RC3 Nowhere Vorspannmusik Herald: Willkommen! Guten Morgen in der Chaoszone TV an Tag 3. Wir freuen uns sehr, dass heute auch mit live im Studio ist, Jonathan Elbisch mit seinem Talk "Mit, gegen oder jenseits von Politik? Eine Reflexion über die paradoxen anarchistischen Politikbegriff." Die politische Theorie des Anarchismus ist ein Thema und auch dort macht er einige Veranstaltungen. Im Anschluss habt ihr live die Möglichkeit Fragen an ihn zu stellen. Bitte nutzt dafür den Hashtag rC3ChaosZone auf Mastodon, Twitter und im Chat. This talk is going to be translated in english, please use the selecting down under video player accordingly. Have fun! Jonathan: Hallo, schön, dass ihr da seid! Mit, gegen, jenseits von Politik? Über das paradoxe anarchistische Politikverständnis. Darum geht es heute in diesem Vortrag. Schön, dass ihr da seid. Ich hoffe, ihr könnt dem etwas abgewinnen und viel Spaß beim Reinhören. Danke erst mal an die Chaoszone in Halle, die uns das ermöglicht hat, die Stage jetzt hier auf dem CCC, das Filmchen zu machen. Zu mir gibt es glaube ich eigentlich nicht so viel zu sagen. Also ich bin Jonathan und führe euch jetzt durch diesen Vortrag. Freue mich, wenn ihr zuhört und alles weitere könnt ihr auf meinem Blog paradox-a.de z. B. lesen oder wenn ihr wollt mit mir in Kontakt kommen. Worum geht es heute? Es geht um ein irritierendes Moment, was ich hatte und ich glaube auch verschiedene andere Menschen, nämlich um eine Gleichzeitigkeit, wenn man sich mit anarchistischem Denken oder auch in anarchistischer Szene bewegt zwischen einerseits einer ganz vehementen Kritik und Ablehnung von Politik und andererseits einer Bezugnahme auf Politik oder eben auch das Praktizieren von radikaler Politik. Als ich das so beobachtet und durchdacht habe, ist mir aufgefallen: Ok, das ist schon irritierend. Wie kann es sein, dass eben einerseits eben diese Bezugnahme und das Praktizieren von radikaler Politik im Anarchismus offensichtlich geschieht und gleichzeitig eben eine sehr grundlegende Ablehnung und Kritik daran besteht? Dem werden wir jetzt hier ein bisschen nachgehen. Ist vielleicht so ein bisschen wie in diesem Bild etwas verkürzt, wie ihr es hier seht, ja Politik Scheiße, Anarchie gut. Ok, so einfach ist es nicht. Aber ihr kennt es, ihr habt vielleicht so eine Can in der Hand, lauft irgendwo rum und die Wand ist nicht so groß, da muss die Botschaft ein bisschen kurz sein. Außerdem vielleicht kommen da auch Leute, es ist ein bisschen eine stressige Situation, da macht man die Botschaft eher simpel. Das ist die Frage: Ist es so einfach? Politik scheiße, Anarchie gut? Vielleicht etwas zu leicht. Aber auf der anderen Seite zeigt es zumindest: Ok, im Anarchismus gibt es offenbar so eine sehr grundlegende Kritik an dem, was Politik ist. Und das wäre jetzt so ein bisschen der Aufhänger für das, was ich jetzt noch erzähle. Wie ist es im Anarchismus? Was ist denn überhaupt eigentlich das Politikverständnis? Was verstehen Anarchist:Innen unter Politik? Darum geht es jetzt im Folgenden. Und mit dieser Irritation über die politische Logik würde ich auch anfangen. Was gibt es da für Momente heute, wo wir merken: Ok, so einfach ist es nicht, irgendwie Politik zu machen? Wenn man so eine anarchistische Haltung hat, dann will ich euch mitnehmen zu so ein paar Zitaten oder Quellentextarbeiten über das Unbehagen mit Politik im radikalen Sozialismus. Dann noch mal stärker die Arbeit mit Quellentexten, was halt meine eigentliche Arbeit ist. Ich hoffe, ihr könnt dem was abgewinnen. Um da drauf hin die Frage zu klären: Was ist Politik im Anarchismus? Da gibt es wie immer natürlich verschiedene Meinungen dazu. Ich stelle euch jetzt einfach eine Perspektive dar und ihr könnt schauen, was ihr dem abgewinnen könnt und auch gerne kritisch dadrüber diskutieren natürlich. Und die Frage : Ok, wenn Politik vielleicht gar nicht so der Bringer ist, wie wir uns das manchmal denken oder glauben, was gibt es denn dann für Alternativen? Was ist so was wie Anti- Politik? Also Anti-Politik wäre hier einfach einen Arbeitsbegriff. Das hat jetzt noch keinen bestimmten Inhalt. Das ist einfach das, was dann Politik nicht ist. Aber was ist das sonst sozusagen? Welche Sphären außer Politik spielen dann doch eine Rolle im anarchistischen Denken? Und das werden wir uns dann nachher anschauen. Gut soweit. Also wie gesagt, ich hoffe ihr könnt mir so weit folgen und los gehts. Und damit geht es los mit der Irritation über politische Logik. Ich hatte ja eben schon gesagt, es geht natürlich im Anarchismus um eine Kritik an staatlicher Politik, an Parlamentarismus, auch an Parteien und anderen politischen Gremien. Aber dadrüber hinaus geht die Kritik noch weiter. Es geht um eine politische Logik, die wir auch finden in Graswurzelbewegung oder in sozialen Bewegungen. Da stellen sich eigentlich die interessanten Fragen. Wie gesagt, ich beschäftige mich mit anarchistischer Theorie. Das hat dann viel mit Texten und Sachen durchdenken zu tun. Aber das alles wäre ja nicht so interessant und vor allem eben auch nicht so relevant, wenn es sich nicht dabei um ganz konkrete Sachen handeln würde, die mich selber auch beschäftigen und irritieren, was ich sehe. Deswegen habe ich euch jetzt 8 Beispiele mitgebracht, wo so eine Irritation über eine politische Logik halt in soziale Bewegung selber entsteht und die glaube ich auch ganz typische Beispiele sind, damit ihr seht: Ok, das spielt schon eine große Rolle tatsächlich für Leute, die in emanzipatorischen, sozialen Bewegungen unterwegs sind. 8 Beispiele und es geht los mit dem Ersten. Da geht es um eine sehr klassische anarchistische Demo gegen Gefängnisse, nämlich die Demonstration in Chemnitz gegen den Frauenknast, die in den letzten Jahren immer wieder stattgefunden hat, meistens Ende März. Da wird das Thema eben des Feminismus mit dem Thema der Knastkritik verbunden. Insofern erst mal interessant, diese Schnittpunkte herzustellen und wir finden auf den Demonstrationen Ausdruck für Beides. Einerseits eben diese utopische Vorstellung für eine Gesellschaft ohne Gefängnisse, dass es möglich ist, dass wir in einer anderen Gesellschaft leben, die keine Gefängnisse nötig hat. Und das ist zugleich auch eine ethische Forderung, denn Anarchist:Innen würden sagen: Menschen einzusperren bessert sie auf keinen Fall, sondern verstärkt vielleicht auch einfach nur diesen Klassencharakter z. B. den ein Gefängnis auch hat. Oder warum entsteht überhaupt so was wie Kriminalität usw? Warum werden Menschen weggesperrt? Das hat ganz andere Gründe sozusagen. Und sie halt oder sie halt dann einzusperren ist nicht die Lösung. Es ist eine ethische Kritik an diesem Gefängnissystem. Beides übersteigt die politische Logik, die aber genauso auch eine Rolle spielt in dieser Demonstration, die eben wie gesagt sehr anarchistisch, sehr radikal auch geprägt ist. Nämlich die Forderung nach Mindestlohn hinter Gittern, also dass die Gefangenen, die dort arbeiten, ganz selbstverständlich eben auch einen entsprechenden Lohn erhalten und dass sie dort eine Versammlungsfreiheit haben. Denn das ist ja der Ausgangspunkt, dass sie sich organisieren können. Das gefällt natürlich den Gefängniswärtern und Aufsehern nicht, sind aber ganz pragmatische politische Forderungen nach Reformen sozusagen. Beides geht zusammen und das ist eine gewisse Irritation, diese Gleichzeitigkeit für eine Gesellschaft ohne Gefängnisse und gleichzeitig die Bedingungen im Gefängnis selber zu verbessern. Wie geht es zusammen? Ganz ähnlich gelagert ist auch das zweite Beispiel. Da gehts um die Demonstration in Annaberg, die Pro Choice Demo, die es da gibt. Die richtet sich gegen den sogenannten Marsch für das Leben von so christlichen Fundamentalist:Innen. Das sind Abtreibungsgegner:Innen, sehr hardcore. Auch in Stuttgart und Berlin gibt es diese Demonstration oder Leute und dementsprechend auch den radikal feministischen Protest dagegen. Auch dort sehen wir das Gleiche. Einerseits sehen wir das in den Sprüchen wie z. B. Kein Gott, kein Staat, kein Patriarchat. Dadrin steckt schon die Vorstellung, dass der Staat selber auch mit einer patriarchalen Logik verknüpft ist. Also strukturell sozusagen scheiße ist. Das es nicht dadrum geht, sich auf patriarchalen Staat einzulassen. Übrigens auch in den feministischen Streikbewegung in Lateinamerika, wo diese Verknüpfung sehr stark hergestellt wird aktuell. Also Politik hat eben in dem Sinne auch immer diesen Geschmack patriarchal zu sein und wird in Frage gestellt, wird ganz grundsätzlich kritisiert. Auf der anderen Seite ist einer der zentralen Forderungen radikal feministischer Bewegungen die Abschaffung des Verbots von Schwangerschaftsabbrüchen. Das ist der Paragraph 218 im Strafgesetzbuch, was übrigens schon seit 150 Jahren mittlerweile in Deutschland verboten ist, Schwangerschaftsabbruch, und ein ziemlicher Skandal, weil es ja doch ein sehr großer Eingriff in das Selbstbestimmungsrecht von vielen Menschen darstellt. Die Abschaffung dieses Paragraphs ist also eine ganz eminent politische Forderung. Und auch das beißt sich eben mit der grundsätzlichen Kritik, dass die politische Logik selber auch in patriarchal staatlichen Touch hat. Ok also ich hoffe, ihr konntet soweit folgen, dass man schon mal zwei, es geht aber noch weiter. Ein sehr klassisches Beispiel würde ich auch sagen, begegnet mir auch in dieser Debatte über Aktionen zivilen Ungehorsams oder Blockadeaktionen. Das ist ja auch sehr populär geworden in den letzten Jahren, zum Beispiel bei Ende Gelände und ähnlichen Gruppierungen, die eben zu Massenaktion aufrufen. Da sehen wir halt zivilen Ungehorsam. Leute gehen z. B. auf so eine Schiene und besetzen die, weil da die Braunkohle lang gefahren wird, mit dem Zug zum Kraftwerk. Und sie blockieren diese Schiene, um eben sehr direkt klar zu machen, wir wollen hier einen Riegel vorschieben. Wir wollen diese Braunkohleinfrastruktur blockieren, um dann direkten Schaden auch bei dem Unternehmen zu verursachen. Wobei das ist die Frage, ob das so klar ist. Stellt euch vor, die Blockade steht. Da sind vielleicht so 100 200 Menschen und dann rückt die Polizei näher. Es wird auch abends usw. Polizei rückt näher, wie das ja bei solchen Aktionen so ist. Und die Leute auf der Schiene in der Blockade überlegen sich dann: Ok, sollen wir die Blockade räumen oder nicht? Denn z. B. war die Presse schon da, es war insgesamt vielleicht ein erfolgreicher Tag und die einen würden sagen: Ja, ist doch gut, wir können hier aufhören, wir haben unser Ziel erreicht. Wir haben hier eine gute, stabile Blockade gemacht und das ist, was wir wollten. Wir haben auch einen guten Pressebericht sozusagen, wir haben unser Thema gesetzt. Aber gleichzeitig würden andere Leute sagen: Hey, das ist mir doch nicht genug. Ich bin doch nicht hier, um irgendein Pressebericht zu machen, sondern ich will hier eine direkte Aktion machen. Ich möchte gerne, dass dieses Kraftwerk jetzt an dieser Stelle blockiert wird, um den Betreibern so viel Schaden wie möglich zu verursachen, um hier direkt einzugreifen und der Pressebericht, der bringt mir da gar nichts. Hier geht es nicht unbedingt dadrum, dass das letztere unbedingt radikaler ist oder oder an sich anarchistischer, sondern solche Debatten kommen eben immer wieder vor. Und da sehen wir, da beißen sich auch zwei Logiken. Der zivile Ungehorsam, der ja eher einer politischen Logik folgt und die direkte Aktion, die eben was anderes ist und diese politische Logik wieder in Frage stellt. Wie die sich dann im Endeffekt entscheiden, ob die diese Blockade dann aufgeben oder nicht, das ist sowieso immer Sache der Leute. Das ist wie gesagt keine Wertung, sondern hängt immer vom Fall drauf ab. Aber wir sehen, dass diese beiden Logiken da sehr eng ineinander verstrickt sind. Und das ist, denke ich, ein Thema, was immer wieder vorkommt. Dann begegnete mir das auch mal noch bei so einem Aktionscamp vor auch schon einigen Jahren, wo ich gemerkt habe, da gab es auch so eine Debatte dadrum, was denn eigentlich das Politische ist, so hätte ich das zumindest interpretiert. Also einerseits gab es da Leute, die ganz viel in der Infrastruktur von dem Camp gemacht haben, was da so dazugehört. Das Kochen, die Zelte aufbauen, das Zeug aufzuräumen usw., auch das Camp selber zu organisieren und die das so als ihre Aufgabe betrachtet haben und sozusagen auch diese Politik da auch parallel was aufzubauen. Und dann kamen so sehr aktionsorientierte, eben eher sehr stark kommunistische Leute. Die kamen dann halt nur so für ein, zwei Tage mal vorbei, für die große Aktion, für den Aktionstag und sind dann auch auf ihre Aktion gegangen und da kam es zum Streit. Ja also diese Alternativleute, die eher die Infrastruktur gemacht haben, haben sich halt aufgeregt, dass die Aktionskommis halt garnichts zu dem Camp beitragen, sondern bloß die Infrastruktur nutzen. Die Kommis haben dann wieder gesagt: Ja ok, aber ihr Hippies sozusagen, baut hier euer Camp auf, aber darum geht es ja jetzt auch nicht. Auch dadrin sehen wir, dass es offenbar so eine Art Streit darum gibt: Was ist denn jetzt das Politische? Tatsächlich einfach so ein paralleles Camp aufzubauen? Oder ist das eigentliche Politische die richtige Politik? Scheinbar dann diese eine groß angekündigte Aktion. Ein 4. Beispiel, nein ein 5. wäre dann auch noch so diese Gretchenfrage der Gewaltanwendung. Ja, also auch bei so einem anderen Gipfelprotest nochmal, kam das z. B. vor, dass es da halt Ausschreitungen gab und dann gibt es ja ganz klassisch danach dann immer wieder so eine Debatte bla bla, was bringt das usw. Und in dem Fall geht es aber gar nicht darum, ob jetzt die Gewalt gerechtfertigt oder so ist oder nicht, sondern die Frage war: Wie interpretieren Menschen das, was da passiert? Und z. B. argumentieren Anarchist:Innen eher in diese Richtung, dass sie sagen: Ok, ich muss das nicht unbedingt teilen oder gut finden, dass es eben zu Ausschreitungen kam. Aber wir wollen uns gar nicht auf diese politische Logik jetzt einlassen, was jetzt gerechtfertigt oder ungerechtfertigt ist. Uns geht es um das selbstbestimmte Handeln von Menschen und deswegen urteilen wir nicht dadrüber, welche Aktion wir gut finden. Wir wollen uns gar nicht auf dieses Geschachere einlassen sozusagen, war das jetzt richtig oder falsch? Sondern wir sehen es als einen selbstbestimmten Ausdruck von bestimmten Menschen an, unabhängig ob wir das im Einzelnen gut finden und teilen oder nicht. Andere argumentieren aber politisch strategisch wäre das jetzt falsch, ja, also man sollte sich jetzt nicht irgendwie dadrauf einlassen, dann durch Provokation z. B. irgendwie was anzuzünden usw. halt, weil das sozusagen für die Gesamtsache nichts bringt, die Gesamtsache halt diskreditiert und aus strategischen Gründen, also der politischen Logik, wäre das sozusagen falsch in diesem Zusammenhang. Also auch hier sehen wir wieder Politik und eben etwas anderes, dieses selbstbestimmte Handeln eher in diesem Fall, was der Politik gegenübergestellt wird. 3 Beispiele habe ich noch. Eins ist denke ich auch sehr typisch und auch in vielen so selbstorganisierten linken Gruppen zu finden. Da geht es um den Streit zwischen Kaderpolitik und persönlicher Weiterentwicklung, so würde ich das nennen. Ja, das war eben eine linke, politische Gruppe, wo dieser Streit entflammt ist. Die lief ganz gut, so ein paar Jahre, kamen auch immer wieder neue Leute dazu. Die haben viele Aktionen gestartet und so, das war recht erfolgreich. Aber dann kamen sie an so einen Punkt, wo sich so ein Streit entsponnen hat. Und zwar ging es um diese Frage: Wie geht es weiter? Und da waren ein paar Leute, auch eher so Typen Typen, die gesagt haben: Hey, wir müssen jetzt noch eine Kundgebung machen und wir sollten noch an dieser Kampagne teilnehmen und wir sollten jetzt noch einen Flyer schreiben oder sowas in der Art. Also schon eher sozusagen angegeben haben, was denn jetzt zu tun ist und was dann auch politisch gemacht werden muss. Ja weil das lief ja vorher scheinbar ganz gut. Aber andere haben gesagt: Hey, das ist für uns eine totale Kaderpolitik. Ihr gebt einfach vor, was gemacht werden muss, weil das angeblich das richtige Politische ist. Und wir wollen aber eher uns persönlich auch weiterentwickeln. Wir wollen halt auch eher schauen, wie sind wir selber z. B. in Herrschaftsverhältnisse verstrickt? Was hat das mit uns zu tun? Wie verändern wir vielleicht unsere Beziehungen? Und das ist für uns eigentlich das Politische und übersteigt aber auch ganz stark diese enge politische Logik, die die Kaderleute sozusagen vorgegeben haben. Auch da will ich jetzt gar nicht sagen, was jetzt richtig oder falsch ist, weil ich tatsächlich beide Seiten ein bisschen verstehen kann. Ich merke aber ok, auch dieser Streit scheint eben sehr typisch zu sein. Hier kommen so 2 Sachen zusammen oder prallen auch aufeinander in diesem Streit. Schließlich noch das gute alte Wahlproblem, da könnte man auch viel dazu sagen. Aber vielleicht nur so viel, dass es in anarchistischen, also selbst in anarchistisch inspirierten Kreisen, auch nach wie vor gar nicht so klar ist, dass Wahlen nur abgelehnt wird. Da gibt es immer wieder Leute, auch im Anarcho- Syndikalismus, die halt sagen: Ja, unter heutigen Bedingungen macht es natürlich auch einen Unterschied, welche Parteien an der Macht sind. Aber das Entscheidende ist, dass sich nicht eben aktiv an Wahlen beteiligt wird, also dass z. B. Leute in anarcho-syndikalistischen Gewerkschaften das nicht als ihre Aufgabe anzusehen, zu Wahlen aufzurufen oder was Bestimmtes zu wählen. Sie überlassen es einfach ihren eigenen Leuten, ihren Mitgliedern dann zu entscheiden, wie sie sich dazu positionieren und sagen eben auch, dass sie das nicht als ihr Feld ansehen, dieses politische Terrain, sondern ihre Kämpfe eben auf der ökonomischen Ebene führen wollen. Und das es auch dadrum eigentlich gehen muss, wenn man was erreichen will. Also auch hier Politik, der wird die Ökonomie gegenübergestellt und das spiegelt sich in solchen Debatten über "macht es Sinn, sich an Wahlen zu beteiligen?" wieder. Und schließlich schön, dass ihr so lange schon zugehört habt bei diesem Teil, das letzte Beispiel: Wenn Satire ernst wird, ja, also Satireparteien, die dann tatsächlich wieder ins Parlament, die dann mal ins Parlament gewählt werden wie, Die PARTEI. Die machen ja viel Halligalli, ja wenn ihr an Die PARTEI denkt so, und nehmen damit es ja auch sehr stark das Politische aufs Korn. Da könnte man sagen: Ok, in dieser Form von Satire ist ein Moment von Anti- Politik enthalten, weil sie zwar die politische Logik nehmen, aber sie satirisch eben untermauern oder eben wenden. Was aber, wenn Leute aus Satireparteien tatsächlich in Parlamente gewählt werden? Können sie das dann noch aufrechterhalten? Können sie dann weiter nur Anti-Politik machen oder werden sie tatsächlich dann trotzdem Teil der Politik? Und das ist auch mal hier passiert in Leipzig tatsächlich, wo zwei Leute von der PARTEI ins Stadtparlament gewählt worden sind, die dann genau vor diesen Fragen standen: Machen wir jetzt Politik oder machen wir nicht Politik? Und was verstehen wir tatsächlich unter Politik, wenn Satire ernst wird? So habe ich das genannt. Auch dadrin zeigt sich eben so eine Spannung in der politischen Logik. Ihr seht es jetzt auch hier nochmal in dem Schema. Das hatte ich auch schon mal gezeigt. Also wenn wir sagen, das ist Politik, wir benennen, was Politik ist, dann gibt es etwas Anderes, so in der Theorie, was eben dann entsteht, was wir dann ausschließen. Saul Newman, der eben das ein bisschen entwickelt hat, sagt das eben Anti-Politik vor allem in der Utopie und in der Ethik besteht. Und das sind beides zweifellos Momente oder Sphären, die im Anarchismus sehr stark ausgeprägt sind. Ich habe das dann noch ergänzt und würde sagen: Auf der politischen Seite können wir sagen, das Strategische und auch das Programmatische, das sind eben sehr politische Sachen, die im Anarchismus immer wieder in Frage gestellt werden. Der Theorie von Saul Newman nach entsteht eben zwischen Beiden in so einem Paradoxon, das ist nicht aufgelöst, eine Politik der Autonomie oder vielleicht sogar die autonome Politik. Ich finde, das ist eine ganz gute Art zu verstehen oder zu begreifen, warum es offenbar so ein Problem im Anarchismus mit dem Politikmachen geht, aber ich gehe weit über dieses Schema und die Gedanken von Saul Newman hinaus. Im Gegensatz zu dem sage ich nämlich: Anarchismus ist was Bestimmtes. Eine bestimmte, ist ein bestimmter Flügel in emanzipatorischen, sozialen Bewegungen. Das sind bestimmte Leute und Gruppen und nicht nur irgendwie so ein Gedanke oder was Philosophisches, sondern da habe ich ganz konkrete Sachen vor Augen. Außerdem geht es mir auch nicht so wie anderen Postanarchist:Innen, dass ich jetzt irgendwie die Vorstellung einer anderen Gesellschaft ablehne. Im Gegenteil, ich würde sagen, eine andere Gesellschaftsform ist möglich. Ich würde die Libertärer Sozialismus nennen. Der wird natürlich immer wieder auch von Anarchie in Frage gestellt. Aber prinzipiell erstmal so ranzugehen, zu sagen: Ja, wir wollen eine andere Gesellschaftsform, eine qualitativ andere, die ein libertärer Sozialismus ist. Das würde ich im Unterschied zur Newman z. B. machen. Diese Art, wie ich euch das jetzt vorgestellt habe, ist auch eine Theorie, die nicht nur abstrakt ist, sondern die auch auf Erfahrungswissen beruht und auch einen Bezug zu emanzipatorischen, sozialen Bewegungen hat. Da beziehe ich eben meine Fragen her und da hoffe ich, dass eben diese Art von Denken auch rein mündet, dass sie eben nicht nur akademisch abgehoben ist, sondern tatsächlich Leuten auch was bringt und vielleicht aber ein bisschen unterfütterter als die Eine oder Andere anarchistische Theorie, die es schon gibt. Gut, das war's. Und damit gehe ich weiter mit euch. Was ist nun aber das Unbehagen mit der Politik im radikalen Sozialismus? Wo ist da das Problem? Was ist da das Unwohlsein dabei? Darum geht es jetzt in diesem Teil. Und der erste Punkt ist, dass der Anarchismus gerade in dem Moment entsteht, wo die Frage aufkommt, ob sich der Sozialismus als eine Graswurzelbewegung von unten jetzt politisieren soll. Ob er eine politische Bewegung werden soll? Also in der Mitte auch am Ende des 19. Jahrhunderts stand diese Frage bei der sozialen Bewegung, eben sozialistischen Bewegungen, sind ja noch verschiedene, sollen wir jetzt eben daran teilnehmen? Sollen wir Parteien gründen? Sollen wir auf den Staat einwirken oder ihn auch politisch revolutionär übernehmen? Und Anarchist:Innen richten sich dagegen, gegen Staatlichkeit als ein Prinzip der Zentralisierung, der Hierarchisierung und des Autoritarismus und entstehen sozusagen gerade in diesem Moment der Politisierung sozialistischer Bewegungen, wenden also auch dieses politische Prinzip oder die politische Logik, die dahinter steht, ab. Stattdessen wollen sie an ihren althergebrachten Organisationsprinzipien festhalten, den Föderalismus, der Dezentralität und der Autonomie, eben verschiedener miteinander vernetzter Basisgruppen. In dem ihren Zusammenschluss, dem sozialistischen, der internationalen Arbeiterassoziation kommt es dann zum Ausschluss der sogenannten Antiautoritären. 1872 gründen die dann ihre eigene Organisation, die antiautoritäre Internationale. Und da schließen sie den sogenannten Pakt von Saint-Imier, der sich diesen ja auch wieder mal, die im nächsten Jahr auch wieder mal jährt. Und in diesem Pakt machen die so eine Erklärung, da steht: Wir erklären, dass die Zerstörung jeder politischen Macht die erste Pflicht des Proletariats ist. 2.: Dass jede Organisation einer sogenannten provisorischen und revolutionären politischen Macht, um diese Zerstörung herbeizuführen, nur ein Betrug mehr sein kann und für das Proletariat ebenso gefährlich wäre, als alle heute bestehenden Regierungen. 3.: Dass nach der Verwerfung jedes Kompromisses zur Durchführung der sozialen Revolution die Proletarier aller Länder außerhalb jeder Bourgeoisiepolitik die Solidarität der revolutionären Aktion einrichten müssen. Also hier haben wir es sozusagen schwarz auf weiß. In diesem Gründungsdokument eben anarchistischer Bewegung steht es ganz klar: Wir lehnen die politische Logik ab, und zwar nicht nur den Staat, sondern auch in dem weiteren Sinne das, was dahinter vermutet wird. Es geht hier ganz klar um die Zerstörung der politischen Macht. Also wie gesagt, hier haben wir es, ganz klar. Natürlich kann es jetzt nicht sein, dass ich sage: Ok, das waren so die echten, ursprünglichen truen Anarchisten oder so, die das gesagt haben. Jetzt ist Politik scheiße. Die haben dann natürlich was Bestimmtes dadrunter verstanden. Wir können es nicht einfach so aufs Heute übertragen, dass wäre ahistorisch. Aber es ist erstmal interessant, dass es da eben offenbar diese ganz klare Absage als Gründungsdokument des Anarchismus gibt. Und diese Erfahrung in anarchistischer Bewegung wiederholt sich dann auch noch mal, also auch bei der Zweiten Internationale der Sozialistischen, die danach gegründet wurde. Auch da wurden Anarchist:Innen wieder ausgeschlossen und haben dadraufhin anarcho-syndikalistische Gewerkschaften z. B. gegründet. Aufgrund dieser Ausschlusserfahrung ihrer eigenen Organisation, in der sie eben nicht der politischen Logik folgen. Und auch nochmal z. B. als es so eine rote Gewerkschaftsinternationale gab in Moskau, wo eben dann schon nach der russischen Revolution das ganze auf den russischen Staat hin zugeschnitten war, oder die UdSSR, die halt dann versucht haben die Gewerkschaften politisch zu dominieren. Auch da gab es dann nochmal 1922 so eine Abkehr, wo gesagt haben, oder wo Anarchist:Innen gesagt haben: Wir haben, nein, wir wollen eben nicht unter dieser politischen Logik kommunistischer Parteien subsumiert werden. Das ist erstmal interessant, dass eben wie gesagt der Anarchismus in dem Moment entsteht, wo es eine Kritik und eine Abwendung tatsächlich vom politischen Prinzip gibt. Und damit gehen wir noch ein bisschen weiter. Das eine waren die historischen Erfahrungen. Ein weiteres Problem, was Anarchist:Innen mit der Politik haben, ist die Verstaatlichung von Politik. Also das sehen wir in ganz vielen verschiedenen sozialen Bewegungen, wo ja immer wieder die Frage aufkommt: Welcher Bezug ist zum Staat? Sind wir eben außerhalb? Sind wir außerparlamentarisch? Sind wir Vorhutorganisation für eine bestimmte Partei? Oder doch was ganz selbstorganisiertes außerhalb? Diese Fragen stellen sich auch heute immer wieder in sozialen Bewegungen. Natürlich gibt es Politik auch außerhalb des Staates. Wenn wir uns versammeln, Demonstrationen, Platzbesetzungen, auch in Gruppen usw. Da findet Politik außerhalb des Staates durchaus statt. Aber das Problem ist eben, dass Politik dem Staat zugeordnet und auch von diesem vereinnahmt wird. Und das sehen wir an allen möglichen Bewegungen, z. B. ganz stark auch am CSD, der eben über die ganzen letzten Jahre immer stärker tatsächlich sich halt auch so ein ja neoliberales Establishment sozusagen bezogen hat oder auch von diesem vereinnahmt wurde. Es gibt natürlich verschiedene politische strategische Ansätze. Man kann da verschiedene Meinungen dazu haben, aber ich finde, dass man da ganz gut dadran sieht und deswegen Anarchist:Innen auch ein Problem damit haben. Natürlich nicht mit dem Thema, was damit verbunden ist, aber mit der Form, die so eine Art von Bewegung annimmt. Also organisieren sie dann wieder selbstständige Sachen, die Queere und LGBTI Thematiken nochmal außerhalb dessen eben thematisieren. Wie gesagt, Anarchismus richtet sich gegen Staatlichkeit als ein hierarchisches, zentralisierendes, als ein autoritäres Prinzip. Und dagegen werden aber andere Konzepte ins Feld geführt, wird gesagt: Es gibt doch ganz viele gelebte Ansätze der Selbstorganisation. Das ist wie gesagt ein wechselseitiger Prozess, auch in politischen Gruppen. Das finde ich auch irritierend. Leute sagen z. B. in der radikalen Linken: Wir lehnen die Politik des Staates ab, aber wir treffen uns jeden Dienstag in unserer politischen Gruppe. Das zeigt schon auch, dass da so ein gewisser Widerspruch oder so ein gewisses Spannungsfeld ist. Denn eben die Politik des Staates scheint da ja eine ganz andere zu sein als die, die in der Gruppe stattfindet. Und beides wird trotzdem als politisch irgendwie bezeichnet. In gewisser Weise, also die Frage ist: Welche Politik in diesem, in dieser Aussage, wir sind in einer außerparlamentarischen oder wie auch immer politischen Gruppe steckt schon aber auch die Zuordnung in gewisser Weise zur politischen Logik des Staates hin. Und das ist eben das Problem mit der Politik, dass sie verstaatlicht wird. Wie gesagt, wie sich soziale Bewegungen entwickeln, ist immer eine offene Frage. Gibt es da Auseinandersetzungen zu führen? Da gibt es auch nicht den an sich richtigen Weg. Aber es ist natürlich klar, dass Anarchist:Innen dafür eintreten, eben was Eigenes, was Selbstorganisiert zu machen und das ist auch die Kritik, die Infragestellung von Politik. Ein drittes Element dieses Unbehagens des radikalen Sozialismus mit der Politik ist die sogenannte Politikverdrossenheit. Die Politikverdrossenheit ist ja vor allem eine Erfindung von Politikwissenschaftler:Innen ja. Also z. B. gibt es irgendeine Wahl und so und so viele Leute haben nicht gewählt und dann fragt irgendein Journalist halt so einen Politikwissenschaftler: "Hey, was ist da los? Haben wir noch Demokratie? Warum wählen die nicht?" Und der Politikwissenschaftler erklärt es dann, sagt: "Das ist Politikverdrossenheit." Und dann alle so: "Aha, ok, Politikverdrossenheit. Was ist denn jetzt los?" Und dann sagt er: "Ok, die Leute fühlen sich nicht so verstanden und sich verarscht, die verstehen die Politik nicht und irgendwie sind die einst verdrossen. Man muss denen das besser erklären. Man muss ihnen das ein bisschen schmackhafter machen mit der Politik, dann werden die das schon verstehen." So, der Punkt ist halt nicht der Anarchismus als solches, die Politikverdrossenheit, sondern das sind Widersprüche liberal demokratischer Republiken, die halt immer versuchen, das Politische als eine relativ autonome Sphäre zu haben. Sie kann eben nicht ganz staatlich sein, sie kann aber auch nicht ganz in der Gesellschaft sein, sie ist irgendwie dazwischen. Gleichzeitig gibt es Technokratie, auch heute ganz viel, die halt das Politische unterläuft, unterminiert. So ähnlich auch wie das Marktprinzip, einfach der Kapitalismus demokratische Politik unterminiert und demokratische Politik natürlich auch von anderen Projekten wie faschistischen angefochten wird. Also es geht eine Erosion und eine Öffnung des Politischen, wie so ein bisschen wie so ein Schwamm in der liberalen Demokratie immer wieder hervor und das sind Widersprüche, die wie gesagt, in liberalen Demokratien selber entstehen und zu so einer Frustration einfach führen, die dann als Politikverdrossenheit oder sowas bezeichnet wird. Die bringen, wie gesagt, Anarchist:Innen nicht hervor, aber sie docken da an, indem sie die Widersprüche aufzeigen, die in der Gesellschaft entstehen, in der politischen Logik, in der wir uns heute befinden. Und ein letzter Punkt wäre ein Argument von Anarchist:Innen, warum es sich lohnt, kritisch zu sein oder so ein Unbehagen auch mit der Politik zu haben, ist, dass gesagt wird: Es gibt doch so viel Anderes, außer Politik, was wir machen können. Und wenn ihr mal drüber nachdenkt, je nachdem wo ihr unterwegs seid, gibt es da auch viele Beispiele aus irgendwie so einer selbstorganisierten alternativen, mehr oder weniger radikalen Linken. Also z. B. die direkte Unterstützung von Geflüchteten ist vielleicht nicht unbedingt ein politischer Akt, sondern hilft halt tatsächlich direkt bestimmten Leuten, die halt ja ihre Länder verlassen mussten und halt Hilfe brauchen. Oder eben so dieses klassische Modell von autonomen Zentren, die eben wo versucht wird, was anders, was selbstverwaltet zu machen. Auch selbstverständlich diese ganze Schiene der Kultur oder der Subkultur. Wenn ihr an Punkrock denkt, wenn ihr an Veganismus denkt oder an Hardcoreszenen und solche Geschichten, wo über diese kulturelle Schiene tatsächlich ganz viel Veränderung möglich wurde. Natürlich wurde das auch kapitalistisch wieder vereinnahmt, aber dadurch ist gesellschaftliche Veränderung entstanden, die oft auch so gestartet ist, dass Leute, die eben z. B. sehr radikale oder auch anarchistische Ansichten hatten, was Anderes machen wollten. Und das in so einem scheinbar kulturellen Bereich, der deswegen auch der Politik etwas entgegengesetzt wird. Und natürlich verschiedene Formen von Selbstorganisatiosprozessen. Wenn sich Menschen in der Nachbarschaft helfen oder sowas in der Art ist es dann schon Politik, wenn die das in der organisierten Form machen? Ab wann ist es denn Politik? Oder ist es notwendigerweise Politik, sondern Nachbarschafts, gegenseitige Hilfe, Geschichte oder sowas? Vielleicht ist es eben auch was Anderes. Also, Anarchist:Innen haben ein Unbehagen mit Politik und Politik erscheint eben ganz oft als langweilig, irgendwie auch so als komisch, als suspekt in gewisser Weise. Sie dauert lang, sie ist langwierig, sie hemmt auch die Initiative von einzelnen Leuten ja. Sie hat halt so einen bürokratischen Touch und ist ganz oft auch hierarchisch. Und so vor allem ist sie auch nicht authentisch. Sie scheint die Einzelnen zu übergehen und irgendwie nicht so viel mit ihnen zu tun zu haben. Ob man es sich immer so einfach machen kann und dann zu sagen: Ok, scheiß auf Politik, das ist eine andere Frage, weil ich gleichzeitig sagen würde: Nein, Anarchismus ist eben nicht apolitisch oder unpolitisch, er ist vielmehr anti- politisch. In dem die politische Logik in Frage gestellt wird, trotz all dem Unbehagen, gibt es trotzdem einen Bezug auf die Politik und wird sie auch praktiziert. Aber davon hören wir dann gleich einfach noch was. Ok, jetzt kommen wir zu dem etwas langwierigeren, langweiligeren Teil meiner Arbeit, dass ihr auch wissen, woher ich das beziehe. Also das ist ganz viel die Arbeit eben mit Quellentexten des Anarchismus. Und da gibt es eben so ganz bestimmte anti-politische Aussagen in diesen Quellentexten. Ich stelle euch ein Paar vor, dass ihr einen Eindruck habt, woher beziehe ich denn das jetzt, was ich sage? Z. B.: "Was man Politik nennt, das ist vergleichsweise etwas so Oberflächliches und Unmenschliches, dass ich praktisch niemals bemerkt habe, dass sie mich überhaupt angeht", schreibt Henry David Thoreau. Oder Pierre-Joseph Proudhon: "Insofern Politik auf einem ideologischen Konstrukt liegt, kann sie nicht einfach mit diesem aufhören oder über es hinausgehen. Logik und Naivität liegen im Wesen von Politik: und das ist genau, wo ihre Falle liegt." Oder: "Man darf sich keine Hirten geben, wenn man nicht Herde, keine Regierenden, wenn man nicht Sklave sein will. Weg mit der Regierung und diesen verderblichen Ambitionen. Weg mit diesen politischen Taschenspielern, die mit den 3 Worten der republikanischen Devise Freiheit, Gleichheit, Brüderlichkeit jonglieren wie mit drei Kugeln, um sie dann verschwinden zu lassen", schreibt Joseph Déjacque. Oder Johann Most in der Debatte über den sozialistischen Volksstaat: "Wurden diese sozialistischen Debatten nicht eher besser, bis auch in dieser Beziehung anarchistische Gedanken in die Debatten reindrangen. Von da ab wurde gezeigt, dass man nicht eine schlaue, eine Opportunitäts-, Zukunfts- oder wenn es hochkam, revolutionäre Politik zu treiben habe, sondern dass man mit der ganzen Politik aufräumen müsse." Und Émile Pouget schreibt: "Es ist unmöglich, zwischen dem Kampf der Gewerkschaften und der Teilnahme am traurigen Geschäft der Politik eine Parallele zu ziehen, geschweige denn, beide zu verwechseln." Und um jetzt nicht diesen Typen so das Schlusswort zu lassen, noch was von Emma Goldman in Bezug auf die Frage der des Wahlrechts für Frauen schreibt sie: "Ich glaube nicht, dass die Frau die Politik schlechter machen wird; aber ich kann auch nicht glauben, dass sie sie verbessern kann. Warum also auf einer solchen Gesetzgebung bestehen, wenn die Frau die Fehler des Mannes ohnehin nicht korrigieren kann? Die Geschichte der Bemühungen des Menschen in der Politik zeigt, dass ihm diese überhaupt nichts gebracht haben, was er nicht auch auf direkterem Wege, zu einem geringeren Preis und längerfristig hätte erreichen können." Ja jetzt seht ihr genau, das sind so ein paar Zitate einfach, die zeigen, ok, da gibt es so diese anti-politischen Aussagen im Anarchismus, auch das sind jetzt historische Quellentexte, dass können wir nicht einfach 1 zu 1 auf heute übertragen, weil sich so ein Verständnis von so einem Begriff natürlich verändert. Es ist sowieso interessant, sich mit so einem großen Begriff wie Politik zu beschäftigen, weil wir sehen, es geht gar nicht nur um das Wort, sondern um die Vorstellungen, die wir damit verbinden. Also um eigentlich um das, was dahinter steht. Die Übertragung von dem Text, der jetzt mehr als 100 Jahre alt ist, ins Heute, geht so nicht. Und trotzdem finde ich es erstmal interessant und auch faszinierend, dass da so eine ganz klare Absage an die Politik ist. Also nicht die Frage nach: lasst uns eine andere oder eine bessere oder mehr Politik machen. Lasst uns vielleicht eine direktere oder mehr Demokratie schaffen, sondern eine ganz klare Absage an das Politikmachen an sich, was auch über, wie gesagt, die Politik des Staates hinausgeht, sondern die politische Logik betrifft. Und das ist eben spannend in sich damit zu beschäftigen und zeigt, dass das offenbar so ein Element des Anarchismus ist, dass es dieses Unbehagen mit der Politik gibt. Es gibt also, wie ich gezeigt habe, einige anarchistische Probleme mit dem Politikmachen und es führt dann logischerweise zu der Frage: What the fuck ist denn Politik überhaupt? Wie bei vielen solchen großen Begriffen Freiheit, Gerechtigkeit, Frieden haben natürlich alle Leute irgendwelche Assoziationen und irgendwelche Gefühle auch dazu. Es ist eben bei diesen Containerbegriffen so der Fall, dass wir da alles mögliche reinpacken können und auch ein bisschen das Problem gleichzeitig dadran, weil wir so tun, als wäre das sowieso klar und das ist es aber ganz oft nicht. Deswegen ist diese Arbeit, was ich hier mache, mich mit diesem Begriff zu beschäftigen, aus anarchistischer Perspektive in dem Fall auch besonders interessant, weil es dadrum geht, sich diese Begriffe anzueignen und sie mit eigenen Inhalt zu füllen, um Antworten zu finden, wie wir in der Gesellschaft, in der wir leben, handeln können und auch anders handeln können, wie wir sie auch grundsätzlich verändern können. Über Begriffe zu streiten lohnt sich deswegen nur teilweise, weil Leute verwenden eben unterschiedliche Begriffe, dadrüber können wir uns aber dann verständigen und da wird es interessant, ok, was liegt denn dahinter? Also z. B. gibt es Leute, die sagen, das was der Staat macht, ist ja gar keine Politik. Das ist eigentlich nur die Verwaltung von Menschen. Das eigentlich Politische, das ist, wenn wir uns auf der Straße versammeln, wenn Menschen anfangen, direkt ihre Angelegenheiten selber zu klären. Also so einen radikaldemokratischer oder direktdemokratischer Politikbegriff. Ich verwende hier aber einen anderen Politikbegriff, in dem es eben nicht darum geht, mehr oder echte oder eigentliche oder endlich mal wieder Politik zu machen, sondern die in Frage zu stellen und da zu anderen Schlussfolgerungen zu kommen. Also es ist ein bestimmter Politikbegriff und d. h. nicht, dass der jetzt an sich richtiger ist als andere, sondern dass er einfach die Debatte von einer bestimmten Seite aufrollt. Und da würde ich ganz klar sagen: Ja, Politik ist die Verhandlung von verschiedenen Themen, von verschiedenen Interessen, aber die Beteiligten, die Akteur:Innen haben dazu ganz dabei ganz unterschiedliche politische Machtressourcen. Also keine gleichberechtigte Verhandlung an einem Tisch, sondern immer auch einen ausstechen, immer auch eine Konkurrenz, die damit verbunden wird. Und die Entscheidungen, die dann politisch getroffen werden, die können auch Konsens und Kompromisse beinhalten, aber kommen eben nicht auf eine gleichberechtigte Weise zustande. Sie sind eben durchgesetzte Hierarchien und Zwang werden sie durchgesetzt und anderen teilweise aufgedrückt, die möglicherweise auch überhaupt gar nicht an den Aushandlungsprozessen beteiligt sind. Also wir könnten deswegen sagen: Politik dient auch dazu, die Rahmenbedingungen einer antagonistisch geteilten Gesellschaft aufrechtzuerhalten. D. h., dass wir eine Gesellschaft der Ungleichheit leben, der Klassengesellschaft, des Patriarchats und auch z. B. der staatlichen Logik. Und Politik erhält es aufrecht, macht dann auch Kompromisse, auch teilweise ausgeschlossenen oder weniger privilegierten Leuten gegenüber. Aber wenn wir etwas ganz anderes wollen, eine andere, libertär sozialistische Gesellschaft, geht es dadrum, auch den Modus in Frage zu stellen, was Politik eben beinhaltet. Das Interessante am Anarchismus ist, dass diese Frage erst aufgemacht wird. Was ist denn dann aber eine Form, wie sich Menschen organisieren können in anderen Zusammenhängen. Also ihre Angelegenheiten miteinander klären? Und da gibt es z. B. das Konzept der Föderation, dezentraler autonomer Kommunen, wo sich Menschen zusammenschließen und auch ihre Angelegenheiten klären, aber eben auf eine andere Weise, als es heute politisch ist. Die Frage "wann wird es dann wieder einen Herrschaftsverhältnis und wie genau geschieht das?" ist sehr wichtig. Und da gilt es auch, weitere Erfahrungen zu sammeln und die auszuarbeiten. Interessant an der Stelle ist aber eben vor allem, dass sie erst aufgemacht wird durch eine Kritik dessen, was herkömmliche Politik beinhaltet. Politik wird vom Staat vereinnahmt und auch diesem zugeordnet. Darüber habe ich schon gesprochen. Wir haben es also mit einem politischen Herrschaftsverhältnis zu tun. Das abzubauen und aufzuheben bedeutet, die Bedingungen der Gesellschaft, in der wir leben, sehr grundsätzlich zu verändern. Wenn wir nochmal weitergehen und sagen: Das ist eben Staatlichkeit, nicht nur als die Institution Staat, sondern als hierarchisierendes, zentralisierendes, autoritäres Prinzip, dann geht das mit der Politik auch dadrum, dass dieses staatliche Prinzip in andere gesellschaftliche Bereiche übersetzt wird, verallgemeinert wird. Entgegen eben Ansätzen der Selbstorganisation und Selbstverwaltung von Menschen oder auch der Selbstbestimmung. Also ich verwende hier einen ganz bestimmten Politikbegriff, den kann man eng governemental nennen. Also d. h. auf das Regieren bezogen, der ist negativ-normativ. Das bedeutet, es wird in Frage gestellt, ob Politik tatsächlich die gute Ordnung stiftet oder ob wir die gute Ordnung nicht ganz anders schaffen können. Er ist konfliktorientiert, da geht es um Kämpfe, er ist historisierend, also Politik ist eben nicht immer das Gleiche, sondern als Ausdruck in einer bestimmten Form von Gesellschaft müssen wir mitdenken, wie entwickelt sich das weiter? Und er ist ultra-realistisch habe ich das genannt. Also er geht davon aus, dass es um Machtkämpfe gibt, dass wir diese Machtkämpfe anerkennen müssen, dass es eben ein Teil des Wesens von Politik ist. Aber dadurch, dass dieser Realismus, der da drinsteckt, dieser Konkurrenzkampf und dieses Ausstechen ganz ernst genommen und auch überspitzt wird, ist er eben ultra- realistisch. Und wer, wie gesagt, einen anderen Politikbegriff verwendet, das ist auch völlig in Ordnung, aber eben dieser bestimmte Politikbegriff dient dazu, eine andere Perspektive auf das Politikmachen zu gewinnen, mit diesen Sachen, die ich bis jetzt schon gesagt habe. Es gibt also diese Kritik und diese Ablehnung von Politik. Ich habe gesagt so Antipolitik ist so der Arbeitsbegriff, um zu symbolisieren, dass es so eine Suche nach etwas anderem gibt in eben eine Gesellschaft, die durch politische Herrschaft strukturiert ist, was so ein bisschen kompliziert ist. Wie kommen wir da raus? Was sind so anti-politische Bezugspunkte? Also wo kann es hingehen? Und auch das habe ich eben aus anarchistischen Quellentexten rekonstruiert, ihr seht es hier ein bisschen auf diesem Schema. Wenn wir sagen ok, da gibt es so diese verstaatlichte Politik in der Mitte, geht es eben davon weg. Es gibt andere gesellschaftliche Sphären und Bereiche, andere Möglichkeiten, Formen, wie wir handeln können. Es sind z. B. eben die Utopie, die Ethik und die Kultur, dazu habe ich vorhin ja schon was gesagt. Es sind im Anarchismus aber eben auch die Sphären des Individuums, des Sozialen, der Gesellschaft, der Ökonomie und der Gemeinschaft. Also alles Versuche, wegzustreben von dem Politischen. Die Selbstbestimmung z. B. der Individuen wird dem entgegengesetzt, wie Einzelne in der Politik eben sich einordnen sollen. Und das Soziale? Da geht es um eine Selbstorganisation, z. B. der Nachbarschaft, die was Anderes sein soll als die politische Verwaltung. Ähnlich auch, wenn wir von der Gesellschaft ausgehen, die natürlich ein bisschen verkürzt nur dem Staat gegenübergesetzt wird. Es ist tatsächlich deutlich komplizierter, aber im Anarchismus trotzdem eben so die Vorstellung, es gibt eine, kann eine gesellschaftliche Selbstorganisation geben, die über den Staat hinausgeht. Die Ökonomie wird eben der Politik entgegengesetzt, in dem gesagt wird: Ok, Ökonomie, strukturiert eben vor allem Herrschaft auch. Und wir müssen dort ran, um wirkliche Unterschiede machen zu können. Einerseits eben durch parallele sozialistische Formen, Kollektivbetriebe usw., andererseits eben durch ökonomische Kämpfe, die da geführt werden. Und die Gemeinschaft, das sind eben ganz viel Kommuneprojekte, Alternativprojekte, die eben auch versuchen, was Anderes zu realisieren. Da könnten wir jetzt sagen ok, Anarchisten versuchen da offenbar etwas anderes, es strebt zumindest raus aus dieser politischen Logik, so wie ich sie vorhin definiert habe. Wozu kommt dann aber Politik eigentlich wieder rein? Denn das ist ja offensichtlich auch der Fall, dass Anarchist:Innen bisweilen Politik machen. Warum ist das der Fall? Und da geht es eben vor allem dadrum, dass versucht wird zu verhindern, dass sich diese verschiedenen Praktiken, die da entwickelt werden, zu Selbstzwecken entwickeln. Also z. B. die Selbstbestimmung im Individualismus. Die kann zu einem Problem werden, wenn es dadrum geht, dass Einzelne nur noch um sich selber kreisen. Oder auch im Sozialen, z. B. so ein KüfA-Projekt, das kann schon zu einer Kompensation von Armut werden oder man kocht dann halt nur für die Szene oder so die politische, da haben wir es wieder, die anti-politische Szene, die zusammenkommt. Auch jetzt Gesellschaft an sich ist jetzt nicht sozusagen nur frei von Politik. Wir können das nicht einfach so raushalten. Und in dem Ökonomischen, auch da gibt es eben das Problem zu sagen: wir wollen nichts mit der Politik zu tun haben, führt ganz schnell zu so einer Leerstelle. Einerseits ist ja bei den Leuten, die sich da organisieren, Proletarier:Innen z. B. bei einer autonomen Gewerkschaft, auch da gibt es Widersprüche. Auch da gibt es unterschiedliche Ansichten, die irgendwie verhandelt werden müssen. Und weiterhin kann die reine Konzentration auf Gewerkschaftsarbeit und Arbeitskämpfe auch dazu führen, dass die trotzdem wieder durch politische Parteien vereinnahmt und dominiert werden, weil eben abgelehnt wird, sich damit zu beschäftigen. Und schließlich im Hinblick auf die Gemeinschaft gibt es ganz viele Kommuneprojekte, die vielleicht so gestartet sind, dass die Leute da was ganz Anderes schaffen wollten, die dann aber trotzdem nur so ein schöner und irgendwie alternativer Wohnen wurden, ohne dass noch der Anspruch da drin lag, die Gesellschaft grundsätzlich zu verändern. Ähnlich wie bei der Alternativkultur, die eben auch was ganz Anderes schaffen wollte, aber dann eben nur Subkultur bleibt und nicht Gesellschaftsform, in der wir leben, grundsätzlicher in Frage stellt. Also geht es eben dadrum, die politische Logik selber, sozusagen, zu hinterfragen und trotzdem Politik wieder rein zu führen. Sie kommt durch die Hintertür wieder rein, so habe ich das formuliert und genau das führt zu dieser komischen, irritierenden Gleichzeitigkeit der Bezugnahme auf Politik, auch das Praktizieren bisweilen von radikaler Politik bei ihrer gleichzeitigen Ablehnung und der Kritik an Politik, wie wir sie haben. Also sprich, es geht hier nicht dadrum, dann zu sagen, dass wir einfach irgendwie eine andere Politik machen können, sondern die Politik bleibt ein Problem und trotzdem kann im Anarchismus die Antwort sein, dass wir ab und zu uns auf dieses politische Game einlassen müssen, wenn wir das aus bestimmten Gründen für sinnvoll halten. Und mit diesen Überlegungen werden wir da aber trotzdem ganz anders rangehen. Und diese ganze, doch sehr theoretische Erklärung, wie ich sie jetzt geliefert hat, soll vor allem versinnbildlichen, dass das Sinn ergibt, dass es diesen scheinbaren Widerspruch im anarchistischen Politikverständnis gibt. Denn bei näherer Betrachtung stellt sich heraus, dass es hier tatsächlich um eine Paradoxie geht. Und das ist nicht ein zu kurz denken im Anarchismus selber, sondern es ist tatsächlich der Versuch, auf die Widersprüchlichkeit der Gesellschaft, in der wir leben, eine Antwort zu finden. In dem Sinne, dass wir anerkennen: Ja, Politik ist ein Herrschaftsverhältnis, aber manchmal müssen wir auch Politik machen. Und gerade deswegen tun wir das aber anders. Die Paradoxie im anarchistischen Politikverständnis ist also der Versuch, sich in Widersprüchen zu bewegen und sie nicht einfach nur wiederzugeben, sie nicht einfach zu reproduzieren, sondern tatsächlich mit dem Anliegen, Gesellschaftsform zu transformieren, in der wir sind, also auch die Bedingungen zu verändern, unter denen Politik praktiziert wird. Das ergibt Sinn und ich glaube, das erklärt z. B. diese Erzählung, die ich euch am Anfang gebracht habe, ein bisschen besser. Wir verstehen besser, warum es diese Widersprüche oder diese Gleichzeitigkeiten ganz oft gibt, auch nicht nur in historischen Quellentexten oder Erfahrungen, sondern in emanzipatorischen, sozialen Bewegungen, die immer wieder für solche Fragen gestellt werden. Wie gehen wir tatsächlich mit der Politik um? Auf wen beziehen wir uns? Und wie können wir etwas anders realisieren? Im Anarchismus geht es dadrum, nach Autonomie zu streben. Das bedeutet eine gleichzeitige Bewegung raus aus den Herrschaftsverhältnissen, also auch raus aus der politischen Herrschaftslogik und die Verwirklichung etwas anderen, was an die Stelle dessen treten soll. Das bedeutet, dieses Streben nach Autonomie, was natürlich immer ein Prozess ist, der nie absolut abgeschlossen sein kann. Und da gibt es im Anarchismus selber ganz unterschiedliche Strategien, die docken so ein bisschen an, an diese verschiedenen anti-politischen Bezugsquelle, an die politischen Bezugsgruppe, Punkten, die ich genannt habe, also z. B. im Individualismus, Mutualismus, im anarchistischen Kommunismus oder Anarcho-Syndikalismus oder eben im kommunitären Anarchismus, sind es verschiedene Versuche, nach Autonomie zu streben, die sich natürlich auch wieder vermischen. Und das scheint auch der gemeinsame Nenner zu sein, in diesen sehr pluralen Anarchismus, diesen verschiedenen Strömungen, mit denen wir zu tun haben. Selbstorganisation und Selbstbestimmung sind als Organisationsprinzipien mit Autonomie auch verknüpft und das sehen wir hier nochmal in dem Schema. Ich denke, das erklärt sozusagen, was über das Wesen des Anarchismus oder über seine charakteristischen Merkmale. Ja, jetzt sind wir hier. Schön, dass ihr mir so weit gefolgt seid. Zum Abschluss werde ich einfach noch mal das, was ich erzählt habe, so ein bisschen thesenhaft zusammenfassen, also das, was ich auch herausgearbeitet habe, denn viele Sachen, von denen die ich erzählt habe, sind auch Teil meines Promotionsprojektes. Thesenhaft, ihr könnt es einfach verfolgen. Worum ging es jetzt hier? 1. Die Kritik an und Ablehnung von sozialistischer Politik ist ein wesentlicher Ausgangspunkt für die Entstehung des Anarchismus. Und das sowohl historisch als auch heute wieder. 2. Politik wird diesem Verständnis nach immer dem Staat zugeordnet oder von diesem aufgesogen und eingehegt. Dazu mag es auch unterschiedliche Ansichten geben, wie wir damit umgehen, aber wer das ignoriert, täuscht sich über das Wesen von Politik, auch Politik in einem weiteren Sinne über den Staat hinaus. 3. Neben der politischen Sphäre gibt es auch andere gesellschaftlichen Sphären, in denen emanzipatorisch gehandelt und Alternativen hervorgebracht werden können. Im Anarchismus werden das Individuum, das Soziale, die Gesellschaft, die Ökonomie und die Gemeinschaft als Gegenpole zur Politik, als Bezugspunkte für Anti-Politik aufgemacht. 4. Paradoxerweise kommt es im Anarchismus aber trotzdem wieder zu Politik, kommt Politik quasi durch die Hintertür wieder rein. Politik dient dazu, die alternativen Praktiken in verschiedenen Bereichen auf das gemeinsam entwickelte Ziel der libertär- sozialistischen Gesellschaft hin auszurichten. D. h., sie hat die Funktion, dass alternative Praktiken sozial- revolutionäre sind, oder bleiben, oder werden, anstatt dass sie zum Selbstzwecken werden oder eben für herkömmliche Politik aufgegeben werden. Und schließlich 5. Eine prinzipielle Kritik an Politik lohnt sich und ist auch wichtig, um überhaupt radikale Positionen zu entwickeln. Radikale Praktiken hervorzubringen, mit denen nach Autonomie gestrebt werden kann, um mit bestimmten Illusionen zu brechen, ist es sinnvoll, auch so einen engen, gouvernementalen, konfliktorientierten und ultra-realistischen Politikbegriff zu verwenden, der theoretisch dazu dient, das eben zu unterfüttern, wasich jetzt gesagt habe, um uns eine andere Perspektive auf gesellschaftliche Veränderungsmöglichkeiten zu entwickeln. Das bedeutet nicht, dass das, was ich euch jetzt erzählt habe, an sich richtig oder die Wahrheit ist. Man kann Verschiedenes unter Politik verstehen. Was ich versucht habe, ist eine bestimmte Perspektive auf das Ganze zu entwickeln. Und ich hoffe, dass ich euch das so rüberbringen konnte, dass ihr dem soweit folgen könnt. Im Endeffekt macht ihr euch eure eigenen Gedanken. Wie handelt ihr in der Gesellschaft, in der ihr seid? Was habt ihr da für Vorstellungen? Vielleicht fangt ihr einfach tatsächlich mal so an und überlegt: Ja, was ist denn Politik für euch? Macht euch ein Mindmap oder so, schreibt ein paar Assoziationen auf und fragt euch dann aber: Ok, woher kommen denn meine Vorstellungen? Ist das wirklich mein Begriff von Politik? Was ist meine Vorstellung davon? Inwiefern beißt der sich vielleicht mit der Politik des Staates oder auch von Parteien oder auch von politischen Gruppen? Was ist eben etwas, was da wirklich anders ist? Und ich würde argumentieren: Ja, lasst uns eben sagen, Politik ist weiterhin ein Problem, aber sie ist trotzdem so notwendig wie jetzt irgendwie Haushalt, wie der Abwasch oder so, niemand macht sie unbedingt gerne, aber sie muss halt gemacht werden. Und sie an Andere abzuschieben ist eben auch nicht die Lösung. Bloß gleichzeitig kritisch damit umzugehen, darum geht es im Anarchismus, um was Anderes hervorzubringen und dabei werden wir aber ganz viel entdecken, bei dieser Anti- Politik, wenn wir uns fragen: Ok, was ist denn da, andere Möglichkeiten, entstehen eben andere Praktiken. Und das ist der Versuch, auch letztendlich zu erklären, wie Anarchismus funktioniert. Eine interessante Strömung, die eben wenig theoretisch besprochen wird. Und dazu wollte ich hier so einen kleinen Beitrag leisten und einen kleinen Auszug aus eben meiner Arbeit darstellen. Das ist übrigens ein gutes Stichwort. Ihr könnt mit mir auch in Kontakt kommen, also ich habe einen Blog, der heißt paradox-a.de da könnt ihr mich anfragen für Veranstaltungsanfragen, ihr könnt aber auch, wenn ihr ein bisschen Kohle übrig habt, mit mir Kontakt aufnehmen und mir Geld geben, weil ich diese Doktorarbeit tatsächlich auch veröffentlichen würde. Dafür brauche ich noch ein bisschen Geld. Das kann ich nicht so direkt machen, schreibt mir gerne eine E-Mail und dann, wenn ihr das unterstützen wollt, könnt ihr das gerne machen. Würde ich mich freuen. Ich danke auch noch mal der Chaoszone in Halle, dass wir das hier realisieren konnten und auch Miri und Chris, die hier den ganzen Drumrum und Filmkram gemacht haben. War cool, hat auch Spaß gemacht und ansonsten, ja, würde ich sagen: Bis demnächst. Macht euch eure Gedanken. Herald: Herzlich willkommen zurück aus diesem wunderschönen Vortrag aus der Seenlandschaft. Jetzt zurück ins Studio in Halle im Eigenbaukombinat. Wir haben einige Fragen an den bei uns sich im Studio befindlichen Vortragenden. Deswegen gleich die 1. Frage. Zum 1. Punkt mit den Gefängnissen. Es gibt einen Protest dagegen, aber gibt es auch Vorschläge, wie man stattdessen die Menschheit, die Menschen, von der Gesellschaft ausschließt? Also nochmal die Frage: zum 1. Punkt mit den Gefängnissen. Es gibt einen Protest dagegen, aber gibt es auch Vorschläge, wie man stattdessen die Menschen von der Gesellschaft ausschließt? Jonathan: Ja, das ist natürlich eine sehr gute Frage. Also das habe ich jetzt erstmal als Beispiel genommen, um ja dieses Thema des paradoxen Politikbegriff im Anarchismus quasi zu behandeln. Insofern bin ich jetzt nicht unbedingt Experte, was das angeht. Aber ja, ich glaube, da gibt es schon verschiedene Modelle. Also Norwegen und Schweden haben da relativ progressive Überlegungen. Da gibt es z. B. dann Gefängnisinseln, wo die Leute aber jetzt nicht die ganze Zeit weggesperrt sind, sondern haltversuchen dann selbstverwaltet dort zu sein. Und das betrifft dann aber eben nicht alle. Das betrifft dann nicht so ganz geringe Lapalienstraftaten wie Schwarzfahren oder so, wo schon zurecht gefragt, werden kann, warum deswegen wirklich Leute ins Gefängnis gehen. Also diese Frage ist natürlich dann auch im Hintergrund zu stellen. Aber klar, es macht sich natürlich fest, an diesen krassen Gewalttaten oder sowas in der Art, die nicht einfach verschwinden werden oder oder sowas in der Art. Und ich glaube, das wäre zum Beispiel ein Modell. Allerdings muss ich zugeben, dass es halt ganz viele andere Möglichkeiten glaube ich gibt und diese Frage schon erst mal gestellt werden sollte: Ok, woher entsteht denn überhaupt Gewaltkriminalität? Das was wir als Kriminalität bezeichnen usw. Und im worst case, das ist zumindest meine persönliche Weise, wäre es so eine Art Verbannung vielleicht irgendwie vorstellbar. Das ist allerdings wie immer auch unter Anarchist:Innen selber sehr umstritten. H: Vielen Dank! Eine weitere Frage hätten wir: Wo siehst du den Unterschied zwischen Anarchismus und Liberalismus? J: Ja, also ich meine klar, das kann man natürlich wie immer verschieden angehen, also so heute politisch, in den verschiedenen politischen Lagern oder so. Da steht der Liberalismus, wo anders als der Anarchismus, der eben viel stärker noch auf die Selbstorganisation setzt. Wenn man es jetzt dann politisch theoretisch betrachtet, dann ist es dann immer wieder doch die Frage des Staates. Also Staat würde ich auch in einem weiteren Sinne betrachten. Nicht nur die Institution Staat, sondern das, was ich ein bisschen im Vortrag auch versucht habe, darzustellen, als ein hierarchisches, autoritäres zentralisierendes Verhältnis. Da sagen die Liberalen natürlich, im Endeffekt braucht es diese Zentrale Steuerungsinstanz, die halt die Gesellschaft reguliert, die auch sowas wie Staatlichkeit ist mit dem Zwang und der Gewalt. Aber es gibt auf der anderen Seite trotzdem ideengeschichtlich auch immer wieder diese Schnittpunkte, also der Anarchismus ist auch beeinflusst von liberalen Gedanken und auch von sozialistischen. Insofern würde ich da gar nicht die klare Trennung ziehen. Es wäre sicherlich die in Bezug auf des Staates und auch ich denke das Verständnis des Individuums, was im Anarchismus schon stärker, eben immer in Verbundenheit mit anderen Menschen gedacht wird, während im Liberalismus doch stärker das Bild vorherrscht, eben von abgeschlossenen Einzelnen. Das wären jetzt Beispiele und sicherlich in wirtschaftspolitischer Hinsicht, das im Liberalismus ja auch Konkurrenz als was Gutes betrachtet wird, während es im Anarchismus wahrscheinlich eher eine Art Verfallserscheinungen ist, die Kooperation insgesamt als überlegen angesehen wird. Das ist jetzt sehr holzschnittartig, aber um schnell darauf zu antworten, ja. H: Sehr vielen Dank. Und noch ein Punkt aufzugreifen und deiner Antwort: Siehst du nicht die Gefahr, z. B. Forderungen an den Staat zu stellen, als eine Legitimierung dessen? Müssen nicht Forderungen z. B. an direkt Betroffene, aber sich passiv verhaltene, gestellt werden? J: Ja, das ist natürlich, also finde ich, erstmal eine sehr gute Frage, die wir weiter diskutieren können. Also ich würde nochmal einen Schritt zurückgehen und ich sehe das eben oft dann so, dass aus sowas, einer Radikalen oder so Linken oder auch Selbstorganisierten werden ja ganz oft Forderungen gestellt, aber oft ist gar nicht klar, wer sind denn die Leute, die fordern und wenn jetzt nicht staatliche Institutionen direkt handeln sollen, wer sind dann die Leute, die handeln. Also da gibt es ganz viele Unklarheiten. Ein Gegenmodell zur Forderung ist natürlich, die Dinge in die eigenen Hände zu nehmen und Leute aufzufordern, ja aktiv zu werden, was anders zu verwirklichen. Und ich glaube, das ist dann der Weg, der jetzt auch in der Frage eher vorgeschlagen wird. Also eher der Appell an Menschen, direkt etwas zu verändern. Da sind aber eben alle Leute, die eben Alternativen vorschlagen, gefragt, da auch was den Leuten an die Hand zu geben und nicht einfach nur zu sagen: Ja, bitte macht doch mal Irgendwas anders. Sondern da braucht es natürlich schon irgendwie auch anschauliche Modelle, die Menschen überzeugen und das ist sicherlich immer so eine Gratwanderung zwischen Dinge vorschlagen, aber Dinge eben nicht zu sehr als einen fixen Plan vorauszusetzen, weil im Anarchismus geht es natürlich schon dadrum, dass Menschen auch ihre eigenen Wege finden. H: Ich hätte noch eine kontroverse Frage aus dem Internet, vielleicht kannst du uns die auch ein bisschen einordnen. Warum sind eigentlich nichtstaatliche Attentate auf Despoten aus der Mode gekommen? Sind die Menschen in Diktaturen zu bequem geworden? Was denkst du? J: Tja, also danke für die Frage. Es ist natürlich so: Wenn ich jetzt zum Anarchismus spreche, dann muss ich ja solche Fragen immer wieder auch mal beantworten. Aber im Vortrag, würde ich behaupten, ging es ein bisschen um etwas anderes. Also das jetzt mal nebenbei, da muss ich jetzt sozusagen nichts rechtfertigen, aber ich kann trotzdem auf die Frage eingehen. Also ich meine, das hat natürlich was damit zu tun, dass historisch es eine Phase gab, wo Anarchist:Innen halt, oder Leute, die so bezeichnet wurden, Attentate auf Staatsoberhäupter gemacht haben. Das war Ende des 19., Anfang des 20. Jhd. auch je nachdem, wie man es betrachtet, erfolgreich. Und das Ganze, was wir heute als Überwachungs- und Sicherheitsstaat betrachten, dadurch ja auch sehr stark ausgebaut wurde. Also sicherlich Überwachung, Kontrolle und solche Sachen sind heute äußerst weit fortgeschritten usw. Insofern ist das sicherlich nicht das Mittel der Wahl, aber man kann dadrüber hinaus natürlich auch diskutieren, ob das so sinnvoll ist. Einerseits ist es eine sehr verkürzte Herrschaftskritik, wenn man die an Personen festmacht. Das trifft vielleicht nicht tatsächlich das Wesen der Herrschaft, insbesondere auch nicht eben einer sehr komplexen Form von Herrschaft, wie wir sie heute haben. Und insofern würde ich sagen, dass das jetzt wahrscheinlich nicht das Mittel ist, zu dem ich jetzt greifen würde. Also hat aber auch strategische und es hat natürlich auch ethische Gründe, weswegen ich jetzt nicht unbedingt einzelne Leute dafür verantwortlich machen würde. Aber im Anarchismus wird natürlich ein bisschen stärker, als jetzt in anderen linken oder sozialistischen Theorien, schon auch die Frage der Verantwortung mit aufgeworfen. Also welche privilegierten Klassen profitieren tatsächlich von der Herrschaftsordnung, in der sie ist und das eben auch zu problematisieren, finde ich völlig gerechtfertigt. Das ist aber eine andere Frage als die jetzt mit sowas wie Attentaten. Naja, ich hoffe ich konnte das halbwegs beantworten. Ansonsten müssen wir noch mal länger chatten, glaube ich. lacht H: Vielen, vielen Dank. Vielleicht, und mit der Bitte um eine kurze Antwort. Welche konkreten Handlungsempfehlungen gibst du politisch Interessierten, aber im aktuellen Politikkontext inaktiven Personen? Also was sollte man jetzt quasi machen, wenn man sich politisch engagieren möchte, ohne quasi, also was sollte man machen, wenn man sich politisch engagieren möchte, aber es noch nicht tut, im aktuellen Kontext? J: Aber es noch nicht tut, aber schon dabei ist H: Oder sich dafür interessiert, also die Welt zu gestalten? J: Ja, also wie immer, das habe ich, so gehe ich ran und ich denke, das habe ich ja auch so rübergebracht, denke ich, es gibt sehr viele verschiedene Möglichkeiten, aber es gibt ja die emanzipatorischen sozialen Bewegungen heute, vor allem eben der Feminismus, die Klimagerechtigkeitsbewegung, aber auch andere Formen von sozialen Kämpfen. Also diese Bewegungen, die gibt es ja an vielen Orten. Und was anderes haben wir nicht. Also ich glaube, das sind schon die richtigen Leute mit den richtigen Ideen in Anführungsstrichen. Ich sehe das auch gar nicht so negativ. Also ich persönlich, und da gibt es andere Anarchist:Innen, die sehen das wieder anders, setze halt schon auf die Macht von emanzipatorischen sozialen Bewegungen, als ein Gegenmodell, auch eine andere Gesellschaft von unten aufzubauen. Und dort finden die Dinge statt. Also würde ich schon sagen: Guckt, worauf wir einen Bock habt, auf welche Form von Themen. Versucht euch dann dauerhaft verbindlich in Gruppen zusammenzuschließen, versucht diese verschiedenen Themen zusammenzuführen, die es gibt, an denen ihr an Veränderung arbeiten wollt. Und natürlich schlagen Anarchist:Innen vor, im Gegensatz zu anderen Leuten, dass eben so eine soziale Bewegung autonom von Parteien und von parlamentarischen und anderen staatlich politischen Institutionen sein soll. Also das es die Möglichkeit gibt, zu solcher selbstorganisierter Bewegung, und das ist tatsächlich auch eine Stärke ist, eine eigene Form von Organisation und gerade im deutschsprachigen Raum können wir uns da noch ein bisschen eine Scheibe auch von anderen Ländern abschneiden, dass es eben da eigene selbstorganisierte, autonome Formen gibt. Und ich persönlich setze da drauf und würde sagen: Ja, da ist eben auch eine Stärke. Das gibt eben auch strategisch Sinn, so zu denken und sich nicht immer gleich z. B. auf den Staat zu orientieren oder zu sagen: Solche Sachen sind nur erfolgreich, wenn z. B. die in Gesetzgebung oder sowas in der Art münden. Sondern wir können eben Alternativen heute von uns aus parallel schaffen. Natürlich mit vielen Leuten gemeinsam. In aller Kürze. H: Alles klar, vielen Dank. Könntest du nochmal die Adresse deines Blogs sagen bitte? J: Ja klar, genau. Also ich schreibe so meine anderen Weisheiten auf paradox-a.de Wenn ihr Lust habt, könnt ihr da vorbeischauen oder mich auch gerne kontaktieren. Jetzt genau war es nur wenig Zeit zum Antworten, aber ich freue mich sehr, dass ich hier sein konnte. Dankeschön dafür ja. H: Ansonsten sind alle dazu eingeladen, im Rocket.Chat oder auf dem Hashtag Rc3ChaosZone auf Mastodon und Twitter mitzudiskutieren. Ich denke, da werden wir die weiteren Sachen dann vermitteln. Dein letztes Wort? J: Genau. Und heute Abend ist noch ein anderer Talk von mir, eher auch eine lockere Erzählung, bei der Stage aboute Future um 18 Uhr. Also wenn es euch interessiert hat, schaut da einfach gerne noch mal rein oder eben später, wenn es hochgeladen ist. Würde mich freuen. H: Dann vielen Dank! Grüße aus Halle und wir geben ab nach Potsdam. Nach einer kurzen Pause. RC3 Musik Untertitel erstellt von c3subtitles.de im Jahr 2022. Mach mit und hilf uns!