Nichts ist vergleichbar mit dem
Gefühl der Freude,
wenn die Last von einem fällt,
wenn man den Zwängen entkommt,
das ist was ich fühle,
wenn ich ein Geschäft verlasse,
die Taschen voll von ihren Produkten.
Warim ich den Ladendiebstahl
bei großen Konzernen liebe.
In einer Welt in der alles
bereits jemand anderem gehört,
in der von mir erwartet wird, mein
eigenes Leben auf der Arbeit zu verkaufen,
um Geld zu verdienen,
um das Überlebensnotwendige zu zahlen.
In der ich von Kräften umgeben bin,
jenseits meines Einflusses
oder meines Verständnisses,
die sich offensichtlich nicht um meine
Bedürfnisse oder mein Wohlergehen scheren.
Es ist ein Weg, mir ein kleines
Stück der Welt zu erhalten,
auf eine Welt zurückzuwirken,
die so sehr auf mich einwirkt.
Es ist ein ganz anderes Gefühl,
als wenn ich etwas kaufe.
Wenn ich für etwas zahle,
mache ich einen Handel.
Ich biete das Geld, welches ich
mit meiner Arbeit gekauft habe,
mit meiner Zeit, meiner Kreativität,
für ein Produkt oder eine Dienstleistung,
welche das Unternehmen
unter anderen Umständen
niemals mit mir teilen würde.
Wir haben gewissermaßen eine Beziehung
auf der Basis von Gewalt.
Wir handeln einen Tausch aus,
nicht gemäß unserem Respekt
oder Interesse füreinander,
sondern entsprechend den Kräften,
die wir gegenseitig ausüben können.
Alles ändert sich, wenn ich stehle.
Ich verhandele nicht länger mit
gesichtslosen, inhumanen Wesen,
die kein Interesse an
meinem Wohlergehen haben.
Stattdessen nehme ich was ich brauche,
ohne irgendetwas aufzugeben.
Ich fühle mich nicht länger so,
als ob ich zu einem Tausch gezwungen wäre,
und ich fühle mich nicht länger so,
als ob ich keine Kontrolle darüber hätte,
wie die mich umgebende Welt
mein Leben diktiert.
Ich muss mich nicht länger sorgen,
ob das Vergnügen, das mir das
von mir gekauftem Buch bereitete,
die zwei Stunden Arbeit wert war, die
ich brauchte, um es mir leisten zu können.
Auf diese und tausend andere Weisen
gibt mir der Ladendiebstahl das Gefühl,
frei und selbstmächtig zu sein.
"Ihnen ist da etwas herunter gefallen."
"Danke."
"Dankeschön."
Die Diebin gewinnt ihren Preis,
indem sie Risiken eingeht.
Nicht indem sie ein Stück
ihres Lebens dafür eintauscht.
Leben ist für sie nichts, was man für
7 oder 8 Dollar pro Stunde verkaufen muß,
im Austausch für das Überleben.
Es ist etwas das ihr gehört,
weil sie es sich nimmt,
weil sie es für sich beansprucht.
Diebstahl ist eine Absage
an die Tauschwirtschaft.
Es ist eine Absage, dass allem
ein Geldwert zugeschrieben werden kann.
"Hi."
"War sie brav?"
"Sehr brav."
"Hallo mein Schatz."
"Und wir hatten eine Menge Spaß,
nicht wahr?"