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[Katharina Grosse: Mit Farben malen]

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[Katharina Grosse Studio, Berlin, Deutschland]

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Ich muss das Gedicht hier auf[br]mein Handgelenk schreiben, --

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auf meinen Arm.

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Stilton cheese.

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Ich werde eine Weihnachtskarte machen,[br]für meine Freunde.

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Eine Seite der Karte wird das Foto von[br]einem Gedicht sein, das ich sehr mag.

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Ich habe es auf Papier geschrieben,

0:00:40.860,0:00:43.860
und ich denke, vielleicht sieht es [br]besser aus, auf meiner Haut.

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Als ich mit dem Malen angefangen habe, [br]habe ich aufgehört zu lesen.

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In der Schule, liebte ich [br]Sprachen und Lesen,

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und ich habe damit wirklich aufgehört,[br]als ich angefangen habe, zu malen.

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Und ich wusste nicht, warum.

0:00:57.300,0:01:00.320
Es dauerte eine Weile, bis ich verstanden habe,[br]warum das gemacht habe.

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Es ist ein Gedicht von einem [br]österreichischen Dichter,

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namens Ernst Jandl,

0:01:08.000,0:01:13.980
und er machte viele wirklich fantastische[br]Gedichte, die rein aus Tönen bestehen...

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und, ja, die sind super faszinierend.

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Die linguistische Struktur zwingt [br]zu einer gewissen Anordnung,

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wo die Sachen einander folgen, [br]was sehr linear ist.

0:01:26.890,0:01:30.950
Und mir wurde bewusst, dass Farbe[br]nicht so eine lineare Struktur hat;

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aber die Synchronizität beim Malen ist[br]super ansprechend für den Gedankengang.

0:01:36.330,0:01:37.710
[Geräusch des Kamera-Handys]

0:01:41.700,0:01:44.480
Okay, das müssen wir nochmal machen.

0:01:48.900,0:01:53.740
Es ist sehr selten, dass man etwas Tiefes[br]und Fundamentales über Farbe liest.

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Moderne Kritiker schreiben über das [br]Konzept, und was sie sehen

0:02:01.250,0:02:04.960
oder warum es geht, politisch oder sozial;

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aber, dass Malerei in Bezug auf Farbe[br]diskutiert wird, das passiert dann nicht.

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Interessanterweise ist Farbe als Element[br]immer mit beachtet worden, [br]

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was seit dem 17. Jahrhundert-- [br]bis zu den großen Akademien in Paris als

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weibliches, weniger stabiles, weniger [br]klares, und nicht so intelligentes Element

0:02:29.450,0:02:32.650
diskutiert wurde, während das Konzept-- [br]die Linie, die Zeichnung--

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männlicher, klarer, progressiver und [br]intelligenterer Teil des Kunstwerkes war.

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Ich denke, dass ich mit diesem Erbe[br]interessant umgehe,

0:02:50.769,0:02:55.849
weil Farbe so ein sehr, sehr wichtiges[br]räumliches Element ist in meinem Werk ist,

0:02:55.849,0:03:00.219
in Bezug auf die kristallisierte, [br]gebaute, materialisierte Welt,

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die Teil ist von dem, was ich mache, [br]wenn ich mit Farbe im Raum arbeite.

0:03:05.269,0:03:08.950
Ich mag dieses anarchische Potential[br]von Farbe.

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Ich sehe es sehr deutlich, dass die Farbe[br]die Grenzen des Objekts auflöst.

0:03:15.319,0:03:18.359
Es gibt dann keine Subjekt-Objekt [br]Beziehung mehr.

0:03:18.359,0:03:22.980
Und ich denke, dass die Farbe das [br]Potential hat, uns nachdenken zu lassen.

0:03:22.980,0:03:26.920
[Johann König Gallery, Berlin, Germany]

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Es ist das erste Mal, dass ich Werke auf [br]Papier zeige, in einer Show.

0:03:32.200,0:03:33.200
Als ich von meinem jährlichen [br]Surfurlaub zurück kam,

0:03:33.200,0:03:35.760
[LACHEN]

0:03:35.760,0:03:39.900
Startete ich mit Arbeiten auf Papier und

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habe dann daran weiter gearbeitet. Und[br]ich merkte, dass ich schnell weiter kam.

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All die verschiedenen Handlungen [br]begegnen sich auf der Oberfläche, so dass

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es quasi ist, wie Gewalt in einem Film,

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wo Zeit beschleunigt und komprimiert wird.

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So, den Prozess des Denken und [br]Handles verkürzend,

0:03:53.139,0:03:57.340
Also, ohne Widerstand an diesen [br]kleinen Formaten zu arbeiten.

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im Gegenteil zu den riesigen Werken, wo [br]der Widerstand des Materials stark ist

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und die Malerei weniger fließend [br]und beweglich macht.

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Was ich in meiner Arbeit mache, ist der [br]Versuch ein paar dieser

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schnellen Gedanken ein zu fange, [br]die durch mein Gehirn schießen,

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und vielleicht ist Malerei einer der[br]Wege, um diese dann

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sichtbar und verständlich zu machen, [br]für mich selbst.