WEBVTT 00:00:00.080 --> 00:00:07.319 Heute geht es darum, Vorstellungen von "extrem" und "Normalität" herauszufordern. 00:00:07.319 --> 00:00:10.110 Heute geht es darum, umzudenken ( neu zu lernen) . 00:00:10.110 --> 00:00:16.040 Und wie könnte man das besser, als die Reise am Ende zu beginnen und uns dahin zurück zu arbeiten, 00:00:16.040 --> 00:00:17.040 wo alles beginnt? 00:00:17.040 --> 00:00:22.670 Und wie könnte man das, was als gut und normal gilt, besser in Frage stellen, als mit etwas 00:00:22.670 --> 00:00:28.800 so vollwertigem und alltäglichem, wie einem Glas Milch? 00:00:28.800 --> 00:00:32.170 Die Quelle der Mich ist kein großes Geheimnis: Sie kommt von Kühen. 00:00:32.170 --> 00:00:37.110 Doch weiter denken die meisten Leute nicht über die Reise der Milch zu unseren 00:00:37.110 --> 00:00:38.910 Kühlregalen nach. 00:00:38.910 --> 00:00:42.530 Die meisten von uns wachsen mit dem Glauben auf, dass Kühe da sind, um gemolken zu werden. 00:00:42.530 --> 00:00:47.640 Wir denken vielleicht, dass sie dauerhaft Milch produzieren und sogar gemolken werden müssen, 00:00:47.640 --> 00:00:49.700 um Druck zu erleichtern. 00:00:49.700 --> 00:00:52.860 Schauen wir für einen Moment mal kritisch darauf. 00:00:52.860 --> 00:00:55.180 Kühe sind Säugetiere, so wie wir. 00:00:55.180 --> 00:01:00.460 Und Säugetiere produzieren Milch aus einem einzigen Grund: als Nahrung für ihre Babys. 00:01:00.460 --> 00:01:05.820 Kühe tragen ihre Babys neun Monate lang, genau wie wir. Sie produzieren Milch, um ihre Babys zu füttern, 00:01:05.820 --> 00:01:11.460 genau wie wir. Und nachdem sie abgestillt sind, hören sie auf Milch zu produzieren. Genauso wie wir. 00:01:11.460 --> 00:01:18.120 Um also ein konstantes Angebot an Kuhmilch für den Menschen zu haben, brauchen wir dauerhaft 00:01:18.120 --> 00:01:20.940 schwangere Kühe. 00:01:20.940 --> 00:01:26.470 In der Milchindustrie werden Kühe immer wieder "besamt", was ein nettes Wort für 'vergewaltigt' ist. 00:01:26.470 --> 00:01:27.470 Der Zwangsstand, der benutzt wird, um die Kühe festzuhalten, wird in der Milchindustrie 00:01:27.470 --> 00:01:28.470 -zumindest in Amerika- sogar "Vergewaltigungsgestell" genannt. Es ist also kein Begriff, 00:01:28.470 --> 00:01:29.470 den sich vegane Aktivisten ausgedacht haben. 00:01:29.470 --> 00:01:32.800 Wenn eine Kuh ihr Baby bekommt, stehen wir vor einer neuen Hürde in der Reise unserer Milch. 00:01:32.800 --> 00:01:35.740 Schließlich trinken die Babys ja die Milch ihrer Mütter. 00:01:35.740 --> 00:01:41.810 Um aber sicherzustellen, dass für uns immer Milch zur Verfügung steht, müssen die Babys den Müttern weggenommen werden, 00:01:41.810 --> 00:01:43.790 gleich nach der Geburt. 00:01:43.790 --> 00:01:47.200 Das ist genau das, was in der Milchindustrie passiert. 00:01:47.200 --> 00:01:53.140 Ist das Kälbchen männlich, wird es der Kälbermast übergeben, wo es angebunden wird, sodass es sich nicht bewegen kann. 00:01:53.140 --> 00:01:57.430 Oder es wird in einen Käfig gesperrt, in dem es sich nicht einmal umdrehen kann, bis es geschlachtet wird 00:01:57.430 --> 00:01:59.340 im Alter von gerade mal wenigen Wochen. 00:01:59.340 --> 00:02:06.850 Kalbfleisch, eine Industrie, gegen die sich sogarviele Fleischesser aussprechen, würde ohne die Milchindustrie nicht existieren. 00:02:06.850 --> 00:02:13.220 Jeder Becher Joghurt, jeder Löffel Eiscreme und jedes Glas Milch steht in direkter Verbindung 00:02:13.220 --> 00:02:15.790 mit dem Tod dieser Babykälbchen. 00:02:15.790 --> 00:02:20.870 Aber wir sind noch nicht fertig damit, den Weg der Milch zu unseren Müslischalen zu verfolgen. 00:02:20.870 --> 00:02:26.150 Auch wenn die Schlachtung von Babys ganz sicher furchtbar genug ist, dürfen wir die Mütter nicht vergessen, 00:02:26.150 --> 00:02:28.400 die zurück bleiben. 00:02:28.400 --> 00:02:35.730 Kühe haben eine intensive Bindung zu ihren Kälbchen und schreien tagelang, wenn man sie ihnen wegnimmt. 00:02:35.730 --> 00:02:41.360 Als die Anwohner von Newbury, Massachusetts die Polizei anriefen und von verstörenden Lauten berichteten, 00:02:41.360 --> 00:02:44.400 die Tag und Nacht von der "Sunshine" Milchfarm kamen, erklärte die Polizei, dass Mutterkühe 00:02:44.400 --> 00:02:49.240 den Verlust ihrer Kälber beklagen, aber man solle sich nicht sorgen, 00:02:49.240 --> 00:02:55.980 den Kühen gehe es gut und diese Laute seinen ein normaler Teil der Milchwirtschaft. 00:02:55.980 --> 00:02:57.050 Dies ist keine Vermenschlichung. 00:02:57.050 --> 00:03:05.490 Es ist die Trauer einer Mutter und es bricht einem das Herz, es zu sehen. 00:03:05.490 --> 00:03:12.739 Die Körper von Milchkühen versagen im Alter von 4 bis 5 Jahren und werden als "verbraucht" angesehen, 00:03:12.739 --> 00:03:16.530 obwohl die natürliche Lebenserwartung einer Kuh bei 20 Jahren oder mehr liegt. 00:03:16.530 --> 00:03:23.500 Man schickt sie zur Schlachtung. Aus ihnen wird Billigfleisch und Tierfutter, da sie für den menschlichen Verzehr als ungeeignet angesehen werden. 00:03:23.500 --> 00:03:28.610 Im Schlachthaus erwartet viele dieser Mütter ihre letzte und brutalste Trennung 00:03:28.610 --> 00:03:31.700 von einem weiteren Kind. 00:03:31.700 --> 00:03:37.239 Formale Statistiken sind schwer zu erhalten , da sich die meisten Studien auf die wirtschaftlichen Kosten des "Fetalen Abfalls" konzentrieren. 00:03:37.239 --> 00:03:43.010 Die Zahlen reichen von schätzungsweise 10 bis 70 Prozent an Kühen, 00:03:43.010 --> 00:03:45.010 die schwanger im Schlachthaus ankommen. 00:03:45.010 --> 00:03:51.260 Aber diese grausame und finale Trennung von Mutter und Kind war nur die letzte, 00:03:51.260 --> 00:03:57.819 in einem Kreislauf aus Schwangerschaft nach Schwangerschaft und Verlust nach Verlust. 00:03:57.819 --> 00:04:03.130 Arbeiten wir uns weiter durch zum Anfang unserer Milchkuh, zur Zeit vor der ersten Schwangerschaft, 00:04:03.130 --> 00:04:08.379 bevor sie die ausgeleerte Hülle war, die letztlich unter den wahnsinnigen 00:04:08.379 --> 00:04:12.420 Andorderungen ihres kurzen Lebens zusammenbrach: ihrer eigenen Geburt. 00:04:12.420 --> 00:04:18.249 Der Moment in dem sie das Licht der Welt erblickt, mit großen Augen und ganz neu. 00:04:18.249 --> 00:04:22.259 In dem Moment wird sie ihrer eigenen Mutter weggenommen. 00:04:22.259 --> 00:04:27.949 Wir sprachen bereits darüber, was mit den männlichen Kälbchen passiert, die in die Kalbfleischindustrie geschickt werden. 00:04:27.949 --> 00:04:32.270 Die Töchter der Milchindustrue werden ebenso von ihren Müttern getrennt. 00:04:32.270 --> 00:04:36.669 Aber sie werden behalten, um den Platz ihrer Mutter einzunehmen und die Geldmaschine am Laufen zu halten. 00:04:36.669 --> 00:04:38.740 Damit die Milch weiter fließt. 00:04:38.740 --> 00:04:44.789 Damit in jedem Supermarkt, jedem Laden und jeder Tankstelle ganz sicher 00:04:44.789 --> 00:05:18.810 dieses vollwertige, normalisierte und völlig gewöhnliche Produkt angeboten werden kann. 00:05:18.819 --> 00:05:24.469 Verfolgt man die Tierprodukte zurück, die wir als schlicht und banal ansehen, offenbart sich eine pervers 00:05:24.469 --> 00:05:29.830 komplexe, und um es sachte auszudrücken, "ethisch herausfordernde" Reise von der Entstehung 00:05:29.830 --> 00:05:33.919 über die Verarbeitung und Produktion , bis zum Endprodukt. 00:05:33.919 --> 00:05:39.409 Genauer gesagt von der Geburt des Tieres, über das Einsperren, die Misshandlung, Schlachtung und der 00:05:39.409 --> 00:05:45.812 Verunglimpfung von Leichen zu den fröhlich strahlenden marktfertigen Produkten, die wir buchstäblich aufessen 00:05:45.830 --> 00:05:48.600 ohne auch nur einen einzigen Gedanken daran, was die Tiere dafür durchmachen mussten.