[Glocke läutet] [unhörbar] ist der Name einer Person die weiß, wie man sehr tief zuhört und versteht. Durch tiefes Zuhören kann sie den Menschen große Erleichterung bringen. Und diese Übung wird die Übung des mitfühlenden Zuhörens genannt. Der Bodhisattva Avalokiteshvara. Auf Vietnamesisch: nam mo bo tat quan quan the am Guanyin auf Chinesisch. Mit Mitgefühl in unserem Herzen können wir dem Anderen zuhören. Auch wenn die andere Person viel Leid erleidet, viele falsche Wahrnehmungen hat, viel Wut, kann man ihr oder ihm immer noch zuhören. Und dadurch helfen wir ihm oder ihr, weniger zu leiden, Der Bodhisattva Avalokiteshvara ist nicht wirklich jemand außerhalb von uns selbst. Jeder von uns hat den Samen des Mitgefühls, Verständnis. Und wenn wir zulassen, dass der Samen des Verständnisses und des Mitgefühls in uns gegossen wird, wird sich die Energie des Mitgefühls und des Verstehens manifestieren. Und wir werden auch zuhören können mit Mitgefühl und Verständnis. Also, während der Zeit des Singens, wird die kollektive Energie der Achtsamkeit erzeugt. Und sie hilft uns den Samen von Mitgefühl und Verständnis in uns zu wässern. Und der Bodhisattva Avalokitesvara kann sich aus uns heraus manifestieren. Bitte genießt also das Singen. Lenkt eure Aufmerksamkeit auf das Ein- und Ausatmen, lasst euren Körper sich entspannen. Und damit die Energie der Sangha ungehindert eindringt in unseren Körper, wisst ihr, in unseren Geist um uns zu nähren und zu heilen, weil die kollektive Energie des Mitgefühls in der Sangha Bodhisattva hat die Kraft der Heilung. Mehr müssen wir nicht tun. Lasse einfach die Energie eindringen - durch das Singen. Wir erlauben unserem Körper sich zu entspannen. Und wir lenken unsere Aufmerksamkeit auf den Klang des Singens. [Glocke läutet] [Singen] Liebe Freunde, wann immer wir den Klang der Glocke hören, üben wir, der Glocke tief zuzuhören. Normalerweise, wenn jemand die Glocke zum Läuten einlädt ... Dann sagen wir nicht, dass wir die Glocke „läuten“, wir sagen „Einladen der Glocke zu läuten“. ... Er oder sie sollte die Glocke zuerst aufwecken mit einem halben Ton so [Glocke läutet]. Das ist ein halber Ton. Aber bevor man das tut, muss man zuerst die achtsame Atmung üben um sich darauf vorzubereiten. Und es gibt einen Vers, den der Glockenmeister benutzen kann, für das Ein- und Ausatmen und um sich selbst für die Glocke verfügbar zu machen, qualifiziert als Glockenmeister. Man kann nicht einfach das Instrument aufheben und dann einen Klang erzeugen, man muss sich vorbereiten. Also haltet den ... Darf ich ihn mir ausleihen? ... während man den Stab so hält übt man achtsames Atmen ein paar Mal, um sich zu beruhigen, und um ihn oder sie zu einem echten Glockenmeister zu machen. Und der Vers geht so: „Körper, Sprache und Geist in perfekter Einheit. Ich sende mein Herz zusammen mit dem Klang dieser Glocke. Mögen die Zuhörer aus ihrer Vergesslichkeit erwachen und den Weg der Angst und Trauer überwinden.“ Das ist ein vierzeiliger Vers für dich, um zu atmen und ein wahrer Glockenmeister zu werden. „Körper, Sprache und Geist in perfekter Einheit. Ich sende mein Herz zusammen mit dem Klang dieser Glocke. Mögen die Zuhörer aus ihrer Vergesslichkeit erwachen und den Weg der Angst und Trauer überwinden.“ Und dann bist du ruhig, du bist dir voll bewusst, du bist voll präsent. Und jetzt kannst du die Glocke zum Läuten einladen. Du lädst ein, du bietest einen halben Ton an so dass die ganze Gemeinschaft sich bewusst wird, dass ein echter Klang, ein voller Klang zu hören sein wird. Und alle hören auf zu denken, zu reden, und bereiten sich darauf vor, den vollen Klang zu vernehmen. Die Stimme des Buddha, die dich zurückruft in dein wahres Zuhause. In einem Übungszentrum, ist der Klang der Glocke die Stimme des Buddha von innen heraus, die dich zurückruft in dein wahres Zuhause. Und so macht der Glockenmeister einen halben Ton und gibt dir die Zeit, dich vorzubereiten für das Vernehmen des vollen Klangs, der Stimme des Buddha. Du hörst auf zu reden. Du beendest das, was du sagen willst, in ein paar Sekunden. Du hörst auf zu denken. Nicht nur das Reden, sondern auch dein Denken hört auf. Du gehst nach Hause zu dir selbst, mit deinem Einatmen. Und du genießt das Atmen während du dich auf den Klang vorbereitest, den Klang als die Stimme des Buddha von innen heraus die dich zurückruft in dein wahres Zuhause. Und dann wird dir der Glockenmeister die Zeit geben für mindestens ein Einatmen oder einen Ausatmen, und dann wird er oder sie die Glocke einladen, so dass der ganzen Gemeinschaft ein voller Klang geboten wird. Und dann können alle das Ein- und Ausatmen mindestens dreimal genießen. Und wenn du einatmest, sagst du: „Ich höre zu, Ich höre zu“. Und wenn du ausatmest, sagst du: „Dieser wunderbare Klang bringt mich zurück zu meinem wahren Zuhause.“ „Hör zu, hört zu. Dieser wunderbare Klang bringt mich zurück zu meinem wahren Zuhause.“ Kein Nachdenken. Nur Zuhören, sehr tiefes Zuhören auf den Klang der Glocke, die dich zurück zu deinem wahren Zuhause bringen wird, im Hier und Jetzt. Und derjenige, der spricht, hört auf zu sprechen und darüber nachzudenken, was er als nächstes sagen soll und genießt sein oder ihr Ein- und Ausatmen, genießt, in seinem wahren Zuhause zu sein. Das ist der lebende Dharma: in deinem wahren Zuhause zu sein. Und derjenige, der den Vortrag hört, hört auch nicht mehr zu und genießt sein Ein- und Ausatmen. Sehr nährend. In Plum Village, in Frankreich, genießen wir nicht nur den Klang der großen Glocke in unserem Zentrum aber wann immer die Glocke, die Kirchenglocke in der Nähe erklingt, halten wir auch inne und genießen die Kirchenglocke. Wir genießen nicht nur die Kirchenglocke, sondern jedes Mal, wenn die Uhr die Musik spielt, jede Viertelstunde, hören wir auch auf zu denken, zu reden, und wir kehren zu unserem Atem zurück und wir genießen es, ein- und auszuatmen egal, ob wir uns ... im Speisesaal oder in der Küche befinden, machen wir es genauso. Also, die Uhr, die Musik der Uhr ist wie die Achtsamkeit, die uns helfen kann, nach Hause zu kommen und unser Zuhause zu genießen. Auch wenn ihr das Telefon klingeln hört, übt ihr. Du solltest nicht zum Telefon laufen. Du sollst bleiben, wo du gerade bist, weil der Klang des Telefons auch die Stimme des Buddha ist, die dich zurückruft in dein wahres Zuhause. Bleib, wo immer du bist, und kehre zurück zu deinem Einatmen. Hör zu, hör zu. Dieser wunderbare Klang bringt mich zurück zu meinem wahren Zuhause. Und dann, nachdem du so zwei Mal geübt hast, machst du eine Gehmeditation zum Telefon, oder du nimmst das Telefon heraus und nimmst das Gespräch an. Und wenn du derjenige bist, der angerufen wird oder einen Anruf tätigen möchte, bereitest du dich vor, bevor du die Nummer wählst. Du übst, zu dir selbst nach Hause zu kommen. Und es gibt auch einen Vers für dich zum Üben. Verse, Worte können tausende von Kilometern weit reisen. Sie sollen zu mehr Verständnis führen, „mucho“ Verständnis. Ich schwöre, dass das, was ich sagen werde schön sein wird, wie Blumen und Stickereien. Ich schwöre, dass alles, was ich sagen werde, mit mehr reifem Verständnis und Mitgefühl helfen wird. Und dann bist du qualifiziert, um einen Anruf zu tätigen. Und wenn du den Klang hörst am anderen Ende der Leitung, so weißt du, dass die andere Person zuhört, ein- und ausatmend, und du weißt, dass du die Gelegenheit hast, mit ihr das Ein- und Ausatmen zu üben, also atmet ihr beide zur gleichen Zeit bewusst ein und aus. Das ist eine sehr schöne Übung. Wir nennen sie Telefon-Meditation. Und dann, in Plum Village, im Deerpark-Kloster auch, wenn wir den Computer benutzen, ist der Computer so programmiert, dass jede Viertelstunde eine Glocke der Achtsamkeit erklingt, so dass du deine Arbeit unterbrechen und nach Hause kommen kannst, um dein Ein- und Ausatmen zu genießen. Und du weißt, wenn du Plum Village oder Deerpark anrufst, erwartest du nicht, dass sie sofort nach dem ersten Klingeln antworten. Sie atmen ein und aus. Zuhören, zuhören. Dieser wunderbare Klang bringt mich zurück zu meinem wahren Zuhause. Und du genießt tief dein Einatmen und Ausatmen dreimal. Der Glockenmeister heute Abend ist ein Mönch aus Neuseeland: Marda Fabvian, „das Feld des Dharma“. Genieße die Achtsamkeitsglocke, genieße dein Ein- und Ausatmen dreimal. Wenn du eine andere Art von Vers verwenden möchtest, könntest du diesen Vers benutzen: „Ich bin angekommen. Ich bin zu Hause.“ „Ich bin angekommen. Ich bin zu Hause.“ Oder vielleicht möchtest du sagen: „Ich höre zu, Ich höre tief zu“. Dieser wunderbare Klang bringt mich zurück zu meinem wahren Zuhause. Oder du sagst vielleicht: „Beim Einatmen fühle ich mich ruhig und entspannt, beim Ausatmen lächle ich.“ Beruhigend. Lächelnd. Beim Einatmen komme ich in den gegenwärtigen Moment. Ich atmete aus und weiß, dass dies ein wunderbarer Moment ist. Beruhigend, lächelnd. Aktueller Moment, wunderbarer Moment. Wenn du zum gegenwärtigen Moment nach Hause kommst mit deinem Einatmen, wirst du völlig lebendig, völlig präsent. Du kannst es berühren, das Leben im Hier und Jetzt. Du fühlst, dass du am Leben bist. Du berührst das Wunder, dass du am Leben bist. Denn lebendig zu sein, das ist das größte aller Wunder. Und mit nur einem Atemzug kannst du dieses Wunder berühren. Deshalb kannst du sagen: „Gegenwärtiger Moment, wunderbarer Moment.“ Wenn dich jemand fragt: „Mein lieber Freund, Ist der schönste Moment deines Lebens gekommen?“ Er will wissen, ob der schönste Moment deines Lebens gekommen ist. Es wäre schade, wenn ein solcher Moment überhaupt nicht kommt. Dann tendierst du vielleicht dazu, zu sagen: „Oh, es scheint nicht so, als wäre er gekommen, dieser wunderbare Moment, aber ich bin sicher, dass er bald, irgendwann in der Zukunft eintreffen wird. Zu so einer Antwort tendieren wir. Aber wenn wir so weiterleben, wie wir unser Leben in den letzten 20 Jahren gelebt haben, wird er nicht kommen, auch nicht in den nächsten 20 Jahren. Er kommt vielleicht gar nicht dieser Moment, wir den schönsten Moment unseres Lebens nennen. Und für viele, viele von uns, kommt dieser Moment überhaupt nicht an, bis wir sterben. Der Buddha sagte: „Du musst den gegenwärtigen Moment in den wunderbarsten Moment deines Lebens verwandeln.“ Und das ist möglich. Denn wenn du in der Lage bist, nach Hause zum gegenwärtigen Moment zum Hier und Jetzt zu kommen, vollständig lebendig zu werden, vollständig präsent zu werden, kannst du alle Wunder des Lebens in dir selbst und um dich herum berühren. Alles, was dir gehört, ist ein Wunder: dein Auge, dein Ohr, deine Nase, dein Körper, dein Geist. Und weil du nicht achtsam bist, berührst du sie nicht tief, du weißt nicht, dass es Wunder sind, bis du stirbst und anfängst zu bedauern, dass du überhaupt nicht gelebt hast. Deshalb muss unsere wahre Heimat im Hier und Jetzt gesucht werden. Sie kann im Hier und Jetzt berührt werden. Mein wahres Zuhause ist nicht beschränkt auf ... ... einen Ort, auf eine Zeit. Meine wahre Heimat ist nicht Vietnam, meine wahre Heimat ist nicht Frankreich, meine wahre Heimat ist nicht Amerika. Meine wahre Heimat ist nicht Afrika, meine wahre Heimat ist nicht Palästina, meine wahre Heimat ist nicht Israel. Obwohl man mich nicht zurück nach Vietnam gehen lässt, ich habe immer noch mein wahres Zuhause im Hier und Jetzt. Und vielleicht sind sie in Vietnam, aber sie haben kein Zuhause. Deshalb fühle ich mich nicht als Opfer. Und ich habe nicht das Gefühl, dass sie meine Feinde sind. Sie sind Opfer der Angst. Sie glauben, dass, wenn ich nach Hause gehe ich eine Atmosphäre schaffen werde von ... ... Solidarität, von Freundschaft, von Brüderlichkeit, die ihre Macht bedrohen könnten. Und es ist die Angst, die ein Hindernis ist. Und ich möchte ihnen helfen, frei von Angst zu sein. Sie sind nicht meine Feinde, sie sind diejenigen, denen ich helfen will. Sie sind Objekte meiner Übung des Mitgefühls und Verstehens. Ich habe keine Feinde. Während des Krieges, während des Vietnamkrieges, war es so schwierig für uns, unserem Anliegen Gehör zu verschaffen ... Viele von uns, die meisten von uns wollten den Krieg nicht. Der Krieg brachte uns in eine Situation, in der Brüder ihre Brüder töten mussten. Und sie mussten mit fremden Waffen und Ideologien töten. Kommunismus und Antikommunismus waren importiert. Auch Waffen, die von den Kommunisten benutzt wurden, waren importiert. Die von den Antikommunisten verwendeten Waffen wurden importiert. Sie gaben uns Waffen und Ideologien und forderten uns auf, uns gegenseitig zu bekämpfen und uns zu töten. Wir haben eine Bewegung namens „Erschieß deinen Bruder nicht“ gestartet. Und unsere Stimme wurde zum Schweigen gebracht von beiden Seiten, beiden Kriegsparteien. Wir versuchten, uns zu äußern. Wir versuchten, eindeutig zu sagen, dass wir den Krieg nicht wollten. Wir wollen nicht, dass wir uns gegenseitig umbringen mit ausländischen Waffen und Ideologien. Und doch wurden wir gezwungen, dies zu tun. Und diejenigen von uns, die Achtsamkeit praktiziert haben, Verständnis und Mitgefühl, wollten den Krieg nicht akzeptieren. Wir wollten Versöhnung. Und unsere Stimme durfte nicht gehört werden. Manchmal mussten wir uns lebendig verbrennen, um die Botschaft zu vermitteln. Vietnamesischer Name, ein Freund von mir, hat sich eines Tages selbst verbrannt. Und sein Bild erschien in der internationalen Presse. Ich war in New York. Und ich sah das Bild auf der Titelseite der New York Times. Er ist ein Freund von mir. Vietnamesischer Name, eines der ersten sechs Mitglieder des Ordens des Inter-Seins, meine Schülerin, sie verbrannte sich selbst und rief zur Versöhnung auf. Sie ging zum Tempelname, sehr früh am Morgen, gegen zwei bis drei Uhr morgens, und stellte eine Statue der Jungfrau Maria auf. Und Vietnamesischer Name hinterließ einen Stapel Briefe in denen sie den Präsidenten von Nordvietnam, den Präsidenten von Südvietnam ersuchte, dass alle zusammenkommen und aufhören, sich gegenseitig umzubringen. Und dann hat sie sich mit Benzin übergossen und sich verbrannt. Vietnamesischer Name ist eine sehr nahestehende Schwester, eine enge Freundin von Suchkot Onkel Schwester Jane kommt in die Leere. Ich war beschämt. Sie hat einen Brief für mich hinterlassen: „Thay, keine Sorge, der Frieden wird kommen. Leide nicht zu viel, keine Sorge.“ Sie war kurz davor zu sterben, aber sie versuchte mich, ihren Lehrer, zu trösten. Es war sehr, sehr schwierig für uns, unser Anliegen zu äußern, obwohl wir die Mehrheit im Land waren. Wir wollten den Krieg nicht. Mein Gedichtband, Friedensgedichte, Ich nenne sie Friedensgedichte anstatt Anti-Kriegs-Gedichte: „Es wurde vom Norden verurteilt und vom Süden konfisziert.“ Also, als die Cornell University mich eingeladen hat, zu kommen und ich eine Reihe von Vorträgen hielt, da nutzte ich die Gelegenheit, um hinaus zu gehen und nach Frieden zu rufen. Und am 1. Juni im Jahr 1966 traf ich Martin Luther King in Chicago. Genau ein Jahr zuvor, wirklich ein Jahr zuvor, am 1. Juni 1965 schrieb ich ihm einen Brief, um ihm zu erklären, warum wir uns verbrannt hatten. Das ist kein Selbstmordversuch, das ist ein Akt der Liebe. Du möchtest eine Nachricht aussenden aber du hast keine anderen Möglichkeiten, du musst dich verbrennen, damit deine Botschaft ankommt. Also, das Leiden des Mönchs, der sich selbst verbrannt hat, um die Botschaft zu vermitteln, eine Botschaft der Liebe und des Mitgefühls, ist von der gleichen Art wie der Akt Jesu Christi, der am Kreuz starb. Sterben ohne Hass, ohne Wut, nur mit Mitgefühl. Und zurück bleibt ein mitfühlender Ruf für den Frieden, für die Brüderlichkeit. Also, genau ein Jahr später, traf ich ihn in Chicago. Wir sprachen eine Weile miteinander und dann, danach, gingen wir raus, um uns mit der Presse zu treffen. Und an diesem Tag stellte er sich gegen den Krieg in Vietnam. Das ist der Tag, an dem wir unsere Kräfte gebündelt haben, um für den Frieden in Vietnam zu arbeiten und für die Bürgerrechte in Amerika zu kämpfen. Zwei Jahre später traf ich ihn wieder in Genf in einer Konferenz namens „opossum in terrace“, organisiert vom Ökumenischen Rat der Kirchen. Es waren Leute wie Linus Pauling auf der Konferenz. Er blieb im 11. Stock. Ich war im 4. Stock. Er hat mich zum Frühstück eingeladen. Ich wurde von der Presse aufgehalten, kam also später nach oben. Und er hielt das Frühstück für mich warm. Er wartete auf mich. Ich habe ihm gesagt: „Martin, weißt du was, in Vietnam nennt man dich einen Bodhisattva“. [Person in der Menge] Einen was? Man nennt dich einen Bodhisattva: ein erleuchtetes Wesen, das versucht, andere Lebewesen zu erwecken und ihnen zu helfen, in eine Richtung des Mitgefühls und des Verstehens zu gehen. Ich bin froh, dass ich die Chance hatte, es ihm zu sagen, denn ein paar Monate später wurde er in Memphis ermordet. Wir waren in Frankreich, wir hatten ein Büro, das die buddhistische Gemeinschaft in Vietnam vertrat. Wir wollten die Masse der Menschen repräsentieren, die keine Stimme hatten, die keine Chance hatten, sich zu äußern. Wir lebten also als Gemeinschaft in Paris und unser Büro in einem Armenviertel von Paris Nummer Elf Straßenname. Und dieses Viertel war vor allem von Menschen arabischer Herkunft bewohnt. Jedes Mal, wenn ich ein Visum für die Einreise nach Amerika beantragt habe, wurde es abgelehnt. Automatisch. Sie wollten nicht, dass ich nach Amerika komme, weil sie glaubten, dass ich Schaden anrichten, schädlich sein könnte, ich könnte ein Hindernis für die Kriegsanstrengungen in Vietnam sein. Ich durfte nicht nach Amerika gehen, ich durfte nicht nach England gehen! Jedes Mal, wenn ich auf eine Vortragsreise nach Amerika gehen wollte, musste ich einen Brief schreiben an jemanden wie Senator McGovern oder Senator Robert Kennedy um sie zu bitten, mir ein Einladungsschreiben zu schicken. Und der Brief lautete etwa so: „Lieber Thich Nhat Hanh, ich würde gerne mehr über die Situation des Krieges in Vietnam erfahren. Bitte kommen Sie, und informieren Sie mich. Und wenn Sie Schwierigkeiten mit dem Visum haben, rufen Sie mich bitte unter dieser Nummer an. Nur mit einem solchen Brief, hatte ich die Möglichkeit, ein Visum zu bekommen, sonst wäre es unmöglich gewesen. Ich erinnere mich, dass ich eines Tages von Japan zurück nach Paris geflogen bin und ich hatte kein Visum für den Transit in Seattle. Ich bin von Tokio geflogen über Seattle nach New York und dann nach Paris. Ich wollte einen Zwischenstopp in New York machen, um mich mit einem Freund der Friedensbewegung zu treffen, Alfred Hassler, vom Versöhnungsbund. Und als ich in Seattle landete, wurde ich eingesperrt, wo ich mich mit niemanden treffen konnte. Ich schaute mich um und sah viele Bilder dort hängen: „Gesucht“, „Gesucht“, „Gesucht“ Sie haben mir den Pass weggenommen. Sie erlaubten mir nicht, mit jemandem in Kontakt zu treten. Und dann, als das Flugzeug abheben sollte, gaben sie mir meinen Pass zurück. Es war sehr schwierig. Eines Tages, als ich in Washington DC war, Ich habe es euch bereits erzählt, der Reporter der Baltimore Sun kam und informierte mich, dass es eine Meldung aus Saigon gab, nach der die Regierung der Vereinigten Staaten von Amerika, von Frankreich, von England vom Vereinigten Königreich und Japan informiert und gebeten wurden, den Pass von Thich Nhat Hanh nicht anzuerkennen, weil er Dinge gesagt hat, die nicht hilfreich sind für die Kriegsanstrengungen gegen den Kommunismus. Und in Vietnam wurden meine Bücher, meine Artikel, meine Gedichte verboten, sowohl von den Kommunisten als auch von den Antikommunisten. Ich riskierte die Abschiebung und Gefängnis wegen dem, was ich getan hatte: zum Frieden aufzurufen und gegen den Krieg zu protestieren. Es war meine Absicht, nur für drei Monate zu gehen, um die Vortragsreihe in Cornell zu halten und dann eine Tour zu machen in Amerika und Europa, und wieder nach Hause zu gehen. Ich hatte zusammen mit meinen Freunden in einer Jugendschule für den Sozialdienst gearbeitet, der Van Hahn Buddhistischen Universität, die ich 1964 gegründet hatte. Alle meine Freunde, Mitarbeiter waren in Vietnam. Ich wollte nicht lange bleiben. Ich wollte nur für drei Monate hierher kommen. Aber nun sind schon 38 Jahre vergangen. Ich konnte 38 Jahre lang nicht nach Hause gehen. Und deshalb teile ich die Übung mit Freunden in Europa, in Amerika, in anderen Ländern. Aber weil ich mein wahres Zuhause gefunden habe, leide ich nicht. Die Wahrheit ist, dass es im ersten Jahr meines Exils schwierig war, ziemlich schwierig. Obwohl ich schon 40 war, obwohl ich bereits Dharma-Lehrer war, mit vielen Mönchen und Nonnen als Studenten, Schüler und doch hatte ich nicht mein wahres Zuhause gefunden. Ich kann sehr gute Vorträge über den Buddhismus halten, über die Praxis des Buddhismus Aber ich war nicht wirklich angekommen. Intellektuell verstand ich viel Buddhismus. Ich war ausgebildet worden für mehrere Jahre in einem buddhistischen Institut und praktizierte seit meinem 16. Lebensjahr. Während meiner Zeit als junger Mönch bemühte ich mich, den Buddhismus zu erneuern, den Buddhismus zu aktualisieren, damit er reagieren kann auf die Realität des Leidens. Genannt Engagierter Buddhismus. Die Art von Buddhismus, die dir die Antworten bieten kann auf die brennenden Fragen der Gesellschaft Fragen wie Krieg, soziale Ungerechtigkeit, politische Unterdrückung, Armut, Gewalt und so weiter. Es war sehr schwierig für mich während der ersten zwei Jahre weil es meine Absicht war, Informationen für die Welt zu schaffen, die Art von Informationen, die nicht verfügbar waren für die Leute, weil die Kriegsparteien alle Massenmedien kontrollierten. Während der Vortragstour habe ich entweder eine oder zwei Nächte in jeder Stadt geschlafen, in Amerika, in Europa, in Australien, und so weiter. Die ganze Zeit über, als ich aufwachte nachts wusste ich nicht, wo ich war. Sehr schwierig, sehr hart. Und danach, musste ich ein- und ausatmen und herausfinden, wo ich war, in welcher Stadt, welchem Land. Und ich träumte davon, nach Hause zu gehen, zu meinem Wurzeltempel in Zentralvietnam, einen Hügel hinaufsteigend, einen grünen Hügel mit schönen Bäumen. Und auf halbem Weg zur Spitze des Hügels wachte ich auf und erkannte, dass ich im Exil war. Und die gleiche Art von Traum wiederholte sich immer wieder. Ich war sehr aktiv. Ich habe Freunde gefunden viele Freunde: Katholische Priester, protestantische Pfarrer, Professoren, junge Leute, Kinder. Und meine Übung war die Übung der Achtsamkeit. Ich versuche, im Hier und Jetzt zu leben und die Wunder des Lebens in meinem täglichen Leben zu berühren. Ich habe durch diese Übung überlebt. Die Bäume in Europa waren so verschieden von den Bäumen in Vietnam: die Früchte, die Blumen, sie sind alle verschieden. Und die Menschen auch. Also lernte ich, Freunde zu finden und spielte mit deutschen Kindern, französischen Kindern, afrikanischen Kindern, britischen Kindern. Ich bin gut befreundet mit anglikanischen Priestern, katholischen Priestern, protestantischen Pfarrern und so weiter. Aber dank dieser Übung war ich in der Lage meine wahre Heimat im Hier und Jetzt zu finden. Und ich hörte auf zu leiden, und der Traum kam nicht mehr zurück. Die Leute denken, dass ich leide, wenn ich nicht zurück nach Vietnam gehen kann, aber das ist nicht der Fall. Wenn ich nach Vietnam gehe, wird das eine Freude sein. Um den Mönchen, Nonnen und Laien dort die Lehre anbieten zu können und mit den Künstlern zu sprechen, mit den Schriftsteller und anderen. Aber wenn ich nicht gehen kann, muss ich nicht leiden. Ich kann mich mit Menschen treffen, mit anderen Menschen in anderen Ländern, wie in China, in Korea, in Japan, in Spanien, in England, in Kanada und so weiter. Und die Formel: „Ich bin angekommen, ich bin zu Hause“ ist die Verkörperung, der Ausdruck meiner Praxis. Sie drückt mein Verständnis der Lehre des Buddha aus. Sie ist die Essenz meiner Praxis: Ich bin angekommen, ich bin zu Hause. Und seit der Zeit, als ich meine wahre Heimat gefunden habe, habe ich nicht mehr gelitten. Die Vergangenheit ist für mich nicht länger ein Gefängnis. Die Zukunft ist kein Gefängnis mehr für mich. Ich bin in der Lage, im Hier und Jetzt zu leben. Ich bin in der Lage, mein wahres Zuhause zu berühren. Und ich weiß, dass die Zukunft verfügbar ist durch die Gegenwart. Das ist es, was ich gefunden habe. Wenn du den gegenwärtigen Moment tief berührst, berührst du die Vergangenheit. Und wenn du weißt, wie man mit dem gegenwärtigen Moment richtig umgeht, heilst du die Vergangenheit. Viele denken, dass die Vergangenheit bereits vorbei ist, dass man nichts mehr tun kann. Du kannst nicht in die Vergangenheit zurückkehren und die Dinge in Ordnung bringen. Aber nach dieser Lehre des Buddha ist die Vergangenheit immer noch da mit all dem Schmerz und Leiden. Wenn du weißt, wie du in den gegenwärtigen Moment zurückkehren kannst und den gegenwärtigen Moment tief berührst berührst du die Vergangenheit, und du kannst die Vergangenheit heilen. Und wenn du dich selbst heilst, heilst du deine Vorfahren. Und das ist möglich. Meine Vorfahren haben in mir gelitten. Ich habe auch gelitten. Und da ich in der Lage bin, den gegenwärtigen Moment tief zu berühren, heile ich mich selbst und meine Vorfahren, einschließlich meiner Eltern, meines Vaters, meiner Mutter, meines Bruders, meiner Schwester, meines Großvaters, meiner Großmutter. Wenn ich das Gehen übe, erzeuge ich die Energie der Freiheit und Solidität. Und ich fühle, dass alle meine Vorfahren die Freiheit und die Solidität genießen, die ich mit der Praxis des Gehens erzeuge. Weil, für mich, sind meine Vorfahren immer in mir am Leben, voll präsent in mir, in jeder Zelle meines Körpers. Und wenn ich frei bin, sind sie frei. Wenn ich heile, heilen sie. Wenn ich einen Schritt mit Solidität und Freiheit mache, machen alle von ihnen den Schritt mit mir. Und du musst diesen Schritt mit deinem ganzen Sein machen. Volles Bewusstsein, volle Konzentration auf den Schritt, um ein wirklich solider, freier Mensch zu sein. Damit du das Leben, die Einheit des Lebens in diesem Moment berühren kannst. Das ist heilend und nährend. Der Akt des Schrittes ist also ein Akt der Freiheit, ein Akt der Befreiung. Du befreist dich selbst, du befreist deine Vorfahren. Es ist ein Akt der Revolution. Bitte, glaub mir. Du kannst einen solchen Schritt nicht machen, wenn du nicht ganz deinen Körper und deinen Geist einbringst, 100 % Wenn du einatmest, bringst du dein ganzes Selbst zusammen, Körper und Geist. Du wirst eins. Und ausgestattet mit dieser Energie der Achtsamkeit und Konzentration, machst du einen Schritt und du weißt in dir, das ist dein wahres Zuhause. Du bist lebendig, du bist ganz gegenwärtig, du berührst das Leben als Realität. Dein wahres Zuhause ist keine abstrakte Idee, es ist eine solide Realität, die man berühren kann mit den Füßen, mit der Hand und mit deinem Geist. Das Reich Gottes oder das reine Land Buddhas, für mich sind das nicht nur abstrakte Ideen. Es ist etwas, das man in jedem Moment berühren kann, man kann es leben, in jedem Moment. Es ist im Hier und Jetzt verfügbar. Wenn du weißt, wie du dich zur Verfügung stellen kannst, dann ist das Königreich verfügbar, ist das reine Land verfügbar, ist dein wahres Zuhause verfügbar. Und niemand kann dieses wahre Zuhause wegnehmen. Sie können dein Land besetzen, ja. Sie können dich ins Gefängnis stecken, ja. Aber sie können dir nicht dein wahres Zuhause, deine Freiheit wegnehmen. Also, es ist sehr wichtig, es ist sehr ... grundlegend, es ist sehr entscheidend, dass du dein wahres Zuhause berührst. Und du erkennst dein wahres Zuhause im Hier und Jetzt. Und die Energie, mit der ihr das tun könnt, ist Achtsamkeit und Konzentration. Und das sind die Energien des Buddha. Alle von uns haben den Samen von Achtsamkeit und Konzentration in uns. Das ist eine Tatsache. Weil wir alle in der Lage sind, unseren Tee aufmerksam zu trinken. Wenn ich meinen Tee trinke, möchte ich meinen Tee wirklich trinken. Ich möchte vielleicht einatmen, um meinen Geist nach Hause zu meinem Körper zu bringen und mich voll und ganz im Hier und Jetzt etablieren. Du musst da sein, vollständig und wenn du voll da bist wird der Tee für dich da sein. Wenn du nicht da bist, ist der Tee nur so etwas wie ein ... Geist, nicht sehr real. Achtsamkeit hilft dir dabei, vollständig ... präsent zu werden und voll lebendig im Hier und Jetzt. Es dauert nicht lange, es könnte nur einen Schritt dauern, ein Einatmen. Und indem du einen Schritt machst oder einatmest, bringst du deinen Geist zurück zu deinem Körper. In deinem täglichen Leben kann dein Körper hier sein, aber dein Geist kann ... da sein. Sie gehen in zwei verschiedene Richtungen. Und du bist in einem Zustand der Ablenkung: Geist und Körper sind voneinander entfernt. Dein Geist ist vielleicht beschäftigt, beschäftigt mit deinem Projekt, deiner Angst, deiner Wut. Gefangen in der Vergangenheit, gefangen in der Zukunft. Aber zwischen deinem Geist und deinem Körper gibt es etwas: deinen Atem. Und sobald du nach Hause zu deinem Atem kommst: Einatmend weiß ich, dass ich hineingehe, und dann kommen dein Körper und dein Geist zusammen, sehr schnell. Beim Einatmen denkst du an nichts, du konzentrierst deine Aufmerksamkeit einfach auf deinen Atemzug. Du konzentrierst dich. Du investierst 100% von dir selbst in dein Einatmen, du wirst zu deinem Einatmen. Es gibt eine konzentrierte Achtsamkeit gegenüber deinem Einatmen, die Körper und Geist zusammenbringt, in nur einem Moment. Und plötzlich wirst du ganz präsent, ganz lebendig. Im Zustand des Seins hebst du deinen Tee hoch, und der Tee wird zur Realität, nicht zu einem Gespenst. Und wenn du deinen Tee trinkst, trinkst du nur deinen Tee. Das nennt man „achtsames Trinken“. Es gibt kein Nachdenken. Nur Trinken, tiefes Trinken. Du bist real, und der Tee ist real. Und wenn du real bist, ist der Tee real, ist das Leben real. Und viele Menschen leben in einem Traum, denn sie sind nicht im gegenwärtigen Moment, sie wissen nicht, was im gegenwärtigen Moment vor sich geht. Aber weil du in der Lage bist, deinen Geist wieder in deinen Körper zu bringen bist du völlig präsent und wirst dir bewusst, was vor sich geht. Was hier vor sich geht, ist, dass ich meinen Tee genieße. Es gibt überhaupt kein Denken, es ist nur Teetrinken. In diesem Moment erlebe ich tief den Moment, in dem ich meinen Tee trinke. Wenn ich einatme, werde ich mir meiner Einatmung voll bewusst. Mein Einatmen wird zum Objekt der Achtsamkeit. Mein Einatmen wird zum Gegenstand meiner Konzentration. Und deshalb kommt mein Körper nach Hause zu meinem ... Geist. Mein Geist kommt sofort in meinen Körper zurück. Dann werde ich ganz gegenwärtig. Angenommen, ihr, eine Gruppe von Menschen, steht da und bewundert einen schönen Sonnenuntergang. Wenn du ständig an die Vergangenheit denkst oder über die Zukunft nachdenkst und dein Projekt, bist du nicht wirklich da, um den Sonnenuntergang zu bewundern. Der Sonnenuntergang ist nicht für dich. Wenn du also das Ein- und Ausatmen übst, und verfügbar wirst im Hier und Jetzt, dann ist dieser wunderschöne Sonnenuntergang für dich. Beim Einatmen weiß ich, dass der Sonnenuntergang da ist. Beim Ausatmen lächle ich dem schönen Sonnenuntergang zu. In diesem Moment ist das Leben real. Und du hast dein wahres Zuhause. Wenn du zum gegenwärtigen Moment zurückkehrst, kannst du den Wundern des Lebens begegnen, die erfrischend und heilend sind. Du könntest auf Leiden, Gewalt, Hass, Angst, Diskriminierung stoßen. Und wenn du ein guter Praktizierender bist, hast du genug Achtsamkeit, um zu wissen, wie man damit umgeht, was auch immer es sei. Nehmen wir an, dass Wut in dir aufkommt als Energie. Als Praktizierender lässt du nicht zu, dass Wut allein ist in dir. Denn wenn du Wut allein in dir sein lässt, wird Wut viel Schaden anrichten in deinem Körper, in deinem Geist und vielleicht um dich herum. Deshalb praktizieren wir die Achtsamkeit der Wut: einatmend weiß ich: Wut ist in mir, ausatmend schenke ich meiner Wut ein Lächeln, ich nehme meine Wut an. Du hast einen Samen der Wut tief in dir selbst. Aber du hast auch einen Samen der Achtsamkeit tief in dir selbst, du hast einen Samen des Mitgefühls in dir selbst. Wenn Wut berührt wird, wenn der Samen der Wut berührt wird, manifestiert er sich in Form von einer Art Energie, die man Wut nennt. Angenommen, dies ist dein Bewusstsein. Es besteht aus zwei Schichten. Die unteren Schichten werden als Speicherbewusstsein bezeichnet. Und die obere Schicht wird als Geistbewusstsein bezeichnet. Du hast hier einen Samen der Wut. Du hast auch einen Samen der Freude, der Achtsamkeit, des Mitgefühls, der Nichtdiskriminierung. Du hast einen Samen der Wut, der Verzweiflung, der Eifersucht, der Diskriminierung in der Tiefe deines Bewusstseins. Aber wenn der Samen der Wut dort allein gelassen wird, im Speicherbewusstsein, und du gießt ihn nicht, niemand kommt und berührt ihn, bist du okay. Du kannst lachen, du kannst dich amüsieren, aber das bedeutet nicht, dass du nicht den Samen der Wut in dir hast. Sobald du jemanden etwas sagen hörst, oder jemand etwas tut, das den Samen der Wut in dir berührt, und es wird zu einer Zone der Energie im Bereich des Geistbewusstseins. Im Buddhismus nennen wir das ein mentales Gebilde. Wut ist ein mentales Gebilde. In meiner Tradition sprechen wir von 51 Kategorien von mentalen Gebilden, Wir haben einen Samen der Diskriminierung in uns. Wir haben einen Samen der Nicht-Diskriminierung in uns. Das ist wahr. Wenn der Samen der Diskriminierung jeden Tag gegossen wird, wird er sehr wichtig. Und er erlaubt nicht, dass sich der Samen der Nicht-Diskriminierung manifestiert. Wenn der Samen der Wut jeden Tag stärker wird, hat der Samen des Mitgefühls weniger Chancen. Und das ist der Grund, warum jedes Mal, wenn ein negativer Samen berührt wird und sich manifestiert, wir uns darum kümmern müssen. Das ist der Grund, warum ich über die Achtsamkeit der Wut sprach. Achtsamkeit ist die Fähigkeit zu wissen, was passiert. Was passiert, ist, dass sich Wut manifestiert hat. Als Praktizierender also bittest du den Samen der Achtsamkeit, sich gleichzeitig zu manifestieren. Und wenn du ein gewissenhafter Praktizierender bist, ist der Samen der Achtsamkeit in dir stark genug, und es ist sehr einfach für dich, ihn zu berühren und einzuladen, und er kommt und wird zu einer Energiezone. Angenommen, Wut ist Energie 1, Achtsamkeit ist Energie 2. Achtsamkeit ist Achtsamkeit von etwas. Und hier Achtsamkeit der Wut. Achtsamkeit hier hat die folgende Funktion: Erkennen von Wut als Wut. Achtsamkeit der Atmung: Einatmend weiß ich, dass dies meine Einatmung ist. Beim Ausatmen weiß ich, dass das mein Ausatmen ist. Erkennen von Einatmen als Einatmen, Erkennen von Ausatmen als Ausatmen. Erkennen von Trinken als Trinken, Erkennen von Gehen als Gehen. Das ist die Funktion der Achtsamkeit. Also, die Energie der Achtsamkeit, die durch deine Atmung, dein Gehen erzeugt wird, hat die Fähigkeit, Wut als Wut zu erkennen. Einatmend weiß ich, Wut ist in mir. Ausatmend kümmere ich mich gut um meine Wut. Wut erkennend und Wut in die Arme schließend. Das ist eine Kunst. Dies ist eine Übung, es gibt keinen Kampf. Achtsamkeit wird nicht erzeugt, um die Wut zu bekämpfen, sondern um Wut zu erkennen und Wut sehr zärtlich zu halten. Das ist buddhistische Übung. Du verwandelst dich nicht in ein Schlachtfeld: das Gute im Kampf gegen das Ego. Das ist kein Buddhismus. Weil du Achtsamkeit bist, aber du bist auch Wut, und Achtsamkeit spielt die Rolle einer großen Schwester, die wütende, leidende jüngere Schwester in den Armen haltend und ihr helfend, sich zu verwandeln. Eine Mutter arbeitet in der Küche und sie hört das Baby weinen. Ihr liegt das Baby sehr am Herzen. Also hört sie auf, in der Küche zu gehen, und sie legt ab, was auch immer sie in der Hand hat, und sie geht in das Zimmer des Babys. Das erste, was sie tut, ist, es aufzuheben und es zärtlich in den Armen zu halten. Das ist die Mutter. Sie weiß noch nicht, was mit dem Baby los ist, aber das erste, was sie tut, ist, das Baby hochzuheben und es zu halten, aufmerksam. Wir tun das Gleiche als Praktizierende. Jedes Mal, wenn Wut oder Verzweiflung aufkommt, generieren wir die Energie der Achtsamkeit um sie zu erkennen und sie zärtlich zu umarmen. Zärtlich. Und wenn wir wissen, wie man achtsames Gehen oder achtsames Atmen übt, erzeugen wir weiterhin Achtsamkeit. Und wir geben diese Energie weiter, um zu erkennen und anzunehmen. Und wir können Erleichterung bringen, mit Achtsamkeit als Energie, die Wut als weitere Energiequelle zärtlich umarmt. Großer Bruder, kleiner Bruder. Obwohl die Mutter nicht weiß, was los ist, kann die Tatsache, dass sie das Baby zärtlich hält, dem Baby bereits eine Erleichterung bringen, und das Baby kann aufhören zu weinen. Wenn die Mutter das Baby weiterhin zärtlich und aufmerksam hält, wird sie herausfinden, was los ist. Das Baby könnte hungrig sein, das Baby hat vielleicht Fieber, oder die Windel ist zu eng. Als Mutter kann sie es sehr schnell herausfinden. Als Praktizierender kannst du sehr leicht herausfinden, warum diese Wut besteht. Und du kannst die Wurzeln dieser Wut sehen. Du findest die Natur, die Wurzel dieser Wut. Wenn die Mutter herausfindet, was mit dem Baby nicht stimmt, kann sie die Situation in Ordnung bringen, und das sehr schnell. Wenn das Baby Hunger hat, gibt sie ihm etwas Milch, wenn die Windel zu eng ist, macht sie sie einfach neu. Also, nachdem du zärtlich deine Wut umarmt hast, möchtest du vielleicht fortfahren mit der Übung der achtsamen Atmung, der Übung des achtsamen Gehens, und schau genau hinein in die Natur deiner Wut, und finde heraus, was der Ursprung deiner Wut ist. Erkennen, annehmen und tief schauen. Denn Achtsamkeit ist die Art von Energie, die mit sich die Energie der Konzentration trägt. Wo Achtsamkeit ist, ist auch Konzentration. Wenn du auf deinen Atem bedacht bist, bist du konzentriert auf deinen Atem. Wenn du auf deinen Tee achtest, konzentrierst du dich auf den Tee. Das ist der Grund, warum je stärker die Achtsamkeit ist, desto mehr Konzentration du bekommst. Mit dieser Achtsamkeit und Konzentration übst du, tief zu schauen, und du bekommst Einblick. Und diese Erkenntnis wird dich befreien, deinen Zorn verwandeln. Es gibt eine Geschichte eines kleinen Jungen, der jeden Sommer ins Plum Village kam mit seiner jüngeren Schwester. Und sie übten Achtsamkeit als Kinder. Der Junge hatte Schwierigkeiten mit seinem Vater. Er gab seinem Vater die Schuld. Jedes Mal, wenn er hinfiel und sich verletzte, hat sein Vater ihn immer angeschrien, anstatt zu kommen und ihm zu helfen. Also, seine Beziehung zu seinem Vater war schwierig. Und er schwor, dass er, sobald er erwachsen ist, nicht wie sein Vater sein würde. Wenn er Kinder hat und wenn dann sein Kind hinfallen und sich verletzen würde, würde er es nicht anschreien, stattdessen würde er kommen und versuchen zu helfen. Das war seine Entschlossenheit. Eines Tages spielte er im Lower Hamlet von Plum Village, und seine Schwester spielte mit einem anderen kleinen Mädchen auf einer Hängematte. Das Mädchen fiel hin und wurde verletzt und es blutete. Plötzlich wurde er sehr wütend. Er wollte schreien: „Dummkopf! Warum machst du so etwas?“ Und weil er Achtsamkeit geübt hatte, war er in der Lage, vom Schreien abzusehen, und er erkannte, dass er genau wie sein Vater war. Anstatt zu versuchen, seiner Schwester zu helfen, hatte er die Tendenz, sie anzuschreien. Er hasste, was er in sich trägt. Als er also achtsame Atmung übte, wusste er, dass dies die Fortsetzung seines Vaters in ihm war. Er war nicht anders als sein Vater. Und mit dieser Einsicht drehte er sich um und übte langsames Gehen, als er jemanden gesehen hat, der seiner Schwester helfen wollte. Und während des langsamen Gehens erkannte er, dass er eine Fortsetzung seines Vaters ist. Die Energie der Wut wurde von seinem Vater übertragen. Und wenn er nicht üben würde, würde er genau wie sein Vater werden. Und er würde seine Kinder in Zukunft auf die gleiche Weise behandeln. Das nennt man „Samsara“: Fortsetzung. Und plötzlich hatte er den Wunsch, nach Hause zu gehen und seinem Vater zu sagen, dass er die gleiche Art von Energie hat, und er wollte seinen Vater einladen, mit ihm zu üben. Und als diese Absicht in ihm geboren wurde, begann sich seine Abneigung gegen seinen Vater aufzulösen. Welche Art von Erkenntnis hat er erhalten? Er bekam die Einsicht, dass er genau wie sein Vater ist. Er hat die gleiche Art von Gewohnheitsenergie. Deshalb wollte er üben, und er sah sich selbst als Opfer dieser Energie, ein Opfer der Übertragung dieser Gewohnheitsenergie. Und er sah, dass auch sein Vater ein Opfer dieser Übertragung war. Sein Vater hat es vielleicht von seinem eigenen Vater. Und als er diese Einsicht hatte, hörte seine Wut ... gegenüber seinem Vater ... einfach auf. Er wurde verwandelt. Ich denke für ... einen jungen Mann von 12 Jahren ist das eine bemerkenswerte Leistung. Es ist im Inneren, wo unsere Leiden verwandelt werden. Und Achtsamkeit hat die Macht des Erkennens, Umarmens, Schauens in die Tiefe, den Einblick zu bekommen, der dich tiefgreifend verändert, der dich befreit. Transformation und Heilung und Freiheit. Und wenn ein junger Mann befreit wird, wird der Vater in ihm befreit, und die Vorfahren in ihm werden befreit, und der Kreislauf im Samsara. Was der junge Mann erkannt hat, ist, dass ... er kein Opfer seines Vaters war, er war ein Opfer dieser Gewohnheitsenergie. Und auch sein Vater war ein Opfer dieser Gewohnheitsenergie. Und wenn du in der Lage bist, dich zu verwandeln, bist du in einer Situation, in der du helfen kannst, ihn oder sie zu verwandeln. Derjenige ... von dem du dachtest, dass er dein Unterdrücker ist, die Quelle deines Leidens. Und das ist meine Übung. Ich habe keine Feinde. Sogar obwohl ... sie viel Leid, viel Ungerechtigkeit geschaffen haben, sie versucht haben, mich zu töten, mich zu unterdrücken. Aber sie sind nicht meine Feinde. Sie sind diejenigen, denen ich helfen will. Weil ich frei geworden bin, habe ich mich verändert, habe ich mich verwandelt. Deshalb ... sehe ich mich nicht mehr als Opfer. Ich weiß, wenn ich mich selbst verwandeln kann, kann ich helfen, sie zu verwandeln. Wenn du übst und wenn du deinen Geist, dein Herz und deine Seele verwandeln kannst, wirst du ein Boddhisatva. Und dann ... wirst du in der Lage sein, ihnen bei der Transformation zu helfen, denen, die du früher als Unterdrücker betrachtet hast ... als Täter. Diejenigen, die du für Menschen gehalten hast, die dich diskriminieren und versuchen, dich zu unterdrücken, dich zu töten und so weiter. Sie sind auch Opfer ihrer eigenen Unwissenheit, ihrer eigene Wut. Sie wissen nicht, wie man damit umgeht, mit ihrem Verlangen, ihrer Wut, ihrer Gewalt, ihrer Angst. Also der Weg ist ... sich in einen Bodhisattva zu verwandeln, mit sehr viel Verständnis, Einsicht und Mitgefühl. Und wenn du diese Energien hast, bist du frei, und du bist in der Lage anderen Menschen zu helfen, auch frei zu werden. Das ist der Weg, den uns der Buddha gezeigt hat. Und jeder von uns hat den Samen der Achtsamkeit, Konzentration und Einsicht in sich selbst. Du bist in der Lage, diese drei Arten von Energien zu kultivieren, für unsere eigene Befreiung und Heilung. Und wir werden die gleiche Art von Energie verwenden, um die Transformation und Heilung zu unterstützen, die in der Welt gebraucht wird. Wenn du nach oben schaust, siehst du einen Tempel. Der Tempel ist in deinem Herzen, der Lotus in deinem Herzen. Darunter befand sich das Wort „smurti“. „Smurti“ bedeutet Achtsamkeit. Und dann gibt es noch das Wort „Samadhi“. Es bedeutet Konzentration. Und es gibt das Wort „Prajna“, das ist Einsicht. Und das sind die Arten von Energie, die in uns sind, um kultiviert zu werden, sich zu entwickeln. Das ist die Energie des Buddha in uns, die Energie der Transformation und Heilung. Während unseres Retreats üben wir achtsames Atmen, achtsames Gehen. Das ist der Grund, warum wir ermutigt werden, unsere Zeit für die Übung zu nutzen. Wenn wir viel reden, bleibt keine Zeit zum ... Genießen unseres Ein- und Ausatmens, unseres Gehens. Es gibt Zeiten, in denen wir ermutigt werden, miteinander zu sprechen: Dharma-Diskussionen. Wir teilen unsere Erkenntnisse, unsere Art, unser Leiden zu überwinden. Und wenn wir üben, unser Mittagessen, unser Frühstück zu essen, verzichten wir auf das Denken. Wir verankern uns im Hier und Jetzt. Wir achten nur auf die Lebensmittel, die wir essen. Wenn du ein Stück Brot nimmst, denkst du nicht an die Vergangenheit, an die Zukunft, du berührst einfach das Stück Brot ... intensiv. Und wir können dieses Stück Brot sehen. Wenn man also tief in das Stück Brot schaut, sieht man alles darin. Das Stück Brot, das du in der Hand hältst, ist der Körper des Kosmos. Mit ein wenig Achtsamkeit kannst du sehen, dass das Stück Brot eine Botschaftergestalt des zu dir kommenden Kosmos ist. Und wenn du das Stück Brot sehen kannst, in seiner wahren Natur, dann kannst du es in deinen Mund nehmen. Lege dir nichts anderes in den Mund, wie deine Projekte, deine Angst, deine Wut. Es ist nicht gesund. Nimm einfach das Brot. Kau einfach das Brot, aufmerksam, mit Freude. Kau nicht an deiner Trauer, deiner Wut. Es ist nicht gut für deine Gesundheit. Es gibt kein Nachdenken, nur ... den Prozess der Achtsamkeit als Kauen. Wir nehmen uns Zeit, um unser Frühstück zu genießen, von Zeit zu Zeit, ruhen und lächeln wir. Der Bruder vor dir bist du, die Schwester zu deiner Linken bist du. Sie alle gehören zur Sangha. Und gemeinsam generieren wir die Energie der Achtsamkeit. Die kollektive Energie der Achtsamkeit beim Gehen, im Sitzen, beim Essen, wird mächtig sein und wird in jeden von uns eindringen. Wir werden durch die kollektive Energie geheilt und genährt durch die ... kollektive Energie. Alleine in unserem Wohnzimmer können wir sie generieren, die Energie der Achtsamkeit. Aber verglichen mit der kollektiven Energie der Achtsamkeit, nun ja, ist es nicht viel. Deshalb ist, in einer Sangha zu sein, und uns von der kollektiven Energie durchdringen zu lassen, der Energie der Achtsamkeit mit der Sangha, sehr wichtig. Das Zusammenkommen einer Sangha ist also eine sehr wichtige Sache, ist ein Wunder. Und wir sollten von der Chance profitieren, uns erlauben, durch die kollektive Energie der Sangha transportiert zu werden, der Sangha erlauben, unsere ... Leiden, unseren Schmerz, unsere Trauer zu umarmen. Die Sangha ist das Boot, das dir hilft, auf dem Fluss des Leidens zu schwimmen. Erlaube dir, von der Sangha durch die kollektive Energie der Achtsamkeit transportiert zu werden. Und beim Essen genießt du die Zeit mit der Sangha. Du lächelst deinen mit dir übenden Brüdern und Schwestern zu. Ihr lasst es zu, von der kollektiven Energie der Sangha genährt zu werden. In jedem Moment unseres täglichen Lebens hilft uns Achtsamkeit, im Hier und Jetzt zu sein. Und die wirkliche Übung, die wahre Praxis ... ist es, jedem Moment unseres Lebens zu erlauben, eine freudige Bewegung zu sein. Das wird möglich durch die Kraft der Achtsamkeit und Konzentration, die von dir selbst und von der Sangha erzeugt wird. Morgen früh werden wir einen ... Achtsamkeits-Spaziergang machen, wir werden zusammen gehen. Wir werden so gehen, dass das Reich Gottes zur Wirklichkeit wird, verfügbar im Hier und Jetzt. Es gibt viele von uns, die sehr an die Übung gewöhnt sind. Wir werden zusammen gehen und ... die kollektive ... Energie der Achtsamkeit zusammen erzeugen. Und du wirst sehen, dass das Königreich, das reine Land, dir zur Verfügung steht.