Kerry James Marshall
Über Museen
Man betritt ein Museum
und dessen struktureller Aufbau ...
Vor allem in großen, bedeutenden Museen
tritt man ein und die Einführung
in die Welt der Kunst beginnt
mit Kollektionen
primitiver und altertümlicher Werke.
Geht man weiter die Treppen hinauf,
kommt man zu den Werken
des mittelalterlichen Europa.
Man geht dann den ganzen Weg entlang
vom 14. Jahrhundert und 15. Jahrhundert
vorbei am 16. und 17. Jahrhundert
dem 18. und 19. Jahrhundert ...
Alles herausragende Arbeiten.
Sie sind alle hervorragend.
Uns allen gefallen sie.
Plötzlich wird dir deine Abwesenheit
in diesem geschichtlichen Verlauf bewusst,
die aus dieser Art der Einordnung
historischer Meisterwerke hervorgeht.
Es scheint ganz selbstverständlich,
dass Kunstgeschichte so gegliedert wurde.
Als wären Menschen,
die Werke schaffen ...
Die Menschen,
die die besten Sachen machen...
Nun ja, das sind alles Europäer.
Das sind alles Europäer.
Und wann tauchen
andere Leute auf der Bildfläche auf?
Erst als sie von den Europäern
beherrscht und kolonialisiert wurden.
Und was tun sie dann?
Sie tun das,
was die Europäer gemacht haben.
Gäbe es genau so viele Institutionen,
wie das Museum of Modern Art,
das Whitney Museum,
das Metropolitan Museum ...
Gäbe es genauso viele Einrichtungen,
in die sich die Menschen drängen,
die von Schwarzen, Chinesen
oder allen anderen geführt würden,
dann gäbe es das Problem nicht.
Das Problem rührt daher,
dass es nur diese Reihe von Museen gibt,
die allgemein
als die Besten anerkannt werden.
Und du weißt,
du hast keine Kontrolle über sie.
Also musst die Leute fragen,
die sie kontrollieren, um reinzukommen
Untertitel: Anna Paula Foltanska