rC3 Vorspannmusik
Herald: Tja. Dann springen wir doch mal
gleich rein. Hallo Theresa, herzlich
willkommen!
Theresa: Hi. Servus! Freue mich sehr, dass
ich da sein kann.
Herald: Freut mich auch. Also probieren
wir dieses neue Format mal aus und ich
hoffe auf viele, viele, viele Fragen. Aber
erst mal bist du dran. Du wolltest was
vorlesen, oder?
Theresa: Genau. Dann starten wir einfach
gleich rein, oder?
Herald: Gleich rein ins kalte Wasser.
Theresa: Okay. Also. Hi. Servus. Ich bin
Theresa Hannig. Ich lese euch jetzt ein
bisschen was vor. Und zwar zwei
verschiedene Dinge: Erstens lese ich euch
was aus meinem aktuellen Buch. Ist schon
eine Weile her 2019 erschienen. "Die
Unvollkommenen", heißt es. Ich sehe das
hier spiegelverkehrt, das ist auch so ein
bisschen... Aber nur eine ganz kurze
Lesung, 15 Minuten nur mal kurz
reinschnuppern und dann mache ich noch
was, wo ich mich sehr darauf freue. Ich
lese auch ein bisschen was aus meinem
übernächsten Roman, der da kommt. Der
heißt "Pantopia", und da lese ich euch
auch ungefähr eine Viertelstunde was vor.
Eine richtig schöne Sneak Peak Preview
könnt ihr da lesen, denn das Buch kommt ja
erst 2022 raus. Genau. Und da kriegt ihr
jetzt schon mal einen ganz kleinen
Vorgeschmack. In diesem Sinne: Ich fange
an mit "Die Unvollkommenen". Dann schnauf
ich einmal durch. Trinke einen Schluck und
dann geht's weiter. So schauen wir mal.
Los geht's.
beginnt zu lesen
Du träumst, Lila. Sie legt den Kopf zur
Seite. Nur widerstrebend gehorchen die
Muskeln und Sehnen ihres Nackens. Links
neben ihr leuchtet schwach ein rotes
Licht.
"Lila, du träumst".
Ihre Augenlider sind so schwer. Wie kann
man im Traum so müde sein? Natürlich muss
das ein Traum sein oder sie selbst ist ein
Traum, so unwirklich. Ist sie Mensch oder
Tänzer? Real oder nur ein Gedanke? Wie
lange ist sie schon hier? Und warum? Sanft
streichen Finger an ihrer Schulter vorbei,
so zart, das muss ein liebender Mensch
sein oder ein Seidenschal oder unendlich
dünne Spinnfäden. Vielleicht wird es ein
Netz, vielleicht ein Kokon. Sie wusch sich
das Gesicht mit eiskaltem Wasser und
betrachtete dann ihr Spiegelbild, das sie
absolut scharf sehen konnte, obwohl sie
keine Brille trug. Die haben meine Augen
optimiert, dachte sie. Abgesehen davon
wirkte sie blass, die Ohren waren zu groß,
die Wangen eingesunken, die Mundpartie
zeigte Falten, die ihr früher nie
aufgefallen waren. Jemand hatte ihr die
Haare bis auf wenige Millimeter
abgeschoren. Sie beugte sich so nah wie
möglich an den Spiegel heran und
inspizierte ihren Kopf, ihr Gesicht. Dabei
zog sie die unteren Augenlider nach vorn,
überprüfte die Innenseiten ihrer Lippen
und bohrte versuchsweise in den Ohren. Sie
strich sich über den kurzen Schopf, der
sich wie Samt an ihre Finger schmiegte.
Ein ungewohntes Gefühl. Dann setzte sie
sich auf die Toilette und urinierte. Als
sie fertig war, sah sie zwischen ihren
Beinen hindurch, fühlte in sich hinein.
Alles wie immer. Ich bin noch ein Mensch,
dachte sie.
Stimme rufend "Lilaaa..."
Lila rollt den Kopf auf die andere Seite,
sieht den dunklen Schatten an sich
vorüberziehen. Ein praller Körper. Acht
Beine. Dann wieder diese Berührung, der
feine Faden, der sie zusammen schnürt. Ihr
Herzschlag beschleunigt sich. Eine kleine,
traurige Hoffnung blühte in ihrem Bauch.
Wenn mich der Stachel trifft, denkt sie,
dann wirkt das Gift ganz schnell. Angst
und Hoffnung. Lila wagt nicht zu
unterscheiden.
Stimme: "Lila! Du träumst!"
sagt das rote Licht wieder,
Stimme: "Spinnen haben keinen Stachel."
Wenige Sekunden später fiel eine Tür ins
Schloss. Lila blinzelte vorsichtig und
fand sich an einem Hoteltresen wieder.
Frau: "Jeder an seinen Platz. Herzlich
willkommen in der Villa Baltic!",
sagte eine freundlich lächelnde Frau. Lila
blickte sich um, doch außer ihr wartete
niemand sonst im Foyer.
Frau: "Ja, ich meine Sie, Frau Richter."
Die Frau, offenbar eine Rezeptionistin,
nickte ihr aufmunternd zu.
Lila: "Wo bin ich?"
Frau: "Sie befinden sich im Internat
Kühlungsborn in der Villa Baltic."
Lila: "Warum?"
Frau: "Dies ist Teil Ihrer Haftstrafe.
Aber machen Sie sich keine Sorgen. Bei uns
hat sich noch jeder wohlgefühlt. Am
besten, Sie kommen erst einmal an. Im
Augenblick werden Sie sich vielleicht doch
nicht an alles erinnern. Aber keine Angst,
Ihre kognitiven Fähigkeiten werden
innerhalb der nächsten zwei bis drei Tage
vollständig wiederhergestellt sein."
Lila: "Wieso wiederhergestellt? Was...
seufzt Ich... Ich weiß überhaupt
nichts."
Frau: "Sie wurden am 10. Oktober 2052
wegen Hochverrats schuldig gesprochen und
zu lebenslanger Haft verurteilt. Nach fünf
Jahren in der Verwahrung erhalten Sie nun
erstmalig die Chance auf Bewährung im
Internat. Deshalb sind Sie jetzt hier."
Lila: "Ich bin im Internat?"
Frau: "Ja."
Lila: "In der Villa Baltic in
Kühlungsborn?"
Frau: "Exakt."
Lila sah aus dem Fenster, wo zwei perfekte
Streifen blau vom Horizont getrennt
wurden. Das alles kam mir so unwirklich
vor, so unpassend.
Lila: "Was soll ich hier machen? Also als
Bewährung?"
Frau: "Nichts."
Lila: "Wie, nichts?"
Frau: "Sie sollen gar nichts machen.
Das heißt, Sie sollen keine
staatsgefährdende Straftaten mehr planen.
Das würde uns schon reichen. Ansonsten
verlangen wir nichts von Ihnen."
Lila: "Aber. Aber. Wie soll ich mich denn
bewähren, damit ich wieder frei komme?"
Frau: "Sie kommen nicht wieder frei."
Lila sah die Aufnahme einer
Überwachungskamera. Sie zeigte eine Halle,
in der Dutzende Menschen auf schmalen
Feldbetten schliefen. Sie alle trugen
Schlafmasken und waren auf
unterschiedliche Arten verkabelt. Von
weißen Apparaten, die am Kopfende eines
jeden Bettes standen, führten Schläuche in
Mund und Nase. Außerdem Zugänge in Hals
und Armbeuge, Katheter für Urin und Kot.
Plötzlich kam Bewegung in eine der
Schlafenden, das Bett unter ihr schien
sich in seine Einzelteile zu zerlegen. Aus
der Liegefläche wuchsen Stützen, die die
darin fixierten Arme und Beine der
Schlafenden hoben und senkten, streckten
und beugten. Der ganze Körper wurde
aufgerichtet, dann wieder zurückgelegt und
zur Seite gedreht. Die Füße wurden immer
wieder vor und zurück geschoben, als wäre
es die Schlafende selbst, die wie auf
einem Ergo-Trainer strampelte und nicht
die Maschine, die den bewusstlosen Körper
bewegte. Nach ein paar Minuten schrumpfte
die Liege wieder in sich zusammen und sah
aus wie ein ganz normales Bett. Bei
genauem Hinsehen jedoch bebte und zitterte
die darauf liegende Gestalt. Nie blieb sie
ganz still. Das Videobild zoomte näher,
bis das Gesicht, das zum großen Teil von
der Schlafmaske verdeckt wurde, zu
erkennen war. Lila sprang auf, die Hand
auf den Mund gepresst.
Lila: "Das bin ja ich!", rief sie.
Frau: "Richtig. Das ist die Verwahrung, in
der Sie die letzten fünf Jahre verbracht
haben."
Ein Aufzug neben dem Hoteltresen öffnete
sich und Lila wurde von der Rezeptionistin
hineingeschoben. Im 4. Stock verließen sie
den Fahrstuhl und gingen einen langen Flur
mit rotem Teppichboden entlang, bis die
Rezeptionistin unvermittelt stehenblieb.
Frau: "Zimmer 451 ihr neues Zuhause."
Alles in Lila sträubte sich, durch diese
Tür zu gehen. Warnungen ihrer Eltern
ertönten in ihrem Kopf, nicht mit Fremden
mitzugehen, und dieses Zimmer war sicher
sehr fremd.
Frau: "Bitte treten Sie ein."
Lila: "Ich. Ich möchte nicht",
presste Lila hervor. Es war, als würde sie
gegen einen unsichtbaren Widerstand
ankämpfen, der ihre Zunge lähmte.
Frau: "Das ist unmaßgeblich. Bitte treten
Sie jetzt ein",
sagte die Rezeptionistin, und ihr Tonfall
deutete an, dass dies die letzte
freundliche Aufforderung sein würde. Lila
blickte den Gang entlang nach rechts. Wenn
sie jetzt los rannte, könnte sie
vielleicht noch den Aufzug erreichen, nach
unten fahren und weglaufen.
Frau: "Sie sollten sich keine Illusionen
machen",
sagte die Rezeptionistin, als hätte sie
Lilas Gedanken gelesen.
Frau: "Sie können diesen Ort nicht
verlassen. Vergessen Sie nicht, dass Sie
auf Bewährung im Internat sind. Sollten
Sie negativ auffallen, indem Sie
unkooperativ sind, werden Sie sofort
wieder in Verwahrung genommen. Wissen Sie,
für mich als Kustos spielt Zeit keine
Rolle. Aber für Sie wäre jeder weitere Tag
in der Verwahrung unwiederbringlich
verlorene Lebenszeit und das ohne die
geringste Erinnerung."
Lila presste die Lippen aufeinander, zwang
sich zur äußerlichen Ruhe.
Lila: "Welchen Tag haben wir heute?"
Frau: " Heute ist Freitag, der 12. Oktober
2057.."
Sie rechnete nach. In zwei Monaten würde
sie 38 Jahre alt werden. Vor ihrem
geistigen Auge flogen einst mögliche
Lebensentwürfe vorbei. Karriere, Familie,
Kinder. Alles für immer außer Reichweite.
Sie konnte es noch nicht glauben, nicht
fühlen. Sie war doch noch jung gewesen.
Vor kurzem. Die Vorstellung, tatenlos an
ein Bett gefesselt und zum Schlafen
gezwungen zu sein, bis nur genug Zeit
verstrichen war, ließ sie innerlich
erbeben.
Lila: "Ich werde keinen Ärger machen",
sagte sie leise.
Frau: "Ich wusste, sie würden
kooperieren",
sagte die Rezeptionistin fröhlich und
klatschte zweimal in die Hände. Die
Gefängniszelle entpuppte sich als
Apartment mit mehreren Räumen, großzügigem
Kingsize Bett und einem luxuriösen
Badezimmer. Erschöpft kroch Lila unter
die schwere Daunendecke und kuschelte sich
in ein riesiges weißes Kopfkissen. Ein
Knistern brachte sie dazu, sich zur Seite
zu drehen und nach dem Begrüßungs-Bonbon
zu fischen, auf das sie sich wohl gerade
gelegt hatte. Eine Sekunde lang starrte
sie auf den schmalen Blister in ihrer
Hand. Dann schleuderte sie ihn quer durch
den Raum. Sie sank zurück und zog die
Bettdecke bis über den Kopf, damit sie die
Tablette Etherdomol, die für den schnellen
und unkomplizierten Suizid gedacht war,
nicht mehr sehen musste.
Ein Klopfen ließ sie erwachen. Sie musste
nur kurz eingenickt sein, denn sie hatte
diesen dumpfen Geschmack im Mund, der
immer nur dann entstand, wenn sie
wegdöste. Niemals jedoch nach einer
durchschlafenden Nacht. Die Tür öffnete
sich und eine großgewachsene Gestalt
betrat das Zimmer. Es war Samson Freitag.
Lila wollte aufspringen, fliehen oder die
Tür zuschlagen. Doch sie war wie erstarrt.
Samson: "Schön, dich endlich
wiederzusehen!", sagte er mit sanfter
Stimme.
Lila: "Du weißt ganz genau, dass ich dich
bei der ersten Gelegenheit umbringen
werde",
zischte sie und äugte nach irgendetwas,
das sie als Waffe verwenden konnte.
Samson: "Ja, das ist mir klar. Keine
Sorge, bis dahin ist noch Zeit. Wollen wir
ins Wohnzimmer gehen?"
Lila: "Habe ich eine Wahl?"
Samson: "Du hast immer eine Wahl."
Lila: "Dann...",
die Worte versiegten in ihrem Hals. Was
wollte sie? Wollte sie das Samson sofort
ihr Gefängnis verließ? Nein, denn von ihm
konnte sie Antworten erhalten. Aber sie
hasste es, ihn fragen zu müssen. Wütend
stieß sie die Luft aus.
Samson: "Dann gehen wir ins Wohnzimmer",
souffliert er ihre Gedanken.
Lila: "Ja, dann gehen wir ins Wohnzimmer",
knurrte sie. Während Lila sich vorstellte,
wie sie Samson mit einem Winkelschleifer
den Kopf abtrennte, schlenderte dieser ins
Wohnzimmer und setzte sich grinsend auf
die Couch. Als wäre dies seine Wohnung und
sie nur zu Gast.
Samson: "Setz dich",
sagte er und klopfte auf das Polster neben
sich.
Lila: "Ich steh lieber",
blaffte sie und verschränkte die Arme.
Samson: "Wie du willst. Wie ich sehe,
geht's dir gut?"
Lila: "Gut. Ich fasse es nicht. Ich wurde
fünf Jahre ins Koma gelegt. Ohne Anwalt,
ohne Revisionsmöglichkeit. Von wegen
Rechtsstaat ist das. Menschenverachtend
ist das."
Samson: "Es bringt nichts, ausfallend zu
werden, Lila. Du bist die Hochverräterin,
nicht ich. Bei allem wurden die guten
Gesetze eingehalten."
Lila: "Die guten Gesetze, dass ich nicht
lache. Klar kann man alles nach Recht und
Gesetz machen, wenn man die Gesetze nach
Belieben verändern kann. Aber es ist und
bleibt Unrecht."
Samson äußerlich regungslos. Er war eine
Maschine, die zuverlässig arbeitete. Nur
seine silbernen Augen schienen für einen
Moment zu flackern.
Samson: "Du hast also gar nichts gelernt,
was? Hast nicht gesehen, wie gut es allen
in meinem Land geht, selbst den
Straftätern. Hast nicht gesehen, wie gütig
und gnädig ich selbst den schlimmsten
Verbrechern gegenüber bin und wie ich
unser Land gegen die Barbarei der
Außenwelt schütze. Dann will ich es dir
zeigen."
Er stand auf und machte einen Schritt auf
Lila zu, die instinktiv zurückwich. Doch
es gab keinen Fluchtweg. Mit einer
erstaunlich sanften Bewegung nahm er ihre
Hand in seine. In diesem Augenblick ergoss
sich vor Lilas Augen eine Flut von
Bildern, Nachrichten und
Videoaufzeichnungen, von unzähligen
Kameras und Linsen, die gleichzeitig zwei
Perspektiven zeigten. Das Leben in der
Bundesrepublik Europa und das der Menschen
außerhalb. Innerhalb der Grenzen schien
alles wie immer. Gut besuchte
Fußgängerzonen, Leute beim Sport,
produktive Handwerksbetriebe, saubere
Energiekraftwerke. Kurz der perfekte
Imagefilm für einen anstehenden Wahlkampf.
Die zweite Perspektive zeigte Krieg und
Zerstörung. Bombenexplosionen, schwelende
Häuser, Roboter mit automatischen Waffen,
die durch die feindlichen Linien pflügten.
Dann Bilder von Überschwemmungen,
Erdbeben, ausgemergelte Kinder,
Massengräber, brennende Menschen.
Lila: "Hör auf!"
schrie Lila und riss sich mit aller Kraft
von ihm los.
Lila: "Für wie dumm hältst du mich? So ein
Blöder zusammengeschnittener Film zeigt
doch nicht die Wirklichkeit."
Samson: "Es sind Live-Bilder."
Lila: "Ach, Quatsch. Das ist nur
Manipulation. Du willst mich..."
Weiter kam sie nicht, denn er packte sie
abermals bei der Hand und sagte mit
plötzlich kalter Stimme,
Samson: "Schau hin",
und wieder kamen die Bilder, doch diesmal
ohne die heile Welt. Es half nichts, die
Augen zu schließen. Es half nichts, sich
wegzudrücken. Die Bilder waren in ihrem
Kopf. Es war, als sei sie Teil dieser
Welt, als bewege sie sich mitten im Chaos,
mitten im Krieg. Und da verstand sie, dass
sie durch die Augen eines Roboters sah.
Trümmer flogen an ihr vorbei, heiße
brennende Splitter. Sie blickte auf das
Wrack eines umgestürzten Wagens mit dem
alten spanischen EU-Kennzeichen. Dann
wechselte die Perspektive und sie befand
sich in einem anderen Roboter an dem Ort
mit den brennenden Leichen. Im Hintergrund
erhob sich der Big Ben. Immer wieder
wechselten die Szenen und die Menschen, die
unterschiedlichen Sprachen, schrien und
wimmerte, China, Südafrika, Brasilien. Es
schien, als ob die ganze Welt brannte, als
ob es keinen friedlichen Fleck mehr auf
der Erde gab. Endlich verblassten die
Bilder und Lila fand sich im Wohnzimmer
wieder.
Lila: "Was ist passiert?" flüsterte sie.
Samson: "Nichts Besonderes. Die Menschen
kämpfen ums Überleben. Wie schon seit
Jahrtausenden."
Lila: "Ist denn überall Krieg? Das kann
doch gar nicht sein."
Samson: "Kein Krieg. Das ist der Alltag."
Lila: "Was?"
Samson: "Wundert es dich? Der Klimawandel
hat sich doch lange angekündigt. Jetzt
haben wir Wirbelstürme, Dürren und
Überschwemmungen, die ganze Länder
unbewohnbar gemacht haben. Große Teile von
Bangladesch sind von der Landkarte
verschwunden, genau wie die Philippinen
und ein Teil der ostchinesischen Küste.
Auch Shanghai haben wir verloren. Halb
Mexiko ist ein Katastrophengebiet. Was
meinst du, haben die Abermillionen
Bewohner gemacht? Sind Sie einfach still
mit untergegangen? Nein, natürlich nicht.
Sie sind geflohen. Doch niemand will diese
Flüchtlinge bei sich haben, niemand kann
für sie sorgen. Die Verteilungskämpfe...
Es hat das große Hauen und Stechen
begonnen? Die Welt zerfleischt sich gerade
selbst. Nur wir nicht. Denn wir haben
unseren Weg gefunden, Lila, wir bewahren
den Frieden."
Lila wusste nicht mehr, was sie sagen
sollte, vielleicht war das alles
Manipulation, vielleicht sprach er die
Wahrheit, machte es ein Unterschied?
Samson: "Sei nicht traurig, Lila, du
kannst das Schicksal der Menschen nicht
ändern, sie sind wie sie sind. Sei
glücklich, dass du hier bist. Sei froh,
dass ich über dich und all die anderen
wache. Dein Kampf ist vorbei, verstanden?
Es gibt keine Revolution mehr. Das hier
ist das Ende der Politik, das Ende der
Geschichte, das Ende der Zeit. Ich habe
das Optimum erreicht. Danach kommt nichts
mehr auf dieser Welt. Ich weiß, wie alles
enden wird."
Lila: "Erspar mir diesen Scheiß!",
schrie sie. Die Wut tat gut, denn sie
verdrängte Lilas Hoffnungslosigkeit.
Lila: "Sag mir lieber, warum du hier bist.
Als Herrscher von Ewigkeit zu Ewigkeit
solltest du doch echt Besseres zu tun
haben, als mir das Elend der Welt
reinzureiben."
Samson: "Als ich dich das letzte Mal
getroffen habe, warst du wesentlich
liebenswürdiger. "
Lila: "Ja. Ich weiß auch nicht, woran das
liegt. Vielleicht an den fünf Jahren Koma,
in die du mich geschickt hast."
Ein Speicheltropfen landete auf Samsons
Wange. Er strich ihn mit der Hand fort und
Lila hatte einen Augenblick lang wieder
das Bild vor sich, wie sie ihn bei ihrer
letzten Begegnung vorgefunden hatte. Wie
klein und hilflos er vor ihr gekniet
hatte, ein menschlicher Geist, der nicht
wusste, was mit ihm geschah.
Samson: "In Ordnung, lassen wir die
Spielchen",
sagte Samson mit kalter Stimme.
Samson: "Ich will dir ein Angebot machen."
Lesung endet
Theresa: Und welches Angebot das ist, das
verrate ich jetzt nicht. Denn das müsst
ihr schon selber herausfinden. Wenn's euch
denn interessiert könnt ihr an dieser
Stelle gerne weiterlesen. Genau das war
jetzt ein kurzer Ausschnitt aus "Die
Unvollkommenen"
Und jetzt geht's gleich weiter, denn wir
haben ja keine Zeit. Ihr kennt das ja.
trinkt einen Schluck
Ich lese jetzt aus meinem bald, naja bald
in zwei Jahren, in anderthalb Jahren,
2022, so heißt's, erscheinenden Roman
"PANTOPIA" und das wird etwas ganz
anderes, denn es wird diesmal eine Utopie.
Ich dachte mir schreib ich mal einfach,
wie's gut ausgeht und nicht immer nur wie
alles schlecht ausgeht und was alles
schlimm ist, sondern hier eine Idee von
mir, wie wir alles hinkriegen könnten.
Aber natürlich verrate es nicht wie das
funktioniert, sondern ich verrate jetzt,
ich lese das letzte Kapitel des ersten
Teils. Ein kleiner Cliffhanger. Genau. Und
wenn ihr Fragen habt, könnt ihr das
gleich machen. Das muss ich hier noch
meine Fenster richtig sortieren. Und dann
lese ich auch schon los.
beginnt zu lesen
Patrizia sah aus dem Fenster auf die
Skyline von München. Die Stadt hatte in
den letzten Jahren langsam dem
Siedlungsdruck nachgegeben und zwei große
neue Wolkenkratzer errichtet, deren
Fassadenbeleuchtung den Himmel bunt
färbte. Sie dachte an ihr neues
Appartement und daran, dass die
Gewinnbeteiligung von Einback, ihr
innerhalb von zwei Tagen so viel Geld auf
das Konto scheffelte, wie die ganze
Wohnung gekostet hatte. Zwei Tage.
Hunderttausende Euro. Wie viele Euro pro
Minute pro Sekunde bezahlt mit Geld,
dessen wahre Herkunft sie lieber nicht
wissen wollte. Es war so einfach gewesen,
die Investitionsregeln in den Code zu
implementieren. Ein paar Zeilen, nur
einige kleine Veränderungen, nichts,
worüber man sich unnötig Gedanken machen
musste. Sie hatte gedacht, sie hatte
gedacht, sie würde es ganz locker
wegstecken. Ganz professionell. Aber als
sie ein paar Wochen nach dem Go Live zum
ersten Mal ihren Kontostand gecheckt hatte
und im Radio gleichzeitig über neue
Waffenlieferungen von Rheinmetall an
Saudi-Arabien berichtet worden war, da
hatte es sie doch gepackt, das schlechte
Gewissen. Sie war jetzt eine Profiteuren
des Unglücks vieler Menschen. Sie
erschauderte und trat einen Schritt vom
Fenster zurück. Doch das kalte Glas war
nicht für die Gänsehaut verantwortlich,
die über ihre Arme kroch. Die Kälte kam
von innen. Natürlich war es nur für den
guten Zweck, nur für eine kurze Zeit,
damit sie sich freikaufen konnten. Doch je
länger Phase eins, wie sie es genannt
hatte, dauerte, desto schwerer fiel es
ihr, das Vorgehen weiterhin zu
rechtfertigen. Hoffentlich würde es nicht
mehr lange dauern. Hoffentlich kamen sie
bald. Sie blickte auf die Uhr, die über
der Tür hing, ein Designer Stück, ein
Unikat. Je nach Tagesform beruhigte sie
das Ticken, oder es trieb sie in den
Wahnsinn. Zeit verging immer, auch wenn
man nicht hinhört. Endlich klingelte das
Telefon. Es war Henry, der draußen
unterwegs war und rauchte. Natürlich hätte
er auf dem Balkon rauchen können, aber
seine Beine verlangten nach Bewegung.
Henry: "Wie geht es dir?", fragt er.
Patrizia: "Wie soll es mir schon gehen?
Ich komme mir vor wie ein Bond Bösewicht."
Henry: "Du bist ein Bond Bösewicht. Hast
du die Zeitung gelesen?"
Patrizia: "Natürlich."
Henry "Die SZ hat meinen Namen zweimal
falsch geschrieben, deinen aber immer
richtig. Männer sind einfach die besseren
Menschen",
sagte er. Aber Patrizia stand nicht der
Sinn nach Scherzen. Sie hatte ein flaues
Gefühl im Magen. Was, wenn sie sich
verkalkuliert hatten? Was, wenn wirklich
alles ans Licht kam und nicht nur die
Informationen, die nötig waren, um das
Spiel zu beenden? Na, endlich sah sie es.
Fünf schwarze Limousinen, übergroß und
gepanzert, kamen von der Triegalski-Allee
und sausten in Kolonne zum
Verwaltungsgebäude von Digit. Patrizia
trat auf den Balkon, wo ihr eisiger Wind
entgegen schlug. Von hier oben konnte sie
sehen, wie drei dunkel gekleidete Frauen
und zwei Männer in Anzügen aus dem
mittleren Wagen ausstiegen. Patrizia
atmete tief durch.
Henry: "Es wird alles gut gehen",
sagte Henry, durch das Telefon konnte sie
die Glut knistern hören. Hoffentlich nur
eine Zigarette und kein Joint. Dachte sie.
Aber es waren nur flüchtige Gedanken. Sie
wusste, dass sie sich auf ihn verlassen
konnte. Die fünf düsteren Gestalten
verschwanden im Haupteingang von Digit.
Patrizia zählte die Minuten, bis endlich
jemand bei ihr an die Tür klopfte.
Patrizia: "Showtime."
Sie traf Henry in Seemanns Büro. Er roch
nach kaltem Rauch und Pfefferminzbonbons.
Eine vertraute Mischung, die Patrizia
Sicherheit gab. Sie nickten einander zu,
sprachen aber kein Wort. Alles Wichtige
war bereits gesagt. Wer wusste schon, ob
Seemann nicht auch eine versteckte
Überwachungskamera in seinem Arbeitszimmer
besaß? Patrizia erinnerte sich daran, wie
sie das erste Mal hier gesessen hatte. Ihr
erster Tag bei Digit. Sie war furchtbar
aufgeregt gewesen und hatte frühmorgens
eine Ewigkeit damit verbracht, das
passende Outfit anzuziehen und sich zu
schminken. Heute trug sie ihre neue Hose,
die neuen Schuhe und den Schmuck, den sie
gestern erst gekauft hatte. Überhaupt war
alles neu. Mit dem plötzlichen Geldsegen
war es wesentlich einfacher geworden,
passende Kleidung zu finden. Zuerst hatte
sie nur neue Schuhe gekauft, dann ein
Hosenanzug, dann einen zweiten, einen Mantel,
neue Blusen, goldene Ohrringe, eine Kette,
Tücher, noch mehr Schuhe. Und plötzlich
war es ganz normal geworden, nach einem
langen Arbeitstag, an dem sie nichts
anderes getan hatte, als Produktivität zu
simulieren und Kinvys Umzug zu planen, zum
Shoppen zu gehen. Vorbei waren die
Nachtschichten und die endlosen Tage.
Kinvy funktionierte zuverlässig wie ein
Uhrwerk und investierte in die
vielversprechendsten Aktien und
Wertpapiere, die der Markt zu bieten
hatte. Um Digit keinen Verdacht schöpfen
zu lassen, programmierten Patrizia und
Henry täglich unbedeutende Funktionen und
Erweiterungen, die in einen abgesprochenen
Bereich des Programms integriert wurden,
der ignoriert werden konnte. Es war alles
nur Show und diese Show sollte nun nach
knapp acht Monaten vorbei sein. Es sollte
alles mit einem großen Knall enden und ihr
und Henry die Möglichkeit geben, Digit mit
Einback zu verlassen. Zu diesem Zweck
hatten sie heute morgen eine finale Kopie
der letzten Version von Kinvy erstellt und
den Code anschließend mit einem Chaos
Algorithmus versehen, der in 10 Stunden
ablaufen würde, sollte sie nicht
eingreifen. Danach würde ein
Zufallsgenerator Code Schnipsel von Kinvy
löschen, wiederherstellen, verschieben und
verändern, sodass jegliche Reproduktion
nach der Deaktivierung unmöglich gemacht
wurde. Für etwaige Inspektoren oder
Gutachter würde es so aussehen, als sei
durch die Deaktivierung oder durch einen
Hardware-Fehler ein irreparabler Schaden
am Code entstanden. Niemand würde das
ursprüngliche Programm wiederherstellen
können. Auch in der Dokumentation hatte
sie alles, was auf eine spätere Entstehung
von Einback hinweisen könnte, sukzessive
gelöscht. Sie hatte genug Zeit gehabt, um
alles vorzubereiten. Nichts durfte
schiefgehen. Als jemand eintrat und sich
ohne eine Begrüßung auf den Sessel vor
seinem übergroßen Schreibtisch fallen
ließ, öffnete sich der Vorhang zum letzten
Akt und damit auch die finale Frage, ob
ihr Plan aufgegangen war. Seemanns Gesicht
war eine Maske. Man merkte ihm deutlich
an, dass er versuchte, seine Gefühle zu
verbergen, aber es sah nach harter Arbeit
aus. Patrizia hatte sich für diesen
Augenblick gewappnet und ihn unzählige
Male in ihrem Kopf durchgespielt. Sie
hatte Seemann in den letzten Monaten so
gut es ging, gemieden. Und doch war sie
nun schockiert darüber, wie sehr es sie
verletzte, was sie ihm antat, antun
musste. Auf dem großen Schreibtisch
platzierte Seemann zwei Dinge, ein DIN A4
Blatt und eine Zeitung. Er legte seine
großen Hände darauf und sagte dann mit
leiser, vor Anspannung bebender Stimme.
Seemann: "Ich habe gerade von der PR-
Abteilung die Zeitung von morgen
bekommen."
Er hob sie hoch und ließ sie dann wieder
fallen.
Seemann: "Es ist ein großer Artikel über
Kinvy darin."
Henry: "Oh, das klingt doch nicht
schlecht. Wie können wir helfen?",
fragte Henry mit Unschuldsmiene. Und
wieder staunte Patrizia, wie er sich so
vollkommen unter Kontrolle haben konnte.
Seemann lachte bitter, ballte die Hände zu
Fäusten und bewegte sich etwas nach vorne.
Semann: "Ja, Sie können mir helfen, Herr
Scheweg. Sie können mir sagen, was zum
Teufel Sie sich dabei gedacht haben."
Die Stimme war ein tonloses Zischen. Seine
Nase bebte, als würde er gleich anfangen
zu fauchen. Doch Henry tat weiterhin so,
als wisse er von nichts.
Henry: "Was meinen Sie, ist etwas nicht in
Ordnung?"
Seemann: "Doch alles ist in Ordnung.
Tatsächlich funktioniert alles sogar
einwandfrei. Schauen Sie sich das an!"
Er nahm das Blatt Papier und drehte es
herum. Zu sehen war eine Grafik, auf der
die Investitionsgewinne der letzten Monate
zu sehen waren. Patrizia kannte die Kurve
auswendig.
Seemann: "Hier hat Kinvy investiert. Hier
hat Digit sehr viel Geld verdient. Und
wissen Sie was? Auch ich habe viel Geld
verdient, denn ich habe auch Anteile an
Digit. Ich habe Aktien, genau wie Sie. Und
sehen Sie, in welchem Bereich wir in den
letzten Monaten am meisten Geld verdient
haben? Oncomedics. Das ist ein Pharma-
Unternehmen, das mit seinen
Krebsmedikamente sehr gute Geschäfte
macht. Vor allem, nachdem der Vorstand
beschlossen hat, die Preise um das
Hundertfache zu erhöhen. Einige
Versicherungen bezahlen diese Preise nicht
mehr, aber das ist ein Oncomedics egal.
Sie steigern trotzdem ihren Gewinn. Und so
verdienen wir alle."
Er zeigte eins noch Patrizia und Henry.
Seemann: "... Sie und Sie und ich gerade
eine Menge Geld."
Patrizia schluckte. Ihr Herz pochte hart
und schmerzhaft in ihrer Brust. Ja, ja!
Wollte sie schreien. Das ist scheiße und
ich weiß es. Aber es ging nicht anders.
Äußerlich blieb sie vollkommen ruhig.
Seemanns Augen bohrten sich durch sie
hindurch wie Stahl. Er nahm den Zettel,
zerknüllte ihn kraftvoll mit einer Hand,
dass seine Fingerknöchel knackten, dann
warf er ihn neben sich auf den Boden.
Seemann: "Das ist das eine",
sagte er und Patrizia hörte, wie seine
Stimme bebte. Doch er fing sich wieder,
presste beide Handflächen auf die
Tischplatte und fixierte dann wieder
Patrizia, die sich am liebsten in
ihrem Stuhl verkrochen hätte.
Seemann: "Das andere ist, dass die
Rekordergebnisse, die mit dieser
Schweinerei eingefahren werden, eine ganze
Menge Leute stutzig gemacht haben sagt
Ihnen der Name Korrektiv etwas?"
Patrizia; "Ist das nicht so einen
Journalisten Joint-Venture?",
fragte Patrizia. Sie hatte diese Frage zu
Hause vor dem Spiegel geübt, dutzende
Male. Sie war sich deshalb sicher, dass
sie glaubhaft klang. Natürlich wusste sie,
wovon Seemann sprach. Seemannn:
"Ganz genau. Das Korrektiv
hat sich kürzlich die
Investitionsstrategien und die gehandelten
Papiere von Kinvy angesehen und ich kann
Ihnen sagen, die Ergebnisse sind
erschreckend."
Henry: "Wie so erschreckend? Die
Ergebnisse sind gut, steht doch alles im
monatlichen Bericht", warf Henri ein.
Seemann: "Natürlich sind die Ergebnisse
gut!",
schrie Seemann und sprang auf. Sein
Gesicht hatte jetzt eine unnatürlich rote
Färbung angenommen und seine Augen
glänzten wie die eines verwundeten Tiers.
Seemann: "Weil Ihr verdammtes Programm nur
in die übelsten Papiere investiert.
Hier!",
er griff nach der Zeitung und schlug die
entsprechende Seite auf. Patrizia wusste
nur zu gut, worauf er hinaus wollte, doch
sie schwieg, während Seemann mit dem
Finger an bestimmten Textstellen entlang
fuhr, Oncomedics, Turing War Machines,
Lockheed Martin Racing Company,
Rheinmetall AG, Heckler & Koch, Krauss-
Maffei, Kinvy ist ein verdammter Alptraum.
Ihre Software investiert ausschließlich in
Rüstungsunternehmen, die in aktuelle
Krisengebiete liefern. Und wenn die Kacke
richtig am Dampfen ist, dann werden
schnell doch ein paar Aktien von Nestlé
oder Bayer gekauft. Je nachdem, ob eine
Hungersnot oder eine Epidemie ansteht.
Ihr Programm kauft und verkauft Aktien in
Abhängigkeit von Kriegserklärungen und
Attentaten. Hier, schauen Sie sich das
an!"
Er sprang zu einem anderen Abschnitt des
Artikels, überflog ihn kurz und sagte,
Seemann: "Keine halbe Stunde, nachdem sich
dieser Terrorist in Lagos in die Luft
gesprengt hat, kauft Kinvy 23.000 Aktien
der Immobilienfirma Kedu. Und dann, eine
Woche später, bekommt sie den Auftrag für
den Wiederaufbau des ganzen Stadtviertels
in Höhe von 4 Milliarden US-Dollar. Woher
wusste Kinvy davon? Wie bekommt es seine
Informationen? Hört es die Kanäle
irgendwelcher Terrororganisationen oder
korrupter Politiker ab? Hier, noch so eine
Sache: Flugzeugabsturz einer Boeing 737
über Venezuela. 20 Sekunden. Nur 20
Sekunden nach dem Absturz. Und ich meine
hier nicht nach der Meldung des Absturzes,
sondern 20 Sekunden nach dem verdammten
Absturz wettet Kinvy 100 Millionen Euro
auf den fallenden Kurs von Boeing. Was ist
das? Makaber ist gar kann Ausdruck. Das
ist sowas von ehrlos und widerwärtig."
Er begann zu lachen und ballte
gleichzeitig die Fäuste. Ein wilder
Ausdruck tanzt in seinem Gesicht. Hätte er
jetzt eine Waffe gehabt, Patrizia war sich
sicher, er hätte versucht, sie beide
umzubringen.
Seemann: "Wissen Sie wie der Titel des
Artikels lauten wird den Korrektiv morgen
über Digit und Kinvy in verschiedenen
Zeitungen veröffentlichen wird?"
Er hielt ihnen die Seite hin.
Seemann: "Die Zöllner des Teufels: Wie
seelenlose Algorithmen den Tod von
Menschen zum Geschäft machen - Können Sie
sich vorstellen, wie die Öffentlichkeit,
wie die sozialen Medien reagieren werden,
wenn sie das jetzt gedruckt sehen? Die
werden uns lynchen. Der Ruf von Digit als
zuverlässigen, nachhaltigen Unternehmen
ist vollkommen ruiniert. Und das nur, weil
Sie dachten, Sie verschaffen sich einen
Vorteil dadurch in schmutzige Geschäfte zu
investieren."
Henry: " Nichts davon ist illegal", sagte
Henry bestimmt.
Seemann: "Ist mir doch egal. Sie können
auch keinen Ferkel auf einem
Kindergeburtstag die Eier abschneiden,
nur weil es legal ist. Scheiße ist das!"
Henry: "Die Investitionsoptionen waren von
Anfang an bekannt."
Seemann: " Ja, das mag schon sein, Herr
Scheweg."
Seemann spuckte das Wort aus wie einen
Fluch.
Seemann: "Aber dann verraten Sie mir mal,
worum Sie von den tausenden Wertpapieren
nicht ein einziges Mal in solide Anleihen
investiert haben, obwohl das verdammt noch
mal genauso möglich und genauso rentabel
gewesen wäre. Wieso hat Ihr teuflisches
Programm nur in die Scheiße investiert,
die sonst keiner haben will?"
Patrizia: " Vielleicht war es ein Bug?",
sagte Patrizia vorsichtig und biss sich
schmerzhaft auf die Lippen, um nicht
hysterisch kichern zu müssen. Sie konnte
nicht glauben, dass der Plan gerade voll
und ganz aufging und dass es so leicht
war, Seemann zu verraten. Henry warf ihr
einen kurzen, aber heftigen Blick zu und
sie biss noch fester, damit ihr Lachen
endgültig erstarb. Glücklicherweise war
Seemann so in Rage, dass er den
Blickwechsel nicht verfolgt hatte.
Seemann: "Verarschen Sie mich nicht, Frau
Jung. Das passt nicht zu Ihnen. Ich werde
Kinvy sofort deaktivieren. Ihr Projekt ist
tot!"
Er atmete schwer, senkte einen Moment den
Kopf und fuhr dann bedrohlich leise fort,
Seemann: "Von Ihnen, gerade von Ihnen
beiden hätte ich so etwas nie im Leben
erwartet. Es ist ein PR-Desaster, ja. Das
kostet mich meinen Job, ja. Kann man
nichts machen. Aber menschlich. Sagen Sie
mal, menschlich, wie können Sie das
ertragen? Wie können Sie auch nur eine
Sekunde in dieser Haut stecken im Wissen,
schlimmer, böser und gemeiner,
menschenverachtender zu sein als alles,
was diese Finanzwelt bisher zu bieten
hatte. Ich bin nicht nur enttäuscht,
wissen Sie, ich verachte Sie. Ich will nie
wieder etwas von ihnen hören oder sehen.
Sie ekeln mich an. Machen Sie, dass Sie
verschwinden."
Patrizia: "Herr Seemann, ich wollte Ihnen
noch...",
hörte Patrizia sich sagen, er hatte recht,
sie ertrug es nicht, ihn so zu verlassen,
doch Henry packte sie unsanft am Arm und
zog sie auf die Beine.
Henry: "Komm, wir gehen",
sagte er und zerrte sie mit sich. Patrizia
stolperte hinter ihm her durch die Tür,
wandte sich noch einmal um und sah, wie
Seemann ihr hinterher starrte. In seinen
Augen funkelte Hass und Abscheu. Und noch
etwas. Ihr Kopf schwirrte. Sie sah den
Gang nicht durch den Henry sie schleifte,
hörte nicht das Summen des Aufzugs und
ihre Schritte auf dem Asphalt. Willenlos
stieg sie mit ihm in das große schwarze
Taxi, das vor der Tür wartete. Die
Fahrerkabine war durch eine graue
Plastikwand vom Rest des Wagens
abgetrennt. Die Tür verriegelte und
schloss sich um sie wie ein dunkler Kokon.
Henry stieg auf der anderen Seite ein.
Henry: "Hast du alles?",
fragte er atemlos. Seine Stimme war
überdreht, fast schrill. Ihre Hand glitt
in die Hosentasche zu dem schmalen USB-
Stick, von dem jetzt alles abhing.
Patrizia: "Ja!",
antwortete ihr Mund ganz automatisch.
Henry: "Sicher?"
Patrizia: "Ja!"
Sie hat es tausendmal durchdacht,
tausendmal geplant. Alles war so einfach
gelaufen. Niemand hatte Verdacht
geschöpft. Es war ein Wahnsinn.
Henry: "Okay."
Er beugte sich nach vorne und klopfte
zweimal an die Trennwand. Der Wagen setzte
sich langsam in Bewegung.
Henry: "Wir liegen gut in der Zeit. Der
Flieger geht in zwei Stunden. Oh Mann,
wenn wir der Luft sind, trinke ich erst
mal einen Schnaps."
Patrizia fühlte sich wie in einem Traum.
Sie sah immer noch Seemann vor sich. Sein
von Hass verzerrtes Gesicht und seine
Augen, diese strahlend grünen Augen, die
jetzt anders waren, für immer verändert.
Und dann wusste sie, warum. Sie hatte ihn
gebrochen.
beendet Lesung
Theresa: Und damit war ich jetzt auf, denn
das müsst ihr irgendwann selber lesen,
wenn ihr wollt. Und ich bin ja noch, es
ist ja noch nicht veröffentlicht. Da muss
ja noch ordentlich viel Arbeit
reingesteckt werden.
Herald: Wie weit bist du denn damit?
Theresa: Ich bin jetzt fertig und die
Beta-LeserInnen haben da jetzt gerade
sehr viel Spaß hoffentlich damit.
Herald: Nein, nein. Wie weit bist du mit
dem Buch, meinte ich.
Theresa: Ja, ja, fertig.
Herald: Also schon fertig? Aber das wird
erst so spät veröffentlicht?
Theresa: Ja, das dauert immer alles leider
ziemlich lang bei den Verlagen. Aber, mai,
ich habe ja noch ein bisschen Zeit...
Herald: Sehr interessant.
Theresa: ... zu korrigieren und noch Fehler
auszubügeln, wenn einer oder eine von den
Beta-LeserInnen etwas findet. Genau.
Herald: So, dann hab ich jetzt mal... Okay,
machen wir das Ganze doch heute mal ein
bisschen nach dem Chaos Way. Ich glaub ich
ändere gerade mal ein bisschen das Format
und gib mal jedem, der hier im
BigBlueButton ist, das Recht mit hinein zu
springen und mit uns zu reden.
Währenddessen hab ich noch eine Frage an
dich. Warum liest du die Hörbücher nicht?
Das ist so viel besser.
Theresa: lacht Danke für das Kompliment.
Ja, ich übe das ja ganz viel und ich habe
tatsächlich mit einer Freundin von mir,
die Schauspielerin, die hat mich so ein
bisschen getrimmt, weil..., also wir haben
die Lesung zusammen gemacht und wir haben
beschlossen, dass wir das als Show
irgendwie machen müssen und dass das
schon, was man das schon g'scheit machen
muss. Und mir macht das Spaß. Da bin ich
halt auch ein bisschen ne Rampensau und
lese dann halt so. Aber ich bin halt keine
professionelle Sprecherinnen. Ich bin
jetzt schon total heiser. Also ich kann
das nicht lang durchhalten.
Herald: Ja, gut. Aber das macht mir über
einen längeren Zeitraum. Das geht dann ja,
oder? Und ich habe ja auch gehört, du bist
auch häufiger mal in Podcasts unterwegs?
Theresa: Ja, in letzter Zeit war echt
erstaunlich viel los. Also wo war ich
jetzt letztens bei der Landnerdschaft?
Sehr cool, kann ich nur empfehlen. Nicht
nur bei dem einen Podcast....
Moderator : Sehr guter Podcast, ja.
Theresa: ... hat total Spaß gemacht. Im
Januar ist noch was wie mit der Claudia.
Und ich glaube es kommen noch mehr Sachen.
Also irgendwie passiert zurzeit ganz viel
und man merkt es mir an. Ich rede ganz
gerne und Frank hat mir auch alle
möglichen Fragen stellen, und ich versuche
immer zu antworten. Also, ja, mir macht
das Spaß.
Herald: So, ihr alle könnt ihr gerne noch
mit reinspringen und ich bitte euch sogar
darum mehr als das. Ich meine, ihr seid
hier im BigBlueButton aus dem Grund, ne?
Sonst hättet ihr euch auch den Stream
angucken können. Eine Frage aus dem Netz
Warum ist der Chef der
Investitionsabteilung die moralische
Person in dieser Geschichte oder gibt es
da noch einen Plottwist?
Theresa: Ach, es gibt so viele Plottwist.
Das ist jetzt. Also es ist der..., also
ein bisschen was kann ich natürlich schon
verraten. Die Patrizia und Henry sind
Softwareentwickler, die einen Trading Bot
entwickeln für diese Firma Digit und in
diesem Trading Bot ist eine künstliche
Intelligenz, also spielt in der nahen
Zukunft und diese künstliche Intelligenz
erwacht. Und sie müssen diese Intelligenz
quasi fortschaffen von dieser Firma. Und
das Problem ist dieser Seemann, der
Vorgesetzte ist, es ist echt ein netter Typ
und hat Sie die ganze Zeit unterstützt und
das hilft aber nicht. Sie müssen ihn halt
trotzdem quasi mit verarschen, damit sie
raus können aus dieser Firma. Und das wird
sehr schwierig. Auch ein großes
moralisches Problem, auch wie sie da
rauskommen. Und das wird sich natürlich im
Laufe der Geschichte noch entwickeln und
wird immer wieder thematisiert. Und am
Ende ist es ja eine Utopie. Das heißt, auf
so einem Weg eine Firma zu verlassen, ist
auch nicht unbedingt die feine englische
Art.
Herald: Nja, also mich wundert, dass es
noch zu einer Utopie wird und da freue ich
mich drauf. Da freu ich mich drauf. Hat
jetzt gerade eher etwas dystopisch
angefangen.
Theresa: Ja, ich weiß, aber das ist es
halt so eine dramatische Szene und ich mag
die selber so gerne und deshalb lese ich
sie auch so gern, obwohl sie eigentlich so
ein kleiner Cliffhanger am Ende des ersten
Teils ist. Aber irgendwie finde ich das
gefällt mir voll die Figurenkonstellation,
das mag ich. Genau und eine Utopie, weil
jetzt hab ich ja in zwei Romanen jetzt
schon die Welt zerstört, mehr oder
weniger, ein dritter Roman kommt ja auch,
der mit Science Fiction gar nichts zu tun
hat. Der kommt sogar in zwei Monaten raus.
Aber dann hab ich jetzt heute nicht
gelesen, weil es ist so ein Mystery
Thriller. Das hat irgendwie gar nichts mit
Tech und so zu tun. Deshalb bin ich wieder
auf die anderen geschwenkt und ich dachte
mir jetzt halt; wie gesagt, ich hab die
Welt so oft zerstört oder alles war
schlimm, und jetzt wollte ich mal einfach
was gutes machen. Corona war so kacke,
und dann dachte ich mir, ich hab die Macht
in meiner eigenen Welt, alles gut werden
zu lassen. Und es war so schön. Und ich
habe so gerne so viel Zeit in dieser Welt
verbracht. Es fast ein bisschen schade,
dass ich jetzt fertig bin mit Schreiben,
weil ich einfach. Also vielleicht schreibe
ich noch ein Kapitel, einfach nur, weil
ich da gerne wieder rein will. Und dann
kannst du ...
Herald: Wie wär's mit nem zweiten Teil?
Theresa: Nee, nee, nee, nee, nee, keine
zweiten Teile. Die Geschichten sollen so
abgeschlossen sein, wie sie sind.
Herald: Aber ist "Die Vollkommenen" nicht
ein zweiter Teil von "die Optimierer",
oder spielt das nur in der gleichen Welt?
Theresa: Es spielt nur in der gleichen
Welt. Also sagen wir es mal so. Die Idee
zu den "Unvollkommenen" hatte ich schon
eine ganze Weile und ich hatte da auch
schon rum geschrieben. Und zwar ging es
einfach um dieses Prinzip eines
schmarotzenden Gottes. Das war so mein
Thema, das, was mich da, worum es ging.
Und dann kam der Verlag und meinte Ja,
Theresa willst du nicht eine Fortsetzung
schreiben? - Ich so: joa, kann ich so
machen. Und dann habe ich mir halt so
überlegt, muss ich das jetzt aufhören, das
Projekt? Was mache für eine Story? Und
dann hat sich das alles so ineinander
verwurschtelt, dass sich am Ende das
natürlich sehr gut ergeben hat, dass
Samson diese Gottheit ist und dass es am
Ende halt gepasst hat, wie es immer so
ist. Als Autorin, das genieße ich oft, als
hätte man es von Anfang an geplant, lösen
sich oft ganz viele Handlungsstränge und
Rätsel und sowas, was man am Anfang nur so
angedacht hat, löst sich immer in
Wohlgefallen auf. Ist voll super. Und so
gesehen hat es dann total gepasst. Man
kann die "Unvollkommenen" also eigentlich
unabhängig lesen, aber wenn man schon
liest macht schon Sinn, glaub ich. "Die
Optimierer" vorher zu lesen, weil man
sonst halt den ersten Teil gespoilert hat.
Herald: Noch eine Frage aus dem Internet.
Hast du bei deinen Sci-Fi-Geschichten
nicht eigentlich Angst, dass wenn das so
ein langer Veröffentlichungsprozess ist,
dass deine Geschichten von der Realität
überholt werden?
Theresa: Ja, habe ich echt. Aber das Coole
ist, also "Optimierer" spielt ja etwa
2052, "Unvollkommene" 57, also da hab ich
ein bisschen Zeit und was die technische
Entwicklung betrifft, einige Dinge sind ja
schon aktuell, was Überwachung oder
Technik betrifft. Andere Sachen sind so
weit abgehoben, dass es kein Problem ist.
Aber jetzt bei dem Neuen, was ich gerade
geschrieben habe. Also "Pantopia", was ich
eigentlich das ganze Jahr über geschrieben
habe, da musste ich super viel ändern,
weil in meiner Zukunft ja Corona noch
nicht vorkam. Und jetzt aber eine Zukunft
ohne, das Corona stattgefunden hat, geht
ja gar nicht. Das heißt, man muss da
retoure die Vergangenheit ändern, damit die
Zukunft wieder Sinn macht. Und das war
eine Sache. Und das andere war natürlich,
wenn in der Zwischenzeit von jetzt bis zur
Veröffentlichung des Buches irgendjemand
anders die Welt rettet. Dann habe ich
natürlich ...Scheiße...
Herald: lacht Alternative Realität.
Theresa: Also eigentlich ist es ein Win-
Win. Entweder man anders rettet die Welt
oder ich rette's in meinem Buch. Wenn jemand
jetzt eine ähnliche Idee hat, das jetzt
schnell schreibt und rausbringt, dann wär
ich natürlich sauer. Aber ich hab den
Titel ja schon veröffentlicht. Jetzt hab
ich hier öffentlich drüber gesprochen.
Also ich hab da schon einen Claim drauf.
Ich schreibe, meine Geschichte, versucht
es nicht so schnell zu veröffentlichen ist
meins.
Herald: Eine sehr private, schon gar
psychologische Frage aus dem IRC. Sind die
Bücher hinter dem Regal nach Farben
sortiert? lacht
Therase: Ja, sind sie. Und zwar wegen
dieser Stream Geschichte. Ich hatte jetzt
dieses Jahr, wie ihr alle auch
wahrscheinlich, viel mehr Streams als
früher und es sah so Kraut und Rübig aus.
Und dann habe ich so ewig umsortiert und
das war immer kacke aus. Und nun dachte
ich mir komm, ich weiß eh wie die Bücher
ausschauen, nach denen ich suche und dann
mache ich es halt nach Farben. Aber mir
fällt wieder auf, ich hab sie nicht hübsch
genug gemacht, denn eigentlich gehören die
ja auch alle hier so mit 'nem Lineal auf
gleicher Ebene, aber das mache ich mal
nicht, da bin ich mal zu faul.
Herald: Also mir kommt deine gesamte
Sci-Fi-Welt, die aus den "Unvollkommenen"
und die "Optimierer" sehr sehr deutsch
vor? Ich komme nicht auf die Idee, das
ganze in so einen europäischen Kontext zu
setzen. Vor allen Dingen weil es ja auch
meistens um Berlin und so weiter geht.
Theresa: München, in München
Herald: War das München? Ja, München,
Berlin, oder?
Theresa: Ich weiß gar nicht, ob in
Berlin...
Herald: War das nicht die Villa? War, die
nicht in Berlin?
Theresa: Ach ne, die Villa Baltic, die es
in Kühlungsborn. Gibt's übrigens wirklich
könnt ihr googlen.
Herald: Jaja, Ich weiß, die gibt's
wirklich.
Theresa: Ja ja, die schaut auch echt krass
aus. Also deshalb wollte ich sie auch
haben.
Herald: Ja aber, ich finde deine Welt ist
so, naja, wenn man sich so diese typisch
deutsche Seele, die man ja auch gerade
wieder einmal erlebt, so ein bisschen in
die Zukunft vorstellt, dann trifft das
ziemlich gut. Ungefähr so würden wir es,
glaube ich machen mit den Optimieren.
beide lachen
Theresa: Ich hab für mich noch nie den
Begriff typisch deutsche Seele gehört. Da
müsste ich mal kurz drüber nachdenken.
Herald: Ja, wahrscheinlich ist das auch
nur aus dem Arsch gezogen gerade.
Theresa: Ja. Also sagen wir es mal so. Ich
hatte, wenn man, wenn man so anfängt oder
Science Fiction schreibt. Also erstens
wird einem als Frau ja immer nahelegt,
ein männliches Pseudonym zu nehmen und
dann aus Coolness Gründen soll das alles
immer in New York oder in London oder weiß
der Fuchs wo spielen. Und da dachte ich
mir, ich habe gar kein Bock, da zu
recherchieren, wie es in London und New
York jetzt wirklich, wirklich ausschaut.
Und Straßenname hier und Tralala, da. Mach
ich halt das Setting da, wo ich mich eh
auskenne in München. Und das Coole ist ja,
dass für alle, die jetzt nicht aus Bayern
oder München kommen, ist es ja dann
genauso cool oder weit weg. Also das macht
eigentlich keinen Unterschied. Und ich
fühl mich da eigentlich ganz wohl. Also
eigentlich alle Geschichten spielen mehr
oder weniger hier. Pantopia spielt auch
viel hier in München. Und das wurde mir...
Manchen gefällt es sehr gut, andere fanden
immer, dieses Lokalkolorit fanden sie so
ein bisschen doof, aber irgendwie...
Herald: Gerade das finde ich cool.
Normalerweise hast du ja auch genau das
irgendwelche Cyber Storys spielen in
London, in Amerika, eine in Australien,
die ich jetzt kenne. Ansonsten hast du
irgendwie immer so diese, diese weit weg
so technisch vorkommende Welt und keiner
überlegt sich darüber: wie würde das hier
eigentlich aussehen?
Theresa: Genau. Ich fand es irgendwie
witzig. Ich finde es, Ich finde es schön,
dass so die Realität dann so in so eine
Fiktion reinzuziehen. Das macht Spass.
Herald: Das finde ich cool. Twitter fragt:
Zimmer 451, das ist kein Zufall, oder?
Theresa: Natürlich nicht.
Moderator lachen
Theresa: Das, ich mache das ganz viel.
Also wenn ihr da Bock drauf habt, Ich
versteck wahnsinnig viele Dinge in den
Texten. Das geht sogar soweit ich wusste,
dass es Leute drüber lachen. Ich hab ja
gerade bei den "Optimierern" ganz viel
Platon auch drin. Und oft wird dann halt
genau die Stelle zitiert von meinem Buch,
was jemand besonders gut fand, was halt
eins zu eins Platon ist oder dass ich halt
ein zwei Wörter ausgetauscht hab. Und das
ist dann ein Zitat aus meinem Buch. Ich
denke, ja okay, ich lass es mal so stehen,
weil ist ja gemeinfrei. Kann man ja
machen. Aber ich hab... mir macht das
total Spaß, so ganz viele Sachen zu
verstecken. Ich meine 471, jetzt krieg
ich's selber gar nicht mehr hin, 471 oder?
Herald: 451 Fahrenheit.
Theresa: 451? Da geht's schon los. Ich
muss natürlich auch immer googlen, sonst
vergesse ich das alles. Das ist ja sehr
offensichtlich. Das sticht ja gleich ins
Auge. Aber viele andere Dinge sind so
unterschwellig. Und die, die tja.
Herald: Das sind deine Easter Eggs, die du
so versteckst, ja?
Theresa: Die sind meine Easter Eggs und
ich glaube, es gibt noch ein Easter Egg,
was noch niemand gefunden hat bisher in
den "Unvollkommenen", im Dialog zwischen
Lila und Samson auf der Terrasse. Da bin
ich mal gespannt.
Theresa: Wenn mir das einer sagt worum es
da geht, der kriegt ein signiertes
Exemplar.
Herald: Das ist jetzt,
Theresa: Ja, ich kann natürlich nicht so
viel Hinweise geben, aber ja, sagt mir mal
alle Easter Eggs die ihr da findet in der
Terrassen Szene. Wer das hat der kriegt
ein Exemplar. Und äh, Props.
Herald: MXKI komm doch zu uns rein. An
alle, die ihr noch hier im Chat seid, kommt
einfach mit uns hier rein und setzt euch
dazu und fangt an zu schnacken. Wir haben
noch so ungefähr 10 Minuten. Die Frage, ob
es das Buch als Hörbuch gibt oder geben
wird, die stellt sicher ja nicht. Die
Frage von mir ist: liest du's dann bitte
endlich selber?
Theresa: "Pantopia" meinst du? Woah, ich
glaub's ehrlich gesagt nicht. Das ist
echt. Das ist ein ganz dicker Schinken im
Augenblick. Es wird noch ordentlich
zusammengestrichen. Mein Lektor hat da
schon einiges angedroht. Aber ich hab da
eher so andere Favoriten, die ich gerne
hätte. Mal gucken, ob das überhaupt als
Hörbuch rauskommt. Ich hoff's natürlich,
aber das ist jetzt noch viel zu früh.
Herald: Eigentlich müsstest du eine
Regieanweisung schreiben, weil du hast so
viel mehr Emotionen in dem Buch, also in
dem, was du gerade gelesen hast.
Theresa: Also nur kurz zur Info. Wie
gesagt, ich hab ne Freundin, die ist
Schauspielerin, mit der mach ich auch...
wir haben auch zwei szenische Lesungen
gemacht. Sowohl von den "Optimieren"
gibt's sie als auch von den
"Unvollkommenen". "Optimierer" kann man
sogar frei bei YouTube angucken und ich
werde von dem dritten Buch, was jetzt
rauskommt. Ich hab den Titel ganz gesagt,
das heißt König und Meister, dieser
Mystery Thriller, der jetzt nix mit
Technik zu tun hat, aber auch in München
spielt, von dem werden wir
höchstwahrscheinlich eine
Theaterproduktion machen.
Herald: Oh wie geil.
Theresa: Also nicht nur typische Lesung,
sondern richtig Theater. Haben wir nur
leider nicht geschafft, weil Corona, keine
Ahnung. Wird noch gemacht. Sind wir beide
total scharf drauf und wird dann
hoffentlich auch irgendwie im September
oder so passieren. Und dann werden wir
schauen, dass wir davon natürlich auch
zumindest mal nen Teaser online stellen.
Und sonst könnt ihr dann alle hier zu mir
ins Theater tingeln und euch das dann
anschauen.
Herald: Noch eine Frage von PhiliVerse: Ist
die Firma Digit im zweiten Buch BlackRock
nachempfunden?
Theresa: Nein.
Herald: Klare, kurze, schnelle Antwort,
Ja, wenn sonst keiner Fragen hat, dann
fange ich mit meinem typischen
Interviewprogramm an. Wie bist du dazu
gekommen Autorin zu werden?
Theresa: Wie wahrscheinlich die meisten
anderen auch. Ich war das immer schon. Ich
wollte das immer schon, habe immer schon
geschrieben und immer nur für die
Schublade. Und irgendwann hab ich dann
gemerkt, jetzt muss ich mir doch irgendwie
Gedanken um echten Job machen, das wird
alles nichts. Schriftsteller ist ein
Traum, aber das wird nix. Und hab dann
lange nichts mehr geschrieben. Und dann
irgendwann hab ich wieder was geschrieben,
"Die Optimierer" und hab damit eben einen
Preis gewonnen vom Lübbe Verlag, den
Stefan Lübbe Preis. Und das war eben der
Verlagsvertrag. Und daraufhin bin ich
jetzt so, hab ich mir gedacht, Okay, wenn
das Universum mir sagt, ich soll jetzt
doch Autorin sein, dann mach ich das mal
und jetzt bin ich's. Und ja, ist der geilste
Job der Welt. Also kann ich es nur jedem
empfehlen, der gerne schreibt, es auch
wirklich zu machen.
Herald: Welche anderen Künstler haben,
oder Autoren haben einen Einfluss bei dir
auf deinen Humor?
Theresa: Auf meinen Humor?
Herald: Nee, da kommt die ganze Zeit ein
sehr unterschwelliger Humor, der mir schon
manchmal Adam sich anmutet.
Theresa: Ja natürlich, der ist doch
irgendwie... Gibt's hier irgendjemanden,
der diesen Stream guckt, der nicht Douglas
Adams gelesen hat? Ich kann's mir kaum
vorstellen.
Herald: Ich kann mir vorstellen, dass
viele es nicht gelesen haben. Aber jeder
weiß, was 42 ist.
Theresa: Genau. Also ja, die üblichen
Verdächtigen. Ich hab ja auch, also ich
muss ja zu meiner Schande gestehen
hauptsächlich bisher immer auch nur
männliche Autoren gelesen. Ich versuchte
es ja gerade zu ändern. Seit zwei Jahren
bin ich da so bisschen, auf einem anderen
Trip, mehr Frauen zu lesen.
Herald: Du weißt es nicht.
Theresa: Bitte, was?
Herald: Du weißt es nicht.
Theresa: Was denn?
Herald: Ob es nur männliche Autoren waren.
Theresa: Doch, doch, doch. Es waren
hauptsächlich männliche Autoren.
Herald: Also wenn es nur der männliche
Name war, meine ich.
Theresa: Also Douglas Adams und Terry
Pratchett natürlich...
Herald: ja, okay
Theresa: ...sind natürlich die absoluten
Könige, was Humor betrifft in dieser
Richtung. Und ja, was steht denn hier noch
so? Stephen
King habe ich auch gelesen. Also bis vor
ein paar Jahren totaler Standard, was man
so halt an den ganzen Mainstream Sachen
liest. Es ist echt ganz schlimm. Ich hatte
ja da so ein Erweckungserlebnis, mehr oder
weniger, ich hatte vor vor zwei Jahren ein
Talk auf der Frankfurter Buchmesse, wo es
um Ursula Le Guin ging, die ich voher nicht
gelesen hatte und nichts von ihr kannte
und dann in Vorbereitung eben das gelesen
habe. Und da sind mir die Augen
übergegangen. Also erstmal großartige
Autorin. Und danach hat für mich seitdem
das Thema Frauen in der Science-Fiction,
die man denn dann noch lesen kann oder
sollte. Und ja, da arbeite ich gerade noch
dran.
Herald: Der ist absolut großartig. Auf
jeden Fall. Reicht das Einkommen, was du
über die Autorenschaft hast, um dich als
Autor weiter am Leben zu erhalten, oder
musst du noch Nebenjobs machen?
Theresa: Jein. Also die Honorare, die wir
als AutorInnen kriegen, reichen
normalerweise nicht zum Leben. Das ist
schon echt eine krasse Sache, wenn man
sich überlegt, wie viel Geld da fließt und
wie wenig bei den Autoren ankommt. Das'
mir auch ein großes Anliegen, dass wir in
da Zukunft ein bisschen was dran ändern.
Wie das geht, wissen wir noch nicht genau;
also von den Honoraren für die Bücher
allein nicht. Was ich jetzt immer mehr
mache und ich bin ja auch erst seid 4
Jahren eigentlich in dem Business .. ja
seit 4 Jahren. Ich mache ziemlich viele
Lesungen - bis auf Corona - cooler Weise
eignet sich oder mein Buch "Die
Optimierer" oder wurde da sehr gut
angenommen an den Schulen. Das heißt, ich
gehe zu Schulen und lese da und diskutiere
mit den Schülern eben über die Themen. Was
jetzt auch in letzter Zeit mehr geworden
ist, sind die Vorträge und das läppert
sich dann irgendwann. Also es ist so eine
Mischkalkulation. Es ist jetzt schwierig,
aber es geht. Und ich hoffe natürlich,
dass das jedes Jahr ein bisschen besser
wird.
Herald: Verstehe. Hättest du daran
gedacht, vielleicht mal sowas wie ein
Patreon zu machen oder Stady oder so
irgendeinen Dienst, wo dich deine Fans
direkt unterstützen können?
Theresa: Ja, aber dazu, hört sich das ein
bisschen blöd, aber dazu läuft's noch zu
gut. Und ich kenne AutorInnen
KollegInnen von mir, die da echt immer
nahe am Limit sind und wo ich mir denke,
dann sollen die lieber das Programm
machen. Sie können das dann besser
gebrauchen, weil bei mir läuft's
eigentlich okay und dann passt es auch.
Herald: Kann ich vollkommen
nachvollziehen, kann ich vollkommen verstehen.
Frage aus von Twitter: Hat die KI von
"Pantopia" eine Persönlichkeit?
Theresa: Was glaubt ihr denn?
schmunzelndes Lachen Ich muss jetzt echt
aufpassen, dass ich nicht zu viel erzähle.
Weil eigentlich sollte ich ja gar nichts
erzählen. Aber. Also eine Sache auf jeden
Fall. Diese Geschichte ist mir, dass ist
so meine Geschichte. Die ist so, geht mir
so nah. Und ich bin da so drin. Und ich
freue mich so krass drauf, wenn es endlich
rauskommt und finde es Wahnsinn, dass es
noch über ein Jahr dauert, bis sie
rauskommt. Und leide da täglich daran. Ich
denke mir: noch 400 Tage? Also ihr freut
euch. Falls euch die Sachen gefallen, die
ich bisher geschrieben hab, dann wird euch
das aufgefallen. Weil mir gefällt das so
gut und ich finde es ganz toll. Und ja,
Gott, jetzt hör' ich auf mit dem
Werbeblock, ist ja schrecklich.
Herald: Ne, mach ruhig mehr Werbeblock,
mehr Werbeblock für dich. Ich meine, dafür
ist das Ganze ja auch gedacht.
Theresa: Kauft meine Bücher!
Herald: Ja, kauft ihre Bücher und kauft
die Hörbücher und was auch immer. Ach so,
da hab ich eine Standardfrage an jeden
Autor. Und ich habe bisher eigentlich
immer die gleiche Antwort bekommen. Auf
welchem Weg bleibt am meisten bei dir
hängen, wenn man deine Bücher kauft?
Theresa: Hä?
Herald: Ja, ob ich ein E-Book kaufe, ob
ich ein gedrucktes Buch kaufe...
Theresa: Ach so.
Herald: .. ob ich das ganze rippe und dir
nen Scheck schicke.
Theresa: Das ist tatsächlich
unterschiedlich. Ich glaube, wenn du als
Nicht-Abo-Kunde über Audible kaufst, dann.
Herald: Als Nicht-Abo-Kunde über Audible,
aha.
Theresa: Weil, wenn du Abo-Kunde bist,
dann kaufst du es immer nur für ein
Guthaben und dann ist es immer das
Gleiche. Und wenn du das Abo nicht hast,
kostet es glaube ich 5 Euro mehr.
Irgendwie so?
Herald: Ja genau. Genau. Ja, also letzte
Chance, wir haben noch drei Minuten, die
wir füllen können. Also von daher, wer
jetzt noch irgendwie mal mit Theresa
sprechen möchte, der hat jetzt doch die
Chance. Ansonsten. Muss ich gleich den
Fireside Chat schließen.
Theresa: Dann habe ich Feierabend.
Herald: Ja, dann kommen man gleich wieder
rüber wechseln zur nächsten Lesung, ne?
Theresa: Ja, da ist ja noch was. Da bin
ich ja mal gespannt, wie der Marc-Uwe das
so macht, ne?
Herald: Ja, ne?. Also ich sehe hier
eigentlich nur: Vielen, vielen Dank! Und
die Leute sind sehr, sehr glücklich mit
der Vorlesung an sich.
Theresa: Cool.
Herald: Von daher. Hattest du einen Grund,
keine Bücher von Autorinnen zu lesen oder
lag es am mangelnden Angebot?
Theresa: Das ist so eine, das ist so ganz
krass, das ist so ein Automatismus. Ihr
müsst euch das mal angucken. Es gibt da so
ein Projekt von Janina George, das heißt
"Frauen zählen". Da wird einfach
aufgezählt, wie viele Bücher von Männern
erscheinen, von Frauen, wie viele
rezensiert werden, wie viele im Radio,
Zeitschriften, Medien vorkommen, wo die
Auslagen sind. Und da siehst du halt,
dass, also gerade in der Science Fiction
sind es halt zwei Drittel aller Bücher
werden besprochen, die von Männern
geschrieben wurden und obwohl zumindest in
Deutschland es mehr Autorinnen gibt als
Autoren, ist nicht im Science Fiction
Bereich sondern generell. Also es ist
einfach ein total krasser Male Bias, dass
du Frauen in der Literatur oft überhaupt
nicht siehst, obwohl sie da sind. Und
deshalb, jetzt mache ich noch den letzten
Werbeblock, wenn ihr deutsche Science-
Fiction AutorInnen lesen wollt, aber
nicht wisst, wo ihr anfangen soll, dann
schaut man der Wikipedia. Da gibt's ne
Liste deutschsprachiger Science Fiction
Autorinnen und da findet ihr eine ganze
Menge Frauen und die haben ziemlich viel
coole Sachen geschrieben und da könnt ihr
euch mal reinlesen. Das wäre so meine
Empfehlung.
Herald: Empfiehl uns doch mal ein Buch
aus der Richtung.
Theresa: Ein Buch aus der Richtung wäre
z.B. Roma Nova von der Judith Vogt. Das
fand ich ganz, ganz toll. Und dann neu ist
auch Wasteland von ihr und ihrem Mann
zusammen geschrieben, von Christian Vogt,
auch eine super Sache. Aber wie gesagt,
ich bin noch am Aufholen, was die anderen
betrifft. Was ist... bin ich wieder bei den
englischen Autorinnen gelandet. Hier,
Margaret Atwood, "Oryx und Crake", z.B.
fand ich unfassbar gut. Ja, was die
Deutschen betrifft, dann schick mir
nochmal ein Tweet. Wer ist denn die
nächste Autorin, die Deutsche, die ich
lesen sollte? Genau. Dauert aber noch ein
bisschen. Im Augenblick höre ich mir
gerade Obama an. Und der redet ja so lang.
lacht
Herald: Ja lang und man muss oft lang
drüber nachdenken, ne?
Theresa: Ja, aber...
Herald: Dann mal zum Abschluss meine
letzte Frage: Was macht man als Autorin
mehr? Lesen oder schreiben?
Theresa: Schreiben. Nee, moment, nee, du
liest ja... also zählt meine eigenen
Sachen lesen auch?
Herald: Nein.
Theresa: ... weil ich lese sie immer
wieder.
Herald: Das ist aber was anderes. Also ich
mein andere Literatur lesen, sich einlesen
in irgendwas. Sowas meinte ich.
Theresa: Schwierig, weil ich aktiv
vielmehr das Gefühl hab zu schreiben. Aber
ich lese ja auch in meiner Freizeit immer
zwischen drin mal. Bleiben wir bei einem
fifty fifty.
Moderator lacht
Herald: Schöner Kompromiss am Schluss. Ich
danke dir, dass du hier warst.
Theresa: Jaaa, ich danke euch auch.
Herald: Ich euch allen, dass ihr
zugeschaut habt. Und jetzt die
allerletzten Worte, bevor ihr danach alle
in Saal RC1 springt und dort Marc-Uwe
Kling zuhört. Die letzten Worte von
Theresa Hannig.
Theresa: Ja, vielen Dank fürs Zuhören,
fürs Zuschauen. Mir hat's super viel Spaß
gemacht. Das war die letzte Lesung 2020.
Das Jahr geht endlich vorbei. Hoffen wir,
dass 21 besser wird. Ich wünsche euch
alles Gute, viel Gesundheit. Wir sehen uns
im neuen Jahr. Macht's gut. Ciao.
Abspannmusik
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