Während wir unsere Kindheit durchleben,
ist jeder von uns eine Sammlung von
alternativen Wegen, eine Person zu werden
stellt sich viele verschiedene Richtungen
von Handlung und Leben vor
die man später nehmen kann.
Jedoch können wir nicht
alles in der Welt sein,
wir müssen einen Weg wählen
und andere Wege ablehnen.
Diese für unsere Selbstentwicklung
unverzichtbare Ablehnung
ist auch eine Verstümmelung.
Indem wir wählen weil wir müssen
werfen wir viele Aspekte
unserer Menschlickeit beiseite.
Wenn wir diese jedoch vollständig ablegen
werden wir weniger
als vollständig menschlich.
Irgendwie müssen wir weiterhin
die Bewegungen der Gliedmassen fühlen
die wir abgeschnitten haben.
Zu lernen wie man sie fühlt
ist die erste bedeutende Arbeit
der Vorstellungskraft.
Später, als Erwachsene,
kämpfen wir in der Welt und gegen sie.
Wir gewöhnen uns an eine Art
von Leben und Tun.
Um jeden von uns
beginnt sich eine Mumie zu bilden,
die unsere Reichweite und Vision vermindert
indem sie sie an unsere Umstände anpasst.
Wir beginnen viele kleine Tode zu sterben.
Unser Ziel sollte es sein,
nur einmal zu sterben.
Wir können nur weiterleben,
indem wir aus der Mumie ausbrechen.
Wir können nur aus ihr ausbrechen,
indem wir uns einige der
Sicherheitsmassnahmen verweigern
mit denen wir uns schützen gegen
die Frustration unserer Sehnsüchte
und das Scheitern unserer Ambitionen.
Leben kommt vor Güte,
denn Vitalität ist die Voraussetzung für
nachhaltiges und grossherziges Mitgefühl.
Wir werden in eine grosse und mysteriöse
Dunkelheit getaucht,
die unser Geist nur an den Rändern
durchdringen kann.
Glück und Unglück beginnen mit
dem Unfall unserer Geburt
in einer bestimmten Klasse,
Nation und Gemeinschaft,
prägt vieles von dem,
was mit uns geschieht.
Wir wären beinahe nichts,
wenn wir nicht gegen die Konsequenzen
dieses Schicksals ankämpfen würden
und nicht in uns selbst erkennen würden,
dass wir eigentlich die Geister sind,
die niemals aufgeben
und nicht einsperrt werden können.
Dadurch dass wir dagegen rebellieren,
von der Allianz zwischen Glück und
Gesellschaft klein gemacht zu werden,
hören wir auf, klein zu sein.
Wir werden gross.
Unerschüttert, unbezwungen, unerschrocken.
Unser Kampf,
der die Voraussetzung für Grösse ist,
wäre auch der Grund
für unsere Perversion,
wenn er nicht durch Liebe
verwandelt werden würde.
Eine andere Person zu lieben,
und von einer Vision
angetrieben zu werden
die eine Aufgabe definiert,
sind die zwei entscheidenden
Vorkommnisse,
die eine Person erfahren kann.
Sie machen uns gottgleich.
Aber nicht nur gleich dem Gott
der erschafft,
auch dem Gott der leidet
und stirbt,
denn durch sie werden wir auch
Geiseln von anderen Menschen,
die unsere Liebe schroff abweisen
oder unser Werk zerstören können.
Diese Abhängigkeit von den anderen
ist nicht unser Untergang,
sondern sie ist unsere Rettung.
All das ist Grund zur Freude.
Genau jetzt sind wir beide lebendig.
Besser denken Du und ich nicht zuviel
über diese Tatsache nach,
oder wir könnten beide von Freude
überwältigt und gelähmt werden.