Wir lebten eine Weile in Frieden, aber womit Charles das Geld nach Hause brachte, war mir nie ganz klar und Fragen zu stellen war keine Option. Je mysteriöser, desto besser, so dachte ich einst. "Die Wahrheit ist nicht lustig", sagte mein Vater, "sonst würden wir unsere Zeit damit verbringen, sie zu erzählen.". Ein paar Jahre nach unserer Hochzeit verschwand er. Einfach so. Kein Wort, kein Brief, kein Anruf. Die einzigen Spuren, die er hinterließ waren ein Haufen falscher Papiere und eine Hand voll Kugeln. Endete er mit Betonschuhen in irgendeinem See? Verließ er mich für ein Paar langer Beine und ein schönes Gesicht? Ich erfuhr es nie. "Aus guten Liebhabern werden schlechte Ehemänner." sagte meine Mutter... Die Zeit verging und vor fünf Jahren, erhielt ich ihn endlich. Den Telefonanruf. Charles Higgins verstarb kürzlich, als Resultat einer Schießerei. Das letzte Wort in einem ungelösten Rätsel. Letztlich akzeptierte ich, die Witwe eines Schattens zu sein und habe mein Leben weitergeführt. Ich wurde zu allem, das ich immer gehasst hatte, alles, was er sein ganzes Leben vermieden hatte: Eine Schnüfflerin, ein Schmierfink von einer Reporterin. Jemand, der Fragen stellt. Fünf ungelöste Morde schienen genug, um seinen Geist zu beschwören. Und was für ein Geist. Der Handtaschendieb hatte sich in ein weitaus finsteres Biest verwandelt. Wie tief hatte er sich in die Unterwelt begeben? War seine Todesanzeige nur ein Fehler? Eine Lüge? Ein Rauchschleier? Ich dachte, ich hätte eine neue Seite aufgeschlagen, aber das Ende der Geschichte schien sich erst anzukündigen. Und hier bin ich, am seidenen Faden hängend, auf ein Signal wartend, eine Spur, etwas, dass mich aufhören lässt, ständig über meine Schulter zu blicken an jeder Straßenecke. (unverständliches Flüstern) Frau Higgins, ich bringe Ihnen die Vorräte, die Sie erbeten haben. Ich stelle sie auf den Schreibtisch. Es gab leider nur noch eine Flasche Whiskey. Danke dir, Nellie. Blanche Higgins. Hallo Blanche, hier ist Jacob. Gibt es etwas Neues? Ich denke ja. Wir haben eine Beschreibung von Charles Higgins an jede Polizeiwache im Staat gesandt. Und wir haben gute Gründe zu glauben, dass er ein paar Mal gesehen wurde, in der Gesellschaft zwielichtiger Individuen. Er lebt noch, aber er ist nicht allein. Ich hoffe, es ist nicht zu hart, dies zu hören. An diesem Punkt kann ich ehrlich nicht mehr sagen, dass ich noch überrascht wäre. Noch etwas? Vielleicht. Die ganze Situation wird nun in höheren Kreisen aufgegriffen. Einige zwielichtige Politiker beginnen damit um ihre Geschäfte zu bangen. Oder ihre Leben. Tatsächlich? Die ganze Angelegenheit scheint mir noch undurchsichtiger als ich angenommen hatte. Einige Leute begleichen hier ihre Rechnungen. Und ich vermute, dass ich nun eine potentielle Verdächtige bin, da mein ehemaliger Ehemann involviert ist. Sorg' dich nicht zu sehr darum. aber nächstes Mal, wenn du einen Ehemann auswählst, nimm dir einen Moment es zu überdenken. Warum hast du den Typen überhaupt geheiratet? Ach komm schon Jacob, bist du nie jung gewesen? Oder soll ich dich an die törichten Dinge erinnern, die du getan hast als du 20 warst? Das ist nicht erforderlich. Vielen Dank. Lass uns darauf zurückkommen, was wir bisher haben. Tatsächlich hat jemand das letzte Verbrechen beobachtet. Den Mord an Richter Hodson. Ich dachte mir, dass du vielleicht als Erste eine ausführliche Befragung durchführen willst. Nun, wie aufmerksam von dir. Aber natürlich wirst du deinen Vorteil aus dieser Befragung ziehen - liege ich richtig? Das würde ich wertschätzen, Blanche, danke dir. Ich nehme an, ich schulde dir einen Drink, nicht wahr? Das Einzige, das du mir im Moment schuldest, Jacob, ist dein Vertrauen. Nun gut. Und in jedem Fall, du weißt immer, wo du mich findest. Ich werde den Transport mit Zeugenschutz sofort veranlassen. Viel Glück, sei vorsichtig. Tschüss. Frau Higgins, hier ist jemand für Sie. Danke dir, Nellie. Bitte lass uns allein. Nehmen Sie bitte Platz. Bitte machen Sie es sich gemütlich. Möchten Sie einen Drink? Also...