Die Massenmedien sind voller Nachrichten aus dem rechten und mittlerem Flügel, sodass viele von uns das Internet aufsuchen müssen, um den internationalen sozialen Wandel zu betrachten. Der "Huffington Post", eine sog. progessiv-liberaler Newsblog, von dem man vielleicht schon hörte, wurde 2005 von Arianna Huffington gegründet mit dem Ziel, einen liberalen Konterpunkt zu Rechtflügel-Seiten wie den "Drudge Report" zu bilden. Das Konzept klingt zwar gut, aber das Problem mit HuffPo ("Huffington Post") ist, dass sie andauernd Frauen ignorieren. Die Seite tropft vor Sexismus! Progessive Politik behandelt zwar auch Rassismus und Sexismus, Klassendenken, Behinderungen und Sexualität. Nach Alexa.com ist der HuffPo auf Platz 36 der meistbesuchtesten US-Seiten. Damit toppt er das "Wall Street Journal" und die "L.A. Times". Dafür wird eine Taktik namens Linkbait (Klickköder) benutzt, bei dem Webdesign für viele Klicks und Aufmerksamkeit spezialisiert wird. Klickköder sind eine Marktstrategie des Internets, die auf Sensationalismus setzt und hohe Klicks bringt, welche wiederum den Erlös der Werbung erhöht. In diesem Fall werden regelmäßig Damennippel, -ausschnitte und -hintern gezeigt, um Klicks zu erhöhen, und es gibt sogar die Sektion "Celebrity Skin" (Stars nackt), weil sie sich anscheinend nicht wegen ihrer Objektifikation schämen. Um's klar zu machen: Ojektifikation ist nicht nur das Zeigen von Frauenkörpern, es ist das Benutzen dieser Körper zum Verkauf von Dingen, in dem Fall Nachrichten, doch so bringen sie die Frauen zum Gesprächsthema bzgl. Starnippel und welcher weibliche Politiker der heißeste wäre. Bilder von halbnackten Frauen werden dabei direkt neben den "legitimen" Nachrichten gezeigt. Oder eine Schlagzeile wie etwa über die angekündigte Moschee in New York wird begleitet von einem beinahe komplett bildschrimfüllenden Foto einer Frau an der Stripper-Stange. Dies ist aktuell ein fundamentales Thema zum Rassimus in den Staaten, wenn ein Frauenkörper zur Aufmerksamkeit verwendet wird. Da es ein wirkungsvolles Klickköder-Bild ist, wird es vom HuffPo wiederholt gezeigt: immer und immer wieder. Normalerweise kein Grund zum Ärger, aber der besondere Ärgernisfaktor ist dabei das Ziel der Seite mit Lerialismus und Progressivität, was sie eindeutig selbst nicht einhalten, wenn es um Frauen geht. Kategorien wie Obama, Sarah Palin, Wirtschaft, Haushalt, Glenn Beck, Krieg - und dann steckt da die Unterhaltungssektion mit Kategorien wie Star nackt, Sexvideos, Lindsay Lohan, Jorsey Shore - und all das ist öffentlich zugänglich, das wird regelmäßig auf der Startseite angezeigt, und trotzdem muss man sich zu Sektionen wie Frauenrechte suchen, bis man in der "Welt"-Kategorie steckt, welche beinahe nie auf der Startseite erscheint. Anscheinend sind Frauenrechte nicht allzu wichtig, wenn an auch nackte Prominente zeigen kann. Offensichtlicher ist es bei ihrer Aktivismus- Kategorie, welche ebenfalls versteckt ist und schwer zu finden, denn die ersten drei beworbenen Artikel sind über halbnackte Damen, dankt PETA dafür. So ist es nicht selten, dass weibliche Blogger auf der Seite mit ähnlicher Respektlosigkeit behandelt werden. Obwohl es sie beim HuffPo gibt, landen sie nur selten auf der Startseite. Ich ahne, wie das jetzt klingt, immerhin war der Gründer eine einflussreiche Frau, aber auch Sarah Palin ist eine einflussreiche Frau, die respektlos über Frauenrechte abspeist. Eine Frontfrau ändert nicht den Fakt, dass der HuffPo strukturell und vom Aufbau her Frauen von der intellektuellen Spähre abwehrt und oft nur als Klickköder verwendet. Die Beliebtheit der Site dient der Definierung progressiver Politik und doch werden Frauen nicht als treibende Kraft eingebunden.